Key Market Indicators:
More than 50 unique tools
What matters today?
Today
23. Dec, 358th day of the year, 8 days remaining until EoY
Chief Editor's 3-Minute morning briefing
BGFL ARTICLE FEED
#SKWM02
© boersengefluester.de | Redaktion
Die Aktie von SKW Stahl-Metallurgie galt lange Zeit als super heiße Turnaroundstory. In der Spitze gewann der Anteilschein des Stahlzulieferers im laufenden Jahr um mehr als 80 Prozent an Wert. Dabei war klar, dass es ein Spiel mit dem Feuer ist. Zwar hat Vorstandschef Kay Michel nach dem Horrorjahr 2014 mit Wertberichtigungen von 83,5 Mio. Euro ein gewaltiges Kostensenkungsprogramm in Gang gesetzt und auch die Unterstützung der kreditgebenden Banken gewonnen. Doch damit war bestenfalls die Hälfte der Wegstrecke geschafft. Ohne konjunkturellen Rückenwind geht es nicht. Um die strapazierte Bilanz zu stärken, hat SKW seine Aktionäre bereits zur Hauptversammlung am 9. Juni 2015 auf eine stattliche Kapitalerhöhung vorbereitet, durch die die Zahl der umlaufenden Aktien im Maximalfall auf das Doppelte steigen könnte. Doch zuletzt gab es Rückschläge: Mitte August musste SKW eingestehen, dass die schwache Stahlkonjunktur in den USA tiefere Spuren hinterlässt als noch zum Ende des ersten Quartals gedacht. Außerdem setzte das Unternehmen von einem besonders hochmargigen Produkt weniger um als erhofft. Zum Leidwesen von SKW griffen die Kunden verstärkt zu einem günstigeren Ersatzprodukt.
Erklärungsbedürftig sind die Halbjahreszahlen aber auch sonst: Zwar kletterte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in den ersten sechs Monaten 2015 von 6,4 auf 16,5 Mio. Euro. Allerdings steuerten Währungseffekte und sonstige Posten gut 7 Mio. Euro dazu. Auf operativer Ebene belief sich das Plus „nur“ auf gut 3 Mio. Euro. Dabei zeigten die beiden Anfangsquartale – was den Währungseinfluss betrifft – zwei verschiedene Gesichter: Im Auftaktviertel gab es einen positiven Nettoeffekt von 10,8 Mio. Euro, von April bis Ende Juni musste SKW dann aber eine Belastung von 3,5 Mio. Euro verarbeiten. Summa summarum geht das Management mittlerweile davon aus, dass Umsatz und EBITDA im Gesamtjahr „merklich unter Vorjahr“ liegen werden. Für die Ergebnisgröße beziffert Firmenlenker Michel das mögliche Minus auf bis zu 20 Prozent – je nach Entwicklung in den Vereinigten Staaten. Wichtig: Als Referenzgrößen dienen die um Veränderungen in der Konzernstruktur angepassten Vorjahreserlöse von 279 Mio. Euro sowie entsprechend 14,8 Mio. Euro beim EBITDA. Außerdem schließt SKW „außerplanmäßige Rechtsthemen“ sowie Währungseffekte in den Planungen aus.
Fast im gleichen Atemzug weist der CEO außerdem darauf hin, dass momentan geprüft werde, „ob und in welchem Umfang die angekündigte Kapitalerhöhung unter Wahrung der Interessen des Unternehmens und der Aktionäre durchgeführt werden kann“. Die Zeit drängt: Die Ermächtigung für die Finanzierungsrunde hat nur Gültigkeit, wenn die Durchführung bis 9. Dezember 2015 ins Handelsregister eingetragen ist. Beinahe konstant geblieben ist derweil die Nettofinanzverschuldung von 65,6 Mio. Euro. Aber auch mit Blick auf den Konsortialkredit könnte sich Ungemach zusammenbrauen. Noch hat SKW keine von den Nebenbedingungen verletzt. Doch wenn die Konjunktur nicht anzieht, könnte es zum Ende des dritten Quartals soweit sein, wie im Halbjahresbericht zu lesen ist. Zwar geht SKW gegenwärtig nicht davon aus, dass die Convenants gerissen werden. Dennoch heißt es: „Der Vorstand wird die maßgeblichen Kennzahlen intensiv überwachen und erforderlichenfalls aktive Gegenmaßnahmen einleiten.“
Vor dem Hintergrund der jüngsten Gewinnwarnung und der Einschränkung zu der Kapitalerhöhung hat die Börse bislang vergleichsweise gelassen reagiert. Der Kurs der SKW-Aktie hat gerade einmal von 6 auf 5,50 Euro korrigiert. Auf diesem Niveau bringt es der frühere SDAX-Wert auf eine Marktkapitalisierung von 36 Mio. Euro. Inklusive der Nettoverschuldung ergibt sich Wert von knapp 102 Mio. Euro. Boersengefluester.de kalkuliert derzeit mit einem 2015er-EBITDA von rund 12 Mio. Euro. Demnach würde der Titel also mit einem Multiple von rund 8,5 gehandelt. Für ein Unternehmen in der Situation von SKW ist das nicht gerade wenig. Bleibt die Spekulation auf eine Erholung der US-Stahlkonjunktur im kommenden Jahr, für die SKW derzeit „Anzeichen“ sieht. Super zuversichtlich klingt das nicht – aber immerhin. Trotz alledem erscheint uns das Papier zumindest haltenswert. Boersengefluester.de wertet die jüngste Kursentwicklung nach der Gewinnwarnung positiv. Offenbar hat das Unternehmen einige starke Investoren an Bord. Reserviert ist das Papier aber nur für sehr risikobereite Anleger.
SKW Metallurgie
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
SKW Metallurgie | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
SKWM02 | DE000SKWM021 | 1,88 Mio € | 01.12.2006 | Verkaufen |
* * *
Boersengefluester.de collects the most important key figures from all annual reports, including the income statement, balance sheet and cash flow statement. We also compile our own forecasts for the companies' key figures - including earnings per share and dividends.
The most important financial data at a glance | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-margin3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-margin5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net profit1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net-margin6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | -0,11 | -0,02 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
...
