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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
BGFL ARTICLE FEED
#716560
© boersengefluester.de | Redaktion
Damit erst gar keine Missverständnisse entstehen. Sartorius ist ein erstklassiges Unternehmen mit einer beeindruckenden Entwicklung von Umsatz und Gewinn. Allein in den vergangenen fünf Jahren kletterte das um Sondereffekte aus Übernahmen oder Sicherungsgeschäfte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – bei Sartorius heißt diese Kennzahl „Underlying EBITDA“ – von 172,6 auf 353,2 Mio. Euro. Für das laufende Jahr stellt Sartorius-Vorstand Joachim Kreuzburg ein Umsatzplus zwischen neun und zwölf Prozent sowie eine Anstieg der bereinigten EBITDA-Marge um etwa 0,5 Punkte auf 25,6 Prozent in Aussicht. Demnach könnte das Underlying EBITDA für 2018 auf eine Größenordnung zwischen 392 und 403 Mio. Euro zusteuern. Dem steht mittlerweile allerdings eine Marktkapitalisierung von 10.513 Mio. Euro entgegen. Inklusive der Netto-Verbindlichkeiten von 895,5 Mio. Euro türmt sich Unternehmenswert (Enterprise Value) des Zulieferers für medizinische Labore und die biopharmazeutische Branche sogar auf 11.408 Mio. Euro. Das entspricht mehr als dem 28,3fachen des – in der günstigen Annahme – für 2018 erwarteten Underlying EBITDA. Eine mehr als stolze Bewertung, die sich, wenn man den Börsenwert um die im Bestand befindlichen eigenen Aktien korrigiert, auch nur auf ein Multiple von 24,9 ermäßigt.
Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) der im TecDAX gelisteten Vorzüge hat sich nach der fast 80-Prozent-Rally seit Jahresbeginn auf nun 17,7 erhöht. Zum Vergleich: Der langfristige Mittelwert des KBV liegt bei rund 6,5. Auch das nicht gerade vorteilhaft. Hinzu kommt, dass der Goodwill (Firmenwert) in der Bilanz mit 646,6 Mio. Euro höher ist als das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital von 634,7 Mio. Euro. Keine ganz alltägliche Relation, die – sofern es einmal Abschreibungsbedarf heben sollte – zu einem Bumerang werden würde. Unter Dividendenanspekten war die Sartorius-Aktie zwar nie sonderlich attraktiv, aber auch hier zeigen sich die Auswirkungen des rasanten Kursanstiegs. Wer am Tag der Hauptversammlung 2018 eingestiegen ist, kommt gerade mal auf eine Rendite von 0,4 Prozent. Nun: Anlegern wird das bislang egal sein, schließlich performt die Aktie zurzeit einfach nur gut.
Trotzdem ist es unserer Meinung nach sinnvoll, dass boersengefluester.de einmal auf die mittlerweile doch recht monströsen Bewertungsrelationen hinweist. Normalweise dürfte sich niemand beschweren, wenn die Sartorius-Aktie um ein gutes Drittel niedriger notieren sollte. Auch dann käme der Titel schließlich noch immer auf ein KGV von 35. Und auf All-Time-High auszusteigen muss ja keine schlechte Idee sein. Die jünsten Kursziele der Analysten bewegen sich zwischen 78 Euro (Kepler Cheuvreux) und 141 Euro (Deutsche Bank bzw. M.M. Warburg).
Foto: Sartorius AG
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Sartorius ST
Kurs: 176,40
Sartorius VZ
Kurs: 215,60
Boersengefluester.de collects the most important key figures from all annual reports, including the income statement, balance sheet and cash flow statement. We also compile our own forecasts for the companies' key figures - including earnings per share and dividends.
