Key Market Indicators:
More than 50 unique tools
What matters today?
Today
08. Jan, 8th day of the year, 357 days remaining until EoY
Chief Editor's 3-Minute morning briefing
BGFL ARTICLE FEED
© boersengefluester.de | Redaktion
All For One Steeb hat mal wieder zugeschlagen. Diesmal ist die auf Software für den Mittelstand spezialisierte Gesellschaft mit knapp drei Viertel bei der Webmaxx GmbH eingestiegen. Während sich All For One normalerweise im SAP-Umfeld tummelt, habe...
© boersengefluester.de | Redaktion
Knapp drei Monate nach der jüngsten Hauptversammlung Ende Mai sollen sich die Anteilseigner von Viscom im Alten Rathaus in Hannover schon wieder zusammenfinden. Thema des außerordentlichen Treffens am 20. August 2013: Die Umstrukturierung der Bilanzen, um das reichlich vorhandene Eigenkapital für Aktienrückkäufe oder Sonderausschüttungen freigeben zu können. So verfügt der Anbieter von Inspektionssystemen für die Elektronikindustrie über Eigenmittel von rund 63 Mio. Euro, was einem Anteil von stolzen 88 Prozent der Bilanzsumme entspricht. Verglichen damit sehen die zu finanzierenden Umsatzerlöse von zuletzt rund 50 Mio. Euro relativ unterdimensioniert aus. Ein Umstand, der auf der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Mai 2013 heftig kritisiert wurde....
© boersengefluester.de | Redaktion
Ein wahrhaft trauriges Bild liefert der Aktienkurs von Intershop Communications ab. Seit dem letzten Zwischenhoch im März 2012 bei rund 3,10 Euro hat die Notiz des Anbieters von E-Commerce-Software um deutlich mehr als die Hälfte an Wert eingebüßt – bei zuletzt stark zunehmender Fallgeschwindigkeit. Die Marktkapitalisierung ist auf 40 Mio. Euro geschrumpft. Zur Einordnung: Im Vorjahr erzielte die Firma aus Jena Umsätze von knapp 52 Mio. Euro. Verglichen mit dem, was Investoren momentan für den Sektor zu zahlen bereit sind, klingt das zunächst einmal wie ein Witz.
Anfang Juni hat der DAX-Konzern SAP die Übernahme des E-Commerce-Spezialisten Hybris angekündigt. Die Schweizer wachsen rasant und peilen für 2013 einen Umsatz von umgerechnet etwa 85 Mio. Euro an. Genaue Zahlen zu dem Deal gibt es nicht, Experten gehen aber davon aus, dass der DAX-Konzern etwa einen Faktor neun auf das 2013er Erlösziel akzeptiert hat. In ähnlichen Dimensionen dürfte sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Demandware bewegen. Das von Intershop-Gründer Stephan Schambach aus der Taufe gehobene US-Unternehmen kommt mittlerweile auf eine Kapitalisierung von umgerechnet 1,05 Mrd. Euro. Und die Stimmung könnte besser kaum sein. „Demandware ist 2013 fantastisch gestartet“, sagte Vorstandschef Tom Ebling zur Präsentation der jüngsten Quartalzahlen. Die Company ist zwar noch defizitär, verfügt aber allein über 43 Mio. Euro liquide Mittel. Bereits 2,5 Jahre zurück liegt die Übernahme der Art Technology Group (ATG) durch Oracle. Für das ebenfalls auf E-Commerce-Software spezialisierte US-Unternehmen bezahlte Oracle damals rund 1 Mrd. Dollar.
Die Branche ist also mächtig in Bewegung, und auch Intershop hat einen mächtigen Verbündeten – zumindest auf dem Papier. 26,14 Prozent der insgesamt 30,18 Millionen Intershop-Anteile gehören dem US-Unternehmen GSI Commerce Solutions. Der amerikanische E-Commerce-Spezialist stieg 2010 bei Intershop ein, um als exklusiver Partner“ die Software aus Jena zu vertreiben; so die offizielle Lesart damals. Tatsächlich ging es den Amerikaner wohl darum, in Intershop eine verlängerte Werkbank für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Es folgten etliche Querelen um die Einflussnahme von GSI ins tägliche Geschäft. Mitte 2011 wurde GSI dann wiederum von Ebay übernommen, so dass der Online-Auktions-Konzern de facto der neue Großaktionär von Intershop ist.
Doch von einer gemeinsamen Offensive sind die beiden Unternehmen weit entfernt. Gab es Anfangs noch die Spekulationen, dass Ebay weitere Intershop-Aktien kaufen könnte, herrscht momentan Schweigen. Die von Intershop mit enormem Aufwand hergestellte neue Software „Intershop 7“ verkauft sich ganz ordentlich. Begeisterungsstürme sehen aber anders aus. Die wichtigsten Kooperationspartner sind etwa GSI Commerce, Hewlett Packard (HP), der Versandhändler Otto und der australische Telekomkonzern Telstra. Dabei umfasst das Intershop-Konzept nicht nur die Software, sondern deckt den gesamten Prozess, von der Planung eines Webshops bis zur Fertigstellung, ab. Tragende Säule ist mit einem Umsatzanteil von zuletzt 55 Prozent das Beratungsgeschäft. Neue Softwarelizenzen steuerten 2012 nur zehn Prozent zu den Erlösen bei – mit ein Grund dafür, dass Intershop 2012 in die Verlustzone rutschte. Zudem wirken sich die höheren Marketingaufwendungen sowie Umstellungen im Vertrieb zunächst als Belastung aus. Die nicht gerade erbauliche Entwicklung im Lizenzgeschäft setzte sich auch im Auftaktquartal 2013 vor. Momentan kalkuliert der Vorstand für das Gesamtjahr 2013 nur mit einem Erlösplus im einstelligen Prozentbereich sowie einer schwarzen Null beim operativen Ergebnis. Die Analysten von Close Brothers Seydler aus Frankfurt erwarten für 2013 unterm Strich einen Gewinn von 0,2 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,01 Euro. Für 2014 rechnet Close Brothers Seydler dann mit einem Gewinn pro Anteilschein von 0,04 Euro. Ein attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) lässt sich bei einer aktuellen Notiz von 1,34 Euro daraus nicht ableiten.
Noch lähmender auf den Kurs wirkt sich aber das Paket von Großaktionär Ebay aus. Ein potenzieller industrieller Investor – wie beispielsweise Microsoft – wird sich Intershop wohl kaum mit Ebay „teilen“ wollen. Anderseits lässt Ebay keinerlei Aktivitäten hinsichtlich einer gemeinsamen Zukunft erkennen. Dabei gehört die frühere Neuer-Markt-Gesellschaft zu den wenigen E-Commerce-Software-Anbietern, die noch nicht übernommen worden sind oder – wie Demandware – zu momentan astronomischen Preisen gehandelt werden. Angesichts dieser Gemengelage wird sich die Kursfessel bei Intershop wohl erst lösen, wenn Bewegung in die Aktionärsstruktur kommt. Bewertungsvergleiche mit der einschlägigen Peergroup deuten zwar regelmäßig auf eine massive Unterbewertung der Intershop-Aktie hin. Doch solche Vergleiche haben in der Vergangenheit nur überzogene Erwartungen geweckt. Offenbar spielen die Produkte der US-Konkurrenz oder die von Hybris in einer anderen Liga.
Was heißt das nun für Aktionäre? Sollte Ebay aussteigen und einem Finanzinvestor Platz machen, käme das wohl einem Befreiungsschlag gleich. Auch ein Übernahmeangebot von Ebay dürfte wohl deutlich oberhalb des aktuellen Kurses anzusiedeln sein. Nur: Für solch eine Offerte gibt es momentan keine Hinweise. Der charttechnische Abwärtstrend ist vollkommen intakt. Wer sich also bei Intershop engagieren will, braucht viel Ausdauer und sollte auch Verluste verschmerzen können. Ein Blick auf den steigenden Gesamtmarkt sowie die starke Performance von Aktien wie Demandware (WKN: A1JHRX) wird da schnell zur Belastungsprobe für die eigenen Nerven. Wer bereit ist, sich das anzutun, kann sich ein paar Stücke ins Depot legen. Das Kursziel von 2,30 Euro von Close Brothers Seydler ist mittlerweile um gut 70 Prozent von der aktuellen Notiz entfernt. Vielleicht geht die Spekulation auf eine Übernahme – egal ob durch Ebay oder durch einen anderen Investor – ja auf. Für den Fall winken erhebliche Kursgewinne. Förderlich wäre natürlich auch, wenn Intershop mal wieder operativ positiv überraschen würde. Angeblich soll das zweite Quartal ja gar nicht so schlecht verlaufen sein. Am 7. August steht der Halbjahresbericht an.
Foto: Intershop AG
...
© boersengefluester.de | Redaktion
Deutliche Kurserholung bei der Deutschen Bank. Grund sind zwei positive Analystenkommentare. Die Profis der Credit Suisse haben die Aktie von „Neutral“ auf „Outperformer“ heraufgestuft und das Kursziel von 35 Euro auf 37 Euro erhöht. Es bestehe zwar weiter Unsicherheit über die zukünftige Regulierung der Investmentbanken. Eventuelle Änderungen seien aber für die Deutsche Bank nach ihrem Kapitalaufbau in den vergangenen zwölf Monaten eher zu bewältigen. Zudem sei der aktuelle Abschlag auf die Bewertung größer als bei anderen Titeln aus der Branche.
Zuvor hat sich bereits die britische Investmentbank Barclays positiv zu dem Papier geäußert. Die Analysten haben die Einstufung auf „Übergewichten“ belassen und ein Kursziel von 47 Euro ausgegeben. Das liegt weit über der aktuellen Notiz von 33,55 Euro und dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten von 38,80 Euro. Die Begründung von Barclays hört sich jedoch wenig überzeugend an. So gehöre die Deutsche Bank mit Blick auf den Verschuldungsgrad zu den verwundbarsten Instituten in dem Sektor. Die Bank könnte daher gezwungen sein, die Verschuldung weiter zu verringern. Das Institut müsse erklären, wie es gegebenenfalls auf neue Vorschriften in dem Bereich reagieren werde.
Deutsche Bank-Finanzchef Stefan Krause hatte bereits Anfang Juli gesagt, dass er die Bilanzsumme weiter verringern und das Geschäftsmodell ändern wolle. Demnach wird das Institut sein Engagement im Derivatebereich abbauen und Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts veräußern. Wenn mit dem Verschuldungsgrad eine neue Kennzahl eingeführt wird, ergibt es wesentlich weniger Sinn Hedging zu tätigen, weil dann die Risiken in der Bilanz nicht mehr unterschiedlich gewichtet werden. Zudem werde die Bank ihr Liquiditätspolster verringern.
Auch charttechnisch hellt sich die Lage auf. Angeschoben von den zwei Studien knackt der Aktienkurs die 50-Tage-Linie, die bei rund 32,40 Euro verläuft. Die nächsten Impulse werden spätestens die Quartalszahlen am 30. Juli liefern. Dann könnte Krause bereits konkrete Andeutungen machen, wie er auf die eventuelle Einführung neuer Regeln zur Berechnung der Verschuldung reagieren wird. Unterm Strich ist die DAX-Aktie derzeit mindestens eine Halten-Position. Bei knapp unter 40 Euro ist dem Papier in der Vergangenheit aber regelmäßig die Puste ausgegangen.
Dieser Beitrag stammt von Egmond Haidt, der regelmäßig für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt. Egmond Haid ist ein ausgewiesener Experte für Finanzaktien.
Foto: Deutsche Bank AG...
Deutsche Bank
Kurs: 16,87
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Deutsche Bank | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
514000 | DE0005140008 | AG | 32.863,13 Mio € | 10.05.1948 | Kaufen |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Im SDAX wird offenbar schon bald ein Platz frei. Die schwer angeschlagene Baumarktkette Praktiker steht vor der Insolvenz. So erklärte das Hamburger Unternehmen: „Der Vorstand der Praktiker AG hat die positive Fortführungsprognose für die Praktiker AG und einzelne Gesellschaften der Unternehmensgruppe verneint. Neben dem Insolvenzgrund der Überschuldung ist auch die Zahlungsunfähigkeit der Praktiker AG gegeben. Der Vorstand wird für die Unternehmensgruppe prüfen, bei welchen Gesellschaften der Unternehmensgruppe Insolvenzanträge zu stellen sind und wird so bald wie möglich die Ergebnisse dieser Prüfung veröffentlichen.“ Erste Entscheidungen sind bereits getroffen: So haben die Geschäftsführer, die in Deutschland die Praktiker- und Extra-Bau+Hobby-Märkte betreiben, mittlerweile beim Amtsgericht Hamburg die Eröffnung von Insolvenzverfahren wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit beantragt.
Für die Aktionäre ist das der traurige Höhepunkt einer seit Mitte 2007 dauernden wirtschaftlichen Talfahrt, die die Notiz von damals rund 32 Euro auf aktuell nur noch wenige Cent gedrückt hat. Angedeutet hatte sich das nahende Finale bereits in den vergangenen Tagen, als sich der Kursverfall nochmals beschleunigte. Zum Schluss drehten die beteiligten Banken den Geldhahn zu. Praktiker drohte zum Fass ohne Boden zu werden. Dem Vernehmen nach brauchte die Gesellschaft nochmals mehr als 30 Mio. Euro zum Überleben. Wenig kaufen können sich die Anteilseigner von der Aussage, wonach die Vorzeigetochter Max Bahr sowie das Auslandsgeschäft nicht von der Insolvenz betroffen sind. Anleger, die noch in dem Titel investiert sind, müssen sich wohl mit einem annähernden Totalverlust abfinden. Vermutlich wird die Schwankungsbreite in den kommenden Tagen sogar nochmals zunehmen. Eins sollten sich Anleger vergegenwärtigen: Auf dem aktuellen Niveau beträgt der Börsenwert noch immer rund 14 Mio. Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser sagen: "Die Schlacht ist vorbei." Für die Aktionäre wird nichts übrig bleiben. Ihr Kursziel daher: 0,00 Euro.