© boersengefluester.de | Redaktion
Erfreulich geräuschfrei läuft die Sanierung der SKW Stahl-Metallurgie Holding AG. Fast genau neun Monate nachdem SKW-Neuvorstand Kay Michel reinen Tisch gemacht hat und einen Wertberichtigungsbedarf von rund 84 Mio. Euro angekündigt hatte, hat sich daher auch die Stimmung für die Aktie des Stahlzulieferers spürbar gebessert. Die drängende Bankenfinanzierung wurde auf eine neue Basis gestellt, zudem hat das Unternehmen mit dem Verkauf der schwedischen Tochter ein wichtiges Signal hinsichtlich der neuen Konzernstrategie ohne eigene Rohstoffversorgung gesetzt. Letztlich ist das laufende Fitnessprogramm aber noch deutlich umfangreicher. Im Auftaktquartal zogen die Erlöse um 8,2 Prozent auf 83,52 Mio. Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) machte einen Satz von 3,16 auf 17,65 Mio. Euro. Wesentlich getrieben wurde das Plus allerdings von überwiegend unrealisierten Kursgewinnen aus Fremdwährungsumrechnungen. Daher sollten Anleger das von minus 0,12 auf plus 1,80 Euro gedrehte Ergebnis je Aktie aus dem ersten Jahresviertel auch nicht überbewerten.
Immerhin: Firmenlenker Michel hat seine Prognose für das Gesamtjahr 2015 erstmals konkretisiert. Demnach soll das EBITDA auf mehr als 20 Mio. Euro steigen – nach 17,5 Mio. Euro für 2014. Eine sonderliche Überraschung ist diese Einschätzung allerdings nicht und deckt sich mit den Erwartungen der Analysten. Wesentlich interessanter wird da schon die für den 9. Juni 2015 in München anberaumte Hauptversammlung (HV) werden. Zum einen soll der langjährigen – und mit vielen Preisen und Porträts von der Wirtschaftspresse bedachten – langjährigen Vorstandsvorsitzenden Ines Kolmsee die Entlastung verweigert werden. Ein heikles Thema. Aus heutiger Sicht drängt sich aber der Eindruck auf, dass sie mit ihren strategischen Entscheidungen SKW erst in die Bredouille gebracht hat. Das Thema wird Anleger also noch eine Weile begleiten. Wesentlich kursrelevanter ist allerdings die Tatsache, dass auf der Hauptversammlung der Weg für eine stattliche Kapitalerhöhung geebnet werden soll. Demnach könnte das gegenwärtig in 6.544.930 Aktien unterteilte Grundkapital im äußersten Fall sogar auf das Doppelte steigen. Auf jeden Fall soll es sich um eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für die Altaktionäre handeln. Außerdem ist es kein reiner Vorratsbeschluss. Die Durchführung muss bis 9. Dezember 2015 ins Handelsregister eingetragen sein, ansonsten wird der Beschluss wieder ungültig. Wenn die Börse mitspielt, könnte es nach der HV also ganz schnell gehen.
Details sind aber noch nicht durchgesickert. Überraschend sind die Pläne für eine Kapitalerhöhung sowieso nicht, die Analysten von Oddo Seydler bezeichnen sie in ihrer jüngsten Studie sogar als „logischen Schritt". Raum für Spekulationen lässt also lediglich der Umfang. Um wieder solide gefedert zu sein, muss SKW so weit wie möglich in die Offensive gehen: Die Eigenkapitalquote ist von ehemals gut 35 Prozent auf nur noch 14 Prozent geschrumpft. Nach Anteilen Dritter beläuft sich das Eigenkapital auf nur noch 27,93 Mio. Euro. Die Nettofinanzverbindlichkeiten türmen sich auf fast 77 Mio. Euro. Hinzu kommen noch Pensionsverpflichtungen von 10,8 Mio. Euro. Dem steht eine Marktkapitalisierung von zurzeit 42,5 Mio. Euro entgegen. Für boersengefluester.de bleibt der ehemalige SDAX-Wert damit eine interessante Spekulation. Zur Einordnung: Bei einem unterstellten Abschlag von 20 Prozent auf den gegenwärtigen Aktienkurs von 6,50 Euro und einer kompletten Ausnutzung des Kapitalrahmens würden über die Ausgabe junger Aktien brutto rund 34 Mio. Euro in die Kasse kommen. Die kommenden Monate werden also extrem ereignisreich bei SKW. Keinesfalls sollten Anleger ihre Entscheidung einseitig am vermeintlich niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) orientieren. Die Schätzungen sind zurzeit mit enormer Unsicherheit behaftet. Und mit Umsetzung der Kapitalmaßnahmen würde sich zwar das Zinsergebnis verbessern. Letztlich bleibt aber ein enorme Verwässerung, da der Kuchen künftig in wesentlich mehr Stücke aufgeteilt wird. Die Analysten von Oddo Seyler haben derweil ihr Kursziel von 8 Euro für den Small Cap bestätigt. Dem kann sich boersengefluester.de gut anschließen. Ein hohes Risiko, aber auch hohe Chancen winken hier.
SKW Metallurgie
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
SKW Metallurgie | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
SKWM02 | DE000SKWM021 | 1,88 Mio € | 01.12.2006 | Verkaufen |
* * *
Boersengefluester.de collects the most important key figures from all annual reports, including the income statement, balance sheet and cash flow statement. We also compile our own forecasts for the companies' key figures - including earnings per share and dividends.
The most important financial data at a glance | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-margin3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-margin5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net profit1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net-margin6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | -0,11 | -0,02 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
[jwl-utmce-widget id=87961]...
© boersengefluester.de | Redaktion
Auf diese Nachricht haben die Anleger von SKW Stahl-Metallurgie in den vergangenen Tagen spekuliert. Jetzt ist es amtlich: Der von hohen Sonderabschreibungen geplagte Stahlzulieferer hat eine Einigung mit den finanzierenden Banken erreicht. Gemeinsam mit der Commerzbank und der Norddeutsche Landesbank Girozentrale hat der frühere SDAX-Konzern einen Konsortialkredit über 86 Mio. Euro und einer Laufzeit von drei Jahren ausgehandelt. Damit ist SKW in der Lage, den bereits im März 2015 fälligen Teil von 18 Mio. Euro eines Schuldscheindarlehens im Gesamtumfang von 45 Mio. Euro zu bedienen. Wie nicht anders zu erwarten war, prüft Vorstandschef Kay Michel aber auch weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Offiziell drückt sich der seit April 2014 als CEO agierende Michel so aus: „Die durch die Konsortialfinanzierung erreichte Stabilisierung unserer Finanzierungssituation eröffnet uns die angestrebten Freiräume für die weitere Entwicklung des Konzerns und damit verbundene mögliche Kapitalmaßnahmen." De facto müssen sich die Anleger also auf eine Barkapitalerhöhung einstellen. Eine hoch verzinsliche Mittelstandsanleihe dürfte kaum zur Debatte stehen.
