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Lange, sehr lange hat es gedauert, bis Siemens eine Lösung für die Tochter Osram präsentierte. Anfang Juli wird es nun soweit sein: Der Technologiekonzern führt mit dem Spezialisten für Beleuchtungstechnik bereits das vierte Unternehmen an die Börse (Weitere Infos dazu hier). In den vergangenen Monaten hatte Siemens vergeblich versucht, Osram im Rahmen eines traditionellen IPOs aufs Parkett zu entlassen. Stattdessen wird nun ein Spin-off durchgeführt: Am 5. Juli erhalten Aktionäre des DAX-Konzerns für je zehn Siemens-Titel eine Osram-Aktie eingebucht, die Erstnotiz erfolgt am 8. Juli. Bei 881 Millionen Siemens-Papieren wird es künftig rund 88 Millionen Osram-Aktien geben. Nach dem Spin-off wird Siemens mit 17 Prozent an Osram beteiligt sein, 2,5 Prozent bekommt der eigene Pensionsfonds, der Rest von 80,5 Prozent wird als Streubesitz an der Börse gehandelt. Die ersten Tage auf dem Parkett könnten für die Tochter aber sehr ungemütlich werden. Sogar im Börsenprospekt warnt das Management vor deutlichen Verlusten zu Beginn. Der Grund: Index-Fonds, die den DAX abbilden und die Osram-Papiere ins Depot gebucht bekommen, dürften wohl kein Interesse haben, die Anteile länger zu halten. "Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass unmittelbar nach Zulassung unserer Aktien zur amtlichen Notierung ein erheblicher Verkaufsdruck entsteht". Nach Schätzungen eines Bankers dürften rund 40 bis 50 Prozent der Osram-Aktien ihren Besitzer wechseln. Seit Tagen versuchen daher das Management und die begleitenden Banken im Rahmen einer Roadshow Investoren von Osram zu überzeugen. Aus Branchenkreisen ist aber zu hören, dass der Einsatz wohl eher wirkungslos verpuffen wird. Dennoch: Unter dem Strich dürfte der Anteilsverkauf deutlich positive Effekte auf die Eigenkapitalrendite des Konzerns haben. Der Spin-off von Osram ist aber nur eine Baustelle. Schwierig gestaltet sich immer noch der Ausstieg bei der Netzwerktochter Nokia Siemens Networks. Wegen der starken Konkurrenz aus China ist das im Frühjahr 2007 gegründete Gemeinschaftsunternehmen mit Fokus auf Mobilfunk- und Festnetz-Infrastruktur einem hohen Margendruck ausgesetzt. Für die defizitäre Solarsparte geht hingegen bald das Licht aus. Vor vier Jahren stieg Siemens beim israelischen Solar-Wert Solel für 284 Mio. Euro ein. Ein teurer Fehler. Ein Verkauf scheiterte, die Sparte wird nun geschlossen. Experten beziffern die Gesamtbelastungen auf rund eine Milliarde Euro. Künftig will sich der Konzern bei den erneuerbaren Energien auf Wind- und Wasserkraft konzentrieren. Kein leichtes Geschäftsfeld, zuletzt verhagelten interne Probleme bei den Windkraftprojekten auf offener See die Bilanz.
Siemens Kurs: 189,26
  Nachdem Siemens mit seinem Q2-Bericht vor allem auf der Erlösseite deutlich die Erwartungen verfehlte und die Prognose für das Geschäftsjahr 2012/13 kassierte, sind einige negative Faktoren bereits eingepreist. Die schwache Erlösentwicklung im frühzyklischen Industriegeschäft zeigt, dass auch in den Exportmärkten künftig Gegenwind droht. In wichtigen Schwellenländern wie China sank der Umsatz zuletzt um vier Prozent. Immerhin stieg der Auftragseingang dank zweier Großaufträge im Geschäft mit Offshore-Windenergie und mit Zügen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 21,5 Mrd. Euro. Mit positiven Effekt auf das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz: Mit einem Book-to-Bill Ratio von 1,19 blieb der Konzern auf Wachstumskurs. Fazit: Die Entwicklung im aktuellen Geschäftsjahr sollte auch vor dem Hintergrund des im November 2012 aufgelegten Sparprogramms „Siemens 2014“ nicht überbewertet werden. Angepeilt wird, bis 2014 die Kosten um gut sechs Mrd. Euro zu drücken. Die Analysten der NordLB sehen Siemens derzeit in einem Übergangsjahr, wobei erst im vierten Quartal eine genauere Prognose möglich sein wird, ob die ehrgeizigen Ziele auch erreicht werden. Hochspannend ist derzeit auch die Charttechnik. In den vergangenen neun Monaten prallte die Aktie bei inzwischen neun Anläufen an der Marke von rund 75 Euro wieder nach oben hin ab. Erst vor wenigen Tagen griffen die Käufer erneut an der Unterstützung zu. Wer gute  Nerven hat und an eine unmittelbar bevorstehende Erholung an den Börsen glaubt, steigt auf dem aktuellen Niveau ein und sichert sich mit einem Stopp-Loss per Tagesschluss knapp unter 74 Euro ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis. Läuft es gut, könnte die Aktie auch begünstigt durch den bevorstehenden Spin-off schon bald wieder bis an den nächsten Widerstand bei  85 Euro laufen.  
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
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Siemens
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
723610 DE0007236101 AG 151.408,00 Mio. € 01.05.1948 Kaufen
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    Zum Autor: Diese Analyse stammt von Franz-Georg Wenner, der die boersengefluester.de-Partnerseite chartanalysen-online.de betreibt. Dort finden Sie täglich interessante Kommentare und Analysen zu Aktien, Indizes und Rohstoffen aus rein charttechnischer Sicht.   Bild: Siemens AG...
#Spin-off #723610 #Börsengang Osram #LED400
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„Zurück auf Los“, heißt es für die Aktionäre von RIB Software. Nachdem die Notiz Mitte Juni im Tief bis auf 3,70 Euro zurückfiel, steht sie nun mit rund 4,40 Euro wieder exakt auf dem Niveau wie zu Jahresbeginn 2013. Um den Kurs in Schwung zu bringen, brauchte es aber Starthilfe in Form eines Aktienrückkaufprogramms. Zwischen Mai und Juni 2013 erwarben die Stuttgarter knapp 519.000 eigene Anteilscheine, womit das genehmigte Volumen nun allerdings zu rund 85 Prozent ausgeschöpft ist. Im Juli hat RIB Software hat bislang noch keine Zukäufe publiziert. Hintergrund des Programms ist auch die per Saldo enttäuschende Kursentwicklung der vergangenen zwei Jahre – und da ist der Absturz nach dem überhöht gewählten Ausgabepreis von 9,25 Euro zum Börsengang Anfang 2011 gar nicht eingerechnet. RIB Software schwimmt seit dem IPO quasi im Geld, doch die Investoren mussten lange Zeit warten, bis der Vorstand die ersten Zukäufe unter Dach und Fach brachte. Letztlich waren die damals aufgerufenen Preise für sinnvolle Verstärkungen allesamt zu hoch. Zudem befindet sich RIB Software mitten in einem Technologiewandel. „Mit einem Einsatz von über 1000 Mannjahren haben wir eine neue IT-Generation für das globale Bauwesen entwickelt“, sagt Vorstandschef Thomas Wolf. Der Manager hält mehr als ein Drittel der RIB-Aktien. Neuer-Markt-Kenner haben ihn vermutlich noch aus seiner wenig rühmlichen Zeit bei dem Baustoffhändler Mühl Product & Service in Erinnerung – eine andere Baustelle. Nun geht es für die RIB darum, die komplexe iTWO-Technologie bei möglichst vielen Referenzkunden einzuführen. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, müssen die Architekten den Ingenieuren dabei statt herkömmlichen CAD-Daten komplett digital erfasste Gebäudeinfos (BIM-Daten = Building Information Modeling) zur Verfügung stellen. Offenbar eine Herkulesaufgabe mit vielen Umstellungen, denn der Prozess dauert länger als gedacht. Doch RIB will das iTWO-Projekt mit aller Macht forcieren, „selbst wenn dies zu Lasten des Ergebnisses gehen sollte“.  So rechnet das Management für 2013 bei einem Erlösplus von mehr als 30 Prozent mit einem Jahresüberschuss in einer Bandbreite zwischen 7 Mio. und 13 Mio. Euro. Zur Einordnung: Im Vorjahr zog das Unternehmen aus Umsätzen von 39,2 Mio. Euro einen Gewinn von 8,8 Mio. Euro. Im ersten Quartal 2013 erreichte RIB einen etwas niedriger als gedachten Überschuss von knapp 2,3 Mio. Euro, was einem Rückgang von 16,2 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert entspricht. Die operative Marge (auf EBITDA-Basis) knickte von 43,1 Prozent auf 31,2 Prozent ein. Dafür kamen die Erlöse mit einem Plus von 29,5 Prozent auf 14,1 Mio. Euro unerwartet deutlich voran. In den vergangenen Wochen und Monaten hat RIB zudem etliche Projekte angestoßen oder sie in eine neue Phase übertragen. Außerdem tragen die drei Zukäufe aus dem letzten Jahresviertel 2012 zur Expansion bei. Boersengefluester.de kalkuliert derzeit für 2013 mit einem Jahresüberschuss von knapp 10 Mio. Euro.
RIB Software Kurs: 0,00
  Pluspunkte sammelt die Aktie von RIB Software bei der Bilanzanalyse. Die liquiden Mittel und Wertpapiere beliefen sich per Ende März 2013 auf fast 99 Mio. Euro. Bereinigt um die Finanzverbindlichkeiten von 11 Mio. Euro deckt die Cashausstattung den Börsenwert von 167 Mio. Euro damit zu mehr als der Hälfte ab. Die Eigenkapitalquote erreicht stattliche 78 Prozent. Der Buchwert pro Aktie beträgt 3,75 Euro. Dementsprechend ergibt sich günstiges Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,15. Andererseits: Auf Basis der für 2013 zu erwartenden Erlöse von mindestens 51 Mio. Euro wird jeder Euro Umsatz von RIB an der Börse mit rund 3,30 Euro bewertet. Das scheint – trotz der vielen Entwicklungszeit in das neue Produkt – vergleichsweise hoch. Direkt vergleichbar mit anderen börsennotierten Bausoftwarefirmen ist RIB aber nur schwer. Grundsätzlich zur Peer Group zählen vermutlich Firmen wie der TecDAX-Aspirant Nemetschek und der Autodesk-Partner Mensch und Maschine (MuM). Gemessen an den Visualisierungsmöglichkeiten kommt eventuell auch Cenit in Betracht. Allerdings sind die Stuttgarter in erster Linie für die Branchen Automobil und Luftfahrt unterwegs.  Bei Nemetschek ist das für 2013 zu erwartende Kurs-Umsatz-Verhältnis im Bereich um 2,5 anzusiedeln. Bei MuM und Cenit liegen die Erlösmultiples zwischen 0,5 und 0,6. Der Aufschlag von RIB Software hat jedoch einen klaren Grund. Mit einer EBIT-Marge von zuletzt annähernd 30 Prozent  ist das Unternehmen ungleich profitabler als der Rest der Gruppe. So rangiert Nemetschek mit einer operativen Rendite von 17 Prozent schon um Längen hinter RIB. Bei Cenit beträgt die EBIT-Marge gar nur 6,7 Prozent, MuM kommt auf 5,2 Prozent. Sollte der gute Nachrichtenfluss anhalten – und danach sieht es derzeit aus – dürfte die RIB-Aktie vor einem starken zweiten Halbjahr stehen. Die Analysten der Investmentbank Equinet taxieren das Kursziel für den Titel auf 6,50 Euro. Das entspricht einem Aufschlag von beinahe 50 Prozent. Goldman Sachs hingegen hat das Kursziel nach dem Quartalsbericht von 5 auf 4 Euro reduziert, bleibt aber bei der Einstufung auf "Neutral". Wichtig ist nun, dass sich der jüngste Aufwärtstrend über die 200-Tage-Durchschnittslinie als nachhaltig erweist und idealerweise die Marke von 5 Euro signifikant durchstößt. Dann wäre erst mal wieder Luft nach oben. Firmenchef Wolf bedauert ohnehin die seiner Meinung nach viel zu niedrige Bewertung der RIB-Aktie.  Im Vorwort zum 2012er-Geschäftsbericht wünschte er sich – angesichts des Technologiesprungs – einen Aktienkurs von 15 Euro. Immerhin: Mit dem jüngsten Aktienrückkaufprogramm hat er die Notiz zumindest in die richtige Richtung angestoßen.  
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
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RIB Software
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
A0Z2XN DE000A0Z2XN6 SE 2.223,55 Mio. € 08.02.2011 Halten
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Foto: RIB Software AG...
#Bausoftware #A0Z2XN #CAD-Software #iTWO #DE000A0Z2XN6 #A0HL8N
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Bei den Umsatzspitzenreitern im DAX landet die Allianz-Aktie oft auf dem Siegertreppchen. Der Versicherungskonzern zählt aber nicht nur zu den beliebtesten Werten aus der ersten Börsenliga, auch der Einfluss auf den DAX ist nicht zu unterschätzen. Nach Bayer, BASF, Siemens und SAP bringen die Münchner die höchste Marktkapitalisierung auf die Waage. Die Indexgewichtung liegt bei 7,6 Prozent. Zwar ist die Aktie noch deutlich von ihrem Rekordhoch aus dem Jahr 2000 bei 445 Euro entfernt und auch das 2007er-Niveau von 180 Euro bleibt vorerst ein frommer Wunsch. Mit einer Performance von rund 65 Prozent seit Juni vergangenen Jahres steckt die Allianz-Aktie den DAX aber locker in die Tasche.  Inzwischen scheint sich der Wert wieder in dreistelligen Kursregionen eingenistet zu haben. Nach Meinung von Analysten ist trotz der erfreulichen Entwicklung der vergangenen Monate noch viel Platz nach oben. Seit Anfang Juni gab es fast nur Kaufempfehlungen. HSBC  bestätigte unlängst seine Empfehlung mit „Overweight“  mit Kursziel 145 Euro. Ähnlich bullisch ist auch Goldman Sachs, empfiehlt die Aktie zum Kauf und sieht den fairen Wert bei 142 Euro – rund 26 Prozent über dem aktuellen Kurs. Natürlich ist aber auch die Allianz-Aktie nicht immun gegen schlechte Stimmung an den Börsen. Zuletzt wieder deutlich steigende Zinsen in den Krisenländern Südeuropas sorgten ebenso für Druck im Versicherungssektor wie auch die Ungewissheit über die Schadensbelastung infolge der jüngsten Hochwasserflut. Hier gaben die Münchner aber Entwarnung, die Netto-Belastungen liegen wohl nur auf 350 Mio. Euro, deutlich weniger als das „Jahrhunderthochwasser“  2002 mit 710 Mio. Euro. Mit Blick auf das äußerst schadenarme erste Quartal dürfte die Kostenbelastung im Budget liegen und die Jahresziele somit nicht gefährden. Denn der Auftakt kann sich sehen lassen. Alle drei Segmente - Versicherungen, Vermögen und Vorsorge - verzeichneten auf operativer Basis Wachstum. Vor dem Hintergrund der anhaltend niedrigen Zinsen überraschte die Allianz vor allem in der Lebens- und Kranversicherungssparte mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg. Flankiert von starken Wachstumsraten in der Vermögensverwaltung legte der Umsatz um 6,6 Prozent auf 32 Mrd. Euro zu – Rekord. Vorstandschef Micheal Diekmann blieb auf der HV dennoch auf dem Teppich und warnte sogar vor zu großer Euphorie. Auf Jahressicht wird ein operativer Gewinn im Bereich zwischen 8,7 bis 9,7 Mrd. Euro angepeilt. Im ersten Semester blieben mit 2,8 Mrd. Euro bereits 20 Prozent mehr hängen, gut möglich, dass im weiteren Jahresverlauf eine Prognoseerhöhung folgen wird. Am 2 . August werden die Zahlen für das zweite Quartal erwartet. Zwischenfazit: Die Allianz ist durchaus gut aufgestellt, dennoch sollte das Management in den kommenden Monaten einige Hausaufgaben erledigen. Einen Einblick, welche Stellschrauben angepasst werden, lieferte der jüngste Investorentag. Im Schadengeschäft belastet vor allem die überdurchschnittliche Kostenquote. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten lagen zuletzt bei 27,6 Prozent der Prämien. Bis zum kommenden Jahr sollen Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungen die Quote auf den Marktdurchschnitt von 26 Prozent drücken. In der Lebensversicherung scheint sich der Konzern hingegen sehr gut auf die Niedrigzinsphase eingestellt zu haben und rechnet wohl auch in Zukunft nicht mit einer Erholung, wie die Einführung neuer Produktvarianten zeigt. Selbst im Neugeschäft steht der aktuellen Garantierendite von 1,75 Prozent eine Kapitalanlagerendite von 3,6 Prozent entgegen. Möglich macht dies die exzellente Kostenquote von 1,1 Prozent  (Marktdurchschnitt 2011: 2,4 Prozent) sowie die vergleichsweise hohe Aktienquote von knapp sechs Prozent, mit der die Allianz stark von der Börsenerholung profitiert. Klar ist aber auch, dass die Allianz-Aktie auch eine Wette auf eine Beruhigung in der europäischen Schuldenmisere darstellt. Denn die starke Abhängigkeit vom Bankensektor aufgrund des hohen Bestands an Bankanleihen sowie das hohe Exposure in italienischen Staatsanleihen könnte dem Indexschwergewicht kräftig zusetzen, wenn sich die Lage in den südeuropäischen Ländern erneut zuspitzen sollte.
Allianz Kurs: 294,60
  Analysten gehen davon aus, dass die Allianz im laufenden Jahr ihre Ziele klar übertreffen wird. Andreas Schäfer vom Bankhaus Lampe rechnet mit einem operativen Gewinn rund 10,44 Mrd. Euro, was rund 13 Prozent über dem ausgegeben Ziel des Managements liegt. Bleibt die Ausschüttungsquote unverändert bei 40 Prozent, könnte die Dividende im kommenden Jahr sogar auf 5,50 Euro steigen. Aber auch unter etwas konservativen Annahmen ist  nach 4,50 Euro für 2012 mit fünf Euro für 2013 durchaus zu rechnen. Die Allianz-Aktie kommt somit auf eine Verzinsung von 4,45 Prozent bei einem 2014er-KGV von 8,4. Attraktive Kennzahlen, die jeweils deutlich besser ausfallen als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Abgerundet wird das Bild von guten charttechnischen Aussichten. Einen belastbaren Aufwärtstrend sucht man zwar vergeblich, die seit Frühjahr 2012 bestehende Serie von steigenden Bewegungstiefs deutet aber auf eine solide Nachfrage und eine intakte Trendbewegung. Zuletzt griffen Investoren bereits auf Höhe der 200-Tage-Linie zu und somit deutlich über den Jahrestiefs. Solange die Aktie in dreistelligen Kursregionen notiert, bleibt die Börsenampel auf Grün. Erst ein Rücksetzer unter das 61,8 Prozent Fibonacci-Niveau der laufenden Aufwärtsbewegung bei 84 Euro würde eine Neueinschätzung mit negativem Ausblick erforderlich machen. Richtung Norden gibt neben dem Jahreshoch bei 122 Euro eine obere Aufwärtstrendlinie das Tempo vor und eröffnet mit Blick auf Ende Dezember Potenzial bis rund 165 Euro.
