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Das ist schon kurios: Die verlässlichsten Dividendenzahler sind manchmal ausgerechnet die Unternehmen, die streng genommen gar nichts mehr ausschütten. Wie kann das sein? Ganz einfach: Viele Gesellschaften, die eine andere börsennotierte Firma übernommen haben und dabei die Schwelle von 75 Prozent überschreiten, regeln die weitere Zusammenarbeit in einem sogenannten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG). Wichtig für Privatanleger sind hierbei insbesondere zwei Punkte: Zum einen verbriefen diese Schriftstücke das Recht, die jeweilige Aktie dem Unternehmen zu einem vorher festgelegten Preis – de facto ist das meist jederzeit möglich – anzudienen. Meist ist der Tausch jedoch nicht sonderlich interessant, weil der aktuelle Kurs in der Regel über der Ausgleichszahlung liegt. Allerdings hat es auch schon Fälle gegeben – etwa beim Recyclingspezialisten Alba – wo diese Vereinbarung sehr wohl ein wirksamer Schutz gegen einen weiteren Abfall der Notiz gewesen ist.
Bedeutender für Investoren ist die sogenannte Garantiedividende. Garantie deswegen, weil der Mehrheitsaktionär quasi für die Ausschüttung gerade steht und sie übernimmt – egal, ob die übernommene Firma vielleicht tief in die Verlustzone gerutscht ist und im Normalfall gar keine Dividende gezahlt hätte. Boersengefluester.de hat – wie in den vergangenen Jahren auch – eine Liste mit den wichtigsten Garantiedividenden zusammengestellt. Die Renditen können sich durchaus sehen lassen und liegen bei bekannten Unternehmen wie MAN oder EUWAX zwischen 3,5 und 4,0 Prozent. Bei etlichen Titeln kommt außerdem noch die Chance auf einen Schlussbonus hinzu, denn häufig handelt es sich um Squeeze-out-Kandidaten bzw. es laufen bereits Spruchstellenverfahren zu den jeweiligen Verträgen. Hier drängen unzufriedene Aktionäre auf eine gerichtlich festgesetzte Nachbesserung. Beim Thema Squeeze-out handelt es sich allerdings um ein zweischneidiges Schwert. So kann ein Beschluss zum vollständigen Börsenrückzug bei entsprechender Versüßung zwar für einen ordentlichen Kurssprung sorgen. Dafür endet aber auch die jährliche Auszahlung der Garantiedividende. Prominentes Beispiel für einen Squeeze-out war zuletzt die Deutsche Postbank, die sich gerade bei Renditejägern großer Beliebtheit erfreute. Andere Unternehmen wie MME Moviement oder Cycos, die quasi Dauergäste in den Garantieübersichten waren, haben sich via Delisting von der Börse gestohlen. So gesehen ist unerwartet viel Bewegung in die entsprechenden Tabellen von boersengefluester.de gekommen.
Eine einheitliche Antwort auf die Frage, wie lange Garantiedividenden eigentlich garantiert sind, gibt es derweil nicht. Mitunter laufen solche Vereinbarungen viele Jahre lang. Beim Finanzdienstleister EUWAX läuft festgelegte Zahlung bereits seit 2008. Aber auch MAN ist langfristig ausgerichtet. Der zum 1. Januar 2014 wirksam gewordene Deal zwischen Volkswagen und dem früheren MDAX-Konzern aus München hat eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren und verlängert sich anschließend automatisch um ein weiteres Jahr, wenn er nicht mit einer Frist von sechs Monaten vor Ablauf gekündigt wird. Interessant wird, wie sich die potenziellen Neuzugänge in Sachen Garantiedividende – im Wesentlichen sind das DMG Mori, Wincor-Nixdorf und Colonia Real Estate – entwickeln werden. Noch gibt es hier keine konkreten Größenordnungen zur jährlichen Ausgleichszahlung. Die Großaktionäre haben jedoch zumindest schon einmal angekündigt, dass sie es auf einen BuG abgesehen haben. Wichtig für nahezu alle Garantiedividenden-Aktien: Die Zahl der noch im Streubesitz befindlichen Anteilscheine ist mitunter sehr niedrig. Entsprechend überschaubar sind die Handelsumsätze. Limits sind also Pflicht.
