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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
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#579043
© boersengefluester.de | Redaktion
Das ist jetzt kein Stoff, aus dem Anlegerträume gemacht sind. Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub bekommt die Auswirkungen des Wirtschaftsrückgangs voll zu spüren. Nachdem sich die Belastungen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Auftaktviertel 2020 noch in Grenzen hielten, knickte das Betriebsergebnis im zweiten Quartal wesentlich heftiger ein und blieb mit knapp 40 Mio. Euro um rund 50 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Ein Ausmaß, auf dass der MDAX-Konzern seine Anleger allerdings bereits vorbereitet hatte. Zudem traut sich der Vorstand mittlerweile wieder einen Ausblick für das Gesamtjahr zu, was grundsätzlich positiv zu werten ist – auch wenn das EBIT für 2020 um etwa 25 Prozent hinter dem Wert von 2019 zurückbleiben wird.
Rein bezogen auf das zweite Halbjahr wird sich die Lage also ein wenig stabilisieren, per saldo jedoch auf einem um rund 20 Prozent niedrigeren Niveau als in zweiten sechs Monaten 2019. Natürlich stochern auch die Analysten zurzeit im Nebel, so dass die Erwartungshaltung mit Vorsicht zu genießen ist. Wenn man die Prognosen der Experten aber dennoch heranziehen will, würde man die Prognose von Fuchs Petrolub wohl als leichte Enttäuschung ansehen. Immerhin liegt die Konsensschätzung für das 2020er-EBIT etwas oberhalb von 250 Mio. Euro. Zum Vergleich: Boersengefluester.de kalkuliert nun mit einem Betriebsergebnis von 241 Mio. Euro. „Positiv wirken sich sowohl der geringe Anteil an Fixkosten als auch der hohe Materialanteil aus. Dieser erlaubt es, flexibel mit dem Umsatz zu atmen. Zudem profitiert Fuchs einmal mehr von seiner weltweiten Präsenz und seinem breiten Produktportfolio“, betonen die Mannheimer. Gleichzeitig verweist das Unternehmen auf seine solide finanzielle Basis. Ein Punkt, den man eigentlich nicht hoch genug einschätzen kann.
Foto: Fuchs Petrolub
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Fuchs VZ
Kurs: 41,68
Boersengefluester.de collects the most important key figures from all annual reports, including the income statement, balance sheet and cash flow statement. We also compile our own forecasts for the companies' key figures - including earnings per share and dividends.
The most important financial data at a glance | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 2.567,00 | 2.572,00 | 2.378,00 | 2.871,00 | 3.412,00 | 3.541,00 | 3.600,00 | |
EBITDA1,2 | 441,00 | 400,00 | 393,00 | 449,00 | 459,00 | 511,00 | 535,00 | |
EBITDA-margin3 | 17,18 | 15,55 | 16,53 | 15,64 | 13,45 | 14,43 | 14,86 | |
EBIT1,4 | 354,00 | 321,00 | 313,00 | 363,00 | 365,00 | 413,00 | 430,00 | |
EBIT-margin5 | 13,79 | 12,48 | 13,16 | 12,64 | 10,70 | 11,66 | 11,94 | |
Net profit1 | 288,00 | 222,00 | 221,00 | 254,00 | 260,00 | 283,00 | 297,00 | |
Net-margin6 | 11,22 | 8,63 | 9,29 | 8,85 | 7,62 | 7,99 | 8,25 | |
Cashflow1,7 | 267,00 | 329,00 | 360,00 | 169,00 | 128,00 | 543,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 2,06 | 1,64 | 1,59 | 1,83 | 1,88 | 2,06 | 2,27 | |
Dividend per share8 | 0,95 | 0,97 | 0,99 | 1,03 | 1,07 | 1,11 | 1,16 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
Immerhin ist es noch nicht so lange her, dass eine hohe Eigenkapitalquote und niedrige Schulden oder gar Netto-Guthaben als die mit entscheidenden Trumpfkarten in der Corona-Krise angesehen wurden. Nur mit den allgemein steigenden Börsenkursen bzw. den gigantischen Konjunkturprogrammen ist dieser Punkt wieder in den Hintergrund gerückt – was allerdings eine trügerische Entwicklung ist. Keine Frage: Unternehmen wie Fuchs Petrolub waren zuletzt an der Börse längst nicht so gefragt wie klassische Corona-Gewinner aus dem Pharma- oder E-Commerce-Sektor. Sogar manch Corona-Verlierer hatte seit März/April besser entwickelt, sofern der Aktienkurs zuvor nur heftig genug eingeknickt war. So dümpelt die Notiz von Fuchs Petrolub in der Performanceübersicht 2020 irgendwo im Niemandsland. Langfristig orientierte Investoren muss das aber nicht abschrecken. Auf dem aktuellen Niveau überwiegen für uns die Chancen. Fast noch einen Tick besser gefallen uns dabei die mit einem Stimmrecht ausgestatteten Stammaktien, auch wenn sie marktenger und nicht im MDAX enthalten sind.
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Fuchs VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A3E5D6 | DE000A3E5D64 | SE | 4.786,74 Mio € | 30.01.1985 | Kaufen |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Fuchs ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A3E5D5 | DE000A3E5D56 | SE | 4.786,74 Mio € | 25.07.1986 | Kaufen |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Mit unserem antizyklischen Einstiegshinweis für die Vorzugsaktie von Fuchs Petrolub Ende März zu knapp 35 Euro (HIER) waren wir sicher etwas früh dran. Im Hochsommer gab es den Anteilschein des Schmierstoffherstellers auch zu knapp 31 Euro zu kaufen. Letztlich ist es bei bei einem Qualitätstitel wie Fuchs Petrolub aber gar nicht entscheidend, ob man jetzt für 10 Prozent mehr oder weniger gekauft hat. Auf die lange Sicht dürfte sich ein Investment auf jeden Fall auszahlen. In dieser Auffassung sieht sich boersengefluester.de mit den jetzt vorgelegten Neun-Monats-Zahlen einmal mehr bestätigt. Jedenfalls haben die Mannheimer im dritten Quartal einen Teil der Schwäche zum Halbjahr bereits wieder ausgeglichen. Nach neun Monaten 2019 liegt Fuchs Petrolub beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 246 Mio. Euro nun um 17,2 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Zum Halbjahr waren es noch 18,7 Prozent. „Damit fielen die Rückgänge weniger stark aus als noch im Juli befürchtet“, sagt CEO Stefan Fuchs.
Die Umsatz- und EBIT-Prognosen für das Gesamtjahr engt Fuchs jeweils auf das obere Ende der zuletzt genannten Spannen ein. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern ist damit zwar noch immer ein Rückgang von gut 20 Prozent zu befürchten, was alles andere als erfreulich ist. Letztlich wird das Minus aber nicht ganz so üppig ausfallen wie noch zum Halbjahr gedacht. Und das ist die gute Botschaft des Neun-Monats-Berichts. Ansonsten zeigt die Bilanz von Fuchs Petrolub kaum nennenswerte Veränderungen. Die Eigenkapitalquote ist mit 77 Prozent extrem komfortabel. Bankschulden sind für das Unternehmen ohnehin kein Thema. Bewertungstechnisch haben sowohl die stimmberechtigten Stammaktien als auch die im MDAX enthaltenen Vorzüge Premiumetiketten. Doch das geht für unseren Geschmack in Ordnung so. Schließlich bekommt man auch entsprechend viel Qualität ins Depot. Und bei der Dividendenrendite sieht es mit rund 2,8 Prozent – so die Ausschüttung im kommenden Jahr unverändert bleibt – sogar sehr ordentlich aus.
Foto: Fuchs Petrolub SE
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Fuchs VZ
Kurs: 41,68
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 2.567,00 | 2.572,00 | 2.378,00 | 2.871,00 | 3.412,00 | 3.541,00 | 3.600,00 | |
EBITDA1,2 | 441,00 | 400,00 | 393,00 | 449,00 | 459,00 | 511,00 | 535,00 | |
EBITDA-margin3 | 17,18 | 15,55 | 16,53 | 15,64 | 13,45 | 14,43 | 14,86 | |
EBIT1,4 | 354,00 | 321,00 | 313,00 | 363,00 | 365,00 | 413,00 | 430,00 | |
EBIT-margin5 | 13,79 | 12,48 | 13,16 | 12,64 | 10,70 | 11,66 | 11,94 | |
Net profit1 | 288,00 | 222,00 | 221,00 | 254,00 | 260,00 | 283,00 | 297,00 | |
Net-margin6 | 11,22 | 8,63 | 9,29 | 8,85 | 7,62 | 7,99 | 8,25 | |
Cashflow1,7 | 267,00 | 329,00 | 360,00 | 169,00 | 128,00 | 543,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 2,06 | 1,64 | 1,59 | 1,83 | 1,88 | 2,06 | 2,27 | |
Dividend per share8 | 0,95 | 0,97 | 0,99 | 1,03 | 1,07 | 1,11 | 1,16 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Fuchs VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A3E5D6 | DE000A3E5D64 | SE | 4.786,74 Mio € | 30.01.1985 | Kaufen |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Fuchs ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A3E5D5 | DE000A3E5D56 | SE | 4.786,74 Mio € | 25.07.1986 | Kaufen |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Gefühlt jede zweite Überschrift zu Fuchs Petrolub in der Finanzpresse lautet „Läuft wie geschmiert“. Wenig originell, aber lange Zeit zumindest passend. Schließlich gehörte der MDAX-Titel in den vergangenen Jahren zu den verlässlichsten Performancebringern überhaupt. In unserem exklusiven Tool 3-Säulen-Strategie belegt Fuchs Petrolub auf Sicht von zehn Jahren immerhin einen starken Rang 7 – von den insgesamt mehr als 590 Aktien aus unserem Coverage-Universum. Mindestens genauso wahr ist allerdings auch, dass der Aktienkurs des Schmierstoffspezialisten seit geraumer Zeit den eindeutigen Aufwärtstrend gebrochen hat und in einer Bandbreite von grob 35 bis 50 Euro pendelt. Trotz der weiterhin piekfeinen Bilanz: Angesichts der immer noch sportlichen Bewertung und einschneidender Umwälzungen für die Schmierstoffbranche, wie sie etwa die Umstellung auf Elektromobilität mit sich bringt, sorgen sich nicht wenige Investoren um die weiteren Perspektiven der Fuchs-Aktie.