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
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Allianz
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
840400 DE0008404005 SE 113.764,70 Mio. € - Kaufen
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  Anleger, die lieber etwas defensiver agieren möchten, greifen zu einem Capped-Call  mit Cap knapp unterhalb der bereist bewährten Nachfragezone bei 100 Euro. Notiert die Aktie Mitte Dezember 2013 nicht um mehr als elf Prozent unter dem aktuellen Kurs, bringt der Schein mit der WKN BP6A0S eine Maximalrendite von 18 Prozent oder 38 Prozent p.a.  Deutlich mehr Power aber auch  mehr Risiko bieten Knock-out-Bull Papiere. Angesichts der derzeit kurzfristig etwas eingetrübten Lage an den Börsen ist ein moderater Hebel von rund fünf zu bevorzugen. Von der Commerzbank (WKN: CZ2ZLF) kommt ein endlos laufender Schein mit KO- und Basispreis bei 90,72 Euro und einem Hebel von 5,2.   Zum Autor: Diese Analyse stammt von Franz-Georg Wenner, der die boersengefluester.de-Partnerseite chartanalysen-online.de betreibt. Dort finden Sie täglich interessante Kommentare und Analysen zu Aktien, Indizes und Rohstoffen aus rein charttechnischer Sicht.   Foto: Allianz AG...
#840400
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Qualität Made in Germany – wenn es um die Aktienauswahl geht, stehen deutsche  Traditionsunternehmen ganz weit oben in der Gunst der heimischen Börsianer. Keine große Überraschung. Anders als vermutet sind aber nicht die Aktien der Deutschen Telekom, Deutschen Bank, Daimler oder Siemens in den meistens Depots zu finden. Das Unternehmen mit dem aktuell größten Anteil am gesamten Aktiendepotvolumen der Privatanleger ist BASF. Insgesamt entfallen 4,3 Prozent der in Aktien investierten Gelder auf die Papiere des Chemiekonzerns. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der DAB Bank von 480.000 Privatanlegerdepots. Interessant: In den vergangenen zehn Jahren wurde BASF zunehmend beliebter. 2003 mit einem Anteil von 1,7 Prozent noch auf Platz acht, mauserten sich die Ludwigshafener zum 20-jährigen DAX-Jubiläum vor fünf Jahren mit einem Anteil von 2,4 Prozent bereits auf Platz sechs. Im Ranking der wichtigsten Taktgeber für den DAX liefert sich die BASF-Aktie seit Wochen ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Bayer. Beide Werte liegen knapp unter der Kappungsgrenze von zehn Prozent und sind je nach aktueller Kursentwicklung auf dem ersten oder zweiten Platz zu finden. Wer in BASF investiert, sollte vor allem langfristig dabei bleiben und auf die großen Trendbewegungen setzen. Mit der nötigen Ausdauer sind dann aber auch beeindruckende Gewinne möglich. Ein Beispiel: Vor 20 Jahren kostete der Wert rund sechs Euro.  Bis 2004 dümpelte die Aktie lange Jahre um 20 Euro. Erst nach dem Crash 2009 ging es deutlich aufwärts, aktuell bis auf rund 70 Euro. Mehr als 1100 Prozent seit 1993 – da sieht der 25 Jahre junge DAX im Vergleich zur 1865 gegründeten Badischen Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) richtig alt aus. Nicht ganz so dynamisch, aber stetig Richtung Norden entwickeln sich auch die Geschäfte des Weltkonzerns. Vor zehn Jahren gingen bei BASF noch 33,3 Mrd. Euro durch die Bücher, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 2,2 Mrd. Euro und der Jahresüberschuss lag noch knapp unter der Schwelle von 1 Mrd. Euro. Seitdem wurde der Konzern durch Effizienzsteigerungsmaßnahmen, Übernahmen und milliardenschwere Investitionen in den Wachstumsmärkten fit für die Zukunft gemacht. Mit Erfolg. Im Geschäftsjahr 2012 lagen die Erlöse bereits bei knapp 79 Mrd. Euro, der Jahresüberschuss erreichte 5,2 Mrd. Euro. Auch in Zukunft dürfte dieser Trend anhalten. Dank des Agrarbooms finden die Pflanzenschutzmittel des Konzerns reißenden Absatz und sorgten zusammen 2013 mit guten Geschäften im Öl- und Gasbereich für einen besser als erwarteten Auftakt. Wenig überraschend wurde der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Trotz des nur leichten Wachstums der Weltwirtschaft sowie der Krise in Europa sollen Umsatz und EBIT vor Sondereinflüssen sowohl für alle operativen Segmente als auch auf Konzernebene gegenüber dem Vorjahr zulegen. Mittel- bis langfristig wollen die Ludwigshafener zwei Prozentpunkte oberhalb der globalen Chemieproduktion pro Jahr expandieren und somit ein Umsatzwachstum von durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr erzielen. Konkret liegt die Messlatte beim Umsatz für 2015 bei 80 Mrd. Euro, 2020 sollen 110 Mrd. Euro Erlöse erzielt werden. Das Ergebnis je Aktie soll 2015 bei 7,50 Euro ankommen. Zur Einordnung: 2012 verdiente BASF 5,31 Euro pro Anteilschein. Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, wird der Konzern auf Wachstum getrimmt. Im Fokus steht vor allem die Region Asien/Pazifik. BASF rechnet auf dem am schnellsten aufsteigenden Markt für chemische Industrie mit jährlichen Wachstumsraten von gut sechs Prozent. Der weltweite Durchschnitt liegt nur bei vier Prozent. BASF startet daher ein umfangreiches Programm: Bis 2020 sollen rund 10 Mrd. Euro in der Region investiert werden. Ziel ist es, in sieben Jahren Umsätze von rund 25 Mrd. Euro in Asien/Pazifik zu erzielen – rund doppelt so viel wie bisher. Vor allem vom Kunststoffbereich versprechen sich die Deutschen gute Geschäfte, denn der Verbrauch in Asien ist größer als im Rest der Welt. Durch Effizienzmaßnahmen sollen vom gleichen Jahr an jährlich 1 Mrd. Euro eingespart werden.
BASF Kurs: 42,54
  Analysten bewerten die Aussichten der Aktie überwiegend positiv. Goldman Sachs empfiehlt den Einstieg und sieht den fairen Wert bei 82,50 Euro. Ganz anders hingegen die Meinung von JP Morgan. Die Auguren sind wegen fehlender Kostensenkungsmöglichkeiten, rückläufigen Margen und höheren Kapazitäten für den gesamten Chemiesektor pessimistisch gestimmt. Die Empfehlung lautet „Underweight“, das Kursziel würde kürzlich deutlich von 76 auf 58 Euro eingedampft. Im Durchschnitt trauen die Experten der Aktie weitere Kurszuwächse von rund elf Prozent bis auf knapp 77 Euro zu. Vor vier Wochen wäre der Wert somit ausgereizt gewesen, erst durch die jüngste Korrektur bis an die beiden markanten Bewegungshochs aus 2012 bei 68 Euro (Retest) gewinnt die Aktie wieder an Attraktivität. Einen positiven Einfluss hat der Kursrücksetzer natürlich auch auf die fundamentale Bewertung. Für 2013 erscheint ein Ergebnis je Aktie von 5,30 Euro für realistisch, im kommenden Jahr sind 6 Euro zu erwarten. Daraus errechnet sich ein KGV von rund 11,4, was wieder etwas unter dem langfristigen Durchschnitt liegt. Auch die Dividendenrendite von 3,9 Prozent spricht für den Chemiewert. Dennoch sollten Anleger mit einem Kauf vorerst noch abwarten. Denn charttechnisch scheint die Hürde um 76,20 Euro eine zu große Herausforderung zu sein. Erst wenn der Deckel gelüftet ist, könnte der zuletzt angestaute Kaufdruck für einen Ausbruch sorgen. Wer den Markt nicht ständig verfolgt, legt eine Stop-Buy Order um 77 Euro in den Markt und sichert je nach Risikoeinstellung bei 69,40 Euro oder um 64 Euro ab.
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
BASF
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
BASF11 DE000BASF111 SE 37.967,89 Mio. € 30.01.1952 Halten
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  Eine gute Alternative stellen auch Derivate dar, mit denen sich auf eine Fortsetzung der seit Jahresbeginn dominierenden Seitwärtsbewegung spekulieren lässt. Vorsichtige Naturen greifen zu Discountern. Die WKN CF1AF9 hat einen Cap auf Höhe der nächsten Unterstützung bei 65 Euro. Die Laufzeit endet in rund einem Jahr, maximal sind 9,8 Prozent möglich bei einem Discount von 14 Prozent. Wer mehr Rendite aber auch mehr Risiko eingehen möchte, wählt einen Capped-Optionsschein, ebenfalls mit oberer Begrenzung bei 65 Euro. Mit der WKN BP8VDV sind 40 Prozent oder 55 Prozent p.a. möglich. Notiert die Aktie zum Bewertungstag am 21. März 2014 aber unter dem Basispreis von 60 Euro, erleiden Anleger einen Totalverlust. Mit dem Discounter würden Anleger dank des vergünstigten Einstiegs zum Laufzeitende in diesem Szenario sogar noch einen Gewinn von 1,3 Prozent erzielen.   Zum Autor: Diese Analyse stammt von Franz-Georg Wenner, der die boersengefluester.de-Partnerseite chartanalysen-online.debetreibt. Dort finden Sie täglich interessante Kommentare und Analysen zu Aktien, Indizes und Rohstoffen aus rein charttechnischer Sicht.   Bild: Pressefoto BASF        ...
#BASF11 #Privatanleger #Beliebteste Aktie
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Häufig genug werden Anlageentscheidungen aus dem Bauch getroffen. Mitunter fällt die Wahl auf eine bestimmte Aktie aber auch, weil sie ein bestimmtes Kriterium – etwa eine hohe Dividendenrendite oder ein niedriges KGV – erfüllt. Boersengefluester.de ist weiter gegangen und hat die Datenbank konsequent nach aussichtsreichen Aktien gefiltert. Immerhin zehn Kriterien haben wir angelegt. Eine anspruchsvolle Prüfung, denn nur drei Werte von insgesamt mehr als 600 haben den Parcours gemeistert. Um marktenge Minifirmen herauszufiltern, sollte der Börsenwert des Streubesitzes mindestens 50 Mio. Euro betragen. Als nächstes haben wir die Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen ins Zentrum gerückt. Unternehmen, die in den vergangenen fünf Jahren nicht permanent Gewinne geschrieben haben, wurden aussortiert. Hohe Schulden sind in Zeiten von Minizinsen zwar eine Verlockung, machen aber abhängig von Banken. Und wen die Geschäftslage sich eintrübt, kann einen die Zinslast sogar erdrücken. Die meisten Vertreter aus der Solarbrache können ein Lied davon singen. Im Rennen geblieben sind daher nur Firmen, die als „Netto-Cash-Positiv“ getestet wurden. Das heißt: Der Wert der liquiden Mittel und Wertpapiere musste die Finanzverbindlichkeiten übersteigen. Als Mindestgröße für die Eigenkapitalquote haben wir 30 Prozent festgelegt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der von boersengefluester.de für 2014 geschätzten Gewinne durfte höchstens zwölf betragen. Bei der Dividendenrendite lag die Mindestanforderung bei drei Prozent. Darüber hinaus sollte der Börsenwert der Gesellschaft maximal so groß sein, wie der zuletzt erzielte Umsatz. Anders ausgedrückt: Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) durfte nicht über 1,0 liegen. Da die Definition von Umsatzerlösen bei Banken und Versicherungen schwierig ist, haben wir die Finanzbranche in diesem Screening kurzerhand ausgeschlossen. Häufig bleiben bei einem derartigen Lauf über diverse fundamentale Hürden Gesellschaften übrig, die zwar günstig bewertet sind, die aber trotzdem wie Blei in den Regalen liegen. Daher unser Zusatzkriterium an die Performance: Seit Jahresbeginn musste der Aktienkurs mindestens prozentual zweistellig an Wert gewonnen haben. Übrig geblieben sind lediglich drei Nebenwerte, doch die glänzen allesamt mit einer attraktiven Chance-Risiko-Relation.   Gemessen an den Umsätzen ist GFT Technologies mit zuletzt knapp 231 Mio. Euro das größte der drei Unternehmen. Der IT-Spezialist mit Fokus auf den Finanzsektor bringt es dabei auf einen gesamten Börsenwert von 108 Mio. Euro. Gut 57 Prozent davon befinden sich im freien Umlauf. Wichtigster Anteilseigner ist Firmengründer und Vorstandschef Ulrich Dietz. Die Stuttgarter kamen 1999 an die Börse und sind seit 2005 durchgehend profitabel. Seit 2008 erhalten die Aktionäre eine Dividende. Zuletzt zahlte GFT nach der Hauptversammlung am 15. Mai 2013 erneut eine Gewinnbeteiligung von 0,15 Euro aus. Bezogen auf den aktuellen Kurs entspricht das einer Rendite von immerhin 3,6 Prozent. 61 Prozent der Bilanzsumme entfallen auf das Eigenkapital. Nach Abzug der Finanzverbindlichkeiten bleibt per Ende März 2013 ein Netto-Cash von knapp 1 Euro pro Aktie – und das bei einem aktuellen Kurs von 4,10 Euro. Nach einem soliden ersten Quartal kalkuliert Dietz für 2013 bei Erlösen von 238 Mio. Euro mit einem Gewinn vor Steuern zwischen 12 und 13 Mio. Euro. Die Kombination aus solider Bilanz und attraktiver Bewertung kommt bei den Investoren gut an. Im laufenden Jahr hat das Papier bereits um gut ein Viertel an Wert gewonnen. Ausgereizt ist der Titel damit aber noch nicht. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser trauen GFT Technologies Kurse von bis zu 5,60 Euro zu. Das wären noch mehr als 35 Prozent Potenzial. Am 8. August stehen die Halbjahreszahlen an.
GFT Technologies Kurs: 22,15
  Einen soliden Eindruck hinterlässt auch SMT Scharf. Das Unternehmen stellt Transportsysteme für den Bergbau her und hängt somit stark an der Investitionsneigung der großen Minenkonzerne. Ursprünglich gehörte die Gesellschaft aus Hamm zur früheren Ruhrkohle AG (RAG). Anfang 2006 verkaufte die RAG das Unternehmen jedoch an die Münchner Beteiligungsgesellschaft Aurelius. Im Frühjahr 2007 entließ Aurelius das Unternehmen dann an die Börse. Noch heute führte Aurelius-Vorstandschef Dirk Markus den Aufsichtsrat von SMT Scharf an. Vor knapp einem Jahr gelang SMT Scharf sogar der Aufstieg in den SDAX. Zwar weist der Aktienkurs längst nicht mehr die Dynamik der Anfangsjahre auf. Doch spätestens bei knapp unter 20 Euro hat der Titel stets nach oben gedreht. Zurzeit kostet der Anteilschein 23,40 Euro. Das entspricht einer – für SDAX-Verhältnisse – nicht allzu üppigen Kapitalisierung von knapp 100 Mio. Euro. Abgesehen von einigen Anteilen im Eigenbesitz, befinden sich aber sämtliche Papiere im freien Umlauf. Nachdem sich die Erlöse seit dem Börsenstart – bei einer konstanten operativen Marge von etwa 15 Prozent – von 51 Mio. auf zuletzt 105 Mio. Euro mehr als verdoppelten, bekommt SMT Scharf zurzeit die Abkühlung der Weltwirtschaft zu spüren. Immerhin knapp 90 Prozent der Umsätze stammen aus dem Auslandsgeschäft. Der Vorstand hat 2013 daher zu einem „Übergangsjahr“ erklärt. Ab 2014 sollen Umsatz und Gewinn jedoch wieder Fahrt aufnehmen. Für Anleger mit Weitblick ist die aktuelle Konsolidierungsphase vermutlich eine gute Einstiegsgelegenheit. Wirklich teuer ist der Anteilschein nicht. Sonst hätte er wohl auch kaum den Sprung in diese Auswahl geschafft. Besonders positiv für den Titel ist das Bankhaus Lampe gestimmt. Deren Analysten geben ein Kursziel von 35 Euro aus.   Ein Blick auf den Chart von Cenit zeigt zwei Gesichter des ersten Halbjahrs. Nachdem das Software- und Beratungsunternehmen für 2012, neben einer normalen Ausschüttung von 0,30 Euro, einen Bonus von 0,25 Euro pro Aktie in Aussicht stellte, setzte eine Dividendenrally ein. Von Jahresbeginn bis zur Hauptversammlung am 31. Mai 2013 kletterte die Notiz um 35 Prozent bis auf 9,68 Euro. Mit dem Zahltag hat der Anteilschein aber den Rückwärtsgang eingelegt und ist bis auf 8,49 Euro zurückgekommen. Allmählich scheint sich die Notiz jedoch zu stabilisieren. Mit Blick auf die fundamentalen Rahmendaten wäre das nur gerechtfertigt. Der aktuelle Börsenwert von 71 Mio. Euro liegt klar unterhalb des für 2013 zu erwartenden Umsatzziels von etwa 122 Mio. Euro. Zudem wird die Gesellschaft mit einem Faktor von weniger als neun auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gehandelt. Das KGV beträgt moderate 11,5. In den vergangenen 15 Börsenjahren hat Cenit elf Mal eine Dividende ausgeschüttet. Die letzte Nullrunde gab es für 2008. Selbst wenn die Gesellschaft für 2013 nur die Basisbeteiligung von 0,30 auskehren sollte, ergibt sich immer noch eine ansehnliche Rendite von 3,5 Prozent. Die wichtigsten Kunden von Cenit stammen aus den Bereichen Automobil, Maschinenbau und Luftfahrt. Dementsprechend sollten Investoren stets einen Blick auf die Entwicklung dieser Branchen werfen. Neben eigener Software basieren die Lösungsangebote der Stuttgarter auf Software des französischen Anbieters Dassault Systèmes. Letztlich ist Cenit mit ihren Visualisierungstechniken eine Art High-Tech-Autozulieferer. Mittelfristig sollten Kurse von bis zu 10 Euro für die Aktie möglich sein.