Rückblickend betrachtet ist die bevorstehende Praktiker-Pleite ein Musterbeispiel dafür, wie durch gezielte Indiskretionen und permanente Gerüchte über eine angebliche Besserung der Finanzlage, eine Aktie zum Dauergast in den einschlägigen Medien wurde. Gefühlt 1000 Mal wurde der Titel als Hot Stock mit entsprechendem Potenzial vorgestellt. Neben der Commerzbank gibt es wohl kaum einen Titel in Deutschland, über den – gemessen an seiner Größe – ähnlich viel geschrieben wurden. Hier muss sich die Anlegerpresse an die eigene Nase fassen. Da nimmt sich boersengefluester.de gar nicht aus, auch wenn wir bislang noch gar nicht groß über Praktiker geschrieben hatten. Aber auch die Investoren sollten sich fragen, ob die Spekulation auf den schnellen Gewinn wirklich wohl überlegt war. Völlig gelackmeiert sind langjährige Praktiker-Aktionäre, die den Titel vielleicht schon zum Parkettstart Ende 2005 in ihr Depot nahmen. Damals brachte die Metro AG knapp 60 Prozent der Praktiker-Papiere zum Preis von 14,50 an die Börse. Seit April 2006 hat Metro keine Praktiker-Anteilscheine mehr. Aus Praktiker-Kreisen war stets zu hören, dass die Baumarktkette lange Zeit viele Altlasten aus der Metro-Historie mit sich rumschleppen musste.
In welcher Form die Insolvenz eingeleitet wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch offen. Es ist jedoch zu befürchten, dass das verbleibende operative Geschäft ausgegliedert wird und mit der börsennotierten AG künftig nichts mehr zu tun hat. Zudem werden die Gläubiger der 2011 lancierten Anleihe von Praktiker (WKN: A1H3JZ) ihre Ansprüche anmelden. Der Bond hatte ursprünglich ein Volumen von 250. Mio. Euro, einen Kupon von 5,875 Prozent und eine Laufzeit von fünf Jahren. Am Tag vor der Horrormeldung notierte die Anleihe bei 24 Prozent vom Nennwert. Weng später stürtzte der Bond nochmals um mehr als 60 Prozent ab. Die Pleite von Praktiker hinterlässt also auf vielen Gebieten hässliche Spuren.
Weitere Hintergrundinformationen zum Thema Aktie und Insolvenz: Klicken Sie hier!
Foto: Praktiker AG...
Praktiker
Kurs: 0,00
© boersengefluester.de | Redaktion
Schon seit Jahren galt die Aktie des Versicherungskonzerns Generali Deutschland als Kandidat für einen Börsenrückzug – und damit ein finales Abfindungsangebot. Doch die italienische Assicurazione Generali ließ sich Zeit, obwohl der Anteilsbesitz von 93,02 Prozent dicht an der erforderlichen Mindestschwelle von 95 Prozent lag. Doch nun kommt Bewegung in die Angelegenheit. Nach verschiedenen Umschichtungen werden die Triester die 95-Prozent-Hürde überschreiten und bis Anfang 2014 einen Squeeze-out-Antrag stellen. Mit anderen Worten: Die noch verbliebenen freien Aktionäre werden zwangsweise aus dem Konzern gepresst um so den Weg für ein Delisting frei zu machen (Squeeze = ausdrücken). Durch die Beendigung der Börsennotiz sparen sich die Muttergesellschaften teure Publizitätsanforderungen wie Zwischenberichte oder Hauptversammlungen. Schmackhaft gemacht werden soll den restlichen Anteilseignern die Zwangsenteignung durch eine Geldprämie. Über die Angemessenheit der Höhe streiten sich die Parteien regelmäßig vor Gericht – und das kann dauern. In der Regel springen für die freien Anteilseigner aber ansehnliche Aufschläge heraus. Boersengefluester.de stellt die interessantesten Squeeze-out-Kandidaten vor.
Im März 2006 haben die Aktionäre der damaligen AMB Aachener und Münchener Beteiligungs-AG von der Assicurazione Generali ein Abfindungsangebot in Höhe von 98,00 Euro bekommen. Fortan galt dieses Niveau unter Investoren als eine Art Mindestpreis für weitere Übernahmepläne seitens der Italiener. Allerdings kamen durch den Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 ernsthafte Zweifel auf, ob solch eine Notiz überhaupt noch gerechtfertigt sei. So schwankte der Kurs des ehemaligen MDAX-Werts in den Folgejahren in einer extrem breiten Spanne zwischen grob 50 und 120 Euro. Die aktuelle Notiz von 109 Euro zeigt an, dass die Anleger mittlerweile wieder einen saftigen Aufschlag zum ursprünglichen Angebot erwarten. Allerdings bewegt sich der Generali-Kurs momentan bereits sehr dicht am oberen Ende der langjährigen Spanne. Dennoch: Mit kleinem Einsatz könnte sich die Spekulation auf einen Nachschlag immer noch lohnen.
Einen spanischen Großaktionär hat Primion Technology aus Stetten am kalten Markt. Ein aus heutiger Sicht gutes Geschäft haben Primion-Aktionäre gemacht, die bereits im September 2008 die erste Offerte von Azkoyen über 6 Euro je Primion-Aktie angenommen hatten. Drei Jahre später war die Notiz nämlich auf ein Drittel des ursprünglichen Angebots gestürzt. Die an der spanischen Börse notierte Azkoyen-Gruppe ist in den Bereichen Zahlungstechnologien und Verkaufsautomaten (bspw. für Zigaretten) tätig. Primion bietet Sicherheitstechnik wie Brandschutzmeldeanlagen oder Zutrittskontrollsysteme sowie Systeme zur Zeiterfassung an. Zurzeit halten die Spanier gut 88 Prozent an der Gesellschaft aus Baden-Württemberg. Sie wollen ihren Anteil aber ausbauen. Daher hat Azkoyen Mitte Juni 2013 ein neuerliches Angebot über 3,86 Euro je Primion-Anteilschein abgegeben. Die vom Primion-Vorstand unterstützte Offerte läuft bis zum 19. Juli 2013. Noch ist unklar, ob die Spanier es tatsächlich auf einen Squeeze-out abgesehen haben. Sollte die formale 95-Prozent-Hürde überschritten werden, scheint dieser Schritt aber durchaus wahrscheinlich. Für diesen Fall müsste dann ein neues Bewertungsgutachten erstellt werden. Gut möglich, dass der dann ermittelte Preis nördlich nun gebotenen 3,86 Euro liegt. Immerhin kommt die Frankfurter Prüfungsgesellschaft Accuray Deutschland schon jetzt zu dem Schluss, dass der Wert von Primion wohl um zehn bis 15 Prozent höher anzusiedeln sei. Zwar liefen die Geschäfte von Primion zuletzt etwas schlechter als im Vorjahr. Dafür entspricht der Börsenwert von 22 Mio. Euro aber auch nur etwa der Höhe des Eigenkapitals. Großes Manko sind die extrem geringen Börsenumsätze des Small Caps.
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juli 2013 will Marquard Media International ihre Squeeze-out-Pläne bei Computec Media konkretisieren. Als Barabfindung stehen momentan 8,91 Euro im Raum. Die aktuelle Notiz bewegt sich leicht darüber. Auch hier spekulieren die Anleger also auf einen Nachschlag. Die Schweizer waren 2008 mit 88 Prozent bei dem auf Zeitschriften für Computerspiele spezialisierten Verlag eingestiegen und halten mit 95,1 Prozent seit geraumer Zeit die für einen Squeeze-out notwendige Stimmrechtsmehrheit. 2012 musste die frühere Neuer-Markt-Gesellschaft einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen. Mit 1,7 Mio. Euro Überschuss erzielten die Fürther aber klar schwarze Zahlen. Auch für 2013 und 2014 hat der Vorstand zuletzt positive Ergebnisse angekündigt. Der Börsenwert von Computec Media beträgt etwa 49 Mio. Euro. Das entspricht immerhin dem 5,7fachen des Buchwerts. 2011 kostete der Anteilschein in der Spitze 15 Euro. Kaum vorstellbar, dass sich derartige Bewertungen im Rahmen eines Spruchstellenverfahrens nochmals realisieren lassen. Kurse von 10 Euro scheinen auf lange Sicht aber darstellbar.
Auf eine Nachbesserung des laufenden Squeeze-out-Verfahrens bei Teleplan setzt die auf Sondersituationen spezialisierte Heidelberger Beteiligungsholding. Bei dem Reparaturdienstleister für elektronische Geräte wurde bereits vor geraumer Zeit ein Börsenrückzug nach niederländischem Recht in die Wege geleitet – abgeschlossen ist das Verfahren freilich noch nicht. Die Heidelberger bieten den Teleplan-Anteilseignern nun einen Aufschlag von 1 Cent pro Aktie und setzen darauf, dass ein unabhängiges Gutachten zu dem Schluss kommt, dass die vom Großaktionär AMS gebotenen 1,89 Euro nicht ausreichend sind. Noch gibt es hierzu aber keine Ergebnisse. Die Informationslage bei Teleplan ist mehr als dürftig, so dass Privatanleger leicht das Nachsehen haben. Der Anteilschein von Teleplan wird nur noch im Freiverkehr einiger Regionalbörsen wie München oder Berlin gehandelt. Die Orderumsätze sind ziemlich dürftig.
Nicht wirklich sinnvoll erscheint die Notiz der in Köln ansässigen Strabag AG. Mehr als 90 Prozent der Anteilscheine befinden sich im Besitz der österreichischen Strabag SE. Die Wiener sind mitten in einer Umbruchphase und haben mit Thomas Birthel zuletzt einen Manager vom Vize zum Chef befördert, der über viele Jahre auch beim deutschen Ableger Vorstand war. Die Strabag AG konzentriert sich auf den Straßenbau in Deutschland und den Benelux-Ländern. Daher gab es 2012 durch den Verkauf von Konzerntöchtern wie dem Deponiebauer Heilit Umwelttechnik und einem tschechischen Straßenbauer hohe Sondereffekte. Letztlich blieben alle Gesellschaften aber im Konzernverbund erhalten. Gut möglich, dass die Strabag SE im Rahmen eines groß angelegten Strategieprogramms sich auch noch mal des doppelten Börsenlistings annimmt. Zuletzt hatten die Österreicher im Mai 2008 ihren Anteil an der AG via Erwerbsangebot zum Preis von 260 Euro deutlich nach oben geschraubt. Kleinere Investmentgesellschaften wie die Hamburger Sparta AG haben sich bereits in Stellung gebracht und spekulieren bei Strabag auf Veränderungen.
Sie wünschen weitere Hintergrundinfos? Lesen Sie dann auch den Beitrag über die Bedeutung der einzelnen Meldeschwellen bis hin zum Squeeze-out. Einfach hier klicken!
...
Generali Deutschland
Kurs: 0,00
Primion Technology
Kurs: 0,00
Computec Media
Kurs: 0,00
Strabag
Kurs: 0,00
© boersengefluester.de | Redaktion
Als Daimler-Chef Dieter Zetsche Anfang Juli Papst Franziskus die Schlüssel für sein neues „Papamobil“ überreichte, legte der Manager gleich auch noch ein Elektrofahrrad vom Smart auf den Gabentisch. Der Pontifex hat sich das E-Bike interessiert angeschaut. Kein Wunder: Benutzte er doch zu Kardinalszeiten noch regelmäßig selbst das Rad. Rund 1400 Kilometer von Rom entfernt, in Sangerhausen im Bundesland Sachen-Anhalt, wird Peter Wicht gejubelt haben: „Mifa ist Papst“. Immerhin wird das Smart E-Bike von dem Berliner Unternehmen Grace hergestellt, das seit Anfang 2012 zu dem von Wicht geführten Fahrradhersteller Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke AG gehört.
Experten trauen dem Markt für Elektrofahrräder in den kommenden Jahren überdurchschnittliches Wachstum zu. In Deutschland hat momentan etwa jedes zehnte neu verkaufte Fahrrad einen Elektroantrieb, in Holland liegt der Anteil bereits bei 15 Prozent. Für die Hersteller sind die E-Bikes eine lukratives Geschäft, zumal sie etwa viermal so teuer sind wie herkömmliche Zweiräder. Für die großen Autokonzerne bedeuten sie häufig den Einstig in das Thema E-Mobilität. Und als "Goodie" beim Kauf eines hochwertigen Neuwagens hätten sie ebenfalls ihren Charme. Nachdem Daimler mit dem Smart-Bike vorgeprescht ist, dürften die anderen Hersteller nachlegen. BMW tastet sich mit dem Cruise e-Bike zum Preis von 2600 Euro bereits langsam vor. Andere Anbieter wie Porsche oder Audi zeigen immerhin bereits Prototypen im High-Tech-Format. Deutlich zivilisierter kommen da die Modelle aus dem Hause Volkswagen daher. „Der Siegeszug der E-Bikes ist ein Resultat der gesellschaftlichen Megatrends", sagt Mifa-Chef Wicht. Boersengefluester.de hat untersucht, welche deutschen Small Caps von dieser Entwicklung profitieren.
...
© boersengefluester.de | Redaktion
Nachdem Kurse von 30 Euro in den Jahren 2010 und 2011 beinahe perfekte Ausstiegsmomente gewesen sind, hat die Aktie von Stada Arzneimittel diese Hürde im Mai 2013 nachhaltig übersprungen. Anleger honorieren, dass das etwa 50 Mio.