The most important financial data at a glance | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 1.566,03 | 1.826,97 | 2.335,66 | 3.449,22 | 4.174,70 | 3.395,70 | 3.400,00 | |
EBITDA1,2 | 405,00 | 495,80 | 636,70 | 1.134,26 | 1.410,40 | 962,70 | 955,00 | |
EBITDA-margin3 | 25,86 | 27,14 | 27,26 | 32,89 | 33,78 | 28,35 | 28,09 | |
EBIT1,4 | 298,61 | 335,66 | 456,11 | 903,16 | 1.064,80 | 503,90 | 530,00 | |
EBIT-margin5 | 19,07 | 18,37 | 19,53 | 26,18 | 25,51 | 14,84 | 15,59 | |
Net profit1 | 197,48 | 218,74 | 299,56 | 426,98 | 913,10 | 290,00 | 205,00 | |
Net-margin6 | 12,61 | 11,97 | 12,83 | 12,38 | 21,87 | 8,54 | 6,03 | |
Cashflow1,7 | 244,52 | 377,19 | 511,53 | 865,81 | 734,20 | 853,60 | 880,00 | |
Earnings per share8 | 2,57 | 3,07 | 4,38 | 8,09 | 9,58 | 4,95 | 5,30 | |
Dividend per share8 | 0,62 | 0,36 | 0,71 | 1,26 | 1,44 | 0,74 | 0,94 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Sartorius VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
716563 | DE0007165631 | AG | 14.676,48 Mio € | 10.07.1990 | Halten |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Sartorius ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
716560 | DE0007165607 | AG | 14.676,48 Mio € | 10.07.1990 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Normalerweise gehen die Stämme und Vorzüge von Volkswagen nie großartig auf Distanz. Meist beläuft sich der Kursabstand (Spread) zwischen beiden Gattungen auf nur wenige Prozentpunkte. Mitunter waren die stimmrechtslosen Vorzüge Vorzüge sogar genauso teuer wie die mit einem Stimmrecht ausgestatteten Stämme. Doch mit dem Abgasskandal geriet auch diese Beziehung aus den Fugen. Anfang November rutschten die im DAX enthaltenen Vorzüge im Tief um rund 20 Prozent unter den Kurs der Stämme. Demnach litten die breit gestreuten Vorzüge deutlich stärker unter den Mogeleien als die weitgehend in den Händen der Porsche Automobil Holding, dem Land Niedersachsen und der Qatar Holding befindlichen Stämme. Die Begründung dürfte relativ klar sein: Während die großen institutionellen Investoren ihre Vorzugsaktien panisch auf den Markt warfen, agierten die Großaktionäre besonnener – Porsche stockte seinen Anteil an Stämmen sogar etwas auf. Dementsprechend unterschiedlich ausgeprägt war der Abgabedruck auf die beiden VW-Gattungen. Mittlerweile haben sich die Relationen – wenngleich auf noch immer auf deutlich ermäßigten Niveau – wieder angenähert. Die Vorzüge kosten zurzeit um 5,3 Prozent weniger als die Stämme.
Zwar ist es kein Gesetz, dass die Abstände zwischen Stämmen und Vorzügen mehr oder weniger gleich sein müssen. Doch häufig pendeln sich die Notierungen nach größeren Ausschlägen wieder auf „Normalmaß“ ein. Gerade für Privatanleger ergeben sich dadurch mitunter gute Tradingmöglichkeiten. Aber auch für längerfristig orientierte Dividendenfans lohnt der Blick auf Aktien mit zwei Gattungen. Den Verzicht auf das Stimmrecht versüßen die Unternehmen im Normalfall mit einem Aufschlag bei der Dividende. Und wenn es keine Übernahmefantasie gibt, bieten die Vorzüge unter Renditeaspekten teilweise attraktive Vorteile. Boersengefluester.de hat daher die Unternehmen mit Stämmen und Vorzügen aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX untersucht und die Spreads zwischen den Gattungen auf verschiedenen Zeitachsen berechnet – von ganz langfristig bis auf Tagesbasis. Zurzeit haben zehn Unternehmen aus der DAX-Familie zwei Gattungen im Umlauf: Bis vor kurzem waren es noch elf, doch MAN musste mit der jüngsten Indexüberprüfung seinen MDAX-Platz ersatzlos räumen. Den auffälligsten Spread zwischen Stämmen und Vorzügen gibt es derzeit beim Medizintechnikkonzern Sartorius. Seit einigen Wochen preschen die – mit einem Streubesitz von nur rund drei Prozent – allerdings sehr marktengen Stämme noch stärker voran als die ohnehin schon gut laufenden Vorzüge, die gleichzeitig auch im TecDAX enthalten sind. Auf dem aktuellen Niveau haben die Vorzugsaktien die von den Analysten genannten Kursziele, zwischen 200 und 230 Euro allerdings schon wieder hinter sich gelassen. Neuengagements bieten sich da nicht unbedingt an. Und wenn: dann kommen derzeit eher die Vorzüge in Betracht.