Cenit Kurs: 7,35
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Vier Jahre hat Bosch durchgehalten. Doch am Ende wurden die Verluste zu hoch. Und Hoffnung auf eine Besserung der dramatischen Geschäftslage gab es nicht wirklich. Am 22. März 2013 teilte der Mischkonzern daher mit, sein Engagement bei Aleo Solar zu beenden. An der Börse sorgte die Mitteilung zunächst für einen Kurssturz von 80 Prozent. Im Tief sank die Notiz des Solarwerts bis auf 1,78 Euro. Kein Wunder: Die Robert Bosch GmbH war mit 90,71 Prozent bei Aleo Solar engagiert und damit und so etwas wie ein Herzschrittmacher. Angesichts des potenten Partners konnte sich die Notiz des Solarmodulherstellers aus Prenzlau auch vergleichsweise lange gegen den massiven Abwärtstrend der heimischen Solarbranche stemmen. Doch spätestens im Oktober 2012 bekamen auch die Investoren von Aleo Solar das Ausmaß der Solarkrise voll zu spüren. Damals musste das Management eingestehen, dass die bisherigen Umsatzplanungen Makulatur seien und eine enormer Fehlbetrag auflaufen würde. Mittlerweile ist der erste Schock nach dem Bosch-Ausstieg verkraftet. Die Aktie ist ein gefundenes Fressen für Spekulanten. So setzte Ende Mai eine Gegenbewegung ein, die den Kurs bis knapp an die Marke von 5 Euro führte. Sind hier nur Hasardeure am Werk oder besteht tatsächlich Hoffnung auf eine bessere Zukunft – und sei es nur in Form einer über dem aktuellen Kurs liegenden Abfindungsprämie? Positiv: Bosch hat Aleo Solar bis Ende März 2014 eine Liquiditätszusage gemacht. Auf der Hauptversammlung am 7. Juni betonte Aleo-Vorstand York zu Putlitz zudem, dass derzeit Gespräche mit potenziellen Investoren hinsichtlich der Übernahme des Bosch-Anteils geführt werden. Ziel ist es, bis Ende des dritten Quartals 2013 eine Lösung zu präsentieren. Die Zeit drängt, denn trotz des Finanzierungsversprechens von Bosch sieht die Lage trübe aus. Nach dem Horrorabschluss 2012 mit einem Fehlbetrag von 84 Mio. Euro ist das Eigenkapital auf zuletzt knapp 28 Mio. Euro geschmolzen. Und angesichts der auch für 2013 zu erwartenden Verluste werden die Bordmittel weiter sinken. Dabei hat Bosch dem Unternehmen Ende 2012 bereits 25 Mio. Euro der zuletzt gewährten Darlehen von 91 Mio. Euro erlassen. Für weitere 50 Mio. Euro haben die Schwaben einen Nachrang eingeräumt – um die drohende Insolvenz abzuwenden. Doch die Ansage des Aleo-Vorstands im jüngsten Zwischenbericht ist unmissverständlich: „Ohne einen neuen Investor ist die Aleo Solar AG mit Ablauf der Finanzierungszusage bestandsgefährdet. Sollte sich tatsächlich ein Investor finden, wird für die im streng regulierten Prime Standard gelistete Aktie von Aleo Solar zwar grundsätzlich ein Übernahmeangebot für die freien Aktionäre fällig. Angesichts der wirtschaftliche Krise, dürfte der Erwerber jedoch einen Antrag auf Befreiung des Pflichtangebots stellen. Um die Sanierung nicht zu gefährden, dürfte die Finanzaufsicht BaFin so einem Antrag vermutlich auch stattgeben. Die Spekulation auf eine Abfindung steht also auf tönernen Füßen. Zudem wird Bosch wohl nur einen symbolischen Wert für Aleo Solar bekommen. Der eigentliche Kaufpreis dürften Finanzierungszusagen und ein schlüssiges Fortführungskonzept sein. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau kommt Aleo Solar auf einen Börsenwert von knapp 58 Mio. Euro. Eine konkrete Ergebnisprognose für 2013 gibt es nicht. Das Management kalkuliert jedoch mit einem „deutlich negativen Ergebnis“ und „deutlichen Zahlungsmittelabflüssen“. Auf der Hauptversammlung sprach Aleo von „sehr gedämpften Erwartungen“. Für 2014 gibt es gar keinen Ausblick, zu unsicher sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die zuletzt auf der Branchenmesse Intersolar gemeldete Rekordresonanz ist für den Modul- und Systemanbieter noch keine hinreichende Entwarnung. Anleger, die sich derzeit trotzdem auf die Aleo-Solar-Aktie stürzen, müssen also ein sehr sonniges Gemüt haben. Zugegeben: Der Chart übt momentan eine gewisse Faszination aus. Allerdings kann die Kurve auch ganz schnell wieder in sich zusammenkrachen. Konservative Investoren machen ohnehin einen Bogen um die Aktie. Aber auch Spekulanten sollten sich bewusst sein, dass sie hier mit dem Feuer spielen.   Foto: Aleo Solar AG        ...
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„The King is back“ – mit diesen stolzen Worte präsentierte Daimler kürzlich die neue S-Klasse in Berlin. Die Erwartungen an die Ikone des Produktportfolios sind sehr hoch, denn neben den höchsten Margen im Konzern soll die S-Klasse auch eine technologische Führungsrolle einnehmen. Ende Juli erfolgt die Einführung in Europa, bis Jahresende soll die S-Klasse weltweit die Kunden begeistern. Auch an der Börse werden große Hoffnungen mit dem Flaggschiff verbunden. Der Performance-Vergleich mit der direkten Konkurrenz zeigt es deutlich. Ausgehend vom Crash-Tief Anfang März 2009 erreichen Volkswagen-Aktien mit 400 Prozent Kursgewinn mit Abstand den ersten Platz, Silber geht mit rund 220 Prozent an BMW. Aktionäre von Daimler müssen sich hingegen  – ähnlich wie der DAX – mit lediglich 140 Prozent zufrieden geben. In diesem Jahr sieht das Klassement hingegen ganz anders aus. Nicht nur die Kunden freuen sich offenbar auf die S-Klasse, auch die Daimler-Aktie zeigte zuletzt eine Outperformance und führt im Branchenranking die Gewinnerliste seit Jahresanfang deutlich an. Klar ist: Für Vorstandschef Dieter Zetsche stellt die S-Klasse die wohl letzte Trumpfkarte dar. Seit Anfang Januar 2006 ist der gebürtige Istanbuler für die Geschicke der Schwaben zuständig. Die Aktie hat sich seitdem kaum vom Fleck bewegt. Aus Aktionärssicht eine miese Bilanz. Zumindest in den vergangenen Monaten lässt sich aber eine Aufwärtstendenz aufmachen – nicht nur bei der Kursperformance. Für Mai meldeten die Stuttgarter einen Verkaufsrekord und lieferten zugleich mit rund 563.000 verkauften Einheiten seit Jahresbeginn einen neuen Bestwert ab. Auch zu Wochenbeginn trumpft der Autobauer mit guten Nachriten. Wegen der hohen Nachfrage wird Daimler in den Sommermonaten auf die Werksferien verzichten. Zetsche zeigte sich zuversichtlich, dass der Absatz im zweiten Quartal über dem vom ersten Semester liegen wird und geht davon aus, dass das zweite Halbjahr profitabler verlaufen sollte als die ersten sechs Monate. Einen wesentlichen Einfluss wird die S-Klasse haben. Bisher liegen rund 12.000 Bestellungen vor. Langfristig sollen deutlich mehr als die 500.000 Einheiten des Vorgängers an den Mann gebracht werden. Wesentlich für den Erfolg ist der Absatz in China, der Markt dürfte für gut die Hälfte des Absatzes stehen.  
Mercedes-Benz Group Kurs: 53,45
  Im Unterschied zur Konkurrenz hat Daimler China lange stiefmütterlich behandelt. Inzwischen geben die Stuttgarter aber Gas: Ein Großteil der Erlöse aus der Beteiligung an EADS in Höhe von 2,2 Mrd. Euro werden im asiatischen Riesenreich investiert. Künftig soll der Vertrieb von einem eigenen Team aus der Stuttgarter Zentrale unterstützt werden, während das Händlernetz unter Hochdruck erweitert wird. Allein in diesem Jahr sollen 75 Händlerbetriebe dazukommen, Daimler wäre zum Jahresende mit gut 300 Händlern präsent. Unter dem Strich eine klare Kampfansage an Audi und BMW, die bereits länger von der starken Nachfrage profitieren. Die Frage ist nur, wie es mit der Wachstumslokomotive China weiter geht. Einige viel beachtete Indikatoren deuteten zuletzt auf eine schwächelnde Binnennachfrage, während die Inflation und vor allem zuletzt die Fremdfinanzierungskosten deutlich anzogen. Vor allem bei der Marge muss Zetsche, der mit einem Vertrag bis Ende 2016 ausgestattet ist, noch Hausaufgaben machen. Bei der Eigenkapital-Rendite liegen die Stuttgarter mit 14 Prozent klar hinter BMW (17 Prozent) und VW (27 Prozent). Besser sieht es da schon bei der EBIT-Marge (7,5 Prozent) aus, wobei die direkte Konkurrenz aus München mit 10,8 Prozent noch deutlich besser unterwegs ist. Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2014 ist die VW-Aktie mit rund 6,3 am günstigsten, während Daimler auf einen Faktor von 8,7 kommt. Beim Buchwert ergibt sich eine ähnliches Finish: Die VW-Aktie notiert leicht unter Eigenkapital, für Daimler wird ein Aufschlag von 15 Prozent bezahlt. Wem hingegen Dividenden wichtig sind, kommt an den Stuttgartern nicht vorbei. Knapp fünf Prozent Verzinsung bietet die Aktie, deutlich mehr als BMW (3,9 Prozent) und VW (2,3 Prozent).
BMW ST Kurs: 77,58
  Während die BMW-Aktie Ende vergangener Woche unter ihren langfristigen Aufwärtstrend rutschte und ein deutliches Schwächesignal lieferte, verläuft die Trendlinie bei Daimler bei knapp 40 Euro und damit gut 17 Prozent unter dem aktuellen Kurs. Mit dem jüngsten Rücksetzer wurde bereits die vorgelagerte Unterstützung bestehend aus einer horizontalen Zone und dem 61,8 Prozent Fibonacci-Retracement um 42,40/ 43 Euro bestätigt. Kurzfristig reicht die Luft in einem freundlichen Marktumfeld bis zum Jahreshoch bei 50 Euro. Darüber liegen Ziele bei 54 und 59 Euro. Im mittel- bis langfristigen Bereich sind hingegen relevante Handelsmarken sowohl auf der Ober- wie der Unterseite noch weit entfernt. Wochenschlusskurse unterhalb von 29 Euro würden das Bild sehr stark eintrüben, während die Aktie für ein klares Kaufsignal das 2011er-Hoch bei 59 Euro per Wochenschluss überwinden sollte. Grundsätzlich deutet aber der intakte langfristige Aufwärtstrend eher auf einen Ausbruch auf der Oberseite hin.
Volkswagen VZ Kurs: 88,80
  Neben einem Direktinvestment lohnt sich auch der Blick auf Derivate. Denn dank der dicken Dividendenrendite und der zuletzt wieder deutlich erhöhten Volatilität locken aktuell vor allem Discounter mit attraktiven Konditionen. Bis zum Jahresende steigt der langfristige Aufwärtstrend auf rund 46 Euro. Passend dazu bietet die DZ Bank ein Papier mit Cap bei 46 Euro an, die Laufzeit endet Mitte Januar 2014. Das Papier mit der WKN DZG2UZ bietet eine Maximalrendite von 15 Prozent p.a. bei einem Discount von zehn Prozent. Wer deutlich sportlicher auf eine Seitwärtsbewegung der Daimler-Aktie setzen möchte, greift zu einem Inliner. Unter Berücksichtigung, dass sich die Aktie in einer moderaten Aufwärtsbewegung befindet, sollte vor allem bis zur oberen Barriere Luft bleiben. Die WKN SG31P6 bietet eine Maximalrendite von 111 Prozent, sofern die Grenzen bei 34 und 57 Euro bis Mitte Juni 2014 nicht erreicht werden. Andersfalls kommt es zum Totalverlust.   Zum Autor: Diese Analyse stammt von Franz-Georg Wenner, der die boersengefluester.de-Partnerseite chartanalysen-online.de betreibt. Dort finden Sie täglich interessante Kommentare und Analysen zu Aktien, Indizes und Rohstoffen aus rein charttechnischer Sicht....
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Die heiße Phase der Dividendensaison 2013 ist vorbei. Mittlerweile haben alle DAX-Konzerne ihre Aktionärstreffen abgehalten und anschließend die Gewinnbeteiligung ausgeschüttet. Renditejäger müssen nun genauer hinsehen, um attraktive Titel zu finden. Doch es lohnt sich: Der Juli verspricht noch einige interessante Hauptversammlungen (HV) und lukrative Dividenden. Insgesamt sind für den laufenden Monat die HVs von 71 heimischen Unternehmen angesetzt. Davon schütten 26 Gesellschaften eine Dividende aus. Bei den restlichen Firmen gibt es Nullrunden. Die zu erwartende Dividendenrendite kann sich sehen lassen: Elf Mal liegt sie nördlich der Vier-Prozent-Marke. Bei fünf Firmen ist sogar eine Rendite von mehr als fünf Prozent zu erwarten – „brutto“ wohlgemerkt, denn der Fiskus zieht noch 25 Prozent Abgeltungsteuer und 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag ab. Ohne Berücksichtigung von Kirchensteuern ergibt sich dann ein Abschlagsatz von 26,375 Prozent. Weitere Infos finden Sie dazu in unserem Dividenden-FAQ. Und hier  – in chronologischer Reihenfolge – die Dividenden-Highlights vom Juli 2013:   Vormerken sollten sich Anleger bereits den 3. Juli 2013. Dann findet im Gesellschafterhaus des Frankfurter Palmengartens die Hauptversammlung von DIC Asset statt. Die Immobiliengesellschaft schüttet für 2012 erneut 0,35 Euro pro Aktie aus. Die gesamte Dividendensumme beträgt somit 16 Mio. Euro. Bezogen auf den aktuellen Kurs ergibt sich eine Rendite von 4,3 Prozent. Zurzeit befindet sich die SDAX-Gesellschaft auf Roadshow, um Investoren für die neue, 100 Mio. Euro schwere, Anleihe zu mobilisieren. Der Bond ist mit einem Kupon von 5,75 Prozent ausgestattet und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. Der Spezialist für Gewerbeimmobilien genießt einen guten Ruf in der Finanzbranche und rechnet auch für das laufende Jahr mit einer weiteren Steigerung des Funds From Operations (FFO) auf 45 bis 47 Mio. Euro. Zum Vergleich: Der gesamte Börsenwert ist etwa 7,7 Mal so hoch. Für Immobiliengesellschaften ist der FFO – eine Art Cashflow – die wichtigste Kennziffer zur Aktienbewertung. Nachdem der Anteilschein von DIC Asset im laufenden Jahr mit einem Kursplus von rund acht Prozent hinter dem Gesamtmarkt blieb, könnte es in den kommenden Monaten wieder überdurchschnittlich nach oben gehen. Das Unternehmen hat eine vergleichsweise solide Bilanz. Die Aktie ist moderat bewertet.   Ebenfalls am 3. Juli findet die Hauptversammlung der Maschinenfabrik Berthold Hermle statt. Auf dem Aktionärstreffen in den Gosheimer Geschäftsräumen wird – neben einer „normalen“ Dividende von 0,85 Euro – über einen Bonus von 7,20 Euro pro Vorzugsaktie abgestimmt. Derartige Sonderzahlungen haben Tradition bei Hermle. Der Spezialist für Fräsmaschinen ist eine piekfeine Gesellschaft, die die Börsianer immer wieder positiv zu überraschen vermag. Ein Geheimtipp ist Hermle allerdings nicht mehr. Im laufenden Jahr verteuerte sich der Small Cap bereits um 73 Prozent. Dennoch beträgt die Dividendenrendite überdurchschnittliche 5,1 Prozent. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,5 engt den Spielraum für weitere Kurssteigerungen allerdings spürbar ein. Gut möglich, dass die Notiz nach der Dividendenauszahlung erst einmal in den Konsolidierungsmodus wechselt.
Hermle, Berthold VZ Kurs: 162,50
  Spekulativ orientierte Nebenwerte-Investoren blicken am 5. Juli in die älteste Stadt Baden-Württembergs. In Rottweil findet dann die Hauptversammlung von Schweizer Electronic statt. Das von der Familie Schweizer geführte Unternehmen ist der drittgrößte Hersteller von Leiterplatten in Europa und kam 2012 auf einen Umsatz von rund 100 Mio. Euro. Etwa halb so groß ist der Börsenwert, wobei sich allerdings nur 15 Prozent im Streubesitz befinden. Das Eigenkapital von 40 Mio. Euro deckt die Kapitalisierung zu fast 80 Prozent ab. Allerdings schwanken die Geschäftszahlen von Schweizer Electronic – wie für die Branche üblich – in einer enorm breiten Spanne. Für das laufende Jahr zeigte sich Vorstandschef Marc Schweizer „verhalten optimistisch“. Seit vier Monaten hangelt sich die Notiz eher lustlos zwischen 13 und 14 Euro hin und her. Vor drei Jahren kostete das Papier doppelt so viel. Das Unternehmen hat die Dividende zum zweiten Mal in Folge erhöht und schüttet für 2012 0,55 Euro pro Anteilschein aus. Das entspricht einer Gesamtsumme von knapp 2,1 Mio. Euro. Die Rendite beträgt annähernd 4,1 Prozent.   Knapp 300 Kilometer von Rottweil entfernt, findet am selben Tag ab 11 Uhr in Frankfurt die Hauptversammlung von Bien-Zenker statt. Der Fertighausspezialist feiert seit einigen Monaten ein bemerkenswertes Comeback an der Börse. Nach dem jüngsten Kursspurt steht seit Jahresbeginn mehr als ein Kursverdoppler auf der Habenseite. Auslöser: Nach fünf dividendenlosen Jahren kehrt Bien-Zenker für 2012 pro Aktie 0,60 Euro aus. Das macht eine Rendite von 4,5 Prozent. Nachdem die Gesellschaft aus Schlüchtern 2012 bei Erlösen von 141,5 Mio. Euro einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,2 Mio. Euro erzielte, soll das EBIT im laufenden Jahr auf 5 Mio. Euro klettern. Dementsprechend hält boersengefluester.de ein Ergebnis je Aktie von 1,15 Euro für realistisch. Selbst wenn der Gewinn im Jahr 2014 um 15 Prozent zurückgehen sollte, käme das Papier auf ein ansprechendes KGV von 13. Allerdings befinden sich nur noch 10,38 Prozent der Bien-Zenker-Aktien im Streubesitz. 89,62 Prozent der Stimmen sind der österreichischen ELK Fertighaus AG zuzurechnen. Womöglich wird aus dem Dividendenwert Bien-Zenker sogar noch eine Squeeze-out-Spekulation.
