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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
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Ist das eigentlich normal? Momentan kommen immerhin zwei Drittel aller TecDAX-Aktien auf ein KGV von rund 20 oder auch deutlich mehr. Manchen Investor beschleicht da längst ein ungutes Gefühl. Damit Sie auf einen Blick erkennen können, welche Aktien sich von ihren historischen Durchschnittsbewertungen entfernt haben oder eventuell sogar noch darunter liegen, hat boersengefluester.de kräftig alte Geschäftsberichte gewälzt und historische Daten ausgewertet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ab sofort bieten wir auch für den TecDAX eine täglich aktualisierte Zehn-Jahres-Übersicht für das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), die Dividendenrendite und das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Die korrespondierende Tabelle für den DAX zählt seit vielen Monaten zu den bestbesuchten Unterseiten von boersengefluester.de. Kein Wunder: Als Privatanleger ist es sonst schwer, an ähnlich aufbereitetes Zahlenmaterial zu kommen.
Wichtiger Tipp für die richtige Interpretation der Kennzahlen: Wenn das aktuelle KGV, das KBV oder die Dividendenrendite spürbar von dem Zehn-Jahres-Durchschnitt abweichen, muss das noch nicht zwangsläufig auf eine Über- oder Untertreibung hindeuten. Mitunter haben sich auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für einzelne Branchen oder Unternehmen geändert. Bestes Beispiel sind die Versorger, die einfach nicht mehr in der Lage sind, ähnlich üppige Dividenden auszuschütten wie vor der Energiewende. Aber auch makroökonomische Faktoren wie die Inflationsraten oder das Zinsumfeld spielen eine wichtige Rolle. Angesichts fehlender Anlagealternativen räumen die Investoren der Asset-Klasse-Aktie zurzeit eine überdurchschnittlich hohe Bewertung zu. Das spiegelt sich dann entsprechend in den KGVs wider.
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Dennoch lohnt ein Blick in den Bewertungsrückspiegel mehr denn je. Schließlich ist eine vernünftige Orientierung von zentraler Bedeutung für den Anlageerfolg. Gibt es wirklich gute Gründe, warum beispielsweise IT-Dienstleister wie Bechtle oder Cancom mittlerweile mit dem Dreifachen des Buchwerts gehandelt werden und auf KGVs zwischen 15 und 16 kommen? Natürlich haben sich die Perspektiven im Zuge von Übernahmen und neuen Geschäftsfeldern wie der Cloud verändert. Vielleicht sind die Kurse in den vergangenen Quartalen aber auch einfach ein wenig weit davongeeilt. Immerhin fließen in die historischen Mittelwerte ja auch jüngere Daten von 2014 mit ein. Andererseits gibt es ein halbwegs beruhigendes Gefühl, dass sich viele Titel derzeit gar nicht mal so weit abgekoppelt haben von ihren Durchschnittswerten.
Am besten Sie schauen sich die entsprechenden Tabellen für TecDAX und DAX selbst an und bilden sich ihr eigenes Urteil. Welche Titel gehören auf die Beobachtungsliste, wo besteht noch Kurspotenzial und wo sind die Kurse eher abgehoben? Mit den Kennzahlenübersichten von boersengefluester.de haben Sie stets das passende Rüstzeug. Und um die vermutlich auftauchende Frage gleich hier zu beantworten: Ja, wir arbeiten zurzeit daran, entsprechende Tableaus auch für den MDAX und den SDAX zu erstellen. Vorher müssen wir dafür aber noch ein paar Hundert Bilanzen auswerten.
[sws_grey_box box_size="585"] DAX-Übersicht „Zehn-Jahres-Durchschnitte": HIER klicken.
TecDAX-Übersicht „Zehn-Jahres-Durchschnitte": HIER klicken. [/sws_grey_box]
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[sws_blue_box box_size="585"]Das Geschäft bei SAF-Holland brummt. Vorstandschef Detlef Borghardt treibt die Verbesserung der Profitabilität voran. Im Fokus der Investoren steht vor allem die für 2015 angestrebte deutliche Verbesserung der Gewinnmarge. Derzeit bekommt der Zulieferer von der Lkw-Industrie einen wichtigen Effekt Rückenwind.[/sws_blue_box]
Am 12. März legt SAF-Holland die 2014er-Ergebnisse vor. Ein enorm wichtiger Termin für die SDAX-Aktie, schließlich gewann das Papier allein seit Jahresanfang um deutlich mehr als ein Viertel an Wert. Investoren rechnen damit, dass der Konzern die Erwartungen der Analysten erfüllen wird und Vorstandschef Detlef Borghardt den Ausblick für 2015 bekräftigt. Für 2014 hat der Firmenlenker deutliche Zuwächse für Umsatz und Ergebnis in Aussicht gestellt. Bei einem Erlös zwischen 920 und 945 Mio. Euro soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern 70 Mio. Euro erreichen – das entspricht einer bereinigten operativen Marge von 7,5 Prozent. Nach drei Quartalen war die SAF-Holland gut unterwegs, um die Ziele zu erreichen – lag die bereinigte Marge doch bei 7,7 Prozent. Das Unternehmen, das sich als „Zulieferer für die Truck- und Trailerindustrie" bezeichnet, stellt Achs- und Federungssysteme, Sattel- und Anhängerkupplungen, Königszapfen für Sattelaufleger und Stützwinden her. Der mit Abstand wichtigste Gewinnlieferant ist das hochprofitable Service- und Ersatzteilgeschäft. Es steuert mehr als die Hälfte des bereinigten Konzerngewinns bei. Rund 30 Prozent des Ergebnisses stammen vom Geschäft mit Teilen für Anhänger und den Rest steuern jene für Zugmaschinen bei. Zum Wachstum von SAF-Holland gehört auch der Kauf eines 80-Prozent-Anteils an der chinesischen Firma Corpco Beijing Technology. Corpco produziert Federungssysteme für Anhänger und wird seit Anfang 2014 in den Zahlen von SAF-Holland konsolidiert.
Borghardt hat sich schon länger ehrgeizige 2015er-Ziele gesetzt. Bei Umsätzen von 0,98 bis 1,035 Mrd. Euro will er eine bereinigte operative Marge von neun bis zehn Prozent erreichen. Das Umfeld in der Branche bietet hierfür eine gute Grundlage. Denn das weltweite Transportvolumen wächst weiter. Laut Schätzungen soll im Zeitraum 2013 bis 2017 die weltweite Produktion von Zugmaschinen – angetrieben von den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) – um durchschnittlich acht Prozent pro Jahr wachsen. Bei den Anhängern wird ein Plus von immerhin fünf Prozent erwartet. Für das Jahr 2015 sind Experten ebenfalls optimistisch. So soll die Produktion von Trucks in Nordamerika ebenso wie in Europa um jeweils rund 13 Prozent zulegen. Die Perspektiven für die Anhängerindustrie sind allerdings deutlich gedämpfter. So wird für Europa ein Plus von lediglich 1,5 Prozent erwartet.
Nichtsdestotrotz sind die Aussichten für SAF-Holland gut. Mit weltweit 9000 Filialen für das Ersatzteil- und Servicegeschäft ist der Konzern sowohl in Europa als auch in Nordamerika die Nummer 1. Borghardt setzt vor allem auf diesen hoch profitablen Geschäftsbereich, um das 2015er-Gewinnziel zu erreichen. Die weltweit steigende Zahl an Trucks und Anhängern beflügelt das Geschäft von SAF-Holland quasi automatisch. Zudem will der Konzern im Anhängerbereich expandieren und vor allem in Nordamerika den Marktanteil ausbauen. Potenzial sieht der Firmenlenker auch in den BRIC-Staaten, indem über spezielle Produkte für die dortigen Märkte neue Kunden gewonnen werden. Neben den geplanten Umsatzsteigerungen hat der Vorstandschef Kostensenkungen weiter im Visier. So wird in der Sparte, die Produkte für Anhänger herstellt, die Produktion des Werkes von Wörth bis Ende 2015 in die bestehenden Werke am Standort Bessenbach integriert.
