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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
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© boersengefluester.de | Redaktion
Gewöhnungsbedürftig sind sie, die Hauptversammlungen (HV) von hierzulande gelisteten chinesischen Unternehmen. So auch die des Schuhherstellers Ultrasonic am 22. Juli 2014 in Frankfurt. Hier demonstrierte das Management des operativ sehr erfolgreichen Unternehmens, warum chinesische Aktien so schlecht bewertet sind: Vorstände und Aufsichtsräte haben immer noch nicht verstanden, wie man sich professionell deutschen Anlegern präsentiert und so deren Vertrauen gewinnt. Wir werden daher unsere Bewertung im Chinageflüster-Scoringmodell mit Abzügen im Vertrauensscore anpassen.
Die obligatorische Begrüßung des Vorstands auf Chinesisch hat ja irgendwie einen folkloristischen Reiz. Doch dass der Bericht über das Geschäftsjahr 2013 vollständig auf Chinesisch verlesen wird und die Aktionäre – immerhin einer deutschen AG – sich die lausige Übersetzung per Kopfhörer antun müssen, zeugt von wenig Wertschätzung des Managements gegenüber seinen Anteilseignern. Es ist verständlich, dass der Firmengründer Qingyong Wu kein Englisch spricht. Doch sein Sohn, der Maserati-Fahrer Minghong Wu, der immerhin den Titel des Chief Operation Officers (COO) trägt, sollte doch in der Lage sein, eine Rede auf Englisch abzulesen – so weit zur Kür.
Erst richtig patzte der Vorstand bei der Pflicht: Hellwach waren die Zuhörer, als Aufsichtsratschef Johannes Mauser nach dem einschläfernden Vortrag nicht etwa einen Vertreter der angereisten Aktionäre zur Generaldebatte ans Mikrofon bat, sondern Vorstandschef und Mehrheitsaktionär Qinyoung Wu. Der erklärte kurzerhand, dass er mit dem Tagesordnungspunkt 6, dem Vorschlag des Aufsichtsrates, weiterhin Grant Thornton den Abschluss prüfen zu lassen, nicht einverstanden sei. Zudem wollte er, dass die Bedingungen für den Rückkauf eigener Aktien, Tagesordnungspunkt 9, im Sinne des Großaktionärs Deutsche Balaton geändert würden.
Wie nicht anders zu erwarten, hat sich der Mehrheitsaktionär und Vorstandschef durchgesetzt. Bezüglich des Wechsels des Wirtschaftsprüfers ist das ein Skandal. Ein Aufsichtsrat hat nur sehr wenige Rechte. Eines der wichtigsten ist der Vorschlag des Wirtschaftsprüfers. Das ist eine elementare Überwachungsfunktion gegenüber dem Vorstand. Wozu braucht ein Unternehmen einen Aufsichtsrat, wenn der Vorstand mit diesem machen kann, was er will? Nicht einmal Gegenwehr zeigte Mauser, sondern noch Verständnis für den Vorstand. Angeblich habe Grant Thornton bei der letzten Prüfung durch seine Recherche Kunden und Banken verschreckt. Auch sei es für das Management schwer gewesen, nachträglich vorgelegte Fragenkataloge rechtzeitig zu beantworten. Nachprüfbar ist das alles nicht, doch wenn dem so war, warum hat sich der Vorstand nicht vor der Hauptversammlung abgestimmt? So gab die Verwaltung ein jämmerliches Bild ab.
Zur Ehrenrettung sei angemerkt, dass mit BDO wenigstens ein renommiertes, im Chinageschäft erfahrenes Wirtschaftsprüfungsunternehmen gewählt wurde, das sehr genau hinschaut. Powerland zum Beispiel haben die BDO-Prüfer 2012 das Testat verweigert. Die zweite Änderung dagegen ist im Interesse der Aktionäre. Wichtigster Unterschied zum ursprünglichen Vorschlag ist, dass die selbst erworbenen Aktien nur zum Wert von 15,00 Euro, zum Beispiel als Gegenleistung bei der Einbringung einer Sacheinlage, verrechnet werden dürfen. Das ist rund das Doppelte des aktuellen Aktienkurses und verhindert eine Verwässerung der Altaktionäre.
Erstaunlich ist auch, dass der Tagesordnungspunkt 7 ohne jegliche Nachfrage oder Diskussion durchging, verstößt er doch eklatant gegen Corporate Governance-Grundsätze. Hier wird geregelt, dass die Delphi Unternehmensberatung so lange das Recht hat einen Aufsichtsratsposten zu besetzen, wie sie am Unternehmen beteiligt ist. Derzeit geht das in Ordnung. Zur HV war Delphi mit 1,3 Mio. Aktien angemeldet. Doch was ist, wenn die zum Einflussbereich der Deutschen Balaton gehörende Company nur noch mit einer Aktie beteiligt ist? Werden die Heidelberger dann ihren Posten räumen? Auf der anderen Seite kann der Aufsichtsrat eine erfahrene, kritische Stimme gut gebrauchen.
Es ist ein Jammer anzusehen, wie operativ erfolgreiche chinesische Unternehmen sich durch unprofessionelle – völlig überflüssige – Handlungen immer wieder selbst ein Bein stellen. Die deutschen Berater müssen ihren chinesischen Kunden endlich beibringen, dass sie sich an die deutsche Anlegermentalität und deutsche Corporate-Governace-Grundsätze anpassen müssen, wenn sie hier am Aktienmarkt erfolgreich sein wollen. Anderenfalls frustrieren sie nicht nur die Aktionäre, sondern auch sich selbst. In der Hoffnung, dass das Management seine Lektion gelernt hat, empfehlen wir den Titel weiterhin zum Kauf, denn in Bezug auf die der Geschäftsentwicklung gibt es kaum eine vergleichbar gute China-Aktie.
Ultrasonic
Kurs: 0,00
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Ultrasonic | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1KREX | DE000A1KREX3 | 0,00 Mio € | 09.12.2011 | Halten |
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The most important financial data at a glance | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-margin3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-margin5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net profit1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net-margin6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
Foto: Ultrasonic AG
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Noch bis zum 31. Juli 2014 läuft die reguläre Annahmefrist für das Übernahmeangebot von Aurea Software an die Anteilseigner von Update Software. Die in Dubai beheimatete US-Gesellschaft Aurea bietet 3,44 Euro je Update-Aktie und knüpft die Offerte an eine Mindestannahmequote von 50,1 Prozent. Zumindest an dieser Hürde sollte das Ansinnen nicht scheitern. Die wesentlichen Aktionärsgruppen haben ihre Zustimmung bereits signalisiert. Mittlerweile – hat nun auch die Beteiligungsgesellschaft Shareholder Value die Offerte angenommen. Zu ihrem Einflusskreis gehört auch die ebenfalls bei Update engagierte Fondsgesellschaft Axxion.
Vorstand und Aufsichtsrat von Update Software halten die Offerte hingegen nicht für angemessen. Sie betonen: „Die angebotene Gegenleistung des Bieters berücksichtigt nach Auffassung des Vorstands und des Aufsichtsrats nicht hinreichend die durchgeführte Transformation des Geschäftsmodells von einem reinen Softwarelizenz- in ein hybrides Geschäftsmodell mit zusätzlichem Software-as-a-Service-Angebot, das verstärkt auf wiederkehrende Umsätze und stabile Cashflows ausgerichtet ist.“ Im Rahmen der Erwartungen liegen derweil die Zahlen zum ersten Halbjahr. Bei einem Umsatzanstieg von 16,1 auf 17, 5 Mio. Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 1,7 auf plus 0,4 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr 2014 bleibt der Vorstand bei seiner Einschätzung, wonach bei einem Umsatzplus von drei bis fünf Prozent mit einer EBIT-Marge von 1,0 bis 3,0 Prozent zu rechnen sei. Demnach dürfte das operative Ergebnis in einer Spanne von 0,34 bis 1,04 Mio. Euro anzusiedeln sein. Eine Einschränkung machen die Wiener jedoch bereits: „Etwaige Effekte für das zweite Halbjahr auf Grund des Übernahmeangebots durch die Aurea Software FZ-LLC können derzeit noch nicht quantifiziert werden.“
Die zu erwartende Ergebnisverbesserung kann jedoch erst der Anfang des Turnarounds sein. Die Analysten von Warburg Research kalkulieren für 2015 bereits mit einem EBIT von 2,5 Mio. Euro. Der Börsenwert von Update Software beträgt momentan 39,56 Mio. Euro. Das entspricht etwa dem 2,4fachen des Buchwerts. Die liquiden Mittel erreichten zum Halbjahr immerhin 12,7 Mio. Euro. Bankverbindlichkeiten haben die Österreicher nicht. Privatanleger müssen nicht zwangsläufig auf das Übernahmeangebot eingehen. Allerdings besteht auch ein gewisses Risiko. Aurea hat bereits angekündigt, dass sie die Aktie von Update Software später von der Börse nehmen wird – normalerweise als eine lukrative Squeeze-out-Spekulation. Doch bei Update Software besteht die Gefahr, dass das Papier vorab über ein kaltes Delisting vom Kurszettel entfernt wird. Dann würden die Anleger zunächst einmal in die Röhre schauen.
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Update Software
Kurs: 0,00
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Update Software | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
934523 | AT0000747555 | 0,00 Mio € | 11.04.2000 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Damit hätte zu Jahresbeginn wohl auch kaum jemand gerechnet: Mit einer Performance von 29 Prozent (inklusive Dividende) seit Jahresbeginn zählt die Aktie von Stratec Biomedical im laufenden Jahr zu den Top 5 im TecDAX. Vor allen Dingen seit Mitte Mai 2014 weiß der Anteilschein des Herstellers von Analysesystemen im Bereich Medizintechnik zu überzeugen. Allerdings nähert sich der Stratec-Kurs nun der Marke von 40 Euro. Anfang 2013 scheiterte das Papier bereits einmal an dieser Hürde und auch kürzlich machte die Notiz hier eine Kehrtwende. Nun hat die Gesellschaft aus Birkenfeld in Baden-Württemberg ihren Halbjahresbericht vorgelegt – und der könnte für frische Kurspower sorgen, auch wenn die ganz große positive Überraschung in dem Zahlenwerk nicht zu finden ist. „Wir blicken auf ein solides erstes Halbjahr 2014, das es uns ermöglichte, ein deutliches Wachstum der Umsatzerlöse bei gleichzeitig deutlichem Ausbau der EBIT-Marge auszuweisen“, sagt Vorstandschef Marcus Wolfinger.
Demnach kam das Unternehmen im ersten Halbjahr 2014 auf ein Umsatzplus von 14,9 Prozent auf 69,05 Mio. Euro und erzielte dabei ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11,23 Mio. Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 36 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert. Die operative Marge kletterte damit auf 16,3 Prozent. Das Ergebnis je Aktie kam von 0,56 auf 0,82 Euro voran. Für das Gesamtjahr bleibt Wolfinger bei seiner Prognose, wonach bei einem „deutlich steigenden Umsatz“ mit einer „leicht steigenden EBIT-Marge“ zu rechnen sei. Zur Einordnung: 2013 kam Stratec bei Erlösen von 128 Mio. Euro auf ein Betriebsergebnis von 19,5 Prozent. Das entspricht einer operativen Rendite von 15,2 Prozent. Demnach bewegt sich der TecDAX-Konzern momentan also auf dem richtigen Kurs. Für zu viel Optimismus besteht allerdings kein Anlass. „Auch wenn wir eine Normalisierung der Margenentwicklung sehen und auch von einer gesunden Unternehmensentwicklung im zweiten Halbjahr ausgehen, wollen wir noch nicht das Ende der temporären Auslastungsschwäche in Bezug auf die Testvolumen unserer Kunden verkünden“, sagt Firmenlenker Wolfinger.