Bien-Zenker Kurs: 0,00
  Zu einer tollen Börsenstory hat sich Versiko entwickelt. Anfang 2010 wechselten die Stücke des auf Nachhaltigkeit bedachten Vermögensberaters im Tief für rund 1,15 Euro den Besitzer. Mittlerweile kostet die Aktie 5,80 Euro. Die Analysten von Close Brothers Seydler empfehlen den Ökowert mit Kursziel 6,50 zum Kauf. Zur Hauptversammlung am 19. Juli 2013 in der Düsseldorfer Tonhalle schlägt die Gesellschaft eine Dividende von 0,36 Euro pro Vorzugsaktie vor. Hierin enthalten ist ein Bonus von 0,12 Euro pro Anteilschein. Bezogen auf den aktuellen Kurs erreicht die Dividendenrendite somit brutto immerhin 6,2 Prozent. Insgesamt reicht Versiko knapp 2,9 Mio. Euro an die Anteilseigner weiter. Wichtig: Für Privatanleger ist die Dividende „steuerfrei“. Dieser Begriff führt zwar ein wenig in die Irre, denn tatsächlich geht der Fiskus nur bei Investoren, die den Titel bereits vor Einführung der Abgeltungsteuer in ihr Depot genommen haben, leer aus. Für alle anderen Anleger gilt eine nachgelagerte Besteuerung. Weitere Infos zu dem Thema finden Sie hier. Im Vorjahr erzielte die Gesellschaft aus Hilden einen Überschuss von rund 2 Mio. Euro – obwohl sich das operative Geschäft nach eigenen Angaben eher „durchwachsen“ entwickelte. Für Anhänger ethisch korrekter Investments ist die Versiko-Aktie eine Überlegung wert.
Ökoworld VZ Kurs: 28,50
  Eine feine Gesellschaft ist auch Westag & Getalit. Der Hersteller von Schalhölzern, Türen und Laminaten hält am 23. Juli seine Hauptversammlung in Rheda-Wiedenbrück ab. Die Inhaber der Vorzugsaktien erhalten für 2012 erneut 1,00 Euro pro Anteilschein, die Stammaktionäre werden mit 0,94 Euro bedient. Daraus ergeben sich Renditen von 4,8 Prozent für die Stämme und 5,2 Prozent für die Vorzüge. Boersengefluester.de hatte das Unternehmen Ende Mai ausführlich vorgestellt. Den Artikel finden Sie hier. An der positiven Einschätzung hat sich seitdem nichts geändert. Allerdings haben sich die Notierungen der beiden Aktiengattungen in der Zwischenzeit erfreulich entwickelt, so dass sich das entsprechende prozentuale Kurspotenzial ein wenig verringert hat. Für Dividendenjäger sind die Titel aber immer noch lohnend. Am 12. August präsentiert der Vorstand von Westag & Getalit den Halbjahresbericht. Die Sechs-Monats-Zahlen werden vermutlich die weitere Kursrichtung vorgeben.
Westag ST Kurs: 29,40
  Das HV-Highlight findet allerdings ganz klar im Münchner Olympiapark statt – und zwar ebenfalls am 23. Juli. An diesem Dienstag bittet der Fernsehkonzern ProSiebensat.1 Media zur Hauptversammlung. Dabei haben es gleich zwei Programmpunkte in sich: Angesichts des hohen Liquiditätszuflusses aus dem Verkauf der nordeuropäischen TV- und Radioaktivitäten schüttet das MDAX-Unternehmen eine von 1,17 Euro auf 5,65 Euro erhöhte Dividende pro Vorzugsaktie aus. Daraus ergibt sich trotz der rasanten Kursrally immer noch eine Rendite von 16,4 Prozent. An dieser Stelle sei allerdings noch einmal betont: Die Dividende wird am Tag der Auszahlung vom Kurs abgezogen! Unterm Strich ändert sich an der Vermögenssituation des Anlegers also nichts. Noch mehr wird die Fantasie der internationalen Geldgeber allerdings durch Tagesordnungspunkt 8 der Hauptversammlung angeheizt. Hier geht es um nichts weniger als die Umwandlung der stimmrechtslosen Vorzüge in Stämme. Damit kommt die Gesellschaft endlich einer seit dem Börsengang im Jahr 1997 gestellten Forderung der Investoren nach. Positiver Nebeneffekt: Mit der Vereinheitlichung der Kapitalstruktur ebnen die Münchner gleichzeitig den Weg in den DAX. Vor diesem Hintergrund leuchtet die Kursrally von ProSiebenSat.1 noch mehr ein. Allein im laufenden Jahr hat die Notiz um 62 Prozent zugelegt. Seit Anfang 2012 schoss das Papier sogar um 144 Prozent in die Höhe. Die kommenden Wochen bis zur Hauptversammlung werden zeigen, ob noch weitere Investoren auf den Dividenden- und Aktienumwandlungszug aufspringen.   Für den 30. Juli sollten Anleger sich die Hauptversammlung von Cropenergies in Mannheim vormerken. Der Hersteller von Bioethanol und Futtermitteln hat nach den super Zahlen im Geschäftsjahr 2012/13 die Dividende von 0,18 auf 0,26 Euro pro Aktie angehoben. Darin enthalten ist eine Sonderzahlung von 0,06 Euro. Insgesamt schüttet das Unternehmen damit 22,1 Mio. Euro an die Anteilseigner aus. Größter Profiteur ist Südzucker, denn der MDAX-Konzern hält 71 Prozent der Cropenergies-Anteile. Im laufenden Geschäftsjahr werden sich die Gewinne von Cropenergies allerdings wieder „normalisieren“, wie es der Vorstand ausdrückt. Das operative Ergebnis wird in einer Range zwischen 50 und 60 Mio. Euro erwartet. Zur Einordnung: Zuletzt lag es bei 87 Mio. Euro. Die Cropenergies-Aktie hat dennoch ihre Reize. Die Dividendenrendite beträgt ansehnliche 4,3 Prozent. Das KGV ist mit knapp 13 ebenfalls nicht abgedreht. Zudem entspricht der Börsenwert von 518 Mio. Euro nur etwa drei Viertel der zuletzt erzielten Erlöse. Nachdem der zurückhaltende Ausblick des Vorstands ursprünglich als Enttäuschung aufgenommen wurde, hat sich die Stimmung für die Cropenergies-Aktie zuletzt wieder aufgehellt. Psychologisch wichtig wird, ob die Notiz die Marke von 6 Euro signifikant hinter sich lassen kann. Spätestens ab 6,50 Euro wäre der Weg nach oben vorerst frei.
CropEnergies Kurs: 13,40
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Zum Schluss war es ein ganz knappes Ding. Doch genau drei Aktien schafften es, im ersten Halbjahr 2013 einen Kurszuwachs von mindestens 100 Prozent hinzulegen. Dabei fiel die Gesamtbilanz im deutschen Nebenwertebereich durchwachsen aus. 464 Small-Cap-Aktien gehören zum Analyseuniversum von boersengefluester.de. 257 von ihnen – das sind 55 Prozent – bescherten ihren Anlegern in den ersten sechs Monaten eine positive Performance. Mit den anderen Papieren mussten die Investoren Verluste hinnehmen. Die durchschnittliche Gesamtperformance von Plus 4,6 Prozent scheint ein relativ gemächliches Börsenhalbjahr anzuzeigen. Doch die Einzelbewegungen haben es in sich: Bei 21 Spezialwerten durften sich die Anleger über ein Kursplus von mehr als 50 Prozent freuen. Immerhin 55 Titel legten nur um mindestens 30 Prozent zu. Auf der anderen Seite der Skala sorgten allerdings auch 17 Papiere für einen Verlust von mehr als 50 Prozent. Etlichen dieser Firmen steht das Wasser bis zum Hals. So mussten im ersten Halbjahr immerhin neun Unternehmen eingestehen, dass die momentanen Verluste mehr als die Hälfte des Grundkapitals übersteigen. Der Masse geht es allerdings ganz ordentlich: Für das laufende Jahr rechnet boersengefluester.de damit, dass 82 Prozent der Small-Cap-Firmen Gewinne schreibt. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aus Basis der Schätzungen für 2014 mutet mit 16,3 bereits recht hoch an. Doch auch hier gibt es eine enorme Spannbreite: 17 Prozent der Gesellschaften werden noch mit einem einstelligen KGV gehandelt. Bei immerhin rund 30 Prozent ist das KGV kleiner als zwölf. Bei den Performancesiegern lässt sich keine klare Linie zwischen Technologie und klassischen Branchen ziehen. Von den 30 Unternehmen mit der besten Performance stammen 17 aus traditionellen Sektoren, der Rest zählt eher zur „New-Economy“. Hier die Hits und Flops des ersten Halbjahrs 2013 aus dem Small-Cap Sektor:   Platz 1: IT Competence Group Kursplus seit Jahresbeginn: 402,8 Prozent Der Top-Scorer der ersten sechs Monate ist ein echter Börsenwinzling. Gerade einmal 2,35 Mio. Euro misst die Marktkapitalisierung der IT-Dienstleistungsgruppe mit Niederlassung in Ludwigsburg, aber rechtlichem Sitz in den Niederlanden. Der ungewöhnliche Kursschub bei der IT Competence Group setzte bereits Ende Januar 2013 ein und dauerte bis Anfang März. Seitdem konsolidiert der Kurs. Auslöser der Rally war die Aussicht auf eine deutliche Ergebnisverbesserung für 2012, nachdem das Vorjahr aufgrund der schwierigen Situation bei einigen Töchtern mit Verlusten von 2 Mio. Euro an den Nerven zerrte. Vorstand der IT Competence Group ist Robert Kaess, den Small-Cap-Kenner vielleicht noch aus seiner Zeit bei der Catalis Group kennen. Zum Führungspersonal gehört Kaess auch bei der Navigator Equity Solution. Die Beteiligungsgesellschaft hält knapp 76 Prozent der Anteile an der IT Competence Group. Dementsprechend gering sind die regelmäßigen Börsenumsätze in dem Micro Cap. Für 2013 rechnet Kaess bei einem Umsatzwachstum von knapp 17 Mio. Euro auf 18 bis 20 Mio. Euro mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von mehr als 0,6 Mio. Euro. Klingt alles ganz knackig und bei Firmenpräsentationen hat das Management zuletzt auch stets einen guten Eindruck hinterlassen. Der Bonsai-Börsenwert in Kombination mit dem niedrigen Streubesitz sind jedoch schlagende Argumente gegen ein Investment.   Platz 2: Bavaria Industriekapital Kursplus seit Jahresbeginn: 110,1 Prozent Die 2003 gegründete Bavaria Industriekapital war ursprünglich auf die Sanierung von maroden Unternehmen spezialisiert und galt unter Börsianern als so etwas wie die „kleine Arques“. Für Akquisitionsobjekte zahlte die an der Theresienwiese in München sitzende Firma anfangs ebenfalls meist nur symbolische Kaufpreise – auch mangels Masse an eigenen Mitteln. Mittlerweile konzentriert sich Bavaria auf Firmen aus der verarbeitenden Industrie oder industriellen Dienstleistungen mit einem Umsatz ab 50 Mio. Euro. Zuletzt gehörten neun Unternehmen zum Konsolidierungskreis, wobei im Februar 2013 die bis dahin wichtigste Beteiligung – der Motorenzulieferer Kienle+Spiess (K+S) – verkauft wurde. „Wir haben uns lange überlegt, ob wir verkaufen oder regelmäßig weiter Dividenden beziehen sollten“, sagt Bavaria-Vorstandssprecher Raimar Scholz. K+S erlöste 2012 rund 200 Mio. Euro und kam dabei auf eine Umsatzrendite von mehr als sechs Prozent. Hauptgründe für die Trennung waren schließlich die geringe Wachstumsdynamik von K+S sowie das hohe Klumpenrisiko. Mit Spannung erwarten Investoren nun, wie Bavaria den Verkaufserlös einsetzt. Das Management ließ bereits durchblicken, dass künftig in begrenztem Umfang sogar Investments in börsennotierten Unternehmen denkbar seien. Das wäre ein Novum für die Münchner. An der Börse bringt es „Baikap“ auf eine Kapitalisierung von 156 Mio. Euro. Allerdings beträgt der Streubesitz nur 15,8 Prozent. Die Gesellschaft befindet sich weitgehend in Familienbesitz. Super liquide ist der Handel in dem Small Cap damit nicht. Auslöser des steilen Kursanstiegs seit Jahresbeginn ist in erster Linie der Verkauf von Kienle+Spiess. Positiv wirkt aber auch die angekündigte Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms. So will das Management bis Jahresende rund 420.000 eigene Anteile erwerben. Unterm Strich bleibt Bavaria Industriekapital eine interessante Anlage aus dem Small-Cap-Sektor. Für eine besonders offene Kommunikation gegenüber den Investoren sind die Münchner allerdings nicht gerade bekannt.   Platz 3: Transtec Kursplus seit Jahresbeginn: 100,0 Prozent Auf der Sonnenseite standen die Aktionäre von Transtec in den vergangenen Jahren wahrlich nicht. Kein Wunder: Der Entwickler von IT-Systemen agiert chronisch in der Verlustzone. Das Eigenkapital schmolz von 2002 bis 2012 von 25 Mio. auf zuletzt nur noch 3,4 Mio. Euro. Trotz der jüngsten Kursverdopplung erreicht der Börsenwert gerade einmal 4,2 Mio. Euro. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand bei steigenden Erlösen mit einem „deutlich verbesserten Jahresergebnis“. Zur Einordnung: 2012 schlossen die Tübinger mit einem Fehlbetrag von rund 1 Mio. Euro ab. Die Fantasie der Micro-Cap-Investoren beflügelte allerdings weniger dieser Ausblick, sondern vielmehr ein Immobiliendeal. So hat Transtec Anfang Juni die bestehenden Leasingabkommen für das Betriebsgrundstück in Mietverträge gewandelt. Zudem hat die Gesellschaft ihre auf fremden Boden errichteten Gebäude an eine Tübinger Gesellschaft verkauft. Durch dieses Abkommen soll sich das 2013er-Ergebnis um immerhin 3 Mio. Euro verbessern. Die jährlichen Einsparungen beziffert das Management auf bis zu 100.000 Euro. Seit Bekanntgabe des Vertrags schwankt der Aktienkurs heftig zwischen 0,90 und 1,20 Euro. Wirkliche Investmentqualität hat der Titel aufgrund der sehr geringen Kapitalisierung nicht.
Transtec Kurs: 0,00
  Platz 4: Medisana Kursplus seit Jahresbeginn: 95,2 Prozent Gleich zwei Kapitalerhöhungen im Gesamtumfang von 2,46 Millionen neuen Aktien sowie die Platzierung der 630.000 eigenen Anteilscheine bei Investoren hatte sich Medisana zuletzt vorgenommen. Der erste Teil der Maßnahme ist mit einem Erlös von 3,4 Mio. Euro mittlerweile abgeschlossen. Den Rest will der  Hersteller von Blutdruckmessgeräten, Massageequipment und anderen elektronischen Apparaten zur Selbsttherapie nun in einem zweiten Schritt einspielen. Insgesamt hat sich das Unternehmen einen Erlös von 6,7 Mio. Euro zum Ziel gesetzt. Für das Unternehmen steht viel auf dem Spiel, denn der Markt für elektronische Gesundheitsprodukte befindet sich im Wandel. Internet und Smart Phones eröffnen ganz neue Märkte – etwa im Bereich der Messgeräte für Blutzucker, Blutdruck, Puls oder Temperatur. „Mit der strategischen Expansion in Richtung Sport und Fitness wollen wir unsere Kundenbasis erweitern“, sagt Vorstandschef Ralf Lindner – selbst größter Aktionär von Medisana. Sollten die jüngsten Investitionen  in neue Produkte tatsächlich fruchten, rechnet Lindner für 2013 bis 2015 mit Erlöszuwächsen von jeweils zehn Prozent. Demnach könnte Medisana im laufenden Jahr auf einen Umsatz von rund 46 Mio. Euro kommen. Dem steht gegenwärtig ein Börsenwert von 17 Mio. Euro entgegen. Susanne Schwartze, Analystin bei Warburg Research, hat die Medisana-Aktie kürzlich bereits von „Halten“ auf „Kaufen“ heraufgestuft und das Kursziel massiv von 2,00 auf 3,20 Euro geschraubt. Der Small Cap hat demnach also noch eine Menge Potenzial. Klar sollte aber auch sein: Der Titel ist eine heiße Spekulation. Wenn das Unternehmen die erhofften Zahlen zum dritten und vierten Quartal nicht bringt, wird der Kurs gehörig unter Druck kommen. Derzeit spielen die Börsianer aber zuversichtlich die Turnaroundkarte.
Medisana Kurs: 0,00
  Platz 5: KPS Kursplus seit Jahresbeginn: 93,2 Prozent Ein ganz starkes erstes Halbjahr hat KPS aufs Parkett gelegt. Der Aktienkurs des Beratungsunternehmens hat sich beinahe kontinuierlich über das ganze Jahr gen Norden entwickelt. Anfang Juni kam dann ein neuerlicher Kursschub, der die Notiz beinahe an die Marke von 3 Euro heranführte. Hier siedeln auch die Analysten von GBC aus Augsburg das Kursziel momentan an. Zuletzt schaffte es KPS, den Umsatz um 23,5 Prozent auf 62 Mio. Euro zu hieven. Dabei erzielt die Gesellschaft aus Unterföhring einen Gewinn von knapp 8,2 Mio. Euro. Bemerkenswert: Zum Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs 2012/13 (endet am 30. September) kamen die Erlöse aufgrund von Großprojekten nochmal um 43 Prozent auf mehr als 42 Mio. Euro voran. Insgesamt rechnet der Vorstand für das Gesamtjahr bei 80 Mio. Euro Umsatz mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,5 bis 10,5 Mio. Euro. Dem steht ein Börsenwert von 94 Mio. Euro entgegen. Abgesehen vom hohen Kurs-Buchwert-Verhältnis von mehr als neun ist der Titel nicht zu teuer und spricht sogar Dividendenfans an. Die Kursrally des ersten Halbjahres könnte sich also fortsetzen – wenngleich auch mit deutlich gemäßigterem Tempo.