Entlastet wird das Ergebnis auch von sinkenden Zinszahlungen. Im September 2014 hat das Unternehmen mit rechtlichem Sitz in Luxemburg für 100 Mio. Euro Wandelschuldverschreibungen platziert und mit einem Großteil des Gelds einen Bankkredit über 80,9 Mio. Euro vorzeitig getilgt. Nach dem Ende des dritten Quartals hat der Konzern bestehende Bankkreditlinien vorzeitig abgelöst und durch eine neue Kreditlinie ersetzt. Summa summarum spart der Konzern durch die Deals rund 2 Mio. Euro an Zinskosten pro Jahr. Rückenwind bekommt das Unternehmen derzeit zudem vor allem vom starken Dollar, wodurch es leichter wird, die 2015er-Prognose zu erfüllen. In den ersten drei Quartalen 2014 steuerte das Geschäft in Nordamerika 37,3 Prozent der Konzernerlöse bei und war damit – nach dem Europa-Geschäft mit etwas mehr als 50 Prozent – der zweitwichtigste Umsatzlieferant von SAF. Als der Vorstand die 2015er-Prognose im Frühjahr 2014 abgegeben hatte, lag der Euro noch bei 1,40 Dollar je Euro. Inzwischen ist der Euro aber mit Volldampf auf dem Weg nach unten. Aktuell notiert er bei 1,20 Dollar je Euro und etliche Währungsexperten gehen davon aus, dass sich der Euro bis zum Jahresende der Marke von 1,05 Dollar nähern oder sogar darunter fallen wird. Das würde das Ergebnis von SAF weiter beflügeln.
Analysten sind positiv gestimmt für SAF. 2015 soll der Gewinn je Aktie auf 1,15 Euro springen – und im kommenden Jahr auf 1,27 Euro. Demnach könnte die SDAX-Aktie weiter haussieren. Mit einem 2016er-KGV von 11,2 ist sie nicht teuer. Ein weiterer Verfall des Euro dürfte die Notiz weiter antreiben. Die Analysten der Deutschen Bank trauen dem Titel jedenfalls einen fairen Wert von 17 Euro zu. Bis dahin hätte der Titel noch ein Potenzial von rund 20 Prozent.
SAF-Holland
Kurs: 14,68
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
SAF-Holland | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
SAFH00 | DE000SAFH001 | SE | 666,39 Mio € | 26.07.2007 | Kaufen |
* * *
Boersengefluester.de collects the most important key figures from all annual reports, including the income statement, balance sheet and cash flow statement. We also compile our own forecasts for the companies' key figures - including earnings per share and dividends.
The most important financial data at a glance | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 1.300,56 | 1.284,16 | 959,52 | 1.246,58 | 1.565,09 | 2.106,17 | 2.000,00 | |
EBITDA1,2 | 107,50 | 77,94 | 75,54 | 124,99 | 151,49 | 248,66 | 234,00 | |
EBITDA-margin3 | 8,27 | 6,07 | 7,87 | 10,03 | 9,68 | 11,81 | 11,70 | |
EBIT1,4 | 76,24 | 35,20 | 30,16 | 72,14 | 101,49 | 163,82 | 148,00 | |
EBIT-margin5 | 5,86 | 2,74 | 3,14 | 5,79 | 6,49 | 7,78 | 7,40 | |
Net profit1 | 48,12 | 10,30 | 14,18 | 36,80 | 61,23 | 80,52 | 92,00 | |
Net-margin6 | 3,70 | 0,80 | 1,48 | 2,95 | 3,91 | 3,82 | 4,60 | |
Cashflow1,7 | 40,78 | 90,55 | 137,92 | 36,65 | 153,39 | 202,73 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 1,05 | 1,10 | 0,76 | 0,81 | 1,35 | 1,76 | 1,93 | |
Dividend per share8 | 0,45 | 0,00 | 0,00 | 0,35 | 0,60 | 0,85 | 0,85 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
[sws_grey_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von Egmond Haidt, der für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt.[/sws_grey_box]
Foto: SAF-Holland S.A. (Achsköpfe Scheibenbremse)
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© boersengefluester.de | Redaktion
Nach einem Katapultstart ins laufende Jahr, der den Titel im Januar bis auf 65,49 Euro beförderte, konsolidiert der Aktienkurs von bet-at-home.com seit ein paar Wochen. Ohne dabei allerdings großartig Terrain abzugeben. Dafür gibt es auch kaum einen Grund: Mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 26,7 Mio. Euro hat der Anbieter von Online-Sportwetten selbst die hochgesteckten Erwartungen der Analysten von Warburg Research getoppt. Ein wesentlicher Schlüssel für den Erfolg war, dass die Linzer den Werbeaufwand im Jahr der Fußball-WM zwar um rund 20 Prozent auf 41,1 Mio. Euro gesteigert haben. Verglichen mit früheren Jahren hält sich der Zuwachs aber in Grenzen. Zur Fußball-EM 2012 in Polen und der Ukraine hat bet-at-home.com rund 50 Mio. Euro in Werbung und Sponsoring gesteckt. Zur Fußball-WM 2010 in Südafrika waren es 36,7 Mio. Euro. Angaben zur Dividende für 2014 werden die Österreicher vermutlich Ende März machen. Boersengefluester.de hält es zwar für möglich, dass eine kleine Erhöhung der Ausschüttung von 0,80 auf 0,85 Euro pro Anteilschein herausspringen wird. Aber unter Renditeaspekten ist der Titel trotzdem eher uninteressant. Anleger sollten auf weitere Kurszuwächse setzen.
Auf einen potenziellen Unsicherheitsfaktor hat bet-at-home.com die Analysten bereits eingestellt. Seit Jahresbeginn müssen die Unternehmen im Online-Gaming-Bereich ihre Umsatzsteuer dort abführen, wo die Leistung erbracht wird – und nicht mehr in dem Land, wo die Firma ihren Sitz hat. Für bet-at-home.com ergibt sich daraus ein gewisses „Umsatzsteuerrisiko". Daher kalkuliert die Gesellschaft für 2015 auch mit einer vergleichsweise weiten EBITDA-Spanne von 15 bis 20 Mio. Euro. Um die Erwartungen der Börsianer zu erfüllen, sollten die Österreicher am Jahresende hier allerdings am oberen Ende herauskommen. Operativ bleibt die Story von bet-at-home.com ansonsten intakt. Wir bekräftigen daher unsere Kaufen-Empfehlung. Das optimistischste Kursziel kam bislang mit 70 Euro von Oddo Seydler. Die ehemalige Close Brothers Seydler haben die Coverage des Small Caps allerdings erst Ende Februar aufgenommen und waren daher wohl ein wenig in der Pflicht. Hauck & Aufhäuser zeigte sich mit einem Kursziel von 62 Euro zuletzt etwas vorsichtiger. Nach Vorlage der Zahlen haben die Nebenwerteexperten ihr Kursziel aber auf 72 Euro erhöht. Warburg Research setzte den fairen Wert für die Aktie von bet-at-home.com in ihrer jüngsten Analyse bei 69 Euro an. Gemessen am aktuellen Kurs von 61 Euro sieht das Potenzial vergleichsweise limitiert aus. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Nachrichtenfluss im Jahresverlauf eher positiv sein wird und die Notiz auch über die Marke von 70 Euro hieven könnte.
bet-at-home.com
Kurs: 2,50
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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bet-at-home.com | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0DNAY | DE000A0DNAY5 | AG | 17,55 Mio € | 23.05.2005 | Kaufen |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 143,35 | 143,29 | 126,93 | 59,35 | 53,53 | 46,18 | 48,00 | |
EBITDA1,2 | 36,22 | 35,17 | 30,95 | 13,97 | 2,11 | 0,81 | 1,50 | |
EBITDA-margin3 | 25,27 | 24,55 | 24,38 | 23,54 | 3,94 | 1,75 | 3,13 | |
EBIT1,4 | 34,95 | 33,24 | 28,92 | 11,67 | -0,11 | -0,84 | -0,10 | |
EBIT-margin5 | 24,38 | 23,20 | 22,78 | 19,66 | -0,21 | -1,82 | -0,21 | |
Net profit1 | 32,61 | 17,96 | 23,29 | -16,31 | 11,91 | -1,51 | -0,60 | |
Net-margin6 | 22,75 | 12,53 | 18,35 | -27,48 | 22,25 | -3,27 | -1,25 | |
Cashflow1,7 | 24,81 | 29,88 | 18,15 | 10,50 | -5,02 | 0,16 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 4,65 | 2,56 | 3,32 | -2,32 | 1,62 | -0,21 | -0,09 | |
Dividend per share8 | 6,50 | 2,00 | 2,50 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
Foto: bet-at-home.com
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Aurelius-Vorstandschef Dirk Markus hat nicht zu viel versprochen. Für das abgelaufene Jahr will die Beteiligungsgesellschaft eine Dividende von 2,00 Euro je Aktie – und damit mehr als von Analysten vermutet – auskehren. Die Ausschüttungssumme e...