Zittern muss Stratec vermutlich erneut bei der kommenden Indexentscheidung am 3. September. Beinahe schon traditionell gilt der TecDAX-Platz als gefährdet. Immerhin: Durch die jüngste Kursrally haben sich die Platzierungskennzahlen allerdings verbessert. Momentan beträgt der gesamte Börsenwert 448,6 Mio. Euro – davon sind 57,94 Prozent dem Streubesitz zuzurechnen. Bewertungsmäßig bewegt sich Stratec – verglichen mit anderen Medtechtiteln – eher im oberen Bereich. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt auf Basis der Ergebnisschätzungen von boersengefluester.de knapp 22. Und auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis von annähernd 4,9 ist nicht gerade niedrig. Im Gegenzug erhalten Anleger dafür jedoch eine solide Bilanz. Zum Halbjahr weist Stratec eine Eigenkapitalquote von 80 Prozent aus. Für Anleger mit Weitblick sollte sich ein Investment in dem Titel also immer noch lohnen. Kurzfristig hängt – zumindest aus der charttechnischen Sichtweise – einiges davon ab, ob der Kurs es endlich schafft, die 40-Euro-Marke signifikant nach oben zu durchbrechen.
Stratec
Kurs: 29,75
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Stratec | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
STRA55 | DE000STRA555 | SE | 352,58 Mio € | 25.08.1998 | Halten |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 187,82 | 214,16 | 250,10 | 287,34 | 274,63 | 261,91 | 265,00 | |
EBITDA1,2 | 35,53 | 35,60 | 56,27 | 66,43 | 58,07 | 40,08 | 42,00 | |
EBITDA-margin3 | 18,92 | 16,62 | 22,50 | 23,12 | 21,15 | 15,30 | 15,85 | |
EBIT1,4 | 15,01 | 17,19 | 33,68 | 48,18 | 41,14 | 22,39 | 25,00 | |
EBIT-margin5 | 7,99 | 8,03 | 13,47 | 16,77 | 14,98 | 8,55 | 9,43 | |
Net profit1 | 8,97 | 14,41 | 25,18 | 39,96 | 29,22 | 13,07 | 14,50 | |
Net-margin6 | 4,78 | 6,73 | 10,07 | 13,91 | 10,64 | 4,99 | 5,47 | |
Cashflow1,7 | 11,95 | 21,26 | 31,85 | 63,47 | 10,28 | 19,43 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,75 | 1,20 | 2,07 | 3,28 | 2,41 | 1,07 | 1,20 | |
Dividend per share8 | 0,82 | 0,84 | 0,90 | 0,95 | 0,97 | 0,55 | 0,70 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
Foto: Stratec Biomedical AG
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Rupert Murdoch ist ein mit allen Wassern gewaschener Medienmogul, darin sind sich die meisten Börsianer einig. Nun plant er einen neuen Coup. Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) und der „Sunday Times“ braucht er viel Geld. Denn seine Firma 21st Century Fox will den Rivalen Time Warner übernehmen. 80 Milliarden Dollar soll er für das konkurrierende Medienunternehmen geboten haben. Vorerst ist er abgeblitzt. Doch Murdoch gibt so schnell nicht auf. Um möglichst schnell an Bares zu kommen, soll er einen Deal planen. Ziel sei es, seine 55-prozentige Beteiligung am Münchner Bezahlsender Sky Deutschland umzuplatzieren und dabei Kasse zu machen, ohne den Einfluss zu verlieren.
Wer Murdoch kennt, weiß, dass er Andere nur ungern mitverdienen lässt. Dennoch war die Sky-Deutschland-Aktie am 21. Juli 2014 mit einem Kurssprung um 4,5 Prozent der Outperformer im MDAX. Die Anleger spekulieren auf ein Pflichtangebot, das fällig wird, wenn mehr als 30 Prozent der Anteilsscheine den Besitzer wechseln. Der gesetzliche Mindestpreis ergibt sich aus dem gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate vor dem Angebot. Mehr als diesen wird es wohl nicht geben, weil Murdoch gar nicht daran interessiert sein kann, dass allzu viele „freie Aktionäre“ das Angebot annehmen. Also muss er sich mit seiner Offerte beeilen, denn mit jedem Tag, an dem der Kurs von Sky Deutschland zulegt, verteuert sich der Deal.
Wie die Sunday Times am Wochenende berichtete, will Murdoch durch einen konzerninternen Tausch rund 3,5 Mrd. Euro einnehmen. Dabei soll 21st Century Fox den direkt gehaltenen 55-prozentigen Anteil an Sky Deutschland an BSky B verkaufen. 21st Century Fox hält eine Minderheitsbeteiligung von 39 Prozent an dem britischen Sender. Auf diese Weise könnte Murdoch die umfangreichen Cash-Reserven der Briten anzapfen, um sie für Akquisitionen bei 21st Century Fox zu nutzen. Ähnlich soll Murdoch auch mit seinem italienischen Sender Sky Italia verfahren wollen.
Diese Transaktion ließe nicht nur die Kasse von 21st Century Fox klingeln. Auch operativ macht eine Straffung der Organisation Sinn. So würde unter dem Dach von BSky B ein europäisches Bezahlfernsehimperium mit 20 Mio. Kunden entstehen. Weitere Informationen zu dem Deal werden am Freitag, den 25. Juli, erwartet, wenn BSky B seine Jahreszahlen veröffentlicht. Nach dem heftigen Kursanstieg besteht für Aktionäre derzeit kein akuter Handlungsbedarf.
Foto: Sky Deutschland AG
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Sky Deutschland
Kurs: 0,00
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Sky Deutschland | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
SKYD00 | DE000SKYD000 | 0,00 Mio € | 09.03.2005 | Verkaufen |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Mit bis zu knapp zwei Prozent Kursgewinn gehörte die BB-Biotech-Aktie am 21. Juli 2014 zu den Top-Performern im TecDAX. Auslöser für die Kursrally des schweizerischen Schwergewichtes im deutschen Technologieindex war eine Studie vom Research-Haus Edison. Die Analystin Sarah Godfrey und Andrew Mitchell bewerten den aktuellen Kurs bei gut 128 Euro als günstig. Denn nach der jüngsten Kurskorrektur hat die Aktie einen Abschlag von 20 Prozent zu ihrem Substanzwert (Net Asset Value = NAV). Dieser Discount ist zwar für die Schweizer nichts Ungewöhnliches, doch fällt auf, dass vergleichbare Unternehmen im Durchschnitt nur gut acht Prozent weniger kosten als ihr NAV. Auch sonst ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von gut acht und einer Dividendenrendite von mehr als vier Prozent attraktiv bewertet. Grund für den Optimismus ist auch, dass inzwischen der Ausstieg eines Großaktionärs beendet ist. Er hatte in der ersten Jahreshälfte 2014 laufend Anteile abgegeben. „Der Großteil davon befindet sich nun in den Händen einer neuen und breiteren Aktionärsbasis“, meldete der Vorstand im Halbjahresbericht.
BB Biotech ist keine Aktie im klassischen Sinn, sondern eine Beteiligungsgesellschaft mit Fonds-Charakter. Mit einem verwalteten Vermögen (Asset under Management) von 2,3 Mrd. Schweizer Franken gehören die Schaffhausener zu den bedeutendsten Anlegern in diesem Bereich weltweit. Die größten der etwa 30 Positionen sind die börsennotierten Firmen Celgene, Actelion, Isis Pharmaceuticals, Gilead, Incyte und Vertex. Zu einem echten Schnäppchenpreis erhalten Anleger hier einen günstigen Einstieg in ein gut diversifiziertes Portfolio von Biotech-Aktien. Dass die Schweizer damit ein glückliches Händchen bewiesen haben, zeigt die Kurs-Performance. Verdreifacht hat sich der Wert in den vergangenen zweieinhalb Jahren. Völlig zu Unrecht schwächelt die Aktie seit Ende Februar deutlich mehr als die internationalen Wettbewerber im NASDAQ-Biotech-Index. Denn die Gesellschaft expandiert dynamisch und profitabel. Ziel ist es, durch Investitionen in innovative Biotech-Firmen ein langfristiges Wachstum im zweistelligen Prozentbereich zu erzielen. Idealerweise beteiligt sich BB Biotech an solchen Firmen, die das Potenzial haben, mit Sicht auf vier Jahre, den Umsatz zu verdoppeln.
Der Vorteil von einem Engagement in BB-Biotech-Aktien zur Direktanlage ist die Erfahrung des Managements. Sie können besser als die meisten privaten Anleger beurteilen, ob Aktien fair bewertet sind. So wird das Portfolio permanent an die Kursentwicklungen der einzelnen Titel angepasst. Die Halbjahreszahlen von BB Biotech geben allerdings wenig Aufschluss über die operative Geschäftsentwicklung der einzelnen Unternehmen. Als Beteiligungsgesellschaft schlagen ausschließlich die Aktienkurse zu Buche. Seit Jahresanfang stieg BB Biotechs Innerer Wert (NAV) um 13,7 Prozent (in Euro). Die Aktie zeigte einen Wertzuwachs um 17,5 Prozent (inklusive der Bardividende von 7,00 Franken je Aktie). Daraus resultiert für das erste Halbjahr ein Nettogewinn von 261,1 Mio. Franken – verglichen mit 492,7 Mio. Franken für die entsprechende Periode im Vorjahr, in der die Aktienkurse deutlich stärker zugelegt hatten. Auch die Investmentbank Equinet empfielt, die BB-Biotech-Aktie zu kaufen. Nach dem Halbjahresbericht hat Analystin Marietta Miemietz ihr Kursziel von 156 auf 164 Euro angehoben. Immerhin ein Potenzial von mehr als einem Viertel. Auch das Urteil von boersengefluester.de lautet: Kaufen.
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BB Biotech
Kurs: 37,45
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BB Biotech | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0NFN3 | CH0038389992 | AG | 2.094,12 Mio € | 10.12.1997 | Kaufen |
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„Mach dir keine Sorgen, wir wollen nicht dein Geld.“ So etwa lautet die Kernaussage, mit der chinesische Unternehmen inzwischen in Deutschland an die Börse gehen. Das war nicht immer so. Vor sieben Jahren, als sich ZhongDe Waste – das erste Unternehmen aus dem Reich der Mitte – hier dem Kapitalmarkt öffnete, sammelte der Spezialist für Müllverbrennungsanlagen mehr als 100 Mio. Euro ein. Die Emission war mehrfach überzeichnet. Auch Plantagenbetreiber Asian Bamboo nutzte den Börsengang in Deutschland im November 2007, um gut 80 Mio. Euro für sein Wachstum zu bekommen. Beide Unternehmen sind mit ihren Geschäftsmodellen inzwischen gescheitert.
Etliche Gewinnwarnungen, Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Abschlüsse und Betrugsvorwürfe bei einer ganzen Reihe von China-IPOs haben die Anleger abgeschreckt. Die Deutsche Börse will mit diesem Geschäft nichts mehr zu tun haben und stellte inzwischen alle Akquisitionsbemühungen für ein Listing chinesischer Unternehmen hierzulande ein. Wer alle chinesischen Unternehmen in Sippenhaft nimmt, verspielt erkleckliche Chancen. China bleibt eine der wachstumsstärksten Volkswirtschaften. In wenigen Jahren wird die Volksrepublik den USA den Rang der weltweiten Nummer 1 abgelaufen haben. Das hat Unternehmen, Banken und Investoren in der Vergangenheit zu euphorischen Aussagen und Handlungen verleitet. Nun ist die Stimmung in Depression umgeschlagen.