Denkbar wäre allenfalls noch eine flankierende Wandelschuldverschreibung. Das zurzeit vorhandene genehmigte Kapital bietet einen Ermächtigungsrahmen zur Ausgabe von bis zu 3,272 Millionen Aktien. Die nächste Hauptversammlung findet am 9. Juni 2015 statt. Einen klassischen Großaktionär, der so eine Kapitalerhöhung mitträgt und gegebenenfalls einen Überbezug signalisiert, hat SKW allerdings nicht. Offiziell beträgt der Streubesitz 100 Prozent. Bekannte Aktienadressen wie die Sparkasse Bieberach (unter anderem bei Biotest engagiert) oder die Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte halten jeweils zwischen drei und knapp sechs Prozent. Letztlich geht es also darum, einen breiten Anlegerkreis von den Turnaroundperspektiven bei SKW zu überzeugen. Der aktuelle Börsenwert von gerade einmal 32 Mio. Euro bietet jedenfalls eine Menge Potenzial nach oben. Fazit: heiße Aktie mit Potenzial zum Kursverdoppler – aber eben auch entsprechenden Risiken.
...
SKW Metallurgie
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
SKW Metallurgie | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
SKWM02 | DE000SKWM021 | 1,88 Mio € | 01.12.2006 | Verkaufen |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Mit seiner radikalen Bereinigung von Firmenwerten hatte SKW-Stahl-Neuvorstand Kay Michel vor rund drei Wochen für ein Kursdebakel gesorgt. Die Notiz des Anbieters von Produkten zur Stahlproduktion knickte im Tief von 8,50 auf 3 Euro ein. Das entsprach einem Verlust von Marktkapitalisierung von rund 36 Mio. Euro. Verglichen mit der desaströsen Nachrichtenlage wäre sogar ein tieferer Absturz möglich gewesen. Immerhin präsentierte SKW zum Halbjahr einen Verlust von fast 83 Mio. Euro. Finanzierungsvereinbarungen mit den Banken wurden gerissen – zurzeit laufen entsprechende Verhandlungen mit den Geldgebern. Vermutlich wird SKW jedoch nicht um eine Kapitalerhöhung herumkommen. Das Eigenkapital schmolz zum Halbjahr von annähernd 106 Mio. Euro auf nur noch 24 Mio. Euro. Das entspricht einem Buchwert je Aktie von 3,68 Euro. Dabei stehen allerdings noch immer immaterielle Vermögenswerte von etwa 22 Mio. Euro auf der Aktivseite der Bilanz. Die Nettofinanzverbindlichkeiten belaufen sich auf rund 67 Mio. Euro. Das Bankhaus Lampe strich das Kursziel kurzerhand von 10 auf 2 Euro.
Wer dennoch die Nerven behalten hatte und in den Chaos-Tagen während der Gewinnwarnung zugegriffen hat, darf sich mittlerweile über ein hübsches Plus freuen. Zurzeit kostet die SKW-Aktie bereits wieder 4,40 Euro. Damit kommt die Gesellschaft auf eine Marktkapitalisierung von 28,8 Mio. Euro. Langfristanleger schauen allerdings weiter in die Röhre. Vor sieben Jahren wechselten SKW-Aktien für 30 Euro den Besitzer. Damals noch im SDAX, hatte SKW Metallurgie einen Börsenwert von annähernd 200 Mio. Euro. Ein Euro hoch oder runter ist da beinahe auch schon egal. Doch wo kommt der jüngste Stimmungswechsel überhaupt her? An den schlechten Fundamentaldaten hat sich nichts geändert. Möglicherweise deutet sich eine vernünftige Lösung zwischen Banken und SKW an. Manch Investor schielt vermutlich aber auch schlicht auf die jüngsten Aktienkäufe von Firmenlenker Michel. Anfang September griff der Manager zu und kaufte in zwei Tranchen insgesamt 4.180 Aktien im Gesamtwert von 16.200 Euro.
Zugegeben: Die Summe ist nicht sonderlich üppig, und daher sollte die Transaktion nicht überbewertet werden. In schwierigen Zeiten wie derzeit, sind sie aber ein wichtiges Signal. Boersengefluester.de hatte die Einschätzung für die SKW-Aktie nach dem Absturz von „Verkaufen“ auf „Halten“ korrigiert. Mit dieser Handlungsempfehlung fühlen wir uns derzeit ganz wohl. Klar sollte aber jedem Anleger sein: Das Risiko ist enorm – noch ist SKW nicht gerettet.
Foto: SKW Stahl-Metallurgie Holding AG...
SKW Metallurgie
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
SKW Metallurgie | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
SKWM02 | DE000SKWM021 | 1,88 Mio € | 01.12.2006 | Verkaufen |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Wie tief soll der Aktienkurs von SKW Stahl eigentlich noch fallen? Mit 9,10 Euro ist die Notiz des Stahlzulieferers mittlerweile auf den tiefsten Stand seit gut fünf Jahren gesackt. Allein seit Jahresbeginn hat das Papier um mehr als ein Viertel an Wert verloren und ist damit der mit Abstand schwächste heimische Stahlwert. Zum Vergleich: Die Notiz von ThyssenKrupp sprang seit Anfang Januar um 28 Prozent in die Höhe, Klöckner & Co verteuerten sich um sechs Prozent, bei Salzgitter gingen die Anleger mit plus minus Null aus dem Rennen. Klar: Die jüngsten Geschäftszahlen von SKW fielen allesamt enttäuschend aus. 2013 schrieb die Gesellschaft rote Zahlen und musste die Dividende streichen. Und auch im laufenden Jahr legte die Gesellschaft unter dem seit dem 1. April 2014 amtierenden Vorstand Kay Michel einen Fehlstart hin. Bei einem Erlösrückgang von gut vier Prozent fiel ein Fehlbetrag von 2,4 Mio. Euro an.
