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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
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„Wir sind über 1,035 Milliarden", sagte der Generalsekretär der Welttourismusorganisation UNWOT, Taleb Rifai, zu Jahresbeginn. Gemeint sind nicht Erlöse oder Gewinne, sondern die Zahl der weltweiten Touristen. Seit dem Krisenjahr 2009, als die Branche den schlimmsten Einbruch seit 60 Jahren verzeichnete, geht es wieder kontinuierlich aufwärts. Experten sehen sogar den Beginn einer beeindruckenden Entwicklung. Nach Schätzungen der UNWOT dürfte die Zahl der Reisenden bis 2020 jährlich um knapp vier Prozent wachsen. Sehr zur Freude von heimischen Reiseanbietern wie TUI, zumal die Deutschen im vergangenen Jahr für ihren Urlaub 64 Mrd. Euro ausgegeben haben und damit zu den Weltmeistern gehören. Doch in TUI steckt noch wesentlich mehr Fantasie. Seit Friedrich Joussen im Februar den Chefsessel von Michael Frenzel übernahm, wird der Konzern auf Erfolg getrimmt.
Mehr Profitabilität, weniger Schulden, Fokussierung auf Cashflow und Dividendenzahlung, mit dem Ziel, Interesse bei Value-Investoren zu wecken – die Ankündigungen von Joussen auf dem Strategie-Update im Frühjahr sind äußerst ambitioniert. Doch der neue Konzern-Chef scheint sein Sparprogramm rigoros umzusetzen. Auch langjährige Partner sind davon nicht ausgenommen. Jüngstes Beispiel ist der Rückzug als Trikot-Sponsor bei Hannover 96. Zehn Jahre dauerte die Partnerschaft, jetzt hält der neue Konzernlenker die jährlichen Kosten von 3 bis 4 Mio. Euro für verzichtbar.
An der Börse zeigen sich die Investoren bisher noch etwas skeptisch. Kein Wunder, dass laufende Geschäftsjahr ist als Übergangsjahr zu sehen und die Aufgaben sind gewaltig. Die Ankündigung einer Dividende für 2014/15 steht bisher nur symbolisch für die Neuausrichtung. Jetzt gilt es, auch Fakten zu liefern. Immerhin, im Jahresvergleich hat sich der Aktienkurs bereits mehr als verdoppelt, seit Jahresbeginn legte der Wert um 16 Prozent zu und liegt damit im MDAX im oberen Mittelfeld. Analysten sehen durchaus noch weiter Luft nach oben. Nachdem sich der Chef von TUI Deutschland, Christian Clemens vielversprechend zu den Sommerbuchungen äußerte, bestätigte die Commerzbank jüngst ihr Votum mit „Kaufen“ und sieht das Kursziel bei 9,70 Euro. Eine Spur optimistischer sind die Analysten vom Bankhaus Lampe und siedeln den fairen Wert bei 12 Euro an.
Katalysatoren für eine Outperformance gibt es reichlich. Vor allem eine Lösung für die verbliebene Beteiligung an der defizitären Reederei-Tochter Hapa-Lloyd von 22 Prozent dürfte der TUI-Aktie neue Fantasie einhauchen. Im Frühjahr scheiterte zwar die angepeilte Fusion der beiden größten deutschen Reedereien Hamburg Süd und Hapag-Lloyd. Ein Börsengang bleibt aber auf der Agenda und würde die Schuldenlast von TUI deutlich mildern. In dieser Disziplin kann der Konzern bereits Erfolge vorweisen: Ende 2010 lag die Nettoverschuldung noch bei 2,2 Mrd. Euro, zwei Jahre später bei 0,2 Mrd. Euro. Bis 2014/15 sollen über eine verschlankte Holdingstruktur und verringerte Zinsaufwendungen die Kosten um 130 bis 140 Mio. Euro sinken. Mit der Entschuldung soll zugleich die Ausschüttungsfähigkeit für 2014/15 erreicht werden. Zugleich müssen die einzelnen Bereiche einer Werthaltigkeitsprüfung standhalten. Während für das Kreuzfahrt-Segment wegen Überkapazitäten sogar ein Verkauf nicht ausgeschlossen werden kann, dürfte die Umstrukturierung im Hotel-Segment dank der erfolgreichen Marken wie RIU und Iberostar deutlich einfacher gelingen.
Planungen des Managements zufolge soll der Cash-Zufluss bis 2014/15 verdoppelt werden. 2011/12 kam TUI auf einen Cash-Strom von 98 Mio. Euro, von denen allein der Reiseveranstalter TUI Travel 83 Mio. Euro beisteuerte. Künftig sollen die Segmente Hotel+Resorts sowie Cruises 80 bis 110 Mio. Euro abliefern und den gesamten Cash-Zufluss auf 180 bis 220 Mio. Euro steigern. Nach Schätzungen vom Bankhaus Lampe könnte auf Basis eines Netto-Cash-Zuflusses von 80 bis 120 Mio. Euro und einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent eine Dividende von 0,22 Euro herausspringen. Zuletzt zahlten TUI 2007 eine Dividende - 0,25 Euro je Aktie. Ob Joussen seine Ziele erreichen wird, hängt von vielen Einzelfaktoren ab. Genügend Fantasie ist jedenfalls vorhanden.
Für Anleger ist aber nicht nur die Aktie als mittel- bis langfristiges Direktinvestment interessant. Auch die TUI-Anleihe (WKN: TUAG05) lockt mit attraktiver Rendite. Angesichts der sich abzeichnenden operativen Verbesserungen erscheint vor allem das Rating von CCC (S&P) und Caa2 (Moody’s) übertrieben skeptisch. Aktuell liegt der Zinssatz bei 7,507 Prozent. Vierteljährlich erfolgt eine Anpassung, der nächste Termin steht für den Monatswechsel an. Der Kupon ist an den 3-Monats-Euribor gebunden, wobei TUI einen Zinsaufschlag von 730 Basispunkten zahlt. Neueinsteiger sollten sich das Papier noch vor der nächsten Anpassung genau anschauen, denn die positive Entwicklung des Euribor seit Mitte Mai lässt eine Kuponerhöhung Ende Juli erwarten.
Dieser Beitrag wurde von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research zur Verfügung gestellt.
Foto: TUI AG...
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So schnell kann es gehen. Nach exakt einem halben Jahr ist die neue Herrlichkeit bei der Alno-Aktie schon wieder Geschichte, und der Kurs steht kurz davor, wieder in den Penny-Stock-Bereich abzutauchen. Dabei schoss die Notiz zu Jahresbeginn von genau diesem Niveau in der Spitze bis auf 1,60 Euro in die Höhe. Befeuert wurde die Rally von der Aussicht auf die finanzielle Genesung des chronisch defizitären Küchenherstellers. So verstand es der zunächst als Investor fungierende und seit April 2011 an der Vorstandsspitze von Alno stehende Schweizer Max Müller, die Bilanzen aufzuräumen und den Blick nach vorn zu ermöglichen. „Ende 2011 waren die Banken nicht mehr bereit, neue Kredite zu gewähren. Im Grunde gehörte der gesamte Konzern den Banken“, verriet Alno-Finanzchefin Ipek Demirtas auf der Frühjahrskonferenz der Deutschen Börse. Ein Rettungspaket wurde geschnürt. Ende 2012 einigten sich alle Beteiligten auf eine Kapitalerhöhung um Volumen von mehr als 46 Mio. Euro, bei der auch Großaktionär Whirlpool mitzog. Der Preis für die jungen Aktien: 1,05 Euro. Anschließend löste Alno die Bankverbindlichkeiten ab, zudem verzichteten die Konsortialinstitute auf einen Teil ihrer Forderungen. Die Gesellschaft aus Pfullendorf in der Nähe vom Bodensee war plötzlich schuldenfrei.
Damit nicht genug. Ende April emittierte Alno zusätzlich eine Mittelstands-Anleihe (WKN: A1R1BR) mit fünf Jahren Laufzeit und einem Kupon von 8,5 Prozent im Volumen von 45 Mio. Euro. Ein Drittel des Volumens sicherte allein der Schweizer Großaktionär Swiss Entrepreneur zu. Die Börsianer waren überzeugt von der Story. Der Bond ging weg wie geschnitten Brot. Mit dem Geld sollte die Expansion mit hochwertigen Küchen in Auslandsmärkte wie China, Amerika und Russland forciert werden. „Hier sind die Margen deutlich höher“, sagt Müller. Mitte Mai meldete Alno, dass im ersten Quartal 2013 bei um rund 15 Prozent rückläufigen Erlösen ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) herausgesprungen sei. Das Umsatzminus war dabei dem Heimatmarkt geschuldet. Im Ausland legten die Erlös um neun Prozent auf 34 Mio. Euro zu. Die Erlösschmelze in Deutschland scheint aber nicht nur konjunkturelle Gründe zu haben, sondern auch eine strategische Komponente zu besitzen. Immerhin betonte Firmenlenker Müller in Frankfurt: „Wir verkaufen nur noch Küchen, mit denen wir auch Geld verdienen.“ Ganz ohne Makel war der Jahresauftakt dennoch nicht, denn die Ordereingänge blieben hinter den Erwartungen zurück.
Als hinreichende Erklärung für den Kursrutsch zurück auf das 1-Euro-Niveau dient das schlechter als gedacht gefüllte Auftragsbuch wohl kaum. Die grundsätzlichen Ziele hat Alno bislang nicht in Frage gestellt. Und auch auf der Hauptversammlung Ende Juni betonte Müller: „Wir sind auf Kurs.“ Einen Teil des Rutsches führt die Investorenszene darauf zurück, dass etliche Stücke aus der Kapitalerhöhung von Ende 2012 wohl in schwache Hände geflossen sind und relativ schnell wieder den Weg zurück auf den Markt gefunden haben. Ungelöst ist auch das Problem der zu geringen Auslastung des Stammwerks in Pfullendorf und der Produktionsstätte in Enger in der Nähe von Herford. Ziel des Alno-Managements war, Markenrechte und die Vertriebsmannschaften von Küchenherstellern zu übernehmen, die Fertigung dann aber nach Pfullendorf zu verlagern. Laut Gerüchten sollen insbesondere Schweizer Küchenhersteller hierfür in Frage kommen, weil Alno als einer der wenigen Anbieter in der Lage ist, die dortigen Norm-Größen zu erfüllen. Noch warten die Anleger aber auf erste Vollzugsmeldungen. Dabei schienen einiges Projekte bereits recht konkret gewesen zu sein.
Für enorme Verunsicherung bei den Investoren sorgte Mitte Mai die überraschende Demission von COO und Hoffnungsträger Elmar Duffner. Dabei sollte der frühere Poggenpohl-Geschäftsführer im Sommer eigentlich den Vorstandsvorsitz von Max Müller beerben. Offiziell hieß es, dass Duffner das Unternehmen auf eignen Wunsch verlassen wolle, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Wirklich schlüssig klingt der Sinneswandel kurz vor der Stabübergabe nicht. Kolportiert wird, dass Müller offenbar doch an seinem Amt festhalten wollte und Duffner, der gleichzeig auch Präsident des VDM Verband der deutschen Möbelindustrie ist, daher die Rücktrittsoption aus seinem Vertrag gezogen hat. Unumstritten ist aber auch Müller nicht, der Schweizer ist zwar ein charismatischer Typ. Sein Engagement bei Alno hat er sich bislang aber auch fürstlich belohnen lassen. Zu allem Überfluss gab es Ende Juni noch eine Aktienumplatzierung des Schweizer Investors Christoph Dietsche, der einen Teil seiner Stücke an seine Frau übertragen hat. Dadurch hat sich sein Anteil von 8,14 Prozent auf 4,87 Prozent verringert. „Herr Dietsche mit seiner SE Swiss Entrepreneur AG und seine Familie bleiben selbstverständlich weiterhin ein wichtiger strategischer Investor für die Alno AG“, betont der Küchenhersteller.
