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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
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#Cloudeeva
© boersengefluester.de | Redaktion
So einfach gerät man offenbar ins Visier der Firmenjäger. „Cloudeeva kam in erster Linie deshalb auf uns, weil die S&T-Aktie mit einem KGV von acht deutlich günstiger bewertet ist als vergleichbare Unternehmen“, verrät uns Hannes Niederhauser beim Besuch in den Redaktionsräumen von boersengefluester.de. Dabei ist dem Vorstandschef und Großaktionär des Linzer IT-Unternehmens anzumerken, dass er froh ist, dass der Deal mit dem amerikanischen Investmentvehikel nach langer Hängepartie Ende Februar doch noch geplatzt ist. Dem Vernehmen nach bekam Cloudeeva die Finanzierung für S&T nicht gestemmt. Auf Basis des genannten Angebotspreises von rund 3,30 Euro wären die Österreicher mit rund 130 Mio. Euro bewertet gewesen. Angesichts eines für 2014 von Niederhauser in Aussicht gestellten Konzernergebnisses von mehr als 12 Mio. Euro wäre das sicher nicht zu viel gewesen. Doch der Übernahmeplan von Cloudeeva war von Anfang an eine schwierige Angelegenheit.
Aus heutiger Sicht geht Niederhauser auch nicht davon aus, dass die Verhandlungen noch einmal aufgenommen werden. „Die Luft ist raus“, sagt der umtriebige IT-Experte. Übrig bleibt – neben viel organisatorischem Aufwand – der Anspruch auf eine vertraglich festgelegte Break-up-fee von 1,18 Mio. Euro. Immerhin wies Cloudeeva-Chef Adesh Tyagi noch am 22. Januar 2014 darauf hin, dass der Prozess der Buchprüfungen die letzten Phasen durchschritten habe und er zuversichtlich sei, in den kommenden Wochen zu einem Abschluss zu kommen. Ob S&T die Summe jemals bei Cloudeeva in den Staaten einklagen kann, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Zu hoch sollten Anleger die Erwartungen an einen schnellen Sonderertrag besser nicht hängen.
Derweil blickt Niederhauser bereits wieder nach vorn und befindet sich auf Roadshow in Frankfurt. Werbung für die eigene Aktie ist sicher gut investierte Zeit. Verglichen mit Überflieger-Titeln wie Bechtle, Cancom oder Allgeier, hinkt der Anteilschein von S&T mächtig zurück. Dabei hat Niederhauser in den vergangenen Jahren in der Regel die versprochenen Zahlen geliefert und auch die Aktionärsstruktur auf eine transparentere Basis gestellt. Offenbar stößt das stark auf Osteuropa fokussierte Geschäftsmodell aber weiterhin auf eine skeptische Grundhaltung bei den Investoren. Zudem gestaltet sich der Verkauf von Hardwareprodukten als eine zunehmend schwierigere Aufgabe. Kein Wunder, dass S&T stärker in Nischen wie Datensicherheit oder mittlerweile Smart Grit setzt. Neu ist auch, dass S&T demnächst eine Niederlassung im Umkreis von Frankfurt eröffnen wird, um die hiesigen Kunden besser zu bedienen.
Als sein „neues Lieblingsthema“ bezeichnet Niederhauser jedoch den Bereich der intelligenten Stromversorgung. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei die Linzer Ubitronix GmbH ein, bei der sich S&T im Februar 2014 mit 51 Prozent beteiligt hat. Insbesondere im Zählermanagement wollen beide Unternehmen ihre Stärken gemeinsam ausspielen. „Wir haben in Osteuropa viele Kunden, die Energieversorger sind“, sagt Niederhauser. Diese Kontakte will er nutzen, um die Umstellung auf digitale Stromzähler der Marke Ubitronix zu beschleunigen. Zurzeit befindet sich das Doppel in fünf Ausschreibungen. Das Kalkül: Offenbar gibt es erhebliche Fördergelder aus den Töpfen der EU, um die Modernisierung der Stromversorgung voranzutreiben. Vor knappen Kassen der lokalen Energiebetriebe fürchtet sich der S&T-Chef jedenfalls nicht.