Eigentlicher Knackpunkt ist jedoch die Unsicherheit, wie es mit SKW weitergeht. „Derzeit wird der SKW Metallurgie Konzern seitens des Vorstands einer grundlegenden Überprüfung unterzogen. Einmaleffekte der zu erwartenden Effizienzsteigerungs- und Restrukturierungsmaßnahmen können das EBITDA jedoch kurzfristig negativ beeinflussen“, heißt es im jüngsten Zwischenbericht. Sollte Firmenlenker Michel ähnlich rigoros aufräumen wie zuletzt etwa der neue Vorstand des Bahntechnikkonzerns Vossloh, müssen sich die Investoren wohl nochmals warm anziehen. Allerdings: Im Kurs ist bereits sehr viel Pessimismus eingepreist und eine plausible Vorwärtsstrategie könnte ein positives Signal für die Börse sein.
Die momentane Hängepartie schadet der Aktie jedenfalls massiv und hat zu kuriosen Bewertungen geführt: So wird jeder Euro Umsatz nun mit gerade einmal 17 Cent bewertet. Trotz der fehlenden Marge ist das eine ungewöhnlich niedrige Relation. ThyssenKrupp kommt auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 0,33, bei Salzgitter beträgt das KUV 0,21. Zudem wird der Anteilschein von SKW mit einem Abschlag von immerhin 35 Prozent auf den Buchwert von 14,11 Euro gehandelt. Aber Vorsicht: Anleger aufpassen, um nicht in die Buchwert-Falle zu tappen. Sollte es nämlich zu millionenschweren Abschreibungen kommen, würde das Eigenkapital entsprechend schmelzen. Immerhin: Die Bilanz von SKW sieht belastbar aus. Die Nettofinanzschulden von 66,5 Mio. Euro machen nur 64 Prozent des Eigenkapitals aus. Die meisten Unternehmen kommen auf einen deutlich höheren Verschuldungsgrad.
Die Halbjahreszahlen von SKW sind für den 14. August angesetzt. Gut möglich, dass sich die Gesellschaft aus Unterneukirchen im bayerischen Landkreis Altötting aber noch vorher an seine Aktionäre wendet. Vermutlich kommt die Notiz dann sogar nochmals unter Druck. Auf die mittlere und lange Sicht verfügt die Aktie des Herstellers von Fülldrähten, Pulvern und Granulaten für die Veredelung von Stahl jedoch über deutliches Aufwärtspotenzial. Also: Beobachten ist angesagt. Wer den Titel noch im Depot hat, sollte ihn auf dem aktuellen Niveau jedenfalls nicht mehr unbedingt verkaufen.
Foto: SKW Stahl-Metallurgie Holding AG...
SKW Metallurgie
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
SKW Metallurgie | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
SKWM02 | DE000SKWM021 | 1,88 Mio € | 01.12.2006 | Verkaufen |
* * *
© boersengefluester.de | Redaktion
Nochmal Glück gehabt: Trotz der dramatischen Kurstalfahrt von Ende Juli bleibt K+S im DAX enthalten. Das hat der Arbeitskreis Aktienindizes auf seiner Sitzung vom 4. September 2013 entschieden. Eine wirkliche Überraschung ist das Votum der Indexhüter angesichts des jüngsten Schlussspurts von K+S nicht mehr, aber dennoch dürfte sich bei dem Kali- und Salzproduzenten Erleichterung breit machen. Schließlich musste K+S-Vorstandschef Norbert Steiner seine Investoren noch im August auf einen möglichen DAX-Abschied vorbereiten. „Allein die Zugehörigkeit zu einem Index sagt nichts über die Qualität eines Unternehmens“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung trotzig. K+S war im September 2008 für den Reisekonzern TUI in den DAX aufgestiegen. Hoffnungen auf eine mögliche DAX-Nominierung hatte sich zwischenzeitlich insbesondere Metro machen dürfen. Nun bleibt es dabei: In den vergangenen zehn Jahren wurde der DAX nur auf zwölf Positionen geändert. Spezialitäten wie der Tausch Vereinsbank/Hypo Real Estate, die Lanxess-Abspaltung von Bayer im Jahr 2005 oder der Osram-Spin-off von Siemens sowie der Wechsel von den Volkswagen-Stämmen zu den VW-Vorzugsaktien sind hierbei unberücksichtigt.
Jede Menge Veränderungen – zum Teil auch überraschende – gab es hingegen in den Indizes unterhalb des DAX. Nahezu gesetzt war der Einzug von Osram in den MDAX, nachdem die Deutsche Börse AG das Unternehmen per 23. August einem klassischen Sektor – und damit nicht mehr dem Technologiesegment – zugeordnet hat. Zumindest eine kleine Überraschung ist dagegen die Aufnahme von Evonik Industries in den MDAX. Gemäß den zuletzt verfügbaren Daten hätte der Spezialchemiekonzern, trotz seiner Größe, eventuell auch eine Ehrenrunde im SDAX drehen müssen. Die Entscheidung der Börse ist in diesem Fall klar mit Blick nach vorn getroffen worden. Die eigentliche Überraschung ist jedoch die Aufnahme der RTL Group in den MDAX. Der Medienkonzern war Ende Juni zunächst in den SDAX aufgerückt. Zwar galt das Unternehmen schon damals als MDAX-Kandidat. Allerdings startete das Unternehmen erst Ende April seine Börsennotiz in Deutschland – zuvor wurde das Papier nur in Luxemburg gehandelt. Die Nominierung von RTL für den MDAX galt als eine Art Black Box, da die Wertung der Handelsumsätze kontrovers diskutiert wurde. Die Performance der Aktie ist bislang hingegen filmreif. Seit dem Start in Deutschland hat sich die Notiz von 55,50 auf zuletzt 74 Euro geschwungen. Das ist ein stattliches Plus von rund einem Drittel. Etliche Investoren warten seit Wochen auf einen Rücksetzer zum Einstig, der einfach nicht kommen mag. Dementsprechend hecheln sie den steigenden Kursen nun hinterher.