Auf der Habenseite kann Alno dagegen die Fortschritte in China verbuchen. So sollen die eher hochwertigen Küchen der Tochter Wellmann im Reich der Mitte künftig in eigenen Studios verkauft werden. Für 2013 sind etwa 20 Läden geplant. Bis 2015 soll die Zahl auf 100 Flagship-Stores steigen. Der Umsatz soll dann im zweistelligen Millionenbereich liegen. „Das ist das bisher größte Geschäft für Alno in China und ein extrem wichtiger Baustein unserer Expansionsstrategie“, sagt Alno-Chef Müller. Noch ist Alno aber sehr auf den Heimatmarkt fokussiert. Die Exportquote schwankt seit Jahren um gut 28 Prozent. Fast 85 Prozent der Ausfuhren entfielen dabei auf Europa. Potenzial ist also vorhanden. Als langfristiges Ziel hat der Vorstand eine Exportquote von 40 Prozent ausgerufen.
Auch für Aktionäre dienlich, ist ein Blick auf die Entwicklung des Anleihenkurses von Alno. Schließlich ist er eine Art Seismograph für die erwartete Zahlungsfähigkeit des Küchenherstellers. Dramatisch sind die Signale noch nicht, doch der kontinuierliche Rückgang auf zuletzt 94 Prozent ist zumindest eine Warnung. Im Tief notierte der Bond sogar bei 92,4 Prozent. Auch wenn es an ganz konkreten Negativmeldungen mangelt, im grünen Bereich scheint bei Alno keinesfalls alles zu sein. Da wird die Bewertung der Aktie beinahe zum Glücksspiel. Der Börsenwert beträgt momentan 73,5 Mio. Euro. Gemessen am 2012er-Umsatz von 446 Mio. Euro scheint das mickrig. Doch Vorschusslorbeeren hat Alno nicht wirklich verdient. Dafür war die Historie einfach zu schlecht. Und der Weg in die schwarzen Zahlen ist noch nicht gesichert. Der Weg zu höheren Kursen kann nur über fundamentale Fortschritte gehen. Die nächste Gelegenheit die Investoren zu überzeugen, hat der Vorstand am 30. August. Dann stehen die Halbjahreszahlen an. Schon jetzt auf eine positive Überraschung zu spekulieren, bietet sich aber nicht wirklich an. Dafür ist das Chance-Risiko-Verhältnis nicht ausgewogen genug. Sollte die Notiz gar unter die 1-Euro-Marke abtauchen, dürften weitere Anleger die Reißleine ziehen. Alno schwankt momentan zwischen sexy Turnaround-Story und nerviger Never-Ending-Umstrukturierungs-Story. Die Aktie gehört per saldo nur auf die Beobachtungsliste.
Foto: Alno AG...
Alno
Kurs: 0,00
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Alno | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
778840 | DE0007788408 | AG | 7,26 Mio € | 27.07.1995 | Verkaufen (Insolvenz) |
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Allmählich werden die Investoren unruhig. Auch die kürzlich vorgelegten Quartalszahlen brachten keine Wende. Die Südzucker-Aktie ist in die Nähe des 52-Wochen-Tiefs abgerutscht und zählt mit einem Kursverlust von fast einem Viertel seit Jahresbeginn zu den schlechtesten MDAX-Werten. Nur Salzgitter, SGL Carbon und Aurubis bescherten ihren Anlegern noch höhere Verluste. Vorbei die Ende 2008 bei einstelligen Kursen gestartete Rally, die den Titel Anfang 2013 bis auf 34 Euro führte. Mittlerweile kostet der Anteilschein nur noch gut 24 Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser befürchten gar einen weiteren Rutsch bis auf 19 Euro und raten weiter zum Verkauf.
Dennoch scheint das Papier allmählich einen Blick wert zu sein. Immerhin gehört die Südzucker-Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 12,5 schon jetzt zu den günstigsten Titeln aus dem Mid-Cap-Index. Dabei haben die Analysten ihre Ergebnisschätzungen nach dem Ausnahmejahr 2012/13 längst deutlich gekappt. Zunehmend interessant wird der Titel auch unter Dividendenaspekten. Zur Hauptversammlung am 1. August 2013 in Mannheim schlägt Sudzucker eine von 0,70 auf 0,90 Euro erhöhte Dividende pro Aktie vor. Damit erreicht das Papier eine sehr anständige Rendite von 3,7 Prozent. Fraglich ist allerdings, ob das Unternehmen diesen Ausschüttungssatz beibehält. Zwar hat Südzucker nun vier Mal hintereinander die Dividende erhöht, da würde eine Reduzierung eher unschön aussehen. Andererseits werden die Gewinne im laufenden Jahr deutlich rückläufig sein.
Bereits im ersten Viertel der Berichtsperiode 2013/14, das im Mai endete, ist das operative Ergebnis um 12,5 Prozent auf 230 Mio. Euro gesunken. Die Erwartungen der Analysten an das EBIT lagen teilweise bei mehr als 250 Mio. Euro. Hauptverantwortlich für den Rückschritt ist der kräftige Ergebnisverfall im Bereich Zucker, der für mehr als die Hälfte der Umsatzerlöse steht. Europas größter Zuckerhersteller leidet unter den hohen Rohstoffkosten. Und weil die Werke wegen der etwas schlechteren Ernte nicht voll ausgelastet waren, konnte der Konzern auch weniger von seinen Kosten decken. Kurzfristige Besserung scheint nicht in Sicht. So erwartet das deutsche Researchhaus F. O. Licht, dass die weltweite Zuckerproduktion im Kampagnejahr 2012/13 um 4,4 Prozent auf 183,1 Mio. Tonnen steigen wird. Das würde dazu führen, dass sich der Angebotsüberschuss auf 14,4 Mio. Tonnen ausweitet – nach 9,8 Mio. Tonnen im Vorjahr. Damit befänden sich die Lagerbestände auf einem relativ hohen Niveau. Zur Vorlage des jüngsten Zwischenberichts bestätigte Vorstandschef Wolfgang Heer daher die Prognose, wonach der Gewinn im Zuckerbereich im Gesamtjahr unter dem Vorjahresniveau liegen wird. Daher werde das operative Ergebnis des Unternehmens von 974 Mio. Euro auf 825 Mio. Euro sinken. Als Heer Mitte Mai die Investoren erstmals mit diesem Ausblick konfrontierte, leitete er damit den Kursverfall ein. Nun sind diese Fakten aber längst auf dem Tisch.
Spannend wird jetzt, wann die Börsianer bei Südzucker wieder auf den Kaufen-Knopf drücken. Grundsätzlich handelt es sich um eine super solide Firma. Die Eigenkapitalquote beträgt knapp 54 Prozent. Allein innerhalb der vergangenen zwölf Monate hat der Vorstand die Nettoverschuldung von 791 Mio. auf 464 Mio. Euro gedrückt. Im laufenden Geschäftsjahr ist eine weitere Reduzierung auf 300 bis 400 Mio. Euro geplant. Die Liquiditätsreserven betragen zurzeit rund 2,7 Mrd. Euro. Der Börsenwert von Südzucker erreicht rund 4,9 Mrd. Euro. Damit zählt die Gesellschaft zu den Top Ten aus dem MDAX. Zudem hält das Unternehmen 71 Prozent an dem Biosprithersteller CropEnergies – und deren Kurs entwickelt sich derzeit ganz manierlich. Anleger, die sich an dem aktuellen Chartbild nicht stören und sich langfristig an einer prima Firma beteiligen wollen, sollten sich also ruhig einmal mit dem Thema Südzucker beschäftigen.
Foto: Südzucker AG...
Südzucker
Kurs: 10,25
CropEnergies
Kurs: 13,40
© boersengefluester.de | Redaktion
Anleger aufgepasst: An der Frankfurter Börse zeichnet sich gerade eine interessante Branchenrotation ab. Sektoren, wie zum Beispiel Stahl (ThyssenKrupp, Salzgitter und Klöckner Co), die lange Zeit komplett out waren, erleben ein zartes Comeback. Beinahe noch interessanter könnte die Entwicklung im Solarbereich sein. Während die Meldungslage noch immer durch prominente Schieflagen wie bei Conergy oder Solarworld dominiert wird, zeichnet sich bei den Zulieferern und Projektierern bereits ein deutlich helleres Bild ab. Mit ein Auslöser der Entwicklung sind die überraschend guten Zahlen und Kursanstiege von chinesischen Branchenriesen wie Ja Solar, Yingli Green Energy, Trina Solar oder dem preisaggressiven Anbieter Jinko Solar – trotz der hohen Verschuldung bei den einzelnen Unternehmen.
Vertrauen schöpfen die Börsianer allmählich auch wieder bei heimischen Unternehmen wie SMA Solar Technology. Dabei muss der Spezialist für Wechselrichter momentan unliebsame Wege gehen und bis Ende des kommenden Jahres 400 Stellen in Deutschland streichen. „Wir gehen von einer länger anhaltenden Konsolidierungsphase in der Solarbranche aus. Als Marktführer sind wir davon im besonderen Maße betroffen“, sagt SMA-Solar-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon. Zudem will das Unternehmen aus der Nähe von Kassel die Geschäftsbasis zu verbreitern und sieht im Bereich Energiemanagement Wachstumspotenzial. Zudem forciert der TecDAX-Konzern seine Aktivitäten in Asien, Amerika und Südafrika.
Für das laufende Jahr müssen sich die Anleger aber auf rote Zahlen und einen spürbaren Umsatzrückgang einstellen. Immerhin verfügt das SMA Solar über eine Nettoliquidität von 375 Mio. Euro. – verglichen mit dem Börsenwert von rund 819 Mio. Euro ist das recht üppig. Die Eigenkapitalquote beträgt für die Branche weit überdurchschnittliche 59 Prozent. Am 8. Juli 2013 wird SMA seinen Halbjahresbericht vorstellen. Kaum zu glauben, dass der Vorstand viel Positives zu berichten hat. Aber die Börsianer werden genau zwischen den Zeilen lesen und den Ausblick studieren. Vor drei Jahren kostete das Papier beinahe 100 Euro. Wohl dem, der damals Kasse machte. Es folgte nämlich ein Absturz um 85 Prozent. Seit Ende 2012 bildet die SMA-Aktie nun einen Boden aus und bewegt sich tendenziell wieder in Nordrichtung. Klar sollte aber sein: Es handelt sich um eine sehr riskante Anlage! Es gibt auch Stimmen mit einer deutlich skeptischeren Sicht der Dinge. Die Experten der Commerzbank etwa raten mit Kursziel 16 Euro zum Verkauf.
Einen – gemessen an den historischen Höchstkursen aus dem Jahr 2008 – noch krasseren Kursabsturz haben die Aktionäre von Manz hinter sich. Allerdings krachten die Notierungen von Manz bereits im Jahr 2008 ein. Zu dieser Zeit galt SMA Solar mit seinen Wechselrichtern noch als ein „weißer Rabe“ – also eine absolute Ausnahmeerscheinung in der Ökowelt. Um die Abhängigkeit vom Solarsektor zu verringern, setzt der High-Tech-Maschinenbauer Manz nun verstärkt auf die Geschäftsbereiche „Display“ und „Battery“. Im ersten Quartal 2013 stammten nur noch rund sechs Prozent der Konzernerlöse aus dem Solarsektor. Derartige Größenverhältnisse liegen allerdings in erster Linie daran, dass das Solargeschäft der Reutlinger um rund 80 Prozent wegbrach. Im Batterie-Bereich stellt Manz Maschinen her, mit denen die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien verbessert wird. Hier profitiert das Unternehmen vom Wachstumsmarkt Elektromobilität. Aber auch für die Produktion von Sprecherlösungen grüner Energien sind die Systeme einsetzbar. Wichtigste Sparte von Manz sind mittlerweile aber die Displays. So werden auf den Maschinen von Manz Bildschirme für Laptops und Fernseher, aber auch Touchscreens für Smartphones oder Navigationsgeräte hergestellt.