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Zusätzliche Nahrung liefert jetzt der vergleichsweise vorsichtige Ausblick des Vorstands für 2019. Demnach rechnet das in Mannheim ansässige Unternehmen – nach Erlösen von 2.567 Mio. Euro im Vorjahr – für das laufende Jahr mit einem Umsatzplus in einer Größenordnung zwischen zwei und vier Prozent. An der oberen Markierung käme Fuchs Petrolub so auf Erlöse von knapp 2.670 Mio. Euro. Das im Vorjahr durch einen Sondereffekt von 12 Mio. Euro aus einem Beteiligungsverkauf der schweizer Vertriebsgesellschaft Motorex auf 383 Mio. Euro gestiegene Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte 2019 um bis zu acht Prozent rückläufig sein. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit mit einem operativen Gewinn von 356 Mio. Euro für 2019.
Foto: Fuchs Petrolub SE
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Fuchs VZ
Kurs: 41,68
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 2.567,00 | 2.572,00 | 2.378,00 | 2.871,00 | 3.412,00 | 3.541,00 | 3.600,00 | |
EBITDA1,2 | 441,00 | 400,00 | 393,00 | 449,00 | 459,00 | 511,00 | 535,00 | |
EBITDA-margin3 | 17,18 | 15,55 | 16,53 | 15,64 | 13,45 | 14,43 | 14,86 | |
EBIT1,4 | 354,00 | 321,00 | 313,00 | 363,00 | 365,00 | 413,00 | 430,00 | |
EBIT-margin5 | 13,79 | 12,48 | 13,16 | 12,64 | 10,70 | 11,66 | 11,94 | |
Net profit1 | 288,00 | 222,00 | 221,00 | 254,00 | 260,00 | 283,00 | 297,00 | |
Net-margin6 | 11,22 | 8,63 | 9,29 | 8,85 | 7,62 | 7,99 | 8,25 | |
Cashflow1,7 | 267,00 | 329,00 | 360,00 | 169,00 | 128,00 | 543,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 2,06 | 1,64 | 1,59 | 1,83 | 1,88 | 2,06 | 2,27 | |
Dividend per share8 | 0,95 | 0,97 | 0,99 | 1,03 | 1,07 | 1,11 | 1,16 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
Soweit die nackten Zahlen. Beinahe noch wichtiger ist jedoch, dass sich Fuchs Petrolub nicht vom Quartalsdenken der Börse treiben lässt und sich konsequent auf die neuen Herausforderungen einstellt und das Wachstum forciert. „Bis 2021 sind pro Jahr über 100 Millionen Euro für Investitionen geplant. Der größte Teil davon ist für neue Werke und Werkserweiterungen vorgesehen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Stefan Fuchs. „Technologische Fortschritte, neue Geschäftsmodelle, die durch die Digitalisierung möglich werden, das autonome Fahren, E-Mobilität – all dies sind Themen, die wir als Chance nutzen wollen.“ Insgesamt geht boersengefluester.de davon aus, dass es Fuchs Petrolub tatsächlich gelingen wird, auch in den kommenden Jahren erfolgreich zu bleiben.
Unser Tipp: Wer es etwas risikoreicher mag, kann auch mit einem Turbo der DZ BANK auf die Vorzugsaktie von Fuchs Petrolub setzen. Das Produkt mit der WKN DZ9WR0 etwa hat einen Hebel von 1,9. Die Knock-Out-Barriere liegt bei 18,8025 Euro – ist also ausreichend weit entfernt.
So gesehen wäre der aktuelle Kursrutsch auf 38 Euro eine gute Basis für ein langfristiges Investment. Die Dividendenrendite beträgt auf diesem Niveau immerhin 2,5 Prozent. Die Relation von Enterprise Value (Börsenwert abzüglich Netto-Finanzguthaben) zu dem von uns erwarteten Ergebnis von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für 2019 beträgt rund 11,8. Das ist – verglichen mit anderen Unternehmen aus dem Bereich Spezialchemie – immer noch einigermaßen ambitioniert. Angesichts der enormen Qualität von Fuchs Petrolub geht diese Größenordnung für uns aber voll in Ordnung. Demnach sehen wir gegenwärtig Kaufkurse für die im MDAX enthaltenen Vorzugsaktien. Noch ein Stück besser gefallen uns freilich die mit einem Stimmrecht ausgestatteten Stammaktien.
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Fuchs VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A3E5D6 | DE000A3E5D64 | SE | 4.786,74 Mio € | 30.01.1985 | Kaufen |
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Fuchs ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A3E5D5 | DE000A3E5D56 | SE | 4.786,74 Mio € | 25.07.1986 | Kaufen |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Normalerweise gehen die Stämme und Vorzüge von Volkswagen nie großartig auf Distanz. Meist beläuft sich der Kursabstand (Spread) zwischen beiden Gattungen auf nur wenige Prozentpunkte. Mitunter waren die stimmrechtslosen Vorzüge Vorzüge sogar genauso teuer wie die mit einem Stimmrecht ausgestatteten Stämme. Doch mit dem Abgasskandal geriet auch diese Beziehung aus den Fugen. Anfang November rutschten die im DAX enthaltenen Vorzüge im Tief um rund 20 Prozent unter den Kurs der Stämme. Demnach litten die breit gestreuten Vorzüge deutlich stärker unter den Mogeleien als die weitgehend in den Händen der Porsche Automobil Holding, dem Land Niedersachsen und der Qatar Holding befindlichen Stämme. Die Begründung dürfte relativ klar sein: Während die großen institutionellen Investoren ihre Vorzugsaktien panisch auf den Markt warfen, agierten die Großaktionäre besonnener – Porsche stockte seinen Anteil an Stämmen sogar etwas auf. Dementsprechend unterschiedlich ausgeprägt war der Abgabedruck auf die beiden VW-Gattungen. Mittlerweile haben sich die Relationen – wenngleich auf noch immer auf deutlich ermäßigten Niveau – wieder angenähert. Die Vorzüge kosten zurzeit um 5,3 Prozent weniger als die Stämme.
Zwar ist es kein Gesetz, dass die Abstände zwischen Stämmen und Vorzügen mehr oder weniger gleich sein müssen. Doch häufig pendeln sich die Notierungen nach größeren Ausschlägen wieder auf „Normalmaß“ ein. Gerade für Privatanleger ergeben sich dadurch mitunter gute Tradingmöglichkeiten. Aber auch für längerfristig orientierte Dividendenfans lohnt der Blick auf Aktien mit zwei Gattungen. Den Verzicht auf das Stimmrecht versüßen die Unternehmen im Normalfall mit einem Aufschlag bei der Dividende. Und wenn es keine Übernahmefantasie gibt, bieten die Vorzüge unter Renditeaspekten teilweise attraktive Vorteile. Boersengefluester.de hat daher die Unternehmen mit Stämmen und Vorzügen aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX untersucht und die Spreads zwischen den Gattungen auf verschiedenen Zeitachsen berechnet – von ganz langfristig bis auf Tagesbasis. Zurzeit haben zehn Unternehmen aus der DAX-Familie zwei Gattungen im Umlauf: Bis vor kurzem waren es noch elf, doch MAN musste mit der jüngsten Indexüberprüfung seinen MDAX-Platz ersatzlos räumen. Den auffälligsten Spread zwischen Stämmen und Vorzügen gibt es derzeit beim Medizintechnikkonzern Sartorius. Seit einigen Wochen preschen die – mit einem Streubesitz von nur rund drei Prozent – allerdings sehr marktengen Stämme noch stärker voran als die ohnehin schon gut laufenden Vorzüge, die gleichzeitig auch im TecDAX enthalten sind. Auf dem aktuellen Niveau haben die Vorzugsaktien die von den Analysten genannten Kursziele, zwischen 200 und 230 Euro allerdings schon wieder hinter sich gelassen. Neuengagements bieten sich da nicht unbedingt an. Und wenn: dann kommen derzeit eher die Vorzüge in Betracht.
Beim Autovermieter Sixt halten sich die Abstände zwar halbwegs in normalen Bahnen. Ein wenig vorausgefahren sind die Stämme allerdings schon. Anleger, die auf eine möglichst hohe Dividendenrendite setzen, sollten daher die Vorzüge in Betracht ziehen. Gut möglich, dass die nicht im SDAX enthaltene Gattung insbesondere im Frühjahr – mit nahender Hauptversammlung – wieder stärker ins Rampenlicht rückt. Bei der Pharmagesellschaft Biotest hatten die Anleger beider Gattungen im laufenden Jahr wenig Grund zur Freude. Enttäuschende Studienergebnisse sorgten für fallende Kurse – lange Zeit im Gleichschritt. Auffällig ist jedoch, dass sich die nicht im SDAX enthaltenden Stämme zuletzt wieder deutlich stärker erholt haben. Entweder setzen Investoren hier auf eine anhaltende relative Stärke der Stämme. Gleichzeitig wäre aber auch eine Reduzierung des Spreads durch die Vorzüge eine Spekulation wert. Zu den Enttäuschungen zählte im laufenden Jahr auch der Medizintechnikanbieter Drägerwerk, der seine Margenziele mächtig eindampfen musste. Unter Langfristgesichtspunkten wird die im TecDAX enthaltene Vorzugsaktie momentan aber mit einem vergleichsweise niedrigen Aufschlag zu den zu gut 71 Prozent in Familienhand befindlichen Stämmen gehandelt. Das macht den Titel zumindest haltenswert. Bei Henkel sehen wir den Aufschlag der im DAX enthaltenen Vorzüge aktuell als ein wenig überdimensioniert an. Kurzfristig könnten die Henkel-Stämme daher ein wenig Boden gut machen.
