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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
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Die Vorstandschefs der Konzerne lassen es sich nicht nehmen, die Produktneuheiten auf der Automesse in Europa IAA selbst vorzustellen. In diesem Jahr hat lediglich ein Firmenlenker sein Kommen kurzfristig abgesagt: Fiat-Chef Sergio Marchionne. Weil sich der Kauf des 41,5-Prozent-Anteils an Chrysler möglicherweise bis Anfang 2015 hinzieht, dürfte sich die Fiat-Aktie in den nächsten Monaten schlechter entwickeln als die von BMW, Daimler, Volkswagen, Renault und Peugeot.
Kräftige Rally bei Auto-Aktien: Grund sind etliche zuversichtlichen Kommentare der Firmenlenker auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt. So hatte das Management von Peugeot erklärt, dass sich der Automarkt in Europa im kommenden Jahr allmählich erholen werde. Zudem geht der Konzern davon aus, dass der chinesische Markt um sieben Prozent wachsen wird. Börsenhändler verweisen zudem auf die Aussagen von Volkswagen-Finanzchef Hans Dieter Pötsch, der sich positiv zum Geschäftsumfeld geäußert hatte. Der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche erwartet zwar keinen schnellen Aufschwung in Europa, schlechter dürfte es allerdings nicht mehr werden. „Wir glauben, dass die Talsohle in Europa erreicht ist“, sagt Zetsche.
Auf der IAA präsentieren die deutschen Autobauer Technologie der Spitzenklasse. So stellt BMW das Elektroauto BMW i3 ebenso wie das Hybrid-Modell BMW i8, das Anfang 2014 auf den Markt kommt, vor. Zudem feiert das BMW 4er Coupé Weltpremiere auf der IAA. Es steht ab Oktober bei den Händlern. Die zweite Weltpremiere ist das BMW Concept X5 eDrive, das über einen Verbrennungs- und einen Elektromotor verfügt. Im Bereich Elektromobilität stellt Volkswagen beispielsweise seine Flotte aus dem e-Golf und dem e-up!, dem ersten elektrischen Serienauto von VW, sowie dem Audi A3 e-tron und dem Porsche Panamera S E-Hybrid vor. Der e-up! wird von VW als direkter Konkurrent zu dem BMW i3 positioniert. Der e-up! ist ab Oktober im Handel und wird mit 26.900 Euro um mehr als 20 Prozent weniger kosten als das Konkurrenzmodell von BMW. Bei den Weltpremieren glänzt Daimler derweil unter anderem mit dem Kompakt-SUV Mercedes GLA sowie dem dritten Hybrid-Modell der neuen S-Klasse, dem S 500 Plug-in Hybrid.
Die Ratingagentur Fitch erklärte derweil in einer Branchenstudie, dass die deutschen Autobauer besser positioniert seien als die Konkurrenten Fiat, PSA Peugeot Citroen und Renault. Renault habe sich während der Krise ebenfalls relativ widerstandsfähig gezeigt. Hingegen hätten Fiat und Peugeot im Auto-Geschäft in Europa Verlust gemacht und deutlich Marktanteile verloren.
Die Aktien der deutschen Autobauer bleiben unserer Meinung nach aussichtsreich. Besonders positiv sehen wir Volkswagen. Die Wolfsburger vereinen wie kein anderer Konzern die Vorteile eines Massenherstellers mit dem eines Herstellers von Premiumfahrzeugen (Audi) und von Sportwagen (Porsche). Deswegen dürfte der Konzern in den kommenden Jahren von seinem Baukastensystem, durch das die Bauteile der Autos angeglichen werden, stark profitieren. Der größte Gewinnlieferant ist die Tochter Audi, die im ersten Halbjahr einen operativen Gewinn von 2,6 Mrd. Euro erwirtschaftet hat. Die Tochter Porsche, die Volkswagen seit August 2012 voll konsolidiert, hat mit 1,3 Mrd. Euro lediglich ein bisschen weniger Profit als die Kernmarke VW Pkw (1,5 Mrd. Euro) eingefahren. Volkswagen-Chef Martin Winterkorn will im Gesamtjahr 2013 das operative Ergebnis auf dem Vorjahresniveau von 11,5 Mrd. Euro stabilisieren. Für 2014 prognostizieren Analysten einen Anstieg des Gewinns je Aktie von 16 Prozent auf 24,74 Euro. Mit einem KGV von 7,2 sind die Vorzugsaktien von Volkswagen die mit Abstand günstigste deutsche Autoaktie.
Die Stammaktien von BMW sind zuletzt auf Rekordhochs gefahren. Der weltgrößte Premiumhersteller kann sich der Rabattschlacht in Europa zwar nicht entziehen, weshalb die operative Gewinnmarge der Pkw-Sparte im zweiten Quartal auf 9,6 Prozent gesunken ist. Damit liegt sie jedoch klar über der Marge von Mercedes Pkw (6,4 Prozent) und nur leicht unter der von Audi (9,9 Prozent). BMW sollte von einer allmählichen Konjunkturerholung ein Europa profitieren, kommen doch 46 Prozent der Umsätze aus der Region. In China floriert das Geschäft ohnehin. Wegen der hohen Profitabilität – die Gewinnmarge nach Steuern soll im laufenden Jahr laut Analysten bei 6,7 Prozent liegen – dürften die Gewinne künftig zwar langsamer als bei den Konkurrenten steigen. Das KGV von 9,5 lässt der Aktie dennoch noch Luft nach oben.
Der Daimler-Aktienkurs ist zuletzt mit 56 Euro zwar auf das höchste Niveau seit Februar 2011 gesaust. Vom 1998er-Hoch bei 102,25 Euro ist er allerdings noch weit entfernt. Vorstandschef Dieter Zetsche hat Investoren manches Mal mit einer Gewinnwarnung geschockt. Die Ergebnisse für das zweite Quartal lagen jedoch deutlich über den Erwartungen der Analysten, weswegen sich die Stimmung für die Aktie seit der Zahlenvorlage stark verbessert hat. Zetsche will den Rückstand bei der Profitabilität gegenüber dem Konkurrenten BMW verringern. Zur Ergebnisverbesserung sollen die Sparprogramme beitragen, wodurch die Kosten bis Ende 2014 um 4 Mrd. Euro gegenüber 2012 gedrückt werden sollen. 2 Mrd. Euro davon sollen von der Sparte Mercedes Pkw kommen. Investoren geben dem Management einen deutlichen Vertrauensvorschuss, liegt doch das 2014er-KGV bei 10,1 und damit über dem von BMW.
Noch deutlich stärker als die Aktien der deutschen Autobauer, haben seit Jahresanfang die von Renault und PSA Peugeot Citroen an Wert gewonnen. So kletterte die Notiz von Renault um 46 Prozent, jene von Peugeot hat sich mehr als verdoppelt. Renault hat im ersten Halbjahr den bereinigten operativen Gewinn entgegen den Erwartungen der Analysten gesteigert. Vorstandschef Carlos Ghosn hat sich im März mit den Gewerkschaften auf einen Abbau der Mitarbeiter in Frankreich um 17 Prozent geeinigt. Renault ist während der Krise nicht so stark unter die Räder gekommen wie Peugeot, weil Renault einen 43,4-Prozent-Anteil an dem japanischen Autobauer Nissan hält, und frühzeitig das Geschäft mit preiswerten Modellen und in den Emerging Markets ausgebaut hat. Im Gesamtjahr will Ghosn in der Autosparte eine positive operative Marge erwirtschaften.
Nachdem der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Carlos Tavares Ende August ausgeschieden ist, wird sich Ghosn künftig mehr um das operative Geschäft kümmern. Der Firmenlenker erwartet, dass der weltweite Automarkt 2013 um 1,5 Prozent wachsen wird. 2014 sollen es dann drei Prozent werden. Der Autobauer will künftig 55 bis 60 Prozent seiner Umsätze außerhalb Europas machen. Renault führt mit dem Partner Nissan ein Baukastensystem ein, wodurch bis 2020 rund 50 Prozent der Bauteile bei Renault und bei Nissan gleich sein sollen. Das soll die Kosten erheblich drücken. Die ersten Modelle mit Gleichteilen kommen im laufenden Jahr auf den Markt. Nach der Rally ist der Börsenwert von Renault auf 17,5 Mrd. Euro gestiegen. Analysten prognostizieren, dass der Gewinn von Renault nach mehreren Jahren mit deutlichen Rückgängen 2014 kräftig steigen wird auf 9 Euro je Aktie. Das KGV liegt bei lediglich 6,3.
Weil der Turnaround bei Peugeot schneller vorankommt als erwartet ist die Aktie ein Liebling der Investoren. Europas zweitgrößter Autobauer – 62 Prozent des Konzernabsatzes stammen aus Europa- fordert von seinen Arbeitnehmern Verzicht auf Lohnerhöhungen, damit die Verluste verringert werden können. Die gute Nachfrage nach den Modellen 308 und 2008, einem kompakten SUV, könnte dem Konzern dazu verhelfen, den Cash-Verbrauch im laufenden Jahr um mindestens 50 Prozent zu drücken. Das Unternehmen will bis 2015 in Frankreich 11.200 Jobs abbauen und das Werk in Aulnay, einem Vorort von Paris, schließen. Im 1. Halbjahr war der Marktanteil der Marken Peugeot und Citroen von 12 auf insgesamt 11,1 Prozent gesunken. Der Marktanteil der Kernmarke Volkswagen war hingegen auf 12,5 Prozent geklettert. Renault-Chef Philippe Varin will die Marke Peugeot durch mehr höherwertige Fahrzeuge stärker von der Tochter Citroen abheben. Varin setzt zudem auf die Zusammenarbeit mit General Motors. Die Amerikaner haben einen 7-Prozent-Anteil an Peugeot. Die ersten Fahrzeuge aus der Kooperation sollen 2016 auf den Markt kommen.
Analysten prognostizieren, dass der Konzern 2014 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen schaffen und einen Gewinn von rund 50 Mio. Euro erwirtschaften wird. Bei einem Börsenwert von 4,2 Mrd. Euro ist das KGV wie bei Turnaroundwerten üblich sehr hoch. 2015 soll allerdings ein Gewinn von mehr als 500 Mio. Euro unter dem Strich stehen.
Im Gegensatz zu den Vorjahren wird Fiat-Chef Sergio Marchionne wegen „unerwarteter Geschäftsverpflichtungen“ nicht zur IAA kommen. Marchionne, der derzeit Fiat und Chrysler in Personalunion führt, will so schnell wie möglich jenen 41,5-Prozent-Anteil an Chrysler übernehmen, den die Krankenkasse der Betriebsrentner der Autogewerkschaft United Auto Workers (UAW) hält. Zumal zuletzt fast der gesamte Gewinn des Konzerns von der Tochter Chrysler stammte. Der Konzern verkauft mehr als doppelt so viele Fahrzeuge in Nordamerika als in der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika). Nach einem Zusammenschluss könnte der Konzern besser mit den Wettbewerbern wie Toyota, General Motors und Volkswagen konkurrieren. Marchionne streitet sich jedoch vor Gericht mit der UAW über den Kaufpreis. Die UAW hat zuletzt den Richter aufgefordert, den Termin für die Verhandlung auf Januar 2015 fest zu setzen. Fiat pocht hingegen auf einen Termin im Mai 2014.
Derweil hat der Firmenlenker zuletzt Investitionen von einer Mrd. Euro in das Werk in der Heimatstadt Mirafiori angekündigt. Damit soll ab 2014 dort ein SUV der Marke Maserati gebaut werden. Um von einer Erholung des Marktes in Europa zu profitieren, müsste der Konzern kräftig in seine Pipeline investieren. Der Vorstandschef zeigte sich bislang jedoch ziemlich zurückhaltend. Marchionne hat für 2013 einen bereinigten operativen Gewinn von 4 bis 4,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Laut den Daten von Bloomberg gehen Analysten allerdings von lediglich 3,88 Mrd. Euro aus. Wegen der Unsicherheiten, nicht zuletzt wegen des Chrysler-Deals, dürfte die Aktie in den nächsten Monaten den Papieren der Konkurrenten aus Deutschland und Frankreich hinterherhinken. Der Börsenwert liegt bei 7,7 Mrd. Euro.
Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research...
Volkswagen VZ
Kurs: 89,04
BMW ST
Kurs: 78,98
Mercedes-Benz Group
Kurs: 53,80
Porsche Auto. Hold. VZ
Kurs: 36,35
Audi
Kurs: 0,00
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Nach der Vorlage der Halbjahreszahlen hat sich die Stimmung für die Commerzbank-Aktie merklich gebessert, zeigen sich doch die ersten Erfolge der Umbaumaßnahmen von Vorstandschef Martin Blessing. Wegen der gestiegenen Risikovorsorge ist die Profitabilität des Instituts zwar noch gering. Kommt die Reorganisation der Bank jedoch weiter voran, sollte sich die Aktie weiter erholen.
Die leidgeprüften Aktionäre haben Grund, auf bessere Zeiten zu hoffen: So erzielte die Kernbank für das zweite Quartal Erlöse vor Risikovorsorge von 2,3 Mrd. Euro. Gegenüber dem ersten Quartal haben sich die Einnahmen damit trotz des Niedrigzinsumfelds stabilisiert. „Ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Vorstandschef Martin Blessing. Zur Kernbank gehören neben dem Privatkunden- und dem Firmenkundengeschäft, auch das Geschäft in Mittel- und Osteuropa und das Kapitalmarktgeschäft. Dass das Geschäft mit Hypothekenkrediten im Privatkundenbereich boomt, zeigt, dass die Produkte der Commerzbank gut ankommen. Mit einem operativen Gewinn von 54 Mio. Euro liegt die Sparte aber noch weit unter dem Ergebnis des Firmenkundenbereichs von 216 Mio. Euro. Allerdings war die Risikovorsorge im Firmenkundenbereich kräftig gestiegen, „bedingt durch Einzelfälle.“ Zudem hatte die Sparte weniger Rückstellungen für faule Kredite aufgelöst. Positiv ist auch, dass sich die Kapitalausstattung des Konzerns zusehends verbessert. Nicht zuletzt aufgrund der Kapitalerhöhung vom Mai ist die Kernkapitalquote nach Basel III auf 8,4 Prozent gestiegen. Bei dieser Kennzahl wird das Kernkapital im Verhältnis zu den Risikogewichteten Aktiva gesetzt. Bis Ende 2014 will Blessing die Quote auf 9 Prozent steigern.
Analysten und Investoren schauen zunehmend auf eine andere Kennzahl, die Leverage Ratio, also die Eigenkapitalquote. Nach den Basel-III-Regeln lag sie bei 3,2 Prozent – ein im Branchenvergleich akzeptabler Wert. Blessing treibt den Abbau des Portfolios in der hauseigenen Bad Bank weiter voran. Im zweiten Quartal wurde das Engagement um 7 Mrd. auf 136 Mrd. Euro reduziert. Nach dem Verkauf des britischen Gewerbeimmobilienportfolios von 5 Mrd. Euro im Juli ist der Bestand weiter gesunken. Bis Jahresende will Blessing den Bestand auf unter 125 Mrd. Euro reduzieren. Der weitere Abbau ist notwendig, hat doch der operative Verlust der Bad Bank von 387 Mio. Euro im zweiten Quartal fast den gesamten Gewinn der Kernbank aufgezehrt, weshalb der Konzern einen operativen Gewinn von nur 78 Mio. Euro erwirtschaftet hat. Der beschleunigte Abbau der Bad Bank erhöht allerdings die Risikovorsorge. Weil zudem die Risikovorsorge in der Kernbank steigt, soll sie 2013 konzernweit über dem Vorjahresniveau liegen. Blessing will weiter auf der Kostenbremse bleiben. Im Gesamtjahr sollen die Kosten daher die Marke von 7 Mrd. Euro nicht übersteigen.
Die Stimmung für die Aktie hat sich deutlich verbessert. Anleger hoffen, dass die Restrukturierung der Commerzbank weiter Früchte zeigt. Laut den Schätzungen der Analysten soll der Gewinn je Aktie von 2013 auf 2014 von 0,18 Euro auf 0,75 Euro steigen. Auf dieser Basis ist die Aktie mit einem KGV von 9,9 bewertet. Nicht wenige in der Frankfurter Finanzszene gehen außerdem davon aus, dass die Commerzbank ein heißer Übernahmekandidat ist. Die zuletzt starke Kursverfassung deutet jedenfalls darauf hin, dass sich größere Adressen bei dem DAX-Konzern entsprechend positionieren.
Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research
Foto: Commerzbank AG...
Commerzbank
Kurs: 15,73
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Commerzbank | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
CBK100 | DE000CBK1001 | AG | 18.628,92 Mio € | 05.11.1958 | Halten |
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Da braut sich ganz schön was zusammen. Aus einfachen Kleinanlegern werden Follower von mehr oder weniger erfolgreichen Tradern, eine Vielzahl von Menschen finanziert plötzlich – unter Umgehung traditioneller Banken – interessant klingende Geschäftsideen und selbst komplexe Investmentstrategien lassen sich mittlerweile zu Kosten, die früher kaum denkbar schienen, umsetzen. Keine Frage: Das Web 2.0 hält Einzug in die Finanzwelt. Für ungewöhnliche Geschäftsmodelle, wie sie etwa die Fidor Bank vor ein paar Jahren vorstellte, scheint die Zeit nun reif zu werden. Meist machen sich neue Player einen Namen im Markt. Klassische Banken, Finanzdienstleister oder auch Verlagshäuser stehen in der Regel hinten an. An den Finanzmärkten ist dieser Trend – mangels börsennotierter Masse – noch nicht wirklich angekommen. Dabei könnte „Fintech“, also Financial Technology, ein echter Hype werden. Schließlich werden die Karten hier derzeit erst gemischt.
Eine Möglichkeit von innovativen Finanzfirmen mit digitalem Schwerpunkt zu profitieren, ist das Schweizer Unternehmen Next Generation Finance Invest – kurz NextGFI. „Wir sind überzeugt davon, dass sich Bankgeschäfte signifikant verändern werden“, sagt NextGFI-Investment-Manager Marc P. Bernegger im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de. Zum Investmentkreis von NextGFI gehören zurzeit sechs Unternehmen, wobei die beiden bekanntesten Beteiligungen „Gekko Global Markets“ und die Social-Trading-Plattform „Ayondo“ allein rund 90 Prozent zum aktuellen Portfoliowert von knapp 15 Mio. Schweizer Franken (umgerechnet gut 12 Mio. Euro) beisteuern. Notiert ist die 2009 gegründete NextGFI (ISIN: CH0014521980) derzeit allerdings nur an der BX Berne eXchange. Hierbei handelt es sich um einen alternativen Börsenplatz für Unternehmen, für die ein Listing an der bekannten SIX Swiss Exchange mit zu vielen Folgepflichten beziehungsweise –kosten verbunden ist. Vergleichbar dürfte der Handelsplatz hierzulande mit dem Entry Standard sein.
