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© boersengefluester.de | Redaktion
Das ist schon kurios: Die verlässlichsten Dividendenzahler sind manchmal ausgerechnet die Unternehmen, die streng genommen gar nichts mehr ausschütten. Wie kann das sein? Ganz einfach: Viele Gesellschaften, die eine andere börsennotierte Firma übernommen haben und dabei die Schwelle von 75 Prozent überschreiten, regeln die weitere Zusammenarbeit in einem sogenannten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG). Wichtig für Privatanleger sind hierbei insbesondere zwei Punkte: Zum einen verbriefen diese Schriftstücke das Recht, die jeweilige Aktie dem Unternehmen zu einem vorher festgelegten Preis – de facto ist das meist jederzeit möglich – anzudienen. Meist ist der Tausch jedoch nicht sonderlich interessant, weil der aktuelle Kurs in der Regel über der Ausgleichszahlung liegt. Allerdings hat es auch schon Fälle gegeben – etwa beim Recyclingspezialisten Alba – wo diese Vereinbarung sehr wohl ein wirksamer Schutz gegen einen weiteren Abfall der Notiz gewesen ist.
Bedeutender für Investoren ist die sogenannte Garantiedividende. Garantie deswegen, weil der Mehrheitsaktionär quasi für die Ausschüttung gerade steht und sie übernimmt – egal, ob die übernommene Firma vielleicht tief in die Verlustzone gerutscht ist und im Normalfall gar keine Dividende gezahlt hätte. Boersengefluester.de hat – wie in den vergangenen Jahren auch – eine Liste mit den wichtigsten Garantiedividenden zusammengestellt. Die Renditen können sich durchaus sehen lassen und liegen bei bekannten Unternehmen wie MAN oder EUWAX zwischen 3,5 und 4,0 Prozent. Bei etlichen Titeln kommt außerdem noch die Chance auf einen Schlussbonus hinzu, denn häufig handelt es sich um Squeeze-out-Kandidaten bzw. es laufen bereits Spruchstellenverfahren zu den jeweiligen Verträgen. Hier drängen unzufriedene Aktionäre auf eine gerichtlich festgesetzte Nachbesserung. Beim Thema Squeeze-out handelt es sich allerdings um ein zweischneidiges Schwert. So kann ein Beschluss zum vollständigen Börsenrückzug bei entsprechender Versüßung zwar für einen ordentlichen Kurssprung sorgen. Dafür endet aber auch die jährliche Auszahlung der Garantiedividende. Prominentes Beispiel für einen Squeeze-out war zuletzt die Deutsche Postbank, die sich gerade bei Renditejägern großer Beliebtheit erfreute. Andere Unternehmen wie MME Moviement oder Cycos, die quasi Dauergäste in den Garantieübersichten waren, haben sich via Delisting von der Börse gestohlen. So gesehen ist unerwartet viel Bewegung in die entsprechenden Tabellen von boersengefluester.de gekommen.
Eine einheitliche Antwort auf die Frage, wie lange Garantiedividenden eigentlich garantiert sind, gibt es derweil nicht. Mitunter laufen solche Vereinbarungen viele Jahre lang. Beim Finanzdienstleister EUWAX läuft festgelegte Zahlung bereits seit 2008. Aber auch MAN ist langfristig ausgerichtet. Der zum 1. Januar 2014 wirksam gewordene Deal zwischen Volkswagen und dem früheren MDAX-Konzern aus München hat eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren und verlängert sich anschließend automatisch um ein weiteres Jahr, wenn er nicht mit einer Frist von sechs Monaten vor Ablauf gekündigt wird. Interessant wird, wie sich die potenziellen Neuzugänge in Sachen Garantiedividende – im Wesentlichen sind das DMG Mori, Wincor-Nixdorf und Colonia Real Estate – entwickeln werden. Noch gibt es hier keine konkreten Größenordnungen zur jährlichen Ausgleichszahlung. Die Großaktionäre haben jedoch zumindest schon einmal angekündigt, dass sie es auf einen BuG abgesehen haben. Wichtig für nahezu alle Garantiedividenden-Aktien: Die Zahl der noch im Streubesitz befindlichen Anteilscheine ist mitunter sehr niedrig. Entsprechend überschaubar sind die Handelsumsätze. Limits sind also Pflicht.