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Im März 2000 drehte die Stimmung an den Börsen wie aus dem Nichts. Am Anfang stuften die meisten Anleger den Rückschlag noch als die lang ersehnte Kaufgelegenheit ein. Doch das entpuppte sich als teure Fehleinschätzung. Bis zum Frühjahr 2003 fielen die Aktienkurse ins Bodenlose. Zwölf Jahre später scheint es fast so, als ob die Börsianer erneut die nötige Demut vor dem Markt verloren haben. Die Effekte der expansiven Notenbankpolitik, die veränderten Währungsrelationen sowie der massiv abgerutschte Ölpreis dominieren die Stimmung auf dem Frankfurter Parkett. Keine Sorge, dass soll hier kein Crash-Artikel werden. Boersengefluester.de will den rasanten Kursanstieg der vergangenen Monate jedoch nutzen, um auf die aktuelle Bewertung der deutschen Aktienindizes hinzuweisen. Angesichts der vielen Rekordmarken, scheint uns dieser Aspekt zuletzt ein wenig zu kurz gekommen zu sein. Zudem möchten wir auf die vielen nützlichen Tools hinweisen, die wir Ihnen auf boersengefluester.de zur Verfügung stellen.
Seit Jahresanfang stehen für DAX, MDAX, SDAX und TecDAX Kursgewinne zwischen 13 und 16 Prozent zu Buche. Normalerweise reicht so eine Performance für die Abschlussbilanz eines überdurchschnittlich guten Börsenjahrs. Jetzt ist aber gerade mal März. Interessant ist, dass derzeit MDAX und DAX die größte Schubkraft haben und den TecDAX ein wenig hinter sich lassen. Das war in den vergangenen Monaten meist genau anders herum. Leicht den Anschluss verloren hat dagegen der SDAX. Bei einem Kursplus von knapp 14 Prozent seit Jahresbeginn kann man aber auch nicht gerade sagen, dass die Small Caps von den Investoren umkurvt werden. Bewertungsmäßig macht – wenn überhaupt – der DAX momentan die beste Figur. Klar ist aber auch: Sämtliche von boersengefluester.de berechneten Index-KGVs sind eher von sportlicher Natur. Immerhin: Verglichen mit den Zehn-Jahres-Durschnitts-Werten relativiert sich das aktuelle KGV-Niveau bereits wieder ein wenig. Aber auch die Dividendenrenditen sind zumindest auf Indexbasis längst nicht mehr so attraktiv wie noch vor einigen Monaten. Lediglich im direkten Vergleich mit der Anlagegattung Anleihe können Aktien hier noch kräftig punkten. Einen super Überblick für die langfristige Bewertung (KGV, KBV und Dividendenrendite) bekommen Sie auf unserer Übersichtstabelle DAX: „10-Jahres-Durchschnitte für KGV, KBV und Dividende".
Mit Bayer (aktueller Börsenwert: 109,2 Mrd. Euro) und Volkswagen (aktueller Börsenwert: 106,0 Mrd. Euro) kommen zurzeit zwei DAX-Konzerne auf eine Marktkapitalisierung von mehr als 100 Mrd. Euro. Interessant: Bayer brachte Anfang März 2000 gerade einmal 27,7 Mrd. Euro auf die Waagschale, Volkswagen hatte eine Kapitalisierung von lediglich knapp 15,1 Mrd. Euro. Hier hat sich in den vergangenen 15 Jahren also mächtig was aufgebaut. Wie groß die Abstände der aktuellen Kurse zu den historischen Rekordmarken sind und an welchem Datum das All-Time-High (ATH) war, können Sie auf boersengefluester.de (täglich aktualisiert) verfolgen. Oder hätten Sie gewusst, dass von den 30 DAX-Aktien elf Allzeithochs aus dem Jahr 2015 stammen, aber immerhin noch sieben aus dem Jahr 2000 datieren. Beim MDAX sind 20 ATH von 2015 und nur zwei noch von 2000. Innerhalb des SDAX gab es 2015 für zehn Aktien Rekordkurse. Immerhin sieben sind immer noch aus dem Jahr 2000. Und bei TecDAX halten sich Allzeithochs von 2015 und 2000 mit jeweils neun die Waage.
[sws_grey_box box_size="585"] DAX-Übersicht „Abstand zum Rekordhoch": HIER klicken.
MDAX-Übersicht „Abstand zum Rekordhoch": HIER klicken.
SDAX-Übersicht „Abstand zum Rekordhoch": HIER klicken.
TecDAX-Übersicht „Abstand zum Rekordhoch": HIER klicken. [/sws_grey_box]
Besonders umfangreich ist unserer Angebot für Dividendenfans. Den von uns selbst entwickelten HV- und Dividendenkalender kennen die meisten Anleger vermutlich bereits. Wer boersengefluester.de bislang noch nicht intensiv verfolgt hat, sollte sich das Tool unbedingt anschauen. Alle Farbfelder sind klickbar und bieten jede Menge Zusatzinfos. Damit sind Sie perfekt auf die kommende Dividendensaison vorbereitet. Einen derart leistungsstarken Dividenden-Analyser für Deutsche Aktien gibt es sonst wohl nirgendwo. Und wer sich für die langfristige Dividenden-Historie der DAX-Aktien interessiert, für den haben wir ebenfalls eine entsprechende Übersichtstabelle erstellt. Einfach HIER klicken. Super nützlich ist aber auch unsere monatsweise Jahres-Übersicht mit den jeweiligen Dividenden-Hits. Zu dem Tool kommen Sie direkt über diesen LINK.
Foto: Erstausgaben „Focus Money” und „Die Telebörse”...
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Bereits vor einem halben Jahr hatten wir die Befürchtung, dass die neue Aktionärsstruktur bei Ehlebracht nicht unbedingt ein Garant für eine nachhaltige Börsenpräsenz sei (zu dem Beitrag von boersengefluester.de kommen Sie HIER). Nun deuten die Zeichen bei dem Anbieter von Kunststoffteilen (Gehäuse für Haushaltsgeräte) und Möbelfunktionstechnik (Leuchten und Lichtsysteme) tatsächlich auf Squeeze-out. Immerhin: Im schlimmsten Fall hätte die nur noch im schwach regulierten Entry Standard gelistete Gesellschaft auch ein Delisting durchführen können. Dem Vernehmen nach zielt die dem Unternehmer Ralf Kesseböhmer zurechenbare E & Funktionstechnik Holding AG aus Köln aber auf einen umwandlungsrechtlichen Squeeze-Out – mit angemessener Barabfindung. Die dafür nötige Schwelle von 90 Prozent hat Kesseböhmer mittlerweile knapp genommen. Die Aufstockung kommt für boersengefluester.de zum gegenwärtigen Zeitpunkt dennoch etwas überraschend, schließlich dümpelte die Notiz von Ehlebracht in den vergangenen Monaten eher lustlos vor sich hin. Von einem Aufkäufer war jedenfalls nichts zu spüren.
Das war auch nicht möglich – zumindest für einen wesentlichen Teil der jetzt gemeldeten Stückzahlen: Die E & Funktionstechnik hat nämlich außerbörslich in sechs Transaktionen die 897.570 Ehlebracht-Aktien zu einem Durchschnittspreis von rund 3,58 Euro erworben. Das geht zumindest aus einer jetzt im elektronischen Bundesanzeiger sowie auf der Internetseite www.ehlebracht-angebot.de veröffentlichten Meldung hervor. Dabei schwankten die einzelnen Positionsgrößen zwischen 8.900 und 370.000 Aktien. Wer die Verkäufer waren, ist unbekannt. Besonders verwunderlich ist allerdings, warum sie ihre Anteile nicht schon bei der offiziellen Offerte zu 3,88 Euro angedient haben. Darüber hinaus haben die Veräußerer mit ihren Paketverkäufen die E & Funktionstechnik jetzt überhaupt erst in die Lage gebracht, den Squeeze-out zumindest einzufädeln. Normalerweise lassen sich Investoren für so etwas angemessen bezahlen und akzeptieren jedenfalls keinen Abschlag zur offiziellen Offerte, auch wenn die bereits vor ein paar Monaten abgelaufen war. Sehr mysteriös also.