Zurzeit gibt es knapp 240.000 Aktien von NextGFI, so dass sich beim aktuellen Kurs von 83 Schweizer Franken (CHF) eine Kapitalisierung von 19,9 Mio. CHF ergibt. Dieser Wert entspricht ziemlich genau dem Net Asset Value (NAV), der sich aus den aktuellen Beteiligungswerten und den übrigen Aktiva ergibt. Bei seinen Investments sieht sich NextGFI eher in der Rolle des klassischen Unternehmers als in der Position einer Private-Equity-Gesellschaft. Die Engagements haben grundsätzlich einen langfristigen Anlagehorizont, wobei die Schweizer Wert drauf legen, möglichst große Synergien zwischen den einzelnen Gesellschaften zu heben. Zentrale Bedeutung kommt dabei der CFD-Trading-Plattform Gekko zu. CFDs (Contracts for Difference) ermöglichen gehebelte Finanzwetten auf steigende oder fallende Kurse und haben ihre feste Fangemeinde. Marktführer ist CMC Markets. Weitere prominente Anbieter im deutschen CFD-Markt sind IG Markets, Comdirect Bank, WH Selfinvest, Flatex, Activtrades – und eben Gekko Global Markets. NextGFI hält 49 Prozent an Gekko. Laut Halbjahresbericht hat dieses Paket einen Wert von gut 9,2 Mio. CHF. Gekko genießt in der CFD-Szene einen guten Ruf und wird für seine ansprechende Plattform und den prima Service gelobt. Ein Selbstläufer sind CFDs aber keinesfalls, wie der für November 2013 angekündigte Ausstieg von RBS Marketindex aus dem CFD-Geschäft zeigt. Interessanter Randaspekt: Sarah Brylewski, Deutschland-Chefin von Gekko und Robert Lempka, Executive Chairman von Gekko, hatten vor sieben Jahren selbst die CFD-Plattform Marketindex ins Leben gerufen – damals noch unter dem Dach von ABN Amro. Heute gehört Lempka, neben dem früher ebenfalls bei ABN Amro tätigen Thomas Winkler sowie Marc Bernegger, zusätzlich zum Investment-Team von NextGFI.
Mit 5,3 Mio. CHF steht das 44-Prozent-Paket (inklusive Call-Option) an der Social Trading-Plattform Ayondo in den Büchern. Auf der Webseite www.ayondo.com kann man als Anleger Portfolios anlegen und hat die Möglichkeit, die Transaktionen von anderen Tradern nachzubilden – es handelt quasi um eine „Copy-paste-Strategie“. Ziel der Übung ist es, als Einzelanleger von der Schwarm-Intelligenz der Gruppe oder vermeintlichen Überfliegern zu profitieren. Frei von Risiken ist diese Form des Tradings freilich nicht, denn auch erfolgreiche Vorbilder können keine Rendite garantieren. Unbedarft sollten Privatanleger an die „Facebook-Twitter-Variante“ für Börsendeals also keinesfalls herangehen. Prominente Mitstreiter sind Etoro, Zulu Trade, Currensee, Covestor oder Wikifolio. Aber auch die Münchner Community Sharewise bewegt sich letztlich in diesem Genre. Die beiden NextGFI-Beteiligungen Gekko und Ayndo leben Gemeinsamkeit nicht nur durch ein Joint venture – neuerdings residieren beide Gesellschaften auch im gleichen Frankfurter Büro.
Abgerundet wird das NextGFI-Portfolio derzeit durch 2iQ Research, einem Anbieter von Insiderdaten (Director Dealings). Derzeit halten die Schweizer gut 17 Prozent an der Gesellschaft aus Köln. Weniger als 1 Prozent beträgt das Engagement an der Devisenhandelsplattform Oanda. Von elf auf 20 Prozent aufgestockt hat NextGFI hingegen das Paket an Stock Pulse. Das ebenfalls aus Köln stammenden Unternehmen sammelt täglich mehr als 100.000 Foreneinträge, Nachrichten oder Tweets und bildet daraus ein Stimmungsbarometer für Anleger. Entsprechende Datenpakete mit Handelssignalen und anderen Features. Kostenpunkt: Zwischen 19,90 und 299,90 Euro pro Monat. Das Unternehmen wurde von der „Wirtschaftswoche“ zuletzt in das Ranking der „20 spannendsten deutschen Startups“ gewählt. Ein Teilexit gelang NextGFI zuletzt bei Yavalu, einem Portal zur unabhängigen Vermögensplanung. Die Technik von Yavalu läuft mittlerweile bei der (noch) zur Deutschen Telekom gehörenden Scout-Gruppe – konkret bei FinanzScout24.
NextGFI-Stratege Bernegger, der sein Unternehmen auch bei Anlegern aus Deutschland bekannter machen will, sieht sich in der Tradition eines anderen bekannten Unternehmens aus der Schweiz: „Von unserer Struktur her sind wir in gewisser Hinsicht mit BB Biotech vergleichbar, allerdings in mit einem anderen Branchen-Fokus.“ Die TecDAX-Gesellschaft kommt ebenfalls als börsennotierter Fonds in Form einer Aktie daher. Sichtbar wird das Konstrukt von NextGFI beim Blick in die Gewinn- und Verlustrechnung. Unter dem Posten „Verwaltungsaufwand“ stehen zum Halbjahr 2013 gut 201.000 CHF Management- und Performance Fees. So beträgt die jährliche Managementgebühr derzeit zwei Prozent des NAV. Eine Performance-Fee wurde zum Halbjahr nicht fällig. Für Anleger, die den Kauf über die Schweizer Börse nicht scheuen und sich auch dem vergleichsweise niedrigen Kapitalisierung nicht stören, ist NextGFI eine Überlegung wert. Der Bereich könnte an der Börse durchaus reüssieren, auch wenn längst noch nicht entschieden ist, welche Geschäftsmodelle sich am Ende als nachhaltig erweisen. Fest steht aber auch: Die Finanzbranche steht vor gewaltigen Veränderungen – und das Internet befeuert die neuen Investmentansätze mit immer mehr Kraft. Neben den Klassikern Hightech, Biotech oder Medtech könnte sich bald auch Fintech etablieren.
Hinweis: Einen Chart von NextGFI könen wir Ihnen auf boersengefluester.de leider nicht präsentieren. Den bekommen Sie aber auf der Homepage der Bern eXchange: Klicken Sie dafür HIER
Einen Gastbeitrag zum Thema "Social Trading" finden Sie HIER...
Fidor Bank
Kurs: 0,00
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Nach der 111. Hauptversammlung am 17. Mai 2013 von Gildemeister war klar: Demnächst wird es den ersten MDAX-Titel mit japanisch klingendem Namen geben. Der Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister firmiert künftig unter DMG Mori Seiki AG – wobei DMG für Deckel Maho Gildemeister steht und Mori Seiki der Name des langjährigen Kooperationspartners aus der japanischen Hafenstadt Nagoya ist. Gildemeister-Vorstandschef Rüdiger Kapitza sprach in diesem Zusammenhang von „wichtigen Meilensteinen“ und „einer zentrale Säule der Unternehmensstrategie“. Ziel der beiden Partner ist es, das weltweite Vertriebs- und Service-Netzwerks zu stärken und die Produktion auszuweiten. Zudem sollen Synergien durch die Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung gehoben werden.
Die Börsianer haben sich trotz der großen Worte zunächst einmal in Lauerstellung gebracht. In den vergangenen Wochen seit dem Aktionärstreffen hat sich die Notiz von Gildemeister kaum von der Stelle bewegt – aber auch an der Tokioter Börse ließ sich in der Zwischenzeit mit dem Anteilschein von Mori Seiko (JP3924800000) nicht wirklich Geld verdienen. Hintergrund der abwartenden Haltung waren vermutlich die umfangreichen Kapitalmaßnahmen, die mit der Umstrukturierung verbunden sind. Doch diese Kurssperre dürfte sich schon bald lösen. Anfang August hat zunächst Mori Seiki via Sachkapitalerhöhung rund 3,25 Millionen neue Gildemeister-Aktien zu einem Preis von 17,50 Euro gezeichnet. Bezahlt haben die Japaner in Form einer Beteiligung von 19 Prozent an ihrer US-Tochter in Davis sowie 44,1 Prozent an Magnescale aus dem japanischen Kanagawa. Die Sacheinlagen haben demnach einen Gegenwert von knapp 57 Mio. Euro. Vorteil der Transaktion: Gildemeister hat künftig Zugang zu der amerikanischen Fertigungsstätte für Werkzeugmaschinen sowie der attraktiven Magnescale-Vermessungstechnologie.
Ende August folgte dann die Barkapitalerhöhung, die sich an alle Aktionäre von Gildemeister richtete. Noch bis zum 12. September haben die Anleger die Möglichkeit, für je vier alte Papiere eine neue Gildemeister-Aktie zu 14,50 Euro zu kaufen. Insgesamt wird sich die Aktienzahl der Bielefelder durch diese Maßnahme um maximal 15.402.589 Stück auf bis zu 78.817.994 Anteilscheine erhöhen. Mori Seiki, derzeit noch mit etwa 24,19 Prozent bei Gildemeister engagiert, wird das Bezugsrecht voll ausüben. Laut Emissionsprospekt würde sich damit – zumindest theoretisch – zum 30. Juni 2013 ein Nettobuchwert des konsolidierten Vermögens von 13,63 Euro pro Aktie ergeben. Das entspricht etwa 80 Prozent des gegenwärtigen Kurses von 17 Euro. Reale Wertgegenstände und Aktienkurs bewegen sich bei Gildemeister also nicht weit voneinander entfernt. Andererseits ist das Unternehmen künftig mit rund 1,34 Mrd. Euro kapitalisiert, was etwa dem Wert von Firmen wie BayWa, Aareal Bank oder Gerresheimer entspricht. Zum Vergleich: Zum Zeitpunkt der Hauptversammlung betrug der Börsenwert von Gildemeister 1,06 Mrd. Euro.
Komplettiert wurde der Deal durch einen Ausbau des Engagements von Gildemeister bei Mori Seiki von 5,5 auf 9,6 Prozent. „Die Aufstockung unserer Anteile an Mori Seiki soll unsere erfolgreiche strategische Kooperation untermauern“, sagt Gildemeister-Chef Kapitza. Den Emissionserlös von immerhin rund 210 Mio. Euro aus der großen Kapitalerhöhung will Gildemeister zum in erster Linie für die Erschließung des russischen Markts verwenden. Darüber hinaus sollen bestehende Produktionswerke modernisiert werden. Die starke Fokussierung bei der Mittelverwendung auf den russischen Markt hat allerdings für Diskussionsstoff gesorgt, zumal Gildemeister bislang meist die gesamten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, China und Indien) als wichtige Wachstumsregion definiert hat.
Für das laufende Jahr hat Gildemeister zuletzt einen konstanten Umsatz von rund 2 Mrd. Euro und einen ebenfalls kaum veränderten Nettogewinn von rund 82 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Bezogen auf die neue Aktienzahl entspricht das einem Ergebnis pro Anteilschein von 1,04 Euro. Vor Durchführung aller Maßnahmen hätte das Ergebnis je Aktie bei 1,36 Euro gelegen. Der Verwässerungseffekt durch die Kapitalerhöhung ist also nicht zu unterschätzen. Selbst auf Basis der 2014er-Prognose kommt die Gildemeister-Aktie derzeit auf ein nicht gerade super günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 15. Andererseits bewegt sich Gildemeister damit immer noch leicht unterhalb des KGV von Hermle aus dem schwäbischen Gosheim. Rückenwind könnte der Aktienkurs aber von anderer Seite bekommen, denn vom 16. bis 21. September 2013 findet in Hannover EMO statt. Die Leitmesse für Werkzeugmaschinen dürfte das Interesse der Investoren auf die Branche lenken, zudem erhofft sich Gildemeister von dem Branchentreffen zusätzliche Geschäftsimpulse. Immerhin ist Gildemeister zusammen mit Mori Seiki der größte Aussteller.
Die Analysten der Deutschen Bank haben Gildemeister nach der Kapitalerhöhung von "Halten" auf "Kaufen" heraufgestuft und das Kursziel von 14 auf 20 Euro angehoben. Demnach hätte die noch ein Potenzial von rund 17 Prozent. Das klingt nicht übermäßig attraktiv. Anderseits müssen Kursziele auch nicht immer 30 Prozent und mehr vom aktuellen Kurs entfernt sein. Positiv ist auf jeden Fall zu werten, dass die umfangreichen Kapitalmaßnahmen in Kürze abgeschlossen sind und somit zumindest ein Unsicherheitsfaktor wegfällt. Und an den Namen DMG Mori Seiki AG werden sich die Investoren beim Blick auf die MDAX-Kursliste wohl bald auch gewöhnen. Vielleicht gibt es ja sogar einen Japan-Kick im MDAX. Wenngleich: Noch ist es nicht soweit. Zunächst gilt es die Eintragung ins Handelsregister abzuwarten.
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DMG Mori
Kurs: 45,50
DMG Mori
Kurs: 45,50
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
587800 | DE0005878003 | AG | 3.586,22 Mio € | 1950 | Halten |
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Youniq ist ein Phänomen: Nahezu null Prozent Leerstandsquote und auch so gut wie keinen Ausfall bei den Mieteinnahmen – aber trotzdem eine der heißesten Immobilien-Aktien Deutschlands. Um immerhin 45 Prozent hat der Anteilschein des Projektentwic...
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Volles Programm auf der 6. Kapitalmarktkonferenz der Prior Börse: Insgesamt neun Unternehmen präsentierten sich am 3. September auf dem Regionalflugplatz in Frankfurt-Egelsbach vor Investoren und Analysten. Die Skala reichte von gestandenen SDAX- oder TecDAX-Unternehmen bis hin zu Minifirmen mit nur wenigen Millionen Euro Kapitalisierung. Boersengefluester.de stellt die Gesellschaften kurz vor und gibt eine aktuelle Einschätzung zur Aktie.