[sws_blue_box box_size="640"]Tipp I: Eine aktualiserte Version der Tabelle mit den Garantiedividenden für 2015 gibt es auf boersengefluester.de unter diesem LINK.[/sws_blue_box]
[sws_blue_box box_size="640"]Tipp II: Nützliche Informationen zu Unternehmen mit Spruchverfahren bei Squeeze-outs und dem gesamten Delisting-Komplex finden Sie unter spruchverfahren.blogspot.de.[/sws_blue_box]
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MAN ST
Kurs: 0,00
DMG Mori
Kurs: 45,40
© boersengefluester.de | Redaktion
Zumindest hier sind sich die Experten einig: Dividenden bleiben auch 2015 eines der wichtigsten Argumente für ein Engagement in Aktien. Schließlich bieten Anleihen und Tagesgeldkonten kaum noch nennenswerte Verzinsungen – von hoch riskanten Mittelstandsanleihen oder den Bonds ausfallgefährdeter Länder abgesehen. Für gewiefte Investoren schon seit vielen Jahren ein besonders lukratives Thema sind sogenannte Garantiedividenden. Solche festgelegten Ausschüttungen gibt es dann, wenn zwischen zwei Unternehmen ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) abgeschlossen wird. Formale Voraussetzung ist, dass der Bieter mehr als 75 Prozent des Kapitals besitzt. Relevant für Privatanleger ist in dem BuG neben dem Barabfindungsangebot insbesondere die Höhe der jährlichen Ausgleichszahlung. Dieser Betrag wird während des Vertrags durch die beherrschende Firma garantiert, daher auch der Name Garantiedividende. Der Vertrag läuft in der Regel so lange, bis er gekündigt oder ein Rückzug von der Börse angestrebt wird.
Und hier lauert mittlerweile gleich die erste Gefahr. Dauerte der Schritt bis zum Börsenrückzug in der Vergangenheit in der Regel sehr lange, hat sich in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Unternehmen dazu entschlossen, die eigene Aktie einfach von der Börse zu nehmen – und zwar ohne ordentliche Abfindung wie bei einem Squeeze-out. Für Privatanleger sind solche Rückzüge extrem ärgerlich, da sie meist mit einem spürbaren Kursverlust verbunden sind. Beispiele für Delistings von „Garantiedividenden-Zahlern" sind Unternehmen wie die mittlerweile komplett von Siemens geschluckte IBS, Pixelpark, Cycos oder die Schlossgartenbau-AG. Gut möglich, dass weitere Gesellschaften folgen werden. Tendenzen dazu gibt es schon jetzt, wenn Unternehmen wie etwa Pulsion Medical Systems ihre Aktien aus geregelten Segmenten zurückziehen und nur noch über den Freiverkehr handeln lassen. Als börsenmüde gilt aber auch der Elektronikdistributor Medion. Zwar wird auch bei einem Delisting die vertraglich fixierte Dividende weiter gezahlt. Ein heftiger Malus ist die fehlende Fungibilität der Aktie aber dennoch.
Vorsichtige Anleger ziehen bei ihren Überlegungen daher besser das jeweilige Marktsegment, die Höhe des Streusitzes sowie das Handelsvolumen der jeweiligen Papiere in ihre Überlegungen mit ein. Zudem haben Veränderungen in der Aktionärsstruktur eine besondere Relevanz. Sollte sich beispielsweise die Deutsche Bank – wie kolportiert wird – tatsächlich von der Deutschen Postbank trennen, könnte auf diesem Weg auch die bislang von dem DAX-Konzern garantierte Dividende für die Anteilseigner der Postbank versiegen. Als Klassiker unter den Garantiedividendenzahlern gilt dagegen die zur Börse Stuttgart gehörende EUWAX. Hier erhalten die Anleger bereits seit 2008 eine auf 3,26 Euro je Aktie fixierte Zahlung. Aber auch „Neulinge" wie GSW Immobilien, Celesio oder Kabel Deutschland könnten sich zu verlässlichen Zahlern entwickeln. Wichtig: Auch Garantiedividenden werden ganz normal vom Kurs abgezogen. Eine tatsächliche Rendite stellt sich also erst dann ein, wenn die Notiz den Dividendenabschlag wieder aufholt. Ebenfalls gut zu wissen: In den entsprechenden Mitteilungen der einzelnen Unternehmen ist stets von einer Bruttodividende und einer Nettoausschüttung unter Berücksichtigung von Körperschaftsteuern und Solidaritätszuschlag die Rede. Maßgeblich für Anleger ist der jeweilige Nettobetrag.