Foto: picjumbo.com
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Volkswagen VZ
Kurs: 88,80
Biotest VZ
Kurs: 25,80
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Biotest ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
522720 | DE0005227201 | AG | 1.329,60 Mio € | 31.05.1996 | Halten |
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Biotest VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
522723 | DE0005227235 | AG | 1.329,60 Mio € | 14.10.1987 | Halten |
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BMW ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
519000 | DE0005190003 | AG | 49.181,57 Mio € | 01.05.1948 | Halten |
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BMW VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
519003 | DE0005190037 | AG | 49.181,57 Mio € | 25.08.1989 | Halten |
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Drägerwerk ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
555060 | DE0005550602 | AG & Co. KGaA | 806,96 Mio € | 21.06.2010 | Kaufen |
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Drägerwerk VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
555063 | DE0005550636 | AG & Co. KGaA | 806,96 Mio € | 04.09.1979 | Kaufen |
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Henkel ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
604840 | DE0006048408 | AG & Co. KGaA | 34.234,37 Mio € | 02.07.1996 | Halten |
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Henkel VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
604843 | DE0006048432 | AG & Co. KGaA | 34.234,37 Mio € | 11.10.1985 | Halten |
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Metro ST (Alt) | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
METRO1 | DE0007257503 | 0,00 Mio € | 25.07.1996 | Halten |
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Metro VZ (Alt) | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
METRO2 | DE0007257537 | 0,00 Mio € | 25.07.1996 | Halten |
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RWE | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
703712 | DE0007037129 | AG | 19.103,22 Mio € | 01.05.1948 | Kaufen |
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RWE VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
703714 | DE0007037145 | 13.215,17 Mio € | 02.11.1955 | Halten |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Sartorius ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
716560 | DE0007165607 | AG | 14.676,48 Mio € | 10.07.1990 | Halten |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Sartorius VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
716563 | DE0007165631 | AG | 14.676,48 Mio € | 10.07.1990 | Halten |
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Sixt ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723132 | DE0007231326 | SE | 3.268,61 Mio € | 07.08.1986 | Kaufen |
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Sixt VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723133 | DE0007231334 | SE | 3.268,61 Mio € | 16.07.1997 | Kaufen |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Volkswagen ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
766400 | DE0007664005 | AG | 45.060,94 Mio € | 07.04.1961 | Halten |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Volkswagen VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
766403 | DE0007664039 | AG | 45.060,94 Mio € | 06.10.1986 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Normalerweise mögen internationale Investoren keine Vorzugsaktien. Schließlich verwehrt diese Gattung ihnen das Stimmrecht, was bei Übernahmen ein entscheidender Nachteil ist. Der eigentliche Vorzug, ein kleiner Aufschlag bei der Dividende, kann diesen Malus im Normalfall nicht aufwiegen. Dennoch: Innerhalb von DAX, MDAX, SDAX und TecDAX gibt es immerhin elf Unternehmen, die sowohl Stammaktien (mit Stimmrecht) als auch Vorzüge im Umlauf haben. Für clevere Privatanleger bieten sich hier mitunter interessante Investmentchancen, denn nicht immer laufen beide Aktiengattungen komplett synchron. Auch ein Blick auf die Dividendenrendite lohnt sich im Einzelfall. Allerdings: 2015 steht hier nur noch die Hauptversammlung von Sixt am 24. Juni an, alle anderen Gesellschaften aus der DAX-Familie mit Stämmen und Vorzügen haben bereits ausgeschüttet. Dennoch: Boersengefluester.de hat eine umfangreiche Performanceanalyse erstellt und die durchschnittlichen Kursabstände für die Titel aus DAX, MDAX, SDAX, TecDAX sowie für Small Caps mit Stämmen und Vorzügen erstellt. Berechnet haben wir die gegenwärtigen Spreads für sieben verschiedene Zeiträume: vom aktuellen Abstand, über die monatsweise Betrachtung, bis hin zum Fünf-Jahres-Rhythmus.
Bemerkenswert sind zunächst einmal die teilweise enormen Unterschiede bei den Kursabständen zwischen beiden Gattungen. Bei BMW, Metro und RWE sind die Stämme um jeweils knapp 30 Prozent teurer als Vorzugsaktien. Hauptgrund: Bei diesem Trio machen die Vorzüge nur einen Bruchteil des Gesamtkapitals aus und waren in erster Linie als Anreizinstrument für Mitarbeiter gedacht. Interessant: Manche Unternehmen wählten den Weg der stimmrechtslosen Vorzüge für die Belegschaftsaktien unter anderem, um die Hallenkapazität für die Hauptversammlung nicht auf Stadiongröße ausweiten zu müssen. Bei dem Medizintechnikkonzern Drägerwerk und bei dem Autovermieter Sixt macht die Differenz zwischen beiden Gattungen mehr als 20 Prozent aus. Teilweise sind aber auch fast gar keine Unterschiede zwischen den Aktienpaaren festzustellen – etwa bei Biotest, MAN, Sartorius und Volkswagen. Außerdem gibt es den Fall, dass die Vorzüge sogar spürbar mehr kosten als die mit Stimmrecht ausgestatteten Stämme. Dieses Phänomen trifft derzeit insbesondere auf Drägerwerk, Fuchs Petrolub sowie Henkel zu und hängt mit der Eigentümerstruktur – und der sich daraus ergebenden Handelsliquidität – zusammen.
Angesichts der zuletzt sehr festen Gesamtmärkte ist kaum verwunderlich, dass die im jeweiligen Auswahlindex vertretene Aktiengattung das Tempo vorgibt. Noch bewegen sich die prozentualen Kursunterschiede bei den meisten Werten aber nicht signifikant über den historischen Mittelwerten. Zumindest eine Trading-Chance könnte sich aber bei den im SDAX enthaltenen Vorzügen von Biotest und den nicht im DAX gelisteten Stämmen von Henkel ergeben. Bei dem Pharmakonzern Biotest sind die Vorzugsaktien normalerweise um rund fünf Prozent teurer als die Stämme. Im Zuge des jüngsten Kursrutsches nach den enttäuschenden Studiendaten für einen Wirkstoff gegen Arthritis hat sich diese Relation aber spürbar verschoben. Momentan liegen beide Gattungen nahezu gleichauf. Das könnte auf Nachholpotenzial für die Vorzüge deuten. Bei dem Konsumchemie-Unternehmen Henkel sind die Stämme zurzeit um mehr als 16 Prozent günstiger als die im DAX enthaltenen Vorzüge. Üblich sind hier eher Abschläge in einer Bandbreite von elf bis 13 Prozent. Bei Sixt wiederum könnte es sich unter Dividendenaspekten lohnen, einen Blick auf die nicht im SDAX enthaltenen Vorzüge zu werfen. Zwar beträgt der Dividendenvorteil mit 1,22 Euro nur 2 Cent gegenüber den Stämmen. Angesichts der deutlichen Preisunterschiede kommen die Vorzüge jedoch auf eine Rendite von 3,77 Prozent, während es die Stämme „nur" auf 2,97 Prozent bringen.
Innerhalb des Small-Cap-Bereichs weisen von den Unternehmen mit zwei börsennotierten Aktiengattungen der Modespezialist Ahlers, der Pumpenhersteller KSB und der Bauzulieferer Westag & Getalit nur sehr kleine Spreads zwischen Stämmen und Vorzügen auf. Eine Situation, die sich nun schon seit Jahren so hält. Allerdings sollten Investoren bei den sowieso schon marktengen Vorzügen auch einen Blick auf die Handelsumsätze werfen. In der Regel befinden sich die Stämme dieser Unternehmen zu einem Großteil im Besitz der Gründerfamilien oder anderen Großaktionären. Die Vorzüge sind hier – zumindest auf dem Papier – meist deutlich liquider. Krass ist der Kursabstand zwischen Stämmen und Vorzügen hingegen bei Mineralbrunnen Überkingen. Die Stämme sind weit mehr als doppelt so teuer wie die Vorzüge. Privatanleger, die es auf attraktive Dividenden abgesehen haben, sollten also auf jeden Fall zu den Vorzügen greifen. Zur Hauptversammlung am 18. Juni 2015 werden die Stämme mit 0,23 Euro bedient, auf die Vorzüge entfallen 0,31 Euro pro Anteilschein. Damit bringen es die Vorzüge auf eine Rendite von 4,17 Prozent. Die Stämme bescheiden sich mit 1,43 Prozent. Den Hauptgrund für die Differenz liefert die Eigentümerstruktur. Mehr als die Hälfte der Stämme hält die Karlsberg Gruppe. Im Streubesitz befinden sich nur rund neun Prozent der Stämme. Zudem hat der Hersteller alkoholfreier Getränke in der Vergangenheit die Inhaber der Stämme bei Rückkaufofferten bevorzugt. Wem fundamentale Bewertungsparameter wie Dividende oder KGV nicht so wichtig sind, kann darauf setzen, dass die Stämme auch künftig das wesentlich begehrtere Objekt bei Mineralbrunnen Überkingen bleiben.
Apropos Getränkehersteller: Eine interessante Sondersituation gibt es zurzeit bei Berentzen. Die Gesellschaft plant nämlich ihre Vorzüge in Stammaktien umzuwandeln. Bislang waren nur die 4,8 Millionen Vorzüge an der Börse notiert. Die Stämme – sie befinden sich zu rund 75 Prozent im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Aurelius – wurden nicht gehandelt. Auf dem Kapitalmarkt kommen die Pläne gut an, die Berentzen-Aktie ist endlich aus ihrer Starre erwacht. Einen konkreten Zeitplan für die Transaktion gibt es allerdings noch nicht. Zunächst muss eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden. Parallel müssen auch die Vorzugsaktionäre ihre Zustimmung geben. An der Umsetzung dürfte es jedoch keine Zweifel geben. Wirklich beliebt sind Vorzüge an der Börse eben doch nicht.