PNE Wind: Die Kursmarke von 3 Euro erwies sich für PNE Wind zuletzt als harte Barriere. Mit einem Börsenwert von annähernd 160 Mio. Euro bringt der Projektentwickler von Windkraftanlagen mittlerweile aber wieder ein ganz anständiges Gewicht auf die Waagschale. Perspektivisch gelten die Cuxhavener sogar als TecDAX-Kandidat. „Wir haben uns quasi verdoppelt“, sagt Vorstandschef Martin Billhardt und spielt damit auf den im Juli 2013 mehrheitlich erworbenen Husumer Windkraftspezialisten WKN an. Und in der Tat sind hier zwei Unternehmen mit einem entsprechenden Track Record zusammengekommen. Positiv: WKN ist in Auslandsmärkten präsent, die von PNE Wind bislang noch nicht bedient wurden. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die großen Spannen bei der Ergebnisprognose. So rechnet PNE Wind für die Jahre 2011 bis 2013 beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit kumuliert 60 bis 72 Mio. Euro. Um dieses Ziel zu erreichen, muss PNE Wind im zweiten Halbjahr 2013 noch zwischen 45 und 57 Mio. Euro verdienen – eine ambitionierte Vorgabe. Allerdings stehen Meilenstein-Zahlungen von insgesamt 73 Mio. Euro aus dem Verkauf der Offshore-Windpark-Serie „Gode Wind“ I, II und III an den dänischen Versorger Dong an. Als nächstes EBIT-Ziel hat sich PNE Wind ebenfalls 60 bis 72 Mio. Euro auf die Fahnen geschrieben, dann aber nur noch verteilt auf zwei (2014 und 2015), statt drei Jahre. „Die Börse hat unser Geschäft mittlerweile verstanden“, sagt Billhardt. Abweichungen auf Quartalsbasis werden von den Investoren verziehen, solange das Gesamtbild intakt bleibt.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: Sollte der Zusammenschluss mit WKN zu keinen Reibungsverlusten führen, dürfte die PNE-Aktie weiterhin gute Kurschancen besitzen. Mittelfristiger TecDAX-Kandidat.[/sws_blue_box]
Seltenerden Storkwitz (SES): Noch ist das Unternehmen nicht börsennotiert, doch Anleger sollten sich SES schon jetzt auf die Watchlist nehmen. Die Gesellschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, die bereits zu DDR-Zeiten in der Nähe von Leipzig entdeckten Seltene-Erden-Vorkommen zu Tage zu fördern, mit neuartigen Verfahren zu separieren und anschließend zu vermarkten. Darüber hinaus plant SES-Vorstand Bernhard Giessel, Seltene Erden aus Phosphat-Gipshalden zu gewinnen. Eine Absichtserklärung mit einem großen Baustoffhersteller ist dem Vernehmen nach bereits unterzeichnet. Bislang stammen die Metalle, ohne die kein Smart Phone oder Fernseher funktionieren würde, nahezu ausschließlich aus China. Das soll sich nun ändern. Zurzeit befinden sich die insgesamt 1.804.518 SES-Aktien noch zu 52 Prozent im Besitz der Deutschen Rohstoff AG. Vermutlich dürfte sich die Zahl im Zuge des Börsengangs um rund ein Drittel ausweiten. Giessel hofft dabei auf einen Emissionserlös im Bereich um 10 Mio. Euro. Auf einen genauen Zeitpunkt für das IPO will sich der Manager allerdings noch nicht festlegen. Nur soviel: „Wir sind in den Vorbereitungen.“ Große Hoffnung setzt Giessel auf die Entwicklung neuer Verfahren für die Herstellung verkaufsfertiger Endprodukte. Hier arbeitet SES unter anderem mit der Zwingenberger Biotechfirma BRAIN (Biotechnology Research and Information Network) zusammen. BRAIN hält zurzeit 3,9 Prozent der SES-Aktien. „Wir gehen davon aus, dass wir solche Technologien auch nach China verkaufen können“, sagt Giessel.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: Der große Hype um Seltene Erden ist zwar vorbei. Dennoch sollte SES ein interessantes IPO werden. Indirekt können Anleger über die Mutter Deutsche Rohstoff profitieren.[/sws_blue_box]
Euromicron: Als Spezialist für Netzwerkinfrastrukturen muss Euromicron auf eine möglichst gute Performance seiner Installationen achten. Bezogen auf den Aktienkurs tritt das Unternehmen dagegen eher auf der Stelle. Zurzeit kostet der Anteilschein ähnlich viel wie vor drei Jahren. Dabei dürfte die Gesellschaft aus Frankfurt im laufenden Jahr mit 350 bis 365 Mio. Euro einen um etwa 75 Prozent höheren Umsatz als 2010 erzielen. Anders sieht es beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) aus. Gemessen am EBIT von 9,2 Mio. Euro zum Halbjahr 2013 sieht das operative Ergebnis von 2010 in Höhe von 26 Mio. Euro wesentlich ansprechender aus. Nach einem strammen Expansionstempo hat sich Euromicron daher im Jahr 2012 eine Integrations- und Konsolidierungskur (Agenda 500) auferlegt, um so die Basis für neues Wachstum zu legen. Aktionäre bekamen den Kurswechsel in Form einer von 1,15 auf 0,30 Euro gekürzten Dividende für 2012 zu spüren. Mittlerweile blicken die Investoren aber wieder optimistischer nach vorn, auch wenn der TecDAX-Abstieg nochmals eine bittere Pille ist. Ganz fern aus der Indexwelt ist Euromicron dennoch nicht. „Bis auf ein Unternehmen, zählen alle DAX-Konzerne zu unseren Kunden“, verrät Vorstand Thomas Hoffmann. Die Halbjahreszahlen für 2013 lagen über den Erwartungen. Profitieren könnte Euromicron von einem offensiveren Investitionsverhalten des mit rund zehn Prozent Umsatzanteil wichtigsten Kunden – der Deutschen Bahn. „Hier ist teilweise noch Museumstechnologie im Einsatz“, beschreiben Branchenkenner den Zustand einzelner Stellwerke.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: Im August 2013 hat die Euromicron-Aktie eine prima Performance hingelegt und sich bei den Investoren zurückgemeldet. Kurzfristig scheint Konsolidierungsbedarf zu bestehen. Mittelfristig sollte es aber weiter aufwärts gehen.[/sws_blue_box]
Hawesko Holding: Für Anhänger attraktiver Dividenden ist Hawesko fast schon ein Klassiker. „Gute Aktie, da kann man nicht viel verkehrt machen“, lautet auch das Fazit der meisten Teilnehmer auf der Prior-Konferenz. Einzig die relativ hohe Bewertung des Papiers gibt Abzüge in der B-Note. Hawesko hat sein Geschäft auf die drei Säulen Facheinzelhandel (Jaques Weindepot), Großhandel (u. a. Wein Wolf) und Versandhandel (Hawesko, Wein & Vinos) verteilt. Darüber hinaus gibt es etliche kleinere Distributionskanäle im Internet – etwa die Seite www.weinlet.de mit täglich neuen Sonderangeboten. Ein Großteil des Versandgeschäfts hängt am Schlussquartal mit den Firmenpräsenten zu Weihnachten. Grundsätzlich richtet sich Hawesko an Leute, die bereit sind, ein wenig mehr als die 2,40 Euro auf den Tisch zu legen, die in Deutschland im Schnitt für eine Flasche Wein bezahlt werden. Die zunehmende Konkurrenz durch Supermärkte sieht Investor-Relations-Chef Thomas Hutchinson relativ entspannt: „Im Grunde profitieren wir davon, wenn mehr Leute an qualitativ höherwertige Weine herangeführt werden.“ Sollte Hawesko die Dividende für 2013 stabil halten, käme das Papier auf eine Rendite von 4,2 Prozent. Dafür beträgt das KGV immerhin 17.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: Der SDAX-Wert Hawesko eignet sich für Anleger, die einen Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren haben und Wert auf ein gut verständliches Geschäftsmodell legen.[/sws_blue_box]
Kilian Kerner: Vom kleinen Hoffnungswert zur Skandalnudel an der Börse. Seit der Vorlage des 2012er-Geschäftsberichts Ende Juni hat die Aktie von Kilian Kerner im Tief um rund 85 Prozent an Wert verloren. Auslöser des Debakels: Es stellte sich heraus, dass die Modefirma ihre Umsätze zum Großteil über die Beteiligung an der Produktionsfirma Pantaleon Films GmbH erzielte und das eigentliche Modegeschäft viel weniger als gedacht abwirft. Die heftige Reaktion der Börsianer ist dabei auch eine Reaktion der vollmundigen Versprechungen in den Monaten vor Veröffentlichung des Zahlenwerks. Vorstandschef Manfred Volz übt sich in Demut: „Die schlechte Kommunikation mussten wir mit einem sehr niedrigen Aktienkurs bezahlen. Da haben wir Fehler gemacht.“ Wirklich überzeugen kann die Modefirma Investoren derzeit aber wohl kaum. Schon allein der Minibörsenwert von 2,4 Mio. Euro spricht gegen ein Investment. Den Finanzbedarf bis zum Erreichen der Gewinnschwelle, beziffert Volz auf rund 2 Mio. Euro. Folgerichtig stehen weitere, „bedarfsorientierte“ Kapitalerhöhungen an. Dem Vernehmen nach befindet sich Kilian Kerner in Verhandlungen mit strategischen Investoren. Die Anteile an Pantaleon wird das Unternehmen zurückgeben. Pikant: Bei Pantaleon handelt es sich um eine Gesellschaft, die nicht nur dem Schauspieler Matthias Schweighöfer zuzurechnen ist. Mit von der Partie ist auch Nanostart-Vorstandschef Marco Beckmann. Größter Aktionär von Kilian Kerner ist wiederum MoTo Fashion Investors, deren Geschäftsführer laut Interneteintragungen der Berliner Anwalt Norbert Neef ist. Hier schließt sich der Kreis: Neef ist gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender von Nanostart und hat auch den Posten des Chefaufsehers bei der Nanostart-Beteiligung Magforce inne.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: Die Aktie hat keine Investmentqualität. Verwässerung durch weitere Kapitalerhöhungen zu erwarten.[/sws_blue_box]
CeWe Color: Ein komplett anderes Kaliber ist CeWe Color, bekannt durch die Foto-Entwicklungsstationen sowie die gleichnamigen Fotobücher. Was heute nach einer lupenreinen Erfolgsstory aussieht, hätte aber auch leicht schiefgehen können. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren komplett neu erfunden“, sagt Axel Weber, der bei den Oldenburgern den Bereich Investor Relations verantwortet. Immerhin hat sich das Fotogeschäft radikal gewandelt und ist mittlerweile fest in digitaler Hand. Nochmals konzentriert hat sich auch die Saisonalität. Wurden Bilder früher häufig nach dem Sommerurlaub entwickelt, fällt momentan rund 90 Prozent des Geschäfts in die Weihnachtszeit. „Fotofinishing im Q1 ist wie Eisverkaufen im Winter“, betont CeWe Color im jüngsten Zwischenbericht. Daher ist bei dem Spezialisten für Fotoentwicklung und Online-Druckservice nicht nur das erste Quartal, und sondern auch das erste Halbjahr grundsätzlich negativ. Konkret: Per Ende Juni 2013 kam der SDAX-Konzern bei Erlösen von 218 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von minus 10,9 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr halten die Oldenburger aber an ihrer Prognose fest, wonach bei Umsätzen zwischen 510 bis 530 Mio. Euro ein EBIT in einer Spanne von 27 bis 33 Mio. Euro herausspringen soll. Das Ergebnis je Aktie erwartet der Vorstand in einer Range von 2,44 bis 3,06 Euro. Mit seinen detaillierten Zielvorgaben für alle wesentlichen Kennzahlen liefert CeWe Color eine vorbildliche Informationspolitik. Die auf der Hauptversammlung beschlossene Umwandlung von CeWe in eine KGaA soll der Aktiengesellschaft kräftig Steuern sparen und in den kommenden Jahren für einen Zusatzgewinn von insgesamt 10 Mio. Euro sorgen – davon allein 3 Mio. Euro im Jahr der Eintragung. Vollzogen werden dürfte der Rechtsformwechsel zu Beginn des vierten Quartals 2013.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: CeWe Color ist eine solide Aktie mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite von vier Prozent. Das KGV beträgt rund 13,5. Entscheidend ist Weihnachtsgeschäft.[/sws_blue_box]
MAX21: Wortgewaltig wirbt Vorstand Oliver Michel um ein Investment in die Aktie der von MAX21. Nachdem die Darmstädter ihre Anteilseigner seit 2010 bereits vier Mal um eine Kapitalerhöhung gebeten haben, soll nun eine neue Zeitrechnung beginnen: „Die Phase der Kapitalakquise ist vorbei“, verspricht Michel. Mit den beiden wesentlichen Beteiligungen Pawisda und LSE sieht sich der Manager bestens positioniert, um von den Megathemen „Digitale Post“ und „Digitale Identität“ zu profitieren. Nun liegt es an der Deutschen Post, mit der Pawisda eine enge Kooperation pflegt, um den Weg in die digitale Zukunft zu ebnen. Letztlich geht es darum, die Vorteile der klassischen Briefpost mit denen der E-Mail miteinander zu verknüpfen. Nicht minder zuversichtlich ist Michel für die Tochter LSE, einem Anbieter von Anbindungstechnologien rund um die Identitätsfeststellung in der digitalen Welt. Manch Anleger mag in diesem Zusammenhang an den Small Cap Cybits denken. Im Grunde arbeiten LSE und Cybits auch in ähnlichen Bereichen. Aber während Cybits ein Verfahren zur erstmaligen Feststellung der digitalen Identität – als Alternative zum herkömmlichen Postident-Verfahren der Deutsche Post – entwickelt hat, setzt LSE auf nachgelagerte Stufen wie die Verwaltung der vielen Identitäten sowie das Anmeldeverfahren. Die Investoren klopfen offenbar bereits an. Und Michel verspricht: „Der Moment für ein Exit von Pawisda und LSE wird kommen.“ Die Summen, die momentan für vergleichbare Unternehmen aufgerufen werden sind enorm. So hat der Nasdaq-Konzern SCO Data Security International Ende Mai 2013 für umgerechnet bis zu 17 Mio. Euro den britischen LSE-Konkurrenten Cronto übernommen. Cronto gilt als Marktführer bei der visuellen Authentisierung und digitalen Signatur für Banking-Applikationen.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: Der Kurs von MAX21 liegt seit knapp zwei Jahren in Lauerstellung bei rund 2 Euro. Höchste Zeit, dass der Kurs nach oben durchstartet. Wert der einzelnen Beteiligungen dürfte die gesamte Marktkapitalisierung klar übersteigen.[/sws_blue_box]
Agrarius: Mit einem Börsenwert von nur 7,7 Mio. Euro ist Agrarius ein lupenreiner Micro Cap. Firmen mit einer derart niedrigen Kapitalisierung stehen auf dem Parkett meist im Abseits. Vermutlich nimmt Ottmar Lotz, Vorstand des auf Ackerflächen in Rumänien spezialisierten Unternehmens, gerade deshalb jede Möglichkeit wahr, Agrarius vor Investoren zu präsentieren. „Unsere Gesellschaft ist so gut aufgestellt, wie noch nie in ihrer Historie“, betont Lotz. Organisationsstrukturen wurden angepasst, in Land und Maschinen investiert. Doch nun will der Manager „vom ersten in den zweiten Gang schalten“. Via Kapitalerhöhung plant das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg bis zu 10 Mio. Euro einsammeln. Auf der Hauptversammlung wurde die Maßnahme bereits abgesegnet. In absehbarer Zeit dürfte es also losgehen. Den Großteil der Mittel will Agrariers für die Erweiterung der Flächen von derzeit 3200 Hektar auf mittelfristig bis zu 10.000 Hektar verwenden. „Ziel ist es, die Kosten auf mehr Hektar zu verteilen“, sagt Lotz. Nach einem witterungsbedingten Verlustabschluss für 2012 rechnet er in den kommenden Jahren mit spürbaren Verbesserungen beim Ergebnis. Als weiteres Geschäftsfeld sieht Agrarius den Bereich Investment Services. Hier fädelt das Unternehmen für Investoren den Kauf von Ackerland in Rumänien ein und pachtet die Fläche gegebenenfalls später. „Eine win-win-Situation“, wie Lotz meint.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: Die Investmentstory klingt attraktiv. Der geringe Börsenwert dürfte auf die meisten Anleger jedoch abschreckend wirken. Größere Kapitalerhöhung steht an.[/sws_blue_box]
Geratherm: Nach drei eher schwierigen Börsenjahren entwickelt sich Geratherm wieder in die richtige Richtung. Das früher in erster Linie auf Fieberthermometer fokussierte Unternehmen befindet sich in einem Transformationsprozess. Neben den klassischen Messprodukten setzt Geratherm seit einiger Zeit auf das Screening von Herzrhythmusstörungen, Klinisches Wärmen und Kühlen sowie auf Lungenfunktionsdiagnostik. „Wir haben in hochwertige Medizintechnik aus verschiedenen Bereichen investiert. Es sieht so aus, als ob alle Produkte reüssieren“, sagt Vorstandschef Gert Frank. Insgesamt hat der Wandel aber doch mehr Zeit in Anspruch genommen, als ursprünglich gedacht. „Die Zulassungsverfahren in der Medizintechnik sind mittlerweile ähnlich langwierig wie im Pharmasektor“, sagt Frank. Andererseits könnte für Geratherm bald die Zeit der Ernte beginnen. In den vergangenen Jahren wurden die Ergebnisse regelmäßig durch Investitionen in neue Bereiche belastet. Diese neuen Geschäfte entwickeln sich nun zunehmend positiv. „Das könnte uns in eine neue Liga befördern“, sagt Frank. Wichtig für das Konzernergebnis wird aber sein, dass Geratherm auch im Stammgeschäft Health Care wieder Fahrt aufnimmt. Mit einer Belebung rechnet die Gesellschaft aus Geschwenda in Thüringen hier aber „frühestens im vierten Quartal 2013“. Im vergangenen Jahr kam Geratherm auf Erlöse von knapp 16 Mio. Euro. Gut 80 Prozent davon stammten aus dem traditionellen Bereich Health Care. Diese Relation dürfte sich in den kommenden Jahren radikal ändern. Vorstandschef Frank hat es sich zum Ziel gesetzt, mit hochwertiger Medizintechnik zwischen 20 und 30 Mio. Euro umzusetzen. Derzeitiger Börsenwert des Small Caps: Gut 30 Mio. Euro.
[sws_blue_box box_size="585"] Fazit von boersengefluester.de: Geratherm könnte sich zu einem Überraschungs-Tipp entwickeln. Investments ollten sich wieder lohnen. Zudem zahlt Geratherm recht attraktive Dividenden. [/sws_blue_box]...
PNE
Kurs: 11,08
Deutsche Rohstoff
Kurs: 32,10
Euromicron
Kurs: 0,00
Hawesko Holding
Kurs: 26,50
CEWE
Kurs: 103,40
Geratherm Medical
Kurs: 3,48
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Wie eine Steilvorlage für den Großaktionär Endress+Hauser sieht die von Analytik Jena angekündigte Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:3 aus. Zu einem Bezugspreis von 12,50 Euro sollen rund 1,9 Millionen neue Aktien platziert werden. Der Emissionserlös würde sich damit auf rund 23,5 Mio. Euro belaufen. Das Angebot richtet sich ausschließlich an bestehende Aktionäre. Hintergrund: Ende Juni hatte der Messgerätehersteller Endress+Hauser durch den Kauf des Anteils von Mitgründer und Vorstandsvize Jens Adomat sein Engagement bei Analytik Jena auf mehr als 22 Prozent ausgebaut. Die Schweizer bezeichneten ihr Investment als „strategische Beteiligung“, kündigten aber an, in den kommenden Monaten weitere Aktien von Analytik Jena zu erwerben. An der Börse galt das Medizintechnikunternehmen fortan als Übernahmekandidat „mit Ansage“. Seit dem hat sich die Notiz bei gut 13,50 Euro eingependelt. Angesichts der ursprünglichen Erwartungen ist die Konsolidierung ein wenig enttäuschend. Andererseits ist zu berücksichtigen, dass der Laborausrüster Ende Juli eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2012/13 verschickte. Statt eines operativen Ergebnisses von „über 6 Mio. Euro“, senkte der Vorstand die Messlatte für den erwarteten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf eine Spanne zwischen 4,5 bis 5,0 Mio. Euro.
Vor diesem Hintergrund mag sich mach Privatanleger fragen, ob er tatsächlich an der Kapitalmaßnahme von Analytik Jena teilnehmen soll. Schließlich wird das Unternehmen schon jetzt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von deutlich über 20 gehandelt. Und hier schließt sich der Kreis: Über die Ruesch Holding hat der Großaktionär Endress+Hauser die Kapitalmaßnahme garantiert. „Daher geht die Analytik Jena davon aus, dass die Kapitalerhöhung in voller Höhe durchgeführt wird“, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Einziges Hintertürchen ist die Freigabe der Transaktion durch das Bundeskartellamt. Mit dem Geld will Analytik Jena die Bilanz stärken und den Wachstumskurs forcieren.
Interessant wird nun, wie groß die Bereitschaft der restlichen Anleger für die Teilnahme an der Kapitalerhöhung ist. Im Fokus steht insbesondere der Laborgerätehersteller Verder. Der Niederländer Andries Verder wollte vor einigen Jahren schon einmal seinen Einfluss bei Analytik Jena erhöhen, schmetterte mit seinem Ansinnen aber ab. Zurzeit hält die Verder B.V. 15,52 Prozent an dem Unternehmen aus Jena. Der Streubesitz beträgt 30,55 Prozent. Eine Zielgröße für ihre Wunschbeteiligungshöhe an Analytik Jena hatte Endress+Hauser bislang nicht genannt. Sollte – was extrem unwahrscheinlich ist – niemand an der Kapitalerhöhung teilnehmen, könnte sich ihr Einfluss von derzeit 22,33 Prozent theoretisch bis auf knapp 42 Prozent erhöhen. In diesem Fall wäre die weitere Übernahmefantasie wohl erst einmal raus aus Analytik Jena.