Die gesamte Marktkapitalisierung beträgt zurzeit 53,5 Mio. Euro. Angesichts der zuletzt spürbar verbesserten Ertragslage wetten die Investoren jetzt auf einen Nachschlag. Dabei bezeichnete Kesseböhmer sein bisheriges Gebot von 3,88 Euro im Vorjahr bereits als „Premiumofferte". Nun: Für 2015 hat Ehlebracht-Vorstand Bernd Brinkmann zuletzt Erlöse von mehr als 95 Mio. Euro sowie einen Gewinn vor Steuern von rund 5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Gemessen daran ist die Bewertung des Small Cap nun wirklich nicht luxuriös – selbst unter Beachtung der Nettofinanzverbindlichkeiten von 7,5 Mio. Euro zum Halbjahr 2014 (neuere Zahlen liegen noch nicht vor).
Die Wette auf einen Nachschlag, der auch über das aktuelle Kursniveau von 4,15 Euro spürbar hinausgeht, hat also gar nicht mal so schlechte Erfolgsaussichten. Der weitere Terminplan steht noch nicht fest. Die nächste ordentliche Hauptversammlung ist für den 16. Juli 2015 in der Stadthalle Bielefeld terminiert. Weniger schön ist, dass mit dem „Ausquetschen” der verbliebenen freien Aktionäre auf absehbare Zeit wohl ein weiterer Titel vom Kurszettel verschwinden wird. Immerhin ist Ehlebracht bereits seit Dezember 1989 an der Börse notiert – mit wechselvollen Episoden. Leidgeprüfte Anteilseigner (und Manager) haben wohl vor allem die Zeit um 2009 in Erinnerung, als die mittlerweile insolvente Vestcorp (ehemals TFG Capital) ein Übernahmeangebot zu 1,33 Euro machte und anschließend den Aufsichtsrat zu entern versuchte – allerdings komplett scheiterte....
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[sws_blue_box box_size="585"] Die Aktie von Nordex war in den vergangenen Jahren ein Highflyer. Die nun vorgelegten 2014er-Geschäftsergebnisse bremsen allerdings die Euphorie bei etlichen Investoren. Geht der Höhenflug bei dem Papier zu Ende?[/sws_blue_box]
Mit kräftigen Kursausschlägen reagiert die Nordex-Aktie auf die Vorlage der vorläufigen 2014er-Zahlen: Nachdem das Papier anfänglich bis auf 17,30 Euro nach unten gerauscht war, hat es sich wenig später wieder bis auf 18,20 Euro erholt und notiert damit nur noch knapp unter dem Vortagesschluss. Der Hersteller von Windkraftanlagen hat zwar den Umsatz um 21 Prozent auf 1,73 Mrd. Euro gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten erreicht. Enttäuschend war jedoch, dass die operative Marge, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern im Verhältnis zum Umsatz, bei lediglich 4,5 Prozent gelegen hat, – hatte der Konzern zuletzt doch eine Marge von 4,5 Prozent bis 5,0 Prozent in Aussicht gestellt. Wichtiger Treiber für die Rostocker ist das Amerika-Geschäft, dessen Umsatz von 81,7 Mio. Euro auf 200,7 Mio. Euro nach oben schoss. In den USA boomt das Geschäft derzeit, weil sämtliche Aufträge, die 2013 erteilt worden waren und bis Ende 2015 abgearbeitet werden, steuerlich besonders stark gefördert werden.
Im vergangenen Jahr legte der konzernweite Auftragseingang um 16,7 Prozent auf 1,75 Mrd. Euro zu, wodurch sich der Orderbestand auf 1,46 Mrd. Euro türmte. Vorstandschef Jürgen Zeschky bleibt daher optimistisch: „Das Auftragsbuch bildet eine gute Grundlage für eine weiterhin positive Entwicklung im laufenden Jahr. Derzeit ist das Momentum in unserem Markt allgemein und speziell für die Nordex-Gruppe sehr positiv. In welchem Umfang wir unsere Wachstumsoptionen nutzen, ist noch genauer auszuloten." Die Prognose für das laufende Jahr will er erst bei der Vorlage des 2014er-Geschäftsberichts am 23. März abgeben. Den Schätzungen von Bloomberg zufolge könnten die weltweiten Windinstallationen im laufenden Jahr auf den Rekordwert von 64 Gigawatt (GW) nach oben schießen. Laut den Angaben des Global Wind Energy Council (GWEC), des internationalen Handelsverbands der Branche, waren die Installationen 2014 um 44 Prozent auf 51 GW gestiegen. „Wind ist eine schnell reifende Technologie", sagt Steve Sawyer, Chef des GWEC. „Nicht nur die niedrigen Preise, sondern die stabilen Kosten der Windkraft macht sie zu einer sehr attraktiven Alternative für die Versorger." Ein Selbstläufer ist die Branche aber nicht. Etliche Investoren befürchten, dass die Windkraft mit dem Einbruch der Ölpreise deutlich an Attraktivität verlieren könne. Während die Preislücke zu herkömmlichem Strom bei Ölpreisen von mehr als 100 Dollar je Barrel zunehmend geringer geworden war, sieht es bei Ölpreisen von 50 Dollar – und möglicherweise schon bald deutlich tiefer – ganz anders aus.
Dass der Branche der Gegenwind zumindest ein wenig ins Gesicht bläst, darauf deutet die enttäuschende Prognose des Konkurrenten Vestas Wind Systems hin. Die Dänen haben für 2015 einen Umsatz von mindestens 6,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das liegt deutlich unter dem 2014er-Wert von 6,9 Mrd. Euro. Die operative Marge sollte mindestens sieben Prozent erreichen, nach 8,1 Prozent für 2014. Dem Aktienkurs von Vestas bekamen diese Aussagen gar nicht gut. Vorstand Anders Runevad versuchte zwar die Sorgen der Investoren vor den Ölpreis-Effekten zu zerstreuen und sagte: „Wenn man sich den direkten Zusammenhang zwischen den Strom- und den Ölpreisen anschaut, ist er ziemlich unbedeutend." Die niedrigeren Ölpreise könnten sogar „positiv" sein, weil sie für niedrigere Rohstoff- und Transportkosten sorgen könnten. Die Übersetzung für Runevads Aussagen sind aber: Der direkte Zusammenhang mag vielleicht klein sein. Der indirekte ist dafür umso größer.
Die Nordex-Aktie ist haltenswert. Nach dem guten Jahr 2014 ist die Nettoliquidität um zwei Drittel auf 232,2 Mio. Euro gestiegen – das sind 2,87 Euro je Aktie. Derzeit gehen Analysten davon aus, dass der Gewinn je Aktie im Jahr 2015 auf 0,73 Euro nach oben schießt und 2016 sogar auf 0,94 Euro. Zugute kommt dem TecDAX-Konzern nicht nur der starke Dollar – der die Nordex-Notiz anschiebt –, sondern auch, dass der Euro gegenüber der türkischen Lira und dem südafrikanischen Rand deutlich schwächer geworden ist. Die beiden Länder steuern zusammen fast genau so viel Umsatz wie der Heimatmarkt Deutschland bei. Mit einem 2016er-KGV von 19,4 ist die Aktie nicht zu teuer. Wenn man den Netto-Cash je Aktie abzieht, liegt das KGV sogar bei lediglich 16,3. Die Gefahr ist allerdings, dass der Einbruch des Ölpreises die Windkraftbranche kurzfristig stärker belastet als viele Investoren derzeit erwarten. Vorsichtige Anleger sollten daher die Vorlage der 2015er-Prognose von Nordex am 23. März abwarten.