Euro teure Restrukturierungsprogramm mittlerweile weitgehend abgeschlossen ist und zunehmend Früchte trägt. Mit einem 201er-Umsatz von gut 1,8 Mrd. Euro bewegt sich die Gesellschaft etwa auf Augenhöhe mit dem indischen Medikamentenhersteller Ranbaxy. Dr. Reddys, ebenfalls aus Indien, ist bereits um ein Viertel kleiner als Stada. Andererseits spielen der US-Konzern Mylan oder Teva, der Marktführer im Generikasektor, größenmäßig in einer anderen Liga. Bekannt ist Stada den meisten Investoren als Hersteller von Generika, also Medikamenten bei den das Originalrezept den Patenablauf verloren hat. Zuletzt steuerten diese Nachahmerprodukte aber nur noch rund zwei Drittel zu den Erlösen zu. Der Rest stammt bereits von Markenprodukten wie der Gelenksalbe Mobilat, Sonnenschutzprodukte von Ladival oder dem Grippemittel Grippostad. Gemessen am operativen Ergebnis ist dieser Bereich bereits für rund 50 Prozent der Gewinne zuständig.
Unter regionalen Gesichtspunkten gewinnen zudem die Schwellenländer immer stärker an Bedeutung und federn die nach wie vor schwierige Entwicklung auf dem Heimatmarkt ab. So wettert der Stada-Vorstand insbesondere gegen die seiner Meinung nach völlig verfehlten Ausschreibungen von Rabattverträgen durch die gesetzlichen Krankenkassen. Dafür macht Stada mittlerweile der russische Markt umso mehr Freude. Deutlich besser läuft es auch in Serbien – eben jenem Land, in dem Stada 2011 nach dem Zahlungsausfall von verschiedenen Pharmagroßhändlern hohe Wertberichtigungen vornehmen musste. Zudem sieht Stada auch in Asien, insbesondere in Vietnam, Expansionspotenzial.
Trotz der vielen regulatorischen Unwägbarkeiten steht das Unternehmen mit Sitz in Bad Vilbel weiter zu den Zielen für 2013 und 2014. So soll im kommenden Jahr bei Erlösen von 2,15 Mrd. Euro ein Gewinn von rund 215 Mio. Euro herausspringen. Das entspräche einem Ergebnis je Anteilschein von gut 3,60 Euro. Selbst mit einem Sicherheitsabschlag würde der MDAX-Titel damit auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von nur etwa zehn kommen. Hier ist die Konkurrenz teilweise deutlich höher bewertet. Das aktuelle KGV ist jedenfalls nur halb so hoch wie das erwartete durchschnittliche Ertragswachstum der Jahre 2010 bis 2014.
Dennoch liegen die Kursziel der meisten Analysten zwischen 30 und 35 Euro – sind also bereits sehr dicht an der aktuellen Notiz. Einzig die Commerzbank prescht mit einer von 36,50 Euro auf 43,50 Euro angehobener Zielmarke in die Offensive. Unterm Strich sollte die Stada-Aktie ein gutes Langfristinvestment für eher konservative Anleger sein. Lediglich die Dividendenrendite von nur knapp 1,5 Prozent und das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,3 vermögen nicht wirklich zu überzeugen. Aber die zu 100 Prozent perfekte Aktie gibt es wohl ohnehin nicht.
Foto: Stada Arzneimittel AG...
Stada Arzneimittel
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Stada Arzneimittel | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
725180 | DE0007251803 | AG | 6.358,93 Mio € | 29.10.1997 | - |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Geschockt zeigen sich Bürger, Politiker und Unternehmen über die Bedrohung durch Spionageprogramme wie „Prism“ und „Tempora“. Im Firmensektor stehen Cloudbasierte Speicherlösungen nach den jüngsten Veröffentlichungen aber offenbar nicht zur Debatte. Völlig losgelöst von der aktuellen Diskussion zieht etwa die TecDAX-Aktie QSC ihre Bahnen nach oben und nähert sich zügig der 3-Euro-Marke. Das Zwischentop von Ende 2010 rückt damit in greifbare Nähe. Relative-Stärke-Anhänger haben ihre Freude an dem Titel und setzen darauf, dass sich die Notiz mittelfristig womöglich sogar den Mitte 2007 erreichten Kursregionen von rund 5 Euro annähert.
Offenbar realisieren immer mehr Investoren, dass sich die Kölner in einer kompletten Umbruchphase befinden. War QSC lange Zeit in erster Linie eine Netzgesellschaft aus dem Telekommunikationssektor, soll nun der Swing zu einem Serviceanbieter – von der Telefonie, über Cloud-Dienstleistungen, bis zum IT-Consulting – für mittelständische Unternehmen gelingen. Ein notwendiger Schritt, denn gerade die Umsätze im klassischen Telekombereich standen bei QSC immer mehr unter Druck. Da andererseits die neuen Geschäftsfelder noch nicht wie erhofft durchstarten, wird QSC im laufenden Jahr per saldo wohl einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen.
Dennoch: Die Investoren trauen den Kölnern offensichtlich zu, ihre „Vision 2016“ umzusetzen. Demnach sollen die Umsätze von zuletzt gut 480 Mio. Euro auf 800 Mio. Euro bis hin zu 1 Mrd. Euro zulegen. Vor Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sollen dann von jedem Euro Umsatz 25 Cent in den Kassen von QSC hängen bleiben. Bislang beträgt die EBITDA-Marge nur gut 16 Prozent. „Cloud-Dienste ‚Made and hosted in Germany’ werden sich in den kommenden Jahren zu einem entscheidenden Umsatztreiber der QSC-Gruppe entwickeln“, betont der Vorstand.
An der Börse ist QSC zurzeit rund 366 Mio. Euro wert. Gemessen an den Umsatzzielen ist das noch vergleichsweise wenig. Das 2014er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 13 lässt ebenfalls Raum nach oben, zumal die Analysten für 2015 von einem signifikanten Ergebnissprung ausgehen. So beträgt die Konsensschätzung für das Ergebnis je Aktie 2015 immerhin 0,28 Euro. Bezogen auf die Prognosen für 2015 kommt QSC damit auf ein KGV von weniger als elf. Außerdem bekennt sich QSC mittlerweile zu einer aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik. Nachdem die Dividendenzahlung für 2011 mit 0,08 Euro pro Anteilschein aufgenommen wurde, gab es für 2012 bereits einen Cent mehr. Für 2013 rechnet boersengefluster.de mit einer Dividende von 0,10 Euro pro Aktie. Das würde einer – nicht nur für TecDAX-Verhältnisse – ansehnlichen Rendite von 3,4 Prozent entsprechen. Unterm Strich bietet der Titel also noch weiteres Kurspotenzial, auch wenn die geschäftlichen Erfolge kurzfristig bestimmt nicht in den Himmel wachsen. Am 12 August steht der Halbjahresbericht an. Die gegenwärtige Diskussion um Datenspionage scheint dem Kurs jedenfalls sogar gut zu bekommen.
Foto: QSC AG...
q.beyond
Kurs: 0,72
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
q.beyond | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
513700 | DE0005137004 | AG | 89,70 Mio € | 19.04.2000 | Halten |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Auf den höchsten Stand seit gut elf Jahren ist der Aktienkurs von Analytik Jena geklettert. Und die Party dürfte noch weiter gehen. Hintergrund der Rally ist die Anteilsaufstockung von Endress+Hauser. Zuletzt war das Schweizer Familienunternehmen mit 10,02 Prozent bei Analytik Jena engagiert. Vor wenigen Tagen hat der Anbieter von Messgeräten allerdings das Aktienpaket (10,69 Prozent) von Jens Adomat, dem stellvertretenden Vorstandschef und Mitgründer von Analytik Jena, übernommen. Der Deal wurde dem Vernehmen nach zu einem Preis von 13,32 Euro abgewickelt. Sollte es demnächst zu einem Übernahmeangebot kommen, wäre dieser Kurs gleichzeitig der Unterpreis. Damit nicht genug: Offenbar hat Endress+Hauser nämlich noch ein paar weitere Stücke eingesammelt. Gemäß der jüngsten Stimmrechtsmitteilung hält die Gesellschaft nun bereits 22,33 Prozent an dem Anbieter von Analysesystemen und Laborgeräten.
Endress+Hauser bezeichnet das Engagement bislang als „strategische Beteiligung“ und strebt „vorerst keine Einflussnahme auf die Organe der Gesellschaft an“. So gab es bislang auch keine Zusammenarbeit im täglichen Geschäft. Dennoch räumen die Schweizer unumwunden ein: „Ein eigener Ausbau der Beteiligung durch den Erwerb weiterer Stimmrechte an der Analytik Jena AG innerhalb der nächsten zwölf Monate ist beabsichtigt.“ Bei Analytik Jena ist der Großkonzern Endress+Hauser mit einem Umsatz von zuletzt 1,7 Mrd. Euro offenbar eine willkommene Adresse. Weniger freundlich schmetterte Analytik Jena vor einigen Jahren den Versuch des Niederländers Andries Verder ab, seine Einflussnahme bei Analytik Jena zu vergrößern. Verder wollte damals ein größeres Aktienpaket von der bm-t Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH übernehmen und die Zusammenarbeit mit der von ihm geführten Verder-Gruppe intensivieren. Verder stellt Laborgeräte und Verdrängerpumpen her. Allerdings kamen die Niederländer mit ihren Ansinnen nicht durch und wurden nach einer eilig durchgeführten Kapitalerhöhung, die für die bm-t reserviert war, ausgebremst. Vor allem Analytik-Jena-Chef Klaus Berka – er hält zurzeit 13,32 Prozent – machte Stimmung gegen die geplante Aufstockung und zog das Land Thüringen auf seine Seite. Nicht nur in Börsenkreisen wurde anschließend hitzig darüber diskutiert, inwiefern die öffentliche Hand sich in derartige Dinge einmischen soll. Immerhin passten beide Unternehmen nach damaliger Einschätzung von Branchenkennern durchaus zusammen. Zurzeit sind Verder B.V. 17,74 Prozent der Analytik-Jena-Anteile zuzurechnen. Der Streubesitz beträgt 30,55 Prozent.
Auf dem gegenwärtigen Niveau kommt Analytik Jena auf einen Börsenwert von rund 75 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr hat das Unternehmen erstmals einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro angekündigt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sich dabei in etwa auf dem Vorjahresniveau von rund 6 Mio. Euro bewegen. Die Analysten halten das operative Geschäft auf dem jetzigen Niveau im Schnitt für gut bezahlt. Auf Basis der 2014er-Gewinnschätzungen von boersengefluester.de kommt der Titel auf ein KGV von rund 17. Allerdings könnte die Bewertung im Zuge einer Übernahme durch Endress +Hauser deutlich zulegen. Equinet hat den Titel daher von Halten auf Kaufen heraufgestuft und das Kursziel von 11 Euro auf 15 Euro angepasst. Aus charttechnischer Sicht ist die Luft nach oben ohnehin frei. Interessant wird insbesondere, wie Verder auf die neue Situation reagiert. Und dann gibt es ja noch das Paket von Firmenchef Berka. Die kommenden Wochen und Monate werden also extrem. Fest steht: Im Vergleich zu anderen börsennotierten Wettbewerbern wie etwa Thermo Fisher Scientific aus den USA oder aber auch Endress+Hauser und Verder ist Analytik Jena auf Dauer wohl zu klein für die Eigenständigkeit. Die Zeichen stehen also auf Übernahme.
Foto: Analytik Jena AG
Weitere Hintergrundinfos: Welche Meldeschwellen für Sie als Aktionär bei einer Übernahme wichtig sind
...
Analytik Jena
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Analytik Jena | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
521350 | DE0005213508 | 0,00 Mio € | 03.07.2000 | Halten |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
[sws_grey_box box_size="585"]Nach einer schier endlosen Kette von Projektverzögerungen und damit einhergehenden finanziellen Engpässen macht sich nun Hoffnung bei den Aktionären von ItN Nanovation breit. Auslöser des jüngsten Kursaufschwungs war die Meldung, dass der Spezialist für spezielle Wasserfilter auf Basis keramischer Flachmembrane dicht vor dem Abschluss eines Vertrags mit dem Baukonzern Arab Contractors stehe. Dabei geht es um Filter für einen Tiefwasserbrunnen in Saudi-Arabien im Wert von 5,3 Mio. Dollar. Damit nicht genug. Insgesamt befinden sich ähnliche Projekte in Saudi-Arabien mit einem Volumen von rund 40 Mio. Euro in der finalen Entscheidungsphase. Boersengefluester.de sprach mit ItN-Vorstandschef Christoph Weiß über den Stand der Projekte, die Bedeutung der Technologie, die Bewertung der ItN-Aktie und mögliche Veränderungen im Kreis der Anteilseigner. Die Aktie ist ein extrem heißer Zock mit entsprechend hohen Chancen und Risiken. Klar ist: Für ItN geht es nun um die Wurst. Die Finanzlage ist extrem angespannt und das Geschäft muss nun dringend anlaufen.[/sws_grey_box]
...
© boersengefluester.de | Redaktion
Diese Stimmrechtsmitteilung hat es in sich. Anfang Juli 2013 teilte die Private-Equity-Gesellschaft Zurmont Madison mit, dass sie insgesamt 95,06 Prozent der Stimmen an der Röder Zeltsysteme und Service hält. Rein formal haben die Schweizer damit die für einen Börsenrückzug notwendige Schwelle von 95 Prozent überschritten. Zwar gilt Röder bereits seit Jahren als Kandidat für einen Squeeze-out, doch fehlten für so einen Schritt die klaren Hinweise. Hintergrund: Der Zeltverleiher befand sich zur Jahrtausendwende in einer schweren Krise. Mehr oder weniger auf dem Tiefpunkt, im Frühjahr 2002, gab es dann einen Management-Buy-Out. Die Großaktionäre waren zu jener Zeit der Gerüsthersteller Plettac und die DZ Bank. Im Herbst 2007 folgte dann ein neuerlicher Eigentümerwechsel. Die Udai Vermögensverwaltung GmbH bot den freien Anteilseignern 48,50 Euro pro Röder-Aktie. Hinter Udai steckt zu 75 Prozent die Schweizer Zurmont Madison. Darüber hinaus gibt es noch einen Co-Investor. Außerdem ist der Röder-Vorstand an der in München registrierten Gesellschaft beteiligt. Im jüngsten Geschäftsbericht wird das Udai-Engagement des Röder-Managements mit 18,75 Prozent beziffert.