Nach einem total verkorksten Vorjahr, in dem Sonderabschreibungen den Verlust auf 33,5 Mio. Euro anschwellen ließen, rechnet das bis 2011 noch im TecDAX geführte Unternehmen für 2013 mit einem Erlösplus im „deutlich zweistelligen Prozentbereich“ und einem positiven Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT). Zur Einordnung: 2012 kam Manz auf Erlöse von 184 Mio. Euro. An der Börse ist das Unternehmen derzeit mit knapp 134 Mio. Euro bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt rund 15. Angesichts solcher Relationen ist der Titel durchaus eine Überlegung wert. Aber auch hier gilt: Vorsicht heiß!
Ebenfalls über TecDAX-Erfahrung verfügt Phoenix Solar. Kurz nach Manz, musste aber auch der Projektierer aus Sulzemoos den Index verlassen. Es folgte eine bittere Schrumpfkur, die bis ans Eingemachte ging. Sogar das frühere Stammgeschäft in Deutschland hat Phoenix weitgehend eingestellt. Nun konzentriert sich das Unternehmen auf das Auslandsgeschäft. Ausführliche Informationen von boersengefluester.de finden Sie hier. Zuletzt ließ der Vorstand mit einigen guten Nachrichten aufhorchen. Den Anfang machte im Juli eine Vereinbarung zum Bau eines 38,6 Megawatt Solarstromkraftwerks in den Vereinigten Staaten. Dabei handelt es sich um den größten Auftrag in der Firmengeschichte. Auf dem Papier deutlich kleiner, aber ebenfalls super interessant, ist der jüngste Zuschlag aus Saudi-Arabien. Hier geht es um die zweite Ausbaustufe für ein Solarkraftwerk in der Hauptstadt Riyadh mit einer maximalen Leistung von 1,8 Megawatt. Hier saß Phoenix bereits im Startprojekt mit im Boot, verdiente offenbar aber kein Geld. Dem Vernehmen nach sorgten die hohen Wüstentemperaturen immer wieder für Probleme bei der Funktionsfähigkeit der Wechselrichter. Dieses Problem scheint Phoenix durch die Verlagerung der Wechselrichter in spezielle Kühlräume gelöst bekommen zu haben. Den Auftraggebern scheint die Lösung imponiert zu haben, so dass Firmenkenner mit weiteren Zuschlägen rechnen. Und auch Phoenix-Chef Bern Köhler betont: „Der Mittlere Osten ist eine schnell wachsende Region, von der wir zukünftig eine hohe Nachfrage nach solarer Energie erwarten.“
An der Börse sorgte die Meldung aus der Wüste für einen Kursauftrieb um ein Viertel auf die Marke von 2 Euro. Kurzfristig sieht der Chart damit sehr heiß aus. Bei etwas längerfristiger Betrachtung lässt sich allerdings erkennen, dass im Prinzip nicht viel passiert ist. Die Marktkapitalisierung erreicht nun 15 Mio. Euro. Das KGV auf Basis der Prognosen von boersengefluester.de beträgt nur etwa 8,3. Im Markt kursieren Gerüchte, wonach Phoenix im kommenden Jahr sogar deutlich mehr Geld verdienen könnte und das KGV derzeit wohl eher im „Vierer-Bereich“ anzusiedeln sei. Auch an dieser Stelle der Hinweis auf das weit überdurchschnittliche Risiko. Phoenix gehört klar in die Kategorie Hot Stock – auch wenn die Wette bislang großartig aufgegangen ist.
Foto: Phoenix Solar AG
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SMA Solar Technology
Kurs: 13,23
Manz
Kurs: 1,80
Phoenix Solar
Kurs: 0,00
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Phoenix Solar | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0BVU9 | DE000A0BVU93 | AG | 0,82 Mio € | 18.11.2004 | Verkaufen (Insolvenz) |
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Manz | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0JQ5U | DE000A0JQ5U3 | AG | 18,45 Mio € | 22.09.2006 | Verkaufen |
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SMA Solar Technology | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0DJ6J | DE000A0DJ6J9 | AG | 459,08 Mio € | 27.06.2008 | Halten |
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Im Prinzip lassen die drei Einschätzungen Kaufen, Halten und Verkaufen klare Aufforderungen. Dennoch tun Anleger gut daran, sich genau mit der üblichen Interpretation der gängigen Analysteneinschätzungen auseinander zu setzen. Bei manchen Empfehlungen sind die Grenzen nämlich fließend. Zudem gibt es eine Flut an Anglizismen. Boersengefluester.de erklärt die wichtigsten Begriffe.
Kaufen: Bei dieser Einschätzung gibt es wenig Interpretationsraum – sollte man meinen. Dennoch sollten Anleger im Kleingedruckten der Analysen schauen, was die jeweilige Bank mit diesem Urteil meint. Häufig meinen Analysten lediglich, dass sich das Papier besser als der Gesamtmarkt entwickeln sollte. Unter Umständen kann das auch eine negative Performance beinhalten. Zudem gibt es jede Menge Anglizismen, die eine vergleichbare Bedeutung haben. So tauchen auf Studien regelmäßig die Begriffe „Overweight“ (Übergewichten), „Outperformer“ (Überdurchschnittlich) oder „Add“ (Aufstocken bzw. Akkumulieren) auf. Mitunter werden Titel auf eine sogenannte „Conviction List“ (Empfehlungsliste) genommen. Auch der Begriff „Priority List“ taucht in diesem Zusammenhang auf und hat etwa die gleiche Bedeutung wie Conviction List. Hellhörig sollten Anleger werden, wenn der Begriff „Strong Buy“ (Starker Kauf) auftaucht. Dann scheint es der jeweilige Experte wirklich ernst mit seiner Empfehlung zu meinen, auch unter Timing-Aspekten. Allerdings lassen sich die nur die wenigsten Analysten zu einer „Strong-Buy-Einschätzung“ hinreißen. Wichtig zu wissen: „Kaufen“ ist die häufigste Einschätzung der Analysten. In der Regel steht unter rund der Hälfte aller Studien dieser Rat. Verkaufsempfehlungen sind wesentlich seltener und machen nur zwischen 15 und 20 Prozent der Tipps aus. Kein Wunder, denn auch die Banken müssen sich mit ihren Studien an die Investoren wenden. Und eine lauwarme „Halten-Empfehlung“ oder ein Verkaufsrat für eine Aktie, die ohnehin kaum jemand im Depot hat, lassen sich nur schwer vermarkten. Wenn Sie also eine Studie mit dem Urteil „Kaufen“ lesen, müssen Sie nicht unbedingt gleich eine entsprechende Order bei ihrem Discount-Broker abgeben. Betrachten Sie es eher als Hinweis, dass eine Aktie grundsätzlich positive Kurschancen hat. Ob der Titel damit auch in Ihr Portfolio passt, ist eine ganz andere Frage. Hier spielen noch weitere Faktoren wie Risikograd, Branchenzugehörigkeit und vor allen Dingen ihre bisherige Depotzusammensetzung eine Rolle.
Halten: Wenn man keine wirkliche Meinung zu einer Aktie hat, enden Analysen oder Beiträge zu Einzelaktien häufig mit der Empfehlung „Halten“. Nicht wenige Experten sehen darin sogar eine verkappte Verkaufen-Einschätzung. Insbesondere dann, wenn ein Titel von „Kaufen“ auf „Halten“ heruntergestuft wird. Vermutlich keine ganz falsche Interpretation. Ursprünglich war der Rat „Halten“ für eine Aktie reserviert, die maximal noch über ein – gemessen am Vergleichsindex – durchschnittliches Kurspotenzial verfügt. Daher verwenden Banker auch gern Begriffe wie „Inline“, „Neutral“ oder „Equalweight“ (Gleichgewichten). In Richtung Watchlist geht die Bezeichnung „Beobachten“. Allerdings wird von den Autoren in der Regel nicht näher darauf eingegangen, wie lange man den Titel eigentlich beobachten soll und wann der Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen ist – beziehungsweise ab wann das Papier uninteressant wird und von der Beachachtungsliste verschwinden kann. Intellektuell schwer nachzuvollziehen ist die Anpassung von „Verkaufen“ auf „Halten“. Wie soll ein Investor plötzlich an etwas festhalten, wovon er sich vorher schon getrennt hat? Leidgeprüfte Aktionäre, die sich von einem Verlustbringer nicht trennen können, interpretieren „Halten“ häufig im Sinne von „Durchhalten“.
Verkaufen: In der Praxis kommen Verkaufsempfehlungen eher selten vor. Und bevor die Höchststrafe für eine Aktie in Form eines „Strong-Sell“-Urteils kommt, muss schon viel passieren. Weit weniger dramatisch klingen artverwandte Begriffe wie „Underperformer“ oder „Untergewichten“. Sonderlich populär sind Verkaufsempfehlungen schon aus folgendem Grund nicht: Tritt der befürchtete Kursrückgang ein, geben Anleger gern dem jeweiligen Analysten die Schuld an dem Verfall der eigenen Aktie. Zieht man hingegen die Reißleine, und der Titel entwickelt sich entgegen der Erwartungen nach oben, hat der Analyst ebenfalls den Schwarzen Peter gezogen. Entgangene Gewinne wiegen in der Psyche des Investors schließlich noch schlimmer echte Verluste. Freund macht man sich so nicht. Außerdem lassen sich Verkaufs-Analysen bei den Banken schwerer in klingende Münzen umwandeln. Bei den meisten Titeln, die mit einem Verkaufsurteil versehen sind, handelt es sich in der Tat um Rohrkrepierer. Uninteressant sind Verkaufseinschätzungen aber nicht – im Gegenteil: Mitunter ergeben sich aus dem Pool der Verlierer nämlich super lukrative Einstiegsgelegenheiten. Steht eine Aktie einmal auf Verkaufen, tun sich die meisten Experten nämlich schwer, das Papier wieder herauf zu stufen. Meist reagieren die Kurse bei sich andeutenden Turnarounds wesentlich schneller als es die harten Finanzzahlen erkennen lassen....
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Während die Enthüllungen über Lauschangriffe und Datenspionage weiterhin den politischen Alltag bestimmen, beschäftigen sich die Börsianer längt mit den möglichen Profiteuren der aktuellen Debatte. Schließlich dürfte das Ausmaß des möglichen Datenklaus nun auch bei den Unternehmen für Unruhe sorgen und die Anforderungen an die eigene damit IT neu definiert werden. Einzelne Sicherheitsspezialisten berichten bereits über deutlich zunehmende Anfragen von Firmenseite. Kein Wunder, dass insbesondere die Aktien von IT-Dienstleistern und einzelnen Softwarespezialisten derzeit auf der Watchlist vieler Investoren stehen. Boersengefluester.de stellt ausgesuchte heimische Titel vor.