[sws_blue_box box_size="640"]Tipp I: Eine aktualiserte Version der Tabelle mit den Garantiedividenden für 2015 gibt es auf boersengefluester.de unter diesem LINK.[/sws_blue_box]
[sws_blue_box box_size="640"]Tipp II: Nützliche Informationen zu Unternehmen mit Spruchverfahren bei Squeeze-outs und dem gesamten Delisting-Komplex finden Sie unter spruchverfahren.blogspot.de.[/sws_blue_box]
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MAN ST
Kurs: 0,00
DMG Mori
Kurs: 45,40
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Zumindest hier sind sich die Experten einig: Dividenden bleiben auch 2015 eines der wichtigsten Argumente für ein Engagement in Aktien. Schließlich bieten Anleihen und Tagesgeldkonten kaum noch nennenswerte Verzinsungen – von hoch riskanten Mittelstandsanleihen oder den Bonds ausfallgefährdeter Länder abgesehen. Für gewiefte Investoren schon seit vielen Jahren ein besonders lukratives Thema sind sogenannte Garantiedividenden. Solche festgelegten Ausschüttungen gibt es dann, wenn zwischen zwei Unternehmen ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) abgeschlossen wird. Formale Voraussetzung ist, dass der Bieter mehr als 75 Prozent des Kapitals besitzt. Relevant für Privatanleger ist in dem BuG neben dem Barabfindungsangebot insbesondere die Höhe der jährlichen Ausgleichszahlung. Dieser Betrag wird während des Vertrags durch die beherrschende Firma garantiert, daher auch der Name Garantiedividende. Der Vertrag läuft in der Regel so lange, bis er gekündigt oder ein Rückzug von der Börse angestrebt wird.
Und hier lauert mittlerweile gleich die erste Gefahr. Dauerte der Schritt bis zum Börsenrückzug in der Vergangenheit in der Regel sehr lange, hat sich in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Unternehmen dazu entschlossen, die eigene Aktie einfach von der Börse zu nehmen – und zwar ohne ordentliche Abfindung wie bei einem Squeeze-out. Für Privatanleger sind solche Rückzüge extrem ärgerlich, da sie meist mit einem spürbaren Kursverlust verbunden sind. Beispiele für Delistings von „Garantiedividenden-Zahlern" sind Unternehmen wie die mittlerweile komplett von Siemens geschluckte IBS, Pixelpark, Cycos oder die Schlossgartenbau-AG. Gut möglich, dass weitere Gesellschaften folgen werden. Tendenzen dazu gibt es schon jetzt, wenn Unternehmen wie etwa Pulsion Medical Systems ihre Aktien aus geregelten Segmenten zurückziehen und nur noch über den Freiverkehr handeln lassen. Als börsenmüde gilt aber auch der Elektronikdistributor Medion. Zwar wird auch bei einem Delisting die vertraglich fixierte Dividende weiter gezahlt. Ein heftiger Malus ist die fehlende Fungibilität der Aktie aber dennoch.