Beim Autovermieter Sixt halten sich die Abstände zwar halbwegs in normalen Bahnen. Ein wenig vorausgefahren sind die Stämme allerdings schon. Anleger, die auf eine möglichst hohe Dividendenrendite setzen, sollten daher die Vorzüge in Betracht ziehen. Gut möglich, dass die nicht im SDAX enthaltene Gattung insbesondere im Frühjahr – mit nahender Hauptversammlung – wieder stärker ins Rampenlicht rückt. Bei der Pharmagesellschaft Biotest hatten die Anleger beider Gattungen im laufenden Jahr wenig Grund zur Freude. Enttäuschende Studienergebnisse sorgten für fallende Kurse – lange Zeit im Gleichschritt. Auffällig ist jedoch, dass sich die nicht im SDAX enthaltenden Stämme zuletzt wieder deutlich stärker erholt haben. Entweder setzen Investoren hier auf eine anhaltende relative Stärke der Stämme. Gleichzeitig wäre aber auch eine Reduzierung des Spreads durch die Vorzüge eine Spekulation wert. Zu den Enttäuschungen zählte im laufenden Jahr auch der Medizintechnikanbieter Drägerwerk, der seine Margenziele mächtig eindampfen musste. Unter Langfristgesichtspunkten wird die im TecDAX enthaltene Vorzugsaktie momentan aber mit einem vergleichsweise niedrigen Aufschlag zu den zu gut 71 Prozent in Familienhand befindlichen Stämmen gehandelt. Das macht den Titel zumindest haltenswert. Bei Henkel sehen wir den Aufschlag der im DAX enthaltenen Vorzüge aktuell als ein wenig überdimensioniert an. Kurzfristig könnten die Henkel-Stämme daher ein wenig Boden gut machen.
Foto: picjumbo.com
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Volkswagen VZ
Kurs: 88,80
Biotest VZ
Kurs: 25,80
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Biotest ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
522720 | DE0005227201 | AG | 1.329,60 Mio € | 31.05.1996 | Halten |
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Biotest VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
522723 | DE0005227235 | AG | 1.329,60 Mio € | 14.10.1987 | Halten |
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BMW ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
519000 | DE0005190003 | AG | 49.181,57 Mio € | 01.05.1948 | Halten |
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BMW VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
519003 | DE0005190037 | AG | 49.181,57 Mio € | 25.08.1989 | Halten |
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Drägerwerk ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
555060 | DE0005550602 | AG & Co. KGaA | 806,96 Mio € | 21.06.2010 | Kaufen |
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Drägerwerk VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
555063 | DE0005550636 | AG & Co. KGaA | 806,96 Mio € | 04.09.1979 | Kaufen |
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Henkel ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
604840 | DE0006048408 | AG & Co. KGaA | 34.234,37 Mio € | 02.07.1996 | Halten |
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Henkel VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
604843 | DE0006048432 | AG & Co. KGaA | 34.234,37 Mio € | 11.10.1985 | Halten |
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Metro ST (Alt) | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
METRO1 | DE0007257503 | 0,00 Mio € | 25.07.1996 | Halten |
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Metro VZ (Alt) | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
METRO2 | DE0007257537 | 0,00 Mio € | 25.07.1996 | Halten |
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RWE | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
703712 | DE0007037129 | AG | 19.103,22 Mio € | 01.05.1948 | Kaufen |
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RWE VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
703714 | DE0007037145 | 13.215,17 Mio € | 02.11.1955 | Halten |
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Sartorius ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
716560 | DE0007165607 | AG | 14.676,48 Mio € | 10.07.1990 | Halten |
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Sartorius VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
716563 | DE0007165631 | AG | 14.676,48 Mio € | 10.07.1990 | Halten |
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Sixt ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723132 | DE0007231326 | SE | 3.268,61 Mio € | 07.08.1986 | Kaufen |
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Sixt VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723133 | DE0007231334 | SE | 3.268,61 Mio € | 16.07.1997 | Kaufen |
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Volkswagen ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
766400 | DE0007664005 | AG | 45.060,94 Mio € | 07.04.1961 | Halten |
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Volkswagen VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
766403 | DE0007664039 | AG | 45.060,94 Mio € | 06.10.1986 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Normalerweise mögen internationale Investoren keine Vorzugsaktien. Schließlich verwehrt diese Gattung ihnen das Stimmrecht, was bei Übernahmen ein entscheidender Nachteil ist. Der eigentliche Vorzug, ein kleiner Aufschlag bei der Dividende, kann diesen Malus im Normalfall nicht aufwiegen. Dennoch: Innerhalb von DAX, MDAX, SDAX und TecDAX gibt es immerhin elf Unternehmen, die sowohl Stammaktien (mit Stimmrecht) als auch Vorzüge im Umlauf haben. Für clevere Privatanleger bieten sich hier mitunter interessante Investmentchancen, denn nicht immer laufen beide Aktiengattungen komplett synchron. Auch ein Blick auf die Dividendenrendite lohnt sich im Einzelfall. Allerdings: 2015 steht hier nur noch die Hauptversammlung von Sixt am 24. Juni an, alle anderen Gesellschaften aus der DAX-Familie mit Stämmen und Vorzügen haben bereits ausgeschüttet. Dennoch: Boersengefluester.de hat eine umfangreiche Performanceanalyse erstellt und die durchschnittlichen Kursabstände für die Titel aus DAX, MDAX, SDAX, TecDAX sowie für Small Caps mit Stämmen und Vorzügen erstellt. Berechnet haben wir die gegenwärtigen Spreads für sieben verschiedene Zeiträume: vom aktuellen Abstand, über die monatsweise Betrachtung, bis hin zum Fünf-Jahres-Rhythmus.