Offenbar hat Zurmont in den vergangenen Wochen kontinuierlich Stücke eingesammelt, denn per April 2013 betrug der Anteil an der Röder AG noch 84,97 Prozent. Die Differenz zur neuesten Stimmrechtsmitteilung beträgt knapp 88.800 Aktien. Damit erklärt sich auch die Handelsbelebung in der regelmäßig recht illiquiden Röder-Aktie. So betont der Vorstand im 2012er-Abschluss, der seit einigen Tagen im Bundesanzeiger veröffentlicht ist: „Betrachtet man beispielsweise ein Kurschart für das Jahr 2012, erinnert dies mehr an die Skyline von Manhattan, als an die typische Entwicklung eines Aktienpapiers im Jahr 2012.“
Dabei laufen die Geschäfte des Anbieters von Festzelten, Event-Locations für Großereignisse wie Olympische Spiele oder große Fußballmeisterschaften sowie temporären Hallen unterm Strich recht erfreulich. Nach einem ungewöhnlich guten Jahr 2011 fiel der Konzernumsatz 2012 zwar um 6 Prozent auf 63,8 Mio. Euro zurück. Ursprünglich ging der Vorstand allerdings von einem Erlösminus auf 60 Mio. Euro aus. Insbesondere Südeuropa bereitet der Gesellschaft aus Büdingen in der Nähe von Frankfurt Probleme. Dafür entwickeln sich die Aktivitäten in Märkten wie China und Russland sehr lebhaft. So hat Röder zuletzt eine Ausschreibung für die olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sochi gewonnen. „Bei diesem Auftrag handelt es sich um den größten Auftrag der jüngeren Röder-Geschichte“, sagt der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Blasius. Der Auslandsanteil erreicht mittlerweile 83 Prozent. Zurzeit entfallen deutlich mehr als 70 Prozent der Einnahmen auf das Vermietgeschäft, während Zeltverkäufe zuletzt nur noch knapp 18 Mio. Euro zu den Einnahmen beisteuerten. Trotz der rückläufigen Erlöse stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vorjahr sogar ganz leicht an auf 5,07 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss übertraf mit 2,21 Mio. Euro den Vorjahreswert um 3,8 Prozent.
Angesichts dieser Entwicklung sollen die Aktionäre für 2012 erneut eine Dividende von 3,90 Euro pro Anteilschein erhalten. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von 60 Euro ergibt sich daraus eine überdurchschnittliche Rendite von 6,5 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 23. August 2013 statt. Interessantes Detail: Für Privatanleger ist die Ausschüttung „steuerfrei“. Weitere Infos zu diesem Aspekt erfahren Sie hier. Den eigentlichen Kick erhält die Röder-Aktie aber durch die Spekulation auf einen möglichen Börsenabschied. Wirklich sinnvoll erscheint das Listing für Röder nämlich nicht mehr. Mit den vor sechs Jahren gebotenen 48,50 Euro wird Zurmont Madison diesmal aber nicht weit kommen. Der gesamte Börsenwert von Röder beträgt momentan knapp 53 Mio. Euro, dementsprechend liegen nur etwa 2,6 Mio. Euro in freien Händen. Das heißt: Die Röder-Aktie ist nur etwas für absolute Nebenwerte-Freaks mit einem entsprechenden Zeithorizont. Der Weg bis zum Delisting ist mitunter lang. Er könnte sich aber als lohnenswert herausstellen. Die Kurs-Skyline der Röder-Aktie sollte bei 60 Euro jedenfalls nicht ihre maximale Erhebung erreicht haben.
Lesen Sie dazu auch den Beitrag über die Bedeutung der einzelnen Meldeschwellen bis hin zum Squeeze-out. Einfach hier klicken!
...
Röder Zeltsysteme
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Röder Zeltsysteme | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
706600 | DE0007066003 | 0,00 Mio € | 01.01.1970 | Halten |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Lange, sehr lange hat es gedauert, bis Siemens eine Lösung für die Tochter Osram präsentierte. Anfang Juli wird es nun soweit sein: Der Technologiekonzern führt mit dem Spezialisten für Beleuchtungstechnik bereits das vierte Unternehmen an die Börse (Weitere Infos dazu hier). In den vergangenen Monaten hatte Siemens vergeblich versucht, Osram im Rahmen eines traditionellen IPOs aufs Parkett zu entlassen. Stattdessen wird nun ein Spin-off durchgeführt: Am 5. Juli erhalten Aktionäre des DAX-Konzerns für je zehn Siemens-Titel eine Osram-Aktie eingebucht, die Erstnotiz erfolgt am 8. Juli. Bei 881 Millionen Siemens-Papieren wird es künftig rund 88 Millionen Osram-Aktien geben. Nach dem Spin-off wird Siemens mit 17 Prozent an Osram beteiligt sein, 2,5 Prozent bekommt der eigene Pensionsfonds, der Rest von 80,5 Prozent wird als Streubesitz an der Börse gehandelt.
Die ersten Tage auf dem Parkett könnten für die Tochter aber sehr ungemütlich werden. Sogar im Börsenprospekt warnt das Management vor deutlichen Verlusten zu Beginn. Der Grund: Index-Fonds, die den DAX abbilden und die Osram-Papiere ins Depot gebucht bekommen, dürften wohl kein Interesse haben, die Anteile länger zu halten. "Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass unmittelbar nach Zulassung unserer Aktien zur amtlichen Notierung ein erheblicher Verkaufsdruck entsteht". Nach Schätzungen eines Bankers dürften rund 40 bis 50 Prozent der Osram-Aktien ihren Besitzer wechseln. Seit Tagen versuchen daher das Management und die begleitenden Banken im Rahmen einer Roadshow Investoren von Osram zu überzeugen. Aus Branchenkreisen ist aber zu hören, dass der Einsatz wohl eher wirkungslos verpuffen wird.
Dennoch: Unter dem Strich dürfte der Anteilsverkauf deutlich positive Effekte auf die Eigenkapitalrendite des Konzerns haben. Der Spin-off von Osram ist aber nur eine Baustelle. Schwierig gestaltet sich immer noch der Ausstieg bei der Netzwerktochter Nokia Siemens Networks. Wegen der starken Konkurrenz aus China ist das im Frühjahr 2007 gegründete Gemeinschaftsunternehmen mit Fokus auf Mobilfunk- und Festnetz-Infrastruktur einem hohen Margendruck ausgesetzt. Für die defizitäre Solarsparte geht hingegen bald das Licht aus. Vor vier Jahren stieg Siemens beim israelischen Solar-Wert Solel für 284 Mio. Euro ein. Ein teurer Fehler. Ein Verkauf scheiterte, die Sparte wird nun geschlossen. Experten beziffern die Gesamtbelastungen auf rund eine Milliarde Euro. Künftig will sich der Konzern bei den erneuerbaren Energien auf Wind- und Wasserkraft konzentrieren. Kein leichtes Geschäftsfeld, zuletzt verhagelten interne Probleme bei den Windkraftprojekten auf offener See die Bilanz.
Nachdem Siemens mit seinem Q2-Bericht vor allem auf der Erlösseite deutlich die Erwartungen verfehlte und die Prognose für das Geschäftsjahr 2012/13 kassierte, sind einige negative Faktoren bereits eingepreist. Die schwache Erlösentwicklung im frühzyklischen Industriegeschäft zeigt, dass auch in den Exportmärkten künftig Gegenwind droht. In wichtigen Schwellenländern wie China sank der Umsatz zuletzt um vier Prozent. Immerhin stieg der Auftragseingang dank zweier Großaufträge im Geschäft mit Offshore-Windenergie und mit Zügen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 21,5 Mrd. Euro. Mit positiven Effekt auf das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz: Mit einem Book-to-Bill Ratio von 1,19 blieb der Konzern auf Wachstumskurs.
Fazit: Die Entwicklung im aktuellen Geschäftsjahr sollte auch vor dem Hintergrund des im November 2012 aufgelegten Sparprogramms „Siemens 2014“ nicht überbewertet werden. Angepeilt wird, bis 2014 die Kosten um gut sechs Mrd. Euro zu drücken. Die Analysten der NordLB sehen Siemens derzeit in einem Übergangsjahr, wobei erst im vierten Quartal eine genauere Prognose möglich sein wird, ob die ehrgeizigen Ziele auch erreicht werden.
Hochspannend ist derzeit auch die Charttechnik. In den vergangenen neun Monaten prallte die Aktie bei inzwischen neun Anläufen an der Marke von rund 75 Euro wieder nach oben hin ab. Erst vor wenigen Tagen griffen die Käufer erneut an der Unterstützung zu. Wer gute Nerven hat und an eine unmittelbar bevorstehende Erholung an den Börsen glaubt, steigt auf dem aktuellen Niveau ein und sichert sich mit einem Stopp-Loss per Tagesschluss knapp unter 74 Euro ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Läuft es gut, könnte die Aktie auch begünstigt durch den bevorstehenden Spin-off schon bald wieder bis an den nächsten Widerstand bei 85 Euro laufen.
Zum Autor: Diese Analyse stammt von Franz-Georg Wenner, der die boersengefluester.de-Partnerseite chartanalysen-online.de betreibt. Dort finden Sie täglich interessante Kommentare und Analysen zu Aktien, Indizes und Rohstoffen aus rein charttechnischer Sicht.
Bild: Siemens AG...
Siemens
Kurs: 193,54
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Siemens | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723610 | DE0007236101 | AG | 154.832,00 Mio € | 01.05.1948 | Kaufen |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
„Zurück auf Los“, heißt es für die Aktionäre von RIB Software. Nachdem die Notiz Mitte Juni im Tief bis auf 3,70 Euro zurückfiel, steht sie nun mit rund 4,40 Euro wieder exakt auf dem Niveau wie zu Jahresbeginn 2013. Um den Kurs in Schwung zu bringen, brauchte es aber Starthilfe in Form eines Aktienrückkaufprogramms. Zwischen Mai und Juni 2013 erwarben die Stuttgarter knapp 519.000 eigene Anteilscheine, womit das genehmigte Volumen nun allerdings zu rund 85 Prozent ausgeschöpft ist. Im Juli hat RIB Software hat bislang noch keine Zukäufe publiziert.
Hintergrund des Programms ist auch die per Saldo enttäuschende Kursentwicklung der vergangenen zwei Jahre – und da ist der Absturz nach dem überhöht gewählten Ausgabepreis von 9,25 Euro zum Börsengang Anfang 2011 gar nicht eingerechnet. RIB Software schwimmt seit dem IPO quasi im Geld, doch die Investoren mussten lange Zeit warten, bis der Vorstand die ersten Zukäufe unter Dach und Fach brachte. Letztlich waren die damals aufgerufenen Preise für sinnvolle Verstärkungen allesamt zu hoch. Zudem befindet sich RIB Software mitten in einem Technologiewandel. „Mit einem Einsatz von über 1000 Mannjahren haben wir eine neue IT-Generation für das globale Bauwesen entwickelt“, sagt Vorstandschef Thomas Wolf. Der Manager hält mehr als ein Drittel der RIB-Aktien. Neuer-Markt-Kenner haben ihn vermutlich noch aus seiner wenig rühmlichen Zeit bei dem Baustoffhändler Mühl Product & Service in Erinnerung – eine andere Baustelle.
Nun geht es für die RIB darum, die komplexe iTWO-Technologie bei möglichst vielen Referenzkunden einzuführen. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, müssen die Architekten den Ingenieuren dabei statt herkömmlichen CAD-Daten komplett digital erfasste Gebäudeinfos (BIM-Daten = Building Information Modeling) zur Verfügung stellen. Offenbar eine Herkulesaufgabe mit vielen Umstellungen, denn der Prozess dauert länger als gedacht. Doch RIB will das iTWO-Projekt mit aller Macht forcieren, „selbst wenn dies zu Lasten des Ergebnisses gehen sollte“. So rechnet das Management für 2013 bei einem Erlösplus von mehr als 30 Prozent mit einem Jahresüberschuss in einer Bandbreite zwischen 7 Mio. und 13 Mio. Euro. Zur Einordnung: Im Vorjahr zog das Unternehmen aus Umsätzen von 39,2 Mio. Euro einen Gewinn von 8,8 Mio. Euro.
Im ersten Quartal 2013 erreichte RIB einen etwas niedriger als gedachten Überschuss von knapp 2,3 Mio. Euro, was einem Rückgang von 16,2 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert entspricht. Die operative Marge (auf EBITDA-Basis) knickte von 43,1 Prozent auf 31,2 Prozent ein. Dafür kamen die Erlöse mit einem Plus von 29,5 Prozent auf 14,1 Mio. Euro unerwartet deutlich voran. In den vergangenen Wochen und Monaten hat RIB zudem etliche Projekte angestoßen oder sie in eine neue Phase übertragen. Außerdem tragen die drei Zukäufe aus dem letzten Jahresviertel 2012 zur Expansion bei. Boersengefluester.de kalkuliert derzeit für 2013 mit einem Jahresüberschuss von knapp 10 Mio. Euro.