Vorsichtige Anleger ziehen bei ihren Überlegungen daher besser das jeweilige Marktsegment, die Höhe des Streusitzes sowie das Handelsvolumen der jeweiligen Papiere in ihre Überlegungen mit ein. Zudem haben Veränderungen in der Aktionärsstruktur eine besondere Relevanz. Sollte sich beispielsweise die Deutsche Bank – wie kolportiert wird – tatsächlich von der Deutschen Postbank trennen, könnte auf diesem Weg auch die bislang von dem DAX-Konzern garantierte Dividende für die Anteilseigner der Postbank versiegen. Als Klassiker unter den Garantiedividendenzahlern gilt dagegen die zur Börse Stuttgart gehörende EUWAX. Hier erhalten die Anleger bereits seit 2008 eine auf 3,26 Euro je Aktie fixierte Zahlung. Aber auch „Neulinge" wie GSW Immobilien, Celesio oder Kabel Deutschland könnten sich zu verlässlichen Zahlern entwickeln. Wichtig: Auch Garantiedividenden werden ganz normal vom Kurs abgezogen. Eine tatsächliche Rendite stellt sich also erst dann ein, wenn die Notiz den Dividendenabschlag wieder aufholt. Ebenfalls gut zu wissen: In den entsprechenden Mitteilungen der einzelnen Unternehmen ist stets von einer Bruttodividende und einer Nettoausschüttung unter Berücksichtigung von Körperschaftsteuern und Solidaritätszuschlag die Rede. Maßgeblich für Anleger ist der jeweilige Nettobetrag.
Nicht unbedingt allgemein bekannt sein dürfte auch, dass Anleger – während der Dauer des BuG – nicht nur Anspruch auf die Garantiedividende haben, sondern ihre Anteile auch den Unternehmen zu dem festgelegten Abfindungspreis andienen können. Im Regelfall sind die aktuellen Aktienkurse zwar deutlich höher als der jeweilige Rücknahmekurs. Doch es gibt auch Ausnahmen: Bei dem Entsorgungsdienstleister Alba war es in den vergangenen Monaten schon einige Male so, dass die Notiz heftige Schwächephasen verzeichnete. In diesem Fall wirkt die garantierte Abfindung dann wie ein Airbag. Voraussetzung ist allerdings, dass die Muttergesellschaft nicht selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist. Dann hängt der Kurssturz der übernommenen Gesellschaft mit ziemlicher Sicherheit genau damit zusammen, dass sowohl das Dividendenversprechen als auch die Rückzahlungsvereinbarung eventuell nicht eingelöst werden können. Summa summarum sind Unternehmen mit garantierten Dividenden aber auch 2015 häufig Investments, die sich hinter vielen Anleihen nicht verstecken müssen.
[sws_green_box box_size="585"]Tipp von boersengefluester.de: Eine regelmäßig aktualisierte Übersicht mit den Garantiedividenden für 2015 finden Sie direkt unter diesem LINK.[/sws_green_box]
[sws_blue_box box_size="585"]Tipp von boersengefluester.de: Die entsprechende Tabelle mit den Garantiedividenden 2016 finden Sie unter diesem LINK.[/sws_blue_box]
Foto: SplitShire.com
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GSW Immobilien
Kurs: 71,00
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Der Umbau von Geratherm Medical zu einem Anbieter höherwertiger Medizintechnikprodukte kommt voran, doch noch immer steuerten 2013 die wichtigsten traditionellen Produkte wie Fieberthermometer und Blutdruckmessgeräte rund 78 Prozent zu den Konzernerlösen von 15,97 Mio. Euro bei. Gemessen daran sehen die neuen Bereiche Lungenfunktionsdiagnostik, Wärmesysteme und Schlaganfallprävention eher klein aus. Und auch die Profitabilität der Wachstumshoffnungen hat Spielraum nach oben, schließlich kam 2013 nur der Bereich Respiratory (Lungentests) auf ein positives EBIT von 0,18 Mio. Euro. Wärmesysteme und Schlaganfallvorbeugung (Cardio/Stroke) belasteten die Zahlen noch mit jeweils knapp 70.000 Euro. Summa summarum musste Geratherm im Vorjahr einen Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 17,1 Prozent auf 0,79 Mio. Euro hinnehmen. Wesentlich beigetragen zu dem Minus hat jedoch das schlechte Abschneiden der brasilianischen Tochtergesellschaft, die auf einen Verlust von 337.000 Euro kam. Ohne diesen Sondereffekt hätten die Zahlen also deutlich angenehmer ausgesehen.