KPS Kurs: 0,80
  Verlierer des ersten Halbjahrs Platz 1: Agennix Kursverlust seit Jahresbeginn: 91,4 Prozent Es bleibt dabei: Agennix bringt den Anlegern kein Glück. Auch der erhoffte Neustart nach der Pleite als GPC Biotech verlief erfolglos. Die Produkte der Biotechfirma liefern einfach nicht die gewünschten Resultate. Als bittere Konsequenz wird die Gesellschaft nun abgewickelt. Die nach letzten Informationen noch vorhandenen Barmittel von 2,1 Mio. Euro dürften bald ebenfalls aufgezehrt sein. Damit steht nicht einmal genügend Geld zur Verfügung, um die Liquidation der Münchner vernünftig über die Bühne zu bringen. Der Aktienkurs von 0,03 Euro spricht Bände. Nur Hasardeure sind hier noch engagiert.
Agennix Kurs: 0,00
  Platz 2: IVG Immobilien Kursverlust seit Jahresbeginn: 87,9 Prozent Der reinste Horror ist auch die Kursentwicklung von IVG Immobilien. Die Gesellschaft sitzt auf einem massiven Schuldenberg von 4,2 Mrd. Euro und muss ihre Bilanzen komplett in Ordnung bringen. Zurzeit laufen die Gespräche mit den Kreditgebern. Die Hauptversammlung wurde auf den 30. August 2013 verschoben. Mittlerweile musste der ehemalige MDAX-Konzern sogar den SDAX verlassen. Ob die Bonner den Dreh schaffen, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum zu sagen.  Nach dem heftigen Abwärtsschub ist der Titel vermutlich ein gefundenes Fressen für Zocker.
IVG Immobilien Kurs: 0,00
  Platz 3: Centrosolar Group Kursverlust seit Jahresbeginn: 76,9 Prozent Das komplette Hardcore-Programm einer Sanierung müssen die Anteilseigner und Anleihengläubiger der Photovoltaikfirma Centrosolar Group durchmachen: Verlustanzeige, Kapitalherabsetzung und anschließende –erhöhung. Die Umsetzung der Bilanzsanierung ist für das zweite Halbjahr angesetzt. Der Börsenwert beträgt nur noch knapp 4,5 Mio. Euro. „Sunshine is our business“, lautet das Geschäftsmotto der Münchner. Davon ist momentan wenig zu spüren. ...
#Performance #549254 #Rückblick 1. Halbjahr #260555 #724142 #A1A6V4 #Kurshits
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Gemessen am gesamten Börsenwert spielt der DAX mit 894 Mrd. Euro in einer eigenen Liga. Es folgt mit weitem Abstand der MDAX, deren 50 Gesellschaften rund 192 Mrd. Euro auf die Waagschale bringen. Dagegen sind SDAX und TecDAX mit Kapitalisierungen von 26,8 Mrd. beziehungsweise 30,8 Mrd. Euro echte Winzlinge. Dabei ist sogar noch zu berücksichtigen, dass der TecDAX nur aus 30 Mitgliedern besteht, der SDAX hingegen 50 Titel beinhaltet. Weniger spannend als die beiden großen Brüder sind der Tech-Index und das Small-Cap-Barometer keinesfalls, wie die gute Performance im laufenden Jahr zeigt. So hat der SDAX in den ersten sechs Monaten 2013 um 10,4 Prozent zugelegt. Der TecDAX machte einen Satz um 14,3 Prozent und war damit zweitbester Index aus der DAX-Familie. Innerhalb der Barometer gab es naturgemäß noch viel größere Ausschläge. Was die Commerzbank für den DAX ist, ist Praktiker offenbar für den Small-Cap-Index SDAX. Um knapp 62 Prozent knickte die Notiz der Baumarktkette allein im laufenden Jahr ein. Das Minus von 98 Prozent mit Sicht auf fünf Jahre gleicht einer Enteignung. Ob die Gesellschaft den so häufig herbeigeredeten (und –geschriebenen) Turnaround tatsächlich schaffen kann, ist offen. Die zuletzt vom Marktbegleiter Hornbach ausgerufene Gewinnwarnung aufgrund des ungemütlichen Wetters in den Anfangsmonaten 2013 drückt jedenfalls weiter auf die Stimmung. Eine einzige Katastrophe ist auch der Kurseinbruch von 30,1 Prozent im ersten Halbjahr 2013 von H&R. Der Raffineriekonzern hat ein umfassendes Restrukturierungskonzept vorgelegt. Im Laufe des Jahres soll das Programm seine volle Wirkung entfalten. Momentan bewegt sich die Notiz mit 8,42 Euro in der Nähe der Tiefststände von Anfang 2009. Mutige Anleger können auf einen Geschäftsumschwung wetten. Deutlich gemäßigter machen sich da schon die Kursverluste der drei nächstplatzierten Hornbach Holding (– 12,8 Prozent), MLP (– 12,4 Prozent) und des Immobilienkonzerns Alstria Office (– 10,9 Prozent) aus.
Praktiker Kurs: 0,00
  Mächtig abgeräumt innerhalb des SDAX haben dagegen der Bohrspezialist C.A.T. Oil (+ 77,3 Prozent), Heidelberger Druckmaschinen (+ 50,6 Prozent), Grammer (+ 43,6 Prozent), SAF-Holland (+ 41,5 Prozent) und Grenkeleasing (+ 31,2 Prozent). Bei C.A.T. Oil zahlen sich die Investitionen in neues Bohrequipment aus, die Geschäfte brummen wie lange nicht – boersengefluester.de hat über den Halbjahressieger aus der Indexfamilie berichtet. HeidelDruck ist dagegen eine lupenreine Turnaroundspekulation. Sondereinflüsse ausgeklammert, hat das Unternehmen bereits im Geschäftsjahr 2012/13 die Rückkehr in die Gewinnzone gemeistert. In der laufenden Abrechnungsperiode soll nun auch ohne Schönrechnerei ein deutlich positives Ergebnis herausspringen. „Heidelberg ist jetzt flexibler aufgestellt, und die Verantwortlichkeiten sind klar verteilt“, sagt Vorstandschef Gerold Linzbach. Der Sitzhersteller Grammer hat 2012 einen neuen Umsatzrekord aufgestellt und legt auch im laufenden Jahr ein strammes Tempo vor. Verstärkt haben sich die Amberger zuletzt durch den Kauf eines Kopfstützenherstellers aus Tschechien. Anfang Juni gab es zudem 0,50 Euro Dividende.   SAF-Holland präsentiert sich – auch finanziell – deutlich solider als noch vor wenigen Jahren. Zwischenzeitlich stand der Hersteller von Lkw-Achsen mit dem Rücken zur Wand. Nun will das Management im Jahr 2015 erstmals die Umsatzmilliarde knacken. In die Kategorie „Gut, aber nicht gerade günstig“ fällt der Anteilschein von Grenkeleasing. Die Investoren mögen das gut kalkulierbare Geschäft des Leasingspezialisten für IT-Ausstattungen. Die Notiz bewegt sich in unmittelbarer Nähe ihrer historischen Höchststände.   Im TecDAX sicherte sich Nordex mit einer Performance von 60,9 Prozent die Goldmedaille für das erste Halbjahr. Mitte Mai sah es mit einem Kursplus von 117 Prozent sogar noch viel besser aus. Doch mit der Korrektur an den Börsen entzogen die Investoren dem Windkraftanlagenbauer zunehmend ihr Vertrauen. Dabei verfügt die Gesellschaft wieder über ein solides Auftragspolster. Ein harter Einschnitt ist hingegen die Schließung der amerikanischen Produktionsstätten. Künftig werden die Rotorblätter und Masten für den amerikanischen Markt in Rostock gefertigt. Der Titel bleibt nur etwas für Anleger, die große Kursschwankungen nicht scheuen. Auf den weiteren Plätzen folgen mit LPKF Laser & Electronics (+ 51,9 Prozent), Morphosys (+ 45,2 Prozent), Aixtron (+ 37,1 Prozent) und Drägerwerk (+ 35,3 Prozent) vier echte Qualitätstitel aus dem heimischen Techsektor. LPKF liefert seit vielen Quartalen starke Zahlen, führte kürzlich – genau wie Dürr – einen 1:1-Split durch und hat sich zuletzt sogar mit einer Klage gegen einen Mobiltelefonhersteller wegen Produktpiraterie in die Offensive gedrängt.
MorphoSys Kurs: 67,75
  Der Biotechkonzern Morphosys überraschte die Investoren zuletzt überaus positiv in Form einer strategischen Allianz mit dem US-Branchenriesen Celgene. Das Gesamtvolumen des gemeinsamen Kampfes gegen Krebs könnte sich im besten Fall auf 628 Mio. Euro belaufen. Zur Einordnung: Der gesamte Börsenwert von Morphosys beträgt zurzeit 1,01 Mrd. Euro. Aixtron ist bestimmt eine tolle Firma, allerdings schwanken die Ergebnisse des Spezialmaschinenbauers für die Halbleiter- und LED-Branche unglaublich stark. 2012 rutschten die Aachener tief in die Verlustzone. Nun soll ein Fitnessprogramm das TecDAX-Urgestein wieder in Form bringen. Defensive Branchen wie Medizintechnik spielen im TecDAX eine immer größere Rolle und so ist es kein Wunder, dass Branchenprimus Drägerwerk hoch im Kurs steht – neuerdings sogar in dreistelligen Regionen. Im ersten Quartal 2013 war der Gewinn der Lübecker allerdings leicht rückläufig. Die Halbjahreszahlen folgen am 1. August.
Nordex Kurs: 11,49
  Am meisten verloren haben die TecDAX-Anleger im ersten Halbjahr 2013 mit den Anteilscheinen von Dialog Semiconductor (– 25,7 Prozent), der Software AG (– 25,0 Prozent), Euromicron (– 22,6 Prozent), Kontron (– 18,3 Prozent) und Pfeiffer Vacuum (– 13,1 Prozent). Beim Smartphone-Zulieferer Dialog befürchten die Investoren rückläufige Geschäfte mit Apple. Zwar konnte sich die Notiz im Mai ein wenig berappeln, doch die Erholung war nicht nachhaltig. Mit neuen energiesparenden Produkten wie einem Spezialchip, der die kabellose Anbindung von Smartphones an Tastaturen oder Mäusen ermöglicht, will Dialog wieder für bessere Stimmung bei den Investoren sorgen. Die Aktionäre der Software AG müssen schon seit dem 44-Euro-Hoch vor fast genau zwei Jahren sinkende Notierungen verkraften. Selbst ein groß angelegtes Aktienrückkaufprogramm brachte keine Wende. Die Zahlen der Gesellschaft aus Darmstadt können die Anleger einfach nicht mehr überzeugen. Für 2013 rechnet die Software AG mit einem Gewinn je Aktie zwischen 1,70 und 1,80 Euro. Das würde auf ein 2013er-KGV von knapp 13 hinauslaufen. Teuer sieht anders aus. Vielleicht schafft der Titel im zweiten Halbjahr die Wende.   Der einstige Dividendenhit Euromicron musste seine Anteilseigner Anfang März angesichts eines Ergebniseinbruchs auf eine Restrukturierung einstellen und kappte die Gewinnbeteiligung von 1,15 auf 0,30 Euro pro Aktie. Auch für 2013 bleibt Schmalhans Dividendenmeister. Zurzeit pendelt die Notiz eher lustlos vor sich hin. Dagegen hat sich der Kursverfall von Mini-Computerhersteller Kontron zuletzt noch einmal beschleunigt. Auslöser waren auch hier schwache Zahlen. Die Restrukturierung gestaltet sich schwieriger als gedacht. Eher ungewöhnlich ist dagegen das schwache Abschneiden von Pfeiffer Vacuum, schließlich gehört das Unternehmen eher zur Fraktion Sonnendeck. Doch Ende Mai schockte der Spezialpumpenhersteller die Börsianer mit einer saftigen Umsatz- und Gewinnwarnung. Bislang hat sich der Kurs davon nicht wirklich erholt – auch wenn ein Teil des Abschlags auf die anschließende Dividendenzahlung von 3,45 Euro zurückzuführen ist.
Pfeiffer Vacuum Kurs: 151,80
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#Performance #Rückblick 1. Halbjahr #A0F6MD #A0HL8N
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Im Trubel um den 25. DAX-Geburtstag ist beinahe untergegangen, dass der Zeitpunkt für die Halbjahresbilanz gekommen ist. Und da schneidet der Blue-Chip-Index diesmal gar nicht so gut ab. Bezogen auf die komplette Indexfamilie aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX belegt der DAX mit einer Performance von 4,56 Prozent seit Jahresbeginn nämlich nur den letzten Platz. Knapper Sieger ist mit einem Kurszuwachs von 15,04 Prozent der MDAX. Dicht dahinter folgt der TecDAX mit einem Plus von 14,28 Prozent. Der Small-Cap-Index SADAX legte in den ersten sechs Monaten 2013 um 10,40 Prozent zu. Zwar markierte der DAX am 22. Mai 2013 mit 8530,89 Punkten (auf Schlusskursbasis) sogar eine neue Rekordmarke. Aber selbst gemessen an dem All-Time-High beträgt die Performance „nur“ 12,1 Prozent. Auch in dieser Disziplin führt der MDAX mit einem zwischenzeitlichen Plus von in der Spitze 20,1 Prozent. Der TecDAX entfernte sich zwischenzeitlich um Plus 18,3 Prozent vom Schlussstand 2012. Der SDAX schaffte eine maximale Nordrichtung von 16,4 Prozent. Immerhin: Vom 3. Mai bis zum 19. Juni ­– das waren 34 Handelstage – schaffte es der DAX, sich oberhalb der Marke von 8000 Punkten zu halten. Aus dem Halbjahresrennen ging das Leitbarometer mit einem Stand von 7959,22 Zählern. Innerhalb des DAX gab es im ersten Halbjahr – ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen – 18 Aktien mit einer positiven Kursentwicklung. Bei zwölf Titeln liegen die Anleger dagegen hinten. Auch inklusive der ausgeschütteten Dividenden ändert sich an diesem Bild nichts. Zwischen den Höchstkursen vom Mai und der Kurskorrektur aus dem April gab es eine maximale Kursspanne von 1071 Punkten. Die fünf DAX-Aktien mit der besten Wertentwicklung im ersten Halbjahr waren Adidas (+ 20,3 Prozent), Merck KGaA (+ 18,1 Prozent), Henkel Vorzüge (+ 14,9 Prozent), Bayer (+ 13,4 Prozent) und Deutsche Post (+ 13,3 Prozent). Auffällig: Sämtliche Unternehmen stammen aus eher defensiven Branchen.  
Adidas Kurs: 236,40
  Auf der Verliererseite finden sich dagegen DAX-Gesellschaften aus eher konjunktursensiblen Bereichen – und hier ging es teilweise ganz schön zur Sache. Die rote Laterne hält die Commerzbank mit einem Wertverlust von 40,8 Prozent. Ein Mysterium, warum die Commerzbank in nahezu allen Internetforen die meisten Beiträge und das größte Interesse auf sich vereint. Letztlich konnten die Anleger mit dieser Aktie in den vergangenen sechs Jahren fast nur verlieren. Deutlich abwärts ging es seit Jahresbeginn aber auch mit den Anteilscheinen von Lanxess (– 28,4 Prozent), ThyssenKrupp (– 23,2 Prozent), den Stämmen von RWE (– 22,2 Prozent) und dem Düngemittelproduzenten K+S (– 19,7 Prozent). Pikant: Die Papiere des Chemiekonzerns Lanxess haben seit der DAX-Aufnahme im September 2012 nun bereits 30 Prozent an Wert eingebüßt. Die gleichzeitig mit den Leverkusenern in den DAX eingezogenen Papiere des Reifenherstellers Continental haben in dieser Zeit um 22 Prozent gewonnen.  
Commerzbank Kurs: 15,25
  Innerhalb des 50 Werte umfassenden MDAX gab es im ersten Halbjahr 34 Sieger und 16 Verlierer. Mit 14.303,59 Punkten erreichte der Midcap-Index am 28. Mai 2013 ein neues historisches Hoch. An insgesamt 15 Tagen schloss der MDAX im laufenden Jahr oberhalb der Marke von 14.000 Zählern. Die höchsten Kurssteigerungen bescherten 2013 bislang Investments in Medienfirmen. Die Aussicht auf eine Umwandlung der Vorzüge in Stämme sowie die anstehende Sonderdividende sorgten bei ProSiebenSat.1 für ein Kursplus von stattlichen 53,3 Prozent. Der Bieterwettstreit zwischen Vodafone und dem US-Kabelnetzbetreiber Liberty Global um die Vorherrschaft bei Kabel Deutschland schob den Anteilschein der Münchner um immerhin 47,8 Prozent an.  
Kabel Deutschland Kurs: 93,50
  Mit dem Flugzeugbauer EADS (+ 37,4 Prozent), Dürr (+ 36,8 Prozent) sowie dem Rohrschellenspezialisten Norma Group (+ 34,7 Prozent) tauchen drei weitere Unternehmen unter den Top 5 auf, die man so weit vorn nicht unbedingt vermutet hätte. Der Lackieranlagenhersteller Dürr unterzog seine Aktien Ende Mai durch die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 1:1 einer optischen Kurshalbierung. Gleichwohl hat sich der MDAX-Titel zuletzt deutlich von seinen Spitzenständen aus dem Mai entfernt. In der Spitze lag die Dürr-Aktie um 54 Prozent vorn. Norma kam am 8. April 2011 zu einem Kurs von 21 Euro an die Börse und rückte im März 2013 für Vossloh vom SDAX in den MDAX ein. Zuletzt hat Norma eine Firma aus Australien übernommen  
Dürr Kurs: 21,02
  Auf der Minusseite im MDAX sticht insbesondere der Stahlhersteller Salzgitter mit einem Minus von 37,2 Prozent negativ hervor. Zwei Gewinnwarnungen sind trotz eines ohnehin schwachen Branchenumfelds einfach zu viel. 2013 müssen sich die Anleger nochmals auf Verluste einstellen. Der Titel ist nur noch eine Langfrist-Turnaround-Spekulation. Auf den weiteren Abstiegsplätzen folgen Südzucker (– 23,3 Prozent), Aurubis (– 22,3 Prozent), TAG Immobilien (– 14,2 Prozent) und Gerry Weber (– 12,4 Prozent). Bei Südzucker geht es seit März bergab. Nach einem Rekordjahr erwartet der Zuckerproduzent nun rückläufige Erträge. Eine „Schlecht-Wetter-Gewinnwarnung“ schickte Textilfabrikant Gerry Weber zuletzt an seine erfolgsverwöhnten Anteilseigner. Beim Wohnimmobilienkonzern TAG wollen die Investoren nun offenbar erst einmal abwarten, ob die Hamburger den forschen Expansionskurs auch schultern können. Zudem buhlen immer mehr Immobiliengesellschaften um die Gunst der Anleger. Der MDAX ist fast so eine Art Immo-DAX geworden. Die Kupferhütte Aurubis musste zum Halbjahr einen kräftigen Gewinnrückgang eingestehen.