Unabhängig von allen Problemen: Chinesische Unternehmen empfinden die Notiz an der deutschen Börse als Ritterschlag. Damit können sie in ihrem Heimatland punkten und sich von den Konkurrenten abheben. Darauf haben sich auch die hiesigen Banken eingestellt. Sie gehen neue Wege, um Börsengänge chinesischer Unternehmen auch für die Anleger wieder attraktiv zu machen. Beim Safe-IPO (Einfaches Börsenlisting ohne Kapitalerhöhung) spielt die Kapitalbeschaffung keine Rolle mehr. Wichtigstes Ziel ist die Notiz in Deutschland. Damit der Kurs – anders als bei den meisten in Prime Standard gelisteten Chinesen – auch ordentlich steigt, werden die Aktien inzwischen zu Schleuderpreisen mit KGVs (Kurs-Gewinn-Verhältnissen) von weniger als eins und zweistelligen Dividendenrenditen angeboten. Bei den jüngsten Emissionen, dem Modeunternehmen VanCamel sowie der Textilfirma Tintbright ist die Rechnung aufgegangen. Beide Aktien haben sich inzwischen im Kurs verdoppelt. „Wir haben die Aktien mit einem kleinen Aktienvolumen zu sehr günstigen Konditionen an die Börse gebracht, um die Voraussetzungen für eine möglichst positive Performance zu schaffen“, sagt Tomas Stewens, Leiter der börsenbegleitenden BankM in Frankfurt. Damit überhaupt ein Börsenhandel zustande kommt, hatte das Geldhaus Zugang zu bis zu 15 Prozent der Aktien von Pre-IPO-Investoren, die sich verpflichtet haben, nur über die Frankfurter Bank zu verkaufen.
Dennoch bleibt die Skepsis gegenüber den „Aktien Süßsauer“, wie sie die Financial Times Deutschland gern bezeichnete. „Der Ursprung des Dilemmas ist die mangelnde Transparenz“, sagt Maximilian Meyer zu Schwabedissen, Senior Manager beim Wirtschaftsprüfer Warth & Klein Grant Thornton, der Kanzlei, die die meisten hier gelisteten Chinesen prüft. Natürlich wollen die Unternehmen hier gleich in das höchste Börsensegment, den Prime Standard. Doch dass sie sich dafür in die Bücher sehen lassen, Prognosen erstellen, und Fragen beantworten müssen, das verstehen sie häufig nicht. „Während deutsche Mittelständler sich teilweise jahrelang auf den Börsengang vorbereiten“, so Meyer zu Schwabedissen, „ist das für die meisten Chinesen nur ein Projekt unter vielen.“ Auch wenn die Geschäftsmodelle meist wenig komplex sind, ist die Überleitung von chinesischen zu internationalen Buchführungsstandards nicht immer ganz so einfach. Zwar verfügen die Unternehmen über ein funktionierendes Rechnungswesen, und die Firmenpatriarchen haben für ein verlässliches Finanzmanagement gesorgt. Um bei den Investoren zu überzeugen, wird zum Börsengang meistens mit Hilfe von Pre-IPO-Investoren, der beratenden Bank oder Anwaltskanzlei zusätzlich ein Finanzvorstand (CFO) mit internationaler Erfahrung und einigermaßen Englischkenntnissen gesucht. Anders als hierzulande sind viele dieser IPO-CFOs nicht fest im Unternehmen verankert. „Sie gehören eher zum weiteren Kreis der Berater“, sagt Meyer zu Schwabedissen.
Häufig wohnen sie auch gar nicht am Firmensitz, sondern haben ihr Domizil in Hongkong oder Singapur. Da unterstützen sie nicht selten auch noch andere Kunden. Daher kommt es bei deutschen Investoren häufig zu Missverständnissen. Sie sind es gewohnt, dass der europäische Finanzvorstand sein Unternehmen aus dem Effeff kennt und auch mit dem operativen Geschäft vertraut ist. Das ist bei chinesischen Unternehmen allerdings nur selten der Fall. Ein weiteres Problem sieht Meyer zu Schwabedissen im Ehrgeiz der Firmenlenker, unbedingt im höchsten Börsensegment gelistet zu sein. Natürlich sind hier auch die Transparenzanforderungen am größten. Wenn dann zum Beispiel der Fragenkatalog bei der Prüfung immer länger, die Dokumentation des Risiko-Früherkennungssystems angefordert oder die Umsatz- und Gewinn-Prognosen hinterfragt werden, bereuen einige Unternehmer ihre Notiz im Prime Standard. Doch Meyer zu Schwabedissen sieht auch Erfolge: „Die Unternehmen haben teilweise viel Lehrgeld bezahlt. Daraus haben sie gelernt und sich weiterentwickelt. Auch die Qualität der CFOs hat sich deutlich verbessert.“
Aber der Kulturunterschied bleibt gravierend. Nicht selten ist die Gesichtswahrung wichtiger als die Belastbarkeit der Angaben im Zahlenwerk. Eine echte Konfliktbereitschaft gibt es – ähnlich wie bei den knorrigen deutschen Unternehmern der Aufbaujahre in den 50-er und 60-er Jahren hierzulande – kaum. Selbst um Formalien einzuhalten, dürfen Fragen nicht immer so direkt gestellt werden. Für den Wirtschaftsprüfer (WP) stellt sich dann schnell die Frage, ob das noch akzeptabel ist. Viele Anleger in Deutschland haben den Eindruck gewonnen, dass die Prüfer erst jetzt richtig hinschauen und bereit sind, Konflikte mit dem chinesischen Management auszutragen. Robert Binder, Partner bei Grant Thornton, weist das zurück. Natürlich haben die Wirtschaftsprüfer nach den heftigen Betrugsvorwürfen gegen das Management von Kinghero, die inzwischen zum Delisting geführt haben, der Verweigerung des Testates bei Powerland und den Verzögerungen bei der Veröffentlichung einiger Geschäftsberichte erkannt, dass nicht alles so schön ist, wie sie es noch vor zwei, drei Jahren glaubten.
Sie haben die Struktur ihrer Prüfungsarbeit verändert und an die Vorkommnisse angepasst. „Bei den in Deutschland mit Erstnotiz gelisteten Chinesen haben wir die gleichen Probleme wie in den USA oder Kanada, trotz der unterschiedlichen Unternehmensstruktur mit der deutschen AG als Obergesellschaft“, sagt Binder. „Auch hier gibt es Licht und Schatten.“ Da im Vergleich zu den an den US Börsen gelisteten chinesischen Unternehmen die China IPOs in Deutschland in der Regel nur einen Bruchteil an Investorengeldern einwerben konnten, schien der Anreiz für fragliche Bilanzierungspraktiken hier entsprechend geringer. Inzwischen haben die Wirtschaftsprüfer ihre Toolbox an die gemachten Erfahrungen angepasst. Die Methodik wurde verfeinert. Es wird in verschiedene Richtungen gefragt, um die Plausibilität zu überprüfen. Die Risiken werden anders definiert.
Auch die chinesischen Gesetze machen es den Prüfern nicht leicht. „In den meisten Ländern der Erde gibt es eine Auskunftspflicht der Banken“, sagt Binder, „in China nicht.“ Das wussten die WPs natürlich von Beginn an. Auch „guanxi“, das Netzwerk persönlicher Beziehungen, ohne das in China im Geschäftsleben gar nichts geht, haben sie gekannt. Daher werden Saldenbestätigungen von Kontoständen insbesondere bei Banken schon immer persönlich eingeholt. „Doch zwischenzeitlich achten wir auch darauf, dass der Ausdruck tatsächlich aus den originären Datenbeständen des Banksystems stammt und nicht vom Speicherstick am Computer“, sagt Binder. „So hat sich der „Level of Comfort“, welchen wir auf vielen Prüffeldern erreichen wollen, weiter entwickelt.“ Das hat nichts damit zu tun, dass Wirtschaftsprüfer früher großzügiger oder weniger sorgfältig waren. Die Praxis hat gezeigt, dass in China die relative Anzahl von Unstimmigkeiten deutlich höher ist als beispielsweise bei europäischen Unternehmen.
„In Deutschland rechnen wir bei einem Mittelständler bei den Saldenbestätigungen – von der Auswahl der Kunden und Lieferanten über einige ganz normale Nachfragen bei Unstimmigkeiten bis zur vollständigen Dokumentation – mit vier Stunden“, erklärt Binder. „In China investieren wir in der Regel erhebliche Zeit in Recherchen zum wirtschaftlichen Hintergrund der Lieferanten und Kunden unserer Mandanten.“ Grant Thornton hat die Anforderungen an die Jahresabschlussprüfung schon für das Geschäftsjahr 2013 deutlich erhöht. Es muss jetzt abgewartet werden, ob die chinesischen Unternehmen das akzeptieren. Werden sie für Vertrauen bei deutschen Anlegern werben und sich das etwas kosten lassen, oder werden sie die Transparenzanforderungen nicht so wichtig nehmen und sich für eine Alternative entscheiden, bei der sie das Testat schmerzfreier bekommen? Von den chinesischen Unternehmen ist zu hören, dass sie enttäuscht sind von ihrer Aktienkursentwicklung und der Möglichkeit, sich hierzulande Kapital zu beschaffen. Daher wählen sie zunehmend den vermeintlich leichteren Weg.
Das ist zwar verständlich, aber natürlich nicht dazu geeignet, das Image der China-Aktien zu verbessern. Youbisheng Green Paper hat sich bereits für den 2013er Bericht für einen anderen WP entschieden. Auch Ming Le Sports sucht noch einen neuen WP. China Specialty Glass hat bis heute keinen testierten Jahresabschluss 2013 veröffentlicht. Auch kleinere Prüfungsgesellschaften werden sich genau überlegen, welche Kunden sie annehmen. Wenn die Hauptversammlung einen Wirtschaftsprüfer einmal gewählt und der Aufsichtsrat den Vertrag unterschieben hat, kommt der WP aus der Sache nicht mehr raus. Er ist verpflichtet, ein Statement abzugeben. Im schlimmsten Fall ist das die Versagung des Bestätigungsvermerks. Das tut sich natürlich keiner gern an. Ein Auge zudrücken? Für Binder kommt das nicht in Frage. Ihm ist seine Reputation deutlich mehr wert, als die 60.000 bis 70.000 Euro Honorar. Und woher weiß nun der Anleger, ob er bei einer „guten“ oder „schlechten“ Gesellschaft investiert? Um das besser zu erkennen und die Risiken zu begrenzen, hat Binder einige Tipps:
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VanCamel
Kurs: 0,00
Tintbright
Kurs: 0,00
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Unter Wert gehandelt wird immer noch die Steico-Aktie. Dabei legt der Hersteller von ökologischen Dämmstoffen momentan super Zahlen vor. Zum Halbjahr kletterten die Erlöse um 15,7 Prozent auf 87,2 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte von 9,9 auf 12,0 Mio. Euro zu. Beim EBIT verzeichnet die Gesellschaft aus Feldkirchen bei München sogar ein Plus von 42,5 Prozent auf 5,7 Mio. Euro. Unterm Strich blieb ein von 1,78 auf 3,22 Mio. Euro verbesserter Gewinn stehen. „Neben Deutschland als traditionell stärkstem Markt zeigte sich im ersten Halbjahr 2014 Großbritannien als Wachstumslokomotive. Lediglich die skandinavische Region entwickelte sich aufgrund des schwachen schwedischen Immobiliensektors rückläufig. Auch in Frankreich und Italien verhinderte die schwache Baukonjunktur ein Wachstum im ersten Halbjahr“, erklärt das Unternehmen im Halbjahresbericht.