Letztlich können Privatanleger nur hoffen, dass die Kapitalmaßnahme rege angenommen wird und Endress+Hauser über die Börse zukaufen muss, um seine Beteiligungsquote zu erhöhen. Anleger, die in dem Titel noch nicht übergewichtet sind, sollten nach Auffassung von boersengefluester.de an der Kapitalerhöhung teilnehmen. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist nach wie vor recht attraktiv, trotz der relativ hohen Bewertung.
Foto: Analytik Jena AG
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Analytik Jena
Kurs: 0,00
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Analytik Jena | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
521350 | DE0005213508 | 0,00 Mio € | 03.07.2000 | Halten |
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Nochmal Glück gehabt: Trotz der dramatischen Kurstalfahrt von Ende Juli bleibt K+S im DAX enthalten. Das hat der Arbeitskreis Aktienindizes auf seiner Sitzung vom 4. September 2013 entschieden. Eine wirkliche Überraschung ist das Votum der Indexhüter angesichts des jüngsten Schlussspurts von K+S nicht mehr, aber dennoch dürfte sich bei dem Kali- und Salzproduzenten Erleichterung breit machen. Schließlich musste K+S-Vorstandschef Norbert Steiner seine Investoren noch im August auf einen möglichen DAX-Abschied vorbereiten. „Allein die Zugehörigkeit zu einem Index sagt nichts über die Qualität eines Unternehmens“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung trotzig. K+S war im September 2008 für den Reisekonzern TUI in den DAX aufgestiegen. Hoffnungen auf eine mögliche DAX-Nominierung hatte sich zwischenzeitlich insbesondere Metro machen dürfen. Nun bleibt es dabei: In den vergangenen zehn Jahren wurde der DAX nur auf zwölf Positionen geändert. Spezialitäten wie der Tausch Vereinsbank/Hypo Real Estate, die Lanxess-Abspaltung von Bayer im Jahr 2005 oder der Osram-Spin-off von Siemens sowie der Wechsel von den Volkswagen-Stämmen zu den VW-Vorzugsaktien sind hierbei unberücksichtigt.
Jede Menge Veränderungen – zum Teil auch überraschende – gab es hingegen in den Indizes unterhalb des DAX. Nahezu gesetzt war der Einzug von Osram in den MDAX, nachdem die Deutsche Börse AG das Unternehmen per 23. August einem klassischen Sektor – und damit nicht mehr dem Technologiesegment – zugeordnet hat. Zumindest eine kleine Überraschung ist dagegen die Aufnahme von Evonik Industries in den MDAX. Gemäß den zuletzt verfügbaren Daten hätte der Spezialchemiekonzern, trotz seiner Größe, eventuell auch eine Ehrenrunde im SDAX drehen müssen. Die Entscheidung der Börse ist in diesem Fall klar mit Blick nach vorn getroffen worden. Die eigentliche Überraschung ist jedoch die Aufnahme der RTL Group in den MDAX. Der Medienkonzern war Ende Juni zunächst in den SDAX aufgerückt. Zwar galt das Unternehmen schon damals als MDAX-Kandidat. Allerdings startete das Unternehmen erst Ende April seine Börsennotiz in Deutschland – zuvor wurde das Papier nur in Luxemburg gehandelt. Die Nominierung von RTL für den MDAX galt als eine Art Black Box, da die Wertung der Handelsumsätze kontrovers diskutiert wurde. Die Performance der Aktie ist bislang hingegen filmreif. Seit dem Start in Deutschland hat sich die Notiz von 55,50 auf zuletzt 74 Euro geschwungen. Das ist ein stattliches Plus von rund einem Drittel. Etliche Investoren warten seit Wochen auf einen Rücksetzer zum Einstig, der einfach nicht kommen mag. Dementsprechend hecheln sie den steigenden Kursen nun hinterher.
Platz machen im MDAX müssen BayWa, Puma und SGL Carbon. Während der Abschied des Münchner Mischkonzerns BayWa nach vier Jahren im Mid-Cap-Index sowie die Degradierung von Puma von den meisten Experten erwartet wurde, kommt die Herausnahme von SGL Carbon doch ein wenig überraschend. Eigentlich galt der Küchenspezialist Rational als potenzieller Abstiegskandidat. Angesichts eines optisch hohen Aktienkurses von über 225 Euro sollte sich das Unternehmen aus Landsberg am Lech aber wohl doch demnächst mit dem Thema Aktiensplit beschäftigen. Knackpunkt bei Rational ist stets der vergleichsweise schlechte Rang in der Börsenumsatzstatistik. Immerhin: Die Qualität des MDAX ist durch die jüngste Entscheidung der Indexhüter wohl eher gesteigert worden. Insbesondere SGL Carbon hat sich seit Ende 2011, damals kostete der Anteilschein des Herstellers von Karbon-Produkten noch rund 45 Euro, fast nur noch in Südrichtung bewegt. Zuletzt notierte die Aktie lediglich noch 23,40 Euro. Großaktionäre von SGL Carbon sind Susanne Klatten (26,87 Prozent), BMW (15,70 Prozent), Volkswagen (9,98 Prozent) und der Familienkonzern Voith (9,14 Prozent).
Sowohl Puma als auch SGL Carbon und BayWa werden ab dem 23. September im SDAX gelistet. Darüber hinaus hat die Börse den Immobilienkonzern Deutsche Annington sowie den Gabelstaplerhersteller Kion für den SDAX vorgesehen. Beide Unternehmen galten als relativ sichere Kandidaten für den Small-Cap-Index. Die Deutsche Annington hätte gemessen am kompletten Börsenwert von 4,2 Mrd. Euro sogar solides MDAX-Niveau. Allerdings befinden sich derzeit erst zehn Prozent der Anteilscheine im Streubesitz – und nur der wird von den Indexhütern für die entsprechenden Ranglisten berücksichtigt. Interessant wird künftig sein, wer von den beiden Gabelstaplerherstellern die Nase vorn haben wird. Mit Kion und Jungheinrich haben nun beide Anbieter einen Platz im SDAX. Die Bewertung der Aktien liegt dicht beieinander.
Aus dem Nebenwerte-Index ausscheiden müssen Praktiker, Highlight Communications, SKW Stahl, und SMT Scharf. Bei der insolventen Baumarktkette und SKW Stahl war der Rausschmiss relativ klar, der Unterhaltungskonzern Highlight galt ebenfalls als akut abstiegsgefährdet. Nachdem Constantin Medien bereits Ende 2012 für den Versicherer Talanx den SDAX verlassen musste, ist die miteinander verbandelte Mediengruppe damit nun komplett raus aus der heimischen Indexwelt. Zu rund 80 Prozent war auch die Degradierung von SMT Scharf vorhersehbar. Immerhin konnte sich der Hersteller von Transportsystemen für den Bergbau noch leise Hoffnungen machen, dass es eventuell auch den Stromversorger MVV Energie oder den Gebäudetechnikspezialisten Centrotec hätte treffen können. Bitter für das Unternehmen: SMT Scharf war erst vor einem Jahr für den Pressenhersteller Schuler in den SDAX aufgerückt.
Eine kleine Überraschung gibt es im TecDAX. Neben dem Netzwerkinfrastruktur-Anbieter Euromicron muss auch Süss Microtec den Index verlassen. Die meisten Experten hatten damit gerechnet, dass der Halbleiterzulieferer Süss noch einmal mit einem blauen Auge davon kommt. Erster Aufrücker ist erwartungsgemäß CompuGroup Medical. Darüber hinaus hat es aber auch der Bausoftware-Anbieter Nemetschek in das Techbarometer geschafft. Bei Nemetschek gab es zuletzt einen überraschenden Wechsel an der Vorstandsspitze. Zwar haben die Münchner mit Tobias Wagner kürzlich einen Nachfolger für die im Streit geschiedene Tanja Tamara Dreilich gefunden. Wagner ist aber nur eine Interimslösung. Im vierten Quartal will Nemetschek dann einen dauerhaften Kandidaten für die Führungsspitze präsentieren.
Unterm Strich hat der „große“ Indextermin im September damit für mehr Überraschungen gesorgt, als zu erwarten war. Die nächste Runde für die Überprüfung der Aktienindizes ist für den 4. Dezember 2013 angesetzt. Womöglich müssen sich die Indexhüter aber bereits vorher treffen. Das hängt ganz vom geplanten Zusammengehen der Deutsche Wohnen mit GSW Immobilien ab. Sofern der Streubesitz der Berliner GSW unter zehn Prozent sinken würde, müsste gemäß den Regularien ein anderes Unternehmen in den MDAX aufrücken – unabhängig vom normalen Sitzungstermin Anfang Dezember.
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K+S
Kurs: 10,46
RTL Group
Kurs: 26,65
SGL Carbon
Kurs: 4,00
Kion Group
Kurs: 31,86
Süss MicroTec
Kurs: 48,65
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Die Beteiligungsgesellschaft Nanostart plant offenbar eine Abkehr vom bisherigen Geschäftsmodell. Das lies Vorstandschef Marco Beckmann jedenfalls auf der Hauptversammlung am 28. August durchblicken. Raus aus dem klassischen Geschäft eines Risikokapitalgebers, rein in die Funktion eines Asset Manager für Beteiligungen im Venture-Capital-Bereich – eine Rolle, die Nanostart bereits bei den Investments in Singapur einnimmt. Auslöser des möglichen Strategieschwenks ist die unbefriedigende Kursentwicklung der Frankfurter. So notiert der Anteilschein von Nanostart aktuell um rund 80 Prozent unter dem Niveau von vor drei Jahren. Gemessen am Anfang 2006 erreichten Rekordstand von gut 40 Euro ergibt sich gar ein Abschlag von mehr als 90 Prozent. Das kursmäßige Trauerspiel ist ganz wesentlich eine Folge der vielen Verzögerungen und Rückschläge der beiden – zumindest in Börsenkreisen – wohl populärsten Nanostart-Beteiligungen: Magforce und ItN Nanovation. Hinzu kamen Rückschläge wie etwa die 2012 erfolgte Komplettabschreibung auf den Skiwachshersteller Holmenkol.
Zwar steht das Medizintechnikunternehmen Magforce (Einstieg 2004) vor ganz wichtigen Weichenstellungen. Und auch der Wasserfilterspezialist ItN Nanovation (Einstieg 2005) befindet sich vor dem kommerziellen Durchbruch. Doch noch einmal möchte Beckmann eine derart lange Reise mit seinen Hoffnungsträgern wohl nicht noch einmal durchmachen. Viel mehr gilt das vermutlich für die Anteilseigner von Nanostart, die mit ihren Investment zum Teil viel Geld verloren haben. Treiber im Hintergrund dürfte Bernd Förtsch sein. Der Kulmbacher Unternehmer (Der Aktionär, Deutsches Anlegerfernsehen, Flatex) hält über die BF Holding GmbH 54 Prozent an Nanostart. Beckmann ist mit 7,3 Prozent engagiert. Der Rest befindet sich im Streubesitz.
Um Nanostart für Investoren wieder attraktiver und berechenbarer zu machen, diskutieren die Verantwortlichen derzeit, ob es nicht sinnvoll wäre, das bestehende Portfolio mittelfristig zu verkaufen. Ein Teil der Mittel könnte dann für eine Sonderdividende verwendet werden oder in ein Aktienrückkaufprogramm fließen. Zur Einordnung: Allein die noch vorhandenen Pakete an den beiden börsennotierten Firmen ItN und Magforce haben zurzeit einen Wert von knapp 12,6 Mio. Euro. Das entspricht etwa 2 Euro pro Nanostart-Aktie. Verglichen mit dem aktuellen Kurs von 3,25 Euro ergibt sich daraus ein ganz schöner Hebel. Selbst wenn Nanostart – unter der Prämisse konstanter Kurse – nur rund ein Viertel der Einnahmen ausschütten würde, ergibt sich brutto bereits eine mögliche Dividendenrendite von rund 15 Prozent. Noch ist es allerdings nicht so weit: „Vorstand und Verwaltung der Nanostart AG diskutieren aktuell die neue Geschäftsstrategie“, heißt es im neuesten Newsletter des Unternehmens.
An der Börse ist der mögliche Strategiewechsel von Nanostart bislang völlig verpufft. Womöglich ist er aber auch noch gar nicht angekommen. Das Interesse an der Aktie hat in den vergangenen Jahren doch merklich nachgelassen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen bei den beiden wichtigsten Töchtern ItN und Magforce ist das eigentlich unverständlich. Die ItN-Aktie hat in den vergangenen sechs Monaten um 17 Prozent an Wert gewonnen, mit Magforce ging es im gleichen Zeitraum gar um 75 Prozent in die Höhe. Hier hat zuletzt die Mitteilung für Furore gesorgt, dass Ben Lipps 250.000 Anteilscheine – entsprechend 1,05 Prozent am gesamten Kapital – an dem Berliner Unternehmen erworben hat. Der ehemalige Vorstandschef von Fresenius Medical Care, ist seit Anfang September 2013 neuer Vorstandsvorsitzender von Magforce. Die Gesellschaft hat eine spezielle Therapie zur Bekämpfung Krebszellen entwickelt. ItN Nanovation steht vor dem kommerziellen Durchbruch mit seinen Wasserfilten im Nahen Osten.
Die gesamte Kapitalisierung des in der schicken Frankfurter Goethestraße sitzenden Unternehmens beträgt gut 20 Mio. Euro. Für viele institutionelle Investoren kommt das Papier damit wohl ohnehin nicht Betracht. Ob Nanostart als reiner VC-Asset–Manager einen besseren Stand an der Börse hätte, lässt sich somait also schwer abschätzen. Zumindest kurz- bis mittelfristig könnte die Nanostart-Aktie aber trotzdem für eine Erholungsrally reif sein. Die Bewertung ist moderat: Zurzeit kostet das Papier nur wenig mehr als der Net Asset Value per Ende Juni von 2,85 Euro.
Ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden von ItN Nanovation finden Sie HIER...
Coreo
Kurs: 0,24
ItN Nanovation
Kurs: 0,00
MagForce
Kurs: 0,00
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Coreo | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0B9VV | DE000A0B9VV6 | AG | 5,41 Mio € | 06.06.2005 | - |
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Wenn die Quartalssaison vorbei ist und Kursimpulse von Firmenseite ausbleiben, liefert ein Blick in die Datenbank interessante Anlageideen. Zu diesem Zweck hat boersengefluester.de das zurzeit 617 Aktien umfassende Aktienpaket DataSelect einem umfangreichen Ausleseverfahren unterzogen. Abgefragt wurden Bilanzgrößen, Aktienkennzahlen und Performancedaten. Übrig geblieben sind am Ende drei Unternehmen, von denen wir vorher selbst kaum geglaubt hätten, dass ausgerechnet diese Papiere alle Hürden meistern werden.
Zunächst einmal mussten alle Unternehmen weichen, der Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) höher als 15 ist. Das klingt nicht sonderlich ambitioniert, aber angesichts der vielen noch folgenden Einschränkungen völlig ausreichend. Außerdem wollten wir – etwa durch die Beschränkung auf Titel mit einstelligen KGV – vermeiden, dass gleich im ersten Schritt nur noch zweifelhafte Bewertungswunder à la China-Aktien übrig blieben. Schließlich muss ein KGV von beispielsweise 14 ja nicht per se auf eine Überbewertung hindeuten. Übrig geblieben sind nach dem KGV-Einsatz immerhin 285 Titel.
Wenn die KGV-Latte mit maximal 15 (auf Basis der Gewinnschätzungen für das Jahr 2014) schon relativ moderat angelegt war, dann sollten die übrig gebliebenen Unternehmen jedoch gewisse Anforderungen an die Rentabilität erfüllen. Und hier trennte sich bereits eine Menge Spreu vom Weizen. Lediglich 101 Gesellschaften mit einem KGV von höchstens 15 erzielten auch gleichzeitig eine EBIT-Marge von mindestens zehn Prozent. Das heißt: Von jedem Euro Umsatz sollte vor Abzug von Zinsen und Steuern ein Gewinn von mindestens 10 Cent übrig bleiben.
Den dritten Schritt haben nur Firmen überstanden, deren Eigenkapitalquote bei mindestens 25 Prozent liegt. Zwar hängen die Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital stets auch mit dem Geschäftsmodell und der Branche zusammen. Aber ein Anteil der Bordmittel von 25 Prozent an der Bilanzsumme schien uns doch als ein Hinweis auf gewisse finanzielle Unabhängigkeit von Banken. Immerhin 87 Gesellschaften blieben übrig.
Neben der Eigenkapitalquote sollte auch die Verzinsung des eingesetzten Kapitals über dem Durchschnittswert von derzeit 13,5 Prozent liegen. Daher haben wir die Mindestanforderung an die Eigenkapitalrendite – also das Verhältnis von Jahresüberschuss zu Eigenkapital – bei 15 Prozent angesiedelt. Besser als die Masse zu sein, ist offenbar gar nicht so einfach. Nur 45 Unternehmen der bereits deutlich geschrumpften Grundgesamtheit gelang dieses Kunststück.
Eine überdurchschnittlich attraktive Eigenkapitalrendite und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von weniger als eins, wird es in der Praxis kaum geben und wäre wohl die Forderung nach der „Eierlegenden Wollmilchsau“. Wir haben das maximal zulässige KBV daher bei 3,0 angesiedelt. Vereinfacht ausgedrückt heißt das: Der Börsenwert der Unternehmen darf in diesem Fall höchstens drei Mal so hoch sein wie das um (Anteile Dritter bereinigte) Eigenkapital. Im Rennen geblieben sind nach dieser Prüfung nur noch 31 Unternehmen.
Um Miniwerte, in die wohl nur eine Handvoll Anleger investieren würde auszuschließen, haben wir den minimalen Börsenwert des Streubesitzes auf 10 Mio. Euro festgesetzt. Das klingt nicht gerade viel, unter Umständen fallen bei dieser Einschränkung aber Firmen mit einem Gesamtwert zig Millionen Euro heraus. Wichtig war uns an dieser Stelle, dass ein zumindest halbwegs liquider Börsenhandel gesichert ist. Die Maßnahme hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Acht Werte mussten an dieser Stelle den Ring verlassen.