Foto: kaboompics.com
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KSB ST
Kurs: 635,00
© boersengefluester.de | Redaktion
[sws_green_box box_size="585"]Die Finanzmärkte leben zum Glück nicht allein von den populären Themen. Boersengefluester.de hat sich daher auch abseits der großen Pfade umgeschaut und Auswertungen gemacht, die das Gesamtbild des Börsenjahres 2014 abrunden: Hits und Flops, Aufreger und Ärgernisse, aber auch skurrile Dinge, die uns aufgefallen sind. All das haben wir mit nutzwertigen Tabellen und Übersichten gepaart.[/sws_green_box]
Keine Frage: Die Lieblingszahl der heimischen Börsianer war in den vergangenen Monaten die „10.000". Dabei schaffte es der DAX 2014 an gerade einmal sieben Handelstagen, sich (auf Schlusskursbasis) oberhalb der scheinbar so wichtigen Marke zu halten. Den höchsten Stand markierte der Blue-Chip-Index dabei im Tagesverlauf des 5. Dezember 2014, als der DAX bis auf 10.093,03 Punkte sprintete. Am Ende blieb für den DAX eine Kursveränderung von 2,65 Prozent auf 9.805,55 Zähler stehen. Die gute Nachricht: Damit hat der DAX zum dritten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis hingelegt. Allerdings blieb die Entwicklung spürbar hinter der Performance der Jahre 2012 und 2013 zurück. Größter Kurstreiber blieb auch 2014 die lockere Geldpolitik der Notenbanken. Allerdings wächst die Furcht der Investoren vor den langfristigen Folgen bzw. einem Auslaufen der massiven Anleihenkäufe. Zudem ist das konjunkturelle Umfeld längst nicht so robust, wie es die Indexstände der meisten Weltbörsen vermuten lassen. Die ungewissen Folgen der Entwicklung in Russland, der Preisrutsch für Öl, extreme Gruppierungen wie der Islamische Staat oder tödliche Krankheiten wie der Ebola-Virus ziehen auch die Investoren in ihren Bann. Auffällig ist, dass der TecDAX auch 2014 die anderen heimischen Indizes ausgestochen hat – diesmal sogar mit einem deutlichen Vorsprung vor dem SDAX, während DAX und MDAX relativ eng beieinander liegen.
Sieht die Entwicklung bei den Einzelindizes – vom TecDAX abgesehen – gar nicht mal so spektakulär aus, zeigt sich beim Blick auf die Einzelwerte naturgemäß viel mehr Bewegung. So werden Aktionäre von ThyssenKrupp, Merck KGaA oder Fresenius Medical Care das Börsenjahr ganz anders beurteilen als Anteilseigner von Adidas, Deutsche Bank oder Lanxess. Überhaupt zeigt sich ein diffuses Bild bei den Hits und Flops des DAX: Einerseits fällt die starke Präsenz der Pharmabranche im oberen Tabellenbereich auf. Andererseits hat mit ThyssenKrupp ausgerechnet der wohl konjunkturanfälligste Titel aus dem Index beinahe das Rennen gemacht und wurde quasi erst auf der Zielgeraden von Merck überholt. Ganz unten verschreckte Adidas mit einer kräftigen Gewinnwarnung und dem problematischen Engagement in Russland die Investoren. Bei der Deutschen Bank gab es die große Kapitalerhöhung, die die Performance ein wenig verzerrt. Dennoch bleibt es dabei, dass das Frankfurter Finanzhaus extrem mit sich selbst beschäftigt ist.
Im MDAX gaben 2014 die Immobilienwerte den Ton an. Mit Gagfah, Deutsche Annington, LEG Immobilien und Deutsche Wohnen sind gleich vier Branchenvertreter unter den Top 10. Beim Roboterspezialisten Kuka kamen der Kauf von Swisslog sowie der Einstieg des Maschinenbauunternehmens Voith gut an. Die rote Laterne hält der Baukonzern Bilfinger. Nach mehreren Gewinnwarnungen musste Vorstandschef Roland Koch im August den Hut nehmen. Bei Südzucker schlagen die Änderungen der Zuckermarktverordnung voll ins Kontor. Um Stada Arzneimittel haben die Anleger aufgrund des Russland-Engagements einen Bogen gemacht.
Einen deutlichen Sieger gab es im SDAX. Der Werbemittelspezialist Ströer Media brachte es auf eine starke Performance von 92 Prozent. Die Dividende von 0,10 Euro je Aktie hat hierbei nur einen minimalen Beitrag geleistet. Viel mehr hat die Börsianer der Transformationsprozess hin zu digitalen Werbeträgern und Analysesystemen überzeugt. Überhaupt ist es bemerkenswert, dass die klassischen Dividendenhits bei der Performance 2014 eher im Mittelfeld dümpeln. Daran ändern auch Ausnahmen wie der Autovermieter Sixt nichts. Mit SGL Carbon, Delticom und Deutz mussten drei Titel aus dem Small-Cap-Index sogar extrem schmerzhafte Kursverluste hinnehmen.
Aus dem Kreis der TecDAX-Mitglieder sorgten mit BB Biotech, Nemetschek und Dialog Semiconductor zwei Klassiker für die mit Abstand beste Performance. Zu den Top-Titeln zählte aber auch der Windkraftanlagenhersteller Nordex. Und auch hier haben sich die Investoren wohl mehr von den zahlreichen Großaufträgen anstecken lassen, als von der Perspektive, dass die Rostocker sich womöglich in den Kreis der Dividendenzahler eingruppieren wollen. Bitter ist der Kursabsturz von LPKF Laser. Der Spezialmaschinenbauer musste seine Ziele für 2014 deutlich kürzen. Übertroffen wurde das Kursdebakel nur durch QSC. Immerhin ranken sich um den Telecomkonzern mittlerweile Übernahmegerüchte durch United Internet.
Bei den Small Caps sind die Kursavancen der Spitzengruppe Richtung Norden naturgemäß wesentlich höher. Immerhin sieben Papiere brachten es auf eine Performance von mehr als 100 Prozent – allesamt ohne Unterstützung von der Dividendenseite. Bei Design Hotels sorgte ein Übernahmeangebot durch den US-Konzern Starwood Hotels & Resorts Worldwide für den Kursturbo. Mittlerweile haben die Amerikaner einen Beherrschungsvertrag mit einer Barabfindung über 2,25 Euro bzw. einer Garantiedividende von 0,10 Euro je Anteilschein vorgelegt. Bei dem IT-Spezialisten Transtec gab es ebenfalls ein Übernahmeangebot. Boersengefluester.de hatte die Story damals ausführlich vorgestellt (HIER). Ansonsten gilt auch bei den Small Caps: Auffällig viele Immobilienwerte, Pharmatitel und Aktien aus dem Dunstkreis des Fintech-Sektors finden sich in der Spitzengruppe. Am anderen Ende der Performance-Leiter sieht es dafür tiefrot aus. Hier finden sich Totalausfälle wie MIFA Fahrradwerke oder Hansa Group – aber auch etliche Papiere von chinesischen Unternehmen. Insbesondere die China-Aktien mutierten 2014 vielfach zu Skandalnudeln. Boersengefluester.de ist sehr gespannt, ob es den chinesischen Firmenlenkern ernsthaft daran gelegen ist, verloren gegangenes Vertrauen wieder herzustellen.
Bemerkenswert fanden wir eine vor nicht allzu langer Zeit erschienene Studie, wonach die Aktien von Unternehmen, deren Anfangsbuchstabe relativ weit vorn im Alphabet zu finden ist, sich im Schnitt besser entwickeln als Papiere von Firmen, deren Name eher hinten im Alphabet angesiedelt ist (zu dem Beitrag auf boersengefluester.de kommen Sie HIER). Die US-Forscher begründeten dies unter anderem damit, dass Anleger den am Anfang auftauchenden Titeln bei den Kurslisten aus Indizes etc. eine höhere Aufmerksamkeit widmen. Boersengefluester.de hatte Anfang Dezember bereits die Probe aufs Exempel für Aktien von deutschen Unternehmen gemacht. Fazit: Signifikante Bewertungsunterschiede sind hierzulande nicht festzustellen. Dennoch ist es bemerkenswert, dass es zumindest bei der Kursentwicklung durchaus Unterschiede gibt. Weil uns die Studie so gut gefallen hat, haben wir die wesentlichen Kennzahlen für deutsche Aktien nun noch einmal nachgerechnet – ein exklusiver Service von boersengefluester.de.
Deutlich ernster und ein wirkliches Ärgernis ist die Welle an Delistings von der Deutschen Börse, ohne dass die Anleger mit einer ordentlichen Abfindung entschädigt werden. Immerhin 36 Gesellschaften haben den Schritt 2014 angekündigt und vielfach auch bereits umgesetzt. Hintergrund der Entwicklung ist eine geänderte Rechtsprechung. Zwar erschweren erste Regionalbörsen bereits die Rückzugspläne börsenmüder Unternehmen. Dennoch ist zu befürchten, dass der Trend uns auch im laufenden Jahr begleiten wird. Ein Indiz: Mit CCR Logistics Systems hat kurz vor Jahresende eine weitere Gesellschaft ihr Delisting angekündigt. Boersengefluester.de hatte mehrfach über das Thema berichtet und auch eine Liste mit potenziellen Abschiedskandidaten erstellt (HIER). Zudem aktualisieren wir regelmäßig unsere Gesamtübersicht. Direkt zu der Tabelle kommen Sie über diesen LINK.
Lange Zeit waren sie fast von der Bildfläche verschwunden – doch mit den anhaltend steigenden Aktienkursen erlebten sie 2014 ein Comeback: Die Rede ist von Aktien-Splits. Aus der DAX-Familie setzten 2014 CTS Eventim (Verhältnis 1:1), Fuchs Petrolub (1:1), Merck KGaA (1:1), Brenntag (1:3), Fresenius (1:3) und Fielmann (1:1) auf die Kurskosmetik. Tipp: Eine Gesamtübersicht der wichtigsten Aktiensplits seit 2000 finden Sie auf boersengefluester.de unter diesem LINK.