Platz machen im MDAX müssen BayWa, Puma und SGL Carbon. Während der Abschied des Münchner Mischkonzerns BayWa nach vier Jahren im Mid-Cap-Index sowie die Degradierung von Puma von den meisten Experten erwartet wurde, kommt die Herausnahme von SGL Carbon doch ein wenig überraschend. Eigentlich galt der Küchenspezialist Rational als potenzieller Abstiegskandidat. Angesichts eines optisch hohen Aktienkurses von über 225 Euro sollte sich das Unternehmen aus Landsberg am Lech aber wohl doch demnächst mit dem Thema Aktiensplit beschäftigen. Knackpunkt bei Rational ist stets der vergleichsweise schlechte Rang in der Börsenumsatzstatistik. Immerhin: Die Qualität des MDAX ist durch die jüngste Entscheidung der Indexhüter wohl eher gesteigert worden. Insbesondere SGL Carbon hat sich seit Ende 2011, damals kostete der Anteilschein des Herstellers von Karbon-Produkten noch rund 45 Euro, fast nur noch in Südrichtung bewegt. Zuletzt notierte die Aktie lediglich noch 23,40 Euro. Großaktionäre von SGL Carbon sind Susanne Klatten (26,87 Prozent), BMW (15,70 Prozent), Volkswagen (9,98 Prozent) und der Familienkonzern Voith (9,14 Prozent).
Sowohl Puma als auch SGL Carbon und BayWa werden ab dem 23. September im SDAX gelistet. Darüber hinaus hat die Börse den Immobilienkonzern Deutsche Annington sowie den Gabelstaplerhersteller Kion für den SDAX vorgesehen. Beide Unternehmen galten als relativ sichere Kandidaten für den Small-Cap-Index. Die Deutsche Annington hätte gemessen am kompletten Börsenwert von 4,2 Mrd. Euro sogar solides MDAX-Niveau. Allerdings befinden sich derzeit erst zehn Prozent der Anteilscheine im Streubesitz – und nur der wird von den Indexhütern für die entsprechenden Ranglisten berücksichtigt. Interessant wird künftig sein, wer von den beiden Gabelstaplerherstellern die Nase vorn haben wird. Mit Kion und Jungheinrich haben nun beide Anbieter einen Platz im SDAX. Die Bewertung der Aktien liegt dicht beieinander.
Aus dem Nebenwerte-Index ausscheiden müssen Praktiker, Highlight Communications, SKW Stahl, und SMT Scharf. Bei der insolventen Baumarktkette und SKW Stahl war der Rausschmiss relativ klar, der Unterhaltungskonzern Highlight galt ebenfalls als akut abstiegsgefährdet. Nachdem Constantin Medien bereits Ende 2012 für den Versicherer Talanx den SDAX verlassen musste, ist die miteinander verbandelte Mediengruppe damit nun komplett raus aus der heimischen Indexwelt. Zu rund 80 Prozent war auch die Degradierung von SMT Scharf vorhersehbar. Immerhin konnte sich der Hersteller von Transportsystemen für den Bergbau noch leise Hoffnungen machen, dass es eventuell auch den Stromversorger MVV Energie oder den Gebäudetechnikspezialisten Centrotec hätte treffen können. Bitter für das Unternehmen: SMT Scharf war erst vor einem Jahr für den Pressenhersteller Schuler in den SDAX aufgerückt.
Eine kleine Überraschung gibt es im TecDAX. Neben dem Netzwerkinfrastruktur-Anbieter Euromicron muss auch Süss Microtec den Index verlassen. Die meisten Experten hatten damit gerechnet, dass der Halbleiterzulieferer Süss noch einmal mit einem blauen Auge davon kommt. Erster Aufrücker ist erwartungsgemäß CompuGroup Medical. Darüber hinaus hat es aber auch der Bausoftware-Anbieter Nemetschek in das Techbarometer geschafft. Bei Nemetschek gab es zuletzt einen überraschenden Wechsel an der Vorstandsspitze. Zwar haben die Münchner mit Tobias Wagner kürzlich einen Nachfolger für die im Streit geschiedene Tanja Tamara Dreilich gefunden. Wagner ist aber nur eine Interimslösung. Im vierten Quartal will Nemetschek dann einen dauerhaften Kandidaten für die Führungsspitze präsentieren.
Unterm Strich hat der „große“ Indextermin im September damit für mehr Überraschungen gesorgt, als zu erwarten war. Die nächste Runde für die Überprüfung der Aktienindizes ist für den 4. Dezember 2013 angesetzt. Womöglich müssen sich die Indexhüter aber bereits vorher treffen. Das hängt ganz vom geplanten Zusammengehen der Deutsche Wohnen mit GSW Immobilien ab. Sofern der Streubesitz der Berliner GSW unter zehn Prozent sinken würde, müsste gemäß den Regularien ein anderes Unternehmen in den MDAX aufrücken – unabhängig vom normalen Sitzungstermin Anfang Dezember.
Weitere Berichte zum Thema:
Mit welchen Veränderungen haben die Indexexperten gerechnet? Klicken Sie HIER.
So funktioniert die DAX-Familie. Alle wichtigen Regeln und interessante Hintergrundinformationen erfahren Sie HIER....
K+S
Kurs: 10,56
RTL Group
Kurs: 26,25
SGL Carbon
Kurs: 3,86
Kion Group
Kurs: 31,20
Süss MicroTec
Kurs: 50,00
© boersengefluester.de | Redaktion
Beinahe hätte der mittlerweile inhaftierte Uralkali-Chef Wladislaw Baumgertner nicht nur den Kali-Markt erschüttert, sondern auch einen DAX-Wechsel ausgelöst. Schließlich sorgten seine aggressiven Preisankündigungen Ende Juli für einen Kurseinbruch bei K+S von im Tief 40 Prozent. Binnen weniger Tage lösten sich mehr als 2 Mrd. Euro an Börsenwert in Luft auf – die Kapitalisierung von K+S schrumpfte auf 3,05 Mrd. Euro. Trotz eines hohen Streubesitzanteils von 90 Prozent schien der DAX-Platz von K+S damit zwischenzeitlich so gut wie verloren zu sein. Und mit der erst vor einem Jahr für Continental aus dem DAX entlassenen Metro sowie dem Chemiekalienhändler Brenntag standen zwei potenzielle Nachrücker bereits parat.
Wenn der Arbeitskreis Aktienindizes am 4. September zu seiner großen Sitzung zusammenkommt, scheint ein Wechsel im DAX nun aber kein Thema mehr zu sein. Dank der Kursstabilisierung in den vergangenen Tagen hat K+S den Kopf vermutlich noch einmal aus der Schlinge gezogen. Laut den aktuellen Berechnungen belegt K+S beim Börsenwert den Rang 40, bezogen auf den Orderumsatz kommt das zuletzt super rege gehandelte Unternehmen sogar auf Platz 15. Maßgeblich sind dabei die Durchschnittskurse der letzten 20 Börsentage im August. Seinen DAX-Platz verliert ein Unternehmen bei der regulären Überprüfung nur, wenn es in einem der beiden Kriterien einen Rang höher als 40 besitzt und der potenzielle Aufsteiger in beiden Kategorien mindestens Platz 35 einnimmt.