Pluspunkte sammelt die Aktie von RIB Software bei der Bilanzanalyse. Die liquiden Mittel und Wertpapiere beliefen sich per Ende März 2013 auf fast 99 Mio. Euro. Bereinigt um die Finanzverbindlichkeiten von 11 Mio. Euro deckt die Cashausstattung den Börsenwert von 167 Mio. Euro damit zu mehr als der Hälfte ab. Die Eigenkapitalquote erreicht stattliche 78 Prozent. Der Buchwert pro Aktie beträgt 3,75 Euro. Dementsprechend ergibt sich günstiges Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,15. Andererseits: Auf Basis der für 2013 zu erwartenden Erlöse von mindestens 51 Mio. Euro wird jeder Euro Umsatz von RIB an der Börse mit rund 3,30 Euro bewertet. Das scheint – trotz der vielen Entwicklungszeit in das neue Produkt – vergleichsweise hoch. Direkt vergleichbar mit anderen börsennotierten Bausoftwarefirmen ist RIB aber nur schwer.
Grundsätzlich zur Peer Group zählen vermutlich Firmen wie der TecDAX-Aspirant Nemetschek und der Autodesk-Partner Mensch und Maschine (MuM). Gemessen an den Visualisierungsmöglichkeiten kommt eventuell auch Cenit in Betracht. Allerdings sind die Stuttgarter in erster Linie für die Branchen Automobil und Luftfahrt unterwegs. Bei Nemetschek ist das für 2013 zu erwartende Kurs-Umsatz-Verhältnis im Bereich um 2,5 anzusiedeln. Bei MuM und Cenit liegen die Erlösmultiples zwischen 0,5 und 0,6. Der Aufschlag von RIB Software hat jedoch einen klaren Grund. Mit einer EBIT-Marge von zuletzt annähernd 30 Prozent ist das Unternehmen ungleich profitabler als der Rest der Gruppe. So rangiert Nemetschek mit einer operativen Rendite von 17 Prozent schon um Längen hinter RIB. Bei Cenit beträgt die EBIT-Marge gar nur 6,7 Prozent, MuM kommt auf 5,2 Prozent.
Sollte der gute Nachrichtenfluss anhalten – und danach sieht es derzeit aus – dürfte die RIB-Aktie vor einem starken zweiten Halbjahr stehen. Die Analysten der Investmentbank Equinet taxieren das Kursziel für den Titel auf 6,50 Euro. Das entspricht einem Aufschlag von beinahe 50 Prozent. Goldman Sachs hingegen hat das Kursziel nach dem Quartalsbericht von 5 auf 4 Euro reduziert, bleibt aber bei der Einstufung auf "Neutral". Wichtig ist nun, dass sich der jüngste Aufwärtstrend über die 200-Tage-Durchschnittslinie als nachhaltig erweist und idealerweise die Marke von 5 Euro signifikant durchstößt. Dann wäre erst mal wieder Luft nach oben. Firmenchef Wolf bedauert ohnehin die seiner Meinung nach viel zu niedrige Bewertung der RIB-Aktie. Im Vorwort zum 2012er-Geschäftsbericht wünschte er sich – angesichts des Technologiesprungs – einen Aktienkurs von 15 Euro. Immerhin: Mit dem jüngsten Aktienrückkaufprogramm hat er die Notiz zumindest in die richtige Richtung angestoßen.
Foto: RIB Software AG...
RIB Software
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
RIB Software | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0Z2XN | DE000A0Z2XN6 | SE | 2.223,55 Mio € | 08.02.2011 | Halten |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Bei den Umsatzspitzenreitern im DAX landet die Allianz-Aktie oft auf dem Siegertreppchen. Der Versicherungskonzern zählt aber nicht nur zu den beliebtesten Werten aus der ersten Börsenliga, auch der Einfluss auf den DAX ist nicht zu unterschätzen. Nach Bayer, BASF, Siemens und SAP bringen die Münchner die höchste Marktkapitalisierung auf die Waage. Die Indexgewichtung liegt bei 7,6 Prozent. Zwar ist die Aktie noch deutlich von ihrem Rekordhoch aus dem Jahr 2000 bei 445 Euro entfernt und auch das 2007er-Niveau von 180 Euro bleibt vorerst ein frommer Wunsch. Mit einer Performance von rund 65 Prozent seit Juni vergangenen Jahres steckt die Allianz-Aktie den DAX aber locker in die Tasche. Inzwischen scheint sich der Wert wieder in dreistelligen Kursregionen eingenistet zu haben. Nach Meinung von Analysten ist trotz der erfreulichen Entwicklung der vergangenen Monate noch viel Platz nach oben. Seit Anfang Juni gab es fast nur Kaufempfehlungen. HSBC bestätigte unlängst seine Empfehlung mit „Overweight“ mit Kursziel 145 Euro. Ähnlich bullisch ist auch Goldman Sachs, empfiehlt die Aktie zum Kauf und sieht den fairen Wert bei 142 Euro – rund 26 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Natürlich ist aber auch die Allianz-Aktie nicht immun gegen schlechte Stimmung an den Börsen. Zuletzt wieder deutlich steigende Zinsen in den Krisenländern Südeuropas sorgten ebenso für Druck im Versicherungssektor wie auch die Ungewissheit über die Schadensbelastung infolge der jüngsten Hochwasserflut. Hier gaben die Münchner aber Entwarnung, die Netto-Belastungen liegen wohl nur auf 350 Mio. Euro, deutlich weniger als das „Jahrhunderthochwasser“ 2002 mit 710 Mio. Euro. Mit Blick auf das äußerst schadenarme erste Quartal dürfte die Kostenbelastung im Budget liegen und die Jahresziele somit nicht gefährden.
Denn der Auftakt kann sich sehen lassen. Alle drei Segmente - Versicherungen, Vermögen und Vorsorge - verzeichneten auf operativer Basis Wachstum. Vor dem Hintergrund der anhaltend niedrigen Zinsen überraschte die Allianz vor allem in der Lebens- und Kranversicherungssparte mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg. Flankiert von starken Wachstumsraten in der Vermögensverwaltung legte der Umsatz um 6,6 Prozent auf 32 Mrd. Euro zu – Rekord. Vorstandschef Micheal Diekmann blieb auf der HV dennoch auf dem Teppich und warnte sogar vor zu großer Euphorie. Auf Jahressicht wird ein operativer Gewinn im Bereich zwischen 8,7 bis 9,7 Mrd. Euro angepeilt. Im ersten Semester blieben mit 2,8 Mrd. Euro bereits 20 Prozent mehr hängen, gut möglich, dass im weiteren Jahresverlauf eine Prognoseerhöhung folgen wird. Am 2 . August werden die Zahlen für das zweite Quartal erwartet.
Zwischenfazit: Die Allianz ist durchaus gut aufgestellt, dennoch sollte das Management in den kommenden Monaten einige Hausaufgaben erledigen. Einen Einblick, welche Stellschrauben angepasst werden, lieferte der jüngste Investorentag. Im Schadengeschäft belastet vor allem die überdurchschnittliche Kostenquote. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten lagen zuletzt bei 27,6 Prozent der Prämien. Bis zum kommenden Jahr sollen Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungen die Quote auf den Marktdurchschnitt von 26 Prozent drücken. In der Lebensversicherung scheint sich der Konzern hingegen sehr gut auf die Niedrigzinsphase eingestellt zu haben und rechnet wohl auch in Zukunft nicht mit einer Erholung, wie die Einführung neuer Produktvarianten zeigt. Selbst im Neugeschäft steht der aktuellen Garantierendite von 1,75 Prozent eine Kapitalanlagerendite von 3,6 Prozent entgegen. Möglich macht dies die exzellente Kostenquote von 1,1 Prozent (Marktdurchschnitt 2011: 2,4 Prozent) sowie die vergleichsweise hohe Aktienquote von knapp sechs Prozent, mit der die Allianz stark von der Börsenerholung profitiert. Klar ist aber auch, dass die Allianz-Aktie auch eine Wette auf eine Beruhigung in der europäischen Schuldenmisere darstellt. Denn die starke Abhängigkeit vom Bankensektor aufgrund des hohen Bestands an Bankanleihen sowie das hohe Exposure in italienischen Staatsanleihen könnte dem Indexschwergewicht kräftig zusetzen, wenn sich die Lage in den südeuropäischen Ländern erneut zuspitzen sollte.
Analysten gehen davon aus, dass die Allianz im laufenden Jahr ihre Ziele klar übertreffen wird. Andreas Schäfer vom Bankhaus Lampe rechnet mit einem operativen Gewinn rund 10,44 Mrd. Euro, was rund 13 Prozent über dem ausgegeben Ziel des Managements liegt. Bleibt die Ausschüttungsquote unverändert bei 40 Prozent, könnte die Dividende im kommenden Jahr sogar auf 5,50 Euro steigen. Aber auch unter etwas konservativen Annahmen ist nach 4,50 Euro für 2012 mit fünf Euro für 2013 durchaus zu rechnen. Die Allianz-Aktie kommt somit auf eine Verzinsung von 4,45 Prozent bei einem 2014er-KGV von 8,4. Attraktive Kennzahlen, die jeweils deutlich besser ausfallen als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Abgerundet wird das Bild von guten charttechnischen Aussichten. Einen belastbaren Aufwärtstrend sucht man zwar vergeblich, die seit Frühjahr 2012 bestehende Serie von steigenden Bewegungstiefs deutet aber auf eine solide Nachfrage und eine intakte Trendbewegung. Zuletzt griffen Investoren bereits auf Höhe der 200-Tage-Linie zu und somit deutlich über den Jahrestiefs. Solange die Aktie in dreistelligen Kursregionen notiert, bleibt die Börsenampel auf Grün. Erst ein Rücksetzer unter das 61,8 Prozent Fibonacci-Niveau der laufenden Aufwärtsbewegung bei 84 Euro würde eine Neueinschätzung mit negativem Ausblick erforderlich machen. Richtung Norden gibt neben dem Jahreshoch bei 122 Euro eine obere Aufwärtstrendlinie das Tempo vor und eröffnet mit Blick auf Ende Dezember Potenzial bis rund 165 Euro.
Anleger, die lieber etwas defensiver agieren möchten, greifen zu einem Capped-Call mit Cap knapp unterhalb der bereist bewährten Nachfragezone bei 100 Euro. Notiert die Aktie Mitte Dezember 2013 nicht um mehr als elf Prozent unter dem aktuellen Kurs, bringt der Schein mit der WKN BP6A0S eine Maximalrendite von 18 Prozent oder 38 Prozent p.a. Deutlich mehr Power aber auch mehr Risiko bieten Knock-out-Bull Papiere. Angesichts der derzeit kurzfristig etwas eingetrübten Lage an den Börsen ist ein moderater Hebel von rund fünf zu bevorzugen. Von der Commerzbank (WKN: CZ2ZLF) kommt ein endlos laufender Schein mit KO- und Basispreis bei 90,72 Euro und einem Hebel von 5,2.
Zum Autor: Diese Analyse stammt von Franz-Georg Wenner, der die boersengefluester.de-Partnerseite chartanalysen-online.de betreibt. Dort finden Sie täglich interessante Kommentare und Analysen zu Aktien, Indizes und Rohstoffen aus rein charttechnischer Sicht.
Foto: Allianz AG...
Allianz
Kurs: 300,30
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Allianz | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
840400 | DE0008404005 | SE | 115.965,85 Mio € | - | Kaufen |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Qualität Made in Germany – wenn es um die Aktienauswahl geht, stehen deutsche Traditionsunternehmen ganz weit oben in der Gunst der heimischen Börsianer. Keine große Überraschung. Anders als vermutet sind aber nicht die Aktien der Deutschen Telekom, Deutschen Bank, Daimler oder Siemens in den meistens Depots zu finden. Das Unternehmen mit dem aktuell größten Anteil am gesamten Aktiendepotvolumen der Privatanleger ist BASF. Insgesamt entfallen 4,3 Prozent der in Aktien investierten Gelder auf die Papiere des Chemiekonzerns. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der DAB Bank von 480.000 Privatanlegerdepots. Interessant: In den vergangenen zehn Jahren wurde BASF zunehmend beliebter. 2003 mit einem Anteil von 1,7 Prozent noch auf Platz acht, mauserten sich die Ludwigshafener zum 20-jährigen DAX-Jubiläum vor fünf Jahren mit einem Anteil von 2,4 Prozent bereits auf Platz sechs.
Im Ranking der wichtigsten Taktgeber für den DAX liefert sich die BASF-Aktie seit Wochen ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bayer. Beide Werte liegen knapp unter der Kappungsgrenze von zehn Prozent und sind je nach aktueller Kursentwicklung auf dem ersten oder zweiten Platz zu finden.
Wer in BASF investiert, sollte vor allem langfristig dabei bleiben und auf die großen Trendbewegungen setzen. Mit der nötigen Ausdauer sind dann aber auch beeindruckende Gewinne möglich. Ein Beispiel: Vor 20 Jahren kostete der Wert rund sechs Euro. Bis 2004 dümpelte die Aktie lange Jahre um 20 Euro. Erst nach dem Crash 2009 ging es deutlich aufwärts, aktuell bis auf rund 70 Euro. Mehr als 1100 Prozent seit 1993 – da sieht der 25 Jahre junge DAX im Vergleich zur 1865 gegründeten Badischen Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) richtig alt aus. Nicht ganz so dynamisch, aber stetig Richtung Norden entwickeln sich auch die Geschäfte des Weltkonzerns. Vor zehn Jahren gingen bei BASF noch 33,3 Mrd. Euro durch die Bücher, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 2,2 Mrd. Euro und der Jahresüberschuss lag noch knapp unter der Schwelle von 1 Mrd. Euro. Seitdem wurde der Konzern durch Effizienzsteigerungsmaßnahmen, Übernahmen und milliardenschwere Investitionen in den Wachstumsmärkten fit für die Zukunft gemacht. Mit Erfolg. Im Geschäftsjahr 2012 lagen die Erlöse bereits bei knapp 79 Mrd. Euro, der Jahresüberschuss erreichte 5,2 Mrd. Euro.