Dem Aktienkurs von Geratherm fehlte es zuletzt zwar ein wenig an Dynamik, immerhin konnte sich die Notiz aber oberhalb der Marke von 7 Euro etablieren. Auf diesem Niveau beträgt die Marktkapitalisierung rund 35,4 Mio. Euro. Für boersengefluester.de bekommen die Anleger dafür eine ganze Menge Gegenwert. Im laufenden Jahr will Geratherm Umsatz und EBIT deutlich zweistellig steigern. „Viele Einmalaufwendungen durch Studien und Produktzulassungen werden in dieser Form nicht mehr anfallen. Wir gehen also gestärkt ins Jahr 2014“, betont Vorstandschef Gert Frank. Insgesamt soll sich die EBIT-Rendite der Zielmarke von zehn Prozent nähern. Zur Einordnung: 2013 lag die Relation von Betriebsergebnis zum Umsatz bei 4,7 Prozent, 2012 bei 6,0 Prozent.
Lohnenswert ist auch ein Blick ins Aktiendepot von Geratherm. Zum Jahresende 2013 befanden sich dort unter anderem gut 210.000 Anteilscheine von dem Biotechwert Epigenomics, 700.000 Aktien von Agfa-Gevaert WKN: 920872) und 60.000 Papiere des Strahlenmedizinspezialisten Eckert & Ziegler. Der Buchwert dieser drei Positionen beträgt zurzeit 4,28 Mio. Euro und bewegt sich damit etwa auf Höhe des Stands zum Jahresende 2013. Offen ist, ob Geratherm noch alle Titel komplett im Depot hat. Vor allen Dingen bei Epigenomics und bei "EZAG" gab es zuletzt nicht unbedingt super erfreuliche Neuigkeiten. Agfa hat sich 2014 hingegen großartig entwickelt. Getrennt hatte sich die Gesellschaft im Vorjahr von ihren Beständen an Celesio und Rhön-Klinikum. Traditionell spielt das Zins- und Wertpapierergebnis eine wichtige Rolle bei Geratherm. Die Netto-Cashmittel decken den Aktienkurs zu fast 30 Prozent ab.
Sehen lassen kann sich auch die Eigenkapitalquote von rund 70 Prozent. Für 2013 bekommen die Aktionäre eine von 0,20 auf 0,24 Euro erhöhte Dividende, was einer Dividendenrendite von immerhin 3,35 Prozent entspricht. Wichtig: Wie Geratherm bereits im März durchsickern ließ, wird die Gewinnbeteiligung diesmal ganz normal besteuert. In den Vorjahren wurde die Dividende stets aus dem Einlagekonto gezahlt und führte damit erst beim Verkauf der Aktie zu einem nachgelagerten Zugriff durch den Fiskus. Unabhängig davon: Derzeit besteht ohnehin kein Grund, sich von der Geratherm-Aktie zu trennen.
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Geratherm Medical
Kurs: 3,42
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Geratherm Medical | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
549562 | DE0005495626 | AG | 18,51 Mio € | 03.07.2000 | Verkaufen |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Bald ist es wieder soweit: Am 5. März 2014 tagt der Arbeitskreis Aktienindizes und entscheidet über mögliche Änderungen bei den heimischen Auswahlbarometern. Regulär stehen MDAX, SDAX und TecDAX auf der Tagesordnung. Beim DAX käme es allerdings nur dann zu einer Änderung, wenn die Fast Exit/Fast Enrtry-Bestimmungen greifen würden. Da sich aber kein Unternehmen derart dringend für eine Beförderung in die erste Börsenliga empfiehlt, wird es nach Auffassung der Experten von Close Brothers Seydler aus Frankfurt zu keinen Veränderungen kommen.