Nordex
Kurs: 11,70
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Nordex | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0D655 | DE000A0D6554 | SE | 2.766,47 Mio € | 02.04.2001 | Halten |
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The most important financial data at a glance | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 2.459,12 | 3.284,57 | 4.650,74 | 5.443,95 | 5.693,56 | 6.489,07 | 7.480,00 | |
EBITDA1,2 | 101,66 | 123,83 | 93,95 | 52,67 | -244,27 | 2,03 | 255,00 | |
EBITDA-margin3 | 4,13 | 3,77 | 2,02 | 0,97 | -4,29 | 0,03 | 3,41 | |
EBIT1,4 | -54,18 | -19,58 | -61,84 | -107,33 | -426,68 | -186,47 | 65,00 | |
EBIT-margin5 | -2,20 | -0,60 | -1,33 | -1,97 | -7,49 | -2,87 | 0,87 | |
Net profit1 | -83,85 | -72,98 | -129,71 | -230,16 | -497,76 | -302,81 | -60,00 | |
Net-margin6 | -3,41 | -2,22 | -2,79 | -4,23 | -8,74 | -4,67 | -0,80 | |
Cashflow1,7 | 124,93 | 37,98 | -352,20 | 127,56 | -350,09 | 161,20 | 0,00 | |
Earnings per share8 | -0,86 | -0,73 | -1,21 | -1,68 | -2,71 | -1,33 | -0,27 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
[sws_grey_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von Egmond Haidt, der für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt.[/sws_grey_box]
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© boersengefluester.de | Redaktion
Alles richtig gemacht haben bislang Anleger, die die Korrekturphasen von Lang & Schwarz im vergangenen Juli/August (minus 14 Prozent), September/Oktober (minus 25 Prozent) und Dezember/Januar (minus 18 Prozent) konsequent zum Kauf genutzt haben. Der Anteilschein hat immer wieder die Kurve gekriegt und sich auf neue Höhen geschwungen. Im Februar erreichte die Notiz zwischenzeitlich sogar ein Niveau von 17,65 Euro. Erst die Mitteilung, wonach Großaktionär M.M. Warburg seinen Anteil auf weniger als 25 Prozent reduziert habe, sorgte für eine gewisse Konsolidierung – nichts Dramatisches allerdings. Richtungsweisender dürften die nun vorgelegten Zahlen für 2014 sowie der erste Ausblick sein. Um es vorwegzunehmen: Die Ergebnisse haben die Erwartungen von boersengefluester.de ziemlich exakt getroffen. So kamen die Düsseldorfer im Vorjahr auf einen Überschuss von 5,04 Mio. Euro – nach zuvor 0,99 Mio. Euro. Herunter gerechnet auf die 3.146.000 Anteilscheine entspricht das einem Anstieg beim Ergebnis je Aktie von 0,32 Euro auf 1,60 Euro. Zur Einordnung: Boersengefluester.de hatte mit einem Plus auf 1,65 Euro pro Anteilschein kalkuliert.
Bestimmt hatte manch Investor auf einen noch höheren Gewinn gehofft, doch Sonderfaktoren machten einen Strich durch diese Rechnungen. „Sicherheitsabschläge im Rahmen der Portfoliobewertung nach HGB, Restrukturierungskosten für die Schließung des Büros der Lang & Schwarz Broker GmbH in Frankfurt sowie Rückstellungen im Rahmen der europäischen Expansion von Wikifolio in Höhe von insgesamt 1 Mio. Euro", sagt Lang & Schwarz-Vorstand Peter Zahn. Heraufgesetzt hat boersengefluester.de dagegen die Dividendenschätzung für 2014. Immerhin kündigte Zahn an, dass rund drei Viertel des – für die Dividende maßgeblichen – AG-Gewinns von 4,8 Mio. Euro ausgeschüttet werden sollen. Das würde einem Betrag von knapp 1,15 Euro je Aktie entsprechen. Bislang waren wir hier von einer Dividende in Höhe von 1,00 ausgegangen. So oder so: Mit einer Rendite von gut sieben Prozent liegt Lang & Schwarz in den entsprechenden Ranglisten sehr weit oben. Die Hauptversammlung wird allerdings erst am 27. August 2015 stattfinden. Noch müssen sich Dividendenfans also etliche Monate gedulden.
Einen Tick optimistischer als vor zwölf Monaten ist der Kommentar von Bankvorstand Zahn zur aktuellen Geschäftsentwicklung: „Der Jahresauftakt in das neue Jahr gestaltet sich bisher sehr erfreulich." Im Februar 2013 war die Wortwahl sehr ähnlich, allerdings sprach Zahn damals nur von einem „erfreulichen Start" und nicht wie jetzt von einem „sehr erfreulichen". Das mögen Nuancen sein – sie gehören jedoch zur Klaviatur für die Investor-Relations-Tonleiter. Ob auch 2015 Sonderbelastungen zu verkraften sind, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Boersengefluester.de rechnet vorerst mit einem Überschuss von gut 5,8 Mio. Euro. Für 2016 bleiben wir bei unserem Sicherheitsabschlag und gehen von 5,35 Mio. Euro Gewinn aus. Letztlich sind diese Abweichungen aber ohnehin nicht entscheidend. Fakt ist, dass der Small Cap mit einem einstelligen KGV und einer Dividendenrendite von rund sieben Prozent gehandelt wird. Der bereits um die Effekte der kommenden Dividendenzahlung gekürzte Buchwert je Aktie beträgt zurzeit 7,60 Euro. Demnach kommt das Papier auf ein KBV von 2,14. Vor einem Jahr gab es die Aktie von Lang & Schwarz noch für ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,24. Diesen Aspekt sollten Anleger nicht ganz außer Acht lassen. Dennoch lautet das Fazit von boersengefluester.de: Die kleine Delle zur Zahlenvorlage sollte auch diesmal eine gute Einstiegsgelegenheit sein.
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Foto: kaboompics...
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Eigentlich ist die Investmentstory von SGL Carbon auf den ersten Blick überzeugend. Die Wiesbadener stellen aus Koks und Pech verschiedene Kohlenstoff-, Carbonfaserverbund- und Graphit-Produkte her. Besonders Carbon ist dank seiner einzigartigen Materialeigenschaften heiß begehrt. Hitze- und Korrosionsbeständigkeit bei hoher Strom- und Widerstandsfähigkeit und ein sehr geringes Gewicht lassen vielfältige Einsatzmöglichkeiten zu. Besonders bei den auf Leichtbauweise getrimmten Elektroautos sind diese Eigenschaften gefragt. Allerdings hat die Sache zwei Haken: Die Herstellung von Carbon ist im Vergleich zu Stahl noch sehr energieintensiv und damit teuer. Zudem erzielt SGL in dem Bereich nur rund ein Fünftel seiner Erlöse.
Entscheidend für den Unternehmenserfolg sind andere Geschäftsfelder – und hier beginnen die Probleme für den SDAX-Konzern. Rund die Hälfte des Umsatzes entfällt auf Kohlenstoff- und Graphitelektroden, Kathoden und Hochofenauskleidungen. Knapp 30 Prozent der Erlöse verdient SGL mit dem Verkauf von speziellen Graphiten, die in der Chemie-, Automobil-, LED- und besonders Lithium-Ionen-Batterie- und Solarindustrie eingesetzt werden. Hier sind die Preise im Sinkflug und setzten dem Unternehmen in der Vergangenheit bereits kräftig zu.
Die vor wenigen Wochen verkündeten Eckdaten für das Geschäftsjahr 2014 waren daher erneut wenig überzeugend. Mit einem kleinen, einstelligen, positiven operativen Ergebnis wurden die Markterwartungen zwar übertroffen. Unter dem Strich bleibt aber ein hoher Fehlbetrag von rund 250 Mio. Euro – nach minus 317 Mio. Euro im Jahr 2013. Dies zeigt deutlich, wie schwierig die Marktverhältnisse sind. Höher als erwartete Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen bei der zum Verkauf vorgesehenen Tochter HITCO trüben das Fazit. Im Juni 2014 rechnete SGL noch mit einem deutlich positiven Kaufpreis für den Lieferanten von Verbundwerkstoffen und Strukturbauteilen für die Luft- und Raumfahrt. Inzwischen sieht die Lage anders aus, die ersten Angebote liegen offenbar unter dem Buchwert, was zu Abschreibungen führt. Mit dem hohen Fehlbetrag wurden zugleich alle Mittel aus der im Oktober 2014 durchgeführten Kapitalerhöhung aufgezehrt. Der Bruttoerlös lag damals bei 267 Mio. Euro.