Für das Gesamtjahr bleibt Firmenlenker und Großaktionär Udo Schramek – er hält 67,2 Prozent der Aktien – allerdings bei seiner bisherigen Prognose. Demnach rechnet er mit einem Umsatzwachstum im „oberen einstelligen Prozentbereich“. Mit Blick auf EBITDA und EBIT kalkuliert Schramek mit einem Zuwachs von „rund zehn Prozent“. Angesichts der jüngsten Ergebnisse wirkt dieser Ausblick momentan sehr konservativ. Die Analysten von Close Brothers Seyler gingen zuletzt von einem EBIT-Anstieg von 9,3 auf 11,0 Mio. Euro aus, was einem Zuwachs von immerhin 18 Prozent entspricht. Aber selbst wenn man die offizielle „Zehn-Prozent-Prognose“ für das EBITDA verwendet, kommt man auf ein operatives Ergebnis von immerhin gut 23,5 Mio. Euro. Dem steht schließlich nur ein Börsenwert von 89,6 Mio. Euro entgegen. Wer das Unternehmen schuldenfrei kaufen möchte, müsste noch die Nettofinanzverschuldung von gegenwärtig 25,75 Mio. Euro berücksichtigen. Daraus ergibt sich ein Enterprise Value (EV) von gegenwärtig rund 115,4 Mio. Euro. Fakt ist: Die Relation von EV zu EBITDA ist mit einem Multiple von weniger als fünf sehr attraktiv und zeigt das Kurspotenzial der Steico-Aktie vermutlich besser auf als eine reine Betrachtung des herkömmlichen KGVs. Punkten kann der Small Cap aber auch in Sachen Kurs-Buchwert-Verhältnis. Immerhin gibt es die Steico-Aktie mit einem Abschlag von rund zwölf Prozent auf das Eigenkapital.
Wichtig: Steico befindet sich gerade in einer ausgeprägten Investitionsphase. Von 2014 bis 2016 will die Gesellschaft rund 60 Mio. Euro in neue Produktionsanlagen für Furnierschichtholz sowie für Holzfaser-Dämmstoffe stecken. Erst kürzlich konnte Steico zur Finanzierung des Programms ein von der Deutschen Bank und der Commerzbank angeführtes Konsortium präsentieren. Eine Barkapitalerhöhung haben die Anleger dem Vernehmen nach nicht zu befürchten. „Von den geprüften Finanzierungsoptionen bietet die Konsortialfinanzierung für Steico derzeit die wettbewerbsfähigsten Konditionen, nicht zuletzt aufgrund der nachhaltig guten Bonität, der gesunden Bilanzstruktur inklusive hoher Eigenkapitalquote sowie der starken Positionierung im Markt“, betont das Unternehmen. Für boersengefluester.de bleibt die Investmentstory um Steico vollkommen intakt. Bewertung und Wachstumsperspektiven liefern ein attraktives Bild. Lediglich der immer noch vorhandene Preisdruck in der Branche engt das Potenzial ein. Dennoch: Das Close-Brothers-Seydler-Kursziel von 8,50 Euro sollte mittelfristig auf jeden Fall erreichbar sein.
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Steico
Kurs: 17,60
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Steico | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0LR93 | DE000A0LR936 | SE | 240,83 Mio € | 25.06.2007 | Kaufen |
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[sws_blue_box box_size="585"]Die Probleme der deutschen Solarindustrie spiegelt kaum ein Unternehmen so wider wie Solarworld. Nach der finanziellen Restrukturierung sowie der Übernahme der Solarsparte von Bosch will Solarworld nun aber wieder durchstarten. Der Börsenwert von nur mehr 200 Mio. Euro zeigt allerdings, wie skeptisch Anleger sind. Gibt es nun möglicherweise aber neue Hoffnung?[/sws_blue_box]
In der Nähe des Allzeittiefs notiert der Aktienkurs von Solarworld: Mitte Juni hatte der Konzern einmal mehr schlechte Nachrichten für Anleger parat. Er hatte sich mit einem wichtigen Rohstofflieferanten auf neue Verträge geeinigt – im Gegenzug musste Solarworld allerdings einen Teil der Anzahlungen beziehungsweise Rückforderungsansprüche gegenüber dem Rohstofflieferanten in den Wind schreiben. Dieser Effekt werde das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Gesamtjahr „in niedriger zweistelliger Millionenhöhe“ belasten. Eine neue Prognose will das Unternehmen mit der Vorlage der Halbjahreszahlen am 14. August machen. Zuvor hatte Vorstandschef Frank Asbeck ein EBITDA von mehr als 10 Mio. Euro in Aussicht gestellt. In diesem operativen Ergebnis sind die Effekte aus dem Schuldenschnitt, bei dem die Gläubiger dem Unternehmen zuletzt 57 Prozent ihrer Forderungen erließen, ebenso nicht berücksichtigt wie der positive Sondereffekt aus der Erstbilanzierung der Solarsparte von Bosch.
Immerhin: Offenbar läuft das Geschäft im Werk in Arnstadt (Thüringen), das Solarworld von Bosch übernommen hatte, erfreulich. „Wir haben gegenwärtig eine starke Nachfrage nach unseren Produkten. Die Nachfrage kommt vor allem aus dem Ausland“, sagt Konzernsprecher Milan Nitzschke im Gespräch mit Feingold Research. Wegen der Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes schwächele allerdings das Geschäft in Deutschland. Der Konzern hoffe jedoch, dass sich die Lage hierzulande wieder beleben werde. Wegen der insgesamt guten Nachfrage fährt Solarworld die Produktion in Arnstadt hoch. „Um das Werk auf Volllast hochzufahren, suchen wir weitere Mitarbeiter“, sagt Nitzschke. Die Zahl der gesuchten Mitarbeiter wollte der Konzernsprecher allerdings nicht quantifizieren. Gemeinsam mit dem Werk in Arnstadt hatte die frühere TecDAX-Gesellschaft rund 750 Mitarbeiter von Bosch übernommen. Insgesamt hat Solarworld derzeit 3100 Mitarbeiter. Der Konzern mit Sitz in Bonn produziert außer im Werk in Arnstadt auch im sächsischen Freiberg. Der dortige Standort solle auch weiterhin „die größte und wichtigste Säule im Konzern bleiben“, hatte Nitzschke Mitte Juni betont. Zudem hat der Konzern noch ein Werk in Hillsboro/USA. Der weltweite Solarmarkt soll 2014 vor allem in China, den USA und Japan kräftig wachsen. Außer in China sieht der Konzern gute Chancen, um an dem Wachstum zu partizipieren.
Nitzschke bestätigt die Absatzprognose für den Konzern. Im Gesamtjahr 2014 will Solarworld Module und Bausätze mit einer Leistung von insgesamt 820 Megawatt verkaufen. Beim Umsatz peilt das Unternehmen einen Anstieg auf mehr als 680 Mio. Euro an. In dieser Prognose ist der Kauf der Solar-Sparte von Bosch berücksichtigt. Wie groß der Preisdruck in der Branche wegen der hohen Überkapazitäten ist, hatten die Zahlen zum ersten Quartal einmal mehr aufgezeigt. So war bei einem Umsatzrückgang auf 99,4 Mio. Euro ein bereinigtes EBITDA von lediglich 1,6 Mio. Euro übrig geblieben.
Die Finanzprofis prognostizieren, dass das EBITDA im kommenden Jahr auf 65 Mio. Euro hochschießen wird. Angesichts des von Solarworld ursprünglich für dieses Jahr angepeilten Wertes von mehr als 10 Mio. Euro halten wir die Schätzungen der Analysten für 2015 für sehr ambitioniert. Vielmehr wird es für Asbeck eine Herkulesaufgabe sein, den Turnaround bei dem Konzern zu schaffen. Es scheint ratsam, dass sich Anleger die weitere Entwicklung bei Solarworld erst einmal aus sicherer Entfernung anschauen – zumindest was Neuengagements angeht.
[sws_grey_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research[/sws_grey_box]...
Solarworld
Kurs: 0,15
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Solarworld | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1YCMM | DE000A1YCMM2 | AG | 2,25 Mio € | 08.11.1999 | Verkaufen (Insolvenz) |
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Als richtig hat sich bislang unsere jünsgte Entscheidung erwiesen, bei Villeroy & Boch von „Kaufen“ auf „Halten“ herunter zu gehen. Zu steil war die Notiz des Herstellers von Badkeramik und Tischzubehör zuvor in die Höhe geschossen. Die Korrektur führte den SDAX-Wert von knapp 14,80 Euro bis auf gut 13 Euro zurück. Das sieht für einen Neueinstieg schon wieder wesentlich interessanter aus. Der – wie bei Villeroy & Boch üblich – sehr frühzeitig vorgelegte Zwischenbericht für das erste Halbjahr sieht ganz ordentlich aus. Im zweiten Quartal kam die Gesellschaft bei Erlösen von 179,1 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,4 Mio. Euro. Die Analysten von Close Brothers Seydler kalkulierten mit Umsätzen von 180,8 Mio. Euro sowie 6,6 Mio. Euro EBIT.
Frank Göring, Vorstandschef von Villeroy & Boch, zeigt sich zufrieden mit dem Zahlenwerk: „Der Verlauf des ersten Halbjahrs spiegelt unsere Umsatzerwartungen für das Jahr 2014 bislang gut wider. Ohne die relativ starken Währungseinflüsse aus der Umrechnung der jeweiligen Landeswährungen in unsere Konzernwährung Euro liegen wir erfreulicherweise sogar leicht über unserer Prognose.“ Zum Halbjahr kommt die Gesellschaft nun auf Umsätze von 372,1 Mio. Euro sowie ein Betriebsergebnis von 14,6 Mio. Euro. Das entspricht einer operativen Marge von 3,9 Prozent. Hierin enthalten ist ein Sonderertrag von 1,1 Mio. Euro aus dem Verkaufsprozess der Immobilie in Schweden. Ebenfalls wichtig: Im Bereich Tischkultur (Porzellan, Gläser, Dekoartikel), wo derzeit noch rote Zahlen geschrieben werden, wird erst im Schlussquartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft abgerechnet. Per saldo kam das Ergebnis je Aktie im ersten Halbjahr 2014 von 0,22 auf 0,30 Euro voran.
Keine Veränderungen hat Firmenlenker Göring beim Ausblick vorgenommen. Demnach rechnet das Unternehmen aus dem saarländischen Mettlach mit einem Umsatzplus in einer Range von drei bis fünf Prozent. Beim operativen Ergebnis liegt die offizielle Messlatte weiterhin bei einer Verbesserung von mehr als fünf Prozent gegenüber Vorjahr. Close Brothers Seydler erwartet momentan ein EBIT-Plus von 17,5 Prozent auf 50,8 Mio. Euro. Einen expliziten Risikohinweis adressiert Villeroy & Boch Richtung Russland: „Sollte sich die Situation erneut zuspitzen, so wären deutliche Auswirkungen auf die Konjunktur durch eventuelle Wirtschaftssanktionen bis hin zu einem Handelsboykott möglich, was einen entsprechenden negativen Einfluss auf Umsatz und Ergebnis in unserem Wachstumsmarkt Russland zur Folge hätte.“
Nach der jüngsten Kurskorrektur wird der SDAX-Titel nun mit einem KGV von knapp 15 gehandelt – auf Basis der eher konservativen Prognosen von boersengefluester.de. Der Buchwert je Aktie beläuft sich nach unserer Berechnungsmethodik auf 5,11 Euro – was auf ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 2,6 hinausläuft. Sollte Villeroy & Boch für 2014 erneut eine Dividende von 0,42 Euro je Vorzugsaktie ausschütten – und derzeit spricht wohl nichts dagegen – kommt der Anteilschein auf eine ansehnliche Dividendenrendite von etwas mehr als drei Prozent. Insgesamt also ein relativ attraktiver Kennzahlenmix. Für boersengefluester.de bietet das aktuelle Niveau demnach wieder Kaufkurse. Das mittelfristige Kursziel ist bei rund 15 Euro anzusiedeln.