Im MDAX hängt alles davon ab, wie sich der Streubesitz von Celesio entwickeln wird. Nach dem Übernahmeangebot durch das amerikanische Healthcare-Unternehmen McKesson befinden sich zurzeit nur noch 22,41 Prozent der Anteile des Pharmagroßhändlers im Streubesitz. Sollte Celesio durch weitere Aktienkäufe von McKesson beim Freefloat unter die Marke von zehn Prozent rutschen, wäre der Indexplatz futsch – so verlangen es die Regeln. Dann stände der Gabelstaplerhersteller Kion Group als erster Nachrücker parat. Noch ist das allerdings Zukunftsmusik.
Im SDAX ist nach Auffassung von Close Brothers Seydler die Hornbach Holding ein Wackelkandidat. Der Baumarktkonzern belegt mit seinen Vorzugsaktien derzeit die Ränge 70/113. Gemäß der 110/110-Regel kann ein Unternehmen aus dem Small-Cap-Index genommen werden, wenn es beim Umsatzrang oder dem Börsenkapitalisierungsrang einen Platz größer als 110 einnimmt. Gute Chancen auf eine SDAX-Platzierung besitzt Surteco. Der Zulieferer für die Möbelindustrie hat im Zuge einer Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Süddekor-Übernahme zuletzt den Streubesitz auf 22,60 Prozent auf 45,35 Prozent vergrößert – dementsprechend ist sein Gewicht bei der Berechnung der Kapitalisierungsränge gestiegen. Surteco schielt bereits seit vielen Jahren auf den SDAX – gereicht hat es für eine Rückkehr in das Nebenwertebarometer bislang freilich nicht. Boersengefluester.de hatte frühzeitig auf die Entwicklung aufmerksam gemacht (HIER). Zum erweiterten Kreis der SDAX-Kandidaten zählt außerdem der Solarparkbetreiber Capital Stage. Die Hamburger hatten im Oktober 2013 zuletzt ihr Kapital erhöht und belegen derzeit die Ränge 99/103 in der Börsenstatistik. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Capital Stage nun erneut den Kapitalmarkt anzapft und im Rahmen einer Privatplatzierung knapp 4,7 Millionen neue Aktien ausgibt. Demnach gäbe es künftig insgesamt 72.439.406 Anteilscheine von Capital Stage.
Im TecDAX kommt es wieder einmal auf das Feingefühl der Deutsche Börse AG an. Der Schweizer Biotechfonds BB Biotech gehört mit einer Kapitalisierung von 1,75 Mrd. Euro zwar zu den Schwergewichten – und sicherlich auch zu den Aushängeschildern – im TecDAX. Ausländische Gesellschaften erhalten allerdings nur dann einen Platz in einem der Auswahlindizes, wenn mindestens ein Drittel des gesamten Börsenhandels über Frankfurt und Xetra abgewickelt wird. Dieser Umstand wurde BB Biotech Mitte 2012 schon einmal zum Verhängnis. Bereits drei Monate später gelang den Schweizern allerdings die Rückkehr in den TecDAX. Eine höchst überflüssige Auszeit, wie viele Marktbeobachter damals urteilten. Sollte das Handelsvolumen von BB Biotech bei der neuesten Statistik erneut kurzfristig unter die 33-Prozent-Marke fallen, müssten die Schweizer erneut weichen. Vorab lässt sich das aber schwer einschätzen. Mit einer Herausnahme von BB Biotech würden sich die Indexhüter aber keinen Gefallen tun.
Eher als Austauschkandidat kommt der Medizintechnikkonzern Stratec Biomedical in Frage. Ein potenzieller Aufsteiger für den TecDAX ist für Close Brothers Seydler die Aktie des Spezialmaschinenbauers Manz. Für Manz wäre der TecDAX bekanntes Terrain – immerhin war er von 2008 bis 2011 schon zweimal Mitglied in dem Techbarometer. Fazit von boersengefluester.de: Für Spannung ist gesorgt. Viel Bewegung ist im März aber offenbar nicht zu erwarten. Insbesondere bei Surteco könnte die Indexaufnahme jedoch für erhöhtes Investoreninteresse sorgen.