In die Karten spielt dem Unternehmen hingegen der Ölpreisverfall, der sich leicht positiv auf der Kostenseite bemerkbar machen sollte. Die durchschnittlichen Konsensschätzungen sind seit Ende Januar daher leicht gestiegen und lockten einige Schnäppchenjäger in die Aktie. Ähnlich wie bei anderen Werten, die im vergangenen Jahr kräftig unter die Räder kamen (Bilfinger, LPKF Laser, Aixtron), profitierten auch die Papiere von SGL. Ob die Gegenbewegung aber auch nachhaltig sein wird, ist offen. Bisher holte die Aktie noch nicht einmal die Hälfte der Korrektur ausgehend von 26 Euro wieder auf. Neue Impulse sind wohl erst zur Bilanzvorlage am 18. März zu erwarten. SGL-Chef Jürgen Köhler ist seit gut einem Jahr im Amt und hat in dieser Zeit bereits einige Erfolge beim Konzernumbau erzielt. Verlustbringende Aktivitäten wurden restrukturiert oder eingestellt. Seit Jahresbeginn greift eine weitere Verschlankung der Organisation von fünf auf nur noch drei Geschäftsbereiche. Entsprechend wurde auch die Anzahl der Vorstandsmitglieder angepasst. Mit der Neuausrichtung passte das neue Führungsteam auch die Unternehmenskultur an und gab neue Ziele vor. Angestrebt werden eine Kapitalrendite von mindestens 15 Prozent sowie eine Senkung des Verschuldungsfaktors auf unter 2,5.
Mit der Teilnahme an der Kapitalerhöhung sendeten die Ankeraktionäre Susanne Klatten (SKion: 27,46 Prozent), BMW (18,44 Prozent) und Volkswagen (9,92 Prozent) zugleich ein starkes Signal, dass sie unverändert an eine bessere Zukunft des Unternehmens glauben. Nach Gewinnen von rund 30 Prozent, ausgehend vom Dezember-Tief, sind allerdings auch schon einige Vorschusslorbeeren im Kurs enthalten. Die Zahlen Mitte März werden zeigen, ob die jüngste Tendenz auch gerechtfertigt ist. Sollte der Newsflow positiv bleiben und die eingeleiteten Maßnahmen greifen, könnte sich die Aktie mittelfristig wieder der 20-Euro-Marke nähern. Allerdings darf das Risiko nicht unterschätzt werden, denn in den wichtigsten Geschäftsbereichen bleibt der Wettbewerbs- und damit Preisdruck hoch. Bankhaus Lampe sowie Warburg Research raten derzeit mit Kurszielen von 11 und 13,50 Euro zum Verkauf. Die Aktie kommt daher nur für mutige, antizyklische Anleger in Frage.
SGL Carbon
Kurs: 3,97
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SGL Carbon | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723530 | DE0007235301 | SE | 485,08 Mio € | 07.04.1995 | Kaufen |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 1.047,50 | 1.086,70 | 919,40 | 1.007,00 | 1.135,90 | 1.089,10 | 1.090,00 | |
EBITDA1,2 | 127,20 | 120,00 | 92,80 | 140,00 | 187,60 | 116,80 | 130,00 | |
EBITDA-margin3 | 12,14 | 11,04 | 10,09 | 13,90 | 16,52 | 10,72 | 11,93 | |
EBIT1,4 | 80,90 | -34,30 | -93,70 | 110,40 | 120,90 | 56,60 | 70,00 | |
EBIT-margin5 | 7,72 | -3,16 | -10,19 | 10,96 | 10,64 | 5,20 | 6,42 | |
Net profit1 | 41,70 | -89,50 | -129,40 | 75,90 | 127,40 | 41,70 | 52,00 | |
Net-margin6 | 3,98 | -8,24 | -14,07 | 7,54 | 11,22 | 3,83 | 4,77 | |
Cashflow1,7 | 19,00 | 61,90 | 104,00 | 114,40 | 94,40 | 163,80 | 140,00 | |
Earnings per share8 | 0,34 | -0,74 | -1,08 | 0,62 | 1,02 | 0,34 | -0,25 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
Foto: SGL Carbon SE (Kathodenblock für Aluminium-Elektrolysezellen)
[sws_blue_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von Franz-Georg Wenner, der für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt.[/sws_blue_box]...
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So etwas hat es auch schon lange nicht mehr gegeben: Mit Allianz, Bayer, BMW, Continental, Henkel, Linde, Münchener Rück und Volkswagen haben gleich acht DAX-Unternehmen Aktienkurse von zum Teil deutlich über 100 Euro. Inklusive Siemens, hier waren die Notierungen Ende Januar zuletzt dreistellig, erhöht sich die Zahl sogar auf neun. Damit nicht genug: Insgesamt gibt es in DAX, MDAX, SDAX und TecDAX derzeit 21 Aktien mit Kursen nördlich von 100 Euro. Die optisch höchsten Notierungen haben zurzeit Rational (321,70 Euro), KWS Saat (278,00 Euro) und BB Biotech (264,80 Euro). Legt man die Untergrenze bei 85 Euro an, vergrößert sich die Gruppe sogar auf 30 Werte. Nun sagt der absolute Kurs rein gar nichts über die Bewertung einer Aktie oder deren Attraktivität aus. Doch Psychologie spielt auf dem Parkett eine wichtige Rolle. Eine Aktie, die 10 Euro kostet, sieht irgendwie einladender aus als ein Papier für 250 Euro. Regelmäßig wirkt sich das auch auf das Handelsvolumen aus. Das wiederum kann unter Umständen entscheidend für den Verbleib in einem der Auswahlindizes sein. Aktionäre von Rational können ein Lied davon singen. Der Abstieg vom MDAX in den SDAX im vergangenen September hing zu einem wesentlichen Teil an den unterdurchschnittlichen Handelsumsätzen.
Boersengefluester.de geht daher davon aus, dass einige der Unternehmen mit XXL-Kursen möglicherweise einen Aktien-Split auf die Agenda der kommenden Hauptversammlungen nehmen. Zu Neuer-Markt-Zeiten waren die Anleger geradezu verrückt nach dieser Art von Kurskosmetik. Doch mit dem Platzen der New-Economy-Blase wurde das Instrument immer spärlicher eingesetzt. Kein Wunder: Schließlich gehorchten die Aktienkurse von 2000 bis Anfang 2003 von allein den Gesetzen der Schwerkraft und kaum ein Unternehmen hatte die Sorge, dass die Aktionäre einen Bogen um ihren Titel machten, weil der Kurs optisch zu hoch war. Immerhin: Zuletzt setzte ein Umdenken ein. CTS Eventim, Fuchs Petrolub, Merck KGaA, Brenntag, Fresenius und Fielmann machten 2014 eine Aktiendiät, die der Notiz in der Regel auch gut bekommen ist. Etwas flapsig wird in diesem Zusammenhang häufig von Gratisaktien gesprochen. Dabei gibt es nichts umsonst. Bilanziell gesehen wird durch die Umwandlung von Rücklagen in gezeichnetes Kapital die Aktienstückzahl erhöht – meist um den Faktor zwei bis drei. Der Wert des Unternehmens bleibt davon unberührt – also findet das Korrektiv über einen halbierten Aktienkurs statt. Letztlich ist es ein reiner Psychoeffekt nach dem Motto: Mit zwei 50-Euro-Scheinen in der Tasche fühlt man sich besser als mit einer 100-Euro-Note.
Boersengefluester.de hat alle Unternehmen aus der DAX-Familie zusammengestellt, deren Aktienkurse zurzeit über der Marke von 85 Euro rangieren. Auffällig: Bei den meisten Gesellschaften liegt ein Aktien-Split, wenn es denn überhaupt jemals einen gab, eine halbe Ewigkeit zurück. Gerade die DAX-Konzerne nutzen das Instrument sehr zögerlich. Bei Titeln wie Zooplus oder Dürr wäre es dagegen fast schon wieder Zeit für eine Neuauflage. Überraschend sind aber auch die vielen "Ü100-Aktien" im Tec-Sektor. Neben dem schweizer Sonderfall BB Biotech sind aus unserer Sicht insbesondere Xing und Nemetschek Kandidaten für die Ausgabe von Berichtigungsaktien. Die kommende HV-Saison sollten Anlger also nicht nur unter Dividendenaspekten betrachten. Womöglich könnte auch der ein oder andere Beschluss über einen Aktien-Split für frischen Wind sorgen.