Alter Wein in neuen Schläuchen? Nicht immer, bei manchen Gesellschaften war der Namenswechsel auch mit einer geschäftlichen Veränderung verbunden. Sei es drum, bei diesen Gesellschaften mussten sich Aktionäre 2014 an einen neuen Namen gewöhnen:
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Ströer
Kurs: 46,36
© boersengefluester.de | Redaktion
Meistens ist die Sache klar. Wenn Anleger die Wahl zwischen Stämmen und Vorzügen haben, werden sie sich für die liquidere Variante entscheiden – egal ob sie mit Stimmrecht ausgestattet ist oder kein Mitspracherecht bietet, dafür aber einen Vorzug bei der Dividende. Innerhalb der DAX-Familie (DAX, MDAX, SDAX und TecDAX) haben immerhin elf Unternehmen zwei Aktiengattungen im Umlauf. Vor einem Jahr waren es noch zwölf Firmen, doch der Dialysekonzern Fresenius Medical Care hat seine – bei internationalen Investoren eher unbeliebten – Vorzugsaktien mittlerweile in Stämme umgewandelt. Ähnlich ProSiebenSat.1: Auch hier gibt es seit August 2013 nur noch Stammaktien. Allerdings waren früher lediglich die Vorzüge des TV-Konzerns börsennotiert.
Für clevere Privatanleger bieten Unternehmen mit zwei Aktiengattungen regelmäßig interessante Investmentchancen. Teilweise locken Vorzugsaktien mit attraktiven Renditevorteilen bei der Dividende, was gerade zur Hauptversammlungszeit ein stichhaltiges Argument sein kann. Losgelöst davon bieten sich immer wieder Tradinggelegenheiten, denn nicht immer laufen beide Aktiengattungen komplett synchron. Boersengefluester.de hat eine umfangreiche Performanceanalyse erstellt und die durchschnittlichen Kursabstände für die Titel aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX mit Sicht auf sieben verschiedene Zeiträume ermittelt – vom aktuellen Spread, über die monatsweise Betrachtung, bis hin zum Jahresrhythmus.
Auffällig sind zunächst einmal die teilweise enormen Unterschiede bei den Kursabständen zwischen beiden Gattungen. Bei BMW, Metro und RWE sind die Stämme um jeweils knapp 30 Prozent teurer als Vorzugsaktien. Hauptgrund: Bei diesem Trio machen die Vorzüge nur einen Bruchteil des Gesamtkapitals aus und waren in erster Linie als Anreizinstrument für Mitarbeiter gedacht. Was kaum bekannt ist: Manche Unternehmen wählten den Weg der stimmrechtslosen Vorzüge für die Belegschaftsaktien auch, um die Hallengröße für die Hauptversammlung nicht auf Stadiongröße ausweiten zu müssen. Mitunter sind aber auch fast gar keine Kursunterschiede zwischen den Aktienpaaren festzustellen – etwa bei Biotest, MAN und Volkswagen. Außerdem gibt es den Fall, dass die Vorzüge sogar mehr kosten als die mit Stimmrecht ausgestatteten Stämme. Dieses Phänomen trifft derzeit insbesondere auf den Medizintechnikkonzern Drägerwerk sowie Henkel zu und hängt mit der Eigentümerstruktur – und der sich daraus ergebenden Handelsliquidität – zusammen.
Angesichts der zuletzt eher festen Gesamtmärkte ist kaum verwunderlich, dass bei den bekannten Blue Chips und Mid Caps die im jeweiligen Auswahlindex vertretene Aktiengattung das Tempo vorgibt. Noch bewegen sich die prozentualen Kursunterschiede bei den meisten Werten aber nicht signifikant über den historischen Mittelwerten. Hier heißt die Devise für Anleger: Sollte sich der Spread deutlich vergrößern, lohnt ein Blick auf die jeweils nicht im Index vertretene Gattung. Zumindest auf die Watchlist gehört unter diesem Gesichtspunkt schon mal die Metro-Vorzugsaktie. Momentan wird das Papier mit einem Abschlag von 22,76 Prozent auf die Stämme des Handelsunternehmens gehandelt. In den vergangenen drei Monaten lag diese Spannbreite im Schnitt bei nur 18,88 Prozent – auf Jahressicht bei 17,89 Prozent. Wem die Metro-Vorzüge zu exotisch sind, kann aber auch auf die Stämme setzen. Nach längerer Talfahrt scheint sich hier eine Trendwende nach oben auszubilden.
Das gegenteilige Bild liefert Fuchs Petrolub. Bei dem Schmierstoffhersteller sind die Vorzüge im MDAX enthalten. Die Stämme befinden sich mehrheitlich in Familienbesitz – und werden daher weniger rege gehandelt. Zuletzt hatte Fuchs ein größeres Aktienrückkaufprogramm über jeweils 740.000 Stämme und Vorzüge abgeschlossen. Mit Wirkung zum 5. Juni steht nun die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 an. Von Teil 1 der Kapitalmaßnahmen hatten zuletzt die Stämme spürbar mehr profitiert, so dass der Kursabstand zwischen beiden Gattungen auf nur noch 4,56 Prozent geschmolzen ist. Üblich waren in der Vergangenheit eher Differenzen im zweistelligen Prozentbereich. Rein unter diesen Aspekt haben die Vorzüge von Fuchs Petrolub nun ein gewisses Nachholpotenzial.
Beinahe noch krasser ist die jüngste Entwicklung bei dem Medizintechnikanbieter Sartorius. Hier verzeichneten die Stämme zuletzt eine deutlich bessere Performance als die im TecDAX enthaltenen Vorzüge und haben den Kursabstand auf 8,25 Prozent schwellen lassen. Normal sind – je nach Betrachtungszeitraum – eher Werte zwischen einem und drei Prozent. Nun kommt es drauf an: Können die Vorzüge die Lücke wieder verringern oder folgen die Stämme den Vorzügen kurzfristig Richtung Süden. Auf diese Weise könnte die Differenz schließlich auch wieder auf Normalmaß gestutzt werden. So ganz klar ist es an der Börse aber eben nicht immer. Sonst wäre es mit dem Geldverdienen auch viel zu einfach.
[sws_green_box box_size="585"] Die Tabelle mit den Spreads für die Indexaktien finden Sie auch unter diesem LINK. [/sws_green_box]...
Metro ST (Alt)
Kurs: 0,00
© boersengefluester.de | Redaktion
Zu Neuer-Markt-Zeiten waren die Anleger geradezu verrückt nach Aktien-Splits. Doch mit dem Platzen der New-Economy-Blase wurde dieses Instrument zur Kurspflege immer spärlicher von den Unternehmen eingesetzt. Kein Wunder: Schließlich gehorchten die Aktienkurse von 2000 bis Anfang 2003 von allein den Gesetzen der Schwerkraft und kaum ein Unternehmen hatte die Sorge, dass die Aktionäre einen Bogen um ihren Titel machten, weil der Aktienkurs optisch zu hoch war. Für den damaligen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking waren Aktienkurse von bis zu 1570 Euro im Jahr 2007 sogar ein Ausdruck für die Exklusivität des Unternehmens – Anfang 2008 gab es dann allerdings ein Umdenken in Zuffenhausen. Auch E.ON waren Aktienkurse klar nördlich von 100 Euro im Jahr 2008 Anlass genug, die Notiz künstlich in niedrigere Regionen zu drücken und Berichtigungsaktien auszugeben. Aus heutiger Sicht ein Luxusproblem für den Stromversorger.
Etwas flapsig wird in diesem Zusammenhang häufig von Gratisaktien gesprochen. Dabei gibt es nichts umsonst. Bilanziell gesehen wird durch die Umwandlung von Rücklagen in gezeichnetes Kapital die Aktienstückzahl erhöht – meist um den Faktor zwei bis drei. Der Wert des Unternehmens bleibt davon unberührt – also findet das Korrektiv über einen halbierten Aktienkurs statt. Letztlich ist es ein reiner Psychoeffekt nach dem Motto: Mit zwei 50-Euro-Scheinen in der Tasche fühlt man sich besser als mit einer 100-Euro-Note. Boersengefluester.de hat die wichtigsten Aktiensplits der vergangenen Jahre für Sie zusammengefasst. Aktueller Anlass: Der DAX-Konzern Fresenius will seinen Anteilseigner auf der Hauptversammlung am 16. Mai 2014 einen Aktiensplit im Verhältnis 1:3 vorschlagen. Dadurch würde sich der gegenwärtige Aktienkurs von 108 Euro rechnerisch auf 36 Euro verringern. Dafür hätten Anleger künftig die dreifache Menge an Fresenius-Aktien in ihrem Depot. „Wir wollen den Handel in unserer Aktie fördern und sie für breite Anlegerkreise noch attraktiver machen“, sagt Ulf M. Schneider, Vorstandsvorsitzender von Fresenius. Die gleichen Ziele verfolgt auch das MDAX-Unternehmen Fuchs Petrolub. Zum Aktionärstreffen am 7. Mai 2014 hat der Vorstand die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 auf die Tagesordnung gesetzt. Einen Termin für die Umsetzung gibt es noch nicht.
Dabei zählt der Anteilschein des Schmierstoffherstellers mit einem Kurs von gut 70 Euro gar nicht mal unbedingt zu den optisch teuersten Werten. Die Top 5 in Deutschland mit den absolut höchsten Kursen sind derzeit Audi (Kurs: 629 Euro), der Pumpenhersteller KSB (Kurs Stammaktie: 468 Euro), der Kunststoffverarbeiter Simona (Kurs: 316 Euro), das SDAX-Unternehmen KWS Saat (Kurs: 259 Euro) sowie der im MDAX notierte Profiküchenausstatter Rational (Kurs: 233 Euro). Insbesondere für Rational könnte ein Aktiensplit nach Auffassung von Indexexperten ein sinnvoller Schritt sein, schließlich sind die Handelsumsätze in dem Papier – gemessen am gesamten Börsenwert – eher bescheiden und damit eine potenzielle Gefährdung für den Verbleib im MDAX. Noch hat sich Rational aber nicht zu einem Aktiensplit hinreißen lassen. Der durchschnittliche Aktienkurs von den 600 Titeln aus unserem Aktienuniversum DataSelect beträgt derzeit übrigens 25,80 Euro.