Als Gewinner des Spionageskandals gilt die Aktie des TecDAX-Konzerns Bechtle. Die Gesellschaft aus Neckarsulm betreibt 65 Systemhäuser in der DACH-Region und zählt damit zu den größeren Anbietern von IT-Produkten und entsprechenden Service-Dienstleistungen. Allerdings verlieft der Jahresstart für Bechtle bislang wenig zufriedenstellend – zumindest was die Ergebnisentwicklung angeht. Immerhin hat Vorstandschef Thomas Olemotz für die kommenden Quartale Besserung angekündigt. Zudem deutete der Manager zuletzt direkt an, von der aktuellen Spionagedebatte zu profitieren. Die Kursziele der meisten Analysten bewegen sich allerdings in unmittelbarer Nähe der aktuellen Notiz. Spekulationen, wonach Bechtle mit einer Übernahme von Cancom liebäugele, wies der Manager allerdings zurück. Zur Einordnung: Bechtle hat zurzeit einen Börsenwert von etwa 793 Mio. Euro. Cancom liegt bei 242 Mio. Euro. Ausgelöst wurden die Gerüchte durch den 10prozentigen Einstieg der Familie Schick bei Cancom. Der Bechtle-Gründer ist gleichzeitig noch mit 35,02 Prozent bei Bechtle engagiert. Dass das Engagement tatsächlich rein privat ist, glauben allerdings die wenigsten Börsianer.
Dabei sieht der Chart von Cancom wie eine Fahnenstange aus. Seit Jahresanfang hat die Aktie um rund 60 Prozent an Wert gewonnen. Seit Anfang 2009 hat sich die Kapitalisierung fast verzehnfacht. Firmenchef Klaus Weinmann nutzt den Hype um Datensicherheit, um die Kursparty anzuheizen. Nach seinen Aussagen profitiert der Konzern von der öffentlichen Diskussion, denn das treibe die Nachfrage nach der hauseigenen Cloud-Lösung noch stärker an. Zudem hat Weinmann gegenüber einer Finanzzeitschrift erklärt, dass sich das Geschäft im zweiten Quartal erfreulich entwickelt habe. „April und Mai waren gute Monate. Im Juni hat sich der positive Trend fortgesetzt.“ Cloud-Dienste brächten derzeit einen Jahresumsatz von 10 Mio. Euro. Der Firmenlenker hat das Geschäft des IT-Systemhauses in den vergangenen Jahren erheblich ausgebaut und die Größenvorteile genutzt, um die Profitabilität deutlich zu verbessern. So kletterte der Umsatz 2012 um 2,5 Prozent auf 558,1 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte auf 28,1 Mio. Euro. Die operative Marge erreichte damit fünf Prozent. Im Jahr 2008 waren es lediglich 2,3 Prozent. In drei bis fünf Jahren will Cancom beim Umsatz die Marke von 1 Mrd. Euro knacken. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben zuletzt das Kursziel von 22,50 auf 29 Euro angehoben. Das Kursziel liegt damit deutlich über dem der anderen Häuser wie der Deutschen Bank oder von Warburg Research. Allianz Global Investors hält mittlerweile mehr als 3,4 Prozent an Cancom. Die nächsten Kursimpulse dürften spätestens die Quartalszahlen am 13. August liefern.
Bestens in die Zeit passt auch die jüngste Übernahme von All For One Steeb. So ist die auf Software für den Mittelstand spezialisierte Gesellschaft mit knapp drei Viertel bei der Webmaxx GmbH eingestiegen. Während sich All For One normalerweise im SAP-Umfeld tummelt, haben sich die Schwaben diesmal einen Spezialisten für Cloudtechnologie von Microsoft und Linux-Datenbank-Servern geschnappt. Dabei geht es unter anderem um den sicheren Umgang mit Firmen-Mails und anderen Dokumentations-Programmen. Offenbar eine sinnvolle Erweiterung für All For One. Nachdem der Aktienkurs seit Jahresanfang wie festgenagelt war, scheint nun der Knoten geplatzt zu sein. Mit 17 Euro bewegt sich das Papier auf einem neuen Mehr-Jahres-Hoch. Zukäufe werden bei All For One Steeb mittlerweile sehr positiv gesehen, weil das Unternehmen als vorbildlich bei der Integration gilt. Im Zuge der zahlreichen Übernahmen hat sich allerdings auch die Kapitalstruktur von All For One deutlich geändert. Statt eines Überschusses an Liquiden Mitteln weist die Gesellschaft mittlerweile Nettofinanzverbindlichkeiten von 18 Mio. Euro auf. Längst vorbei auch die Zeiten, als der Börsenwert geringer war als das Eigenkapital. Mittlerweile kommt der Small Cap auf ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund zwei. Dennoch halten Analysten den Titel weiterhin für aussichtsreich. Angesichts des anhaltenden Wachstums sieht die Frankfurter BankM den Titel erst bei 18,55 Euro als fair bewertet an und rät weiterhin zum Einstieg.
Eine erste Adresse für den sicheren Umgang mit sensiblen Daten ist Secunet. Bereits seit Mitte Mai schießt die Notiz des IT-Sicherheitsexperten nach oben und notiert mittlerweile auf dem höchsten Stand seit 2001. Der Startpunkt der Kursrally deckt sich genau mit dem Termin der jüngsten Hauptversammlung. Dabei gab es auf dem Aktionärstreffen keine wirklichen Neuheiten zu verkünden. 2012 war für Secunet mit 67 Mio. Euro Umsatz und 3,7 Mio. Euro Gewinn das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte. „Unser Markt wächst kontinuierlich, bei den Zielgruppen sind wir als Partner gefragt: Daher spricht vieles für eine fortgesetzte Expansion“, rief Vorstandschef Rainer Baumgart den Anlegern zu. Als IT-Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland arbeiten die Essener an hochsensiblen Projekten. Für öffentliche Einrichtungen aus der ganzen Welt bietet Secunet Verschlüsselungstechniken für streng vertrauliche Daten an. So läuft etwa die elektronische Steuererklärung ELSTER mit Hilfe von Secunet-Technik. Andere Einsatzgebiete sind beispielsweise biometrische Grenzkontrollen. Rund 78 Prozent der Umsätze entfielen zuletzt auf diesen sogenannten Public-Sektor. Die restlichen Erlöse erzielt Secunet mit ganz „normalen“ Unternehmen wie BMW oder Deutsche Post – auch hier geht es um Lösungen im Bereich der IT- oder Produktionssicherheit.
Anlass zu Spekulationen gibt immer wieder die Aktionärsstruktur. 2004 ist Giesecke & Devrient bei Secunet eingestiegen und kontrolliert mittlerweile 78,96 Prozent der Stimmen. Der Streubesitz liegt nach letzten Angaben bei 13,44 Prozent. Wichtig: Für einen anderen Investor als Giesecke & Devrient wäre es vermutlich schwer, sich im größeren Stil bei Secunet einzukaufen. Aufgrund der hochsensiblen Tätigkeitsbereiche können auf Basis des Außenwirtschaftsgesetzes Beschränkungen bei der Übertragung von Secunet-Aktien auferlegt werden. Fundamental ist die Secunet-Aktie bereits recht hoch bewertet. Der Börsenwert von 93 Mio. Euro entspricht dem 1,4fachen des zuletzt erzielten Umsatzes. Das KGV auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de beträgt ambitionierte 23. Zudem müssen Investoren rund das Dreifache des Eigenkapitals für Secunet auf den Tisch legen. Andererseits ist die Gesellschaft nicht bei Banken verschuldet. 20 Prozent der Kapitalisierung sind durch liquide Mittel gedeckt.
Zu den weiteren Profiteuren der Sicherheitsdebatte zählt auch S&T – manchem Anleger vielleicht noch besser unter dem früheren Namen Quanmax bekannt. Die Österreicher waren früher als reiner Verkäufer von Notebooks unterwegs, haben sich aber längst zu einem integrierten Systemhaus für IT-Produkte gewandelt. Ein Fokus liegt auf Osteuropa. Für das laufende Jahr peilt Konzernchef Hannes Niederhauser einen Gewinnanstig um mehr als 25 Prozent auf rund 12 Mio. Euro an. Dem steht ein Börsenwert von knapp 90 Mio. Euro entgegen. Wirklich teuer ist die Aktie also nicht. Dennoch läuft das Papier seit vielen Quartalen bestenfalls seitwärts. Die Gründe für die relative Underperformance sind schwer auszumachen. In der Regel liefert das Unternehmen ganz ordentliche Zahlen. Mitte Mai hat Quanmax relativ zügig eine 15 Mio. Euro umfassende Anleihe mit einem Kupon von 7,25 Prozent platziert. Langfristiges Ziel von S&T ist die Aufnahme in den TecDAX.
Dieser Artikel enthält Passagen von Egmond Haidt, der für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt.
Foto: All For One Steeb AG...
Bechtle
Kurs: 30,72
Cancom
Kurs: 23,44
All for One Group
Kurs: 56,20
secunet Security Networks
Kurs: 113,60
Kontron
Kurs: 18,94
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Bereits auf der Frühjahrskonferenz der Deutschen Börse im Mai waren sich die Investoren einig. Die Präsentation von Helma Eigenheim zählte wieder mal zu den interessantesten Vorträgen. Die Kombination aus knackiger Investmentstory und günstig bewerteter Aktie kommt an. Kein Wunder, dass der Small Cap viele Fans unter den heimischen Investoren hat. Die hohe Erwartungshaltung scheint jedoch gerechtfertigt. Im ersten Halbjahr 2013 hat der Anbieter von Wohnhäusern und Ferienimmobilien die Auftragseingänge um knapp ein Viertel auf fast 72 Mio. Euro gesteigert. Dabei kam das komplette Geschäft von Privatkunden. Die Ende Januar angekündigte Erweiterung des Helma-Angebots um den Verkauf von Mehrfamilienhäusern an institutionelle Investoren wird sich erst im zweiten Halbjahr 2013 in den Zahlen niederschlagen....
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Vor genau drei Jahren startete Ströer Media an der Börse. Für Anleger, die damals zugriffen und den Titel noch immer im Depot haben, war der Werbeflächenanbieter bislang kein gutes Investment. Zwar ging es nach dem Start am 15. Juli 2010 zu 20 Euro zunächst bis auf 27 Euro in der Spitze, doch dann folgte ein deftiger Absturz. Mitte Mai 2012 notierte der SDAX-Titel zuletzt in zweistelligen Kursregionen. Für 2011 und 2012 mussten die Kölner unterm Strich rote Zahlen ausweisen. Einziger Trost: Im operativen Geschäft war die Gesellschaft stets profitabel. Doch die Digitalisierung der Werbung hatte auch für Ströer enorme Konsequenzen. So finden sich auch heute noch klassische Werbeplakate an vielen Straßen. Doch die Werbekunden setzen zunehmend auf bewegte Bilder. Daher musste Ströer an Ballungszentren wie Einkaufscentern, Bahnhöfen oder Flughäfen kräftig in Bildschirme und Infoscreens investieren.
Zudem hat der Vorstand mehrere Online-Werbevermarkter in Deutschland übernommen. Nun setzte Ströer Media noch einen drauf und stieg mit 53 Prozent bei der auf den osteuropäischen Markt fokussierten Ballroom Goup ein. „Wir sind damit auch international auf dem Weg zum ersten voll integrierten Premium-Vermarkter“, sagt Ströer Media-Vorstandsmitglied Christian Schmalzl. Zum Kaufpreis für die Ballroom-Anteile schweigt sich Ströer aus. Das Unternehmen erreichte im Vorjahr einen Umsatz von etwa 30 Mio. Euro. An der Börse werden die jüngsten Aktivitäten des Spezialisten für Außenwerbung aber positiv gesehen. So zog der Kurs in den vergangenen vier Wochen bereits um etwa zehn Prozent an.