[sws_blue_box box_size="585"] Kennen Sie schon unseren Aktiensplit-Monitor? Hier haben wir die wichtigsten Splits der vergangenen Jahre zusammengestellt. HIER klicken.[/sws_blue_box]
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Rational
Kurs: 834,50
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Ganz ehrlich: Wirklich sicher waren wir uns nicht, ob Viscom es schaffen würde, die eigenen Ziele für 2014 tatsächlich auch einzulösen. Umso positiver ist boersengefluester.de von den jetzt vorgelegten Zahlen überrascht. Bei einem Erlösplus von rund einem Viertel auf 62,25 Mio. Euro zog das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 38,5 Prozent auf knapp 9,38 Mio. Euro an. In Aussicht gestellt hatte der Hersteller von Geräten zur optischen Inspektion von Elektronikbauteilen ein Betriebsergebnis zwischen 7,15 und 9,00 Mio. Euro – bei Erlösen von 55 bis 60 Mio. Euro. Interessant wird nun, für welchen Dividendenvorschlag sich die Hannoveraner entscheiden werden. Aufgrund der komfortablen Liquiditätsausstattung zahlte Viscom für 2013 neben einer normalen Dividende von 0,42 Euro noch einen Bonus von 1,28 Euro pro Anteilschein. Das kam zunächst einmal super an. Innerhalb von nur zwei Monaten nach der Ausschüttung Ende Mai 2014 stürzte die Notiz dann jedoch um mehr als ein Drittel auf rund 10 Euro ab. Eine fatale Kettenreaktion setzte ein: Dividendenjäger zogen sich nach der Auszahlung massiv aus dem Titel zurück und verdüsterten das Chartbild immer weiter. Dieser Kursrutsch sorgte wiederum dafür, dass Gerüchte um eine mögliche Verfehlung des Ausblicks aufkamen. Dabei hatte der Viscom-Vorstand sowohl im Q2- als auch im Q3-Bericht seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt.
Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung des mittlerweile im streng regulierten Prime Standard gelisteten Titels gut 125 Mio. Euro. Demnach wird an der Börse jeder Euro Umsatz von Viscom mit etwa 2 Euro bewertet. Das ist zunächst einmal eine stramme Relation – trotz der operativen Marge von 15 Prozent. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass Viscom rund 20 Mio. Euro Netto-Cash in der Bilanz ausweist. Und sollte die Gesellschaft für 2014 „nur" eine halbwegs normale Dividende von 0,50 Euro pro Aktie vorschlagen, käme der Titel noch immer auf eine Rendite von mehr als 3,5 Prozent. Den Buchwert je Aktie siedelt boersengefluester.de derzeit bei rund 5,10 Euro an. Das läuft auf ein ebenfalls noch akzeptables KBV von 2,7 hinaus. Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung: Kaufen. Am ehesten vergleichbar ist Viscom auf dem heimischen Kurszettel vermutlich mit Unternehmen wie Isra Vision oder Nanofocus. Allerdings spielen alle drei Gesellschaften in unterschiedlichen Umsatzligen und adressieren auch verschiedene Kundengruppen. Gemeinsame Klammer sind aber Inspektionssysteme für den industriellen Einsatz.
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Viscom
Kurs: 3,29
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 93,56 | 88,86 | 61,56 | 79,79 | 105,52 | 118,78 | 90,00 | |
EBITDA1,2 | 12,92 | 9,02 | -0,77 | 10,07 | 14,95 | 13,20 | 6,00 | |
EBITDA-margin3 | 13,81 | 10,15 | -1,25 | 12,62 | 14,17 | 11,11 | 6,67 | |
EBIT1,4 | 10,94 | 4,02 | -5,98 | 4,20 | 8,19 | 6,61 | -5,50 | |
EBIT-margin5 | 11,69 | 4,52 | -9,71 | 5,26 | 7,76 | 5,57 | -6,11 | |
Net profit1 | 7,81 | 3,10 | -4,41 | 2,59 | 5,37 | 3,14 | -6,35 | |
Net-margin6 | 8,35 | 3,49 | -7,16 | 3,25 | 5,09 | 2,64 | -7,06 | |
Cashflow1,7 | 1,23 | 7,30 | 10,26 | -3,90 | -1,69 | 6,18 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,88 | 0,35 | -0,50 | 0,29 | 0,60 | 0,34 | -0,70 | |
Dividend per share8 | 0,45 | 0,05 | 0,00 | 0,20 | 0,30 | 0,05 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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Viscom | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
784686 | DE0007846867 | SE | 29,68 Mio € | 10.05.2006 | Halten |
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Isra Vision | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
548810 | DE0005488100 | AG | 1.034,36 Mio € | 20.04.2000 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Als der japanische Kamerahersteller Canon die Finanz- und Technikwelt kürzlich mit einer Übernahmeofferte in Höhe von umgerechnet rund 2,47 Mrd. Euro für den schwedischen Netzwerkkameraspezialisten Axis Communications überraschte, war das auch ein Klingeln zum Einstieg bei Mobotix. Seit Bekanntwerden der Offerte am 10. Februar 2015 – Canon bietet 340 Schwedische Kronen je Axis-Aktie – hat die Notiz des deutschen Small Caps um fast 17 Prozent an Wert gewonnen. Doch da sollte noch mehr gehen. Boersengefluester.de hat zuletzt regelmäßig über die unserer Meinung nach viel versprechenden Perspektiven der Mobotix-Aktie berichtet. Das in Langmeil in der Nähe von Kaiserslautern ansässige Unternehmen bietet Überwachungs- und Thermalkameras mit eingebauten Minicomputern an, die die Speicherung und Übertragung von Daten wesentlich vereinfachen. Gemessen am Umsatz ist der weltweite Marktführer Axis zwar etwa sieben Mal so groß wie Mobotix. Technisch genießen die Pfälzer allerdings einen tadellosen Ruf, auch wenn das vergangene Jahr komplett zum Abhaken war. Querelen auf Vorstandsebene, eine missglückte Vertriebsstrategie und Sonderabschreibungen auf Warenbestände drückten das Ergebnis bis nahe an die Nulllinie. Zudem machten sich die Börsianer Sorgen, was Firmengründer, Aufsichtsrat und Großaktionär Ralf Hinkel – ihm sind knapp die Hälfte aller Mobotix-Anteile zuzurechnen – mit seinem Paket wohl anstellen wird. Immerhin gab es Gerüchte, dass Hinkel sich möglicherweise von weiteren Stücken trennen könnte.
Mittlerweile hat sich die Lage aber beruhigt, und die Investoren setzen auf einen knackigen Ergebnisswing. Verglichen mit anderen Nebenwerten geht es bei Mobotix aber eher gemäßigt zu. Die Aktie zählt nicht gerade zu den heiß diskutierten Werten in den einschlägigen Internetforen. Vermutlich sind die Bilanzen der Pfälzer dafür auch viel zu solide. Momentan weist Mobotix eine Eigenkapitalquote von mehr als 70 Prozent aus. Zinstragende Verbindlichkeiten und liquide Mittel halten sich mit jeweils knapp 8 Mio. Euro in etwa die Waage. Dennoch: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser halten den Titel auf dem aktuellen Niveau von 13,90 Euro für zu teuer. Ihre Handlungsempfehlung: verkaufen mit Kursziel 8,60 Euro. Grund für die Skepsis ist, dass Mobotix erst noch beweisen muss, ob die strategische Umpositionierung als Entwickler von Kameras und Video-Management-Software von Erfolg gekrönt sein wird. In Zahlen wird sich das vermutlich erst mit Vorlage des Halbjahresberichts Mitte Juni ablesen lassen. Kurzfristig dürfte jedoch der geplante Zusammenschluss von Canon und Axis für Kursfantasie sorgen.
Boersengefluester.de hat einmal die wesentlichen Kennzahlen von Axis Communications und Mobotix gegenübergestellt und macht eine vergleichsweise einfache Rechnung. Mit Blick auf den durchschnittlichen Umsatz von 2011 bis 2015 sind die Schweden etwa 6,4 Mal so groß wie Mobotix. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hinkt diese Art des Vergleichs allerdings aufgrund des Minigewinns aus dem Vorjahr. Klammert man diesen Ausreißer aus und bezieht die Rechnung auf die Jahre 2011 bis 2013 sowie 2015, kommt man auf einen Faktor von knapp 4,4. Wie kommen wir auf diese Zahl? Bei Axis ergibt die Summe der Betriebsergebnisse von 2011 bis 2013 plus der Analysten-Konsensschätzung für 2015 einen Betrag von umgerechnet 300,35 Mio. Euro. Bei Mobotix beträgt die entsprechende Summe 68,92 Mio. Euro. Teilt man diese beiden Größen durcheinander, ergibt sich der Wert von 4,4. Mit anderen Worten: Das durchschnittliche EBIT von Axis ist absolut gesehen etwa 4,4 Mal so groß wie das von Mobotix. Beim Jahresüberschuss ergibt sich ein Multiple von knapp 4,7.