Wichtig für Anleger: Die absolute Höhe des Aktienkurses sagt noch lange nichts über die Bewertung aus. Eine Aktie für 100 Euro kann deutlich günstiger sein als ein Penny Stock für wenige Cent. Andererseits spielt die Psyche durchaus eine Rolle bei der Aktienauswahl. Daher ist es auch verständlich, dass die Börsianer positiv auf die Split-Pläne von Fuchs Petrolub und Fresenius reagiert haben – auch wenn es sich lediglich um Kurskosmetik handelt und sich an der wirklichen Bewertung der Papiere nichts ändert.
[sws_blue_box box_size="585"] Kennen Sie schon unseren Aktiensplit-Monitor? Hier aktualisieren wir laufend die wichtigsten Splits der vergangenen Jahre. HIER klicken.[/sws_blue_box]...
Fresenius
Kurs: 33,20
© boersengefluester.de | Redaktion
Aktienrückkaufprogramme sind eine gute Sache – und so spendeten die Börsianer Ende November 2013 auch bei Fuchs Petrolub Applaus. Damals kündigte das Unternehmen an, für bis zu 100 Mio. Euro eigene Anteilscheine zu erwerben, um sie dann anschließend einzudampfen. Finanziell können sich die Mannheimer die Kurspflege locker leisten. Allein das Nettofinanzguthaben lag zum Ende des dritten Quartals bei gut 121 Mio. Euro. Doch die Sache ist nicht ganz so einfach. Der Schmierstoffhersteller hat nämlich zwei Aktiengattungen im Umlauf: Stämme und Vorzüge. Eine Ungleichbehandlung kam für Fuchs Petrolub offenbar nicht in Betracht und so deckelte das Unternehmen das maximale Volumen auf jeweils eine Million Stück pro Gattung.
Vor dem Start des Aktienrückkaufs notierte die im MDAX enthaltene Vorzugsaktie bei 64,30 Euro. Die mit einem Stimmrecht versehenen Stämme kosteten 54,70 Euro. Von beiden Aktiengattungen gibt es gleich viel – jeweils 35.490.000 Stück. Unterschiedlich ist jedoch die Aktionärsstruktur: Während sich die stimmrechtslosen Vorzüge komplett im Streubesitz befinden, hat die Familie Fuchs bei den Stämmen mit 52 Prozent das Sagen. Mittlerweile hat die Gesellschaft bereits rund 48 Mio. Euro in den Aktienrückkauf gesteckt und dabei genau gleich viel Stämme und Vorzüge gekauft. Da die Vorzüge aber etwas teurer sind, entfallen von dem bislang investierten Betrag knapp 54 Prozent auf die Stämme. Vorläufiges Ergebnis: Die Stämme kosten jetzt 60,75 Euro, die Vorzüge 70,55 Euro. Nun lassen sich die Einflussfaktoren der Kursentwicklung nicht auf den Aktienrückkauf reduzieren. Dennoch ist auffällig, dass die 10 Euro Differenz zwischen beiden Gattungen geblieben sind.
Geneigte Investoren fragen sich derweil, warum Fuchs Petrolub überhaupt die teureren und dazu auch noch stimmrechtslosen Vorzüge kauft. Ökonomisch sinnvoller wäre es, das Rückkaufprogramm komplett auf die Stämme zu begrenzen und damit den Kursabstand zwischen beiden Gattungen zu verringern. Richtig laut klatschen würden die Börsianer, wenn es dann in einem zweiten Schritt auch noch zu einer Zusammenlegung beider Aktiengattungen gekommen wäre. Zu diesem Plan konnte sich die Familie Fuchs dann aber wohl doch nicht hinreißen lassen. Kein Wunder: Im Zuge einer solchen Maßnahme wäre ihr Stimmrechtsanteil auf 26 Prozent geschrumpft.
Um die Investor-Relations-Klaviatur beidhändig zu spielen, hat die Gesellschaft aber noch eine weitere Maßnahme angekündigt. Auf der kommenden Hauptversammlung am 7. Mai 2014 soll die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 beschlossen werden. Etwas flapsig wird in diesem Zusammenhang häufig auch von Gratisaktien gesprochen. Dabei gibt es nichts umsonst. Bilanziell gesehen wird durch die Umwandlung von Rücklagen in gezeichnetes Kapital die Aktienstückzahl erhöht – in diesem Fall um den Faktor zwei. Der Wert des Unternehmens bleibt davon unberührt – also findet das Korrektiv über einen halbierten Aktienkurs statt. Letztlich ist es ein reiner Psychoeffekt nach dem Motto: Mit zwei 50-Euro-Scheinen in der Tasche fühlt man sich besser als mit einer 100-Euro-Note. Bei Fuchs Petrolub könnte das sogar auf positive Resonanz bei einigen Anlegern stoßen, immerhin hat der Titel den optisch achthöchsten Kurs aus dem MDAX. Teurer sind zurzeit nur Rational, Brenntag, Kabel Deutschland, Wacker Chemie, RTL Group und Fielmann. Leicht komisch wirkt die Kombination aus Aktienrückkauf und Berichtigungsaktien aber dennoch. Grund: Zunächst werden Anteilscheine vom Unternehmen eingezogen, um dann später wieder viel mehr Papiere auszugeben.
Zunächst einmal stehen allerdings die vorläufigen Zahlen für 2013 an. Nach neun Monaten 2013 verzeichnete der MDAX-Konzern ein Gewinnplus von knapp sechs Prozent auf 165,6 Mio. Euro. Dabei betonte Vorstandschef Stefan Fuchs: „Wir erwarten organisches Umsatzwachstum sowie Ergebnissteigerungen. Dabei müssen wir davon ausgehen, dass die Entwicklung der Wechselkurse das organische Umsatzwachstum aufzehrt.“ Für eine Aktie mit einem KGV von über 20, klingt das nicht sonderlich dynamisch. Zwar gehört Fuchs zur Crème de la Crème auf dem heimischen Kurszettel. Doch nach vielen Jahren dauerhaften Kursanstiegs wird der Spielraum nach oben immer geringer. Verständlich, dass Fuchs zusätzliche Maßnahmen wie das Rückkaufprogramm sowie die Ausgabe von Berichtigungsaktien angeht. Doch boersengefluester.de bleibt dabei: Noch sinnvoller wäre die Zusammenlegung beider Aktiengattungen.
Bildmaterial © copyright FUCHS PETROLUB AG...
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Acht Monate nach dem holprigen Börsenstart ist der Spezialchemiekonzern von Evonik Industries fast wieder zurück auf Los. Mit knapp 30 Euro nähert sich der Anteilschein des MDAX-Konzerns zunehmend dem Startkurs von 33 Euro zur Notizaufnahme am 25. April 2013. Verziehen ist, dass die Essener bereits Anfang August ihre Ziele für 2013 nach unten anpassen mussten. Die Analysten der Berenberg Bank haben Ende November die Coverage von Evonik mit einer Kaufempfehlung und Kursziel 34 Euro aufgenommen. JP Morgan nennt einen fairen Wert von 34 Euro.
Dominanter Großaktionär bei Evonik ist mit 67,9 Prozent die RAG-Stiftung, der Finanzinvestor CVC Capital Partners hält gegenwärtig noch 17,9 Prozent an dem Unternehmen. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Allerdings wollen sich die Amerikaner von weiteren Stücken trennen, was sich angesichts des lange Zeit enttäuschenden Kursverlaufs aber als gar nicht so einfach entpuppt. Erster Schritt: Ende November platzierte CVC eine Wandelanleihe im Volumen von 350 Mio. Euro, die spätestens im November 2016 in Evonik-Anteile umgetauscht werden kann. Von weiteren Verkaufsplänen ist derzeit aber nichts bekannt.
Für 2013 rechnet Evonik mit einem Umsatz auf Vorjahreshöhe von etwa 13 Mrd. Euro und einem bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von etwa 2 Mrd. Euro. „Trotz weiterhin herausfordernder weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen bestätigen wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr 2013“, sagt Vorstandschef Klaus Engel. Als außerordentliche Posten gelten in erster Linie Restrukturierungsaufwendungen. Nach neun Monaten 2013 fielen annähernd 330 Mio. Euro in diese Rubrik. Dennoch: Unterm Strich schreibt Evonik deutlich schwarze Zahlen. So kam der Überschuss von 877 Mio. auf 1,85 Mrd. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 1,91 auf 4,19 Euro. Klar verbessert hat sich die Bilanzqualität: Finanzverbindlichkeiten von 2,79 Mrd. Euro standen per Ende September 2013 liquide Mittel und Wertpapiere von 3,39 Mrd. entgegen. Demnach geben die Essener ihr Nettofinanzvermögen gegenwärtig mit 592 Mio. Euro an. Boersengefluester.de rechnet in diese Kennzahl allerdings noch die Pensionsrückstellungen von knapp 3,54 Mrd. Euro ein, so dass sich nach unserer Definition eine Nettofinanzverschuldung von 2,89 Mrd. Euro – entsprechend 6,21 Euro je Aktie – ergibt.
Auf der Habenseite der Gesellschaft steht außerdem die starke Marktposition. So betont Evonik, dass rund 80 Prozent des Umsatzes aus einer führenden Marktposition erwirtschaftet werden. Den Schwerpunkt setzt das Unternehmen dabei auf die Themenfelder Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz und Globalisierung. Kaum bekannt dürfte den meisten Anlegern die starke Stellung von Evonik im Bereich Hochleistungsmaterialien – etwa für den 3D-Druck – sein. Von den Immobilienaktivitäten hat sich der Vorstand hingegen zuletzt getrennt.