Nun kommt es darauf, dass sich der jüngste Kursaufschwung als nachhaltig erweist. Im Idealfall meistert die Notiz demnächst die Barriere bei 9,50 Euro. Spätestens hier legte die Notiz im vergangenen Jahr immer wieder den Rückwärtsgang ein. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser trauen dem Papier allerdings viel mehr zu und veranschlagen den fairen Wert auf 14 Euro. Das wäre ein Potenzial von immerhin gut 60 Prozent. Für SDAX-Verhältnisse ist das eine klare Ansage. Voraussetzung ist allerdings, dass die Fortschritte bei Ströer sich nun endlich auch in entsprechend guten Zahlen zeigen. Dabei hängt das Unternehmen naturgemäß an der Entwicklung der Werbebudgets – und somit letztlich an der Konjunktur. Neue wichtige Märkte für Ströer sind Türkei und Polen. Risiken sind also durchaus vorhanden. Dafür ist die Aktie relativ moderat bewertet – zumindest gemessen am Umsatz und der operativen Ergebnisausbeute.
Der Börsenwert beträgt rund 418 Mio. Euro. Firmengründer Udo Müller und Dirk Ströer halten zusammen gut 54 Prozent der Anteile. Der Rest befindet sich im Streubesitz. Grundsätzlich Ströer gehört damit also in die Gattung der Inhabergeführten Unternehmen. Normalerweise mögen die Börsianer solche Firmen: Fielmann, Sixt, Krones oder Drägerwerk sind gute Beispiele. Bei Ströer hat sich der Familienbonus bislang als unberechtigt erweisen. Nun könnte es aber an der Zeit sein, auch mal einen Blick auf die Ströer-Aktie zu werfen. Drei Jahre nach dem IPO hat sich der Konzern mächtig gewandelt.
Foto: Ströer Media AG...
Ströer
Kurs: 46,36
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Ströer | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
749399 | DE0007493991 | SE | 2.589,13 Mio € | 15.07.2010 |
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All For One Steeb hat mal wieder zugeschlagen. Diesmal ist die auf Software für den Mittelstand spezialisierte Gesellschaft mit knapp drei Viertel bei der Webmaxx GmbH eingestiegen. Während sich All For One normalerweise im SAP-Umfeld tummelt, habe...
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Knapp drei Monate nach der jüngsten Hauptversammlung Ende Mai sollen sich die Anteilseigner von Viscom im Alten Rathaus in Hannover schon wieder zusammenfinden. Thema des außerordentlichen Treffens am 20. August 2013: Die Umstrukturierung der Bilanzen, um das reichlich vorhandene Eigenkapital für Aktienrückkäufe oder Sonderausschüttungen freigeben zu können. So verfügt der Anbieter von Inspektionssystemen für die Elektronikindustrie über Eigenmittel von rund 63 Mio. Euro, was einem Anteil von stolzen 88 Prozent der Bilanzsumme entspricht. Verglichen damit sehen die zu finanzierenden Umsatzerlöse von zuletzt rund 50 Mio. Euro relativ unterdimensioniert aus. Ein Umstand, der auf der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Mai 2013 heftig kritisiert wurde....
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Ein wahrhaft trauriges Bild liefert der Aktienkurs von Intershop Communications ab. Seit dem letzten Zwischenhoch im März 2012 bei rund 3,10 Euro hat die Notiz des Anbieters von E-Commerce-Software um deutlich mehr als die Hälfte an Wert eingebüßt – bei zuletzt stark zunehmender Fallgeschwindigkeit. Die Marktkapitalisierung ist auf 40 Mio. Euro geschrumpft. Zur Einordnung: Im Vorjahr erzielte die Firma aus Jena Umsätze von knapp 52 Mio. Euro. Verglichen mit dem, was Investoren momentan für den Sektor zu zahlen bereit sind, klingt das zunächst einmal wie ein Witz.
Anfang Juni hat der DAX-Konzern SAP die Übernahme des E-Commerce-Spezialisten Hybris angekündigt. Die Schweizer wachsen rasant und peilen für 2013 einen Umsatz von umgerechnet etwa 85 Mio. Euro an. Genaue Zahlen zu dem Deal gibt es nicht, Experten gehen aber davon aus, dass der DAX-Konzern etwa einen Faktor neun auf das 2013er Erlösziel akzeptiert hat. In ähnlichen Dimensionen dürfte sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Demandware bewegen. Das von Intershop-Gründer Stephan Schambach aus der Taufe gehobene US-Unternehmen kommt mittlerweile auf eine Kapitalisierung von umgerechnet 1,05 Mrd. Euro. Und die Stimmung könnte besser kaum sein. „Demandware ist 2013 fantastisch gestartet“, sagte Vorstandschef Tom Ebling zur Präsentation der jüngsten Quartalzahlen. Die Company ist zwar noch defizitär, verfügt aber allein über 43 Mio. Euro liquide Mittel. Bereits 2,5 Jahre zurück liegt die Übernahme der Art Technology Group (ATG) durch Oracle. Für das ebenfalls auf E-Commerce-Software spezialisierte US-Unternehmen bezahlte Oracle damals rund 1 Mrd. Dollar.
Die Branche ist also mächtig in Bewegung, und auch Intershop hat einen mächtigen Verbündeten – zumindest auf dem Papier. 26,14 Prozent der insgesamt 30,18 Millionen Intershop-Anteile gehören dem US-Unternehmen GSI Commerce Solutions. Der amerikanische E-Commerce-Spezialist stieg 2010 bei Intershop ein, um als exklusiver Partner“ die Software aus Jena zu vertreiben; so die offizielle Lesart damals. Tatsächlich ging es den Amerikaner wohl darum, in Intershop eine verlängerte Werkbank für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Es folgten etliche Querelen um die Einflussnahme von GSI ins tägliche Geschäft. Mitte 2011 wurde GSI dann wiederum von Ebay übernommen, so dass der Online-Auktions-Konzern de facto der neue Großaktionär von Intershop ist.
Doch von einer gemeinsamen Offensive sind die beiden Unternehmen weit entfernt. Gab es Anfangs noch die Spekulationen, dass Ebay weitere Intershop-Aktien kaufen könnte, herrscht momentan Schweigen. Die von Intershop mit enormem Aufwand hergestellte neue Software „Intershop 7“ verkauft sich ganz ordentlich. Begeisterungsstürme sehen aber anders aus. Die wichtigsten Kooperationspartner sind etwa GSI Commerce, Hewlett Packard (HP), der Versandhändler Otto und der australische Telekomkonzern Telstra. Dabei umfasst das Intershop-Konzept nicht nur die Software, sondern deckt den gesamten Prozess, von der Planung eines Webshops bis zur Fertigstellung, ab. Tragende Säule ist mit einem Umsatzanteil von zuletzt 55 Prozent das Beratungsgeschäft. Neue Softwarelizenzen steuerten 2012 nur zehn Prozent zu den Erlösen bei – mit ein Grund dafür, dass Intershop 2012 in die Verlustzone rutschte. Zudem wirken sich die höheren Marketingaufwendungen sowie Umstellungen im Vertrieb zunächst als Belastung aus. Die nicht gerade erbauliche Entwicklung im Lizenzgeschäft setzte sich auch im Auftaktquartal 2013 vor. Momentan kalkuliert der Vorstand für das Gesamtjahr 2013 nur mit einem Erlösplus im einstelligen Prozentbereich sowie einer schwarzen Null beim operativen Ergebnis. Die Analysten von Close Brothers Seydler aus Frankfurt erwarten für 2013 unterm Strich einen Gewinn von 0,2 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,01 Euro. Für 2014 rechnet Close Brothers Seydler dann mit einem Gewinn pro Anteilschein von 0,04 Euro. Ein attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) lässt sich bei einer aktuellen Notiz von 1,34 Euro daraus nicht ableiten.
Noch lähmender auf den Kurs wirkt sich aber das Paket von Großaktionär Ebay aus. Ein potenzieller industrieller Investor – wie beispielsweise Microsoft – wird sich Intershop wohl kaum mit Ebay „teilen“ wollen. Anderseits lässt Ebay keinerlei Aktivitäten hinsichtlich einer gemeinsamen Zukunft erkennen. Dabei gehört die frühere Neuer-Markt-Gesellschaft zu den wenigen E-Commerce-Software-Anbietern, die noch nicht übernommen worden sind oder – wie Demandware – zu momentan astronomischen Preisen gehandelt werden. Angesichts dieser Gemengelage wird sich die Kursfessel bei Intershop wohl erst lösen, wenn Bewegung in die Aktionärsstruktur kommt. Bewertungsvergleiche mit der einschlägigen Peergroup deuten zwar regelmäßig auf eine massive Unterbewertung der Intershop-Aktie hin. Doch solche Vergleiche haben in der Vergangenheit nur überzogene Erwartungen geweckt. Offenbar spielen die Produkte der US-Konkurrenz oder die von Hybris in einer anderen Liga.
Was heißt das nun für Aktionäre? Sollte Ebay aussteigen und einem Finanzinvestor Platz machen, käme das wohl einem Befreiungsschlag gleich. Auch ein Übernahmeangebot von Ebay dürfte wohl deutlich oberhalb des aktuellen Kurses anzusiedeln sein. Nur: Für solch eine Offerte gibt es momentan keine Hinweise. Der charttechnische Abwärtstrend ist vollkommen intakt. Wer sich also bei Intershop engagieren will, braucht viel Ausdauer und sollte auch Verluste verschmerzen können. Ein Blick auf den steigenden Gesamtmarkt sowie die starke Performance von Aktien wie Demandware (WKN: A1JHRX) wird da schnell zur Belastungsprobe für die eigenen Nerven. Wer bereit ist, sich das anzutun, kann sich ein paar Stücke ins Depot legen. Das Kursziel von 2,30 Euro von Close Brothers Seydler ist mittlerweile um gut 70 Prozent von der aktuellen Notiz entfernt. Vielleicht geht die Spekulation auf eine Übernahme – egal ob durch Ebay oder durch einen anderen Investor – ja auf. Für den Fall winken erhebliche Kursgewinne. Förderlich wäre natürlich auch, wenn Intershop mal wieder operativ positiv überraschen würde. Angeblich soll das zweite Quartal ja gar nicht so schlecht verlaufen sein. Am 7. August steht der Halbjahresbericht an.
Foto: Intershop AG
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Deutliche Kurserholung bei der Deutschen Bank. Grund sind zwei positive Analystenkommentare. Die Profis der Credit Suisse haben die Aktie von „Neutral“ auf „Outperformer“ heraufgestuft und das Kursziel von 35 Euro auf 37 Euro erhöht. Es bestehe zwar weiter Unsicherheit über die zukünftige Regulierung der Investmentbanken. Eventuelle Änderungen seien aber für die Deutsche Bank nach ihrem Kapitalaufbau in den vergangenen zwölf Monaten eher zu bewältigen. Zudem sei der aktuelle Abschlag auf die Bewertung größer als bei anderen Titeln aus der Branche.
Zuvor hat sich bereits die britische Investmentbank Barclays positiv zu dem Papier geäußert. Die Analysten haben die Einstufung auf „Übergewichten“ belassen und ein Kursziel von 47 Euro ausgegeben. Das liegt weit über der aktuellen Notiz von 33,55 Euro und dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten von 38,80 Euro. Die Begründung von Barclays hört sich jedoch wenig überzeugend an. So gehöre die Deutsche Bank mit Blick auf den Verschuldungsgrad zu den verwundbarsten Instituten in dem Sektor. Die Bank könnte daher gezwungen sein, die Verschuldung weiter zu verringern. Das Institut müsse erklären, wie es gegebenenfalls auf neue Vorschriften in dem Bereich reagieren werde.
Deutsche Bank-Finanzchef Stefan Krause hatte bereits Anfang Juli gesagt, dass er die Bilanzsumme weiter verringern und das Geschäftsmodell ändern wolle. Demnach wird das Institut sein Engagement im Derivatebereich abbauen und Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts veräußern. Wenn mit dem Verschuldungsgrad eine neue Kennzahl eingeführt wird, ergibt es wesentlich weniger Sinn Hedging zu tätigen, weil dann die Risiken in der Bilanz nicht mehr unterschiedlich gewichtet werden. Zudem werde die Bank ihr Liquiditätspolster verringern.