Die verbliebenen Titel haben wir auf den Performance-Prüfstand gestellt. Wichtig war uns, Aktie mit einer anhaltend negativen Kursentwicklung zu eliminieren. Schließlich sollte die günstige fundamentale Ausgangslage auch mit einem erkennbaren Interesse der Investoren einhergehen. Und damit fielen auch die letzten Hüllen. Von den übrig gebliebenen 23 Firmen zeigt nur zehn eine positive Kursentwicklung in den vergangenen sechs Monaten. Von diesen zehn Unternehmen wiederum, waren nur vier in der Lage, auch auf Drei-Monats-Sicht Kursgewinne vorzuzeigen. Zur Einordnung: Der DAX trat in dieser Zeit auf der Stelle. Der Small-Cap-Index SDAX gewann 3,5 Prozent an Wert. Abschließend wollten wir aber nicht voll in ein kurzfristige Korrektur geraten, so dass auch auf Ein-Monats-Sicht eine mindestens positive Kursentwicklung stehen sollte. Übrig geblieben sind nur drei Unternehmen, die den gesamten Kennzahlen-Strip überstanden haben: Borussia Dortmund, PNE Wind und Senator Entertainment.
Borussia Dortmund: Mit gut 3,60 Euro hat sich Aktie des aktuellen Tabellenführers der Fußball-Bundesliga auf den höchsten Stand seit rund zehn Jahren zurückgekämpft. Die sportlichen Erfolge gehen dabei einher mit der wirtschaftlichen Situation. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende Juni) fielen noch einen Tick besser aus als gedacht. Bei einem Anstieg der Konzernerlöse um fast 42 Prozent auf 305 Mio. Euro machte der Gewinn einen Satz von 27,5 auf 51,2 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,45 auf 0,83 Euro. Interessant: Den um Transfererlöse bereinigten Umsatz beziffert Watzke auf 253 Mio. Euro nach 189 Mio. Euro. Wechsel, wie der von Mario Götze zu Bayern München sind aber eine Ausnahme – wirtschaftlich sehr lukrativ, aber sportlich ein herber Verlust. Und so blicken Fans und Investoren gespannt auf die neue Saison. „Wir sind jetzt in der entscheidenden Phase, was die Nachhaltigkeit angeht“, weiß auch Watzke. Eine Botschaft ist dem BVB-Geschäftsführer jedoch ganz wichtig: „Wir werden nie wieder Schulden machen um des sportlichen Erfolgs willen.“ An der Börse kommt dieser Kurs gut an. Zudem wissen die Investoren, dass sich in den vergangenen Jahren bezogen auf den Spielerkader und den Markenwert des BVB enorme stille Reserven in der Bilanz aufgebaut haben. Die Dividende für 2012/13 wollen die Borussen von 0,06 auf 0,10 Euro pro Anteilschein erhöhen. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von 2,8 Prozent. Die Analysten vom Bankhaus Lampe setzen das Kursziel für die BVB-Aktie bei 5,00 Euro an und haben den Titel von Halten auf Kaufen heraufgestuft. Auch boersengefluester.de rät weiterhin zum Einstieg. Der Titel ist – nicht nur verglichen mit anderen internationalen Fußballclubs moderat bewertet – und dürfte daher noch über erkleckliches Kurspotenzial verfügen.
PNE Wind: Mit einem Börsenwert von 165 Mio. Euro erreicht PNE Wind fast schon wieder TecDAX-Niveau. Die Investoren honorieren, dass PNE Wind durch den Verkauf der Offshore-Windparks „Gode Wind“ I, II und II operativ große Fortschritte gemacht hat, auch wenn die Planbarkeit der Ergebnisse bei einem Projektierer wie PNE nur schwer zu bändigen ist. Immer sind Verschiebungen zwischen einzelnen Quartalen und teilweise enorme Vorlaufkosten zu berücksichtigen. Dennoch betont Vorstandschef Martin Billhardt: „Das erste Halbjahr 2013 war ein besonderes in der Historie der PNE Wind AG: Wir haben nicht nur die bisher größte Kapitalmaßnahme in der Unternehmensgeschichte umgesetzt, sondern mit der nach Ende des Berichtzeitraums erfolgten Übernahme der Mehrheitsanteile der WKN AG auch die Weichen für erhebliche Wachstumsmöglichkeiten in der Zukunft gestellt.“ Zum Halbjahr kam PNE Wind bei Erlösen von knapp 22 Mio. Euro auf einen operativen Verlust von 5,6 Mio. Euro. Zuletzt bekräftigte Billhardt jedoch seine bisherige Prognose, wonach in den Geschäftsjahren 2014 und 2015 mit einem kumulierten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 60 bis 72 Mio. Euro zu rechnen sei. Die Kursziele der Analysten liegen derzeit zwischen 4 und 5 Euro, womit der Titel auch auf dem aktuellen Niveau noch genügend Reserven besitzt. Der neu zugekauft Windkraftprojektierer WKN wird ab 1. Juli 2013 in die Finanzberichte der Cuxhavener einfließen.
Senator Entertainment: Eine deutlich heißere Nummer als der BVB oder PNE Wind sind die Anteilscheine des Medienunternehmens Senator Entertainment. Das zeigt sich schon Aktienkurs, der mit rund 1 Euro sich dicht am Penny-Stock-Terrain bewegt. Nachdem 2012 der Kinoknüller „Ziemlich beste Freunde“ die Zahlen von Senator förmlich durch die Decke gehen ließ, müssen die Berliner im laufenden Jahr gegen den hohen Basiseffekt ankämpfen. Zum Halbjahr lagen die Erlöse mit 16,6 Mio. Euro um fast 40 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stürzte von 5,26 Mio. Euro auf minus 0,10 Mio. Euro. Mit so einem deutlichen Rückgang hatte selbst der Vorstandschef von Senator, Helge Sasse, nicht gerechnet. Für das Gesamtjahr rechnet Sasse derzeit mit einem positiven EBIT „im unteren einstelligen Millionenbereich“. Die Investitionen in neue Filmprojekte belaufen sich für 2013 vermutlich auf 8 bis 13 Mio. Euro. Für die kommenden Jahre sind jährlich gar bis zu30 Mio. Euro veranschlagt. Mit anderen Worten: Auf Senator kommt ein erheblicher Liquiditätsbedarf zu. Großartige Flops darf sich das Unternehmen da nicht erlauben. Zurzeit verhandelt Sasse über den Kauf der weltweiten Vertriebsrechte für alle von Relativity Media produzierten Filme. Die Gesellschaft aus Los Angeles ist bereits Vertragspartner von Senator. Da kommt fast ein weniger Neuer-Markt-Feeling auf. Kann gut gehen, ist aber bestimmt nicht jedermanns Sache. Die Senator-Aktie ist, trotz der attraktiven Bewertung, daher höchsten etwas für sehr spekulative Investoren. Vor einem Neuengagement sollten Investoren vermutlich auch besser den Ausgang der Verhandlungen in Amerika abwarten.
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Borussia Dortmund
Kurs: 3,14
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Borussia Dortmund | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
549309 | DE0005493092 | GmbH & Co. KGaA | 346,64 Mio € | 30.10.2000 | Kaufen |
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PNE
Kurs: 11,08
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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PNE | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0JBPG | DE000A0JBPG2 | AG | 848,76 Mio € | 15.12.1998 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Deutsche Biotechwerte sind plötzlich wieder angesagt. Nachdem Titel wie Epigenomics, Morphosys, Paion oder Wilex zuletzt bereits kräftig an Wert gewonnen hatten, steht nun die TecDAX-Gesellschaft Evotec im Fokus der Investoren. Auslöser des jüngsten Kurssprungs ist die Nachricht, dass der US-Biotechinvestor BVF Partners gut 11,8 Millionen Evotec-Aktien zu einem Stückpreis von 2,55 Euro zeichnen wird. Dadurch fließen dem Hamburger Unternehmen rund 30 Mio. Euro Cash zu. Bezogen auf die künftige Aktienzahl von 130.365.452 Stück hat sich der Börsenwert von Evotec zu Wochenbeginn um 38,5 Mio. Euro erhöht.
Darüber hinaus erwarb BVF Partners von TVM V Life Science Ventures eine Option über weitere 11,8 Millionen Evotec-Aktien mit einer Laufzeit von 30 Monaten zu einem bemerkenswerten Bezugspreis von 4 Euro pro Anteilschein. „BVF, ein sehr renommierter US-Investor, ist begeistert über die Zukunftsaussichten von Evotec und hat beschlossen, eine stärkere Position zu sichern, die nicht über den öffentlichen Markt zu erwerben wäre“, sagt Hubert Birner, Managing Partner von TVM. Insgesamt könnte der Anteil von BFV somit auf mehr als 18 Prozent klettern. TVM ist bereits seit einiger Zeit Großaktionär von Evotec.
Angesichts liquider Mittel von 56 Mio. Euro zum Halbjahr 2013 und einer Eigenkapitalquote von fast 67 Prozent, setzte der Einstieg von BVF Spekulationen frei, wonach Evotec womöglich vor einer größeren Übernahme stehe. Entsprechende Gerüchte dementierte Evotec-Vorstandschef Werner Lanthaler jedoch. Offenbar geht es tatsächlich in erster Linie darum, den Einstieg eines namhaften Investors umzusetzen. „Dieses zusätzliche Kapital stärkt weiter unsere Flexibilität, in unsere erstklassige EVT Execute-Strategie im Bereich Outsourcing-Lösungen für die Pharmabranche sowie in unsere EVT Innovate-Strategie, bedeutend mehr Cure X- und Target X-Initiativen mit führenden akademischen Partnern und Biotechnologieunternehmen aufzubauen, zu investieren und diese auszuweiten“, sagt Lanthaler. Da wohl die wenigsten Privatanleger ausgebildete Mediziner sind, hier eine kurze Übersetzung: EVT ist das Börsenkürzel von Evotec. EVT Execute steht für das Sevicegeschäft – also Forschungsdienstleistungen wie Screeningverfahren für Biotech- und Pharmafirmen. Die „Innovate-Strategie“ zielt auf Entwicklungspartnerschaften und Investitionen in eigene Forschungsprojekte ab. Cure X – und Target X-Initiative sind Platzhalter für bestimmte Wirk- und Heilstoffe. Letztlich geht es also darum, dass Evotec ein noch schlagkräftigerer Partner für die Partner aus der Biotech- und Pharmabranche wird.
Die Analysten der ebenfalls in Hamburg sitzenden Montega Research empfehlen die Evotec-Aktie mit Kursziel 3,80 Euro zum Kauf. Close Brothers Seydler hat den fairen Wert gar auf 4 Euro angehoben und bleibt folgerichtig ebenfalls bei der Empfehlung „Buy“. Nachdem die Halbjahreszahlen aufgrund niedriger Meilensteinzahlungen noch einen Verlust von 4,4 Mio. Euro offenbarten, scheint die Evotec-Aktie nun wieder deutlich mehr Fans zu bekommen. Als Entwicklungsdienstleister befindet sich das Unternehmen in einer soliden Nische. Für das laufende Jahr hatte Evotec zuletzt einen Zuwachs des Konzernumsatzes von 87 auf 90 bis 100 Mio. Euro bei leicht steigender Bruttomarge avisiert. Die Forschungsausgaben werden dabei von 8,3 auf etwa 10 Mio. Euro steigen. Unterm Strich dürfte Evotec im laufenden Jahr jedoch deutlich schwarze Zahlen schreiben. Die Aktie sollte ihren jüngsten Schwung noch eine Weile mitnehmen. Boersengefluester.de sieht in dem Papier ebenfalls einen der Top Picks aus dem TecDAX.
Foto: Evotec...
Evotec
Kurs: 8,20
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Evotec | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
566480 | DE0005664809 | SE | 1.455,05 Mio € | 10.11.1999 | Halten |
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So schnell kann sich das Blatt wenden. Nachdem die Aktie der Deutschen Forfait im Mai 2013 in den einschlägigen Anlegerzeitschriften nahezu einstimmig zum Top-Tipp erkoren wurde, schoss die Notiz innerhalb von drei Wochen – ausgehend von 4 Euro – um rund 45 Prozent bis auf 5,88 Euro in die Höhe. Begleitet wurden die Empfehlungen von einer ungewöhnlich großen Präsenz des Unternehmens auf Investorenveranstaltungen. Hintergrund: Die Kölner befanden sich in den Vorbereitungen für die Emissionen einer Mittelstandsanleihe im Volumen von 30 Mio. Euro. Die Tour hat sich gelohnt: Noch am Tag der Emission war der mit einem Kupon von 7,875 Prozent ausgestattete Bond (WKN: A1R1CC) ausverkauft.
Mit dem Aktienkurs ging es seit dem Börsenstart der Schuldverschreibung am 22. Mai allerdings fast nur noch bergab. Mittlerweile kostet der Anteilschein wieder weniger als 4,50 Euro. Womöglich lohnt sich jetzt, nachdem der Titel aus den einschlägigen Musterdepots wieder verbannt wurde, aber allmählich wieder ein Blick auf den Small Cap. Zum Halbjahr liegt der Spezialist für Exportfinanzierungen in Entwicklungsländer zwar noch deutlich hinter den entsprechenden Vorjahreszahlen zurück, doch die Zahlen sollten in den kommenden Quartalen sukzessive besser werden. „Ziel ist es, die Deutsche-Forfait-Gruppe als marktführenden Finanzierungsspezialisten und Asset Manager von Außenhandelsforderungen zu etablieren“, sagt die Vorstandsvorsitzende Marina Attawar.
Dabei funktioniert das Geschäftsmodell folgendermaßen: Die Deutsche Forfait kauft von Kreditversicherungen bzw. lokalen Banken besicherte Forderungen von Exporteuren oder Banken und veräußert diese an Investoren weiter. Vorteil für die Ausfuhrgesellschaften: Sie erhalten einen raschen Liquiditätszufluss, verbessern ihre Bilanzqualität und trennen sich von dem Risiko. Die Deutsche Forfait wiederum kauft die Forderungen mit einem – vom Risikograd des Geschäfts und dem Zahlungsziel abhängigen – Discount zum Rechnungsbetrag. Eingesetzt wird das Forfaitierungsinstrument meist bei Geschäften mit Schwellenländern, da hier die Zahlungsziele besonders lang bzw. das Adressausfallrisiko überdurchschnittlich hoch ist.
Waren die Investoren, an die die Deutsche Forfait ihre Forderungen weiterverkauft, bislang meist speziell ausgerichtete Banken oder größere Institute aus den Emerging Markets, wollen die Kölner künftig neue Kundengruppen wie Versicherungen oder Pensionskassen erschließen, in dem sie Forderungen unter ein Fonds-Dach bündeln. Es findet quasi eine Verbriefung von Einzelrisiken statt – das Unternehmen spricht von einem „Trade Finance Fondskonzept“. Vertrieben sollen die Anteile über die neue gegründete Tochtergesellschaft Deutsche Kapital Limited (DKL) mit Sitz in Dubai. „Erste Platzierungsergebnisse werden gegen Ende des dritten Quartals erwartet“, betont die Deutsche Forfait. Das Volumen der Fonds soll zunächst bei etwa 50 Mio. Euro liegen und quartalsweise um bis zu 40 Mio. Euro erhöht werden. Ausgelegt ist das Konstrukt auf eine Gesamthöhe von rund 400 Mio. Euro.
Im ersten Halbjahr 2013 belastete der Fondsaufbau das Konzernergebnis noch mit 0,4 Mio. Euro, zudem drückten die Emissionskosten der Anleihe auf die Profitabilität. Bei einem um zwölf Prozent auf 309,5 gesunkenen Forfaitierungsvolumen sank der Gewinn von 1,5 auf 1,0 Mio. Euro. Doch nun – gestärkt durch die frischen Mittel des Bonds – will die Deutsche Forfait Gas geben: Mittelfristig soll ein jährliches Forfaitierungsvolumen mehr als 1 Mrd. Euro durch die Bücher gehen. Große Märkte wie China und Afrika (Ghana, Nigeria) werden noch stärker beackert. Demnach dürfte 2013 für die Deutsche Forfait eine Art Übergangsjahr werden, wenngleich das zweite Halbjahr bereits eine klare Verbesserung der Zahlen verspricht. Insgesamt rechnet der Vorstand mit einem „deutlich positiven Konzernergebnis“. Zur Einordnung: 2012 kamen die Kölner bei einem Forfaitierungsvolumen von 675 Mio. Euro auf eine Rohergebnis von 13 Mio. Euro und einen Nettogewinn von 2,5 Mio. Euro. Im Kurs verarbeitet sein, sollte der Mitte Juli gemeldete Wechsel im Aktionärskreis. So stieg der langjährige Großaktionär M.M. Warburg aus und verkaufte sein Paket von 20,5 Prozent an den britischen Geschäftsmann Shahab Manzouri. Dem Vernehmen nach soll es sich um ein „langfristiges Investment“ handeln.
Auf dem gegenwärtigen Niveau bringt es das Unternehmen auf einen Börsenwert von 30,5 Mio. Euro. Knapp 60 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Die nächste wichtige Unterstützung befindet sich im Bereich um 4 Euro. Bis dahin hat die Notiz noch etwa zehn Prozent Abwärtspotenzial. Unter Timing-Aspekten bietet es sich also an, die weitere Entwicklung zunächst noch ein wenig von der Seitenlinie aus zu verfolgen. Sollte die Notiz der Deutschen Forfait den Aufwärtstrend der vergangenen Tage fortsetzen, würde sich spätestens bei knapp 5 Euro ein gutes Kaufsignal ergeben. Andererseits sollte der Bereich um 4 Euro eine gute Einstiegsbasis bilden.
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Beinahe hätte der mittlerweile inhaftierte Uralkali-Chef Wladislaw Baumgertner nicht nur den Kali-Markt erschüttert, sondern auch einen DAX-Wechsel ausgelöst. Schließlich sorgten seine aggressiven Preisankündigungen Ende Juli für einen Kurseinbruch bei K+S von im Tief 40 Prozent. Binnen weniger Tage lösten sich mehr als 2 Mrd. Euro an Börsenwert in Luft auf – die Kapitalisierung von K+S schrumpfte auf 3,05 Mrd. Euro. Trotz eines hohen Streubesitzanteils von 90 Prozent schien der DAX-Platz von K+S damit zwischenzeitlich so gut wie verloren zu sein. Und mit der erst vor einem Jahr für Continental aus dem DAX entlassenen Metro sowie dem Chemiekalienhändler Brenntag standen zwei potenzielle Nachrücker bereits parat.