Auch wenn K+S noch einmal die Kurve gekriegt hat, Glück gebracht hat das Blue-Chip-Barometer dem Kali- und Salzproduzenten nicht. Als Anfang September 2008 die Beförderung vom MDAX in den DAX verkündet wurde, hatte die K+S-Aktie mit einem Kurs von 72 Euro ihren Mitte Juni 2008 erreichten Zenit von 91,78 Euro (intraday) bereits überschritten. Seit dem Tag der DAX-Aufnahme am 22. September 2008 hat die K+S-Aktie um 65 Prozent an Wert eingebüßt. Selbst unter Einbeziehung der zwischenzeitlich gezahlten Dividenden von insgesamt 6,30 Euro ergibt sich noch immer ein Minus von fast 54 Prozent. Der DAX hat in diesem Zeitraum um 32 Prozent zugelegt. Neben MLP und dem Pharmaunternehmen Altana zählt K+S damit zu den Musterbeispielen, wonach ein DAX-Aufstieg kursmäßig auch nach hinten losgehen kann. Komplett verstummt sind Spekulationen, wonach die Tage im DAX auch die Commerzbank gezählt sind. Kein Wunder: Seit Anfang Juli ist der Aktienkurs des Geldhauses um fast 50 Prozent in die Höhe geschossen.
Veränderungen – und zwar nicht zu knapp – wird es dafür in den anderen Indizes MDAX, SDAX und TecDAX geben. Als heißer Kandidat für den MDAX gilt Evonik Industries. Dabei hat das Spezialchemie-Unternehmen seit dem Börsenstart am 25. April 2013 bislang keine wirklich überzeugende Visitenkarte abgegeben. Die Eröffnungsnotiz von 33 Euro hat das Papier bislang nicht wieder gesehen. Bereits Anfang August mussten die Essener ihre Ziele für 2013 nach unten anpassen. Zurzeit belegt Evonik bei Kapitalisierung und Börsenumsatz die Ränge 20/42. Grund für die vergleichsweise niedrigen Order: Nur gut 14 Prozent der insgesamt 466 Millionen Evonik-Aktien befinden sich momentan im Streubesitz. Beinahe 68 Prozent hält die RAG Stiftung. Knapp 18 Prozent besitzt die Private Equity-Gesellschaft CVC. Bemerkenswert: Bezogen auf die komplette Aktienstückzahl kommt Evonik auf eine stattliche Kapitalisierung von 12,9 Mrd. Euro. Das entspricht ziemlich genau dem Börsenwert von RWE. Auch sonst liegen die beiden Firmen eng beieinander. Schließlich ist der Konzernsitz des Stromversorgers am Opernplatz in Essen keine 200 Meter von der Evonik-Zentrale entfernt. Für die Indexhüter gilt es bei Evonik nun Fingerspitzengefühl zu beweisen. Für einen „schnellen“ MDAX-Aufstieg müsste Evonik bei beiden Kriterien – Börsenwert und Umsatzrang – besser als Platz 40 liegen. Bezogen auf die Handelsaktivität reißt Evonik aber diese Messlatte. Demnach greifen die Regeln für eine „reguläre“ Indexaufnahme. Demnach muss ein MDAX-Kandidat bei beiden Anforderungen mindestens auf Platz 60 rangieren. Andererseits sollte es auch einen entsprechenden Abstiegskandidaten geben, der die 60/60-Regel verfehlt. Und hier könnte es eng werden. Gemessen an der tatsächlichen Größe würde Evonik aber wohl gut in den MDAX passen.
Eindeutiger ist die Lage bei Osram Licht. „Das Unternehmen wird auf jeden Fall in den MDAX aufsteigen“, sagt Silke Schlünsen, beim Frankfurter Bankhaus Close Brothers Seydler für den Bereich Designated Sponsoring verantwortlich. Die Anfang Juli von Siemens via Spin-off an die Börse entlassene Gesellschaft erreicht bei der Kapitalisierung Platz 12 und beim Börsenumsatz – gebräuchlich ist hier auch der Begriff Turnover – den Rang 10. Bezogen auf alle Anteilscheine bringt Osram derzeit knapp 3,2 Mrd. Euro auf die Waagschale und erreicht damit sehr ordentliches MDAX-Niveau. Seit dem Start auf dem Parkett hat sich das Papier prima entwickelt, daran ändert auch die leichte Korrektur der vergangenen Tage nichts. Angesichts der klaren Ausgangslage, gibt es allerdings auch keinen Überraschungseffekt. Dennoch: Boersengefluester.de geht davon aus, dass sich die Osram-Aktie in den kommenden Monaten überdurchschnittlich gut zum MDAX entwickeln sollte. Ursprünglich war Osram dem Technologiesektor zugeordnet und wäre damit in den TecDAX gewandert. Ende August hat sich die Börse aber anders entschieden und Osram einem klassischen Sektor zugeordnet – womit der Weg in den MDAX geebnet war. Dem Vernehmen nach hat Osram auf diese Eingruppierung gedrängt, da sich das Unternehmen im MDAX besser aufgehoben sah.
Stochern im Nebel, ist die Spekulation über die künftige Börsenheimat der RTL Group. Im Juni gelang dem ursprünglich nur in Luxemburg gehandelten Medienkonzern bereits die Aufnahme in den SDAX. Gemessen an der Kapitalisierung gilt das Unternehmen sogar als MDAX-Kandidat. Fraglich ist aber, wie die Deutsche Börse den Handelsumsatz bewertet. Normalerweise ziehen die Indexhüter die Aktivitäten auf Xetra und Frankfurt in ihre Berechnungen ein. Denkbar ist allerdings, dass es bei RTL hier Abweichungen gibt. Zunächst einmal werden die Anleger ihren Blick ohnehin auf die Auszahlung der Zwischendividende von 2,50 Euro pro Anteilschein richten. Am 2. September wird das Papier mit Dividendenabschlag gehandelt. Die Auszahlung ist für den 5. September vorgesehen. Für RTL stehen damit innerhalb weniger Tage wichtige Termine an. Der Titel hat sich seit der Einführung in Deutschland super entwickelt. Die Analysten trauen dem Wert im Schnitt aber noch gut zehn Prozent Potenzial zu.