Auch charttechnisch hellt sich die Lage auf. Angeschoben von den zwei Studien knackt der Aktienkurs die 50-Tage-Linie, die bei rund 32,40 Euro verläuft. Die nächsten Impulse werden spätestens die Quartalszahlen am 30. Juli liefern. Dann könnte Krause bereits konkrete Andeutungen machen, wie er auf die eventuelle Einführung neuer Regeln zur Berechnung der Verschuldung reagieren wird. Unterm Strich ist die DAX-Aktie derzeit mindestens eine Halten-Position. Bei knapp unter 40 Euro ist dem Papier in der Vergangenheit aber regelmäßig die Puste ausgegangen.
Dieser Beitrag stammt von Egmond Haidt, der regelmäßig für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt. Egmond Haid ist ein ausgewiesener Experte für Finanzaktien.
Foto: Deutsche Bank AG...
Deutsche Bank
Kurs: 16,25
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Deutsche Bank | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
514000 | DE0005140008 | AG | 32.413,90 Mio € | 10.05.1948 | Kaufen |
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Im SDAX wird offenbar schon bald ein Platz frei. Die schwer angeschlagene Baumarktkette Praktiker steht vor der Insolvenz. So erklärte das Hamburger Unternehmen: „Der Vorstand der Praktiker AG hat die positive Fortführungsprognose für die Praktiker AG und einzelne Gesellschaften der Unternehmensgruppe verneint. Neben dem Insolvenzgrund der Überschuldung ist auch die Zahlungsunfähigkeit der Praktiker AG gegeben. Der Vorstand wird für die Unternehmensgruppe prüfen, bei welchen Gesellschaften der Unternehmensgruppe Insolvenzanträge zu stellen sind und wird so bald wie möglich die Ergebnisse dieser Prüfung veröffentlichen.“ Erste Entscheidungen sind bereits getroffen: So haben die Geschäftsführer, die in Deutschland die Praktiker- und Extra-Bau+Hobby-Märkte betreiben, mittlerweile beim Amtsgericht Hamburg die Eröffnung von Insolvenzverfahren wegen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit beantragt.
Für die Aktionäre ist das der traurige Höhepunkt einer seit Mitte 2007 dauernden wirtschaftlichen Talfahrt, die die Notiz von damals rund 32 Euro auf aktuell nur noch wenige Cent gedrückt hat. Angedeutet hatte sich das nahende Finale bereits in den vergangenen Tagen, als sich der Kursverfall nochmals beschleunigte. Zum Schluss drehten die beteiligten Banken den Geldhahn zu. Praktiker drohte zum Fass ohne Boden zu werden. Dem Vernehmen nach brauchte die Gesellschaft nochmals mehr als 30 Mio. Euro zum Überleben. Wenig kaufen können sich die Anteilseigner von der Aussage, wonach die Vorzeigetochter Max Bahr sowie das Auslandsgeschäft nicht von der Insolvenz betroffen sind. Anleger, die noch in dem Titel investiert sind, müssen sich wohl mit einem annähernden Totalverlust abfinden. Vermutlich wird die Schwankungsbreite in den kommenden Tagen sogar nochmals zunehmen. Eins sollten sich Anleger vergegenwärtigen: Auf dem aktuellen Niveau beträgt der Börsenwert noch immer rund 14 Mio. Euro. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser sagen: "Die Schlacht ist vorbei." Für die Aktionäre wird nichts übrig bleiben. Ihr Kursziel daher: 0,00 Euro.
Rückblickend betrachtet ist die bevorstehende Praktiker-Pleite ein Musterbeispiel dafür, wie durch gezielte Indiskretionen und permanente Gerüchte über eine angebliche Besserung der Finanzlage, eine Aktie zum Dauergast in den einschlägigen Medien wurde. Gefühlt 1000 Mal wurde der Titel als Hot Stock mit entsprechendem Potenzial vorgestellt. Neben der Commerzbank gibt es wohl kaum einen Titel in Deutschland, über den – gemessen an seiner Größe – ähnlich viel geschrieben wurden. Hier muss sich die Anlegerpresse an die eigene Nase fassen. Da nimmt sich boersengefluester.de gar nicht aus, auch wenn wir bislang noch gar nicht groß über Praktiker geschrieben hatten. Aber auch die Investoren sollten sich fragen, ob die Spekulation auf den schnellen Gewinn wirklich wohl überlegt war. Völlig gelackmeiert sind langjährige Praktiker-Aktionäre, die den Titel vielleicht schon zum Parkettstart Ende 2005 in ihr Depot nahmen. Damals brachte die Metro AG knapp 60 Prozent der Praktiker-Papiere zum Preis von 14,50 an die Börse. Seit April 2006 hat Metro keine Praktiker-Anteilscheine mehr. Aus Praktiker-Kreisen war stets zu hören, dass die Baumarktkette lange Zeit viele Altlasten aus der Metro-Historie mit sich rumschleppen musste.
In welcher Form die Insolvenz eingeleitet wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch offen. Es ist jedoch zu befürchten, dass das verbleibende operative Geschäft ausgegliedert wird und mit der börsennotierten AG künftig nichts mehr zu tun hat. Zudem werden die Gläubiger der 2011 lancierten Anleihe von Praktiker (WKN: A1H3JZ) ihre Ansprüche anmelden. Der Bond hatte ursprünglich ein Volumen von 250. Mio. Euro, einen Kupon von 5,875 Prozent und eine Laufzeit von fünf Jahren. Am Tag vor der Horrormeldung notierte die Anleihe bei 24 Prozent vom Nennwert. Weng später stürtzte der Bond nochmals um mehr als 60 Prozent ab. Die Pleite von Praktiker hinterlässt also auf vielen Gebieten hässliche Spuren.
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Foto: Praktiker AG...
Praktiker
Kurs: 0,00
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Schon seit Jahren galt die Aktie des Versicherungskonzerns Generali Deutschland als Kandidat für einen Börsenrückzug – und damit ein finales Abfindungsangebot. Doch die italienische Assicurazione Generali ließ sich Zeit, obwohl der Anteilsbesitz von 93,02 Prozent dicht an der erforderlichen Mindestschwelle von 95 Prozent lag. Doch nun kommt Bewegung in die Angelegenheit. Nach verschiedenen Umschichtungen werden die Triester die 95-Prozent-Hürde überschreiten und bis Anfang 2014 einen Squeeze-out-Antrag stellen. Mit anderen Worten: Die noch verbliebenen freien Aktionäre werden zwangsweise aus dem Konzern gepresst um so den Weg für ein Delisting frei zu machen (Squeeze = ausdrücken). Durch die Beendigung der Börsennotiz sparen sich die Muttergesellschaften teure Publizitätsanforderungen wie Zwischenberichte oder Hauptversammlungen. Schmackhaft gemacht werden soll den restlichen Anteilseignern die Zwangsenteignung durch eine Geldprämie. Über die Angemessenheit der Höhe streiten sich die Parteien regelmäßig vor Gericht – und das kann dauern. In der Regel springen für die freien Anteilseigner aber ansehnliche Aufschläge heraus. Boersengefluester.de stellt die interessantesten Squeeze-out-Kandidaten vor.
Im März 2006 haben die Aktionäre der damaligen AMB Aachener und Münchener Beteiligungs-AG von der Assicurazione Generali ein Abfindungsangebot in Höhe von 98,00 Euro bekommen. Fortan galt dieses Niveau unter Investoren als eine Art Mindestpreis für weitere Übernahmepläne seitens der Italiener. Allerdings kamen durch den Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 ernsthafte Zweifel auf, ob solch eine Notiz überhaupt noch gerechtfertigt sei. So schwankte der Kurs des ehemaligen MDAX-Werts in den Folgejahren in einer extrem breiten Spanne zwischen grob 50 und 120 Euro. Die aktuelle Notiz von 109 Euro zeigt an, dass die Anleger mittlerweile wieder einen saftigen Aufschlag zum ursprünglichen Angebot erwarten. Allerdings bewegt sich der Generali-Kurs momentan bereits sehr dicht am oberen Ende der langjährigen Spanne. Dennoch: Mit kleinem Einsatz könnte sich die Spekulation auf einen Nachschlag immer noch lohnen.
Einen spanischen Großaktionär hat Primion Technology aus Stetten am kalten Markt. Ein aus heutiger Sicht gutes Geschäft haben Primion-Aktionäre gemacht, die bereits im September 2008 die erste Offerte von Azkoyen über 6 Euro je Primion-Aktie angenommen hatten. Drei Jahre später war die Notiz nämlich auf ein Drittel des ursprünglichen Angebots gestürzt. Die an der spanischen Börse notierte Azkoyen-Gruppe ist in den Bereichen Zahlungstechnologien und Verkaufsautomaten (bspw. für Zigaretten) tätig. Primion bietet Sicherheitstechnik wie Brandschutzmeldeanlagen oder Zutrittskontrollsysteme sowie Systeme zur Zeiterfassung an. Zurzeit halten die Spanier gut 88 Prozent an der Gesellschaft aus Baden-Württemberg. Sie wollen ihren Anteil aber ausbauen. Daher hat Azkoyen Mitte Juni 2013 ein neuerliches Angebot über 3,86 Euro je Primion-Anteilschein abgegeben. Die vom Primion-Vorstand unterstützte Offerte läuft bis zum 19. Juli 2013. Noch ist unklar, ob die Spanier es tatsächlich auf einen Squeeze-out abgesehen haben. Sollte die formale 95-Prozent-Hürde überschritten werden, scheint dieser Schritt aber durchaus wahrscheinlich. Für diesen Fall müsste dann ein neues Bewertungsgutachten erstellt werden. Gut möglich, dass der dann ermittelte Preis nördlich nun gebotenen 3,86 Euro liegt. Immerhin kommt die Frankfurter Prüfungsgesellschaft Accuray Deutschland schon jetzt zu dem Schluss, dass der Wert von Primion wohl um zehn bis 15 Prozent höher anzusiedeln sei. Zwar liefen die Geschäfte von Primion zuletzt etwas schlechter als im Vorjahr. Dafür entspricht der Börsenwert von 22 Mio. Euro aber auch nur etwa der Höhe des Eigenkapitals. Großes Manko sind die extrem geringen Börsenumsätze des Small Caps.
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 25. Juli 2013 will Marquard Media International ihre Squeeze-out-Pläne bei Computec Media konkretisieren. Als Barabfindung stehen momentan 8,91 Euro im Raum. Die aktuelle Notiz bewegt sich leicht darüber. Auch hier spekulieren die Anleger also auf einen Nachschlag. Die Schweizer waren 2008 mit 88 Prozent bei dem auf Zeitschriften für Computerspiele spezialisierten Verlag eingestiegen und halten mit 95,1 Prozent seit geraumer Zeit die für einen Squeeze-out notwendige Stimmrechtsmehrheit. 2012 musste die frühere Neuer-Markt-Gesellschaft einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen. Mit 1,7 Mio. Euro Überschuss erzielten die Fürther aber klar schwarze Zahlen. Auch für 2013 und 2014 hat der Vorstand zuletzt positive Ergebnisse angekündigt. Der Börsenwert von Computec Media beträgt etwa 49 Mio. Euro. Das entspricht immerhin dem 5,7fachen des Buchwerts. 2011 kostete der Anteilschein in der Spitze 15 Euro. Kaum vorstellbar, dass sich derartige Bewertungen im Rahmen eines Spruchstellenverfahrens nochmals realisieren lassen. Kurse von 10 Euro scheinen auf lange Sicht aber darstellbar.