Nicht unbedingt allgemein bekannt sein dürfte auch, dass Anleger – während der Dauer des BuG – nicht nur Anspruch auf die Garantiedividende haben, sondern ihre Anteile auch den Unternehmen zu dem festgelegten Abfindungspreis andienen können. Im Regelfall sind die aktuellen Aktienkurse zwar deutlich höher als der jeweilige Rücknahmekurs. Doch es gibt auch Ausnahmen: Bei dem Entsorgungsdienstleister Alba war es in den vergangenen Monaten schon einige Male so, dass die Notiz heftige Schwächephasen verzeichnete. In diesem Fall wirkt die garantierte Abfindung dann wie ein Airbag. Voraussetzung ist allerdings, dass die Muttergesellschaft nicht selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist. Dann hängt der Kurssturz der übernommenen Gesellschaft mit ziemlicher Sicherheit genau damit zusammen, dass sowohl das Dividendenversprechen als auch die Rückzahlungsvereinbarung eventuell nicht eingelöst werden können. Summa summarum sind Unternehmen mit garantierten Dividenden aber auch 2015 häufig Investments, die sich hinter vielen Anleihen nicht verstecken müssen.
[sws_green_box box_size="585"]Tipp von boersengefluester.de: Eine regelmäßig aktualisierte Übersicht mit den Garantiedividenden für 2015 finden Sie direkt unter diesem LINK.[/sws_green_box]
[sws_blue_box box_size="585"]Tipp von boersengefluester.de: Die entsprechende Tabelle mit den Garantiedividenden 2016 finden Sie unter diesem LINK.[/sws_blue_box]
Foto: SplitShire.com
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GSW Immobilien
Kurs: 71,00
© boersengefluester.de | Redaktion
[sws_green_box box_size="585"]Von manch heißer Übernahmeschlacht bleibt am Ende nur ein Wortungetüm übrig – der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Für Privatanleger, die auf der Suche nach attraktiven Dividenden-Aktien mit Pfiff sind, ist dieses Vertragswerk jedoch eine Fundgrube. Der Zauberinhalt heißt Garantiedividende.
Boersengefluester.de gibt einen Überblick, bei welchen Unternehmen Investoren eine vertraglich festgelegte Gewinnbeteiligung mit hoher Rendite bekommen.[/sws_green_box]
Besitzt ein Bieter mehr als 75 Prozent des Kapitals, kann er einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) abschließen. Das heißt: Die Tochter muss künftig ihre kompletten Erträge an die Mutter abtreten. Relevant für Privatanleger ist im BuG neben dem Barabfindungsangebot insbesondere die Höhe der jährlichen Ausgleichszahlung. Dieser Betrag wird während des Vertrags durch die beherrschende Firma garantiert, daher auch der Name Garantiedividende. Der Vertrag läuft in der Regel so lange, bis er gekündigt oder ein Rückzug von der Börse angestrebt wird. Mitunter kann solch ein Squeeze-out zwar vergleichsweise rasch umgesetzt werden. Meist dauert es bis zu diesem Schritt jedoch sehr lange. In dieser Zeit bieten Garantiedividenden attraktive Verzinsungen, die häufig über dem derzeit liegenden Mittelwert liegen.