Salzgitter Kurs: 15,80
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Was ist denn nur mit der Aktie von Secunet Security Networks los? Seit Mitte Mai schießt die Notiz des IT-Sicherheitsexperten steil nach oben und notiert mittlerweile auf dem höchsten Stand seit 2001. Der Startpunkt der 25prozentigen Kursrally deckt sich genau mit dem Termin der jüngsten Hauptversammlung auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen. Dabei gab es auf dem Aktionärstreffen keine wirklichen Neuheiten zu verkünden. 2012 war für Secunet mit 67 Mio. Euro Umsatz und 3,7 Mio. Euro Gewinn das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte – alle Tagesordnungspunkte wurden mit mehr als 99 Prozent Zustimmung durchgewunken. „Unser Markt wächst kontinuierlich, bei den Zielgruppen sind wir als Partner gefragt: Daher spricht vieles für eine fortgesetzte Expansion“, rief Vorstandschef Rainer Baumgart den Anlegern zu. Als IT-Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland arbeiten die Essener an hochsensiblen Projekten. Für öffentliche Einrichtungen aus der ganzen Welt bietet Secunet Verschlüsselungstechniken für streng vertrauliche Daten an. So läuft etwa die elektronische Steuererklärung ELSTER mit Hilfe von Secunet-Technik. Andere Einsatzgebiete sind beispielsweise biometrische Grenzkontrollen. Rund 78 Prozent der Umsätze entfielen zuletzt auf diesen sogenannten Public-Sektor. Die restlichen Erlöse erzielt Secunet mit ganz „normalen“ Unternehmen wie BMW oder Deutsche Post – auch hier geht es um Lösungen im Bereich der IT- oder Produktionssicherheit. Anlass zu Spekulationen gibt immer wieder die Aktionärsstruktur. 2004 ist Giesecke & Devrient bei Secunet eingestiegen. Nachdem der Münchner Geld- und Chipkartendrucker im Jahr 2009 auch noch die Anteile des damaligen Großaktionärs RWTÜV AG übernommen hatte, kontrolliert Giesecke & Devrient mittlerweile 78,96 Prozent der Stimmrechte. Eine scheinbar perfekte – und gegenüber der Öffentlichkeit ebenso verschlossene – Allianz. Darüber hinaus halten die Erben des im November 2011 verstorbenen Gründers der Shareholder Value Management AG Günter Weispfennig knapp vier Prozent der Aktien. Der Investmentstratege spekulierte dem Vernehmen nach schon vor einigen Jahren auf eine lukrative Abfindung im Fall eines möglichen Squeeze-outs. Mit 3,18 Prozent ist außerdem die Luxemburger Fondsgesellschaft Axxion bei Secunet engagiert. Der offizielle Streubesitz liegt nach letzten Angaben bei 13,44 Prozent. Wichtig: Für einen anderen Investor als Giesecke & Devrient wäre es vermutlich schwer, sich im größeren Stil bei Secunet einzukaufen. Aufgrund der hochsensiblen Tätigkeitsbereiche können auf Basis des Außenwirtschaftsgesetzes Beschränkungen bei der Übertragung von Secunet-Aktien auferlegt werden.     Wie eng Secunet und Giesecke & Devrient (G&D) verbunden sind, zeigte sich erst kürzlich: Ende April gab G&D bekannt, dass ihr Geschäftsführer Karsten Ottenberg das Unternehmen zum 30. Juni 2013 Richtung BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH verlässt. Ottenberg war seit April 2005 bei dem Banknotenkonzern und wurde noch im gleichen Jahr in den Aufsichtsrat von Secunet berufen. Mit dem beruflichen Wechsel innerhalb Münchens, hat Ottenberg zum 19. Juli 2013 auch sein Mandat auf Chefaufseher bei Secunet niedergelegt. Zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung bei G&D wurde vor wenigen Tagen Walter Schlebusch ernannt, der dort bereits seit Anfang 2000 den Geschäftsbereich Banknote verantwortet. Es ist anzunehmen, dass Schlebusch auch in das Kontrollgremium von Secunet einzieht. Ob G&D unter der Führung von Schlebusch an der jetzigen Beteiligungsstruktur bei Secunet etwas ändern wird und womöglich auf einen Rückzug von der Börse drängt, ist indes schwer einzuschätzen. Die jüngste Kursentwicklung bei Secunet würde zwar dafür sprechen. Andererseits ist G&D mit der momentanen Konstruktion seit Jahren anständig gefahren. Fundamental ist die Secunet-Aktie (WKN: 727650) bereits recht hoch bewertet. Der gesamte Börsenwert von 91 Mio. Euro entspricht knapp dem 1,4fachen des zuletzt erzielten Umsatzes. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de beträgt ambitionierte 22,6. Zudem müssen Investoren bereits jetzt das Dreifache des Eigenkapitals für Secunet auf den Tisch legen. Andererseits ist die Gesellschaft nicht bei Banken verschuldet. Rund 20 Prozent der Kapitalisierung sind allein durch liquide Mittel hinterlegt. Vielleicht lohnt sich ja doch eine erneute Squeeze-out-Spekulation auf Secunet.  
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
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secunet Security Networks
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
727650 DE0007276503 AG 738,40 Mio. € 09.11.1999 Kaufen
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  Foto: Secunet Security Networks...
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Kurz und schmerzlos: Wie aus dem Nichts sackte die Notiz von LS Telcom (WKN: 575440) zuletzt um einen ganzen Euro bis auf 9,22 Euro ein. Anlegern, die cool geblieben sind, entstand jedoch kein Schaden. Mittlerweile notiert das Papier wieder nördlich der 10-Euro-Marke. Damit setzt sich die Erfolgsstory der vergangenen zwölf Monate mit einer Performance von immerhin 150 Prozent fort. Das Unternehmen aus dem badischen Lichtenau hat sich auf Dienstleistungen zur optimalen Nutzung von Funkfrequenzen spezialisiert. Zu den Kunden gehören Regulierungsbehörden, Netzbetreiber und Medienunternehmen. Im Geschäftsjahr 2011/12 machte der Umsatz von LS Telcom einen gewaltigen Satz und schnellte von 20,7 Mio. auf 27,9 Mio. Euro. Dabei kam der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,3 Mio. auf 3,1 Mio. Euro voran. Angesichts der stattlichen operativen Marge von 11,3 Prozent sind die Investoren bereit, für die Gesellschaft einen Börsenwert von 55,4 Mio. Euro – also etwa das Doppelte des zuletzt erzielten Umsatzes – zu akzeptieren. Und die Chancen stehen gut, dass die Kapitalisierung von LS Telcom noch größere Höhen erklimmt. Im jüngsten Sechs-Monats-Bericht (das Geschäftsjahr endet jeweils am 30. September) zeigte sich der Vorstand überzeugt, dass LS Telcom auch nach dem jüngsten Wachstumsschub weiter profitabel wachsen wird. Der Auftragsbestand türmt sich auf beinahe 52 Mio. Euro. Hier wirkt sich ein Großauftrag aus Kanada aus. Treiber des Geschäfts sind die Digitalisierung von Sicherheitsnetzen, der Ausbau des digitalen Fernsehens und die Modernisierung militärischer Funkfrequenzen. Dabei ist die Gesellschaft enorm international ausgerichtet. Der Auslandsanteil am Umsatz betrug zuletzt 93 Prozent. Konkreten Prognosezahlen nannte das Unternehmen noch nicht, doch ein Blick in den Halbjahresabschluss zeigt, wohin die Reise geht. Bei Erlösen von 14,8 Mio. Euro kam das Betriebsergebnis um 70 Prozent auf 2,6 Mio. Euro voran. Unterm Strich schwächte sich die Dynamik allerdings ab. Der Nettogewinn legte „nur“ um 28 Prozent auf 1,8 Mio. Euro zu. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,27 Euro auf 0,33 Euro. Hier wirkten sich eine deutlich höhere Steuerbelastung und gestiegene Ergebnisanteile Dritter negativ aus. Dennoch: Für das Gesamtjahr sollte ein Ergebnis je Aktie von mindestens 0,66 Euro möglich sein. Für 2013/14 kalkuliert boersengefluester.de vorsichtig mit einem Gewinn pro Anteilschein von 0,75 Euro. Demnach käme das Papier auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 13. Angesichts des Expansionstempos und der Rentabilität lässt sich da nicht meckern. Die zuletzt gezahlte Dividende von 0,15 Euro führt allerdings nur zu einer mageren Rendite von 1,4 Prozent.
LS telcom Kurs: 2,80
  Dafür bekommen Anleger eine ziemlich solide Bilanz für ihren Einsatz. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Halbjahr 61 Prozent. Nach Abzug der Finanzverbindlichkeiten steht das Unternehmen mit weniger als 1 Mio. Euro in der Kreide. Das entspricht nur etwa fünf Prozent des Eigenkapitals. Die wichtigsten Aktionäre sind die beiden Vorstande Georg Schöne und Manfred Lebherz, die jeweils rund 30 Prozent der Anteile halten. Knapp 38 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Mit Sicht auf sechs bis zwölf Monate bietet der Small Cap eine knackige Investmentstory. Die Bewertung ist moderat, die Handelsumsätze in dem Papier sind für Nebenwerteverhältnisse recht ordentlich. Am 16. August gibt der Vorstand ein Update zur aktuellen Geschäftsentwicklung. Boersengefluester.de hält ein Kursziel von zunächst 13 Euro für gerechtfertigt. Das wäre ein Aufschlag von immerhin einem Viertel. Kurzfristige Rückschläge wie zuletzt sind also prima Kaufgelegenheiten.  
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
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LS telcom
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
575440 DE0005754402 AG 16,29 Mio. € 15.03.2001 Halten
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#575440 #Funknetze #LS Telcom
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Am 3. Juli feiert die Aktie von Lotto24 (WKN: LTT024) ihren ersten Börsengeburtstag. Für Investoren war die Abspaltung von der Muttergesellschaft Tipp24 (WKN: 784714) bislang ein super Geschäft. Für jeden Anteilschein an dem SDAX-Unternehmen bekamen die Investoren vor einem Jahr ein Lotto24-Papier in ihr Depot eingebucht. Um aus dem Spin-off eine finanziell vernünftig ausgestattete Firma zu formen, haben die Investoren von Tipp24 damals eine Kapitalerhöhung von Lotto24 zum Preis von 2,50 Euro pro Aktie gezeichnet. Der Plan ging auf: Die Lotto24-Aktie startete mit einem Kurs von 3,00 Euro auf dem Parkett. Mittlerweile kostet der Titel 5,25 Euro und bringt es auf einen Börsenwert von immerhin 73 Mio. Euro. Zum Vergleich: Tipp24 hat eine Marktkapitalisierung von 353 Mio. Euro. Ein Drittel der Lotto24-Anteile hält Oliver Jaster, der bei Tipp24 im Aufsichtsrat sitzt und geschäftsführender Gesellschafter bei der Günther Gruppe ist. Die Hamburger Holding ist unter anderem stark im Lotteriegeschäft verwurzelt. 33 Prozent der Lotto24-Aktien befinden sich im Streubesitz. Tipp24 hält keine Stücke mehr. Diese Entflechtung war Teil des Konzepts, schließlich stand die Liberalisierung des heimischen Lottomarkts auf der politischen Agenda. Das Ziel von Petra von Strombeck, der Lotto24-Vorstandsvorsitzenden: „Wir wollen der führende Vermittler von Lotterieprodukten über das Internet in Deutschland werden.“ Die seit vielen Jahren schwelenden Rechtsstreitigkeiten von Tipp24 mit diversen staatlichen Instanzen hinsichtlich des Online-Lotterievermittlungsgeschäfts schienen vor diesem Hintergrund für einen Neustart wenig förderlich zu sein. Daher folgte die klare Trennung: Lotto24 fokussiert sich auf die Vermittlung staatlicher Lotterien in Deutschland. Die im SDAX beheimatete Tipp24 setzt hingegen auf den Ausbau des Auslandsgeschäfts mit Internetdienstleistungen für Lotterieveranstalter. Bislang hatte das Management Fortune: Im September 2012 erhielt Lotto24 die bundesweite Erlaubnis für den Vertrieb staatlicher Lotterien im Internet. Ausgenommen waren damals nur Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Das nördliche Bundesland spielt aber ohnehin eine Sonderrolle, denn dort hatte Lotto 24 bereits im Februar 2012 das Geschäft wieder aufgenommen. Zudem gibt es bundesweit einige Sonderpunkte zum Jugendschutz oder beispielsweise die  – für Lotto24 herausfordernde – Regionalisierungspflicht zu beachten. So müssen die Tippscheine in dem Bundesland abgeben werden, in dem die Spieler wohnen. Auch gab es zunächst auch ein Verbot für bundesweite Werbung zu dem Onlineangebot von Lotto24. Seit März 2013 ist diese Einschränkung aber aufgehoben. Für Lotto24 ist das ein zweiter Startschuss, denn aufgrund der fehlenden Werbepower entwickelten sich die Geschäfte bislang eher zaghaft. Das Transaktionsvolumen von knapp 1,1 Mio. Euro bedeutete 2012 „echte“ Umsatzerlöse von nur 93.000 Euro. Angesichts der hohen Anfangsausgaben stand  unterm Strich ein Verlust von annähernd 3,1 Mio. Euro zu Buche.   Das Geschäftsmodell von Lotto24 unterscheidet sich dabei komplett von dem der Veranstalter. Die Hamburger vermitteln lediglich die Lotterieprodukte und erhalten dafür von den Landeslotteriegesellschaften eine Provision. Ein Veranstalterrisiko, etwa in Form von sehr hohen Gewinnausschüttungen, trägt Lotto24 nicht. Unter dem Webauftritt www.lotto24.de bietet das Unternehmen die klassischen Spielformen 6aus49, EuroJackpot, Glücksspirale und weitere Lotterien wie NKL und SKL an. Im ersten Quartal 2013 stieg die Zahl der registrierten Kunden von 30.000 zum Jahresende 2012 auf 44.000. Bei Erlösen von knapp 0,2 Mio. Euro fiel jedoch noch immer ein Verlust von rund 0,9 Mio. Euro an. „Mit der Entwicklung im ersten Quartal 2013 sind wir – insbesondere aufgrund der Klärung der regulatorischen Voraussetzungen – zufrieden, auch wenn sie wirtschaftlich betrachtet noch stark vom Geschäftsaufbau geprägt war“, sagt Firmenlenkerin von Strombeck. Ziel ist es nun, die Anzahl der Kunden weiter zu erhöhen. Die Masse allein macht es aber auch nicht. Wichtig ist, möglichst aktive Tipper in der Kundendatei zu haben. Positive Effekte erwartet sich Lotto24 dabei von der jüngsten Preiserhöhung beim Lotto. So kostet ein Kästchen beim Lotto seit Anfang Mai 1 Euro – und nicht mehr 75 Cent. Dafür gibt es eine neue Gewinnklasse, die bisherige Zusatzzahl wurde abgeschafft. Insgesamt sollen die Gewinnchancen für die Tippgemeinschaft nun lukrativer sein. „Wir gehen davon aus, dass die Lotterieumsätze aufgrund der Liberalisierung des Marktes sowie der geplanten Preiserhöhung beim Produkt Lotto 6aus49 insgesamt steigen werden“, betont von Strombeck im jüngsten Zwischenbericht. Mit konkreten Prognosen zu Umsatz und Ergebnis hält sich die Managerin zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch zurück. Angesichts der hohen Werbeaufwendungen und der momentan überschaubaren Umsatzerlöse ist für 2013 und 2014 mit Verlustabschlüssen zu rechnen. Möglicherweise lassen sich genauere Tendenzen bereits zur Vorlage des Halbjahresberichts am 6. August herauslesen. Ohnehin dürften die Aktionäre auf der einen Tag später stattfindenden Hauptversammlung genau diese Punkte interessieren. Schon jetzt stellt das Unternehmen seine Anteilseigner auf eine Werbeoffensive ein, die im zweiten Quartal zu einem „signifikanten Finanzmittelverbrauch“ führen wird. Zurzeit belaufen sich die Bankguthaben und sonstige Vermögenswerte auf 9,66 Mio. Euro. Zudem verweist Lotto24 zur Finanzierung des Wachstum auf das Genehmigte Kapital von zurzeit bis zu 3,54 Mio. Euro. Mit anderen Worten: Auf mittlere Sicht dürfte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung durchführen. Angesichts der positiven Kursentwicklung vermutlich nicht die schlechteste Option. Bleibt abzuwarten, wie der Markt eine solche Maßnahme dann tatsächlich aufnimmt.   Fest steht: Ein Jahr nach dem Börsenstart geht es für Lotto24 nun richtig los. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind geregelt, nun wird die Marketingmaschinerie angeworfen. Ob sich Lotto24 das erhofft große Stück vom Kuchen abschneiden kann, lässt sich derzeit noch nicht wirklich seriös abschätzen. Die Voraussetzungen sind jedoch gegeben. Der Titel eignet sich trotzdem nur für spekulative Investoren. Nach dem rasanten Kursanstieg von Mitte April konsolidiert der Small Cap zurzeit ein wenig, großartig an Terrain büßt er dabei aber nicht ein. Es scheint also nur eine Frage der Zeit, wann das bisherige Hoch von 5,40 Euro genommen wird. Die Analysten von M.M. Warburg geben derzeit ein Kursziel von 8 Euro aus. Die Berenberg Bank veranschlagt das Potenzial sogar bis auf 12 Euro. Dann käme die Gesellschaft auf einen Börsenwert von 168 Mio. Euro. Zurzeit kostet das Papier 5,25 Euro. Anleger, die vor einem Jahr zum ersten Kurs eingestiegen sind, liegen also bereits um 75 Prozent vorn. Ein Volltreffer also: Im selben Zeitraum hat sich die Aktie von Tipp24 nämlich nur um 15 Prozent verteuert.   ...