[sws_green_box box_size="585"]Haben wir Ihr Interesse geweckt? Unter diesem LINK finden Sie umfangreiche Informationen von boersengefluester.de zu den Indexregeln der Deutschen Börse[/sws_green_box]...
McKesson Europe
Kurs: 24,40
Surteco Group
Kurs: 19,80
Manz
Kurs: 1,80
© boersengefluester.de | Redaktion
[sws_red_box box_size="585"]Mit einem DAX-Plus von 25 Prozent auf 9.552,16 Zähler war 2013 ein super Aktienjahr. Doch auch abseits der gewöhnlichen Auflistungen zum Jahreswechsel hat sich auf dem Kurszettel jede Menge getan. Boersengefluester.de hat nicht alltägliche Statistiken rund um Deutsche Aktien zusammengefasst.[/sws_red_box]
Neuemissionen bleiben ein schwieriges Terrain in Deutschland – auch bei einem DAX auf Rekordniveau. Mit dem Verlag Bastei Lübbe, dem Immobilienkonzern Deutsche Annington, dem früher zur Ruhrkohle gehörenden Spezialchemieunternehmen Evonik Industries, dem Gabelstaplerhersteller Kion Group, LEG Immobilien aus Düsseldorf, Osram Licht, dem Medienkonzern RTL Group und dem chinesischen Modeanbieter VanCamel kamen 2013 lediglich acht Titel neu in den Geregelten Markt (Prime und General Standard). Zu berücksichtigen ist dabei, dass Osram als Abspaltung von Siemens kein reinrassiges IPO war und auch den Spezialchemiekonzern Evonik sowie die RTL Group den Umweg über die kalte Küche an die Börse gewählt haben. Immerhin: Die meisten Börsenneulinge bescherten ihren Besitzern deutliche Kursgewinne. Die Osram-Aktie gewann sogar um 70 Prozent an Wert. Nur für LEG Immobilien und Evonik gibt es eine negative Bilanz. Auffällig ist, dass immerhin sechs der Neulinge auf einen Börsenwert von mehr als 2 Mrd. Euro kommen.
Die spektakulärste Neuemission aus Deutschland fand allerdings gar nicht auf dem Frankfurter Parkett statt. Der bayerische 3D-Druckerhersteller Voxeljet zog es vor, an die amerikanische Nasdaq zu gehen. Dort gab es zunächst einen Sturm der Euphorie. Trotz erwarteter Mini-Erlöse von 11 Mio. Euro für 2013 war die Gesellschaft zwischenzeitlich mehr als 1 Mrd. Dollar wert. Anschließend setze die Notiz allerdings zu einer heftigen Korrektur an. Gegenwärtig beträgt die Kapitalisierung von Voxeljet 612 Mio. Dollar – das ist immer noch eine ganze Menge Holz.
Jede Menge Bewegung gab es in der Zusammensetzung der heimischen Indexwelt – auch wenn es im Blue-Chip-Barometer DAX 2013 zu keinen Anpassungen kam. Neu beziehungsweise zurück in den MDAX schafften es folgende sechs Gesellschaften: RTL Group, Evonik Industries, Osram Licht, LEG Immobilien, der Verbindungstechnikspezialist Norma Group und SGL Carbon. In den SDAX wechselten 2013 der Automobilzulieferer SHW, der Münchner Handelskonzern BayWa, Puma, SGL Carbon, Kion Group, Deutsche Annington, RTL Group, der Hafenlogistiker HHLA sowie der Verkehrstechnikspezialist Vossloh. Neu in den TecDAX schafften es 2013 der CAD-Softwareanbieter Nemetschek, das Medizinsoftwareunternehmen Compugroup Medical und der Mobilfunker Telefónica Deutschland.