Boersengefluester.de covert derzeit rund 600 Unternehmen mit Hauptnotiz in Deutschland. Von dieser Grundgesamtheit DataSelect dürften rund 350 eine Dividende für 2013 zahlen. Die durchschnittliche Rendite bei diesen Aktien beträgt knapp 2,7 Prozent. Zieht man alle 600 Firmen als Rechenbasis heran, verringert sich die Durchschnittsverzinsung gar auf weniger als 1,6 Prozent. Ebenfalls interessant: Die Rendite der 30 DAX-Unternehmen beträgt im Mittel mittlerweile nur noch rund 2,55 Prozent, im MDAX ist sie gar unter die Marke von zwei Prozent gerutscht. Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen mit Garantiedividenden interessante Investmentalternativen – oftmals bewegt sich die Rendite hier nämlich deutlich oberhalb der Marke von vier Prozent. Wichtig: In den entsprechenden Mitteilungen ist stets von einer Bruttodividende und einer Nettoausschüttung unter Berücksichtigung von Körperschaftsteuern und Solidaritätszuschlag die Rede. Maßgeblich für Anleger ist der jeweilige Nettobetrag.
Jüngster Zugang in die Liga der Firmen mit einer garantierten Dividende ist Kabel Deutschland. Genau genommen bedarf der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag sogar noch der Zustimmung der außerordentlichen Hauptversammlung am 13. Februar 2014 in München. Übernehmer Vodafone hält mittlerweile 76,57 Prozent der Anteile an Kabel Deutschland und bietet den noch verbliebenen freien Aktionären eine feste Dividende von 3,17 Euro. Daraus ergibt sich eine Rendite von gut drei Prozent. Das ist zwar nicht unbedingt spitze, dafür ist der Handel mit den Aktien von Kabel Deutschland noch ausreichend liquide. Der gegenwärtige Kurs von 96 Euro liegt spürbar über der Barabfindung von 84,53 Euro. Die Investoren spekulieren hier also noch auf eine Aufstockung im Falle eines Squeeze-outs.
Keine Probleme bei der Ausführung der Wertpapierorder wird es auch bei den im MDAX notierten Stämmen von MAN geben. Großaktionär Volkswagen garantiert eine jährliche Dividende von 3,07 Euro, was für eine Rendite nördlich von drei Prozent reicht. Mit dem gleichen Betrag werden auch die Vorzüge von MAN bedient. Da beide Gattungen sehr eng im Kurs beieinander liegen, bietet sich die marktbreitere Stammaktie an.
Bereits seit 2009 bietet die Börse Stuttgart den Anlegern ihrer Handelstochter Euwax eine jährliche Ausgleichszahlung von netto 3,85 Euro je Aktie. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs entspricht das einer Rendite von immerhin fünf Prozent. Um bei einer Anleihe eine entsprechende Verzinsung zu erhalten, müssen Investoren schon relativ tief graben. Gut zu wissen: Seit der erstmaligen Ausschüttung der Garantiedividende hat die Notiz den fälligen Dividendenabschlag stets wieder aufgeholt, so dass die Anleger auch unterm Strich ein gutes Geschäft gemacht haben. Die Liquidität des Nebenwerts ist trotz des Streubesitzes von nur knapp 16 Prozent passabel. Insbesondere an der Heimatbörse Stuttgart findet ein regelmäßiger Handel statt. Die nächste Hauptversammlung findet am 1. Juli 2014 statt. Anzeichen, dass die Börse Stuttgart ein Squeeze-out anstrebt, sind momentan nicht zu erkennen. Damit ist das Papier fast schon so etwas wie ein Klassiker unter den Garantiezahlern.
Überdurchschnittlich attraktiv ist auch die Netto-Ausgleichszahlung von 3,25 Euro bei Alba. Das Unternehmen war seit dem Börsengang Mitte 1998 auf dem Kurszettel als Interseroh bekannt. Um die Integration mit den Geschäften des Berliner Großaktionärs Alba Group auch nach außen sichtbar zu dokumentieren, wurden die Kölner Anfang Juli 2012 in Alba umfirmiert. Ein Börsenrückzug ist dem Vernehmen nach kein Thema, so dass Anleger wohl noch eine ganze Weile auf die Ausschüttung vertrauen dürfen. Der Aktienkurs bewegt sich seit vielen Monaten erratisch zwischen 60 und 64 Euro. Wirtschaftlich könnte es besser laufen bei dem Recyclingdienstleister. Für 2013 rechnet Alba mit einem Umsatzrückgang und einem deutlich rückläufigen Gewinn vor Steuern.