Foto: Villeroy & Boch AG...
Villeroy & Boch VZ
Kurs: 15,10
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Villeroy & Boch VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
765723 | DE0007657231 | AG | 425,56 Mio € | 08.06.1990 | Kaufen |
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Nur wenige Aktien auf dem heimischen Kurszettel zeigen seit Jahresbeginn eine derart geringe Schwankungsbreite wie der Anteilschein von Ludwig Beck. Dabei macht der Titel mit Blick auf den Mehrjahreschart einen attraktiven Eindruck. Wer hier investiert, darf sich von längeren Seitwärtsphasen – selbst wenn sie zwölf bis 18 Monate dauern – nicht verunsichert fühlen. Auch lassen es sich die Münchner nicht nehmen, umfangreiche Umbaumaßnahmen durchzuführen, selbst wenn sie kurzfristig auf die Zahlen drücken. Momentan läuft eine komplette Umgestaltung der Herrenabteilung, die sich Ludwig Beck immerhin 6 Mio. Euro kosten lässt. Im September ist die Neueröffnung geplant. Erfreulich entwickelt sich für Beck das Onlinegeschäft.
Dafür gibt es an anderer Stelle Probleme: „Aktuell zählt dazu unter anderem das Ausbleiben vieler früherer Kunden aus Russland, was als direkte Auswirkung der Krisensituation in der Ukraine gewertet wird“, betont das Unternehmen. Insgesamt rechnet das Beck-Management für 2014 jedoch mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau. Das würde auf einen Nettogewinn von rund 7,4 Mio. Euro hinauslaufen. Die Entscheidung fällt aber erst im vierten Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft. 2013 steuerte das letzte Jahresviertel immerhin 56 Prozent zum Gesamtjahresergebnis bei. Auf Basis der Ergebnisprognosen von boersengefluester.de für 2015 kommt der Titel auf ein KGV von knapp 13. Das ist nicht zu hoch, aber auch nicht übermäßig niedrig. Die Analysten von Montega billigen dem Titel einen fairen Wert von 29,50 Euro zu – wirkliches Potenzial sehen sie also nicht. Gleichwohl ist der Titel für das Hamburger Researchhaus haltenswert. Deutlich optimistischer ist Peter Thilo Hasler von Sphene Capital. Er klebt unverändert ein Preisschild von 36 Euro an die Ludwig-Beck-Aktie und rät weiter zum Einstieg.
Eine traurige Nachricht ist der Tod des früheren Firmeninhabers Toni Feldmeier, der am 22. Juni 2014 im Alter von 77 Jahren starb. Die von ihm gehaltenen Anteile an der Besitzgesellschaft der Immobilie am Marienplatz gehen auf Ludwig Beck über – diese Regelung wurde bereits 2011 so getroffen. Unsicherheiten sollten hieraus also nicht entstehen. Anleger, die den Titel im Depot haben, können engagiert bleiben, sollten aber keine Ambitionen auf schnelle Kursgewinne haben. Letztlich sollte man froh sein, dass es noch Kaufhäuser wie Ludwig Beck am Rathauseck gibt, die aus dem Einheitsbrei der Innenstädte positiv hervorstechen. Der Börsenwert beläuft sich momentan auf 107 Mio. Euro – davon befinden sich 20,1 Prozent im Streubesitz. Direkt vergleichbare Unternehmen auf dem deutschen Kurszettel gibt es nicht. Am ehesten kommt vermutlich noch Adler Modemärkte in Betracht.
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Ludwig Beck
Kurs: 14,50
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Ludwig Beck | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
519990 | DE0005199905 | AG | 53,95 Mio € | 18.05.1998 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Neulich fragte mich ein Leser von boersengefluester.de: „Nach welchem System suchen Sie eigentlich interessante Aktien aus, Herr Kruse?“ Gute Frage, eine Patentlösung habe ich nämlich nicht – gibt es wohl auch nicht. Aber fast immer verwende ich eine Vielzahl von Filtern, um am Ende auf eine überschaubare Gruppe von Einzelwerten zu kommen, die es lohnt, sich mal wieder näher anzuschauen. Dabei macht es selbstverständlich einen gewaltigen Unterschied, ob man auf der Suche nach Turnaroundwerten, KGV-Wundern, Penny Stocks oder sonst welchen Spezialgruppen ist. In der Regel suche ich jedoch nach eher soliden Unternehmen, deren Aktienkurse noch nicht davon gelaufen sind. Die fundamentalen Kriterien lege ich im Einzelfall dabei gar nicht mal oder so eng an. Muss man meiner Meinung nach auch gar nicht unbedingt: Durch die Vielzahl von Anforderungen, die die Aktien erfüllen sollen, ergibt sich eine strenge Selektion meist von ganz allein. Basis aller Analysen ist dabei stets die gut 600 Aktien umfassende Kennzahlendatenbank DataSelect auf Excel-Basis von boersengefluester.de.
Ein typisches Screening könnte momentan etwa so laufen: Um eine Grundordnung zu schaffen, sortiere ich alle Aktien mit einem Börsenwert von weniger als 10 Mio. Euro aus. Außerdem schneide ich sämtliche Werte mit einer Kapitalisierung von mehr als 1 Mrd. Euro ab. Nicht weil ich etwas gegen DAX-Werte oder Micro Caps habe, sondern um das Ergebnis ein wenig überraschender zu halten. BASF, Linde oder Allianz sind tolle Unternehmen und super Aktien, stehen aber nicht im Fokus von boersengefluester.de. Hier geht es eher um Small- und Mid Caps. Sehr schwierig in der Investmentumsetzung sind Miniwerte. Daher auch hier der Schnitt.
Sehr frühzeitig „trenne“ ich mich beim Screening meistens auch von momentan super angesagten Aktien – um erst gar nicht in die Versuchung zu kommen, noch auf einen längst mit hoher Geschwindigkeit fahrenden Zug aufspringen zu müssen. Umsetzen lässt sich das etwa dadurch, indem man alle Titel mit einem Abstand von mehr als 20 Prozent zur 200-Tage-Linie im Chart ausklinkt. Auch eine 52-Wochen-Performance von mehr als 50 Prozent deutet nicht gerade auf einen Titel mit Nachholpotenzial. Aber bitte nicht pauschalisieren: Die Prozentangaben sind eine Momentaufnahme. Viel hängt von der Börsenphase ab. Für die aktuelle Situation scheinen sie mir aber zielführend. Anschließend geht es dann „endlich“ ran an die fundamentalen Kriterien.
Trotz der aktuellen Minizinsen und entsprechend großen Verlockungen für die Finanzvorstände, den Gewinn durch Fremdkapitaleinsatz zu hebeln: An dieser Stelle oute ich mich gern als Fan von Unternehmen, die mehr Geld und Wertpapiere auf der hohen Kante haben als sie an Bank- und Anleihenverbindlichkeiten besitzen. Super groß ist die Anzahl der Unternehmen allerdings nicht, die über ein Nettofinanzguthaben verfügen – sie liegt bei nur etwa einem Drittel der von mir betrachteten Werte. Entsprechend viele Aktien müssen an dieser Stelle den Saal verlassen. Zum Standardrepertoire gehört anschließend der Blick auf den Buchwert – beziehungsweise das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Natürlich gibt es großartige Unternehmen mit einem zweistelligen KBV – echte Allroundtalente sind das meistens jedoch nicht. Daher setze ich die Obergrenze für das KBV bei rund drei an. Ein Tipp: Die weit verbreitete Meinung, dass eine Aktie erst dann für Value-Anleger interessant wird, wenn sie unter Buchwert notiert, lässt sich kaum halten. Letztlich hängt die faire Höhe des KBVs mit anderen Parametern wie zum Beispiel der Eigenkapitalrendite zusammen. Es gilt: Je größer die Eigenkapitalrendite (Jahresüberschuss in Relation zum Eigenkapital), desto höher darf auch das KBV sein.
Auf den Klassiker Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) verzichte auch ich beim Screening nicht. Allerdings in einer eher laschen Ausprägung. Meist schneide ich nur die oberen und unteren Höchstwerte ab. Ein KGV von mehr als 20 birgt in der aktuell doch fortgeschrittenen Börsenhausse vermutlich eine überdurchschnittliche Anfälligkeit für Kurskorrekturen. Andererseits traue ich den KGV-Billigheimern auch nicht immer über den Weg. Häufig erweisen sich die Gewinnschätzungen doch als zu ambitioniert. Konsequenz: Für Aktien, die mit weniger als dem Fünffachen des Jahresgewinns bewertet sind, läuten jetzt die Schlussglocken.
Von überragender Bedeutung ist für die meisten Privatanleger die Dividendenrendite – auch für die Leser von boersengefluester.de. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Investment Trends kürzlich erst wieder bestätigt. Zugegeben: So ganz kann ich diesen hohen Stellenwert nicht immer nachvollziehen. Mir gefallen Aktienrückkäufe eigentlich viel besser. Aber darum geht es an dieser Stelle nicht. Hohe und vor allen Dingen nachhaltige Dividendenausschüttungen sind in der Regel nämlich auch ein Spiegelbild des wirtschaftlichen Erfolgs. Als Kriterium für ein Screening-Verfahren eignet sich die Dividende damit ganz vorzüglich. Dabei kombiniere ich verschiedene Aspekte: Zunächst einmal soll die Dividendenrendite – momentan auf boersengefluester.de noch auf Basis der Ausschüttungen für 2013 berechnet – bei mindestens 2,5 Prozent liegen. Das klingt nicht super ambitioniert. Gemessen an den Zinssätzen für Anleihen oder Festgeldern aber auch nicht verkehrt. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, soll die Dividende für 2014 zudem mindestens so hoch sein wie für 2013. Tradition kann nicht schaden: Daher kommen nur Unternehmen in Betracht, die bereits seit fünf Jahren kontinuierlich Dividende zahlen.
Damit wäre ich dann auch fast schon fertig. Aber eben nur beinahe. In jüngster Zeit hat sich nämlich ein kleines Ungeheuer im Small-Cap-Sektor eingenistet: und zwar in Form von Delistings ohne vorherige ordentliche Abfindung an die freien Aktionäre. Geebnet wurde dieses unschöne Phänomen Ende 2013 durch eine zweifelhafte richterliche Entscheidung. Auffällig: Die meisten Firmen, die sich bislang für ein Delisting entscheiden, haben einen dominanten Großaktionär und verfügen über relativ gesunde Bilanzen – sind also nicht zwingend auf die Börse als Finanzierungsinstrument angewiesen. Zu den Gemeinsamkeiten der Börsenflüchtlinge gehört häufig auch eine unbefriedigende Kursentwicklung. Ist der Delistingbeschluss erst einmal gefasst, rauschen die Kurse meist schnell nach unten. Natürlich habe ich meine persönlichen Kandidaten für ein Delisting. Um den Aspekt in einem Screening zu berücksichtigen, setze ich die Mindestanforderung an die Höhe des Streubesitzes bei 30 Prozent an. Das ist zwar kein perfekter Schutzwall vor unliebsamen Überraschungen. Meist haben sich zuletzt jedoch Firmen mit einem geringeren Free Float für den Rückzug ausgesprochen. Natürlich könnte man es sich einfach machen und nur Unternehmen aus dem streng regulierten Prime Standard auswählen. Doch dann würden einfach zu viele gute Aktien „unschuldig“ ausgesiebt.