Übernahmeofferten gab es 2013 für die Aktionäre dieser Unternehmen: Adler Modemärkte (Angebotspreis: 6,29 Euro), dem Laborausrüster Analytik-Jena (13,75 Euro), dem Fertighausbauer Bien-Zenker (14,09 Euro), dem Pharmagroßhändler Celesio (23,00 Euro), Dresdner Factoring ( 8,75 Euro), Sanitärspezialist Joyou aus China (12,16 Euro), dem Prozessfinanzierer Foris (2,50 Euro), Gigaset (1,00 Euro), GSW Immobilien aus Berlin (1 GSW-Aktie gegen 2,55 Deutsche-Wohnen-Aktien), dem Automatisierungstechnikanbieter Jetter (7,00 Euro), Kabel Deutschland (87,00 Euro), dem Personalsoftwareunternehmen P&I ( 50,00 Euro), der Cloud-Computing-Experte Pironet NDH (4,80 Euro), dem Hersteller von Zutrittskontrollsystemen Primion Technology (3,86 Euro), der Medizintechnikfirma Pulsion (16,90 Euro) und RTT Realtime Technology (40,00 Euro). Tipp von boersengefluester.de: Für Aktionäre muss es nicht immer die beste Option sein, auf Übernahmeangebote einzugehen. Oftmals ist es am sinnvollsten, nichts zu tun und auf eine Nachbesserung zu warten. Allerdings sollten Anleger für diese Strategie einen längeren Zeithorizont mitbringen.
Ein Rückzug von der Börse wurde 2013 bei diesen Firmen eingeläutet: Generali Deutschland (Barabfindung: 107,77 Euro), Röder Zeltsysteme (Preis steht noch nicht fest), Sedo Holding (2,77 Euro), Terex Material Handling & Port Solutions (60,48 Euro). Im laufenden Jahr umgesetzt wurde der Squeeze-out bei dem PC-Spieleverlag Computec Media, dem Baustoffkonzern Dyckerhoff, dem Reservierungsportal hotel.de, dem IT-Dienstleister Itelligence, dem Automobilzulieferer Rücker und dem Sitzheizungshersteller W.E.T. Automotive.
Den Gang zum Insolvenzrichter mussten 2013 schließlich antreten: Centrosolar, CineMedia, Conergy, IVG Immobilien, Loewe, Praktiker, S.A.G. Solarstrom, der Wechselrichterproduzent Solutronic und das Online-Shoppingportal getgoods.de. Für die Aktionäre bleibt bei den Pleiteunternehmen in der Regel nichts übrig. Das abgestürzte Biotechunternehmen Agennix AG gab Ende Mai die Liquidation der Gesellschaft bekannt. Verglichen mit dem Vorjahr hat sich die Zahl der Insolvenzen nicht wesentlich geändert. Auffällig ist jedoch, dass es mit Conergy, IVG, Loewe und Praktiker gleich vier ehemalige Hochkaräter erwischt hat.
An neue Namen mussten sich die Anleger 2013 bei folgenden Firmen gewöhnen: Aus dem Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister wurde Anfang Oktober DMG Mori Seiki. Die Online-Investor-Relations-Spezialist EquityStory heißt seit Juni 2013 EQS Group. Aus der früheren Immobiliengesellschaft Windsor wurde Mitte Juni der Pharmaspezialist Haemato. Der Münchner Projektenwickler JK Wohnbau nennt sich seit Jahresmitte ISARIA Wohnbau. Der IT-Security-Dienstleister Integralis firmiert nun unter NTT Com Security. Um den wachstumsstarken Onlinebereich zu integrieren, wechselte der Kölner SDAX-Konzern Ströer Out-of-Home Media vor einigen Monaten den Namen in Ströer Media. Die vor dem Squeeze-out stehende frühere MDAX-Gesellschaft Demag Cranes müssen die verbliebenen Investoren seit Juni in den Kurslisten unter dem ziemlich sperrigen Namen Terex Material Handling & Port Solutions suchen.