Bemerkenswert sind zunächst einmal die teilweise enormen Unterschiede bei den Kursabständen zwischen beiden Gattungen. Bei BMW, Metro und RWE sind die Stämme um jeweils knapp 30 Prozent teurer als Vorzugsaktien. Hauptgrund: Bei diesem Trio machen die Vorzüge nur einen Bruchteil des Gesamtkapitals aus und waren in erster Linie als Anreizinstrument für Mitarbeiter gedacht. Interessant: Manche Unternehmen wählten den Weg der stimmrechtslosen Vorzüge für die Belegschaftsaktien unter anderem, um die Hallenkapazität für die Hauptversammlung nicht auf Stadiongröße ausweiten zu müssen. Bei dem Medizintechnikkonzern Drägerwerk und bei dem Autovermieter Sixt macht die Differenz zwischen beiden Gattungen mehr als 20 Prozent aus. Teilweise sind aber auch fast gar keine Unterschiede zwischen den Aktienpaaren festzustellen – etwa bei Biotest, MAN, Sartorius und Volkswagen. Außerdem gibt es den Fall, dass die Vorzüge sogar spürbar mehr kosten als die mit Stimmrecht ausgestatteten Stämme. Dieses Phänomen trifft derzeit insbesondere auf Drägerwerk, Fuchs Petrolub sowie Henkel zu und hängt mit der Eigentümerstruktur – und der sich daraus ergebenden Handelsliquidität – zusammen.
Angesichts der zuletzt sehr festen Gesamtmärkte ist kaum verwunderlich, dass die im jeweiligen Auswahlindex vertretene Aktiengattung das Tempo vorgibt. Noch bewegen sich die prozentualen Kursunterschiede bei den meisten Werten aber nicht signifikant über den historischen Mittelwerten. Zumindest eine Trading-Chance könnte sich aber bei den im SDAX enthaltenen Vorzügen von Biotest und den nicht im DAX gelisteten Stämmen von Henkel ergeben. Bei dem Pharmakonzern Biotest sind die Vorzugsaktien normalerweise um rund fünf Prozent teurer als die Stämme. Im Zuge des jüngsten Kursrutsches nach den enttäuschenden Studiendaten für einen Wirkstoff gegen Arthritis hat sich diese Relation aber spürbar verschoben. Momentan liegen beide Gattungen nahezu gleichauf. Das könnte auf Nachholpotenzial für die Vorzüge deuten. Bei dem Konsumchemie-Unternehmen Henkel sind die Stämme zurzeit um mehr als 16 Prozent günstiger als die im DAX enthaltenen Vorzüge. Üblich sind hier eher Abschläge in einer Bandbreite von elf bis 13 Prozent. Bei Sixt wiederum könnte es sich unter Dividendenaspekten lohnen, einen Blick auf die nicht im SDAX enthaltenen Vorzüge zu werfen. Zwar beträgt der Dividendenvorteil mit 1,22 Euro nur 2 Cent gegenüber den Stämmen. Angesichts der deutlichen Preisunterschiede kommen die Vorzüge jedoch auf eine Rendite von 3,77 Prozent, während es die Stämme „nur" auf 2,97 Prozent bringen.