Bleibt abzuwarten, ob dass die Fantasie der Investoren genügend beflügeln wird. Anleger, die Wert auf Dividenden legen, werden bei S&T in diesem Jahr erstmals bedient. Die zur Hauptversammlung am 30. Mai 2014 vorgeschlagene Dividende beträgt 0,06 Euro, was einer Rendite von 2,2 Prozent gleichkommt. Zur Einordnung: Bechtle liegt bei knapp 1,8 Prozent, Cancom bietet 1,2 Prozent. Zumindest unter diesem Aspekt liegt S&T also vorn. Mutige Investoren können sich also ein paar Stücke ins Depot legen und darauf setzen, dass S&T nach der gescheiterten Übernahme durch Cloudeeva an der Börse endlich wieder Fahrt aufnimmt. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser geben jedenfalls ein Kursziel von unverändert 4,50 Euro aus. Das entspräche einem Potenzial von immerhin mehr als 60 Prozent. Zunächst einmal gilt es allerdings, die Marke von 3 Euro signifikant zu überspringen. Dann wäre bereits viel gewonnen.
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[sws_green_box box_size="585"]Seit mehr als zwei Monaten dreht sich bei der Aktie des IT-Spezialisten S&T alles um die mögliche Übernahmeofferte durch das US-Investmentvehikel Cloudeeva. Die Begleitumstände waren nicht unbedingt so, dass alle Anleger in Jubelstürme ausgebrochen sind. Bis heute ist letztlich nicht vollkommen klar, wie ernsthaft die Absichten der amerikanischen Investoren sind. Und so verwundert es kaum, dass die Notiz der Linzer – von einer kurzen Phase der Anfangseuphorie abgesehen – beständig unterhalb den als Mindestpreis ausgehandelten 3 Euro notiert. Boersengefluester.de sprach mit S&T-Vorstandschef Hannes Niederhauser über den aktuellen Stand der Dinge, seine Absichten, die Pläne der Amerikaner, die angekündigte Dividende und den Mittelstandsbond von S&T.[/sws_green_box]
Herr Niederhauser, zuletzt herrschte ziemliche Funkstille hinsichtlich der möglichen Übernahme durch Cloudeeva. Wie ist der aktuelle Stand?
Hannes Niederhauser: Im Herbst vergangenen Jahres ist Adesh Tyagin, ein ehemaliger Fondsmanager, an uns herangetreten und hat Interesse an S&T signalisiert. Sein Plan: Über das Vehikel Cloudeeva will er Gelder in der IT-Industrie investieren und mehrere Firmen zusammenführen. Im Interesse aller Aktionäre haben wir am 22. November 2013 einen Letter of Intent mit den Amerikanern abgeschlossen. Wir haben ihnen also Einblick in unsere Bücher gewährt. Im Gegenzug wurde in der Absichtserklärung ein Minimumpreis von 3 Euro je S&T-Anteilschein zuzüglich des Gewinns je Aktie für 2013 festgelegt. Demnach könnte es auf einen Preis von rund 3,30 Euro hinauslaufen.
Wie ging es weiter?
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst &Young sowie die Rechtsanwaltskanzlei CMS Hasche Sigle wurden mit der Due Diligence beauftragt. Ursprünglich sollte die Buchprüfung am 13. Januar 2014 abgeschlossen sein. Am 9. Januar hat uns dann Adesh Tyagin darüber informiert, dass er wohl um drei oder vier Tage überziehen wird. Diese Zeit haben wir dem Interessenten zugebilligt – dementsprechend hat sich das Ende der Due Diligence nach hinten verzögert.
Und das Ergebnis der Buchprüfung?
Cloudeeva hat uns mitgeteilt, dass die Due Diligence aus ihrer Sicht positiv war und sie den Prozess weiter führen wollen. Zu Details aus dem Bewertungsgutachten kann ich nichts sagen. Ich selbst habe das Dokument nicht zu Gesicht bekommen.
Nach offiziellen Angaben macht Cloudeeva den Erwerb von S&T noch von der Fertigstellung „bestimmter Dokumente“ abhängig. Was heißt das?