Wo es Aufsteiger gibt, müssen auch Werte weichen. Im MDAX gelten BayWa (60/60), Rational (48/57) und Puma (56/48) als akut gefährdet. Der Großküchenspezialist Rational musste zuletzt eine Gewinnwarnung für 2013 herausgeben. Von dem Schock hat sich der Kurs aber überraschend gut erholt, denn eigentlich waren in der stattlichen Bewertung der Rational-Aktie keine Enttäuschungen vorgesehen. Die Puma-Aktie hängt bereits seit vier Jahren in einem Seitwärtstrend fest – angesichts der Querelen auf Vorstandsebene und den schlechten Zahlen ist das aber kein Wunder. Mehr als 75 Prozent der Puma-Aktien sind dem Luxuskonzern Kering (Gucci, Brioni, Saint Laurent, Stella McCartney) zuzurechnen. Besser bekannt sind die Franzosen vermutlich noch unter ihrem alten Namen PPR. Die schlechtesten Karten hat aber klar der Mischkonzern BayWa. Für die Münchner dürfte es nach genau vier Jahren MDAX nun „Servus“ heißen. Sollte der Arbeitskreis Aktienindizes mit Evonik und Osram Licht zwei Unternehmen in den MDAX befördern, müssten also – neben BayWa – entweder Rational oder Puma noch weichen. „Da das Kriterium der Börsenkapitalisierung in der Regel stärker gewichtet wird, müsste es Puma treffen“, sagt Index-Expertin Schlünsen. Unter diesem Blickwinkel könnte der Kelch an Rational also noch einmal vorbeigehen. Die interessantere Aktie ist Rational, verglichen mit Puma, allemal.
Eine Etage tiefer, im SDAX, ist es ebenfalls spannend. Als Mindestanforderung für die Aufnahme in den Small-Cap-Index gelten Platzierungen für Börsenwert und Umsatz von jeweils mindestens 110 in der Rangliste. Umgekehrt steht in den Regeln, dass ein Unternehmen aus dem Index genommen werden kann, wenn es hinsichtlich Turnover oder Kapitalisierung schlechter als Rang 110 platziert ist. Als „Neueinsteiger“ werden der Immobilienkonzern Deutsche Annington (63/70) sowie der Gabelstaplerhersteller Kion (61/58) gehandelt. Sollte Evonik nicht für den MDAX berücksichtigt werden, käme der Spezialchemiekonzern als Dritter im Bunde hinzu. Darüber hinaus benötigen die MDAX-Absteiger BayWa und Puma oder Rational einen Platz im SDAX. Keinerlei Diskussionen gibt es um Praktiker. Die Baumarktkette muss den SDAX verlassen. Dabei ist es ohnehin verwunderlich, dass die Deutsche Börse das insolvente Unternehmen nicht bereits vorzeitig des Feldes verwiesen hat.
Praktiker relativ sicher folgen, werden wohl SKW Stahl (109/106) und der Medienkonzern Highlight Communications (106/99). Spekuliert wird in dieser Konstellation um den vierten Absteiger: Die schlechtesten Karten hat derzeit SMT Scharf (105/97), dabei kam der Spezialist für Beförderungssystem im Bergbau erst vor einem Jahr neu in den SDAX. Der fast schon dauerhaft abstiegsgefährdete Stromversorger MVV Energie (88/117) könnte also wieder einmal Glück haben. Auf der Kippe steht aber auch der Gebäudetechnikspezialist Centrotec (103/84). Gemessen am Börsenwert präsentiert er sich klar schlechter als MVV, dafür wird die Aktie lebhafter gehandelt. Hornbach Holding (69/111) scheidet vermutlich schon deshalb nicht aus, weil mit Praktiker bereits ein Unternehmen aus der Baumarktbranche den Index verlässt. Zudem hat Hornbach eine komfortable Kapitalisierung.
Eine andere Variante würde sich ergeben, wenn Evonik sich nicht für den MDAX, sondern für den SDAX qualifizieren würde. Dann käme nur Osram für BayWa in den MDAX. Puma und Rational würden ihren MDAX-Platz behalten. Neu im SDAX wären dann Deutsche Annington und Kion – sowie BayWa als MDAX-Absteiger. Den Small-Cap-Index verlassen, müssten in diesem Fall wohl Praktiker, SKW Stahl und Highlight.
Weniger komplex ist die Situation im TecDAX. Für ein „Fast Entry“ müsste ein Unternehmen bei Kapitalisierung und Umsatz jeweils besser als Platz 25 sein – so gut ist derzeit aber kein potenzieller Nachrücker. Daher gelten die Regeln für den „Regular Entry/Exit“. Demnach kann eine Gesellschaft in den TecDAX aufgenommen werden, wenn sie bei Börsenwert und Handelsvolumen mindestens Rang 35 einnimmt. Umgekehrt kann eine Aktie au dem TecDAX genommen werden, wenn sie bei Umsatz oder Börsenwert schlechter als Platz 35 rangiert. Demnach muss Euromicron (36/30) um seine Mitgliedschaft fürchten. Um den Platz des Netzwerkspezialisten rangeln sich mit Compugroup (20/32), Nemetschek (27/29) und PNE Wind (35/27) gleich drei Unternehmen. Die besten Karten hat dabei Compugroup. Der Hersteller von Software für den Gesundheitsbereich gilt schon länger als TecDAX-Aspirant. Anfang August mussten die Koblenzer allerdings ihre Prognose für 2013 stutzen. Das führte zu einem Kursrutsch von rund 17 Prozent, wovon Compugroup erst einen Teil wieder aufholen konnte. Der Bausoftwarespezialist Nemetschek hätte wohl nur dann eine Chance, wenn neben Euromicron noch ein anderes Unternehmen aus dem TecDAX herausgenommen würde. Gelegentlich fällt hier der Name Süss Microtec. Vermutlich wird der Halbleiterzulieferer jedoch noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen.