Wenn der Arbeitskreis Aktienindizes am 4. September zu seiner großen Sitzung zusammenkommt, scheint ein Wechsel im DAX nun aber kein Thema mehr zu sein. Dank der Kursstabilisierung in den vergangenen Tagen hat K+S den Kopf vermutlich noch einmal aus der Schlinge gezogen. Laut den aktuellen Berechnungen belegt K+S beim Börsenwert den Rang 40, bezogen auf den Orderumsatz kommt das zuletzt super rege gehandelte Unternehmen sogar auf Platz 15. Maßgeblich sind dabei die Durchschnittskurse der letzten 20 Börsentage im August. Seinen DAX-Platz verliert ein Unternehmen bei der regulären Überprüfung nur, wenn es in einem der beiden Kriterien einen Rang höher als 40 besitzt und der potenzielle Aufsteiger in beiden Kategorien mindestens Platz 35 einnimmt.
Auch wenn K+S noch einmal die Kurve gekriegt hat, Glück gebracht hat das Blue-Chip-Barometer dem Kali- und Salzproduzenten nicht. Als Anfang September 2008 die Beförderung vom MDAX in den DAX verkündet wurde, hatte die K+S-Aktie mit einem Kurs von 72 Euro ihren Mitte Juni 2008 erreichten Zenit von 91,78 Euro (intraday) bereits überschritten. Seit dem Tag der DAX-Aufnahme am 22. September 2008 hat die K+S-Aktie um 65 Prozent an Wert eingebüßt. Selbst unter Einbeziehung der zwischenzeitlich gezahlten Dividenden von insgesamt 6,30 Euro ergibt sich noch immer ein Minus von fast 54 Prozent. Der DAX hat in diesem Zeitraum um 32 Prozent zugelegt. Neben MLP und dem Pharmaunternehmen Altana zählt K+S damit zu den Musterbeispielen, wonach ein DAX-Aufstieg kursmäßig auch nach hinten losgehen kann. Komplett verstummt sind Spekulationen, wonach die Tage im DAX auch die Commerzbank gezählt sind. Kein Wunder: Seit Anfang Juli ist der Aktienkurs des Geldhauses um fast 50 Prozent in die Höhe geschossen.
Veränderungen – und zwar nicht zu knapp – wird es dafür in den anderen Indizes MDAX, SDAX und TecDAX geben. Als heißer Kandidat für den MDAX gilt Evonik Industries. Dabei hat das Spezialchemie-Unternehmen seit dem Börsenstart am 25. April 2013 bislang keine wirklich überzeugende Visitenkarte abgegeben. Die Eröffnungsnotiz von 33 Euro hat das Papier bislang nicht wieder gesehen. Bereits Anfang August mussten die Essener ihre Ziele für 2013 nach unten anpassen. Zurzeit belegt Evonik bei Kapitalisierung und Börsenumsatz die Ränge 20/42. Grund für die vergleichsweise niedrigen Order: Nur gut 14 Prozent der insgesamt 466 Millionen Evonik-Aktien befinden sich momentan im Streubesitz. Beinahe 68 Prozent hält die RAG Stiftung. Knapp 18 Prozent besitzt die Private Equity-Gesellschaft CVC. Bemerkenswert: Bezogen auf die komplette Aktienstückzahl kommt Evonik auf eine stattliche Kapitalisierung von 12,9 Mrd. Euro. Das entspricht ziemlich genau dem Börsenwert von RWE. Auch sonst liegen die beiden Firmen eng beieinander. Schließlich ist der Konzernsitz des Stromversorgers am Opernplatz in Essen keine 200 Meter von der Evonik-Zentrale entfernt. Für die Indexhüter gilt es bei Evonik nun Fingerspitzengefühl zu beweisen. Für einen „schnellen“ MDAX-Aufstieg müsste Evonik bei beiden Kriterien – Börsenwert und Umsatzrang – besser als Platz 40 liegen. Bezogen auf die Handelsaktivität reißt Evonik aber diese Messlatte. Demnach greifen die Regeln für eine „reguläre“ Indexaufnahme. Demnach muss ein MDAX-Kandidat bei beiden Anforderungen mindestens auf Platz 60 rangieren. Andererseits sollte es auch einen entsprechenden Abstiegskandidaten geben, der die 60/60-Regel verfehlt. Und hier könnte es eng werden. Gemessen an der tatsächlichen Größe würde Evonik aber wohl gut in den MDAX passen.
Eindeutiger ist die Lage bei Osram Licht. „Das Unternehmen wird auf jeden Fall in den MDAX aufsteigen“, sagt Silke Schlünsen, beim Frankfurter Bankhaus Close Brothers Seydler für den Bereich Designated Sponsoring verantwortlich. Die Anfang Juli von Siemens via Spin-off an die Börse entlassene Gesellschaft erreicht bei der Kapitalisierung Platz 12 und beim Börsenumsatz – gebräuchlich ist hier auch der Begriff Turnover – den Rang 10. Bezogen auf alle Anteilscheine bringt Osram derzeit knapp 3,2 Mrd. Euro auf die Waagschale und erreicht damit sehr ordentliches MDAX-Niveau. Seit dem Start auf dem Parkett hat sich das Papier prima entwickelt, daran ändert auch die leichte Korrektur der vergangenen Tage nichts. Angesichts der klaren Ausgangslage, gibt es allerdings auch keinen Überraschungseffekt. Dennoch: Boersengefluester.de geht davon aus, dass sich die Osram-Aktie in den kommenden Monaten überdurchschnittlich gut zum MDAX entwickeln sollte. Ursprünglich war Osram dem Technologiesektor zugeordnet und wäre damit in den TecDAX gewandert. Ende August hat sich die Börse aber anders entschieden und Osram einem klassischen Sektor zugeordnet – womit der Weg in den MDAX geebnet war. Dem Vernehmen nach hat Osram auf diese Eingruppierung gedrängt, da sich das Unternehmen im MDAX besser aufgehoben sah.
Stochern im Nebel, ist die Spekulation über die künftige Börsenheimat der RTL Group. Im Juni gelang dem ursprünglich nur in Luxemburg gehandelten Medienkonzern bereits die Aufnahme in den SDAX. Gemessen an der Kapitalisierung gilt das Unternehmen sogar als MDAX-Kandidat. Fraglich ist aber, wie die Deutsche Börse den Handelsumsatz bewertet. Normalerweise ziehen die Indexhüter die Aktivitäten auf Xetra und Frankfurt in ihre Berechnungen ein. Denkbar ist allerdings, dass es bei RTL hier Abweichungen gibt. Zunächst einmal werden die Anleger ihren Blick ohnehin auf die Auszahlung der Zwischendividende von 2,50 Euro pro Anteilschein richten. Am 2. September wird das Papier mit Dividendenabschlag gehandelt. Die Auszahlung ist für den 5. September vorgesehen. Für RTL stehen damit innerhalb weniger Tage wichtige Termine an. Der Titel hat sich seit der Einführung in Deutschland super entwickelt. Die Analysten trauen dem Wert im Schnitt aber noch gut zehn Prozent Potenzial zu.
Wo es Aufsteiger gibt, müssen auch Werte weichen. Im MDAX gelten BayWa (60/60), Rational (48/57) und Puma (56/48) als akut gefährdet. Der Großküchenspezialist Rational musste zuletzt eine Gewinnwarnung für 2013 herausgeben. Von dem Schock hat sich der Kurs aber überraschend gut erholt, denn eigentlich waren in der stattlichen Bewertung der Rational-Aktie keine Enttäuschungen vorgesehen. Die Puma-Aktie hängt bereits seit vier Jahren in einem Seitwärtstrend fest – angesichts der Querelen auf Vorstandsebene und den schlechten Zahlen ist das aber kein Wunder. Mehr als 75 Prozent der Puma-Aktien sind dem Luxuskonzern Kering (Gucci, Brioni, Saint Laurent, Stella McCartney) zuzurechnen. Besser bekannt sind die Franzosen vermutlich noch unter ihrem alten Namen PPR. Die schlechtesten Karten hat aber klar der Mischkonzern BayWa. Für die Münchner dürfte es nach genau vier Jahren MDAX nun „Servus“ heißen. Sollte der Arbeitskreis Aktienindizes mit Evonik und Osram Licht zwei Unternehmen in den MDAX befördern, müssten also – neben BayWa – entweder Rational oder Puma noch weichen. „Da das Kriterium der Börsenkapitalisierung in der Regel stärker gewichtet wird, müsste es Puma treffen“, sagt Index-Expertin Schlünsen. Unter diesem Blickwinkel könnte der Kelch an Rational also noch einmal vorbeigehen. Die interessantere Aktie ist Rational, verglichen mit Puma, allemal.
Eine Etage tiefer, im SDAX, ist es ebenfalls spannend. Als Mindestanforderung für die Aufnahme in den Small-Cap-Index gelten Platzierungen für Börsenwert und Umsatz von jeweils mindestens 110 in der Rangliste. Umgekehrt steht in den Regeln, dass ein Unternehmen aus dem Index genommen werden kann, wenn es hinsichtlich Turnover oder Kapitalisierung schlechter als Rang 110 platziert ist. Als „Neueinsteiger“ werden der Immobilienkonzern Deutsche Annington (63/70) sowie der Gabelstaplerhersteller Kion (61/58) gehandelt. Sollte Evonik nicht für den MDAX berücksichtigt werden, käme der Spezialchemiekonzern als Dritter im Bunde hinzu. Darüber hinaus benötigen die MDAX-Absteiger BayWa und Puma oder Rational einen Platz im SDAX. Keinerlei Diskussionen gibt es um Praktiker. Die Baumarktkette muss den SDAX verlassen. Dabei ist es ohnehin verwunderlich, dass die Deutsche Börse das insolvente Unternehmen nicht bereits vorzeitig des Feldes verwiesen hat.
Praktiker relativ sicher folgen, werden wohl SKW Stahl (109/106) und der Medienkonzern Highlight Communications (106/99). Spekuliert wird in dieser Konstellation um den vierten Absteiger: Die schlechtesten Karten hat derzeit SMT Scharf (105/97), dabei kam der Spezialist für Beförderungssystem im Bergbau erst vor einem Jahr neu in den SDAX. Der fast schon dauerhaft abstiegsgefährdete Stromversorger MVV Energie (88/117) könnte also wieder einmal Glück haben. Auf der Kippe steht aber auch der Gebäudetechnikspezialist Centrotec (103/84). Gemessen am Börsenwert präsentiert er sich klar schlechter als MVV, dafür wird die Aktie lebhafter gehandelt. Hornbach Holding (69/111) scheidet vermutlich schon deshalb nicht aus, weil mit Praktiker bereits ein Unternehmen aus der Baumarktbranche den Index verlässt. Zudem hat Hornbach eine komfortable Kapitalisierung.
Eine andere Variante würde sich ergeben, wenn Evonik sich nicht für den MDAX, sondern für den SDAX qualifizieren würde. Dann käme nur Osram für BayWa in den MDAX. Puma und Rational würden ihren MDAX-Platz behalten. Neu im SDAX wären dann Deutsche Annington und Kion – sowie BayWa als MDAX-Absteiger. Den Small-Cap-Index verlassen, müssten in diesem Fall wohl Praktiker, SKW Stahl und Highlight.
Weniger komplex ist die Situation im TecDAX. Für ein „Fast Entry“ müsste ein Unternehmen bei Kapitalisierung und Umsatz jeweils besser als Platz 25 sein – so gut ist derzeit aber kein potenzieller Nachrücker. Daher gelten die Regeln für den „Regular Entry/Exit“. Demnach kann eine Gesellschaft in den TecDAX aufgenommen werden, wenn sie bei Börsenwert und Handelsvolumen mindestens Rang 35 einnimmt. Umgekehrt kann eine Aktie au dem TecDAX genommen werden, wenn sie bei Umsatz oder Börsenwert schlechter als Platz 35 rangiert. Demnach muss Euromicron (36/30) um seine Mitgliedschaft fürchten. Um den Platz des Netzwerkspezialisten rangeln sich mit Compugroup (20/32), Nemetschek (27/29) und PNE Wind (35/27) gleich drei Unternehmen. Die besten Karten hat dabei Compugroup. Der Hersteller von Software für den Gesundheitsbereich gilt schon länger als TecDAX-Aspirant. Anfang August mussten die Koblenzer allerdings ihre Prognose für 2013 stutzen. Das führte zu einem Kursrutsch von rund 17 Prozent, wovon Compugroup erst einen Teil wieder aufholen konnte. Der Bausoftwarespezialist Nemetschek hätte wohl nur dann eine Chance, wenn neben Euromicron noch ein anderes Unternehmen aus dem TecDAX herausgenommen würde. Gelegentlich fällt hier der Name Süss Microtec. Vermutlich wird der Halbleiterzulieferer jedoch noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen.
Unterm Strich wird sich die Indexlandschaft mit der Überprüfung im September deutlich wandeln. Angesichts großvolumiger Neuemissionen wie Deutsche Annington, Evonik, Kion oder Osram bekommen die Indizes prominente Neuzugänge. Schaden kann das sicher nicht. Im Hinterkopf sollten Anleger zudem die Offerte von Deutsche Wohnen an die Aktionäre von GSW Immobilien haben. Zwar hat der Zusammenschluss noch keine Bedeutung für den September-Termin. Sollte der Streubesitz bei GSW Immobilien im Zuge der Übernahme jedoch unter die Marke von zehn Prozent sinken, würde erneut ein Platz im MDAX frei. Dann wird – auch außerhalb der Reihe – schnell ein Nachfolger gesucht.
Weitere Hintergründe zum Regelwerk der Deutsche Börse finden Sie HIER...
K+S
Kurs: 10,46
Commerzbank
Kurs: 15,73
Evonik Industries
Kurs: 16,73
Osram Licht
Kurs: 0,00
RTL Group
Kurs: 26,65
Rational
Kurs: 824,00
Kion Group
Kurs: 31,86
© boersengefluester.de | Redaktion
Klingt nach einer verrückten Geschichte. Als die beiden DAB Bank-Mitgründer Martin Kölsch und Matthias Kröner im Jahr 2003 den Vorläufer der heutigen Fidor Bank gründeten, tauchte der Begriff Web 2.0 erstmals in der amerikanischen Presse auf. Ein Jahr später ging Facebook ans Netz. Von Social Investing oder Crowd Funding, geschweige denn digitalen Währungen wie Bitcoins, war noch gar nicht die Rede. Doch Kölsch und Kröner, die bereits mit Idee einer Direktbank den richtigen Riecher hatten, scheinen nun erneut Recht zu bekommen. Das Internet mit all seinen Community-Ausprägungen zieht immer stärker auch in die Finanzwelt ein. Anleger orientieren sich bei ihren Investments an besonders erfolgreichen Akteuren aus speziellen Communities, die Idee einer Kreditvergabe unter Umgehung des klassischen Bankensystems gewinnt – besonders im Ausland – immer mehr Fans. Kein Wunder, dass plötzlich auch die Fidor Bank ein angesagtes Investment geworden ist. Schließlich ist das Institut der heimische Prototyp einer Mitmach-Bank mit Community-Gedanken.
Im März 2007 startete das Institut seine Börsenkarriere im schwach regulierten Entry Standard, geriet aber bereits wenig später voll in den Sog der Finanzkrise. Der Aktienkurs von Fidor rauschte bis Ende 2008 von 17 Euro bis auf 2,50 Euro im Tief. Finanzwerte galten zu dieser Zeit per se als potenzielle Pleitekandidaten. Dabei machte Fidor eine ganz ordentliche Entwicklung durch: 2009 – knapp zwei Jahre nach dem Antrag – bekamen die Münchner eine Vollbanklizenz. Ein Jahr später führte die „Community-Bank“ Internet-Payment-Dienste ein. Das FidorPay-Konto ist zu einer Mischung aus traditionellem Konto und digitaler Geldbörse für alle möglichen Geschäfte im Netz geworden. Zuletzt hat das Institut das Firmenkundengeschäft kräftig angeschoben und bietet nun auch Web-Lösungen für Finanzdienstleister oder Spieleentwickler an. Nennenswerte Gewinne erzielte Fidor bis dato nicht, das nötige Geld kam regelmäßig über Kapitalerhöhungen herein.
Mitte Juli 2013 folgte der nächste Paukenschlag in Form einer Partnerschaft mit dem Betreiber des Bitcoin-Marktplatzes Bitcoin.de. „Mit der Fidor Bank als Partner wird die virtuelle Währung Bitcoin nach nur vier Jahren vom anfänglich belächelten Internet-Spielgeld immer mehr zur ernstzunehmenden Alternativ-Währung“, kommentierte Bitcoin-Geschäftsführer Oliver Flaskämper den Deal. Erst kürzlich hat das Bundesfinanzministerium die digitale Währung als privates Geld anerkannt. Technisch ist von einem Zahlungsmittel in „multinationalen Verrechnungskreisen“ die Rede. Rechtliche Probleme – zumindest hierzulande – dürfte es für die Kooperation von Bitcoin und Fidor Bank also nicht geben. Dennoch haben beide Parteien die Bafin um ihre Erlaubnis gebeten.Fidor stellt das Haftungsdach für den Bitcoin-Handel, Bitcoin.de agiert in der Rolle des Vermittlers.
Einen Monat nach Bekanntgabe der Bitcoin-Deals wechselte die Aktie der Fidor Bank dann in den Rally-Modus. Auslöser waren die Nachrichten, die Kröner seinen Anlegern auf der Hauptversammlung (HV) am 16. August im Künstlerhaus am Münchner Lenbachplatz präsentierte – obwohl sie eigentlich gar keine wirklichen Neuigkeiten waren. Wichtigster Punkt: Der bereits im April 2013 angekündigte Einstieg der JZ Erste Beteiligungs GmbH mit einem Anteil von 25,2 Prozent wurde endlich von der Bafin abgesegnet und ist somit perfekt. Die Private Equity-Gesellschaft schießt via Kapitalerhöhung brutto rund 7 Mio. Euro bei den Münchnern ein. Zudem hat die französische XAnge Private Equity ihr bereits seit November 2008 bestehendes Engagement von gut 413.000 Anteilscheinen um rund 78.000 Fidor-Aktien aufgestockt. Die Stücke stammten aus einem Rückkaufprogramm von 2008. Insgesamt dürfte der Streubesitz nach den jüngsten Transaktionen damit auf 19,6 Prozent gesunken sein.