Das klingt natürlich etwas kryptisch. Allerdings muss man berücksichtigen, dass sich auch Adesh Tyagin über Investoren finanziert und er die Ergebnisse erst mit den Geldgebern, die seinen Fonds speisen, besprechen muss. Der Letter of Intent sichert ihnen Exklusivität bis zum 20. Februar 2014 zu. Sollte Cloudeeva zu dem Schluss kommen, dass sie ein Übernahmeangebot für S&T abgeben wollen, müsste die Gesellschaft uns bis zu diesem Datum formal darüber informieren.
Drückt Ihrer Meinung nach irgendwo der Schuh? Geht es um den Preis, passen die Unternehmenskulturen nicht zusammen oder gibt es Bedenken hinsichtlich der Produkte von S&T? Was muss noch geklärt werden?
Mit uns muss gar nichts geklärt werden. Ich kann nur mutmaßen: Auf jeden Fall bestehen keine Bedenken hinsichtlich der Unternehmenskultur oder unserer Produkte. Allerdings hat Cloudeeva in der Zwischenzeit bereits eine Firma akquiriert – und zwar Bartronics America. Zwischen S&T und Bartronics gibt es jedoch keine wesentlichen Synergieeffekte, um es mal vorsichtig zu sagen. Die entscheidende Frage für Adesh Tyagin dürfte wohl sein, ob es wirklich sinnvoll ist, eine europäische Firma in den Cloudeeva-Pool einzukaufen. Natürlich hängt das Votum auch vom aktuellen Börsenumfeld ab. Ich stehe aber in regelmäßigem Kontakt mit den Amerikanern, wir telefonieren derzeit so circa alle zwei Tage.
Wie sieht das Verhältnis zwischen Ihnen und Cloudeeva aus?
Wenn Sie darauf hinaus wollen: Die Chemie zwischen uns stimmt soweit. Allerdings komme ich eher von der Technikseite, und die Amerikaner interessieren sich derzeit mehr für Finanzthemen. Demnach besteht ein direkterer Draht zu Erhard Grossnigg, meinem Venture-Capital-Geber und Mitaktionär bei S&T. Umgekehrt heißt das aber auch: Ins operative Geschäftsmodell von S&T scheint sich Cloudeeva nicht so sehr einmischen zu wollen.
Cloudeeva nennt in ihrer Pressemitteilung auch noch den 15. April 2014 als Datum. Was soll bis spätestens dahin passiert sein?
Bis dahin müsste das Übernahmeangebot bei der Bafin eingereicht sein und ein fertiger Wertpapierprospekt vorliegen. Der 15. April wäre demnach der Tag, an dem Anleger das Übernahmeangebot, so es denn dazu kommt, auch in der Praxis annehmen könnten.
Ursprünglich hieß es, dass der Deal nur zustande käme, wenn mehr als 50 Prozent der Aktionäre dem Übernahmeangebot zustimmen würden. Ist diese Bedingung noch aktuell?
Sofern die Offerte tatsächlich an Bedingungen geknüpft wird, müsste Cloudeeva diese Punkte formal erst mit Veröffentlichung des Angebots nennen. Aus den Gesprächen, die ich mit Adesh Tyagin führe, kann ich aber entnehmen, dass er die S&T-Aktie mittelfristig delisten will und später an der Nasdaq via Cloudeeva neu einführen will. Er ist der festen Überzeugung, dass sich an der US-Börse eine höhere Bewertung erzielen lässt als in Deutschland. Dafür bräuchte er 95 Prozent der S&T-Aktien. Die wird er jedoch kaum im ersten Schritt bekommen. Ich nehme daher an, dass er sich zunächst mit einer Mindestannahmequote von 50 Prozent zufrieden gibt.
Die wesentlichen Aktionäre von S&T sind Sie und die grosso-Holding von Erhard Grossnigg. Gemeinsam kommen Sie auf rund 38,5 Prozent der Stimmen. Wie werden Sie sich entscheiden? Würden Sie das Angebot annehmen?
Noch gibt es von uns hierzu keine Entscheidung, da wir ja den Preis noch gar nicht kennen. Aber sollte es eine Offerte zu 3,30 Euro geben, werden wir uns das gut überlegen. Immerhin notierte die Aktie in ihrer Historie noch nie so hoch. So gesehen hätte Cloudeeva gute Chancen bei uns.