Auch in Zukunft dürfte dieser Trend anhalten. Dank des Agrarbooms finden die Pflanzenschutzmittel des Konzerns reißenden Absatz und sorgten zusammen 2013 mit guten Geschäften im Öl- und Gasbereich für einen besser als erwarteten Auftakt. Wenig überraschend wurde der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Trotz des nur leichten Wachstums der Weltwirtschaft sowie der Krise in Europa sollen Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen sowohl für alle operativen Segmente als auch auf Konzernebene gegenüber dem Vorjahr zulegen. Mittel- bis langfristig wollen die Ludwigshafener zwei Prozentpunkte oberhalb der globalen Chemieproduktion pro Jahr expandieren und somit ein Umsatzwachstum von durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr erzielen. Konkret liegt die Messlatte beim Umsatz für 2015 bei 80 Mrd. Euro, 2020 sollen 110 Mrd. Euro Erlöse erzielt werden. Das Ergebnis je Aktie soll 2015 bei 7,50 Euro ankommen. Zur Einordnung: 2012 verdiente BASF 5,31 Euro pro Anteilschein.
Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, wird der Konzern auf Wachstum getrimmt. Im Fokus steht vor allem die Region Asien/Pazifik. BASF rechnet auf dem am schnellsten aufsteigenden Markt für chemische Industrie mit jährlichen Wachstumsraten von gut sechs Prozent. Der weltweite Durchschnitt liegt nur bei vier Prozent. BASF startet daher ein umfangreiches Programm: Bis 2020 sollen rund 10 Mrd. Euro in der Region investiert werden. Ziel ist es, in sieben Jahren Umsätze von rund 25 Mrd. Euro in Asien/Pazifik zu erzielen – rund doppelt so viel wie bisher. Vor allem vom Kunststoffbereich versprechen sich die Deutschen gute Geschäfte, denn der Verbrauch in Asien ist größer als im Rest der Welt. Durch Effizienzmaßnahmen sollen vom gleichen Jahr an jährlich 1 Mrd. Euro eingespart werden.
Analysten bewerten die Aussichten der Aktie überwiegend positiv. Goldman Sachs empfiehlt den Einstieg und sieht den fairen Wert bei 82,50 Euro. Ganz anders hingegen die Meinung von JP Morgan. Die Auguren sind wegen fehlender Kostensenkungsmöglichkeiten, rückläufigen Margen und höheren Kapazitäten für den gesamten Chemiesektor pessimistisch gestimmt. Die Empfehlung lautet „Underweight“, das Kursziel würde kürzlich deutlich von 76 auf 58 Euro eingedampft. Im Durchschnitt trauen die Experten der Aktie weitere Kurszuwächse von rund elf Prozent bis auf knapp 77 Euro zu. Vor vier Wochen wäre der Wert somit ausgereizt gewesen, erst durch die jüngste Korrektur bis an die beiden markanten Bewegungshochs aus 2012 bei 68 Euro (Retest) gewinnt die Aktie wieder an Attraktivität. Einen positiven Einfluss hat der Kursrücksetzer natürlich auch auf die fundamentale Bewertung. Für 2013 erscheint ein Ergebnis je Aktie von 5,30 Euro für realistisch, im kommenden Jahr sind 6 Euro zu erwarten. Daraus errechnet sich ein KGV von rund 11,4, was wieder etwas unter dem langfristigen Durchschnitt liegt. Auch die Dividendenrendite von 3,9 Prozent spricht für den Chemiewert.
Dennoch sollten Anleger mit einem Kauf vorerst noch abwarten. Denn charttechnisch scheint die Hürde um 76,20 Euro eine zu große Herausforderung zu sein. Erst wenn der Deckel gelüftet ist, könnte der zuletzt angestaute Kaufdruck für einen Ausbruch sorgen. Wer den Markt nicht ständig verfolgt, legt eine Stop-Buy Order um 77 Euro in den Markt und sichert je nach Risikoeinstellung bei 69,40 Euro oder um 64 Euro ab.
Eine gute Alternative stellen auch Derivate dar, mit denen sich auf eine Fortsetzung der seit Jahresbeginn dominierenden Seitwärtsbewegung spekulieren lässt. Vorsichtige Naturen greifen zu Discountern. Die WKN CF1AF9 hat einen Cap auf Höhe der nächsten Unterstützung bei 65 Euro. Die Laufzeit endet in rund einem Jahr, maximal sind 9,8 Prozent möglich bei einem Discount von 14 Prozent. Wer mehr Rendite aber auch mehr Risiko eingehen möchte, wählt einen Capped-Optionsschein, ebenfalls mit oberer Begrenzung bei 65 Euro. Mit der WKN BP8VDV sind 40 Prozent oder 55 Prozent p.a. möglich. Notiert die Aktie zum Bewertungstag am 21. März 2014 aber unter dem Basispreis von 60 Euro, erleiden Anleger einen Totalverlust. Mit dem Discounter würden Anleger dank des vergünstigten Einstiegs zum Laufzeitende in diesem Szenario sogar noch einen Gewinn von 1,3 Prozent erzielen.
Zum Autor: Diese Analyse stammt von Franz-Georg Wenner, der die boersengefluester.de-Partnerseite chartanalysen-online.debetreibt. Dort finden Sie täglich interessante Kommentare und Analysen zu Aktien, Indizes und Rohstoffen aus rein charttechnischer Sicht.
Bild: Pressefoto BASF
...
BASF
Kurs: 42,45
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
BASF | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
BASF11 | DE000BASF111 | SE | 37.883,10 Mio € | 30.01.1952 | Halten |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Häufig genug werden Anlageentscheidungen aus dem Bauch getroffen. Mitunter fällt die Wahl auf eine bestimmte Aktie aber auch, weil sie ein bestimmtes Kriterium – etwa eine hohe Dividendenrendite oder ein niedriges KGV – erfüllt. Boersengefluester.de ist weiter gegangen und hat die Datenbank konsequent nach aussichtsreichen Aktien gefiltert. Immerhin zehn Kriterien haben wir angelegt. Eine anspruchsvolle Prüfung, denn nur drei Werte von insgesamt mehr als 600 haben den Parcours gemeistert.
Um marktenge Minifirmen herauszufiltern, sollte der Börsenwert des Streubesitzes mindestens 50 Mio. Euro betragen. Als nächstes haben wir die Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen ins Zentrum gerückt. Unternehmen, die in den vergangenen fünf Jahren nicht permanent Gewinne geschrieben haben, wurden aussortiert. Hohe Schulden sind in Zeiten von Minizinsen zwar eine Verlockung, machen aber abhängig von Banken. Und wen die Geschäftslage sich eintrübt, kann einen die Zinslast sogar erdrücken. Die meisten Vertreter aus der Solarbrache können ein Lied davon singen. Im Rennen geblieben sind daher nur Firmen, die als „Netto-Cash-Positiv“ getestet wurden. Das heißt: Der Wert der liquiden Mittel und Wertpapiere musste die Finanzverbindlichkeiten übersteigen. Als Mindestgröße für die Eigenkapitalquote haben wir 30 Prozent festgelegt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der von boersengefluester.de für 2014 geschätzten Gewinne durfte höchstens zwölf betragen.
Bei der Dividendenrendite lag die Mindestanforderung bei drei Prozent. Darüber hinaus sollte der Börsenwert der Gesellschaft maximal so groß sein, wie der zuletzt erzielte Umsatz. Anders ausgedrückt: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) durfte nicht über 1,0 liegen. Da die Definition von Umsatzerlösen bei Banken und Versicherungen schwierig ist, haben wir die Finanzbranche in diesem Screening kurzerhand ausgeschlossen. Häufig bleiben bei einem derartigen Lauf über diverse fundamentale Hürden Gesellschaften übrig, die zwar günstig bewertet sind, die aber trotzdem wie Blei in den Regalen liegen. Daher unser Zusatzkriterium an die Performance: Seit Jahresbeginn musste der Aktienkurs mindestens prozentual zweistellig an Wert gewonnen haben. Übrig geblieben sind lediglich drei Nebenwerte, doch die glänzen allesamt mit einer attraktiven Chance-Risiko-Relation.
Gemessen an den Umsätzen ist GFT Technologies mit zuletzt knapp 231 Mio. Euro das größte der drei Unternehmen. Der IT-Spezialist mit Fokus auf den Finanzsektor bringt es dabei auf einen gesamten Börsenwert von 108 Mio. Euro. Gut 57 Prozent davon befinden sich im freien Umlauf. Wichtigster Anteilseigner ist Firmengründer und Vorstandschef Ulrich Dietz. Die Stuttgarter kamen 1999 an die Börse und sind seit 2005 durchgehend profitabel. Seit 2008 erhalten die Aktionäre eine Dividende. Zuletzt zahlte GFT nach der Hauptversammlung am 15. Mai 2013 erneut eine Gewinnbeteiligung von 0,15 Euro aus. Bezogen auf den aktuellen Kurs entspricht das einer Rendite von immerhin 3,6 Prozent. 61 Prozent der Bilanzsumme entfallen auf das Eigenkapital. Nach Abzug der Finanzverbindlichkeiten bleibt per Ende März 2013 ein Netto-Cash von knapp 1 Euro pro Aktie – und das bei einem aktuellen Kurs von 4,10 Euro. Nach einem soliden ersten Quartal kalkuliert Dietz für 2013 bei Erlösen von 238 Mio. Euro mit einem Gewinn vor Steuern zwischen 12 und 13 Mio. Euro. Die Kombination aus solider Bilanz und attraktiver Bewertung kommt bei den Investoren gut an. Im laufenden Jahr hat das Papier bereits um gut ein Viertel an Wert gewonnen. Ausgereizt ist der Titel damit aber noch nicht. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser trauen GFT Technologies Kurse von bis zu 5,60 Euro zu. Das wären noch mehr als 35 Prozent Potenzial. Am 8. August stehen die Halbjahreszahlen an.
Einen soliden Eindruck hinterlässt auch SMT Scharf. Das Unternehmen stellt Transportsysteme für den Bergbau her und hängt somit stark an der Investitionsneigung der großen Minenkonzerne. Ursprünglich gehörte die Gesellschaft aus Hamm zur früheren Ruhrkohle AG (RAG). Anfang 2006 verkaufte die RAG das Unternehmen jedoch an die Münchner Beteiligungsgesellschaft Aurelius. Im Frühjahr 2007 entließ Aurelius das Unternehmen dann an die Börse. Noch heute führte Aurelius-Vorstandschef Dirk Markus den Aufsichtsrat von SMT Scharf an. Vor knapp einem Jahr gelang SMT Scharf sogar der Aufstieg in den SDAX. Zwar weist der Aktienkurs längst nicht mehr die Dynamik der Anfangsjahre auf. Doch spätestens bei knapp unter 20 Euro hat der Titel stets nach oben gedreht. Zurzeit kostet der Anteilschein 23,40 Euro. Das entspricht einer – für SDAX-Verhältnisse – nicht allzu üppigen Kapitalisierung von knapp 100 Mio. Euro. Abgesehen von einigen Anteilen im Eigenbesitz, befinden sich aber sämtliche Papiere im freien Umlauf. Nachdem sich die Erlöse seit dem Börsenstart – bei einer konstanten operativen Marge von etwa 15 Prozent – von 51 Mio. auf zuletzt 105 Mio. Euro mehr als verdoppelten, bekommt SMT Scharf zurzeit die Abkühlung der Weltwirtschaft zu spüren. Immerhin knapp 90 Prozent der Umsätze stammen aus dem Auslandsgeschäft. Der Vorstand hat 2013 daher zu einem „Übergangsjahr“ erklärt. Ab 2014 sollen Umsatz und Gewinn jedoch wieder Fahrt aufnehmen. Für Anleger mit Weitblick ist die aktuelle Konsolidierungsphase vermutlich eine gute Einstiegsgelegenheit. Wirklich teuer ist der Anteilschein nicht. Sonst hätte er wohl auch kaum den Sprung in diese Auswahl geschafft. Besonders positiv für den Titel ist das Bankhaus Lampe gestimmt. Deren Analysten geben ein Kursziel von 35 Euro aus.
Ein Blick auf den Chart von Cenit zeigt zwei Gesichter des ersten Halbjahrs. Nachdem das Software- und Beratungsunternehmen für 2012, neben einer normalen Ausschüttung von 0,30 Euro, einen Bonus von 0,25 Euro pro Aktie in Aussicht stellte, setzte eine Dividendenrally ein. Von Jahresbeginn bis zur Hauptversammlung am 31. Mai 2013 kletterte die Notiz um 35 Prozent bis auf 9,68 Euro. Mit dem Zahltag hat der Anteilschein aber den Rückwärtsgang eingelegt und ist bis auf 8,49 Euro zurückgekommen. Allmählich scheint sich die Notiz jedoch zu stabilisieren. Mit Blick auf die fundamentalen Rahmendaten wäre das nur gerechtfertigt. Der aktuelle Börsenwert von 71 Mio. Euro liegt klar unterhalb des für 2013 zu erwartenden Umsatzziels von etwa 122 Mio. Euro. Zudem wird die Gesellschaft mit einem Faktor von weniger als neun auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gehandelt. Das KGV beträgt moderate 11,5. In den vergangenen 15 Börsenjahren hat Cenit elf Mal eine Dividende ausgeschüttet. Die letzte Nullrunde gab es für 2008. Selbst wenn die Gesellschaft für 2013 nur die Basisbeteiligung von 0,30 auskehren sollte, ergibt sich immer noch eine ansehnliche Rendite von 3,5 Prozent. Die wichtigsten Kunden von Cenit stammen aus den Bereichen Automobil, Maschinenbau und Luftfahrt. Dementsprechend sollten Investoren stets einen Blick auf die Entwicklung dieser Branchen werfen. Neben eigener Software basieren die Lösungsangebote der Stuttgarter auf Software des französischen Anbieters Dassault Systèmes. Letztlich ist Cenit mit ihren Visualisierungstechniken eine Art High-Tech-Autozulieferer. Mittelfristig sollten Kurse von bis zu 10 Euro für die Aktie möglich sein.