Noch keine konkrete Aussage gibt es zur Höhe der Dividende für 2013. Die Analysten rechnen derzeit damit, dass Evonik zwischen 0,70 und 1,00 Euro pro Anteilschein ausschütten wird. Der Konsens liegt bei 0,90 Euro. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs würde das auf eine Rendite von rund drei Prozent hinauslaufen, was etwa mit der Rendite von BASF vergleichbar wäre. Die Hauptversammlung ist für den 20. Mai 2014 angesetzt. Am 7. März will der Vorstand die Zahlen für 2013 vorlegen. Spätestens dann dürfte wohl auch der Dividendenvorschlag bekannt sein.
Für Anleger, die auf der Suche nach interessanten Werten für 2014 sind, bietet sich ein Blick auf den Chemiesektor geradezu an. Eine überdurchschnittliche Performance hatten 2013 nur Titel wie Wacker Chemie, Henkel und Fuchs Petrolub. Branchenriesen wie BASF, Lanxess oder Linde blieben hingegen zurück. Kein Wunder, dass Titel wie Lanxess oder BASF nun als Papiere mit Nachholpotenzial gelten. Nicht zu vernachlässigen ist dabei Evonik. Der Titel des Spezialchemiekonzerns könnte somit zu einem der Überraschungsaktien 2014 werden. Die Experten der Berenberg Bank bringen es in ihrer Studie auf den Punkt: „Qualität zu einem attraktiven Preis.“
Foto: Evonik Industries...
Evonik Industries
Kurs: 16,44
Lanxess
Kurs: 23,42
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Evonik Industries | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
EVNK01 | DE000EVNK013 | AG | 7.661,04 Mio € | 25.04.2013 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
[sws_green_box box_size="585"]Etliche hiesige Unternehmen haben trotz des Gegenwinds vom starken Euro überzeugende Quartalszahlen vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Wir stellen unsere Favoriten aus DAX, MDAX und TecDAX vor.[/sws_green_box]
Die Quartalssaison in Deutschland läuft auf vollen Touren und sie zeigt einmal mehr, dass sich hiesige Firmen in dem schwierigen Konjunkturumfeld wacker schlagen. Einer der Höhepunkte der Berichtssaison aus dem DAX war Volkswagen, sind doch die Vorzugsaktien nach der Vorlage der Ergebnisse auf neue Rekordwerte geschossen. Der Konzern profitierte vor allem von der Tochter Porsche, die seit August 2012 konsolidiert wird. Allerdings litt Volkswagen zuletzt unter dem starken Euro. Deswegen ging der Umsatz im dritten Quartal um vier Prozent auf 47 Mrd. Euro zurück. Bereinigt um Währungseffekte hätten die Wolfsburger ein Erlösplus von drei Prozent ausgewiesen. Wegen der Konsolidierung von Porsche stieg der operative Gewinn dennoch um 20 Prozent auf 2,78 Mrd. Euro. Finanzchef Hans Dieter Pötsch will in diesem Jahr den 2012er-Umsatzrekord von 192,7 Mrd. Euro knacken und einen operativen Gewinn von 11,5 Mrd. Euro erwirtschaften. Dass VW-Chef Martin Winterkorn diese Ziele als „sehr ambitioniert“ bezeichnete, störte Investoren nicht.
Mit einem Ergebnis von 8,56 Mrd. Euro nach neun Monaten lag der Konzern zwar um rund 300 Mio. Euro hinter der eigenen Planung zurück. Finanzchef Pötsch will daher umso mehr auf die Kosten achten. „Unser Fokus liegt auf einer konsequenten Kosten- und Investitionsdisziplin“, sagte er. Anhaltend kräftigen Rückenwind hat der Konzern zudem aus China. In dem Land der Mitte verkaufen die Wolfsburger rund jedes Dritte ihrer Autos. Zugute kommt dem Unternehmen zudem das Baukastensystem. Durch den Einsatz von Gleichteilen sanken die Kosten im Pkw-Bau seit Jahresanfang um 1,1 Mrd. Euro. Bis 2015 visiert Bötsch durch das Baukastensystem Einsparungen von 2,7 Mrd. Euro an. Die Vorzugsaktie könnte die Klettertour fortsetzen, ist sie doch mit einem 2014er-KGV von acht viel günstiger bewertet als der DAX. Dabei prognostizieren Analysten für 2014 ein Gewinnplus von stattlichen 16 Prozent.
Kräftige Kursgewinne hat auch die Daimler-Aktie nach der Präsentation der Ergebnisse verbucht. Inzwischen notiert sie auf dem höchsten Stand seit 2008. Im dritten Quartal war das Ergebnis aus fortgeführten Geschäften um 15 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro geklettert. Aufgrund eines Rekordabsatzes war der Umsatz um fünf Prozent auf 30,1 Mrd. Euro gestiegen. Der Stuttgarter Autobauer hat nun erstmals eine Prognose für 2013 abgegeben. So soll das um Sondereffekte, wie der Verkauf der Anteile an dem Flugzeugbauer EADS, bereinigte operative Ergebnis rund 7,5 Mrd. Euro erreichen. Das läge allerdings unter dem Vorjahreswert von 8,1 Mrd. Euro.
In den kommenden Jahren will der Konzern den operativen Gewinn weiter verbessern. Dazu sollen die Kosten bis Ende 2014 um mehr als 3,5 Mrd. Euro gesenkt werden. Vorstandschef Dieter Zetsche kann nicht zufrieden sein, lag doch die operative Marge bei der Pkw-Sparte Mercedes Benz Cars zuletzt mit 7,3 Prozent zwar über dem Vorjahresniveau aber deutlich unter den aktuellen Werten der Konkurrenten BMW und Audi von rund zehn Prozent. Zur Ergebnisverbesserung soll auch die neue S-Klasse beitragen, die seit kurzem in China und den USA auf dem Markt ist. Der Konzern investiert zudem in den kommenden beiden Jahren rund 300 Mio. Euro in seine Lkw-Werke in Brasilien, um an dem dortigen starken Marktwachstum teilzuhaben. Mit einem KGV von 10,5 ist Daimler zwar deutlich höher bewertet als Volkswagen. Dennoch könnte das Papier die Klettertour fortsetzen. Der Börsenwert liegt bei 64,2 Mrd. Euro.
Ebenso wie Daimler hat auch SAP mit den Quartalszahlen positiv überrascht. Weil sich nicht zuletzt das Geschäft in China erholt hat, hat die Walldorfer Softwareschmiede trotz des Gegenwinds von der Währungsseite ein Umsatzplus von zwei Prozent auf 4,05 Mrd. Euro verbucht. So war Lizenzsoftware in Lateinamerika stark gefragt. Weil Kunden – vor allem in den USA – jedoch verstärkt auf Mietsoftware umsteigen, ging der Lizenzumsatz des Unternehmens um fünf Prozent auf 975 Mio. Euro zurück. Finanzvorstands Werner Brandt hat stark auf die Kosten geachtet, weshalb der Gewinn vor Steuern im dritten Quartal um mehr als ein Viertel auf 1,04 Mrd. Euro geklettert ist. „SAP hatte im dritten Quartal eine sehr gute Entwicklung, wenn man das zum Teil schwierige gesamtwirtschaftliche Marktumfeld und den deutlich negativen Währungseinfluss berücksichtigt“, sagte Brandt.
Deutschlands einziger bedeutender Softwarekonzern von Weltrang hat daher die Prognose für das Gesamtjahr bekräftigt. Bei den Software- und softwarebezogenen Dienstleistungen peilt Brandt ein währungsbereinigtes Umsatzplus von mehr als zehn Prozent an. Im Sommer hatte der Finanzvorstand die Latte von elf bis 13 Prozent ein wenig gesenkt. Für das Gesamtjahr peilt er einen bereinigten Betriebsgewinn von 5,85 bis 5,95 Mrd. Euro an. Das wäre ein deutlicher Anstieg gegenüber dem 2012er-Wert von 5,21 Mrd. Euro. Der bestätigte Ausblick begeisterte Investoren, weil sich beispielsweise der US-Softwareriese Oracle zuletzt skeptisch zu den Geschäftsperspektiven geäußert hatte. Die Entwicklung der SAP-Aktie dürfte in den nächsten Quartalen davon abhängen, wie schnell SAP das Cloud-Geschäft ausbauen kann. Es hat derzeit noch eine deutlich niedrigere Marge als das herkömmliche Lizenzgeschäft. Die Aktie könnte sich in den nächsten Monaten weiter erholen, zumal sie mit einem 2014er-KGV von 15,7 angesichts der hohen Profitabilität nicht zu teuer ist.
BASF und Bayer haben Investoren mit den Ergebnissen und dem Ausblick ebenfalls überzeugt. Der weltgrößte Chemiekonzern hat im dritten Quartal den Umsatz trotz Gegenwinds von der Währungsseite um 1,5 Prozent auf 17,7 Mrd. Euro gesteigert, nicht zuletzt weil die Nachfrage im Öl- und Gasgeschäft gestiegen war. Das Geschäft mit Katalysatoren und Spezialkunststoffen für die Autoindustrie lief ebenfalls gut. Der bereinigte operative Gewinn kletterte um 15 Prozent auf knapp 1,7 Mrd. Euro und zeigt einmal mehr die hohe Profitabilität von BASF. Hauptgrund für den Ergebnissprung sind allerdings geringere Belastungen im Zusammenhang mit Aktienoptionen für Manager. Vorstandschef Kurt Bock bekräftigte die Prognose, im Gesamtjahr Umsatz und Ergebnis zu steigern. Allerdings warnte Bock: „Wir rechnen nicht mit einer Belebung des globalen Wirtschaftswachstums im vierten Quartal 2013.“ Er will daher weiter auf die Kostenbremse treten. „Wir liegen da voll im Plan und werden dieses Jahr noch einmal 300 Mio. Euro erreichen“, sagte Bock. Ab Ende 2015 soll das Sparprogramm jährliche Einsparungen von einer Mrd. Euro liefern.