Würden Sie Vorstandsvorsitzender von S&T bleiben, wenn die Offerte durchgeht und Sie ihre Anteile angedient hätten?
Vermutlich nur für ein Jahr – länger nicht. Die Amerikaner haben mir zwar signalisiert, dass ich an Bord bleiben soll. Mit dem 2014er-Abschluss würde ich dann wohl den Schlussstrich ziehen. Aber das sind ungelegte Eier.
Wie sieht es mit der Anleihe (WKN: A1HJLL) im Volumen von 15 Mio. Euro aus, die S&T 2013 emittiert hat? Müssen sich Bond-Inhaber auf Veränderungen einstellen?
Cloudeeva überlegt, den Bond möglicherweise frühzeitig zurückzuzahlen. Eine entsprechende Change-of-Control-Klausel ist in den Anleihebedingungen enthalten. Die Klausel wirkt aber nur dann, wenn auch mindestens 50 Prozent der Anleihengläubiger diese Option ziehen. Momentan steht die Anleihe mit knapp 104 Prozent sehr gut da. Es gäbe derzeit also keinen Grund für die Bondanleger, hier auszusteigen. Innerhalb des Mittelstandssegments zählt die Anleihe sicher zu den besseren Papieren.
Ende Januar hat S&T den Markt mit der Ankündigung einer Dividende von 0,06 Euro je Aktie für 2013 überrascht. Was waren die Hintergründe für diese Entscheidung?
Bedeutende S&T-Aktionäre wie Herr Grossnigg machen mit Recht Druck und pochen auf eine Dividende. Die Restrukturierung unserer Gesellschaft ist beendet. Zudem schütten alle IT-Unternehmen aus unserer Peergroup – also Bechtle, Cancom und Allgeier – eine Gewinnbeteiligung aus. Und die Amerikaner sollte der Vorschlag nicht großartig stören, denn die Auszahlung würde ja erst nach der Hauptversammlung Ende Mai erfolgen. Da wäre das Übernahmeangebot bereits durch. Zudem besteht ja auch immer noch die Möglichkeit, dass die Offerte nicht zustande kommt. Und dann hätten wir mit dem Dividendenvorschlag ein Signal an unsere Anleger gesetzt.
Hand aufs Herz: Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass es tatsächlich zu dem Übernahmeangebot durch Cloudeeva kommt?
Das ist ein ganz schwierige Frage. Ich persönlich wäre nicht traurig, wenn der Deal nicht zustande kommt. Allerdings sind meine Befindlichkeiten hier nicht das Thema. Mir gegenüber treten die Amerikaner immer sehr entschlossen auf. Aber um eine Zahl zu sagen: Ich räume dem Ganzen eine Wahrscheinlichkeit zwischen 50 und 70 Prozent ein. Wichtig ist mir: Sollte der Zusammenschluss – aus welchen Gründen auch immer – nicht zustande kommen, wäre das kein Beinbruch für die Anleger. Unsere Geschäfte laufen gut und wir haben zuletzt einen sehr positiven Ausblick für 2014 gegeben.
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Ende November sorgte das IT-Unternehmen S&T noch für eine faustdicke Überraschung. Dem Vernehmen nach hatten die Linzer mit der bis dahin völlig unbekannten US-Gesellschaft Cloudeeva eine Absichtserklärung über ein mögliches Übernahmeangebot unterzeichnet. Schon vor Beginn der Buchprüfung stand für die Österreicher fest, dass die Offerte nicht unter 3,00 Euro pro S&T-Aktie liegen dürfe. Boersengefluester.de hatte mehrfach über die Umstände des Übernahmeplans berichtet. Die Kurzversion des Deals lautet etwa so: Eine Gruppe amerikanischer Investoren will einen Konzern rund um angesagte Themen wie Cloud-Computing oder Big Data aufbauen und bedient sich dabei der Börsenhülle einer lediglich im Telefonhandel gelisteten, völlig undurchsichtigen Gesellschaft namens Systems America. Alles ganz normal, hieß es damals von S&T. Sobald der Deal steht, werden die Gelder fließen. Der Abschluss der Due Dilligence war für Anfang Januar geplant. Noch sind die Manager von Cloudeeva also nicht offiziell im Verzug.