#Kapitalerhöhung #Spin-off #LTT024 #784714 #Lotto #Glücksspielvertrag #Liberalisierung #6aus49
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So etwas ist selbst im Small-Cap-Bereich eine Hausnummer: Obwohl die Aktie von RTT Realtime Technology (WKN: 701220) Anfang Juni bereits auf ein neues Rekordhoch geklettert war, gab Hauck&Aufhäuser-Analyst Lars Dannenberg in seiner Basisstudie ein forsches Kursziel von 53 Euro für den Anbieter von 3D-Software aus. Das entspricht einem Potenzial von immer noch fast 50 Prozent. Gemessen an seinem Discounted-Cashflow-Modell hält der Wertpapierexperte sogar einen Kurs von 67,70 Euro für angemessen. Und tatsächlich gehört das Münchner Unternehmen, an dem sogar Siemens Venture Capital seit August 2010 mit knapp neun Prozent beteiligt ist, zu den heißesten heimischen Softwarepapieren. Allein im vergangenen Geschäftsjahr kletterten die Erlöse auf die neue Höchstmarke von knapp 74 Mio. Euro. Das durchschnittliche Umsatzwachstum von 2001 bis 2012 beträgt stolze 39 Prozent. Wichtigste Kundengruppe von RTT ist traditionell die Automobilindustrie. Zu den Abnehmern zählen Audi (WKN: 675700), BMW (WKN: 519000), Daimler (WKN: 710000), Porsche (WKN: PAH0038) und Volkswagen (WKN: 766403). Aber auch internationale Konzerne wie Ferrari, General Motors oder Harley-Davidson vertrauen auf die kosten- und zeitsparenden Animationen der Münchner. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen mit Firmen wie Airbus, Samsung, North Face oder Adidas (WKN: A1EWWW) zusammen. „Vor allem die Schuh- und Bekleidungshersteller gehören seit geraumer Zeit zu den Bestandskunden“, betont RTT. So entstehen mit Hilfe der Softwareplattform der Münchner aus herkömmlichen CAD-Systemen fotorealistische 3D-Modelle. Aufwändige Analysen und Materialtests an Modellen oder Weiterentwicklungen von Produkten lassen sich so viel einfacher gestalten. Aber auch für den Vertrieb und das Marketing eröffnet die Visualisierung neue Möglichkeiten. So lassen sich ausklügelte Werbekampagnen mit der RTT-Technik wesentlich günstiger umsetzen.  
Realtime Technology Kurs: 0,00
  Als Balanceakt gestaltet sich bei RTT die Mischung aus Investitionen in modernster Software und Top-Personal und dem Wunsch der Börsianer nach möglichst hohen operativen Margen. Immerhin: Hier gab es 2012 deutliche Fortschritte. So kletterte die EBIT-Rendite von sechs auf neun Prozent. Positiv ausgewirkt haben sich hier der deutlich ausgebaute Anteil der Software- und Wartungserlöse sowie die Fortschritte auf internationaler Ebene. Andererseits hat RTT den Forschungsaufwand nochmals um knapp 15 Prozent auf 10,4 Mio. Euro ausgeweitet. Für die kommenden ein bis zwei Jahre kalkuliert der Vorstand dennoch weiterhin mit Umsatz- und Ergebnissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich. Angesichts solcher Aussichten könnte die Stimmung auf der Hauptversammlung am 28. Juni 2013 im Münchner Covention Center wohl besser kaum sein – auch wenn eine Dividendenzahlung nicht auf der Agenda steht. Auf dem gegenwärtigen Niveau kommt der im wenig regulierten Entry Standard gelistete Titel auf einen Börsenwert von rund 155 Mio. Euro. Etwa 30 Prozent davon entfallen auf den Streubesitz. Die Firmengründer halten circa 40 Prozent der Stimmen. Hauck&Aufhäuser kalkuliert für 2013 mit einem Umsatz von 92 Mio. Euro. Demnach käme das Papier auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 1,7. Bei der Relation von Gewinn vor Zinsen und Steuern zum Umsatz (EBIT-Marge) rechnen die Experten für 2013 mit einer Ausweitung auf knapp zwölf Prozent. Bis 2015 soll diese dann auf 16,3 Prozent klettern. Korrespondierend dazu würde sich ein Ergebnis je Aktie von 3,47 Euro für 2015 ergeben. Auf 2015er-Basis käme RTT damit gerade mal auf ein KGV von zehn. Eine derartige Fernsicht ist natürlich mit enormer Unschärfe verbunden, aber selbst das 2014er-KGV von 16 auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de liegt noch voll im akzeptablen Bereich. Die Eigenkapitalquote beträgt zurzeit solide 64 Prozent. Kapitalerhöhungen finden regelmäßig nur im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligung statt. Aber mit Siemens hätte RTT ja zur Not einen patenten Partner an der Seite. Kein Wunder, dass in regelmäßigen Abständen Übernahmefantasie durch den DAX-Konzern auftaucht. Immerhin hat Siemens Anfang 2012 auch den Softwarespezialisten IBS mehrheitlich übernommen. Engagements im Small-Cap-Sektor sind dem Siemens also nicht fremd. Aber auch losgelöst davon sind High-Tech-Autozulieferer heiße Übernamekandidaten. Einen Vorgeschmack lieferte der vor dem Squeeze-out stehende Ingenieurdienstleister Rücker. Einziges Manko: Kurzfristig sieht die RTT-Aktie etwas heiß gelaufen aus. Rücksetzer sind also einzukalkulieren.  
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
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Realtime Technology
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
701220 DE0007012205 0,00 Mio. € 07.11.2005 Halten
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#Kursziel #3D-Software #701220 #Übernahmefantasie #Siemens
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Wenn Vorstände ein „Übergangsjahr“ ausrufen, heißt das meist nichts Gutes für Aktionäre. Hohe Investitionen, Restrukturierungen oder Umbaumaßnahmen erweisen sich in den seltensten Fällen als schnelle Kurstreiber. Daher hat Washtec-Vorstandschef Jürgen Rautert seine Botschaft von Ende März vermutlich noch mit einem Bonbon in Form einer Sonderdividende von 0,29 Euro auf die normale Ausschüttung von 0,29 Euro pro Aktie versehen. Geholfen hat das dem Hersteller von Autowaschstraßen bislang nur bedingt. Seitdem die Gewinnbeteiligung nach der Hauptversammlung am 15. Mai 2013 an die Anteilseigner überwiesen wurde, tritt die Notiz auf der Stelle. Zusätzlich verkraften mussten die Investoren Anfang Mai die Meldung, dass das Auftaktquartal für die Augsburger schlechter als ursprünglich gedacht verlaufen war. Neben höheren Kosten durch steigende Löhne und zwei Messeauftritte machte Washtec auch die lange Frostperiode zu schaffen. „Ungewöhnlich schlechtes Waschwetter“, wie es bei Washtec offiziell heißt. Wie aus heiterem Himmel traf Anleger Ende Mai zudem die Nachricht, wonach Finanzvorstand Stefan Vieweg das Unternehmen schon wieder verlässt und Rautert den Posten des CFO vorerst übergangsweise übernimmt. Der ehemalige Vodafone-Manager Vieweg hatte seinen Dienst bei Washtec – ebenso wie Rautert – erst zum Jahresbeginn 2013 angetreten. Über die Gründe des schnellen Abgangs ist nichts bekannt. Möglicherweise gab es Differenzen zwischen den beiden Vorständen hinsichtlich der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft. Immerhin standen die ersten Monate ganz in der Ausarbeitung der künftigen Marschroute. Ursprünglich wollten Rautert und Vieweg ihren Plan in der zweiten Jahreshälfte 2013 den Anlegern präsentieren. Zuletzt kam Washtec (WKN: 750750) auf einen Umsatz von gut 300 Mio. Euro. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf Neu- und Gebrauchtmaschinen. Rund 30 Prozent der Erlöse stammten aus dem Servicegeschäft. Etwa 10 Prozent zum Umsatz steuerten Chemieprodukte für Waschstraßen bei. Der Rest entfiel auf das Betreibergeschäft. Regional betrachtet entfielen mehr als 80 Prozent auf Kerneuropa. 15 Prozent stemmte das in den Vorjahren so verlustträchtige US-Geschäft. Immerhin: Hier hat sich Besserung eingestellt, so dass der zwischenzeitlich erwogene Verkauf nun vom Tisch ist. Die Region Asien/Pazifik war nur für etwa vier Prozent der Einnahmen verantwortlich. Interessant wird nun, wo der frühere Technik- und Vertriebsvorstand von Heidelberger Druck seinen Hebel für mehr Wachstum und Erneuerungen ansetzt. Lange Zeit galt Washtec in der Nebenwerteszene als eine Art „China-Play“. Hintergedanke: Während der Export von Luxuskarossen ins Reich der Mitte seit vielen Jahren boomt, ist der Markt für professionelle Autowäsche noch komplett unterentwickelt in China. Häufig wird noch per Hand gereinigt, was angesichts der geringen Lohnkosten durchaus nachvollziehbar ist. Andererseits bringen moderne Waschstraßen eine enorme Zeitersparnis. Und Zeit ist auch in China kostbar. Auf dem Papier klingt diese Investmentstory durchaus plausibel. In harten Zahlen hat sie sich allerdings erst begrenzt niedergeschlagen. Im 2012er-Geschäftsbericht betonte Vorstandschef Rautert bereits: „Washtec ist eine solide aufgestellte Gesellschaft, die in den vergangenen Jahren bei der Innovationsgeschwindigkeit unter ihren Möglichkeiten geblieben ist.“
WashTec Kurs: 39,50
  Beim Blick in das Zahlenwerk entfaltet die Gesellschaft mit SDAX-Ambitionen in der Tat einen gewissen Charme. Für 2013 rechnet Washtec mit einem Umsatzanstieg von bis zu zwei Prozent – auf dann rund 307 Mio. Euro. Dem steht ein Börsenwert von etwa 157 Mio. Euro entgegen. Grob gesagt, wird jeder Euro Umsatz zurzeit also nur mit gut 50 Cent bewertet. Die Eigenkapitalquote lag zuletzt bei komfortablen 46 Prozent. Die Nettofinanzverschuldung beschränkte sich auf 5 Mio. Euro und machte damit lediglich sechs Prozent des Eigenkapitals von 83 Mio. Euro aus. Finanzexperten nennen diese Kennzahl Verschuldungsgrad – oder auf neudeutsch Gearing. Allerdings: Die Marktkapitalisierung übersteigt das (um die Dividendenausschüttung bereinigte) Eigenkapital um den Faktor zwei. In Bezug auf das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) gibt es also deutlich attraktivere Gesellschaften. Wirklich hellhörig werden die meisten Value-Anleger erst bei einem KBV von weniger als eins. Die Dividende werden die Augsburger im kommenden Jahr vermutlich wieder auf ein Normalmaß stutzen. Demnach würde sich eine Rendite von knapp drei Prozent ergeben. Das ist ok, aber auch nicht wirklich spitze. Bleibt das Kurs-Gewinn-Verhältnis als Auswahlkriterium: Nach dem traditionell schwachen ersten Quartal rechnet Washtec im Jahresverlauf mit einer besseren Ergebnisentwicklung. Allerdings soll sich der Ertrag im laufenden Jahr nur proportional zum Umsatz verbessern. Insbesondere die Investitionen in Asien und den Emerging Markets verhindern einen kräftigeren Renditeanstieg. Vermutlich dürfte das Wachstumsprogramm auch 2014 noch seine Spuren hinterlassen. Boersengefluester.de geht davon aus, dass das Ergebnis je Aktie von 0,72 Euro für 2012 auf 0,77 Euro (2013) und im kommenden Jahr auf 0,84 Euro steigen könnte. Demnach käme das Papier auf ein KGV von rund zwölf. Dagegen lässt sich nichts sagen, zumal die geplanten Investitionen sich in den Folgejahren überproportional aufs Ergebnis auswirken sollten. Anleger mit einem langen Horizont können sich also schon jetzt ein paar Washtec-Aktien ins Depot legen. Vorsichtigere Börsianer warten den für den 7. August angesetzten Halbjahresbericht ab. Bis dahin sollte eigentlich klar sein, wohin die Strategie unter Firmenchef Rautert abzielt. Dann könnte die "Übergangsjahr-Hängepartie" im Aktienkurs  ein Ende finden und Washtec wieder zu einem Small Cap mit blitzblanker Performance werden. Im Normalfall lieben Börsianer nämlich stimmige Restrukturierungsstorys. Und Washtec bietet hier das volle (Wasch)programm.  
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WashTec
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
750750 DE0007507501 AG 552,09 Mio. € 12.11.1997 Kaufen
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#Gearing #China #Sonderdividende #750750
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Vom 16. bis 20.September 2013 steht in München die nur alle vier Jahre stattfindende Drinktec auf dem Programm. Nach eigenen Angaben handelt es sich um nicht weniger als die „Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie“. Kein Wunder, dass bei dem MDAX-Konzern Krones die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen. An der Börse hat der Systemanbieter für die Getränkeabfüll- und Verpackungstechnik zuletzt einmal mehr seine Defensivqualitäten unter Beweis gestellt. Von den 160 Aktien aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX gelang es gerade einmal einem Achtel, die vergangenen vier Wochen mit einer positiven Performance zu meistern – Krones (WKN: 633500) zählte dazu. Zum Vergleich: Der DAX büßte in diesem Zeitraum rund sieben Prozent von seiner vorherigen Rekordjagd ein. Dabei bewegt sich auch Krones mit knapp 55 Euro in Kursregionen, die 2008 und 2011 gute Ausstiegszeitpunkte gewesen wären. Nach einem neuerlichen Abtaucher sah es auch Ende April 2013 aus, als die Gesellschaft aus Neutraubling ihre kompletten Zahlen für 2012 präsentierte und einen ersten Ausblick auf das laufende Jahr vorlegte. Dabei gab es an dem Abschlussbericht wenig auszusetzen. Bei einem Umsatzanstieg um sieben Prozent auf 2,48 Mrd. Euro kam das Ergebnis vor Steuern um gut 30 Prozent auf 98 Mio. Euro voran. Lediglich die Rechtstreitigkeiten mit amerikanischen Finanzdienstleistern und einer Hedge-Fonds-Gruppe um die Pleite der US-Gesellschaft Le-Nature’s sorgte noch einmal für Belastungen von knapp 38 Mio. Euro. Das ist bitter, dafür kann Krones dieses leidige Thema nun endlich zu den Akten legen. Bereinigt um diesen Sondereffekt erreichte Krones eine Marge vor Steuern von immerhin 5,1 Prozent. Die Aktionäre erhielten nach der Hauptversammlung am 19. Juni 2013 eine von 0,60 auf 0,75 Euro erhöhte Dividende – für Krones bedeutete dies eine Rekordausschüttung von 22,6 Mio. Euro.
Krones Kurs: 118,60
  Vergleichsweise solide verlief auch der Start ins neue Geschäftsjahr. Bei einem Erlösplus von 5,4 Prozent auf 683 Mio. Euro legte der Gewinn vor Steuern um annähernd 20 Prozent auf knapp 39 Mio. Euro zu. Dieses Tempo wird aber kaum zu halten sein. Für das Gesamtjahr kalkuliert Vorstandschef Volker Kronseder mit einem Umsatzzuwachs von etwa vier Prozent. Die Vorsteuer-Rendite soll dabei auf mehr als 5,5 Prozent klettern. Eine wirklich zuversichtliche Prognose sieht vermutlich anders aus, doch Krones ist bekannt für eher konservative Ausblicke. Gut möglich also, dass die Niederbayern im Jahresverlauf etwas zuversichtlicher werden. Mittelfristiges Ziel bei der Vorsteuerrendite bleibt die Marke von sieben Prozent. Punkte sammeln kann der MDAX-Konzern mit seiner soliden Bilanz. Per Ende März 2013 lag die Eigenkapitalquote bei knapp 39,5 Prozent. Die Nettoliquidität erreichte fast 51 Mio. Euro. Bereinigt um die Dividendenzahlung ergibt sich ein Buchwert von 25 Euro pro Aktie. Zudem hat Krones Ende April eigene Aktien im Wert von knapp 75 Mio. Euro an institutionelle Investoren verkauft. Der Platzierungspreis betrug 52,55 Euro. An der Börse sorgte diese Maßnahme kurzfristig für ein wenig Verunsicherung, doch das Thema ist längst wieder abgehakt. Zudem hat sich der Streubesitz auf 47 Prozent erhöht. Angesichts der zahlreichen Börsenaspiranten mit potenziellem MDAX-Format ist der höhere Free-Float-Faktor ein positiver Nebeneffekt. Die Analysten von Warburg Research trauen der Krones-Aktie Kurse von 68 Euro zu und empfehlen das Papier weitern zum Kauf. Bezogen auf diese Messlatte hätte das Papier noch ein Potenzial von rund 24 Prozent. Selbstwenn andere Analysehäuser etwas zurückhaltender sind: Innerhalb des MDAX zählt Krones zu den Langzeitfavoriten. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der 2014er-Prognosen ist mit rund 13 noch voll im grünen Bereich. Zudem dürfte die bald stattfindende Messe „Drinktec“ das Interesse der Investoren auf die Krones-Aktie lenken. Boersengefluester.de rät daher ebenfalls zum Einstieg. Aus charttechnischer Sicht wäre es ein positives Signal, wenn die runde Marke um 60 Euro signifikant überschritten wird. Nach unten besteht im Bereich um 50 Euro eine erste Unterstützung.  
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
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Krones
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
633500 DE0006335003 AG 3.746,94 Mio. € 01.10.1984 Kaufen
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Foto: drinctec...