Ihnen gefallen derartige Aktien-Screenings? Mit unserem Produkt DataSelect auf Excel-Basis haben Sie alle Kennzahlen für die eigene Aktien-Analyse. Klicken Sie hier....
GFT Technologies
Kurs: 22,80
Cenit
Kurs: 7,60
© boersengefluester.de | Redaktion
Vier Jahre hat Bosch durchgehalten. Doch am Ende wurden die Verluste zu hoch. Und Hoffnung auf eine Besserung der dramatischen Geschäftslage gab es nicht wirklich. Am 22. März 2013 teilte der Mischkonzern daher mit, sein Engagement bei Aleo Solar zu beenden. An der Börse sorgte die Mitteilung zunächst für einen Kurssturz von 80 Prozent. Im Tief sank die Notiz des Solarwerts bis auf 1,78 Euro. Kein Wunder: Die Robert Bosch GmbH war mit 90,71 Prozent bei Aleo Solar engagiert und damit und so etwas wie ein Herzschrittmacher. Angesichts des potenten Partners konnte sich die Notiz des Solarmodulherstellers aus Prenzlau auch vergleichsweise lange gegen den massiven Abwärtstrend der heimischen Solarbranche stemmen. Doch spätestens im Oktober 2012 bekamen auch die Investoren von Aleo Solar das Ausmaß der Solarkrise voll zu spüren. Damals musste das Management eingestehen, dass die bisherigen Umsatzplanungen Makulatur seien und eine enormer Fehlbetrag auflaufen würde.
Mittlerweile ist der erste Schock nach dem Bosch-Ausstieg verkraftet. Die Aktie ist ein gefundenes Fressen für Spekulanten. So setzte Ende Mai eine Gegenbewegung ein, die den Kurs bis knapp an die Marke von 5 Euro führte. Sind hier nur Hasardeure am Werk oder besteht tatsächlich Hoffnung auf eine bessere Zukunft – und sei es nur in Form einer über dem aktuellen Kurs liegenden Abfindungsprämie? Positiv: Bosch hat Aleo Solar bis Ende März 2014 eine Liquiditätszusage gemacht. Auf der Hauptversammlung am 7. Juni betonte Aleo-Vorstand York zu Putlitz zudem, dass derzeit Gespräche mit potenziellen Investoren hinsichtlich der Übernahme des Bosch-Anteils geführt werden. Ziel ist es, bis Ende des dritten Quartals 2013 eine Lösung zu präsentieren. Die Zeit drängt, denn trotz des Finanzierungsversprechens von Bosch sieht die Lage trübe aus.
Nach dem Horrorabschluss 2012 mit einem Fehlbetrag von 84 Mio. Euro ist das Eigenkapital auf zuletzt knapp 28 Mio. Euro geschmolzen. Und angesichts der auch für 2013 zu erwartenden Verluste werden die Bordmittel weiter sinken. Dabei hat Bosch dem Unternehmen Ende 2012 bereits 25 Mio. Euro der zuletzt gewährten Darlehen von 91 Mio. Euro erlassen. Für weitere 50 Mio. Euro haben die Schwaben einen Nachrang eingeräumt – um die drohende Insolvenz abzuwenden. Doch die Ansage des Aleo-Vorstands im jüngsten Zwischenbericht ist unmissverständlich: „Ohne einen neuen Investor ist die Aleo Solar AG mit Ablauf der Finanzierungszusage bestandsgefährdet.
Sollte sich tatsächlich ein Investor finden, wird für die im streng regulierten Prime Standard gelistete Aktie von Aleo Solar zwar grundsätzlich ein Übernahmeangebot für die freien Aktionäre fällig. Angesichts der wirtschaftliche Krise, dürfte der Erwerber jedoch einen Antrag auf Befreiung des Pflichtangebots stellen. Um die Sanierung nicht zu gefährden, dürfte die Finanzaufsicht BaFin so einem Antrag vermutlich auch stattgeben. Die Spekulation auf eine Abfindung steht also auf tönernen Füßen. Zudem wird Bosch wohl nur einen symbolischen Wert für Aleo Solar bekommen. Der eigentliche Kaufpreis dürften Finanzierungszusagen und ein schlüssiges Fortführungskonzept sein. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau kommt Aleo Solar auf einen Börsenwert von knapp 58 Mio. Euro. Eine konkrete Ergebnisprognose für 2013 gibt es nicht. Das Management kalkuliert jedoch mit einem „deutlich negativen Ergebnis“ und „deutlichen Zahlungsmittelabflüssen“. Auf der Hauptversammlung sprach Aleo von „sehr gedämpften Erwartungen“. Für 2014 gibt es gar keinen Ausblick, zu unsicher sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die zuletzt auf der Branchenmesse Intersolar gemeldete Rekordresonanz ist für den Modul- und Systemanbieter noch keine hinreichende Entwarnung.
Anleger, die sich derzeit trotzdem auf die Aleo-Solar-Aktie stürzen, müssen also ein sehr sonniges Gemüt haben. Zugegeben: Der Chart übt momentan eine gewisse Faszination aus. Allerdings kann die Kurve auch ganz schnell wieder in sich zusammenkrachen. Konservative Investoren machen ohnehin einen Bogen um die Aktie. Aber auch Spekulanten sollten sich bewusst sein, dass sie hier mit dem Feuer spielen.
Foto: Aleo Solar AG
...
© boersengefluester.de | Redaktion
„The King is back“ – mit diesen stolzen Worte präsentierte Daimler kürzlich die neue S-Klasse in Berlin. Die Erwartungen an die Ikone des Produktportfolios sind sehr hoch, denn neben den höchsten Margen im Konzern soll die S-Klasse auch eine technologische Führungsrolle einnehmen. Ende Juli erfolgt die Einführung in Europa, bis Jahresende soll die S-Klasse weltweit die Kunden begeistern. Auch an der Börse werden große Hoffnungen mit dem Flaggschiff verbunden. Der Performance-Vergleich mit der direkten Konkurrenz zeigt es deutlich.
Ausgehend vom Crash-Tief Anfang März 2009 erreichen Volkswagen-Aktien mit 400 Prozent Kursgewinn mit Abstand den ersten Platz, Silber geht mit rund 220 Prozent an BMW. Aktionäre von Daimler müssen sich hingegen – ähnlich wie der DAX – mit lediglich 140 Prozent zufrieden geben. In diesem Jahr sieht das Klassement hingegen ganz anders aus. Nicht nur die Kunden freuen sich offenbar auf die S-Klasse, auch die Daimler-Aktie zeigte zuletzt eine Outperformance und führt im Branchenranking die Gewinnerliste seit Jahresanfang deutlich an.
Klar ist: Für Vorstandschef Dieter Zetsche stellt die S-Klasse die wohl letzte Trumpfkarte dar. Seit Anfang Januar 2006 ist der gebürtige Istanbuler für die Geschicke der Schwaben zuständig. Die Aktie hat sich seitdem kaum vom Fleck bewegt. Aus Aktionärssicht eine miese Bilanz. Zumindest in den vergangenen Monaten lässt sich aber eine Aufwärtstendenz aufmachen – nicht nur bei der Kursperformance. Für Mai meldeten die Stuttgarter einen Verkaufsrekord und lieferten zugleich mit rund 563.000 verkauften Einheiten seit Jahresbeginn einen neuen Bestwert ab. Auch zu Wochenbeginn trumpft der Autobauer mit guten Nachriten. Wegen der hohen Nachfrage wird Daimler in den Sommermonaten auf die Werksferien verzichten. Zetsche zeigte sich zuversichtlich, dass der Absatz im zweiten Quartal über dem vom ersten Semester liegen wird und geht davon aus, dass das zweite Halbjahr profitabler verlaufen sollte als die ersten sechs Monate. Einen wesentlichen Einfluss wird die S-Klasse haben. Bisher liegen rund 12.000 Bestellungen vor. Langfristig sollen deutlich mehr als die 500.000 Einheiten des Vorgängers an den Mann gebracht werden. Wesentlich für den Erfolg ist der Absatz in China, der Markt dürfte für gut die Hälfte des Absatzes stehen.
Im Unterschied zur Konkurrenz hat Daimler China lange stiefmütterlich behandelt. Inzwischen geben die Stuttgarter aber Gas: Ein Großteil der Erlöse aus der Beteiligung an EADS in Höhe von 2,2 Mrd. Euro werden im asiatischen Riesenreich investiert. Künftig soll der Vertrieb von einem eigenen Team aus der Stuttgarter Zentrale unterstützt werden, während das Händlernetz unter Hochdruck erweitert wird. Allein in diesem Jahr sollen 75 Händlerbetriebe dazukommen, Daimler wäre zum Jahresende mit gut 300 Händlern präsent. Unter dem Strich eine klare Kampfansage an Audi und BMW, die bereits länger von der starken Nachfrage profitieren. Die Frage ist nur, wie es mit der Wachstumslokomotive China weiter geht. Einige viel beachtete Indikatoren deuteten zuletzt auf eine schwächelnde Binnennachfrage, während die Inflation und vor allem zuletzt die Fremdfinanzierungskosten deutlich anzogen.
Vor allem bei der Marge muss Zetsche, der mit einem Vertrag bis Ende 2016 ausgestattet ist, noch Hausaufgaben machen. Bei der Eigenkapital-Rendite liegen die Stuttgarter mit 14 Prozent klar hinter BMW (17 Prozent) und VW (27 Prozent). Besser sieht es da schon bei der EBIT-Marge (7,5 Prozent) aus, wobei die direkte Konkurrenz aus München mit 10,8 Prozent noch deutlich besser unterwegs ist. Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2014 ist die VW-Aktie mit rund 6,3 am günstigsten, während Daimler auf einen Faktor von 8,7 kommt. Beim Buchwert ergibt sich eine ähnliches Finish: Die VW-Aktie notiert leicht unter Eigenkapital, für Daimler wird ein Aufschlag von 15 Prozent bezahlt. Wem hingegen Dividenden wichtig sind, kommt an den Stuttgartern nicht vorbei. Knapp fünf Prozent Verzinsung bietet die Aktie, deutlich mehr als BMW (3,9 Prozent) und VW (2,3 Prozent).
Während die BMW-Aktie Ende vergangener Woche unter ihren langfristigen Aufwärtstrend rutschte und ein deutliches Schwächesignal lieferte, verläuft die Trendlinie bei Daimler bei knapp 40 Euro und damit gut 17 Prozent unter dem aktuellen Kurs. Mit dem jüngsten Rücksetzer wurde bereits die vorgelagerte Unterstützung bestehend aus einer horizontalen Zone und dem 61,8 Prozent Fibonacci-Retracement um 42,40/ 43 Euro bestätigt. Kurzfristig reicht die Luft in einem freundlichen Marktumfeld bis zum Jahreshoch bei 50 Euro. Darüber liegen Ziele bei 54 und 59 Euro. Im mittel- bis langfristigen Bereich sind hingegen relevante Handelsmarken sowohl auf der Ober- wie der Unterseite noch weit entfernt. Wochenschlusskurse unterhalb von 29 Euro würden das Bild sehr stark eintrüben, während die Aktie für ein klares Kaufsignal das 2011er-Hoch bei 59 Euro per Wochenschluss überwinden sollte. Grundsätzlich deutet aber der intakte langfristige Aufwärtstrend eher auf einen Ausbruch auf der Oberseite hin.
Neben einem Direktinvestment lohnt sich auch der Blick auf Derivate. Denn dank der dicken Dividendenrendite und der zuletzt wieder deutlich erhöhten Volatilität locken aktuell vor allem Discounter mit attraktiven Konditionen. Bis zum Jahresende steigt der langfristige Aufwärtstrend auf rund 46 Euro. Passend dazu bietet die DZ Bank ein Papier mit Cap bei 46 Euro an, die Laufzeit endet Mitte Januar 2014. Das Papier mit der WKN DZG2UZ bietet eine Maximalrendite von 15 Prozent p.a. bei einem Discount von zehn Prozent. Wer deutlich sportlicher auf eine Seitwärtsbewegung der Daimler-Aktie setzen möchte, greift zu einem Inliner. Unter Berücksichtigung, dass sich die Aktie in einer moderaten Aufwärtsbewegung befindet, sollte vor allem bis zur oberen Barriere Luft bleiben. Die WKN SG31P6 bietet eine Maximalrendite von 111 Prozent, sofern die Grenzen bei 34 und 57 Euro bis Mitte Juni 2014 nicht erreicht werden. Andersfalls kommt es zum Totalverlust.
Zum Autor: Diese Analyse stammt von Franz-Georg Wenner, der die boersengefluester.de-Partnerseite chartanalysen-online.de betreibt. Dort finden Sie täglich interessante Kommentare und Analysen zu Aktien, Indizes und Rohstoffen aus rein charttechnischer Sicht....