Für Irritationen sorgt jedoch der jüngste Verkauf von S&T-Vorstandschef und Großaktionär Hannes Niederhauser. Von immerhin 100.000 Aktien zu einem Stückpreis von 2,85 Euro trennte sich der quirlige Österreicher, der bereits den TecDAX-Konzern Kontron aus der Taufe hob. Solch ein Deal wirft natürlich Fragen auf: Warum verkauft ein Insider wie Niederhauser wenige Wochen vor Abschluss der Verhandlungen Aktien zu einem Kurs, der deutlich unter dem von ihm als Mindestpreis ausgegebenen 3,00 Euro liegt. Immerhin ließ sich Niederhauser zur Bekanntgabe der Verhandlungen noch mit folgenden Worten zitieren: „Diese Transaktion wird den Unternehmenswert deutlich steigern. Wir versprechen uns davon messbare operative Einsparungen, eine Erweiterung unseres Produktportfolios und ein besseres operatives Ergebnis sowie neue Möglichkeiten für gezielte strategische Übernahmen und die Identifizierung von weiteren Effizienzsteigerungen."
Eine Anfrage von boersengefluester.de bei der IR-Abteilung von S&T über die Hintergründe des Anteilsverkaufs blieb bislang unbeantwortet. Mit einem Fragezeichen dürften Privatanleger zudem das kürzlich erfolgte Ausscheiden der taiwanesischen Quanmax Inc. aus dem zuvor gemeinsam vorgehenden Rechtsträger – bestehend aus Hannes Niederhauser, der Grosso Holding, Krtek13, Quanmax Malaysia und Quanmax Inc. – versehen. Mittlerweile hält der verbliebene Rest 38,5 Prozent an S&T. 61,5 Prozent befinden sich im Streubesitz. An der Börse hat sich die Stimmung für die S&T-Aktie zuletzt spürbar verschlechtert. Mittlerweile ist die Notiz des Small Caps bereits von 3,05 auf 2,67 Euro abgerutscht – in einem ansonsten freundlichen Börsenumfeld. Die Kursziele der Analysten lauten allerdings immer noch 4,50 Euro (Hauck & Aufhäuser) und 3,60 Euro (DZ Bank).
Vorsichtige Investoren trennen sich besser von der S&T-Aktie und schauen sich die weitere Entwicklung von der Außenlinie an. Mag sein, dass der Cloudeeva-Deal zu mindestens 3 Euro doch noch klappt. Dann hätte man ein paar Prozentpunkte verschenkt. Sollte sich die Offerte der US-Investoren hingegen als heiße Luft erweisen, dürfte die Aktie von S&T auf längere Zeit verbrannt sein. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Am meisten gelohnt hat sich die Geschichte bislang für Besitzer der Aktie von Systems America. Vor Bekanntgabe des Plans dümpelte der Titel bei 0,005 Dollar herum. Anschließend schoss die Notiz in der Spitze auf 0,08 Dollar. Aber selbst auf dem gegenwärtigen Niveau von 0,04 Dollar ergibt sich noch immer ein Plus von 700 Prozent – der obskure Telefonhandel lässt grüßen.
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Das ist schon eine ziemlich verrückte Geschichte. Da kündigt der Linzer IT-Spezialist S&T am 22. November 2013 an, dass er mit dem US-Unternehmen Cloudeeva eine Absichtserklärung hinsichtlich eines Übernahmeangebots zu einem Preis von mindestens 3,00 Euro pro S&T-Aktie abgeschlossen habe. Sollten die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, würde die frühere Quanmax demnach mit 118 Mio. Euro bewertet. Kurios: Bei Cloudeeva handelt es sich um eine gegenwärtig nur im amerikanischen Telefonhandel geführte Gesellschaft. Aussagekräftige Bilanzen gibt es nicht. Cloudeeva bezeichnet sich selbst als ein auf „Cloud-, Big-Data- und Mobility-Lösungen und Dienstleistungen spezialisiertes Technologieunternehmen“. Abgesehen vom 3D-Druck kommen in dieser Beschreibung beinahe sämtliche Themengebiete zusammen, auf die Investoren an der Börse derzeit abfahren. Am Tag der Bekanntgabe des Letter of Intents notierte die Cloudeeva-Aktie bei mickrigen 0,005 Dollar. Angesichts von 1.068.614.318 ausstehenden Anteilscheinen entsprach das einer Marktkapitalisierung von 5,34 Mio. Dollar – umgerechnet etwa 3,94 Mio. Euro.