Nun wird es spannend. Wie viele Aktien erfüllen momentan eigentlich diese Vielzahl an Anforderungen? Ich habe die Berechnung anhand der Excel-Datenbank DataSelect durchgeführt und war selbst überrascht vom Ergebnis. Immerhin sieben Titel meistern sämtliche Hürden. Die Modeschmuckkette Bijou Brigitte, die Private-Equity-Gesellschaft Deutsche Beteiligungs AG (kurz DBAG), der Online-Investor-Relations-Spezialist EQS Group, Fortec Elektronik aus Landsberg am Lech, der Spezialmaschinenhersteller Mühlbauer, die Werbeagentur Syzygy und der Bauzulieferer Westag & Getalit. Nicht alle Titel stehen derzeit bei boersengefluester.de auf Kaufen – aber das ist auch viel Geschmackssache. Letztlich handelt es sich aber um eine Gruppe von Unternehmen der Extraklasse. Auch wenn es beispielsweise bei Bijou Brigitte schon länger nicht mehr so läuft wie gedacht. Bilanztechnisch spielen die Hamburger weit oben mit. Zudem ist dieses Screening als Anregung gedacht. Die Gewichte und Kriterien sind variabel und hängen an der individuellen Risikoneigung und anderen Zielvorgaben. Aber Sie sehen: So lässt sich aus einer Liste von rund 600 Aktien eine überschaubare Auswahl von potenziellen Investments machen.
[sws_red_box box_size="630"]Sie haben Interesse an unserer Kennzahlendatenbank DataSelect auf Excel-Basis? Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zu unserem Premium-Produkt. Einfach DATASELECT anklicken.[/sws_red_box]
[sws_red_box box_size="630"]Natürlich freuen wir uns auch über Ihr Feedback zu diesem Text. War er hilfreich für Sie? Gehen Sie ähnlich vor bei der Aktienauswahl oder auf welche Kennzahlen achten Sie besonders? Schicken Sie uns eine Mail an [email protected] oder diskutieren Sie mit uns auf Facebook[/sws_red_box]
Zur besseren Übersicht finden Sie hier unsere aktuelle Einschätzung sowie die wichtigsten Investoren-Infos für die sieben Akien in alphabetischer Reihenfolge:
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Bijou Brigitte | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
522950 | DE0005229504 | AG | 277,43 Mio € | 27.05.1988 | Kaufen |
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Deutsche Beteiligungs AG | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1TNUT | DE000A1TNUT7 | AG | 407,13 Mio € | 19.12.1985 | Kaufen |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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EQS Group | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
549416 | DE0005494165 | AG | 394,95 Mio € | 08.06.2006 |
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Fortec Elektronik | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
577410 | DE0005774103 | AG | 59,16 Mio € | 07.05.1990 | Kaufen |
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Mühlbauer Holding | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
662720 | DE0006627201 | AG | 570,21 Mio € | 10.07.1998 | Kaufen |
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Syzygy | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
510480 | DE0005104806 | AG | 34,83 Mio € | 06.10.2000 | Kaufen |
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Westag VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
777523 | DE0007775231 | AG | 124,74 Mio € | 17.10.1989 | Halten |
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Eine einzige Katastrophe ist die jüngste Kursentwicklung bei Intershop. Allein seit der Hauptversammlung am 12. Juni 2014 hat die Aktie des Anbieters von E-Commerce-Software um fast 20 Prozent an Wert verloren. Auf dem aktuellen Niveau von 1,35 Euro beträgt die Marktkapitalisierung nur noch 40,7 Mio. Euro – so wenig wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Knackpunkt der mauen Performance dürften die Ereignisse rund um das jüngste Aktionärstreffen sein. Der in dem Aktionsbündnis HV-Initiative gebündelte Stimmenpool – es dürfte sich hierbei ganz überwiegend um Privatanleger handeln – stemmte sich auf der Veranstaltung erfolgreich gegen die Schaffung eines weiteren Kapitals zur Expansionsfinanzierung. Nicht ohne Grund: Immerhin verfügt Intershop noch über einen Ermächtigungsrahmen von bis zu 7,5 Millionen Aktien. Seit Wochen wird nun spekuliert, wann sich die Gesellschaft aus Jena nun mit einer Finanzierungsmaßnahme aus der Deckung wagt. Doch mit jedem weiteren Kursrückgang sinkt auch die Attraktivität einer Kapitalerhöhung – ein nur schwer zu lösender Knoten.
Beinahe noch pikanter ist die auf der Hauptversammlung beschlossene Sonderprüfung hinsichtlich der Geschäfte mit dem Großaktionär Ebay. Treiber des Anliegens war die bei Intershop engagierte Fondsgesellschaft Axxion, unterstützt wurde das Vorhaben aber auch von der HV-Initiative. Der Vorstand von Intershop hingegen hielt die Maßnahme für überflüssig und sah darin eine Verschwendung von Zeit und Geld. Ebay wollte sich neutral verhalten – so das vermeintliche Agreement vor der HV. Nun scheint der US-Konzern eine Rolle rückwärts zu machen und will den Beschluss anfechten. Das berichtet jedenfalls Roland Klaus, Sprecher der HV-Initiative. „Aus unserer Sicht wird Ebay an dieser Stelle wortbrüchig. Einiges an diesem Verhalten deutet darauf hin, dass es tatsächlich Vorgänge aus der Vergangenheit geben könnte, die man vor einem Prüfer verbergen möchte“, sagt Klaus. Ein offizielles Statement von Intershop gibt es dazu noch nicht. Unterm Strich eine heikle Situation. Eine öffentliche Schlammschlacht wäre alles andere als förderlich.
Der beste Konter für Intershop wären ansprechende Geschäftszahlen und eine klare Aussage hinsichtlich der Kapitalerhöhung. Immerhin: Mit dem Büroausstatter Papier Liedl aus Regensburg hat Intershop erneut einen Kunden aus dem Mittelstandsbereich gewonnen. Ähnliche Meldungen konnte Intershop zuletzt bereits mehrfach lancieren. Dem Aktienkurs haben sie bislang allerdings nicht nachhaltig geholfen. Boersengefluester.de bleibt dennoch bei der Kaufen-Empfehlung für den Titel, auch wenn es momentan Schmerzen bereitet. Rein fundamental ist die Bewertung des Small Caps viel zu niedrig. Die Halbjahreszahlen stehen am 6. August 2014 an.
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Deutliche Kurskorrektur für die Paragon-Aktie. Gemessen am 7. Juli erreichten Hochkurs von knapp 16 Euro hat die Notiz des Automobilzulieferers um knapp 17 Prozent auf gut 13 Euro an Wert eingebüßt. Konkrete Gründe für die Rücksetzer sind nicht auszumachen. Vermutlich war der vorangegangene Anstieg einfach zu schnell. Ende 2013 kostete der Anteilschein noch 10,40 Euro. Die jüngsten Nachrichten von Paragon waren allesamt positiv. Die Gesellschaft aus Delbrück stellt Sensoren für die Verbesserung der Luftqualität im Fahrzeuginnenraum, Cockpit-Elemente, wie zum Beispiel Rückfahrkamera-Systeme, oder im Sicherheitsgurt integrierte Mikrofone her.
Zudem will Vorstandschefs Klaus Dieter Frers den Bereich Elektromobilität massiv ausbauen. Hier setzt das Unternehmen auf Hochleistungsbatteriesätze für den Einsatz in Trolleybussen oder Nutzfahrzeugen wie Gabelstaplern. Aber auch für die Solarbranche sind die Packs geeignet. Die Ergebnisse zum Auftaktquartal waren zwar deutlich rückläufig, lagen laut Frers aber über den internen Planungen. Immerhin investiert die Firma zurzeit erheblich in die Bereiche Karosseriekinematik (Spoilsersysteme, Rollos, Windschotts) sowie Elektromobilität. „Wir bauen gerade ein eigenes Werk in Austin, Texas. Im vierten Quartal soll dort die Herstellung von Batteriepacks unter der Marke Voltabox anlaufen“, sagt Frers. Die Ziele sind ambitioniert. 2015 soll die Elektromobilität bereits für knapp ein Drittel der Konzernerlöse stehen. Im ersten Quartal 2014 waren es gerade einmal 0,1 Prozent.
Wichtiges Thema bei Paragon sind stets die Finanzen. Vor einem Jahr tat sich die Gesellschaft sehr schwer, eine Unternehmensanleihe am Markt zu platzieren. Mittlerweile hat sich das Vertrauen vergrößert und vom ursprünglich geplanten 20-Millionen-Euro-Volumen sind nun 13 Millionen platziert. Creditreform hat das Rating für den Bond (WKN: A1TND9) zuletzt von BB+ auf BBB– heraufgesetzt. Ausgestattet ist die Schuldverschreibung mit einem Kupon von 7,25 Prozent. Demnach liegt die jährliche Zinsbelastung allein aus der Anleihe bei gut 0,9 Mio. Euro. Ein stattlicher Teil des operativen Ergebnisses geht bei Paragon also für die Bedienung der Finanzverbindlichkeiten drauf. Bislang kalkuliert Frers für 2014 mit einem Umsatzanstieg von acht Prozent auf dann 80 Mio. Euro sowie einer EBIT-Marge von etwa zehn Prozent. Das würde auf einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 8 Mio. Euro hinauslaufen. In diesem Bereich siedeln auch die Analysten von Close Brothers Seydler (CBS) das Betriebsergebnis an. Den Nettogewinn taxieren sie auf 4,2 Mio. Euro. Dr. Kalliwoda Research ist ein wenig optimistischer und hält für 2014 gar einen Überschuss von gut 5 Mio. Euro für erreichbar. Losgelöst davon: Mit Kurszielen von 21 Euro (CBS) und 20,48 Euro (Kalliwoda) liegen beide Institute eng zusammen.
Der Halbjahresbericht für Paragon steht am 20. August 2014 an – Anleger müssen sich also noch ein wenig gedulden. Angesichts des steilen Kursschüttlers drängt sich zwar der Eindruck auf, dass möglicherweise schlechte Zahlen anstehen. Nach Informationen von boersengefluester.de soll das jedoch nicht der Fall sein. Bewertungsmäßig ist der Small Cap alles andere als überdreht. Der Börsenwert von knapp 55 Mio. Euro entspricht weniger als 70 Prozent des Umsatzziels für 2014. Das KGV auf Basis der 2015er-Gewinnschätzungen von boersengefluester.de liegt bei knapp 11,5. Nur das Kurs-Buchwert-Verhältnis von knapp vier bewegt sich klar über dem Branchenschnitt. Aus heutiger Sicht könnte die jüngste Korrektur also eine Einstiegschance sein. Wer den Titel bereits im Depot hat, muss nicht aktiv werden.
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Paragon
Kurs: 2,04
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Paragon | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
555869 | DE0005558696 | GmbH & Co. KGaA | 10,41 Mio € | 29.11.2000 | - |
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Überraschende Entwicklung bei der Homag Group: Der MDAX-Konzern Dürr hat sich die Mehrheit bei dem Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen aus Schopfloch gesichert und richtet sich mit einer Übernahmeofferte zu 26,35 Euro an die freien Aktionäre. Dabei verfügt Homag über einen vergleichsweise komplizierten Aktionärskreis, der sich nicht immer wirklich grün ist. Im Wesentlichen stehen sich die im SDAX gelistete Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) und von ihr verwaltete Fonds mit einem Anteil von 39,5 Prozent sowie die Familie Schuler plus die Klessmann Stiftung gegenüber, die in einem Aktienpool 25,1 Prozent an der Homag Group auf sich vereinten.
Der Deal: Die DBAG steigt komplett bei Homag aus. Schuler und Klessmann verkaufen drei Prozent ihrer Aktien an Dürr. Zwei weitere Anteilseigner, die zusammen auf elf Prozent der Stimmen kommen, treten ihre Stücke ebenfalls an den Automobilzulieferer aus Bietigheim-Bissingen ab. Als Kaufpreis für die 53,7 Prozent an Homag muss Dürr 219 Mio. Euro berappen. Bezahlt wird aus eigenen Finanzmitteln. Dürr-Aktionäre brauchen also keine Kapitalerhöhung zu fürchten. „Die Akquisition soll das Portfolio von Dürr im Maschinen- und Anlagenbau ergänzen und neue Wachstumsmöglichkeiten erschließen“, heißt es offiziell. Trotzdem kommen die Übernahmepläne momentan nicht so gut an bei den Dürr-Aktionären. Zwischenzeitlich rutschte Notiz sogar unter 60-Euro-Marke.