Innerhalb des Small-Cap-Bereichs weisen von den Unternehmen mit zwei börsennotierten Aktiengattungen der Modespezialist Ahlers, der Pumpenhersteller KSB und der Bauzulieferer Westag & Getalit nur sehr kleine Spreads zwischen Stämmen und Vorzügen auf. Eine Situation, die sich nun schon seit Jahren so hält. Allerdings sollten Investoren bei den sowieso schon marktengen Vorzügen auch einen Blick auf die Handelsumsätze werfen. In der Regel befinden sich die Stämme dieser Unternehmen zu einem Großteil im Besitz der Gründerfamilien oder anderen Großaktionären. Die Vorzüge sind hier – zumindest auf dem Papier – meist deutlich liquider. Krass ist der Kursabstand zwischen Stämmen und Vorzügen hingegen bei Mineralbrunnen Überkingen. Die Stämme sind weit mehr als doppelt so teuer wie die Vorzüge. Privatanleger, die es auf attraktive Dividenden abgesehen haben, sollten also auf jeden Fall zu den Vorzügen greifen. Zur Hauptversammlung am 18. Juni 2015 werden die Stämme mit 0,23 Euro bedient, auf die Vorzüge entfallen 0,31 Euro pro Anteilschein. Damit bringen es die Vorzüge auf eine Rendite von 4,17 Prozent. Die Stämme bescheiden sich mit 1,43 Prozent. Den Hauptgrund für die Differenz liefert die Eigentümerstruktur. Mehr als die Hälfte der Stämme hält die Karlsberg Gruppe. Im Streubesitz befinden sich nur rund neun Prozent der Stämme. Zudem hat der Hersteller alkoholfreier Getränke in der Vergangenheit die Inhaber der Stämme bei Rückkaufofferten bevorzugt. Wem fundamentale Bewertungsparameter wie Dividende oder KGV nicht so wichtig sind, kann darauf setzen, dass die Stämme auch künftig das wesentlich begehrtere Objekt bei Mineralbrunnen Überkingen bleiben.
Apropos Getränkehersteller: Eine interessante Sondersituation gibt es zurzeit bei Berentzen. Die Gesellschaft plant nämlich ihre Vorzüge in Stammaktien umzuwandeln. Bislang waren nur die 4,8 Millionen Vorzüge an der Börse notiert. Die Stämme – sie befinden sich zu rund 75 Prozent im Besitz der Beteiligungsgesellschaft Aurelius – wurden nicht gehandelt. Auf dem Kapitalmarkt kommen die Pläne gut an, die Berentzen-Aktie ist endlich aus ihrer Starre erwacht. Einen konkreten Zeitplan für die Transaktion gibt es allerdings noch nicht. Zunächst muss eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden. Parallel müssen auch die Vorzugsaktionäre ihre Zustimmung geben. An der Umsetzung dürfte es jedoch keine Zweifel geben. Wirklich beliebt sind Vorzüge an der Börse eben doch nicht.
Foto: kaboompics.com
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KSB ST
Kurs: 635,00
© boersengefluester.de | Redaktion
Meistens ist die Sache klar. Wenn Anleger die Wahl zwischen Stämmen und Vorzügen haben, werden sie sich für die liquidere Variante entscheiden – egal ob sie mit Stimmrecht ausgestattet ist oder kein Mitspracherecht bietet, dafür aber einen Vorzug bei der Dividende. Innerhalb der DAX-Familie (DAX, MDAX, SDAX und TecDAX) haben immerhin elf Unternehmen zwei Aktiengattungen im Umlauf. Vor einem Jahr waren es noch zwölf Firmen, doch der Dialysekonzern Fresenius Medical Care hat seine – bei internationalen Investoren eher unbeliebten – Vorzugsaktien mittlerweile in Stämme umgewandelt. Ähnlich ProSiebenSat.1: Auch hier gibt es seit August 2013 nur noch Stammaktien. Allerdings waren früher lediglich die Vorzüge des TV-Konzerns börsennotiert.
Für clevere Privatanleger bieten Unternehmen mit zwei Aktiengattungen regelmäßig interessante Investmentchancen. Teilweise locken Vorzugsaktien mit attraktiven Renditevorteilen bei der Dividende, was gerade zur Hauptversammlungszeit ein stichhaltiges Argument sein kann. Losgelöst davon bieten sich immer wieder Tradinggelegenheiten, denn nicht immer laufen beide Aktiengattungen komplett synchron. Boersengefluester.de hat eine umfangreiche Performanceanalyse erstellt und die durchschnittlichen Kursabstände für die Titel aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX mit Sicht auf sieben verschiedene Zeiträume ermittelt – vom aktuellen Spread, über die monatsweise Betrachtung, bis hin zum Jahresrhythmus.