Alles kein Problem, ließ der ehemalige S&T-Finanzvorstand Dieter Gauglitz nun im Gespräch mit der APA (Austria Presse Agentur) verlautbaren: „Das Übernahmeangebot wird behördlich sowieso nur genehmigt, wenn das Geld schon auf dem Tisch liegt.“ Zudem ließ Gauglitz, der auch schon bei dem TecDAX-Wert Kontron die Finanzen führte, durchblicken, dass hinter Cloudeeva eine Gruppe von finanzkräftigen Geldgebern stehe. „Erst wenn die Investoren sagen, das lohnt sich, stecken sie Geld rein. Das ist nicht vorher notwendig", so Gauglitz gegenüber der APA. In seinen Augen weist die Konstruktion sogar Parallelen zur Übernahme des Laptopherstellers Gericom durch Quanmax vor rund fünf Jahren auf. Finanziert werden soll der S&T-Deal durch eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital. Derweil denkt Cloudeeva-Vorstandschef Adesh Tyagi bereits in größeren Dimensionen: „Wir glauben, dass die Schwelle einer halben Milliarde US-Dollar Umsatz eine schnellere Akzeptanz unserer Cloud-, Mobilitäts- und Big Data-Services in Kombination mit Outsourcing-Services und Cloud-Appliances bewirken wird. Auf Basis der gegenwärtigen Planungen von S&T für 2013 würden die Österreicher dann gut die Hälfte zu der Zielmarke von rund 500 Mio. Dollar beisteuern. Offenbar soll hier ein großes Rad gedreht werden.
Im amerikanischen Telefonhandel hat sich der Aktienkurs von Cloudeeva – das Unternehmen steckt noch in der Börsenhülle der Vorgängergesellschaft Systems America – innerhalb von wenigen Tagen bereits auf wundersame Weise vervielfacht. In der Spitze wurde das Papier bereits mit 0,06 Dollar gehandelt, gegenwärtig sind es 0,04 Dollar. Seit Bekanntgabe der Verhandlungen hat die Gesellschaft zwischenzeitlich somit um erstaunliche 1.100 Prozent an Wert gewonnen. Nicht schlecht, auch wenn das Plus gegenwärtig auf 700 Prozent geschmolzen ist. Momentan beträgt der Börsenwert demnach aber trotzdem nur knapp 43 Mio. Dollar. Finanziell muss das Unternehmen also in der Tat noch aufgepumpt werden.
Insgesamt müssen die Anleger bei S&T also eine Menge Vertrauen in die Belastbarkeit der Pläne der US-Investoren mitbringen. Noch gleicht der ganze Deal zu einem wesentlichen Teil einer Black Box. Gemessen daran wirkt die geforderte Mindestofferte von 3,00 Euro allerdings nicht sonderlich ambitioniert. Schließlich werden die Österreicher auf dieser Basis mit weniger als dem Doppelten des Buchwerts und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von lediglich knapp zehn eingestuft. Die Experten von Hauck & Aufhäuser sind da wesentlich forscher. Sie siedeln den fairen Wert für die S&T-Aktie bei 4,50 Euro an. Das übersteigt die aktuelle Notiz um immerhin 47 Prozent. Risikobereite Investoren setzen darauf, dass die Analysten mit ihrer Kursprognose Recht bekommen. S&T-Vorstandschef Hannes Niederhauser, gleichzeitig auch einer der Großaktionäre von S&T, ist ebenfalls zuversichtlich: „Diese Transaktion wird den Unternehmenswert deutlich steigern."
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