Auf dem Papier hatte wohl kein Börsianer die neue Konstellation. Dabei sind die Entfernungen zwischen den Parteien – zumindest räumlich – überschaubar: Schopfloch und Bietigheim-Bissingen liegen keine 100 Kilometer auseinander – beinahe auf halber Strecke befindet sich Stuttgart. Bei den zwei Investoren dürfte es sich um die der LBBW zurechenbare Baden-Württembergische Investmentgesellschaft mbH sowie um die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte handeln. Ein schwäbischer Schulterschluss also – lediglich die DBAG mit Sitz im Zentrum von Frankfurt tanzt aus der Reihe.
Wichtige Botschaft: Dürr strebt weder ein Squeeze-out noch ein Delisting der Homag-Aktie an. Anleger, die den Titel im Depot haben, müssen vorerst nichts tun. Ohnehin müssen erst einmal die Kartellbehörden zustimmen. Zudem scheint der Angebotspreis nicht übermäßig attraktiv. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten das Kursziel für Homag zuletzt bei 29 Euro angesiedelt. Bis dahin besitzt der Titel zwar nur noch ein Potenzial von knapp sieben Prozent. Trotzdem: Das 2016er-KGV auf Basis der Gewinnschätzungen von boersengefluester.de ist mit knapp zwölf noch immer moderat. Kurzfristig sieht die Notiz allerdings heißgelaufen aus, so dass sich Neuinvestments momentan nicht unbedingt anbieten. Ohnehin hat der Wert eine traumhafte Performance hinter sich. Vor fünf Jahren kostete die Homag-Aktie gerade einmal 8 Euro. Anfang 2014 wurde der Titel für 19 Euro gehandelt.
Maßgeblichen Einfluss hat der Homag-Deal auf die Zahlen der DBAG. Direkt hielt die Beteiligungsgesellschaft 3,15 Millionen Homag-Aktien. Bei einem Verkaufspreis von 26 Euro pro Stück ergibt sich ein Mittelzufluss von brutto 82 Mio. Euro – dem stehen Anschaffungskosten von 27,5 Mio. Euro gegenüber. Abzüglich der Transaktionskosten und erfolgsbezogener Vergütungen ergibt sich ein Veräußerungsgewinn von rund 47,9 Mio. Euro. Kein Wunder, dass der DBAG-Vorstand bereits jetzt von einer Sonderdividende für das Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende Oktober) spricht. Bis dahin ist es allerdings noch eine Weile hin. Die Hauptversammlung findet am 24. März 2015 statt.
Einen konkreten Dividendenvorschlag will Firmenlenker Torsten Grede erst zum Abschluss des Geschäftsjahres präsentieren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lässt sich über die Höhe also nur spekulieren. Boersengefluester.de hält einen Bonus im Bereich um 2 Euro für durchaus realistisch. Überhaupt macht die DBAG-Aktie einen prima Eindruck. Charttechnisch gilt es nun, die Marke von 22 Euro signifikant nach oben zu durchbrechen. Dann wäre der Weg vorerst frei.
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Deutsche Beteiligungs AG
Kurs: 22,55
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Deutsche Beteiligungs AG | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1TNUT | DE000A1TNUT7 | AG | 407,13 Mio € | 19.12.1985 | Kaufen |
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Homag Group | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
529720 | DE0005297204 | AG | 593,01 Mio € | 13.07.2007 | Halten |
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Dürr | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
556520 | DE0005565204 | AG | 1.454,63 Mio € | 01.04.1990 | Halten |
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In Sachen Delisting und Squeeze-out geht es momentan Schlag auf Schlag. Nun hat die Anfang 2013 von dem französischen Pflegeheimbetreiber Korian übernommene Curanum AG einen umwandlungsrechtlichen Squeeze-out angekündigt. Dieser erlaubt es einem Mehrheitsaktionär bereits ab einem Anteil von 90 Prozent der Aktien die übrigen Anteilseigner gegen eine angemessene Barabfindung herauszuquetschen. Korian Deutschland hält zurzeit 92,38 Prozent an dem Münchner Betreiber von Seniorenresidenzen. Formal ist die notwendige Schwelle damit erreicht. Die fehlenden Stücke – zuletzt wurde der Anteil von Korian mit 78,45 Prozent angegeben – dürfte sich der Großaktionär zum Teil über die Börse beschafft haben. Aber auch außerbörslich dürften einige Geschäfte gelaufen sein. So wies die Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co. Ende Mai darauf hin, dass sie ihr Engagement bei Curanum mit einem „erfreulichen Ergebnisbeitrag“ komplett beendet habe.
Vorausgegangen waren in den vergangenen Monaten juristische Gefechte zwischen Korian und einzelnen Anlegern, die sich gegen die Sacheinbringung der zu Korian gehörenden deutschen Pflegeheimbetreiberin Phönix zur Wehr setzten. Die Franzosen hatten ursprünglich 2,50 Euro je Curanum-Aktie geboten. Zurzeit kostet der Anteilschein 3,33 Euro. Wieder einmal hat es sich also gelohnt, nicht auf eine Übernahmeofferte einzugehen. Nun bleibt abzuwarten, zu welchem Preis die restlichen Aktionäre herausgequetscht werden sollen. Als gesetzliche Untergrenze gilt der volumengewichtete durchschnittliche Börsenkurs der vergangenen drei Monate vor der Ankündigung der Maßnahme. Das wäre in diesem Fall wohl weniger als der aktuelle Kurs. Nach den jüngsten Erfahrungen wird sich Korian aber genau überlegen, ob sie sich wirklich auf langwierige Spruchverfahren einlassen wollen. Interessant zu wissen wäre in diesem Zusammenhang, für welchem Preis Scherzer seine Stücke abgegeben hat. Der Börsenwert von Curanum beträgt zurzeit 142 Mio. Euro. Unsere Empfehlung: Halten.
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Curanum
Kurs: 0,00
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Curanum | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
524070 | DE0005240709 | 0,00 Mio € | 30.11.1998 | Verkaufen |
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Vergleichsweise gnädig zeigten sich die Börsianer in den vergangenen zwei Jahren mit SMT Scharf. Obwohl dem Hersteller von Transportsystemen für die Bergbauindustrie Umsatz und Gewinn komplett wegbrechen, sackte die Notiz des früheren SDAX-Unternehmens – gemessen am 2012er-Durchschnittskurs von knapp 23 Euro – im Tief nur auf 17 Euro. Dabei sehen die Zahlen heftig aus. Nachdem SMT Scharf 2012 aus Umsätzen von 76,6 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12,9 Mio. Euro zog, rechnet die Gesellschaft aus Hamm in Westfalen für das laufende Jahr nur noch mit Erlösen von 45 Mio. Euro sowie einem Mini-EBIT von 1 Mio. Euro. Unterm Strich wird wohl gerade mal ein ausgeglichenes Ergebnis herauskommen. Dem steht eine Marktkapitalisierung von 77,5 Mio. Euro entgegen, was etwa dem Doppelten des Buchwerts entspricht.
Doch die Investoren sammeln zunehmend Vertrauen, dass sich SMT Scharf ab 2015 aus der Umklammerung befreien kann. Schließlich muss sich der Investitionsstau der Rohstoffgesellschaften auch mal wieder auflösen. Parallel hat das Management von SMT Scharf kräftig umgebaut und Kosten eingespart. Die Nebenwerteprofis von Shareholder Value Beteiligungen zeigen sich jedenfalls betont cool für die Aktie, die immerhin zu ihren fünf größten Portfoliopositionen zählt: „Wir erwarten, dass die Talsohle bald durchschritten sein wird.“ Das spiegelt sich im Aktienkurs von SMT Scharf, der ganz allmählich wieder einen gewissen Zug nach oben zeigt. Die Rechnung der Börsianer: Sollte SMT Scharf nach der Sanierung auch nur halbwegs an frühere Ergebnisniveaus anschließen können, käme der Titel schnell zurück in einen attraktiven KGV-Bereich von zehn bis zwölf. Die Bilanz des 2007 aus dem Stall der Beteiligungsgesellschaft Aurelius an die Börse entlassenen Unternehmens ist belastbar. Finanzverbindlichkeiten und Liquide Mittel halten sich beinahe die Waage. Die Eigenkapitalquote betrug zuletzt überdurchschnittliche 64 Prozent.
Die Halbjahreszahlen sind für den 14. August angesetzt. Positive Überraschungen sind hier wohl kaum zu erwarten. Auch sollten sich Anleger für 2014 gedanklich schon einmal mit einer Nullrunde bei der Dividende anfreunden – nachdem die Ausschüttung für 2013 bereits von 0,98 auf 0,25 Euro je Anteilschein gekappt wurde. Derzeit ist die Aktie jedoch eine Turnaroundstory und kein Dividendenplay. Mit Sicht auf zwölf bis 18 Monate könnte die Notiz in frühere Kursregionen um 25 Euro zurückstoßen. Das entspricht einem Potenzial von einem guten Drittel. Da kann man nicht meckern. Ein wenig Zittern wird man zwischenzeitlich aber wohl müssen bei diesem Hoffnungswert. Schließlich ist die Börse nicht immer gnädig.
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Die Berichtsaison in Deutschland ist noch gar nicht angelaufen, da kommt bereits die erste dicke Gewinnwarnung. Der TecDAX-Konzern Drägerwerk rechnet für das Gesamtjahr 2014 nur noch mit einer operativen Marge von 4,5 bis 6,5 Prozent. Bislang hatte das Medizintechnikunternehmen die Relation von Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Umsatz in einer Range von acht bis zehn Prozent vermutet. Wobei Vorstandschef Stefan Dräger nach dem ersten Jahresviertel bereits zurückrudern musste und den Anlegern klar machte, dass wohl nur noch der untere Bereich der Bandbreite realistisch zu erreichen sei. Selbst das ist nun illusorisch. Beim Umsatz kappte Dräger das Wachstumsziel von drei bis sechs Prozent auf zwei bis vier Prozent. Insgesamt würde das auf eine enorm weite EBIT-Spanne von 109 bis 160 Mio. Euro hinauslaufen – verglichen mit zuvor rund 200 Mio. Euro.
Damit hat sich die Situation in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Als Gründe führen die Lübecker den starken Euro, das spürbar schwächere Geschäft in Russland, die Zurückhaltung der Medizintechnikkunden in den USA sowie die schwächere Geschäftsentwicklung in einigen Ländern in Asien-Pazifik an. Störfeuer kommt also von allen Seiten. Pikant: Offenbar handelt es sich nicht nur um ein temporäres Problem. „Die derzeit schwächer als erwartete Entwicklung von Umsatz und Profitabilität erfordert eine Überprüfung der mittelfristigen Prognose“, räumt das Unternehmen ein. Noch will sich das Unternehmen mit einer neuen Guidance jedoch Zeit lassen und zunächst das 2014er-Zahlenwerk abwarten. Ohne Gegensteuerung geht es nicht. „Dräger arbeitet an einem Maßnahmenpaket, das die Effizienz kurz- bis mittelfristig steigern wird“, betont der Medizintechnikkonzern. Die bisherige Prognose bis 2018 sah bei einem Erlöswachstum von mehr als vier Prozent eine EBIT-Marge zwischen zehn und zwölf Prozent vor. Zur Einordnung: Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre lag die EBIT-Rendite bei knapp 8,2 Prozent.