Bereits seit dem Geschäftsjahr 2007/08 besteht zwischen der Medienfirma MME Moviement und dem britischen TV-Produzenten All3Media ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Damals wurden ein Abfindungsangebot in Höhe von 7,00 Euro sowie eine Brutto-Garantiedividende über 0,51 Euro je Aktie (0,43 Euro Netto) festgelegt – und seit dem auch gezahlt. Ende 2011 hat das Landgericht Berlin auf Antrag von Aktionären die Beträge in einem Spruchstellenverfahren auf 8,63 Euro bzw. 0,69 Euro (Brutto) neu festgesetzt. Gegen diese Entscheidung haben sowohl die der Permira-Gruppe zurechenbare All3Media Deutschland GmbH, aber auch einige Kläger, beim Kammergericht Berlin Beschwerde eingelegt. Eine Entscheidung steht noch aus und kann sich dem Vernehmen nach noch über Jahre hinziehen. Bis zur Klärung gilt die ursprüngliche Garantiedividende von 0,43 Euro. Im vergangenen Geschäftsjahr kam MME bei Erlösen von 113,2 Mio. Euro auf einen nahezu unveränderten Gewinn von 4,3 Mio. Euro. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen allerdings mit rückläufigen Ergebnissen. Der Streubesitz beträgt nur 6,47 Prozent. Dementsprechend niedrig ist das Handelsvolumen. Wer den Titel im Depot hat, kann jedoch engagiert bleiben.
Vergleichsweise neu in der Riege der Ausschüttungsgaranten ist die Deutsche Postbank. Das zu fast 94 Prozent der Deutschen Bank gehörende Institut hat auf der 2012er-Hauptversammlung einem Abfindungsangebot von 25,18 Euro sowie einer jährlichen Ausgleichszahlung von brutto 1,89 Euro zugestimmt. Nach Abzug der Steuern bei dem früheren DAX-Unternehmen bleibt eine Nettodividende von 1,66 Euro pro Aktie. Daraus ergibt sich eine attraktive Rendite von zurzeit gut vier Prozent. Da der Börsenhandel noch vergleichsweise gut funktioniert, hat der Titel unter dem Dividendenaspekt durchaus Investmentqualität.
Nur den wenigsten Anlegern dürfte bewusst sein, dass auch der frühere Neuer-Markt-Wert Pixelpark ein interessantes Papier aus der Ecke der Garantiedividenden ist. Die früher mal zu Bertelsmann gehörende Digitalagentur befindet sich seit einiger Zeit unter dem Dach des französischen Werberiesen Publicis. Zuletzt wurden im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung die Anteile der PWW – unter dieser Marke sind die deutschen Publicis-Standorte gebündelt – sowie die Mediaagentur Zenithmedia in Pixelpark eingebracht. Durch diese Transaktion erhöhte sich die Aktienanzahl der Berliner um immerhin 230 Prozent auf 59.047.758 Stück. Damit kommt die Gesellschaft jetzt auf einen Börsenwert von 148 Mio. Euro – bei einem Streubesitz von rund sieben Prozent. Den freien Anteilseignern steht laut Vertrag eine garantierte Dividende von 0,10 Euro pro Anteilschein zu. Das ergibt eine nicht zu verachtende Rendite von vier Prozent. Die nächste Hauptversammlung findet im Juni 2014 statt.