Mercedes-Benz Group
Kurs: 54,32
BMW ST
Kurs: 78,86
Volkswagen VZ
Kurs: 89,78
© boersengefluester.de | Redaktion
Die heiße Phase der Dividendensaison 2013 ist vorbei. Mittlerweile haben alle DAX-Konzerne ihre Aktionärstreffen abgehalten und anschließend die Gewinnbeteiligung ausgeschüttet. Renditejäger müssen nun genauer hinsehen, um attraktive Titel zu finden. Doch es lohnt sich: Der Juli verspricht noch einige interessante Hauptversammlungen (HV) und lukrative Dividenden. Insgesamt sind für den laufenden Monat die HVs von 71 heimischen Unternehmen angesetzt. Davon schütten 26 Gesellschaften eine Dividende aus. Bei den restlichen Firmen gibt es Nullrunden. Die zu erwartende Dividendenrendite kann sich sehen lassen: Elf Mal liegt sie nördlich der Vier-Prozent-Marke. Bei fünf Firmen ist sogar eine Rendite von mehr als fünf Prozent zu erwarten – „brutto“ wohlgemerkt, denn der Fiskus zieht noch 25 Prozent Abgeltungsteuer und 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag ab. Ohne Berücksichtigung von Kirchensteuern ergibt sich dann ein Abschlagsatz von 26,375 Prozent. Weitere Infos finden Sie dazu in unserem Dividenden-FAQ. Und hier – in chronologischer Reihenfolge – die Dividenden-Highlights vom Juli 2013:
Vormerken sollten sich Anleger bereits den 3. Juli 2013. Dann findet im Gesellschafterhaus des Frankfurter Palmengartens die Hauptversammlung von DIC Asset statt. Die Immobiliengesellschaft schüttet für 2012 erneut 0,35 Euro pro Aktie aus. Die gesamte Dividendensumme beträgt somit 16 Mio. Euro. Bezogen auf den aktuellen Kurs ergibt sich eine Rendite von 4,3 Prozent. Zurzeit befindet sich die SDAX-Gesellschaft auf Roadshow, um Investoren für die neue, 100 Mio. Euro schwere, Anleihe zu mobilisieren. Der Bond ist mit einem Kupon von 5,75 Prozent ausgestattet und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Der Spezialist für Gewerbeimmobilien genießt einen guten Ruf in der Finanzbranche und rechnet auch für das laufende Jahr mit einer weiteren Steigerung des Funds From Operations (FFO) auf 45 bis 47 Mio. Euro. Zum Vergleich: Der gesamte Börsenwert ist etwa 7,7 Mal so hoch. Für Immobiliengesellschaften ist der FFO – eine Art Cashflow – die wichtigste Kennziffer zur Aktienbewertung. Nachdem der Anteilschein von DIC Asset im laufenden Jahr mit einem Kursplus von rund acht Prozent hinter dem Gesamtmarkt blieb, könnte es in den kommenden Monaten wieder überdurchschnittlich nach oben gehen. Das Unternehmen hat eine vergleichsweise solide Bilanz. Die Aktie ist moderat bewertet.
Ebenfalls am 3. Juli findet die Hauptversammlung der Maschinenfabrik Berthold Hermle statt. Auf dem Aktionärstreffen in den Gosheimer Geschäftsräumen wird – neben einer „normalen“ Dividende von 0,85 Euro – über einen Bonus von 7,20 Euro pro Vorzugsaktie abgestimmt. Derartige Sonderzahlungen haben Tradition bei Hermle. Der Spezialist für Fräsmaschinen ist eine piekfeine Gesellschaft, die die Börsianer immer wieder positiv zu überraschen vermag. Ein Geheimtipp ist Hermle allerdings nicht mehr. Im laufenden Jahr verteuerte sich der Small Cap bereits um 73 Prozent. Dennoch beträgt die Dividendenrendite überdurchschnittliche 5,1 Prozent. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,5 engt den Spielraum für weitere Kurssteigerungen allerdings spürbar ein. Gut möglich, dass die Notiz nach der Dividendenauszahlung erst einmal in den Konsolidierungsmodus wechselt.
Spekulativ orientierte Nebenwerte-Investoren blicken am 5. Juli in die älteste Stadt Baden-Württembergs. In Rottweil findet dann die Hauptversammlung von Schweizer Electronic statt. Das von der Familie Schweizer geführte Unternehmen ist der drittgrößte Hersteller von Leiterplatten in Europa und kam 2012 auf einen Umsatz von rund 100 Mio. Euro. Etwa halb so groß ist der Börsenwert, wobei sich allerdings nur 15 Prozent im Streubesitz befinden. Das Eigenkapital von 40 Mio. Euro deckt die Kapitalisierung zu fast 80 Prozent ab. Allerdings schwanken die Geschäftszahlen von Schweizer Electronic – wie für die Branche üblich – in einer enorm breiten Spanne. Für das laufende Jahr zeigte sich Vorstandschef Marc Schweizer „verhalten optimistisch“. Seit vier Monaten hangelt sich die Notiz eher lustlos zwischen 13 und 14 Euro hin und her. Vor drei Jahren kostete das Papier doppelt so viel. Das Unternehmen hat die Dividende zum zweiten Mal in Folge erhöht und schüttet für 2012 0,55 Euro pro Anteilschein aus. Das entspricht einer Gesamtsumme von knapp 2,1 Mio. Euro. Die Rendite beträgt annähernd 4,1 Prozent.
Knapp 300 Kilometer von Rottweil entfernt, findet am selben Tag ab 11 Uhr in Frankfurt die Hauptversammlung von Bien-Zenker statt. Der Fertighausspezialist feiert seit einigen Monaten ein bemerkenswertes Comeback an der Börse. Nach dem jüngsten Kursspurt steht seit Jahresbeginn mehr als ein Kursverdoppler auf der Habenseite. Auslöser: Nach fünf dividendenlosen Jahren kehrt Bien-Zenker für 2012 pro Aktie 0,60 Euro aus. Das macht eine Rendite von 4,5 Prozent. Nachdem die Gesellschaft aus Schlüchtern 2012 bei Erlösen von 141,5 Mio. Euro einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,2 Mio. Euro erzielte, soll das EBIT im laufenden Jahr auf 5 Mio. Euro klettern. Dementsprechend hält boersengefluester.de ein Ergebnis je Aktie von 1,15 Euro für realistisch. Selbst wenn der Gewinn im Jahr 2014 um 15 Prozent zurückgehen sollte, käme das Papier auf ein ansprechendes KGV von 13. Allerdings befinden sich nur noch 10,38 Prozent der Bien-Zenker-Aktien im Streubesitz. 89,62 Prozent der Stimmen sind der österreichischen ELK Fertighaus AG zuzurechnen. Womöglich wird aus dem Dividendenwert Bien-Zenker sogar noch eine Squeeze-out-Spekulation.
Zu einer tollen Börsenstory hat sich Versiko entwickelt. Anfang 2010 wechselten die Stücke des auf Nachhaltigkeit bedachten Vermögensberaters im Tief für rund 1,15 Euro den Besitzer. Mittlerweile kostet die Aktie 5,80 Euro. Die Analysten von Close Brothers Seydler empfehlen den Ökowert mit Kursziel 6,50 zum Kauf. Zur Hauptversammlung am 19. Juli 2013 in der Düsseldorfer Tonhalle schlägt die Gesellschaft eine Dividende von 0,36 Euro pro Vorzugsaktie vor. Hierin enthalten ist ein Bonus von 0,12 Euro pro Anteilschein. Bezogen auf den aktuellen Kurs erreicht die Dividendenrendite somit brutto immerhin 6,2 Prozent. Insgesamt reicht Versiko knapp 2,9 Mio. Euro an die Anteilseigner weiter. Wichtig: Für Privatanleger ist die Dividende „steuerfrei“. Dieser Begriff führt zwar ein wenig in die Irre, denn tatsächlich geht der Fiskus nur bei Investoren, die den Titel bereits vor Einführung der Abgeltungsteuer in ihr Depot genommen haben, leer aus. Für alle anderen Anleger gilt eine nachgelagerte Besteuerung. Weitere Infos zu dem Thema finden Sie hier. Im Vorjahr erzielte die Gesellschaft aus Hilden einen Überschuss von rund 2 Mio. Euro – obwohl sich das operative Geschäft nach eigenen Angaben eher „durchwachsen“ entwickelte. Für Anhänger ethisch korrekter Investments ist die Versiko-Aktie eine Überlegung wert.
Eine feine Gesellschaft ist auch Westag & Getalit. Der Hersteller von Schalhölzern, Türen und Laminaten hält am 23. Juli seine Hauptversammlung in Rheda-Wiedenbrück ab. Die Inhaber der Vorzugsaktien erhalten für 2012 erneut 1,00 Euro pro Anteilschein, die Stammaktionäre werden mit 0,94 Euro bedient. Daraus ergeben sich Renditen von 4,8 Prozent für die Stämme und 5,2 Prozent für die Vorzüge. Boersengefluester.de hatte das Unternehmen Ende Mai ausführlich vorgestellt. Den Artikel finden Sie hier. An der positiven Einschätzung hat sich seitdem nichts geändert. Allerdings haben sich die Notierungen der beiden Aktiengattungen in der Zwischenzeit erfreulich entwickelt, so dass sich das entsprechende prozentuale Kurspotenzial ein wenig verringert hat. Für Dividendenjäger sind die Titel aber immer noch lohnend. Am 12. August präsentiert der Vorstand von Westag & Getalit den Halbjahresbericht. Die Sechs-Monats-Zahlen werden vermutlich die weitere Kursrichtung vorgeben.
Das HV-Highlight findet allerdings ganz klar im Münchner Olympiapark statt – und zwar ebenfalls am 23. Juli. An diesem Dienstag bittet der Fernsehkonzern ProSiebensat.1 Media zur Hauptversammlung. Dabei haben es gleich zwei Programmpunkte in sich: Angesichts des hohen Liquiditätszuflusses aus dem Verkauf der nordeuropäischen TV- und Radioaktivitäten schüttet das MDAX-Unternehmen eine von 1,17 Euro auf 5,65 Euro erhöhte Dividende pro Vorzugsaktie aus. Daraus ergibt sich trotz der rasanten Kursrally immer noch eine Rendite von 16,4 Prozent. An dieser Stelle sei allerdings noch einmal betont: Die Dividende wird am Tag der Auszahlung vom Kurs abgezogen! Unterm Strich ändert sich an der Vermögenssituation des Anlegers also nichts. Noch mehr wird die Fantasie der internationalen Geldgeber allerdings durch Tagesordnungspunkt 8 der Hauptversammlung angeheizt. Hier geht es um nichts weniger als die Umwandlung der stimmrechtslosen Vorzüge in Stämme. Damit kommt die Gesellschaft endlich einer seit dem Börsengang im Jahr 1997 gestellten Forderung der Investoren nach. Positiver Nebeneffekt: Mit der Vereinheitlichung der Kapitalstruktur ebnen die Münchner gleichzeitig den Weg in den DAX. Vor diesem Hintergrund leuchtet die Kursrally von ProSiebenSat.1 noch mehr ein. Allein im laufenden Jahr hat die Notiz um 62 Prozent zugelegt. Seit Anfang 2012 schoss das Papier sogar um 144 Prozent in die Höhe. Die kommenden Wochen bis zur Hauptversammlung werden zeigen, ob noch weitere Investoren auf den Dividenden- und Aktienumwandlungszug aufspringen.
Für den 30. Juli sollten Anleger sich die Hauptversammlung von Cropenergies in Mannheim vormerken. Der Hersteller von Bioethanol und Futtermitteln hat nach den super Zahlen im Geschäftsjahr 2012/13 die Dividende von 0,18 auf 0,26 Euro pro Aktie angehoben. Darin enthalten ist eine Sonderzahlung von 0,06 Euro. Insgesamt schüttet das Unternehmen damit 22,1 Mio. Euro an die Anteilseigner aus. Größter Profiteur ist Südzucker, denn der MDAX-Konzern hält 71 Prozent der Cropenergies-Anteile. Im laufenden Geschäftsjahr werden sich die Gewinne von Cropenergies allerdings wieder „normalisieren“, wie es der Vorstand ausdrückt. Das operative Ergebnis wird in einer Range zwischen 50 und 60 Mio. Euro erwartet. Zur Einordnung: Zuletzt lag es bei 87 Mio. Euro. Die Cropenergies-Aktie hat dennoch ihre Reize. Die Dividendenrendite beträgt ansehnliche 4,3 Prozent. Das KGV ist mit knapp 13 ebenfalls nicht abgedreht. Zudem entspricht der Börsenwert von 518 Mio. Euro nur etwa drei Viertel der zuletzt erzielten Erlöse. Nachdem der zurückhaltende Ausblick des Vorstands ursprünglich als Enttäuschung aufgenommen wurde, hat sich die Stimmung für die Cropenergies-Aktie zuletzt wieder aufgehellt. Psychologisch wichtig wird, ob die Notiz die Marke von 6 Euro signifikant hinter sich lassen kann. Spätestens ab 6,50 Euro wäre der Weg nach oben vorerst frei.
...
Hermle, Berthold VZ
Kurs: 166,00
Schweizer Electronic
Kurs: 2,58
Bien-Zenker
Kurs: 0,00
Ökoworld VZ
Kurs: 29,60
Westag ST
Kurs: 28,80
CropEnergies
Kurs: 13,64
In the ‘Famous Quotes’ section, we show quotes from famous people. The spectrum ranges from well-known investors to philosophers and sportsmen. If you would like to suggest a quote for inclusion in our collection, please contact us. Send an e-mail to [email protected] or use the contact form on the website.
„Don't panic.“
Douglas Adams
BGFL presents here hot stocks with high opportunities, but also enormous risks, for speculative investors
New start with hydropower
Kurs: 1,65
Recovery after mega crash?
Kurs: 13,60
Enormous discount to NAV
Kurs: 2,72
#BGFL in Social Networks
boersengefluester.de · #BGFL
· © 2025
All for German shares
Good luck with all your investments
Founded in 2013 by Gereon Kruse, the financial portal boersengefluester.de is all about German shares - with a focus on second-line stocks. In addition to traditional editorial articles, the site stands out in particular thanks to a large number of self-developed analysis tools. The basis for this is a completely self-maintained database for around 650 shares. As a result, boersengefluester.de produces Germany's largest profit and dividend forecast.
Contact
Idea & concept: 3R Technologies
boersengefluester.de GmbH
Copyright © 2025
by Gereon Kruse
#BGFL