Bock warnte zudem vor den negativen Folgen der Energiewende in Deutschland für die energieintensive Chemieindustrie, während die Konkurrenten aus den USA von den stark gesunkenen Gaspreisen profitieren. BASF denke darüber nach, wie man von der dortigen Situation profitieren könne, indem man beispielsweise dort weiter investiert. Gleichzeitig hielten sich Unternehmen aus der Branche mit Investitionen in Europa zurück. Die Aktie könnte in den nächsten Quartalen weiter haussieren. Anleger, die auf eine Konjunkturerholung in Europa setzen wollen, finden in BASF einen Zykliker par excellence. Aufgrund der erwarteten starken Gewinnsteigerungen für die nächsten Jahre ist das Papier mit einem KGV von 12,9 nicht zu teuer.
Fans von defensiven Aktien sollten sich Bayer anschauen. Die Aktie läuft ebenso wie die von BASF von Rekordhoch zu Rekordhoch. Bayer hat im vergangenen Quartal von der guten Nachfrage im Gesundheits- und Agrochemiegeschäft profitiert. Damit hat der Konzern den Rückgang in der Kunststoffsparte weitgehend wettgemacht. Der Umsatz lag damit stabil bei 9,6 Mrd. Euro, obwohl der starke Euro die Ergebnisse des Gesundheitsgeschäfts gedrückt hat. Der operative Gewinn stieg hingegen um 7,7 Prozent auf knapp zwei Mrd. Euro. Vorstandschef Marijn Dekkers bekräftigte den Ausblick: „Unsere Konzernprognose für 2013 behalten wir bei, auch wenn diese zunehmend ambitioniert ist.“ Die Umsatzlatte hat der Firmenlenker allerdings etwas niedriger gelegt. Der Erlös soll nun währungsbereinigt um vier bis fünf Prozent auf rund 40 Mrd. Euro zulegen. Der starke Euro soll das Ergebnis um 200 bis 250 Mio. Euro belasten. Beim bereinigten Gewinn je Aktie sieht der Firmenlenker weiterhin ein Plus im oberen einstelligen Prozentbereich.
Zufrieden waren Investoren vor allem mit dem Ausblick für die neuen Pharmaprodukte. Fünf von ihnen, darunter der Gerinnungshemmer Xarelto und die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo, sollen im Gesamtjahr einen Umsatz von „mehr“ als 1,4 Mrd. Euro erzielen. Die erwarteten kräftigen Gewinnsteigerungen könnten dafür sorgen, dass die Aktie die Klettertour fortsetzt.
Wenig begeistert waren Investoren hingegen von der Prognose des MDAX-Konzerns Krones, weshalb die Aktie kurzfristig deutlich unter Druck gekommen war. Wegen des guten Geschäfts hatte der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen bereits einen Ausblick auf 2014 gewagt, allerdings lag der leicht unter den Schätzungen der Analysten. So soll der Umsatz um vier Prozent steigen und die Marge für den Gewinn vor Steuern 6,2 Prozent erreichen. Etliche Investoren haben offensichtlich übersehen, dass Krones für konservative Prognosen bekannt ist. Im dritten Quartal war der Umsatz um 7,8 Prozent auf 655,4 Mio. Euro geklettert. Der Gewinn vor Steuern lag bei beachtlichen 37,4 Mio. Euro. Weil der Auftragseingang kräftig zugelegt hat, gehen die Oberpfälzer von anhaltend guten Geschäften im vierten Quartal aus. Sie wollen weiter von ihrer guten Stellung in den Schwellenländern profitieren. Der Vorstand bekräftigte zudem die 2013er-Prognose. Mittelfristig soll die operative Marge auf sieben Prozent hochgeschraubt werden. Die Aktie könnte den Kursrückschlag schon bald aufholen. Denn die Aussichten für das Unternehmen sind weiterhin hervorragend. Denn mit steigendem Wohlstand greifen Konsumenten verstärkt zu abgepackten Getränken. Der Börsenwert liegt bei zwei Mrd. Euro.
Im Gegensatz zu Krones hat die Aktie von Hugo Boss nach der Zahlenvorlage deutlich zugelegt. Dabei waren die Umsätze im dritten Quartal um lediglich zwei Prozent auf 658 Mio. Euro geklettert. Das lag unter den Erwartungen der Analysten. Bereinigt um Währungseffekte hätte das Plus allerdings bei fünf Prozent gelegen. Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs konkretisierte die Prognose: für 2013 peilt er beim währungsbereinigten Umsatz und beim operativen Gewinn einen Anstieg um sechs bis acht Prozent an. Bisher hatte der Firmenlenker ein hohes einstelliges Plus in Aussicht gestellt. Lahrs baut das Geschäft mit den eigenen Filialen zulasten des Großhandelsgeschäfts weiter aus. Während die eigenen Läden ein Umsatzplus von 18 Prozent im dritten Quartal verbucht haben, gingen die Erlöse im Großhandel um zehn Prozent zurück. Gegenüber dem ersten Halbjahr habe die Nachfrage in den eigenen Läden spürbar angezogen, sagte Lahrs. „Wir rechnen deshalb im vierten Quartal mit kräftigen Umsatz- und Ergebniszuwächsen.“ Bis Ende 2013 soll die Zahl der eigenen Läden gegenüber dem Vorjahreswert um 50 steigen. Inzwischen steuern die eigenen Filialen mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes bei. Anlegern gefallen nicht nur die hohe Profitabilität und die erwarteten deutlichen Gewinnsteigerungen, sondern auch die 2013er-Dividendenrendite, die bei rund 3,6 Prozent liegt.
Ebenso wie Hugo Boss hat der starke Euro auch den Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub belastet. Deswegen lag der Umsatz mit 468,7 Mio. Euro knapp unter dem Vorjahreswert. Ohne Währungseffekte hätte ein Zuwachs um 5,1 Prozent zu Buche gestanden, zumal das Geschäft in den USA merklich in Schwung gekommen ist. „Die Amerikaner sind wieder auf der Spur“, sagte Vorstandschef Stefan Fuchs. Mit den Konzernergebnissen war Fuchs sichtlich zufrieden. Es sei „das bisher beste Ergebnisquartal“, sagte der Firmenlenker. „Wir konnten noch einmal eine Schippe drauflegen.“ Neben dem Heimatmarkt florierte das Geschäft auch in China, Frankreich und Polen. Der operative Gewinn stieg um sechs Prozent auf 83,4 Mio. Euro. Fast die Hälft davon kommen aus der Heimatregion Europa. Der MDAX-Konzern peilt nach dem 2012er-Rekord beim operativen Gewinn für 2013 einen neuen Spitzenwert an. Der Konzern hatte zuletzt Werke in China und Russland eröffnet. Ende 2013 oder Anfang des nächsten Jahrs soll Spatenstich für ein Werk in Brasilien sein. Die hervorragende Profitabilität des Unternehmens spricht dafür, dass die Aktie den Aufwärtstrend fortsetzen könnte.
Beeindruckende Zahlen hat auch das IT-Systemhaus Bechtle vorgelegt, woraufhin die TecDAX-Aktie auf neue Allzeithochs geklettert ist. Der Börsenwert liegt bei rund 1 Mrd. Euro. Im dritten Quartal war der Umsatz um zehn Prozent auf 558 Mio. Euro geklettert. Damit hat sich das Wachstum deutlich beschleunigt, lag es doch im ersten Halbjahr bei fünf Prozent. Zugute kommt dem Konzern, der sich auf die Regionen Deutschland, Schweiz und Österreich fokussiert, die starke Positionierung bei Auftraggebern der öffentlichen Hand. Der Gewinn vor Steuern war im dritten Quartal um 30 Prozent auf 24,5 Mio. Euro hochgeschossen. Die Marge hatte sich damit auf 4,4 Prozent verbessert und zeigt damit eindrucksvoll, wie stark sich Skaleneffekte auswirken. Im ersten Halbjahr war sie noch bei 2,8 Prozent gelegen, weil nach dem kräftigen Stellenaufbau hohe Personalkosten das Ergebnis belastet hatten. Vorstandschef Thomas Olemotz will das organische Wachstum des Konzerns weiter vorantreiben. Der Firmenlenker möchte zudem den Konzentrationsprozess in der Branche nutzen, um den Akquisitionskurs der vergangenen Jahre fortzusetzen und so weiter Marktanteile zu gewinnen. Für das Gesamtjahr hat er eine Steigerung des Umsatzes und des Ergebnisses in Aussicht gestellt. Analysten prognostizieren für 2013 einen Umsatzanstieg um rund sechs Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. Der Gewinn je Aktie soll um 8,5 Prozent auf 2,92 Euro vorankommen. Im nächsten Jahr soll sich das Ergebnisplus auf 14 Prozent beschleunigen.
Mit einem Börsenwert von knapp 500 Mio. Euro ist Nemetschek zwar nur halb so groß wie Bechtle, allerdings haussiert die Aktie des Anbieters von Bausoftware. Der Konzern hat in den Kernmärkten Deutschland, Schweiz und Österreich eine starke Position. Zudem expandiert er außerhalb der Kernmärkte, zum Beispiel in Mittel- und Südamerika und hat dort über die Tochter Graphisoft deren mexikanischen Distributionspartner Anzix gekauft. Im dritten Quartal war der Konzernumsatz um 5,8 Prozent auf 45,8 Mio. Euro geklettert. Fast die Hälfte der Erlöse machen Wartungsumsätze aus. Da zudem der Softwareanteil an den Konzernerlösen sehr hoch ist, lag die operative Marge bei stattlichen 25 Prozent. Vorstand Tobias Wagner, der sein Amt im August angetreten hat, gab sich zuversichtlich: „Die Nemetschek Gruppe ist auf dem Weg, um die gesteckten Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen.“ Er visiert ein Umsatzwachstum von sechs Prozent und eine operative Marge von 22 bis 24 Prozent an. Die aktuellen Gewinnschätzungen der Analysen liegen am oberen Rand der Prognose. Für 2013 gehen die Profis von einem Anstieg des Gewinns je Aktie um rund 25 Prozent und für das nächste Jahr von rund 20 Prozent aus. Angesichts dessen und der hohen Profitabilität könnte die Aktie mit einem 2014er-KGV von rund 17 weiter haussieren.
[sws_blue_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research[/sws_blue_box]
Foto: Fuchs Petrolub AG
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