Erhebliche Auswirkungen hat die Gewinnwarnung auch auf die Dividendenausschüttungen. Nachdem sich Dräger in den vergangenen Jahren wenig spendabel gezeigt hatte, sollten künftig – ab einer Eigenkapitalquote von 40 Prozent – rund 30 Prozent (bislang 15 Prozent) des Konzernjahresüberschusses als Dividende ausgekehrt werden. Angesichts der düsteren Prognosen wird es aber wohl nichts mit kräftigen Dividendenerhöhungen. Das wirkt sich auch auf die Genussscheine aus, die einen Anspruch auf das Zehnfache der Dividenden der Vorzugsaktien haben. Die Genüsse hatten sich in den vergangenen fünf Jahren mit einem Zuwachs von 40 auf 400 Euro als wahre Turboinvestments erwiesen. Kein Wunder, dass der TecDAX-Konzern den Finanzierungszwitter am liebsten los wäre.
Gewinnwarnungen kommen aus Anlegersicht immer zur Unzeit. Bei Drägerwerk hatte sich nach dem jüngsten Kursabsturz zur Vorlage des Q1-Berichts wieder Hoffnung breit gemacht. Zudem sorgte der geplante Zusammenschluss des US-Konzerns Medtronic mit dem irischen Wettbewerber Covidien für eine Kurserholung. Immerhin wurden bei dem Deal ganz andere Multiples aufgerufen als sie zurzeit bei Drägerwerk an der Tagesordnung sind. Das ist vorerst alles wieder vom Tisch. Auch boersengefluester.de trifft die neuerliche Gewinnwarnung auf dem falschen Fuß. Schließlich hatten wir den TecDAX-Titel erst kürzlich als antizyklische Chance vorgestellt. Zu einer Verkaufsempfehlung für die Dräger-Aktie kommen wir nach der Gewinnwarnung dennoch nicht – zumindest nicht auf dem aktuellen Kursniveau von 65 Euro.
Foto: ®Drägerwerk AG & Co. KGaA...
Drägerwerk VZ
Kurs: 45,55
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Drägerwerk VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
555063 | DE0005550636 | AG & Co. KGaA | 806,96 Mio € | 04.09.1979 | Kaufen |
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Besser spät als nie: Endlich ist auch der 2013er-Geschäftsbericht der Pittler Maschinenfabrik verfügbar. Erfahrene Börsianer kennen die Gesellschaft noch aus besseren Zeiten, als der Konzern mit dem Maschinenbauer Gildemeister (heute DMG Mori Seiki) kooperierte. In den vergangenen Jahren war das zum Einflussbereich Rothenberger-Familie gehörende Unternehmen jedoch eine Dauerpleite. Gleichwohl: Die Börsennotiz wurde nie aufgegeben. Immerhin hatte der Börsenmantel – inklusive enormer Verlustvorträge – einen erheblichen Wert für die gewieften Börsenstrategen von Rothenberger. Mittlerweile ist die Pittler Maschinenfabrik nach ihrer inaktiven Phase sogar wieder operativ tätig und sogar unter Anlageaspekten einen Blick wert – allerdings nur für Spezialwertefans, die mit verschachtelten Firmenstrukturen leben können (im Bild oben der Postkasten in der Frankfurter Firmenadresse). Die Marktkapitalisierung von Pittler beträgt gerade einmal 6,1 Mio. Euro.
Wesentliches Asset von Pittler ist die Anfang 2013 eingegangene Beteiligung an SWS Spannwerkzeuge, einem Hersteller von Präzisionswerkzeugen aus dem rund 75 Kilometer von Frankfurt entfernten Schlüchtern. Ansonsten erzielt Pittler noch Einnahmen aus der Vermietung von Immobilien. Klingt zunächst überschaubar, dennoch ist der 2013er-Abschluss erklärungsbedürftig. Pittler kommt bei Umsätzen von knapp 3,55 Mio. Euro und sonstigen betrieblichen Erträgen von 2,03 Mio. Euro auf ein operatives Ergebnis von 1,61 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss türmt sich hingegen auf stolze 9,91 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 5,46 Euro. Das würde auf ein sensationell niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis von 0,6 hinauslaufen. Doch Vorsicht: Im Wesentlichen wird das Ergebnis durch einen Sonderertrag von 8,18 Mio. Euro im Zuge der Sanierung der Tochter Präwema gespeist. Pittler konnte sich mit der Bank und den Gläubigern der in Liquidation befindlichen Werkzeugmaschinenfabrik Präwema auf einen Schuldenerlass einigen und zeigt das entsprechend in den Zahlen.
Bereinigt um alle außerordentlichen Effekte kam Pittler im Vorjahr auf ein operatives Ergebnis von 0,146 Mio. Euro. Steuern spielen keine wesentliche Rolle, so dass der korrigierte Nettogewinn bei 0,153 Mio. Euro anzusiedeln ist. Einen deutlich entspannteren Eindruck macht nach der jüngsten Kapitalerhöhung die Bilanz. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Jahresende 2013 gut 72 Prozent. Die bereinigte Nettofinanzverschuldung beläuft sich auf 0,631 Mio. Euro, was gut neun Prozent des Eigenkapitals entspricht. Der von boersengefluester.de ermittelte Buchwert je Aktie beträgt 2,98 Euro. Demnach wird die Pittler-Aktie momentan mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,14 gehandelt – auch das ist in Ordnung. Um das Interesse der Small-Cap-Investoren zu wecken, müssen die nicht gerade als Kommunikationsweltmeister bekannten Rothenbergers jedoch nachlegen.
Wo geht die Reise also hin? Im Geschäftsbericht heißt es: „Der Konzern wird die Geschäftstätigkeit weiter ausweiten, um sich langfristig wieder am Markt zu positionieren. Dabei ist weiterhin beabsichtigt, in Zukunft profitable kleine und mittelständische Unternehmen aus der Werkzeugmaschinenbaubranche sowie Zulieferer aus der Automobilbranche zu erwerben und den Konzern in diese Kernsegmente zu entwickeln.“ Letztlich könnte sich Pittler damit in eine Richtung wie etwa die Münchner Beteiligungsgesellschaft Blue Cap oder MBB aus Berlin entwickeln – nur eben viel kleiner. Dafür sollten sich Investoren allerdings auf weitere Kapitalerhöhungen einstellen. Der Börsenhandel in dem Papier ist mehr als überschaubar. Letztlich eignet sich das Papier wohl nur für eine ganz kleine Gruppe von Anlegern. Dennoch: Boersengefluester.de hat die Pittler-Aktie neu in sein Coverage-Universum DataSelect aufgenommen. Wer also wissen will, was sich bei dem Micro Cap tut, ist bei uns genau richtig.
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Pittler Maschinenfabrik
Kurs: 1,94
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Pittler Maschinenfabrik | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
692500 | DE0006925001 | AG | 4,76 Mio € | 16.07.1956 |
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Kurse oberhalb von 100 Euro bekommen der Siemens-Aktie offenbar nicht. Nur fünf Mal hielt sich die Notiz der DAX-Aktie im laufenden Jahr oberhalb der runden Marke –vier Tage im Januar und zuletzt am 20. Juni 2014. Mittlerweile hat sich der Verkaufsdruck auf den Anteilschein von Siemens sogar vergrößert und bereitet eher charttechnisch orientierten Börsianern zunehmend Sorgen. Immerhin gehört der Mischkonzern zu den am höchsten gewichteten Aktien aus dem DAX. Dementsprechend groß ist der Einfluss auf die Verfassung des Gesamtmarkts. Mit Blick auf die eher kurzfristige Zeitachse wird die nächste Unterstützung zwischen 92,30 und 92,70 Euro gerade eben getestet. Anschließend kommt dem Bereich zwischen 84 und 85 Euro eine ganz wichtige Stabilisierungsfunktion zu. Darunter sollte der Titel besser nicht fallen.
Fundamental kommt die Siemens-Aktie derweil mit attraktiven Kennzahlen daher. Immerhin bietet Siemens eine Mixtur aus einem KGV von weniger als 13, einer Dividendenrendite von mehr als drei Prozent und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von ebenfalls gut drei. Die Analysten stehen dem Papier überwiegend eher positiv gegenüber und rufen Kursziele zwischen 100 und 115 Euro. Noch genießt Vorstandschef Joe Kaeser einen hohen Kredit in der Finanzszene, auch wenn er beim Poker um Alstom leer ausgegangen ist. Nächster wichtiger Termin ist der 31. Juli 2014. Dann werden die Münchner ihren Zwischenbericht für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2013/14 (per Ende September) vorlegen. Kommuniziertes Ziel für das Gesamtjahr: Das Ergebnis je Aktie soll um mindestens 15 Prozent über dem Vorjahreswert von 5,08 Euro liegen. Darüber hinaus versucht Kaeser mit der „Vision 2020“ zu punkten. Kernpunkte des Konzepts sind Wachstum, Kostensenkung und eine klarere Ausrichtung des Portfolios. Dabei stuft der Manager die Bereiche Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung als besonders aussichtsreich ein. Klingt alles nicht nach Hexerei. Vielleicht waren die Erwartungen der Börsianer an Kaeser nach dem Chefwechsel aber auch einfach überzogen. Momentan gehört die Siemens-Aktie auf die Watchlist. Fundamentaldaten und Charttechnik liefern sich gerade eben einen Patt.
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Siemens
Kurs: 188,98
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Siemens | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723610 | DE0007236101 | AG | 151.408,00 Mio € | 01.05.1948 | Kaufen |
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Dividenden müssen nicht immer in bar ausgezahlt werden. Die SDAX-Gesellschaft Patrizia Immobilien wählte auf der Hauptversammlung am 27. Juni 2014 bereits zum dritten Mal hintereinander die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 10:1 als Ausschüttungsvariante. Demnach bekommen Anleger für je zehn alte Aktien eine neue ins Depot gebucht. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch etwas flapsig von Gratisaktien gesprochen. Da boersengefluester.de zu dem Themenkomplex einige Anfragen bekommen hat: Ja, es gibt auch bei der Ausgabe von Berichtigungsaktien eine Art Dividendenabschlag, allerdings ist die Begrifflichkeit eine andere. In diesem Fall wird der Titel „ex Berichtigungsaktien“ gehandelt.
Erklärung: Bislang war das Kapital von Patrizia Immobilien in 63.077.300 Aktien eingeteilt. Bei einem aktuellen Kurs von 9,73 Euro ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 613,742 Mio. Euro. Der Begriff Gratisaktien suggeriert zwar, dass es etwas umsonst gibt. Tatsächlich wird aber nur die Anzahl der Aktien durch eine Umwandlung von Rücklagen in Gezeichnetes Kapital geändert. Insgesamt gibt es nun 69.385.030 Patrizia-Aktien. Da sich am Wert des Unternehmens nichts geändert hat, muss irgendwo ein Korrektiv einsetzen – und das ist der Kurs. Wenn man den Börsenwert von 613,742 Mio. Euro durch die neue Aktienzahl teilt, kommt man auf einen Aktienkurs von gerundet 8,84 Euro. Und das entspricht einem Abschlag von 9,09 Prozent.
Anspruch auf die Berichtigungsaktien haben Investoren, die den Titel am 16. Juli 2014 zum Handelsende im Depot haben. Zu diesem Datum wird die Maßnahme formal umgesetzt.Wichtig: Steuerliche Folgen hat die Ausgabe von Berichtigungsaktien für den Privatanleger nicht. Einen frischen Analystenkommentar zu Patrizia Immobilien gibt es auch: Die Berenberg Bank hat ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 11 Euro bestätigt.
Foto: Patrizia Immobilien AG...
Patrizia
Kurs: 7,81
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Patrizia | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
PAT1AG | DE000PAT1AG3 | SE | 711,11 Mio € | 31.03.2006 | Halten |
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