Auffällig sind zunächst einmal die teilweise enormen Unterschiede bei den Kursabständen zwischen beiden Gattungen. Bei BMW, Metro und RWE sind die Stämme um jeweils knapp 30 Prozent teurer als Vorzugsaktien. Hauptgrund: Bei diesem Trio machen die Vorzüge nur einen Bruchteil des Gesamtkapitals aus und waren in erster Linie als Anreizinstrument für Mitarbeiter gedacht. Was kaum bekannt ist: Manche Unternehmen wählten den Weg der stimmrechtslosen Vorzüge für die Belegschaftsaktien auch, um die Hallengröße für die Hauptversammlung nicht auf Stadiongröße ausweiten zu müssen. Mitunter sind aber auch fast gar keine Kursunterschiede zwischen den Aktienpaaren festzustellen – etwa bei Biotest, MAN und Volkswagen. Außerdem gibt es den Fall, dass die Vorzüge sogar mehr kosten als die mit Stimmrecht ausgestatteten Stämme. Dieses Phänomen trifft derzeit insbesondere auf den Medizintechnikkonzern Drägerwerk sowie Henkel zu und hängt mit der Eigentümerstruktur – und der sich daraus ergebenden Handelsliquidität – zusammen.
Angesichts der zuletzt eher festen Gesamtmärkte ist kaum verwunderlich, dass bei den bekannten Blue Chips und Mid Caps die im jeweiligen Auswahlindex vertretene Aktiengattung das Tempo vorgibt. Noch bewegen sich die prozentualen Kursunterschiede bei den meisten Werten aber nicht signifikant über den historischen Mittelwerten. Hier heißt die Devise für Anleger: Sollte sich der Spread deutlich vergrößern, lohnt ein Blick auf die jeweils nicht im Index vertretene Gattung. Zumindest auf die Watchlist gehört unter diesem Gesichtspunkt schon mal die Metro-Vorzugsaktie. Momentan wird das Papier mit einem Abschlag von 22,76 Prozent auf die Stämme des Handelsunternehmens gehandelt. In den vergangenen drei Monaten lag diese Spannbreite im Schnitt bei nur 18,88 Prozent – auf Jahressicht bei 17,89 Prozent. Wem die Metro-Vorzüge zu exotisch sind, kann aber auch auf die Stämme setzen. Nach längerer Talfahrt scheint sich hier eine Trendwende nach oben auszubilden.
Das gegenteilige Bild liefert Fuchs Petrolub. Bei dem Schmierstoffhersteller sind die Vorzüge im MDAX enthalten. Die Stämme befinden sich mehrheitlich in Familienbesitz – und werden daher weniger rege gehandelt. Zuletzt hatte Fuchs ein größeres Aktienrückkaufprogramm über jeweils 740.000 Stämme und Vorzüge abgeschlossen. Mit Wirkung zum 5. Juni steht nun die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 an. Von Teil 1 der Kapitalmaßnahmen hatten zuletzt die Stämme spürbar mehr profitiert, so dass der Kursabstand zwischen beiden Gattungen auf nur noch 4,56 Prozent geschmolzen ist. Üblich waren in der Vergangenheit eher Differenzen im zweistelligen Prozentbereich. Rein unter diesen Aspekt haben die Vorzüge von Fuchs Petrolub nun ein gewisses Nachholpotenzial.
Beinahe noch krasser ist die jüngste Entwicklung bei dem Medizintechnikanbieter Sartorius. Hier verzeichneten die Stämme zuletzt eine deutlich bessere Performance als die im TecDAX enthaltenen Vorzüge und haben den Kursabstand auf 8,25 Prozent schwellen lassen. Normal sind – je nach Betrachtungszeitraum – eher Werte zwischen einem und drei Prozent. Nun kommt es drauf an: Können die Vorzüge die Lücke wieder verringern oder folgen die Stämme den Vorzügen kurzfristig Richtung Süden. Auf diese Weise könnte die Differenz schließlich auch wieder auf Normalmaß gestutzt werden. So ganz klar ist es an der Börse aber eben nicht immer. Sonst wäre es mit dem Geldverdienen auch viel zu einfach.
[sws_green_box box_size="585"] Die Tabelle mit den Spreads für die Indexaktien finden Sie auch unter diesem LINK. [/sws_green_box]...
Metro ST (Alt)
Kurs: 0,00
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