Gleich zwei Small-Cap-Unternehmen haben den DAX-Konzern Siemens als Großaktionär: Cycos und der Softwareanbieter IBS. Interessant unter Dividendenaspekten ist allerdings nur Cycos. Die Gesellschaft bietet Systeme an, die die Kommunikationskanäle aus Telekommunikation und IT miteinander verbindet. Das Unternehmen ging im Frühjahr 2000 an den Neuen Markt – also kurz nach dem Höhepunkt der New-Economy-Euphorie. Bereits 2003 erfolgte jedoch die Übernahme durch Siemens. Wichtig für Anleger: Zuletzt wurde die ursprünglich auf 0,34 Euro festgelegte jährliche Ausgleichszahlung aufgrund eines richterlichen Beschlusses auf brutto 0,39 Euro erhöht. Daraus ergibt sich eine Verzinsung von beinahe sechs Prozent. Bei der Cycos-Dividende handelt es sich aber nicht nur um eine garantierte Zahlung, sie ist darüber hinaus auch noch steuerfrei (weitere Infos zu diesem Aspekt finden Sie HIER). Das macht den Titel doppelt attraktiv.
Deutlich seltener wechseln Anteilscheine vom Dachziegelhersteller Creaton, dem Pistenbullyanbieter Kässbohrer oder dem Rücknahmespezialisten CCR Logistics Systems den Besitzer. Auch bei der zu VIB Vermögen gehörenden BBI Bürgerliches Brauhaus Immobilien ist der Börsenhandel wenig liquide. Engagements drängen sich daher nicht auf. Bei Kässbohrer scheint sich zudem der endgültige Abscheid von der Börse zu nähern. Zumindest lässt die zuletzt starke Kursenwicklung diesen Schluss zu. Die Handelsumsätze sind allerdings minimal.
Etwas besser sieht es bei dem ehemaligen MDAX-Unternehmen Medion aus. Die Aktionäre des Elektronikanbieters erhielten Anfang 2012 vom chinesischen Computerhersteller Lenovo eine Übernahmeofferte zu 13 Euro je Aktie. Mittlerweile kostet das Papier gut 25 Prozent mehr. Nach letzten Mitteilungen befinden sich aber nur noch zwei Prozent der Aktien im freien Umlauf. Das Thema Investor Relations wird bei Medion derzeit nur noch auf kleinster Stufe gefahren. Unterm Strich ist der Titel damit wohl eher eine Squeeze-out-Spekulation als ein dauerhaft attraktiver Dividendenzahler.
Ein besonderer Fall in Sachen Garantiedividende ist Audi. Schon 1971 hat Volkswagen einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit dem Automobilhersteller geschlossen. Was kaum einer weiß: Seither erhalten die Audi-Aktionäre jedes Jahr eine Ausgleichszahlung, die exakt der Dividende der VW-Stammaktie entspricht. Von einem Renditerenner sind die Ingolstädter aber weit entfernt. Auf Basis der erwarteten 2013er-Dividende von 3,50 Euro beträgt die Verzinsung mickrige 0,6 Prozent. Angesichts der langen Zugehörigkeit zum VW-Konzern und einem Streubesitz von nur noch 0,54 Prozent gebührt der Audi-Aktie aber ein anderer Titel: Sie gilt als Mutter aller Squeeze-out-Spekulationen. Das ist doch auch mal was.
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MAN ST
Kurs: 0,00
EUWAX
Kurs: 37,00
Alba
Kurs: 7,30
BBI Immobilien
Kurs: 15,30
Medion
Kurs: 14,50
Audi
Kurs: 0,00
© boersengefluester.de | Redaktion
Begeisterungsstürme hat Volkswagen mit seinem vorläufigen Pflichtangebot für MAN nicht gerade ausgelöst. Zwar werden vor allem die gebotenen 80,89 Euro je Stamm- und Vorzugsaktie als zu niedrig empfunden. Doch auch die Garantiedividende von 3,07 Euro je MAN-Anteilschein hätte gern etwas üppiger ausfallen können. Schließlich gibt es eine Reihe von Firmen, bei denen mehr zu holen ist. Boersengefluester.de gibt eine Übersicht, welche Unternehmen ihren verbliebenen Anlegern eine feste Ausgleichzahlung anbieten und wo die höchsten Renditen locken....
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