Auf eine Nachbesserung des laufenden Squeeze-out-Verfahrens bei Teleplan setzt die auf Sondersituationen spezialisierte Heidelberger Beteiligungsholding. Bei dem Reparaturdienstleister für elektronische Geräte wurde bereits vor geraumer Zeit ein Börsenrückzug nach niederländischem Recht in die Wege geleitet – abgeschlossen ist das Verfahren freilich noch nicht. Die Heidelberger bieten den Teleplan-Anteilseignern nun einen Aufschlag von 1 Cent pro Aktie und setzen darauf, dass ein unabhängiges Gutachten zu dem Schluss kommt, dass die vom Großaktionär AMS gebotenen 1,89 Euro nicht ausreichend sind. Noch gibt es hierzu aber keine Ergebnisse. Die Informationslage bei Teleplan ist mehr als dürftig, so dass Privatanleger leicht das Nachsehen haben. Der Anteilschein von Teleplan wird nur noch im Freiverkehr einiger Regionalbörsen wie München oder Berlin gehandelt. Die Orderumsätze sind ziemlich dürftig.
Nicht wirklich sinnvoll erscheint die Notiz der in Köln ansässigen Strabag AG. Mehr als 90 Prozent der Anteilscheine befinden sich im Besitz der österreichischen Strabag SE. Die Wiener sind mitten in einer Umbruchphase und haben mit Thomas Birthel zuletzt einen Manager vom Vize zum Chef befördert, der über viele Jahre auch beim deutschen Ableger Vorstand war. Die Strabag AG konzentriert sich auf den Straßenbau in Deutschland und den Benelux-Ländern. Daher gab es 2012 durch den Verkauf von Konzerntöchtern wie dem Deponiebauer Heilit Umwelttechnik und einem tschechischen Straßenbauer hohe Sondereffekte. Letztlich blieben alle Gesellschaften aber im Konzernverbund erhalten. Gut möglich, dass die Strabag SE im Rahmen eines groß angelegten Strategieprogramms sich auch noch mal des doppelten Börsenlistings annimmt. Zuletzt hatten die Österreicher im Mai 2008 ihren Anteil an der AG via Erwerbsangebot zum Preis von 260 Euro deutlich nach oben geschraubt. Kleinere Investmentgesellschaften wie die Hamburger Sparta AG haben sich bereits in Stellung gebracht und spekulieren bei Strabag auf Veränderungen.
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Generali Deutschland
Kurs: 0,00
Primion Technology
Kurs: 0,00
Computec Media
Kurs: 0,00
Strabag
Kurs: 0,00
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Als Daimler-Chef Dieter Zetsche Anfang Juli Papst Franziskus die Schlüssel für sein neues „Papamobil“ überreichte, legte der Manager gleich auch noch ein Elektrofahrrad vom Smart auf den Gabentisch. Der Pontifex hat sich das E-Bike interessiert angeschaut. Kein Wunder: Benutzte er doch zu Kardinalszeiten noch regelmäßig selbst das Rad. Rund 1400 Kilometer von Rom entfernt, in Sangerhausen im Bundesland Sachen-Anhalt, wird Peter Wicht gejubelt haben: „Mifa ist Papst“. Immerhin wird das Smart E-Bike von dem Berliner Unternehmen Grace hergestellt, das seit Anfang 2012 zu dem von Wicht geführten Fahrradhersteller Mifa Mitteldeutsche Fahrradwerke AG gehört.
Experten trauen dem Markt für Elektrofahrräder in den kommenden Jahren überdurchschnittliches Wachstum zu. In Deutschland hat momentan etwa jedes zehnte neu verkaufte Fahrrad einen Elektroantrieb, in Holland liegt der Anteil bereits bei 15 Prozent. Für die Hersteller sind die E-Bikes eine lukratives Geschäft, zumal sie etwa viermal so teuer sind wie herkömmliche Zweiräder. Für die großen Autokonzerne bedeuten sie häufig den Einstig in das Thema E-Mobilität. Und als "Goodie" beim Kauf eines hochwertigen Neuwagens hätten sie ebenfalls ihren Charme. Nachdem Daimler mit dem Smart-Bike vorgeprescht ist, dürften die anderen Hersteller nachlegen. BMW tastet sich mit dem Cruise e-Bike zum Preis von 2600 Euro bereits langsam vor. Andere Anbieter wie Porsche oder Audi zeigen immerhin bereits Prototypen im High-Tech-Format. Deutlich zivilisierter kommen da die Modelle aus dem Hause Volkswagen daher. „Der Siegeszug der E-Bikes ist ein Resultat der gesellschaftlichen Megatrends", sagt Mifa-Chef Wicht. Boersengefluester.de hat untersucht, welche deutschen Small Caps von dieser Entwicklung profitieren.
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Nachdem Kurse von 30 Euro in den Jahren 2010 und 2011 beinahe perfekte Ausstiegsmomente gewesen sind, hat die Aktie von Stada Arzneimittel diese Hürde im Mai 2013 nachhaltig übersprungen. Anleger honorieren, dass das etwa 50 Mio.
Euro teure Restrukturierungsprogramm mittlerweile weitgehend abgeschlossen ist und zunehmend Früchte trägt. Mit einem 201er-Umsatz von gut 1,8 Mrd. Euro bewegt sich die Gesellschaft etwa auf Augenhöhe mit dem indischen Medikamentenhersteller Ranbaxy. Dr. Reddys, ebenfalls aus Indien, ist bereits um ein Viertel kleiner als Stada. Andererseits spielen der US-Konzern Mylan oder Teva, der Marktführer im Generikasektor, größenmäßig in einer anderen Liga. Bekannt ist Stada den meisten Investoren als Hersteller von Generika, also Medikamenten bei den das Originalrezept den Patenablauf verloren hat. Zuletzt steuerten diese Nachahmerprodukte aber nur noch rund zwei Drittel zu den Erlösen zu. Der Rest stammt bereits von Markenprodukten wie der Gelenksalbe Mobilat, Sonnenschutzprodukte von Ladival oder dem Grippemittel Grippostad. Gemessen am operativen Ergebnis ist dieser Bereich bereits für rund 50 Prozent der Gewinne zuständig.
Unter regionalen Gesichtspunkten gewinnen zudem die Schwellenländer immer stärker an Bedeutung und federn die nach wie vor schwierige Entwicklung auf dem Heimatmarkt ab. So wettert der Stada-Vorstand insbesondere gegen die seiner Meinung nach völlig verfehlten Ausschreibungen von Rabattverträgen durch die gesetzlichen Krankenkassen. Dafür macht Stada mittlerweile der russische Markt umso mehr Freude. Deutlich besser läuft es auch in Serbien – eben jenem Land, in dem Stada 2011 nach dem Zahlungsausfall von verschiedenen Pharmagroßhändlern hohe Wertberichtigungen vornehmen musste. Zudem sieht Stada auch in Asien, insbesondere in Vietnam, Expansionspotenzial.
Trotz der vielen regulatorischen Unwägbarkeiten steht das Unternehmen mit Sitz in Bad Vilbel weiter zu den Zielen für 2013 und 2014. So soll im kommenden Jahr bei Erlösen von 2,15 Mrd. Euro ein Gewinn von rund 215 Mio. Euro herausspringen. Das entspräche einem Ergebnis je Anteilschein von gut 3,60 Euro. Selbst mit einem Sicherheitsabschlag würde der MDAX-Titel damit auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von nur etwa zehn kommen. Hier ist die Konkurrenz teilweise deutlich höher bewertet. Das aktuelle KGV ist jedenfalls nur halb so hoch wie das erwartete durchschnittliche Ertragswachstum der Jahre 2010 bis 2014.
Dennoch liegen die Kursziel der meisten Analysten zwischen 30 und 35 Euro – sind also bereits sehr dicht an der aktuellen Notiz. Einzig die Commerzbank prescht mit einer von 36,50 Euro auf 43,50 Euro angehobener Zielmarke in die Offensive. Unterm Strich sollte die Stada-Aktie ein gutes Langfristinvestment für eher konservative Anleger sein. Lediglich die Dividendenrendite von nur knapp 1,5 Prozent und das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,3 vermögen nicht wirklich zu überzeugen. Aber die zu 100 Prozent perfekte Aktie gibt es wohl ohnehin nicht.
Foto: Stada Arzneimittel AG...
Stada Arzneimittel
Kurs: 0,00
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Stada Arzneimittel | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
725180 | DE0007251803 | AG | 6.358,93 Mio € | 29.10.1997 | - |
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Geschockt zeigen sich Bürger, Politiker und Unternehmen über die Bedrohung durch Spionageprogramme wie „Prism“ und „Tempora“. Im Firmensektor stehen Cloudbasierte Speicherlösungen nach den jüngsten Veröffentlichungen aber offenbar nicht zur Debatte. Völlig losgelöst von der aktuellen Diskussion zieht etwa die TecDAX-Aktie QSC ihre Bahnen nach oben und nähert sich zügig der 3-Euro-Marke. Das Zwischentop von Ende 2010 rückt damit in greifbare Nähe. Relative-Stärke-Anhänger haben ihre Freude an dem Titel und setzen darauf, dass sich die Notiz mittelfristig womöglich sogar den Mitte 2007 erreichten Kursregionen von rund 5 Euro annähert.
Offenbar realisieren immer mehr Investoren, dass sich die Kölner in einer kompletten Umbruchphase befinden. War QSC lange Zeit in erster Linie eine Netzgesellschaft aus dem Telekommunikationssektor, soll nun der Swing zu einem Serviceanbieter – von der Telefonie, über Cloud-Dienstleistungen, bis zum IT-Consulting – für mittelständische Unternehmen gelingen. Ein notwendiger Schritt, denn gerade die Umsätze im klassischen Telekombereich standen bei QSC immer mehr unter Druck. Da andererseits die neuen Geschäftsfelder noch nicht wie erhofft durchstarten, wird QSC im laufenden Jahr per saldo wohl einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen.
Dennoch: Die Investoren trauen den Kölnern offensichtlich zu, ihre „Vision 2016“ umzusetzen. Demnach sollen die Umsätze von zuletzt gut 480 Mio. Euro auf 800 Mio. Euro bis hin zu 1 Mrd. Euro zulegen. Vor Abzug von Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sollen dann von jedem Euro Umsatz 25 Cent in den Kassen von QSC hängen bleiben. Bislang beträgt die EBITDA-Marge nur gut 16 Prozent. „Cloud-Dienste ‚Made and hosted in Germany’ werden sich in den kommenden Jahren zu einem entscheidenden Umsatztreiber der QSC-Gruppe entwickeln“, betont der Vorstand.
An der Börse ist QSC zurzeit rund 366 Mio. Euro wert. Gemessen an den Umsatzzielen ist das noch vergleichsweise wenig. Das 2014er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 13 lässt ebenfalls Raum nach oben, zumal die Analysten für 2015 von einem signifikanten Ergebnissprung ausgehen. So beträgt die Konsensschätzung für das Ergebnis je Aktie 2015 immerhin 0,28 Euro. Bezogen auf die Prognosen für 2015 kommt QSC damit auf ein KGV von weniger als elf. Außerdem bekennt sich QSC mittlerweile zu einer aktionärsfreundlichen Ausschüttungspolitik. Nachdem die Dividendenzahlung für 2011 mit 0,08 Euro pro Anteilschein aufgenommen wurde, gab es für 2012 bereits einen Cent mehr. Für 2013 rechnet boersengefluster.de mit einer Dividende von 0,10 Euro pro Aktie. Das würde einer – nicht nur für TecDAX-Verhältnisse – ansehnlichen Rendite von 3,4 Prozent entsprechen. Unterm Strich bietet der Titel also noch weiteres Kurspotenzial, auch wenn die geschäftlichen Erfolge kurzfristig bestimmt nicht in den Himmel wachsen. Am 12 August steht der Halbjahresbericht an. Die gegenwärtige Diskussion um Datenspionage scheint dem Kurs jedenfalls sogar gut zu bekommen.