Unterm Strich wird sich die Indexlandschaft mit der Überprüfung im September deutlich wandeln. Angesichts großvolumiger Neuemissionen wie Deutsche Annington, Evonik, Kion oder Osram bekommen die Indizes prominente Neuzugänge. Schaden kann das sicher nicht. Im Hinterkopf sollten Anleger zudem die Offerte von Deutsche Wohnen an die Aktionäre von GSW Immobilien haben. Zwar hat der Zusammenschluss noch keine Bedeutung für den September-Termin. Sollte der Streubesitz bei GSW Immobilien im Zuge der Übernahme jedoch unter die Marke von zehn Prozent sinken, würde erneut ein Platz im MDAX frei. Dann wird – auch außerhalb der Reihe – schnell ein Nachfolger gesucht.
Weitere Hintergründe zum Regelwerk der Deutsche Börse finden Sie HIER...
K+S
Kurs: 10,56
Commerzbank
Kurs: 15,25
Evonik Industries
Kurs: 16,44
Osram Licht
Kurs: 0,00
RTL Group
Kurs: 26,25
Rational
Kurs: 832,50
Kion Group
Kurs: 31,20
© boersengefluester.de | Redaktion
Der Kursverlust von knapp 16 Prozent seit der Hauptversammlung am 11. Juni 2013 hatte es bereits angedeutet. SKW Metallurgie muss seine Ziele für das laufende Jahr tiefer hängen. Zuvor hatten bereits Thyssen Krupp, Salzgitter und Klöckner & Co ihre Prognosen revidiert. Nach einem relativ soliden Start kam der Anbieter von Veredlungsprodukten für die Stahlproduktion im zweiten Jahresviertel ergebnismäßig kaum voran. Nach einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,29 Mio. Euro im Auftaktquartal blieb von April bis Ende Juni 2013 nur noch ein EBIT von 0,95 Mio. Euro hängen. Dabei lagen die korrespondierenden Umsätze mit 88,4 Mio. Euro sogar über dem Wert der ersten drei Monate 2013.
„Anders als zum Jahresbeginn erwartet, dürfte es in der Stahlbranche auch im zweiten Halbjahr keine signifikante Belebung des Geschäfts geben. Unsere neuen Werke entwickeln sich zwar grundsätzlich positiv; dies reicht jedoch nicht aus, um wie erhofft das Vorjahres-EBITDA zu übertreffen“, sagt Ines Kolmsee, Vorstandsvorsitzende von SKW Metallurgie. Als Antwort auf die konjunkturelle Flaute hat SKW ein neues Restrukturierungspaket in die Wege geleitet. „Einige Maßnahmen wirken noch im laufenden Geschäftsjahr; der Großteil der zusätzlichen Umsatz- und Ergebnisbeiträge aus diesem Programm wird ab dem Jahr 2014 erwartet“, betont das Unternehmen. Zum Halbjahr lag SKW bei den Erlösen mit 87,8 Mio. Euro um 22 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Das EBIT fiel mit knapp 2,3 Mio. Euro um 35 Prozent niedriger aus als im entsprechenden Vergleichszeitraum 2012. Der Gewinn je Aktie schmolz gar von 0,66 Euro auf nur noch 0,07 Euro.
Unterm Strich sind die nun vorgelegten Zahlen eine ziemliche Enttäuschung, zumal die Investoren davon ausgingen, dass SKW aufgrund der wegfallenden Anlaufkosten für die neuen Werke nun endlich deutlich bessere Zahlen vorlegen würde – auch ohne große Anschubhilfe durch die Konjunktur. Bleiben als Pluspunkte für die Aktie nur die vergleichsweise solide Bewertung und die ansehnliche Bilanzausstattung. Zum Halbjahr kam die Gesellschaft aus dem bayerischen Unterneukirchen auf ein Eigenkapital von knapp 114 Mio. Euro. Die Nettofinanzverschuldung erreichte 75,3 Mio. Euro. Dem steht ein Börsenwert von nur 76 Mio. Euro entgegen. Zwar befinden sich sämtliche Anteilscheine im Streubesitz, doch die Kapitalisierung könnte sich bei der Indexentscheidung im September als zu gering für einen Verbleib im SDAX erweisen. Keine wirklich schönen Aussichten.
Als überdurchschnittlich attraktiver Dividendenwert dürfte SKW im kommenden Jahr ebenfalls kaum durchgehen. Angesichts der Ergebniserosion ist für 2013 wohl von einer Kürzung der Vorjahresdividende (0,50 Euro) auszugehen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist auf Basis der nach unten angepassten Schätzung von boersengefluester.de im Bereich um knapp 14 anzusiedeln. Immerhin: Viel von den schlechten Nachrichten sollte tatsächlich im Kurs eingepreist sein, so dass ein Verkauf mit Blick auf die kommenden sechs bis zwölf Monate nicht unbedingt ratsam erscheint. Eine charttechnische Unterstützungszone ist in unmittelbarer Nähe allerdings auch nicht auszumachen. Zudem gibt es die begründete Hoffnung, dass die Investoren der Stahlbranche wieder positiver gegenüberstehen. Bei Thyssen Krupp, Salzgitter und Klöckner & Co hat sich das Sentiment zuletzt ja bereits verbessert – trotz der trüben Nachrichtenlage.
Weitere Informationen zu SKW Metallurgie finden Sie HIER
Foto: SKW Metallurgie AG...
SKW Metallurgie
Kurs: 0,00
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
SKW Metallurgie | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
SKWM02 | DE000SKWM021 | 1,88 Mio € | 01.12.2006 | Verkaufen |
* * *
In the ‘Famous Quotes’ section, we show quotes from famous people. The spectrum ranges from well-known investors to philosophers and sportsmen. If you would like to suggest a quote for inclusion in our collection, please contact us. Send an e-mail to [email protected] or use the contact form on the website.
„Never piss against the wind.“
Unbekannt
* * *
BGFL presents here hot stocks with high opportunities, but also enormous risks, for speculative investors
New start with hydropower
Kurs: 2,20
Recovery after mega crash?
Kurs: 12,10
Enormous discount to NAV
Kurs: 2,74
boersengefluester.de · #BGFL
· © 2024
All for German shares
Good luck with all your investments
Founded in 2013 by Gereon Kruse, the financial portal boersengefluester.de is all about German shares - with a focus on second-line stocks. In addition to traditional editorial articles, the site stands out in particular thanks to a large number of self-developed analysis tools. The basis for this is a completely self-maintained database for around 650 shares. As a result, boersengefluester.de produces Germany's largest profit and dividend forecast.
Contact
Idea & concept: 3R Technologies
boersengefluester.de GmbH
Copyright © 2024
by Gereon Kruse
#BGFL