#633500 #drinktec
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Vorzugsaktien heißen Vorzugsaktien, weil sie ihren Besitzern einen Vorteil bieten sollen. Dieser bezieht sich regelmäßig auf einen attraktiveren Dividendenanspruch. De facto handelt es sich dabei aber um eine Entschädigung, denn die höhere Gewinnbeteiligung wird durch ein fehlendes Stimmrecht erkauft. Insbesondere bei Übernahmen kann das ein gravierender Nachteil sein. In die Röhre schauen zurzeit  auch die Vorzugsaktionäre von Mineralbrunnen Überkingen-Teinach. Der Hersteller alkoholfreier Getränke wie Afri Cola, Bluna oder Vaihinger überraschte die Börsianer Ende Mai mit einer Rückkaufofferte für bis zu 542.000 Stammaktien zu einem Preis von 16,61 Euro pro Anteilschein. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung kostete das mit Stimmrecht ausgestattete Papier 15,90 Euro. Die ursprüngliche Frist sollte vom 5. Juni bis zum 2. Juli 2013 laufen. Pikant: Die Vorzugsaktionäre erhielten kein vergleichbares Angebot für ihre Papiere. Das ist nicht unbedingt üblich für Mineralbrunnen Überkingen. Im Geschäftsjahr 2010 etwa hat die Gesellschaft über drei Rückkaufprogramme knapp 295.000 Stämme und rund 556.000 eigene Vorzüge erworben. Mit den Anteilen wurde Ende 2011 unter anderem der 45prozentige Einstieg bei der IT-Dienstleistungstochter Karlsberg Service GmbH mitbezahlt.   Das gesamte Gezeichnete Kapital der Gesellschaft aus Bad Überkingen in Baden-Württemberg ist zurzeit in 6.314.700 Stammaktien (WKN: 661400) und 2.187.360 Vorzüge (WKN: 661403) verästelt. Mit einem Anteil von 52,26 Prozent an den Stammaktien ist die Karlsberg Holding der wichtigste Aktionär. Heimischen Investoren ist die Brauereigruppe vermutlich auch durch die vor knapp einem Jahr platzierte Mittelstandsanleihe (WKN: A1REWV) ein Begriff. Zum illustren Aktionärskreis gehört mit 18,65 Prozent Anteil auch der „Förderverein der angehörigen des Württ.-Hohenz. Gaststättengewerbes e. V.“ mit Sitz in Stuttgart. 10,49 Prozent hält die „Versorgungshilfe für die Betriebsangehörigen der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG e.V“. Der Berliner Immobiliengesellschaft „Blau-Rot GmbH Donath“ um Klaus Donath sind 3,0 Prozent der Stämme zuzurechnen. 4,88 Prozent der Stammaktien – das entspricht 308.206 Anteilscheinen – befinden sich im Besitz der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG selbst. Der Streubesitz beträgt 13,72 Prozent. Für die Vorzugsaktien existiert keine solch detaillierte Auflistung des Aktionärskreises, vermutlich befinden sie sich weitgehend im Streubesitz. Die Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG hat zumindest keine eigenen Vorzüge im Bestand. Angesichts des übersichtlichen Aktionärskreises ist es keine große Überraschung, dass auf der Hauptversammlung am 12. Juni 2013 alle Tagesordnungspunkte mit großer Mehrheit beschlossen wurden. Dazu zählt auch eine Dividende von 0,12 Euro pro Stammaktie und 0,20 Euro je Vorzugsaktie. Da auf im Eigenbesitz befindliche Anteilscheine grundsätzlich keine Dividenden gezahlt werden, teilt sich die gesamte Ausschüttungssumme von 1,16 Mio. Euro zu 0,723 Mio. Euro auf die Stämme und zu 0,437 Mio. Euro auf die Vorzüge auf. Auf den ersten Blick überraschender ist es da schon, dass zwölf Tage nach dem Aktionärstreffen die Angebotsfreist für das Rückkaufprogramm von 16,61 Euro auf 17,80 Euro angehoben wurde und die Frist um zwei Wochen bis zum 16. Juli 2013 verlängert wurde. Allerdings sieht die Angebotsunterlage so einen Schritt explizit vor. Und zwar für den Fall, wenn sich nach der Ankündigung des Angebots „erhebliche“ Kursabweichungen ergeben sollten. Nun lässt sich darüber streiten, wo die Grenzen zu ziehen sind. Fakt ist aber, dass sich in vergangenen Tagen am Kurs der Stammaktie kaum etwas geändert hat, er pendelte in einer engen Spanne zwischen 16,20 Euro und 17,20 Euro. Wichtig: Stammaktionäre, die der Gesellschaft ihre Anteile bereits zu Beginn der ursprünglichen Frist angedient hatten, bekommen laut Punkt 3.3 der Angebotsunterlage zusätzlich die für 2012 beschlossene Dividende von 0,12 Euro pro stimmberechtigtem Anteilschein. Die Vorzugsaktionäre bekamen nach der hauptversammlung 0,20 Euro je Titel überwiesen.   Auf Basis des nachgebesserten Angebots hat die Offerte bei Vollausschöpfung der 542.000 Stammaktien damit ein Gesamtvolumen von knapp 9,39 Mio. Euro. Der Anteil eigener Stammaktien würde sich dabei auf 850.206 Stück erhöhen, was einem Anteil von 13,46 Prozent der ausgegebenen Stämme und genau 10,0 Prozent des Gesamtkapitals entspricht. Damit wäre der Rahmen des auf der Hauptversammlung am 27. Juli 2011 beschlossenen Rückkaufprogramms voll ausgeschöpft. Fraglich ist nun, warum das Unternehmen sein Rückkaufprogramm diesmal ausschließlich auf die Stämme beschränkt. Sollte es im Wege einer späteren Einziehung nur um die Reduzierung der umlaufenden Aktien gehen, hätte Mineralbrunnen den Effekt auch günstiger haben können. Auf Basis des aktuellen Kurses ließen sich für die gleiche Summe ungefähr doppelt so viele Vorzüge kaufen. Am unstrittigsten wäre eine Kombination aus Stämmen und Vorzügen gewesen. Bei der jetzigen Ausgestaltung sind allerdings die Großaktionäre die klaren Gewinner. Zwar ist über die Verwendung der eigenen Aktien nach Abschluss der Offerte noch nicht entschieden. Sollte Mineralbrunnen Überkingen die Stämme  einziehen, würde sich der Stimmrechtsanteil etwa der Karlsberg Holding  von 52,26 Prozent auf 60,39 Prozent der Stammaktien erhöhen – vorausgesetzt die Franzosen reichen keine Papiere ein. Den Vorzugsaktionären bleibt bei dem 2012er-Rückkaufprogramm von Mineralbrunnen Überkingen nur ein Trost. Seit der Veröffentlichung des ersten Angebots haben sich ihre Anteilscheine um 20 Prozent auf zuletzt 7,70 Euro verteuert. Die Stämme kletterten um knapp zehn Prozent auf 17,46 Euro. Damit sind sie eng an das erhöhte Niveau vorgeprescht. Ob sich nun genügend Anleger finden, die ihre Stücke zu 17,80 Euro andienen, werden die kommenden Tage zeigen. Fakt ist: Angesichts des ungewöhnlich großen Kursabstands (Spreads) zwischen Stämmen und Vorzügen wäre eine Einbeziehung der Vorzüge in das Rückkaufprogramm die bessere Wahl gewesen. So bleibt ein fader Beigeschmack, auch wenn die Offerte ihre Kurswirkung auf beide Gattungen abgestrahlt hat.  
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
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Mineralbrunnen Überkingen VZ
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
661403 DE0006614035 GmbH & Co. KGaA 96,67 Mio. € 15.01.2001 Kaufen
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  Foto: Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG...
#Aktienrückkauf #Vorzüge #Stämme #Spread #661400 #661403
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Es war beinahe ein Absturz mit Ansage. Um 80 Prozent knickte 2012 die Nachfrage nach Biogasanlagen mit der Einführung des überarbeiteten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in Deutschland ein. Solch ein Einbruch konnte auch ein international agierendes Branchenschwergewicht wie Envitec Biogas nicht wegstecken. So gingen die Erlöse im Vorjahr um 22 Prozent auf 190,5 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach gar von knapp 11 Mio. Euro auf 1,3 Mio. Euro ein. Dennoch läuft 2013 für die Aktionäre von Envitec Biogas mit einem Kursplus von knapp einem Viertel bislang ganz versöhnlich. Kein Wunder: Die Anleger fiebern den Ergebnissen der Hauptversammlung am 27. Juni 2013 in der Aula des Gymnasiums Lohne in der gleichnamigen Stadt in Niedersachsen entgegen. Tagesordnungspunkt 2 hat es nämlich in sich: Zur Abstimmung steht eine Sonderdividende von 1 Euro pro Anteilschein – insgesamt fast 15 Mio. Euro. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs entspricht das einer Rendite von immerhin 11,6 Prozent. Zwar ist das wirtschaftliche Umfeld unverändert schwierig, doch die Gesellschaft hat zuletzt vergleichsweise wenig investiert und verfügt über eine komfortable Bilanz mit genügend Cash. Die Eigenkapitalquote beträgt über 57 Prozent (per Ende März 2013). Neben liquiden Mitteln von knapp 18 Mio. Euro weist die Gesellschaft „sonstige kurzfristige Vermögenswerte“ von 51,6 Mio. Euro aus. Hinter dieser Position verbergen sich im Wesentlichen Darlehen an Dritte und Forderungen gegen Unternehmen, bei denen Envitec einen maßgeblichen Einfluss hat. Auf der Passivseite der Bilanz stehen dem Finanzverbindlichkeiten von rund 103 Mio. Euro entgehen, so dass die Gesellschaft per saldo mit rund 33,5 Mio. Euro in der Kreide steht. In Relation zum Eigenkapital von zuletzt beinahe 184 Mio. Euro ist das allerdings eine ziemlich solide Relation. Das erste Quartal verlief für den Biogasspezialisten durchwachsen. Die anhaltenden Unsicherheiten über die politischen Rahmenbedingungen sowie die frostigen Außentemperaturen sorgten für einen Umsatzrückgang um 15 Prozent auf 33,5 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich zwar um 0,6 Mio. Euro, bewegte sich mit Minus 1,1 Mio. Euro aber immer noch im negativen Terrain. Als Spaßbremse erwies sich zum Auftakt einmal mehr der Bereich Anlagenbau, während der Eigenbetrieb von Biogasanlagen sowie die Servicesparte zunehmend Freude bereiten. So soll die Biogasproduktion im laufenden Jahr rund 55 Mio. Euro zu den Erlösen beisteuern. Das wären zwischen 35 und 40 Prozent des zuletzt kräftig nach untern revidierten Umsatzziels von 140 bis 160 Mio. Euro für den Konzern. Ursprünglich plante Envitec 2013 mit Erlösen in einer Range zwischen 170 bis 180 Mio. Euro. „Wir appellieren eindringlich an die Politik, zu einer verlässlichen Energiepolitik zurückzukehren und möglichst schnell wieder ein sicheres Umfeld für Investitionen in die Energiewende zu schaffen“, sagt Envitec-Finanzvorstand Jörg Fischer. Zum Profit macht das Management noch keine konkreten Angaben. Ziel bleibt ein „positives operatives Ergebnis“. Vielleicht wird das Unternehmen bereits auf der Hauptversammlung ein wenig detaillierter. Spätestens in der zweiten Jahreshälfte soll ein messbarer Ausblick folgen.  
EnviTec Biogas Kurs: 29,60
  Einstellen können sich die Anteilseigner schon einmal darauf, dass Envitec demnächst nicht mehr in dem streng regulierten Börsensegment Prime Standard gelistet sein wird. Vermutlich ab Juli/August wird der Spezialwert dann im Entry Standard zu finden sein. Das spart enorme Kosten und ist für ein Unternehmen wie Envitec sicher sinnvoll. Bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen Wort hält und seine Anteilseigner auch künftig umfassend und zeitnah informiert. Von den insgesamt 15 Millionen Envitec-Aktien befinden sich knapp die Hälfte im Besitz des Gründers und Vorstandsvorsitzenden Olaf von Lehmden. Der Streubesitz beträgt knapp 12,5 Prozent. Hauptprofiteur der Sonderdividende ist somit der Vorstand. Aber auch andere Investoren dürften bis zur Hauptversammlung noch die Envitec-Aktie ansteuern. Die große Frage ist, ob sich diese Anleger nach dem Zahltag wieder verabschieden und womöglich eine stärkere Abwärtsbewegung der Notiz einleiten. Für einen Teil der Investoren dürfte das sicher zutreffen, so dass für die Tage nach der Hauptversammlung mit schwächeren Kursen zu rechnen ist. Andererseits ist die Envitec-Aktie nicht zu hoch bewertet. Die Marktkapitalisierung liegt deutlich unterhalb des Umsatzziels für 2013. Zudem gibt es das Papier mit einem satten Discount auf den Buchwert. Lediglich bei der Profitabilität muss Envitec dringend aufholen. Denn ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 30 wird der Markt dem Unternehmen nicht dauerhaft zubilligen. Konservative Investoren, die sonst eher in liquide Indexwerte investieren, machen besser einen Bogen um Envitec Biogas. Für spekulative Anleger, die auch Spezialwerte aus dem Ökosegment nicht scheuen, bietet der Titel momentan eine interessante Chance-Risiko-Kombination. Nach jahrelangem Kursverfall scheint das Rückschlagpotenzial begrenzt. Nach oben dürften Kurse bis 10 Euro auf Zwölf-Monats-Sicht möglich sein.  
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EnviTec Biogas
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
A0MVLS DE000A0MVLS8 AG 444,00 Mio. € 12.07.2007 Halten
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Boersengefluester.de erfasst aus allen Geschäftsberichten unter anderem die wichtigsten Kennzahlen aus GuV, Bilanz und Kapitalflussrechnung. Zudem erstellen wir eigene Prognosen zu den wesentlichen Eckdaten der Unternehmen – inklusive Ergebnis je Aktie und Dividende.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024
Umsatzerlöse1 186,76 213,56 192,27 262,37 382,83 416,82 385,00
EBITDA1,2 27,29 30,19 32,10 37,76 75,91 116,12 0,00
EBITDA-Marge3 14,61 14,14 16,70 14,39 19,83 27,86 0,00
EBIT1,4 10,05 13,13 16,72 23,02 60,48 83,14 0,00
EBIT-Marge5 5,38 6,15 8,70 8,77 15,80 19,95 0,00
Jahresüberschuss1 6,83 7,32 12,34 16,87 48,26 64,07 34,00
Netto-Marge6 3,66 3,43 6,42 6,43 12,61 15,37 8,83
Cashflow1,7 31,85 15,53 27,54 37,35 97,33 83,29 0,00
Ergebnis je Aktie8 0,46 0,49 0,83 1,14 3,25 4,31 2,05
Dividende je Aktie8 1,00 1,00 1,00 1,00 2,00 3,00 1,50
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben
  Foto: EnviTec Biogas AG...
#Biogas #EEG #Öko-Aktien #A0MVLS #Erneuerbare-Energien-Gesetz #Sonderdividende
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Die Kombination Medizintechnik und TecDAX hat offenbar einen ganz besonderen Charme. Mit Drägerwerk (WKN: 555063), Sartorius (WKN: 716563), Stratec Biomedical (WKN: 728900) und Carl Zeiss Meditec (WKN: 531370) sind in dem heimischen Technologie-Index gleich vier Branchenvertreter enthalten. Die Bewertung ist mit einem Branchen-KGV von mehr als 16 zwar klar überdurchschnittlich. Doch dafür erhalten die Investoren in der Regel Unternehmen mit gut prognostizierbaren Geschäftsmodellen und einer soliden Entwicklung der Aktienkurse. Bestes Beispiel ist Carl Zeiss Meditec: Mit Sicht auf drei Jahre hat sich das Papier um knapp 120 Prozent verteuert, im Zwölf-Monats-Rückblick ging es um ein gutes Drittel gen Norden. Und auch die aktuelle Schaukelbörse hat der Anteilschein des in Jena ansässigen Unternehmens bestens weggesteckt. Mit den Produkten aus den Bereichen Augenheilkunde und Spezialmikroskope für die Chirurgie erlöste Carl Zeiss Meditec im Vorjahr 862 Mio. Euro und kam dabei auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 123 Mio. Euro. Das entspricht einer operativen Marge von 14,3 Prozent. Damit steht das Unternehmen bereits dicht vor dem Ziel, bis 2015 eine EBIT-Marge von 15 Prozent zu stemmen. Für das Geschäftsjahr 2012/13 (endet am 30. September) kalkuliert der Vorstand zurzeit mit Umsätzen in einer Range zwischen 880 bis 910 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die gegenwärtige Marktkapitalisierung beträgt 2,06 Mrd. Euro. Frei von Problemen agiert aber auch Carl Zeiss Meditec nicht, dafür entwickeln sich die beiden wichtigsten Geschäftsbereiche momentan zu unterschiedlich. Sorgenkind sind die Produkte zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten. So steuerte der Bereich „Ophthalmologische Systeme“ zum Halbjahr zwar immer noch knapp 40 Prozent zu den Konzernerlösen bei. Die operative Rendite war mit 0,6 Prozent jedoch kaum messbar. Ganz anders die beiden anderen Geschäftsbereiche „Chirurgische Ophthalmologie" (13,6 % Erlösanteil bei 14,7 Prozent EBIT-Marge) und „Mikrochirurgie" (46,6 Prozent Erlösanteil bei 26,2 Prozent EBIT-Marge). Zur Vorlage der Neun-Monats-Zahlen am 14. August wird sich zeigen, welche Fortschritte Carl Zeiss Meditec bei seiner Problemsparte gemacht hat. Hoffnung besteht: Zum Halbjahr deutete Firmenlenker Ludwin Monz bereits an, dass sich die Auftragseingänge hier positiv entwickeln würden.
Carl Zeiss Meditec Kurs: 45,80
  Der Markt für Augenheilkunde ist heiß umkämpft. So hat der kanadische Pharmakonzern  Valeant erst kürzlich den US-Kontaktlinsenspezialisten Bausch + Lomb für umgerechnet rund 6,7 Mrd. Euro gekauft. Das entsprach etwa dem 2,6fachen des für das laufende Jahr erwarteten Umsatzes. Zum Vergleich: Bei Carl Zeiss beträgt dieser Faktor zurzeit rund 2,3. Allerdings ist die Übernahmefantasie bei der TecDAX-Gesellschaft kaum erkennbar. Schließlich hält die Carl Zeiss-Gruppe 65 Prozent der Anteile, der Rest befindet sich im Streubesitz. Eine eher untergeordnete Rolle spielt bei der Aktie auch die Dividendenrendite, sie beträgt nur knapp 1,6 Prozent. Die Hauptversammlung fand aufgrund des vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahrs bereits Anfang März statt. Klassische Value-Anleger dürften zudem bemängeln, dass die Aktie schon jetzt auf ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von etwa 3,3 kommt und ein KGV von gut 22 auch nicht gerade von Ausverkaufsstimmung zeugt. Und so müssen sich Neueinsteiger wohl drauf verlassen, dass die Börsianer in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ganz besonders gern auf Firmen wie Carl Zeiss setzen und der stabile Aufwärtstrend daher auch in den kommenden Monaten anhält. Die Wette  könnte durchaus aufgehen: Wenn schon TecDAX, dann momentan am besten Medizintechnik – auch wenn die Bewertung des Sektors bereits ziemlich scharf ist.  
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
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Carl Zeiss Meditec
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
531370 DE0005313704 AG 4.096,38 Mio. € 22.03.2000 Halten
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  Foto: CARL ZEISS MEDITEC AG...
#Medizintechnik #Medtech #Augenheilkunde

In der Rubrik "Zitat des Tages" zeigen wir Sprüche berühmter Personen. Die Bandbreite reicht von Investoren, über Philosophen bis hin zu Sportlern. Wenn Sie ein Zitat  zur Aufnahme vorschlagen möchten, kontaktieren Sie uns gern. Per E-Mail an [email protected] oder das Kontaktformular auf der Webseite nutzen.

„In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Praxis schon.“
Yogi Berra

BGFL stellt an dieser Stelle heiße Aktien mit hohen Chancen, aber auch enormen Risiken, für spekulative Anleger vor
Neustart mit Wasserkraft
Wende nach Mega-Crash?
Kurs: 12,10
Enormer Abschlag zum NAV
Kurs: 2,74

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