Foto: QSC AG...
q.beyond
Kurs: 0,69
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q.beyond | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
513700 | DE0005137004 | AG | 85,71 Mio € | 19.04.2000 | Halten |
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Auf den höchsten Stand seit gut elf Jahren ist der Aktienkurs von Analytik Jena geklettert. Und die Party dürfte noch weiter gehen. Hintergrund der Rally ist die Anteilsaufstockung von Endress+Hauser. Zuletzt war das Schweizer Familienunternehmen mit 10,02 Prozent bei Analytik Jena engagiert. Vor wenigen Tagen hat der Anbieter von Messgeräten allerdings das Aktienpaket (10,69 Prozent) von Jens Adomat, dem stellvertretenden Vorstandschef und Mitgründer von Analytik Jena, übernommen. Der Deal wurde dem Vernehmen nach zu einem Preis von 13,32 Euro abgewickelt. Sollte es demnächst zu einem Übernahmeangebot kommen, wäre dieser Kurs gleichzeitig der Unterpreis. Damit nicht genug: Offenbar hat Endress+Hauser nämlich noch ein paar weitere Stücke eingesammelt. Gemäß der jüngsten Stimmrechtsmitteilung hält die Gesellschaft nun bereits 22,33 Prozent an dem Anbieter von Analysesystemen und Laborgeräten.
Endress+Hauser bezeichnet das Engagement bislang als „strategische Beteiligung“ und strebt „vorerst keine Einflussnahme auf die Organe der Gesellschaft an“. So gab es bislang auch keine Zusammenarbeit im täglichen Geschäft. Dennoch räumen die Schweizer unumwunden ein: „Ein eigener Ausbau der Beteiligung durch den Erwerb weiterer Stimmrechte an der Analytik Jena AG innerhalb der nächsten zwölf Monate ist beabsichtigt.“ Bei Analytik Jena ist der Großkonzern Endress+Hauser mit einem Umsatz von zuletzt 1,7 Mrd. Euro offenbar eine willkommene Adresse. Weniger freundlich schmetterte Analytik Jena vor einigen Jahren den Versuch des Niederländers Andries Verder ab, seine Einflussnahme bei Analytik Jena zu vergrößern. Verder wollte damals ein größeres Aktienpaket von der bm-t Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH übernehmen und die Zusammenarbeit mit der von ihm geführten Verder-Gruppe intensivieren. Verder stellt Laborgeräte und Verdrängerpumpen her. Allerdings kamen die Niederländer mit ihren Ansinnen nicht durch und wurden nach einer eilig durchgeführten Kapitalerhöhung, die für die bm-t reserviert war, ausgebremst. Vor allem Analytik-Jena-Chef Klaus Berka – er hält zurzeit 13,32 Prozent – machte Stimmung gegen die geplante Aufstockung und zog das Land Thüringen auf seine Seite. Nicht nur in Börsenkreisen wurde anschließend hitzig darüber diskutiert, inwiefern die öffentliche Hand sich in derartige Dinge einmischen soll. Immerhin passten beide Unternehmen nach damaliger Einschätzung von Branchenkennern durchaus zusammen. Zurzeit sind Verder B.V. 17,74 Prozent der Analytik-Jena-Anteile zuzurechnen. Der Streubesitz beträgt 30,55 Prozent.
Auf dem gegenwärtigen Niveau kommt Analytik Jena auf einen Börsenwert von rund 75 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr hat das Unternehmen erstmals einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro angekündigt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sich dabei in etwa auf dem Vorjahresniveau von rund 6 Mio. Euro bewegen. Die Analysten halten das operative Geschäft auf dem jetzigen Niveau im Schnitt für gut bezahlt. Auf Basis der 2014er-Gewinnschätzungen von boersengefluester.de kommt der Titel auf ein KGV von rund 17. Allerdings könnte die Bewertung im Zuge einer Übernahme durch Endress +Hauser deutlich zulegen. Equinet hat den Titel daher von Halten auf Kaufen heraufgestuft und das Kursziel von 11 Euro auf 15 Euro angepasst. Aus charttechnischer Sicht ist die Luft nach oben ohnehin frei. Interessant wird insbesondere, wie Verder auf die neue Situation reagiert. Und dann gibt es ja noch das Paket von Firmenchef Berka. Die kommenden Wochen und Monate werden also extrem. Fest steht: Im Vergleich zu anderen börsennotierten Wettbewerbern wie etwa Thermo Fisher Scientific aus den USA oder aber auch Endress+Hauser und Verder ist Analytik Jena auf Dauer wohl zu klein für die Eigenständigkeit. Die Zeichen stehen also auf Übernahme.
Foto: Analytik Jena AG
Weitere Hintergrundinfos: Welche Meldeschwellen für Sie als Aktionär bei einer Übernahme wichtig sind
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Analytik Jena
Kurs: 0,00
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Analytik Jena | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
521350 | DE0005213508 | 0,00 Mio € | 03.07.2000 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
[sws_grey_box box_size="585"]Nach einer schier endlosen Kette von Projektverzögerungen und damit einhergehenden finanziellen Engpässen macht sich nun Hoffnung bei den Aktionären von ItN Nanovation breit. Auslöser des jüngsten Kursaufschwungs war die Meldung, dass der Spezialist für spezielle Wasserfilter auf Basis keramischer Flachmembrane dicht vor dem Abschluss eines Vertrags mit dem Baukonzern Arab Contractors stehe. Dabei geht es um Filter für einen Tiefwasserbrunnen in Saudi-Arabien im Wert von 5,3 Mio. Dollar. Damit nicht genug. Insgesamt befinden sich ähnliche Projekte in Saudi-Arabien mit einem Volumen von rund 40 Mio. Euro in der finalen Entscheidungsphase. Boersengefluester.de sprach mit ItN-Vorstandschef Christoph Weiß über den Stand der Projekte, die Bedeutung der Technologie, die Bewertung der ItN-Aktie und mögliche Veränderungen im Kreis der Anteilseigner. Die Aktie ist ein extrem heißer Zock mit entsprechend hohen Chancen und Risiken. Klar ist: Für ItN geht es nun um die Wurst. Die Finanzlage ist extrem angespannt und das Geschäft muss nun dringend anlaufen.[/sws_grey_box]
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© boersengefluester.de | Redaktion
Diese Stimmrechtsmitteilung hat es in sich. Anfang Juli 2013 teilte die Private-Equity-Gesellschaft Zurmont Madison mit, dass sie insgesamt 95,06 Prozent der Stimmen an der Röder Zeltsysteme und Service hält. Rein formal haben die Schweizer damit die für einen Börsenrückzug notwendige Schwelle von 95 Prozent überschritten. Zwar gilt Röder bereits seit Jahren als Kandidat für einen Squeeze-out, doch fehlten für so einen Schritt die klaren Hinweise. Hintergrund: Der Zeltverleiher befand sich zur Jahrtausendwende in einer schweren Krise. Mehr oder weniger auf dem Tiefpunkt, im Frühjahr 2002, gab es dann einen Management-Buy-Out. Die Großaktionäre waren zu jener Zeit der Gerüsthersteller Plettac und die DZ Bank. Im Herbst 2007 folgte dann ein neuerlicher Eigentümerwechsel. Die Udai Vermögensverwaltung GmbH bot den freien Anteilseignern 48,50 Euro pro Röder-Aktie. Hinter Udai steckt zu 75 Prozent die Schweizer Zurmont Madison. Darüber hinaus gibt es noch einen Co-Investor. Außerdem ist der Röder-Vorstand an der in München registrierten Gesellschaft beteiligt. Im jüngsten Geschäftsbericht wird das Udai-Engagement des Röder-Managements mit 18,75 Prozent beziffert.
Offenbar hat Zurmont in den vergangenen Wochen kontinuierlich Stücke eingesammelt, denn per April 2013 betrug der Anteil an der Röder AG noch 84,97 Prozent. Die Differenz zur neuesten Stimmrechtsmitteilung beträgt knapp 88.800 Aktien. Damit erklärt sich auch die Handelsbelebung in der regelmäßig recht illiquiden Röder-Aktie. So betont der Vorstand im 2012er-Abschluss, der seit einigen Tagen im Bundesanzeiger veröffentlicht ist: „Betrachtet man beispielsweise ein Kurschart für das Jahr 2012, erinnert dies mehr an die Skyline von Manhattan, als an die typische Entwicklung eines Aktienpapiers im Jahr 2012.“
Dabei laufen die Geschäfte des Anbieters von Festzelten, Event-Locations für Großereignisse wie Olympische Spiele oder große Fußballmeisterschaften sowie temporären Hallen unterm Strich recht erfreulich. Nach einem ungewöhnlich guten Jahr 2011 fiel der Konzernumsatz 2012 zwar um 6 Prozent auf 63,8 Mio. Euro zurück. Ursprünglich ging der Vorstand allerdings von einem Erlösminus auf 60 Mio. Euro aus. Insbesondere Südeuropa bereitet der Gesellschaft aus Büdingen in der Nähe von Frankfurt Probleme. Dafür entwickeln sich die Aktivitäten in Märkten wie China und Russland sehr lebhaft. So hat Röder zuletzt eine Ausschreibung für die olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sochi gewonnen. „Bei diesem Auftrag handelt es sich um den größten Auftrag der jüngeren Röder-Geschichte“, sagt der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Blasius. Der Auslandsanteil erreicht mittlerweile 83 Prozent. Zurzeit entfallen deutlich mehr als 70 Prozent der Einnahmen auf das Vermietgeschäft, während Zeltverkäufe zuletzt nur noch knapp 18 Mio. Euro zu den Einnahmen beisteuerten. Trotz der rückläufigen Erlöse stieg der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vorjahr sogar ganz leicht an auf 5,07 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss übertraf mit 2,21 Mio. Euro den Vorjahreswert um 3,8 Prozent.
Angesichts dieser Entwicklung sollen die Aktionäre für 2012 erneut eine Dividende von 3,90 Euro pro Anteilschein erhalten. Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von 60 Euro ergibt sich daraus eine überdurchschnittliche Rendite von 6,5 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 23. August 2013 statt. Interessantes Detail: Für Privatanleger ist die Ausschüttung „steuerfrei“. Weitere Infos zu diesem Aspekt erfahren Sie hier. Den eigentlichen Kick erhält die Röder-Aktie aber durch die Spekulation auf einen möglichen Börsenabschied. Wirklich sinnvoll erscheint das Listing für Röder nämlich nicht mehr. Mit den vor sechs Jahren gebotenen 48,50 Euro wird Zurmont Madison diesmal aber nicht weit kommen. Der gesamte Börsenwert von Röder beträgt momentan knapp 53 Mio. Euro, dementsprechend liegen nur etwa 2,6 Mio. Euro in freien Händen. Das heißt: Die Röder-Aktie ist nur etwas für absolute Nebenwerte-Freaks mit einem entsprechenden Zeithorizont. Der Weg bis zum Delisting ist mitunter lang. Er könnte sich aber als lohnenswert herausstellen. Die Kurs-Skyline der Röder-Aktie sollte bei 60 Euro jedenfalls nicht ihre maximale Erhebung erreicht haben.
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Röder Zeltsysteme
Kurs: 0,00
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Röder Zeltsysteme | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
706600 | DE0007066003 | 0,00 Mio € | 01.01.1970 | Halten |
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In the ‘Famous Quotes’ section, we show quotes from famous people. The spectrum ranges from well-known investors to philosophers and sportsmen. If you would like to suggest a quote for inclusion in our collection, please contact us. Send an e-mail to [email protected] or use the contact form on the website.
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