Von den insgesamt 612 Titeln aus dem boersengefluester.de-Universum DataSelect erreichten 2013 immerhin 410 eine positive Wertentwicklung. Der durchschnittliche Kursanstieg belief sich dabei auf +21 Prozent. Immerhin 35 Papiere kamen auf ein Plus von mehr als 100 Prozent. Dafür bescherten allerdings auch 29 Aktien ihren Besitzern ein Minus von mehr als 50 Prozent. Sieben Titel büßten gar um mehr als 90 Prozent an Wert ein. Die fünf besten Indexwerte waren Nordex (+ 221,14 Prozent), C.A.T. Oil (+ 199,70 Prozent), LPKF Laser (+ 135,79 Prozent), Cancom (+ 135,59 Prozent) und Grammer (+ 116,32 Prozent). Bester DAX-Titel 2013 war mit einem Kursanstieg von immerhin 81,98 Prozent der Automobilzulieferer Continental.
[sws_blue_box box_size="585"]Die abschließende Indexstatistik 2013 für die DAX-Familie:
DAX-Schlussstand 2013: 9.552,16 Punkte
+ 25,48 Prozent gegenüber dem 2012er-Schlusstand von 7.612,39 Zählern
MDAX-Schlussstand 2013: 16.574,45 Punkte
+ 39,11 Prozent gegenüber dem 2012er-Schlusstand von 11.914,37 Zählern
SDAX-Schlussstand 2013: 6.788,79 Punkte
+ 29,33 Prozent gegenüber dem 2012er-Schlusstand von 5.249,35 Zählern
TecDAX-Schlussstand 2013: 1.166,82 Punkte
+ 40,90 Prozent gegenüber dem 2012er-Schlusstand von 828,11 Zählern[/sws_blue_box]
Die beste Performance – abseits der Indexwelt aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX – hatte 2013 Phoenix Solar vorzuweisen. Um 347,62 Prozent ging es mit dem Kurs des Solarprojektierers nach Norden. In der Spitze stand sogar ein Plus von 520 Prozent zu Buche. Doch bei Kursen von 6,50 Euro wurde wohl selbst optimistisch gestimmten Investoren etwas mulmig im Bauch. Immerhin bewegte sich die Gesellschaft aus dem bayerischen Sulzemoos lange Zeit mit dem Rücken zur Wand und musste wesentliche Teile des früheren Geschäfts abschneiden. Mittlerweile konzentriert sich Phoenix Solar nur noch auf auf das Auslandsgeschäft. Die Silbermedaille geht 2013 an Manz. Um 249,46 Prozent zog die Notiz des Spezialmaschinenbauers mit Fokus auf die Bereiche Display, Solar und Battery an. Hintergrund der Rally: Nach einem 2012er-Verlust von 33,5 Mio. Euro hat Manz einen tollen Turnaround hingelegt und rechnet für 2013 mit Rekorderlösen von 260 bis 270 Mio. Euro. Als Dritter über die Ziellinie ging 2013 HanseYachts. Die Greifswalder agieren zwar noch in der Verlustzone, doch in den vergangenen zwölf Monaten hat sich bei dem Bootsbauer vieles verbessert – von der Bilanzqualität bis hin zum Auftragsbestand. Die Börsianer spendierten dafür ein Kursplus von 239,83 Prozent.
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Osram Licht
Kurs: 0,00
RTL Group
Kurs: 26,25
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Kurs: 42,45
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Kurs: 93,25
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Kurs: 0,00
Jetter
Kurs: 0,00
YOC
Kurs: 15,30
S.A.G. Solarstrom
Kurs: 0,00
DMG Mori
Kurs: 45,40
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