Verstärkt wurde der Kursanstieg zusätzlich durch die üblichen Mechanismen im Nebenwerte-Sektor wie etwa die Aufnahme in Musterdepots. Ergebnis: Seit der Hauptversammlung hat die Fidor-Aktie nun um 37 Prozent an Wert gewonnen. Damit kommt die Fidor Bank auf eine Kapitalisierung von knapp 40 Mio. Euro. Mit herkömmlichen Bewertungszahlen lässt sich der Titel derzeit kaum fassen. Für 2013 hatte Kröner im Geschäftsbericht einen Verlust angekündigt, ab 2014 rechnet er dann mit positiven Ergebnisbeiträgen. Eine Indikation über die momentane Verfassung der Gesellschaft geben die für September avisierten Halbjahreszahlen. Möglicherweise ist die Zeit nun wirklich reif für eine Bank wie Fidor. Auf den heftigen Kursanstieg der vergangenen Wochen dürfte zunächst aber eine Konsolidierung folgen. Nach einer Faustregel kann diese rund 50 Prozent des Zugewinns ausmachen. Demnach würde sich erst wieder ein Einstieg bei Kursen von deutlich unter 6 Euro lohnen. Unabhängig davon: Langjährige Fidor-Anteilseigner dürfte ziemlich froh sein, dass nun auch die Aktie endlich mitmacht. Zuvor gab es schließlich fast vier Jahre nichts zu verdienen mit dem Anteilschein der Mitmach-Bank.
Foto: © ulifunke.com / bitcoin.de
Einen Gastbeitrag zum Thema Social Trading finden Sie HIER...
Fidor Bank
Kurs: 0,00
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Fidor Bank | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0MKYF | DE000A0MKYF1 | 0,00 Mio € | 01.01.1970 | Halten |
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Spätestens mit der Übernahmeofferte von Deutsche Wohnen an die Aktionäre der Berliner GSW Immobilien sind die Anteilscheine von Wohnimmobilienfirmen wieder in den Fokus der Investoren gerückt. Kein Wunder: Gemeinsam verfügen die beide im MDAX gelisteten Unternehmen über fast 150.000 Wohneinheiten (WE) und stehen für einen addierten Börsenwert von annähernd 4 Mrd. Euro. Mittelfristig gilt das fusionierte Unternehmen sogar als DAX-Kandidat. Gemessen an den Wohneinheiten kommen hierzulande unter den börsennotierten Gesellschaften nur noch Deutsche Annington (179.000 WE), Gagfah (144.000 WE), LEG Immobilien (94.000 WE) und TAG Immobilien (70.000 WE) auf vergleichbare Größenordnungen. Neben diesen Branchenriesen haben sich in den vergangenen Jahren aber auch eine ganze Reihe deutlich kleinere Gesellschaften auf dem Kurszettel etabliert. Insgesamt 23 Unternehmen sind in der Datenbank von boersengefluester.de dem Bereich Wohnimmobilien zugeordnet. Der Börsenwert dieser Firmen reicht von weniger als 10 Mio. Euro bis hin zu mehr als 4 Mrd. Euro (Deutsche Annington).
Mit gut 16.000 Wohnungen einen Mittelplatz, nimmt hier die bei den meisten Anlegern wohl eher unbekannte Grand City Properties ein. Dabei beträgt die Kapitalisierung des im nur schwach regulierten Börsensegment Entry Standard gelisteten Unternehmens immerhin 483 Mio. Euro – 44,7 Prozent davon befinden sich im Streubesitz. Größter Anteilseigner ist mit 43,67 Prozent die Investmentgesellschaft Edolaxia Limited, aber auch Merrill Lynch ist mit knapp 4,7 Prozent engagiert. Wer sich hinter den einzelnen Aktionären verbirgt, ist jedoch kaum nachvollziehbar. Auffällig: Seit dem Börsenstart fährt die in Luxemburg ansässige Grand City Properties einen forschen Expansionskurs in Sachen Kapitalaufnahme. Neben zwei Barkapitalerhöhungen im Gesamtvolumen von rund 50 Mio. Euro, emittierte die Gesellschaft im Oktober 2012 eine Wandelanleihe über 100 Mio. Euro. Dieser Bond wurde von den Investoren mittlerweile bereits zu gut 80 Prozent in Aktien getauscht. Zuletzt brachte Grand City Properties zwei Anleihentranchen zu jeweils 100 Mio. Euro – bei ganz überwiegend institutionellen Investoren – unter. Die Anfang September zu einer Serie zusammengefassten Bonds (ISIN: XS0937063310) laufen sieben Jahre, sind mit einem Kupon von 6,25 Prozent ausgestattet und haben von S&P das Rating „BB–" bekommen.
Anleger, die in Internet nach Informationen über Grand City Properties suchen, werden schnell fündig: Es gibt zahlreiche Interviews, TV-Beiträge – und natürlich bietet auch die Homepage www.grandcityproperties.com die einschlägigen Informationen. Grand City Properties konzentriert sich nach eigenen Angaben auf „Wohnimmobilien mit hohem Wertsteigerungspotenzial, die in punkto Leerstandsquote und Mietniveau Optimierungspotenzial bieten“. Die Portfoliogrößen liegen zwischen 300 und 2000 Einheiten, die meisten Anlagen befinden sich in Nordrhein-Westfalen und Berlin. Eine Strategie, die ein wenig an TAG Immobilien erinnert. Deren Vorstandschef, Rolf Elgeti, konzentriert sich ebenfalls auf Wohnungen mit „Entwicklungs- und Ertragspotenzial“. Auch Grand City Properties setzt darauf, durch eine verringerte Leerstandsquote, Mieterhöhungen und Sanierungsmaßnahmen den Wert des Portfolios zu erhöhen. Mit Erfolg: Laut der Gewinn- und Verlustrechnung für 2012 entfallen immerhin 78 Mio. Euro auf den Bewertungseffekt – bei „normalen“ Erlösen von gut 60 Mio. Euro. Zum Halbjahr 2013 steuerte die Neubewertung des Immobilienbestands fast 48 Mio. Euro zum Betriebsergebnis von gut 69 Mio. Euro bei. Um es klar zu sagen: Hierbei handelt es sich um nichts Anrüchiges, sondern ist Teil des Geschäftsmodells von Grand City Properties. Riskant werden kann es allerdings dann, wenn die Immobilien an Wert verlieren sollten. Geprüft werden die Bewertungsansätze von dem Immospezialisten Jones Lang LaSalle.
Weniger schön sind die zahlreichen kritischen Berichte im Internet über den Zustand einzelner Anlagen. Betroffene Mieter klagen über heruntergekommene Wohnungen mit Schimmelbildung und ausbleibenden Reparaturen. Zwar ist kaum abschätzbar, auf wie viel Prozent der Wohnungen die beschriebenen Mängel wirklich zutreffen. Ein fader Beigeschmack bleibt jedoch. Der Hinweis im jüngsten Zwischenbericht, dass das Unternehmen durch Gartenanlagen, Spielplätze, Sportmöglichkeiten oder die Renovierung betagter Fassaden für eine möglichst hohe Mieterzufriedenheit sorgen will, muss sich in der Praxis beweisen. Finanzinvestoren, Immobiliengesellschaften und Mieterinteressen – eine offenbar sehr schwierige Dreiecksbeziehung.
Auf allgemeine Zuneigung sind hingegen die Halbjahreszahlen von Grand City Properties gestoßen. Immerhin kletterte der Fund From Operation (FFO) von 3,6 auf 8,1 Mio. Euro. Der FFO ist die für Immobiliengesellschaften maßgebliche Kennzahl und basiert auf dem um Abschreibungen, Bewertungsveränderungen und sonstige außerordentliche Effekte bereinigten Gewinn nach Steuern. Bezogen auf das aktuelle Portfolio ergibt sich gar ein FFO von 14,3 Mio. Euro. Den Net Asset Value (NAV) gibt das Unternehmen per Ende Juni 2013 mit 448 Mio. Euro an. Damit übersteigt die gegenwärtige Marktkapitalisierung den Nettoinventarwert um etwa sieben Prozent – keine sonderlich günstige Relation, aber noch akzeptabel. Zur Einordnung: TAG Immobilien und LEG Immobilien werden zurzeit mit einem Abschlag von jeweils zehn Prozent auf den NAV gehandelt, bei der Gagfah beträgt der Discount 28 Prozent, die Deutsche Annington erfährt einen Abschlag von 3,5 Prozent. Die Kölner Wohnungsgesellschaft GAG Immobilien ist gar für einen Discount von mehr als 60 Prozent zu haben, bei KWG Kommunale Wohnen beträgt die Lücke 40 Prozent. Lediglich bei Deutsche Wohnen (+ 4 Prozent) und GSW Immobilien (+9 Prozent) sind die Investoren derzeit bereit, eine Prämie auf den NAV zu bezahlen.
Punkten kann Grand City Properties dagegen bei dem Verhältnis von Kreditvolumen zum Verkehrswert der Immobilien – in Finanzkreisen „Loan To Value“ (LTV) genannt: Es beträgt nur 43,9 Prozent. Der Mittelwert bei den Vergleichsunternehmen ist hier eher im Bereich um 55 Prozent anzusiedeln. Grand City Properties spricht folgerichtig von einer „konservativer Kapitalstruktur mit geringen Leverage-Risiken“. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Halbjahr gut 40 Prozent. Die liquiden Mittel für weitere Zukäufe beziffert der Vorstand auf 136 Mio. Euro. Ohnehin scheinen zunächst erstmal keine weiteren Kapitalmaßnahmen geplant.
Nach rund fünf Monaten ohne große Kursbewegung hat sich die Notiz von Grand City Properties zuletzt fester präsentiert – auch die Handelsumsätze zogen an. Noch ist das Papier aber ein ziemlicher Exot auf dem Kurszettel. Hinzu kommt, dass die Konstruktion mit dem Sitz in Luxemburg nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Eine Coverage der Aktie durch Analysten gibt es ebenfalls noch nicht. Zurzeit wird die Gesellschaft eher als Anleihen-Emittent, denn als Aktie von den Investoren wahrgenommen. Vielleicht ist der Deal zwischen Deutsche Wohnen und GSW Immobilien aber ein Startschuss für Investoren, sich nach anderen interessanten Immobilienaktien umzuschauen. Dann sollten sie auch auf Grand City Properties stoßen.
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GSW Immobilien
Kurs: 71,00
Grand City Properties
Kurs: 11,40
Grand City Properties
Kurs: 11,40
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Grand City Properties | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1JXCV | LU0775917882 | SA | 2.008,54 Mio € | 29.05.2012 | Halten |
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So etwas nennt man wohl stabile Seitenlage. Seit mittlerweile zwei Jahren bewegt sich der Aktienkurs von Greiffenberger in einer engen Spanne zwischen etwa 5,30 und knapp 6 Euro. Der Ausbruch nach oben will einfach nicht gelingen, dabei gibt es an der Bewertung des Small Caps so gut wie nichts auszusetzen. Woran liegt es also, dass der Aktienkurs nicht den Weg nach oben findet? Ein Blick auf die Umsatzentwicklung der vergangenen zehn Jahre offenbart den großen Mangel – die fehlende Wachstumsdynamik. Im vergangenen Jahr erlöste Greiffenberger im Konzern mit 158 Mio. Euro zwar eine neue Bestmarke. Verglichen mit dem 2004er-Erlös von 146 Mio. Euro wirkt das Plus aber relativ bescheiden.
Die Einnahmen der Augsburger teilen sich auf drei komplett verschiedene Bereiche auf: Mit einem Anteil von zuletzt 61 Prozent am wichtigsten ist die Antriebstechnik. Die Tochter ABM Greiffenberger liefert Getriebe und Elektromotoren für den Maschinen- und Anlagenbau. Die EBIT-Marge (Gewinn vor Zinsen und Steuern in Relation zum Umsatz) erreichte 2012 rund fünf Prozent. Mittelfristig steuert Greiffenberger hier eine Größe von acht Prozent an. Positiv: Zum Halbjahr 2013 haben sich die Augsburger bereits auf sechs Prozent vorgetastet. Von solchen Fortschritten ist der zweitgrößte Bereich „Metallbandsägeblätter & Präzisionsbandstahl“ momentan ein ganzes Stück entfernt. Bei um sechs Prozent rückläufigen Erlösen sackte das Betriebsergebnis um 46 Prozent ein. Noch deutlicher – nämlich um 28 Prozent – fielen die Erlöse im mit Abstand kleinsten Bereich „Kanalsanierungstechnologie“ zurück. Ein Großteil der Schmelze dürfte allerdings auf die lange Zeit frostigen Außentemperaturen zurückzuführen sein. Per Ende Juni 2013 musste sich Greiffenberger hier mit einer schwarzen Null zufrieden geben. In den vergangenen vier Jahren hielten sich die Erlöse im Bereich Kanalsanierung stets nahezu konstant bei etwa 16 Mio. Euro.
Für das Gesamtjahr rechnet Vorstandschef Stefan Greiffenberger mit einem Konzernumsatz zwischen 156 und 160 Mio. Euro. Zum Ende des ersten Quartals hatte er noch von einer „leichten Umsatzsteigerung“ gegenüber dem Vorjahreswert von 158 Mio. Euro gesprochen. Letztlich läuft es also wohl auf einen Umsatz ziemlich genau in Vorjahreshöhe hinaus. Das EBIT setzt Greiffenberger in einer Spanne von 5,7 bis 7,2 Mio. Euro an. Damit ist – verglichen mit der Durchschnittsrendite von knapp 5,5 Prozent aus den vergangenen drei Jahren – ein Margenrückgang absehbar. Zu beachten ist jedoch, dass in der Prognose bereits 1,7 Mio. Euro Sonderaufwand für die Inbetriebnahme des Werks im polnischen Lublin für den Bereich Antriebstechnik berücksichtigt sind. Reibungslos läuft das Bauvorhaben momentan allerdings nicht. „Es wurde in den vergangenen Wochen erkennbar, dass die Baumaßnahmen derzeit hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurückliegen. ABM arbeitet aktuell an einer Lösung der in der Gebäudeerstellung aufgetretenen Schwierigkeiten, um eine Rückkehr in den ursprünglichen Zeitplan zu erreichen“, heißt es im vor wenigen Tagen vorgelegten Zwischenbericht. Ursprünglich sollte das Werk im vierten Quartal 2013 in Betrieb genommen werden. Mit dem Werk will ABM unteren anderem bisherige Zulieferer ersetzen.
Beim Finanzergebnis kalkuliert Greiffenberger derzeit mit einer Verbesserung von immerhin 1,5 bis 1,7 Mio. Euro. Hier gab es im Vorjahr negative Bewertungseffekte durch ein Derivat. Demnach dürfte das Unternehmen 2013 wohl ein negatives Zinsergebnis von rund 3,7 Mio. Euro ausweisen. Nach Abzug von Steuern könnte 2013 somit – bezogen auf die knapp 4,84 Millionen Anteilscheine – ein Ergebnis je Aktie von rund 0,45 Euro hängen bleiben. Da im kommenden Jahr dem Vernehmen nach keine Belastungen mehr für das polnische Werk zu verkraften sind, ist für 2014 ist mit einer signifikanten Gewinnverbesserung zu rechnen, so dass der Small Cap auf ein klar einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) kommt. Als Kaufanreiz scheint das niedrige KGV die Investoren derzeit aber nur bedingt zu überzeugen – zu groß ist die Angst vor einer konjunkturellen Abschwächung. Ganz von der Hand zu weisen ist diese Befürchtung natürlich nicht, aber ein Börsenwert von lediglich 27,5 Mio. Euro ist für eine Firmengruppe wie Greiffenberger wahrlich nicht zu hoch gegriffen. Außerdem bietet der Auftragseingang von annähernd 88 Mio. Euro ein vergleichsweise solides Polster.
Bemerkenswert ist auch, dass es den Small Cap mittlerweile mit einem Discount von 15 Prozent zum Buchwert gibt. Nur auf eine Dividendenzahlung – die letzte gab es für 2001 – müssen die Aktionäre wohl noch eine Weile warten. Zunächst soll das Eigenkapital zwischen 30 und 33 Prozent der Bilanzsumme erreichen. Zur Einordnung: Zum Halbjahr 2013 lag die Eigenkapitalquote bei knapp 26 Prozent. Ein echtes Manko ist allerdings der relativ geringe Streubesitz von nur 38 Prozent. Beinahe 56 Prozent der Aktien sind der Greiffenberger Holding zuzurechnen. Dementsprechend niedrig sind die Handelsumsätze. Dennoch wird das Papier auch von Analysten betreut. Das genau wie Greiffenberger in Ausgsburg sitzende Investmenthaus GBC rät bei Greiffenberger – auch nach den Halbjahreszahlen – weiter zum Einstieg. Das Kursziel setzen die Experten bei 9,30 Euro an, was einem Aufwärtspotenzial von deutlich mehr als 60 Prozent entspricht. Charttechnisch orientierte Anleger warten aber besser ab, bis der Titel es schafft, sich aus der Seitwärtsbewegung – im Fachjargon auch Sägezahnmarkt genannt – nach oben zu befreien. Nach zwei Jahren wird es höchste Zeit für den Ausbruch nach oben.
Foto: Greiffenberger AG...
Greiffenberger
Kurs: 0,55
Greiffenberger
Kurs: 0,55
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Greiffenberger | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
589730 | DE0005897300 | AG | 3,19 Mio € | 08.06.1986 |
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Mit Penny Stocks ist das so eine Sache. Im Normalfall sind Kurse von weniger als 1 Euro ein Kennzeichen für eher zweifelhafte Investments. Das wissen auch die meisten Anleger, dennoch üben Papiere aus dem Rotlichtbezirk einen gewissen Reiz aus. Hoh...
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Mit einem Vorurteil wollte Hans-Joachim Watzke auf der jüngsten Bilanz-Pressekonferenz gleich mal aufräumen. Und zwar ging es um den Punkt, ob der Börsengang von BVB nun eine Erfolgsgeschichte sei oder nicht. „Es gibt ja immer noch Leute, die die Gesamtsituation nicht richtig einschätzen können“, so der BVB-Geschäftsführer. Laut Watzke kam Borussia Dortmund am Tag der Notizaufnahme im Jahr 2000 auf eine Marktkapitalisierung von rund 128 Mio. Euro. Am 15. Februar 2005, als ihn die Borussen zum Geschäftsführer beriefen, brachte es der Club nach seinen Aussagen auf einen Börsenwert von rund 74 Mio. Euro. Aktuell legen die Schwarz-Gelben rund 216 Mio. Euro auf die Waagschale. Für den Fußball-Manager ein hinreichender Beweis, dass Borussia Dortmund auch am Kapitalmarkt zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist.
Keine Frage: Fußballerisch haben sich die Dortmunder in den vergangenen Jahren toll entwickelt und auch die Aktie hat sich von ihren Tiefständen signifikant erholt. Doch die Rechnung von Watzke hält kaum einer näheren Überprüfung stand. Richtig ist: Zum Börsengang am 31. Oktober 2000 wurden – unter Führung der Deutschen Bank – 13.500.000 BVB-Aktien zu einem Preis von 11 Euro pro Stück emittiert. Am Ende des ersten Handelstags lag die Notiz bei 10,05 Euro. Die Gesamtzahl der Borussia-Aktien, und nur die ist für die Berechnung des Börsenwerts maßgeblich, betrug mit dem IPO 19.500.000 Stück. Demnach erreichte die Marktkapitalisierung am Ende des ersten Tags auf dem Parkett knapp 196 Mio. Euro. Die von Watzke genannte Größe von 128 Mio. Euro bezieht sich hingegen lediglich auf die Platzierungsvolumen aus der Barkapitalerhöhung zum Börsengang. Auf dem Platz würde man so einer Rechnung wohl „Trick 17“ sagen.
Zum Amtsantritt des Managers am 15. Februar 2005 kostete die BVB-Aktie dann nur noch 2,54 Euro. Zu dieser Zeit gab es aber bereits 29,25 Millionen Anteilscheine. Demnach ergibt sich in der Tat ein Börsenwert von gut 74 Mio. Euro. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Aktionäre zuvor im Oktober 2004 brutto 24,375 Mio. Euro an frischen Mitteln in das Unternehmen gepumpt hatten. Insgesamt verkaufte der BVB damals 9,75 Millionen neue Anteilscheine zum einem Stückpreis von 2,50 Euro an die Anleger. In diese Zeit fällt übrigens auch das Engagement des berüchtigten und mittlerweile verhafteten Finanzinvestors Florian Homm. Es folgten noch zwei weitere Kapitalrunden: Mitte 2006 wurden 14.625.000 Aktien zu je 2,00 Euro emittiert – Bruttoerlös 29,25 Mio. Euro. Im September 2006 erhöhten die Dortmunder ihr Kapital um weitere 17.550.000 Papiere. Rund 43 Prozent davon gingen auf das Konto der Aktionäre, die erneut für 2,00 Euro pro Stück zugegriffen haben. Auf diese Weise flossen 15,135 Mio. Euro nach Dortmund. 9.982.415 Papiere gingen auf das Konto der Investmentbank Morgan Stanley, die dafür eine Teilforderung von knapp 22 Mio. Euro an den BVB abtrat.
Seit dem repräsentiert das Gezeichnete Kapital des BVB exakt 61.425.000 Aktien. Bei einem aktuellen Kurs von 3,52 Euro beträgt die Marktkapitalisierung der Dortmunder damit nun gut 216 Mio. Euro. Zugegeben: Auch dieser Wert liegt noch über der Startkapitalisierung von 196 Mio. Euro. Dafür haben die Anleger – inklusive des Morgan-Stanley-Deals – seit dem IPO aber auch fast 91 Mio. Euro an neuem Eigenkapital in das Unternehmen nachgeschossen. Diese Zahl findet in Watzkes Rechnung nicht statt. Für einen „ganz normalen“ Dortmund-Fan, der zum Börsengang für 2.000 Euro BVB-Aktien zeichnete und sich seit dem still verhalten hat, sind all dies wohl ohnehin nur akademische Winkelzüge. Sein Depot hat heute – inklusive der Dividendenzahlung – einen Wert von rund 650 Euro. Eine Erfolgsgeschichte sieht wohl doch etwas anders aus. Randnotiz: Fünf Jahre nach dem Börsengang räumte Watzke noch ein: „Es erübrigt sich jegliche Analyse, die BVB-Aktie ist keine Erfolgsgeschichte.“
Immerhin besteht die Chance, dass die BVB-Aktie ihren noch vorhandenen Rückstand auf den Ausgabepreis weiter aufholt. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende Juni) fielen noch einen Tick besser aus als gedacht. Bei einem Anstieg der Konzernerlöse um fast 42 Prozent auf 305 Mio. Euro machte der Gewinn einen Satz von 27,5 auf 51,2 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,45 auf 0,83 Euro. Interessant: Den um Transfererlöse bereinigten Umsatz beziffert Watzke auf 253 Mio. Euro nach 189 Mio. Euro. Wechsel, wie der von Mario Götze zu Bayern München sind aber eine Ausnahme – wirtschaftlich sehr lukrativ, aber sportlich ein herber Verlust. Und so blicken Fans und Investoren gespannt auf die neue Saison. „Wir sind jetzt in der entscheidenden Phase, was die Nachhaltigkeit angeht“, weiß auch Watzke.
Eine Botschaft ist dem BVB-Geschäftsführer jedoch ganz wichtig: „Wir werden nie wieder Schulden machen um des sportlichen Erfolgs willen.“ An der Börse kommt dieser Kurs gut an. Zudem wissen die Investoren, dass sich in den vergangenen Jahren bezogen auf den Spielerkader und den Markenwert des BVB enorme stille Reserven in der Bilanz aufgebaut haben. Die Dividende für 2012/13 wollen die Borussen von 0,06 auf 0,10 Euro pro Anteilschein erhöhen. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von 2,8 Prozent. Die Analysten vom Bankhaus Lampe setzen das Kursziel für die BVB-Aktie neuerdings bei 5,00 Euro an und haben den Titel von Halten auf Kaufen heraufgestuft.
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Borussia Dortmund
Kurs: 3,14
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 489,52 | 370,20 | 334,17 | 351,65 | 418,24 | 509,11 | 503,00 | |
EBITDA1,2 | 115,98 | 62,99 | 38,95 | 80,76 | 123,22 | 150,26 | 117,00 | |
EBITDA-margin3 | 23,69 | 17,02 | 11,66 | 22,97 | 29,46 | 29,51 | 23,26 | |
EBIT1,4 | 23,50 | -43,14 | -72,09 | -29,18 | 16,91 | 45,93 | 0,00 | |
EBIT-margin5 | 4,80 | -11,65 | -21,57 | -8,30 | 4,04 | 9,02 | 0,00 | |
Net profit1 | 17,39 | -43,95 | -72,81 | -35,06 | 9,55 | 44,31 | 11,00 | |
Net-margin6 | 3,55 | -11,87 | -21,79 | -9,97 | 2,28 | 8,70 | 2,19 | |
Cashflow1,7 | 144,53 | -0,36 | 15,95 | 35,07 | 54,43 | 47,20 | 41,00 | |
Earnings per share8 | 0,19 | -0,48 | -0,79 | -0,33 | 0,09 | 0,40 | 0,12 | |
Dividend per share8 | 0,06 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,06 | 0,06 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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Borussia Dortmund | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
549309 | DE0005493092 | GmbH & Co. KGaA | 346,64 Mio € | 30.10.2000 | Kaufen |
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Beim Modehersteller Hugo Boss schieben sich an Ferien- oder Brückentagen die Besucher durch das Outlet im heimischen Metzingen. Nummernschilder aus Luxemburg, Frankreich oder Belgien unterstreichen, wie weit die Besucher fahren, um schwäbische Qualität etwas billiger zu bekommen. In Asien zählen Marken zum Status, dort legt man auch reichlich Yuan oder Rupien für die Originalware hin. Der Konzern rechnet mit einem starken zweiten Halbjahr. Im Gesamtjahr soll daher der Umsatz im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen, nicht zuletzt aufgrund des florierenden Geschäfts in den eigenen Läden. Die konzerneigenen Läden steuern schon fast die Hälfte des Konzernumsatzes bei.
Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs will vor allem in Osteuropa, Asien und Amerika weitere Filialen eröffnen. Zudem wird die Anzahl der Kollektionen von zwei auf vier pro Jahr umgestellt. Für 2015 peilt der Konzernlenker einen Umsatz von 3 Mrd. Euro an. Der Großaktionär Permira, der noch rund 56 Prozent der Anteile hält, sollte weiter Freude an seinem Investment haben. Als Hugo Ferdinand Boss 1924 seine Kleiderfabrik gründete, beschäftigte er lediglich 30 Näherinnen. Hergestellt wurden verschiedene Bekleidungsstücke in Einzelfertigung, allem voran Berufskleidung. Knapp 90 Jahre später steht ein Konzern da, der mit rund 11.800 Mitarbeitern zu den Weltmarktführern im Premium- und Luxussegment des Bekleidungsmarkts zählt. 6.800 Verkaufspunkte in 129 Ländern vertreiben mittlerweile eine umfassende Produktvielfalt der Hugo Boss AG, die von Abendbekleidung bis zu Accessoires reicht. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage weltweit konnte der Konzern mit verbesserten Halbjahreszahlen Investoren überzeugen. Nun wird sogar ein neuer Rekord bei Umsatz und Ergebnis auf Jahressicht angestrebt.
Die Konjunkturflaute in Europa und der lang anhaltende Winter machten auch den Metzingern zu schaffen, da dies nach Unternehmensangaben einen negativen Einfluss auf die Bekleidungsnachfrage hatte. Dank kaufkräftiger Touristen in europäischen Metropolen sei es aber gelungen – wie auch in Asien und Amerika – den Umsatz zu erhöhen. Die Linien BOSS Green, Hugo und die Kernmarke Boss waren für diesen Aufwärtstrend verantwortlich. Lediglich die an urbane Casualwear orientierte Linie BOSS Orange zeigte im Vorjahresvergleich Absatzschwäche im ersten Halbjahr. Dies könnte auf eine zyklisch bedingte Nachfrage zurückzuführen sein. Insgesamt stieg der Umsatz auf währungsbereinigter Basis von Januar bis Juni um 4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Betrachtet man die Kennzahlen genauer, so wird ersichtlich, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Vergleich zu 2012 leicht gesunken ist. Dies könnte auf die Investitionen zurückzuführen sein, die sich auf sechs Monatssicht verdoppelt haben. Grund für den Anstieg seien die erhöhten Vertriebs- und Marketingaufwendungen, die im Rahmen der weltweiten Expansion erforderlich seien. Dazu gehören die Kosten für die Eröffnung von 61 neuen Standorten. Außerdem wird ein neues Distributionszentrum gebaut, das kürzere Durchlaufzeiten und einen besseren Servicelevel versprechen soll.
Für die Zukunft erwartet das Unternehmen eine Fortsetzung des Aufwärtstrends in der Premium- und Luxusgüterbranche, was auch Hugo Boss zu Gute kommen könnte. Prognostiziert wird weiteres Wachstum in allen Regionen, was für den Umsatz und EBITDA vor Sondereffekten zu Steigerungen “im hohen einstelligen Bereich” führen soll. Der eigene Einzelhandel könnte dabei der Schlüssel zum Erfolg sein. Hier wurde im ersten Halbjahr der Umsatz um 12% zum Vorjahreszeitraum gesteigert. Dies könnte auch erklären, warum zunehmend auf eigenständige Bewirtschaftung der Verkaufspunkte gesetzt wird. Stichwort in diesem Zusammenhang lautet Shop-in-Shops. So wurde in den USA mit der Warenhauskette Saks (einer der zehn wichtigsten Kunden von Hugo Boss) vereinbart, dass der deutsche Konzern seine Produkte vor Ort selbst vertreiben soll. Diese Strategie könnte zwei Vorteile mit sich bringen: Zum einen sei der US-Markt härter umkämpft als in Europa oder Asien, so dass hier eigenes Personal durch besseren Service zu Marktanteilgewinnen verhelfen könnte und zum anderen könnte das Warenangebot optimiert werden.
Bei einem aktuellen Kurs von rund 92 Euro bewerten derzeit 17 Analysten bei Bloomberg die Hugo Boss Aktie mit “Kaufen” und 13 Analysten mit “Halten”. Zwei der Analysten auf Bloomberg setzen Hugo Boss auf “Verkaufen”. Das Zwölf-Monats-Kursziel auf Bloomberg liegt bei 96,95 Euro. Der Spielraum nach oben scheint auf dem aktuellen Niveau begrenzt und eine Konsolidierung auf dem aktuellen Niveau wahrscheinlich. Daher bieten sich im derzeitigen Umfeld Discountzertifikate an, wie etwa das Papier mit der WKN BP5TN7. Der Cap liegt mit 90 Euro ungefähr auf dem aktuellen Niveau, die Laufzeit endet im Dezember 2013. Sollte der Cap zu diesem Zeitpunkt nicht unterschritten werden, winkt eine Rendite von 15,9 Prozent per anno. Der Discount beträgt etwa sieben Prozent. Wer etwas optimistischer gestimmt ist, kann das Papier mit der WKN HV93QJ erwerben. Hier liegt der Cap bei 95 Euro und die Laufzeit geht bis März 2014. Die Renditechance liegt hier bei 17,2 Prozent und der Discount macht 5,3 Prozent aus.
Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research
Foto: Hugo Boss AG...
Hugo Boss
Kurs: 44,78
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Hugo Boss | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1PHFF | DE000A1PHFF7 | AG | 3.152,51 Mio € | 19.12.1985 | Kaufen |
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Nichts zu meckern dürften momentan eigentlich die Aktionäre von Homag haben. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs des Anbieters von Holzbearbeitungsmaschinen um mehr als ein Drittel verteuert. Auf 24-Monats-Sicht hat der Kurs um gut 55 Prozent auf mittlerweile 15,30 Euro zugelegt. Damit kommt das vor zwei Jahren noch im SDAX gelistete Unternehmen auf einen Börsenwert von fast 240 Mio. Euro. Und doch knistert es im Gebälk: Größter Anteilseigner ist die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG). Das SDAX-Unternehmen hält 39,5 Prozent an Homag. Zweite wichtige Gruppe mit einem Anteil von 25,01 Prozent ist der Aktionärspool aus der Familie Schuler sowie der Klessmann Stiftung. Auf Hauptversammlungen fliegen die Giftpfeile nur so umher. Mit der kapitalmarktorientierten Beteiligungsgesellschaft DBAG, deren Vorstandssprecher Torsten Grede gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender von Homag ist, und dem Firmengründer Schuler treffen bei der Gesellschaft aus Schopfloch im Schwarzwald offenbar zwei Welten aufeinander.
Immerhin: Auf der jüngsten Hauptversammlung gingen alle Tagesordnungspunkte durch, wenngleich für die Entlastung von Grede nur 68,75 der anwesenden Stimmen votierten. Die im Schuler-Lager umstrittene Schaffung eines neuen Kapitalrahmens von 3,992 Mio. Euro ging lediglich mit einer Mehrheit von 60,7 Prozent durch. Dabei warb Vorstandschef Markus Flik eindringlich für den Vorratsbeschluss: „Damit erhöht sich unser Handlungsspielraum. So können wir die Homag Group auf Wachstumskurs halten und schnell auf nicht planbare Ereignisse reagieren, ohne die nächste Hauptversammlung abwarten zu müssen.“ Zumindest die Analysten hat Flik voll auf seiner Seite, denn die Einschätzungen der Wertpapierexperten lauten ausnahmslos „Kaufen“ oder „Übergewichten“. Gute Argumente liefert dabei der jüngste Zwischenbericht.
Mit rund 249 Mio. Euro erreicht der Auftragsbestand derzeit den höchsten Wert seit Ende 2008. Dabei lag der Umsatz zum Halbjahr mit 372 Mio. Euro noch leicht hinter dem entsprechenden Vorjahreswert zurück. Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam Homag auf 27,1 Mio. Euro und verfehlte die Vergleichsmarke um gut zwölf Prozent. „Verantwortlich sind dafür in erster Linie die Messekosten für die LIGNA, die nur alle zwei Jahre stattfindet“, erklärt Flik. Dafür profitierte das Unternehmen von einem deutlich verbesserten Finanzergebnis sowie einer niedrigeren Steuerquote. So lag der Nettogewinn mit knapp 4,3 Mio. Euro spürbar über dem Referenzwert von annähernd 3,0 Mio. Euro.
Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Homag beim Umsatz mit einem Anstieg von 766 auf rund 800 Mio. Euro. Beim Jahresüberschuss kalkuliert Vorstandschef Flik mit einem Zuwachs von 18 Prozent auf rund 15 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) dürfte rund 75 Mio. Euro erreichen – das entspricht einer Rendite von 9,4 Prozent. Bis 2017 will das Unternehmen hier auf eine Marge von zwölf Prozent kommen. Dann soll beim Erlös auch die Marke von 1 Mrd. Euro erreicht sein. Dementsprechend dürfte der momentan bereits bei 28 Prozent liegende Weltmarktanteil weiter steigen. Rein organisch wird das Expansionsziel aber kaum zu stemmen sein, so dass sich der Vorstand verstärkt mit dem Thema Akquisitionen beschäftigen dürfte. Die Schaffung des neuen Kapitalrahmens ist ebenfalls ein sicheres Indiz dafür – auch wenn kurzfristig offenbar keine Maßnahme ansteht. Grundsätzlich sollten Anleger aber vorbereitet sein.
Bleibt die Bewertung der Homag-Aktie: Auf dem gegenwärtigen Niveau wird das Unternehmen etwa mit dem Faktor 16 des für 2013 erwarteten Gewinns gehandelt. Wirklich günstig ist das nicht. Deutlich angenehmer sieht die Relation jedoch mit Blick auf die Ergebnisprognosen für 2014 aus. Auf dieser Basis ermäßigt sich das KGV auf weniger als zwölf. Der Aufschlag auf den Buchwert beträgt etwa 50 Prozent, was mit Blick auf die Renditekraft des Unternehmens noch im grünen Bereich liegt. Störende Unbekannte bleibt allerdings der schwelende Streit im Aktionärskreis. Mit steigender Notiz sollte aber auch hier endlich etwas mehr Ruhe einkehren. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser sind jedenfalls ziemlich bullish für die Homag-Aktie. Sie haben in ihrer neuesten Studie das Kursziel für den Titel von 15 auf 20 Euro heraufgeschraubt.
Foto: Homag AG...
Homag Group
Kurs: 37,80
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
529720 | DE0005297204 | AG | 593,01 Mio € | 13.07.2007 | Halten |
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