Nimmt man nun die von Canon gebotenen 2.480 Mio. Euro als Referenzgröße und unterstellt die eben ermittelte EBIT-Relation, dann müsste Mobotix auf eine Marktkapitalisierung von 636,36 (2.800/4,4) Mio. Euro kommen. Bei 13.271.442 ausstehenden Aktien würde das wiederum auf einen Kurs von 47,95 Euro hinauslaufen – verglichen mit aktuell 13,50 Euro. Beantwortet wird demnach die Frage: Wenn Canon 2,48 Mrd. Euro für eine Gesellschaft bezahlt, die auf Vier-Jahres-Sicht im Schnitt auf ein EBIT von knapp 75,9 Mio. Euro (303,5/4) kommt, was hätten die Japaner dann für ein sonst identisches Unternehmen mit einem EBIT von 17,23 Mio. Euro (69,92/4) auf den Tisch gelegt? Zugegeben: Diese Rechnung grenzt viele andere wichtige Faktoren wie Marktstellung, Finanzierungsstruktur, Kundenstamm, Geschäftsperspektiven oder das Know-how der Mitarbeiter aus. Ein unter Umständen doch sehr beachtliches Kurspotenzial der Mobotix-Aktie zeigt sie dennoch auf. Hinzu kommt, dass Mobotix bereits jetzt ein Systemhersteller für IP-Videosicherheitslösungen ist. Um diese Lücke zu schließen, hat Canon im Juni 2014 extra den dänischen Platzhirschen Milestone Systems übernommen. Letztlich hat Canon also Axis und Milestone übernehmen müssen, um eine ähnliche Kompetenz zu erwerben, wie sie Mobotix bietet. Ein Aspekt, der bislang noch gar nicht beachtet worden ist.
Nicht ganz so spektakulär – aber immer noch beachtlich – sehen die Ergebnisse aus, wenn man sich rein auf das EBIT-Multiple konzentriert. Demnach berappt Canon für Axis etwa das 27fache des für 2015 von den Analysten erwarteten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern. Überträgt man diesen Faktor auf das von boersengefluester.de für das laufende Jahr kalkulierte Mobotix-EBIT von 12 Mio. Euro, würde sich eine Bewertung von etwa 324 Mio. Euro ergeben. Bezogen auf die einzelne Mobotix-Aktie errechnet sich daraus ein Wert von 24,40 Euro. Auch hier handelt es sich um ein denkbar einfaches Modell, das viele Aspekte ausklammert. Das mögliche Kurspotenzial der Pfälzer wird aber ebenfalls ersichtlich – zumindest wenn man die Canon-Offerte für Axis nicht als Mondpreis einstuft.
Fazit: Die geplante Übernahme von Axis durch Canon könnte sich auch für Mobotix-Aktionäre zu einem Volltreffer entwickeln. Allerdings muss Mobotix im Jahresverlauf dann auch entsprechend gute Zahlen liefern, die die höhere Bewertung untermauern.
Mobotix
Kurs: 0,47
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Mobotix | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
521830 | DE0005218309 | AG | 6,29 Mio € | 31.03.2008 | Verkaufen |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 66,38 | 69,90 | 70,35 | 62,42 | 56,04 | 63,17 | 50,30 | |
EBITDA1,2 | 3,22 | 4,27 | 8,76 | 3,08 | -3,87 | 0,38 | 2,40 | |
EBITDA-margin3 | 4,85 | 6,11 | 12,45 | 4,93 | -6,91 | 0,60 | 4,77 | |
EBIT1,4 | 1,03 | 1,96 | 6,17 | 0,23 | -7,52 | -3,84 | -2,00 | |
EBIT-margin5 | 1,55 | 2,80 | 8,77 | 0,37 | -13,42 | -6,08 | -3,98 | |
Net profit1 | 0,42 | 0,88 | 4,68 | -0,06 | -6,31 | -5,41 | -3,50 | |
Net-margin6 | 0,63 | 1,26 | 6,65 | -0,10 | -11,26 | -8,56 | -6,96 | |
Cashflow1,7 | -0,92 | 1,36 | -0,53 | 3,07 | -4,43 | 2,72 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,03 | 0,07 | 0,35 | -0,01 | -0,48 | -0,41 | -0,26 | |
Dividend per share8 | 0,04 | 0,04 | 0,04 | 0,04 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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© boersengefluester.de | Redaktion
Dank eines starken Schlussquartals hat USU Software die im November 2014 nach unten angepassten Prognosen für das Gesamtjahr sicher erreicht. Bei Erlösen von 58,9 Mio. Euro kam der Spezialist für IT- und Wissensmanagement auf ein um Akquisitionseffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 7,3 Mio. Euro. In Aussicht gestellt hatte Vorstandschef Bernhard Oberschmidt zuletzt Umsätze von knapp 60 Mio. Euro sowie ein bereinigtes EBIT zwischen 7,0 und 7,5 Mio. Euro. Ohne Berücksichtigung der Sondereinflüsse wäre das EBIT von 3,4 auf 6,7 Mio. Euro geklettert. „Mit den Q4-Zahlen sind wir sehr zufrieden", sagte Oberschmidt auf der Telefonkonferenz. Zudem stellte er eine Dividendenerhöhung in Aussicht, ohne sich jedoch konkret festzulegen. Markante Sprünge sind allerdings nicht zu erwarten, dem Vernehmen nach wird die Erhöhung „moderat" ausfallen – dafür aber „nachhaltig" sein. Boersengefluester.de rechnet derzeit mit einer Anpassung von 0,25 Euro pro Anteilschein auf 0,28 Euro. Damit würde der Small Cap zwar knapp unter der Renditemarke von zwei Prozent bleiben. Der Attraktivität der USU-Aktie tut das aber keinen Abbruch.
Immerhin bietet der Titel eine gute Kombination aus solider Bilanz und erklecklichem Wachstumspotenzial. Für das laufende Jahr rechnet Oberschmidt mit Erlösen in einer Bandbreite von 64 bis 68 Mio. Euro und einem bereinigten EBIT von 8,0 bis 9,5 Mio. Euro. Das entspräche einem Ergebniswachstum zwischen rund 10 und 30 Prozent. Um auf Nummer sicher zu gehen, haben sich die Schwaben zum gegenwärtigen Zeitpunkt bewusst für einen derart breiten Korridor entschieden. Bestätigt hat USU nochmals das mittelfristige Umsatzziel von 100 Mio. Euro und einer operativen Marge von 15 Prozent. Ein wesentlicher Teil davon beruht auf organischem Wachstum, dem Vernehmen nach rund 10 Mio. Euro dürfte ein Zukauf beisteuern. Aber auch nach rund zwei Jahren Akquisitionspause lässt sich Oberschmidt nicht unter Druck setzen. „Lieber werden wir ein weiteres Jahr nichts kaufen, als dass wir hier Kompromisse eingehen." Ohnehin liegt die avisierte Zielrendite gar nicht mehr so weit weg von der aktuellen Marge von 12,4 Prozent. Mit Kursen von knapp über 15 Euro steht die USU-Aktie zu Recht auf einem Mehr-Jahres-Hoch. Ein qualitativ sehr hochwertiger Small Cap zu einer allerdings auch entsprechend sportlichen Bewertung. Die Marktkapitalisierung beträgt rund 160 Mio. Euro. Knapp 37 Prozent sind dem Streubesitz zuzurechnen. In der Regel finden damit ausreichend große Handelsumsätze in dem Titel statt.
USU Software
Kurs: 21,40
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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USU Software | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0BVU2 | DE000A0BVU28 | AG | 225,21 Mio € | 21.03.2000 | Halten |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 90,49 | 95,63 | 107,33 | 111,90 | 126,52 | 132,08 | 145,00 | |
EBITDA1,2 | 5,51 | 9,92 | 13,38 | 14,39 | 16,84 | 12,43 | 14,00 | |
EBITDA-margin3 | 6,09 | 10,37 | 12,47 | 12,86 | 13,31 | 9,41 | 9,66 | |
EBIT1,4 | 2,71 | 4,05 | 7,02 | 9,67 | 11,80 | 7,62 | 9,80 | |
EBIT-margin5 | 3,00 | 4,24 | 6,54 | 8,64 | 9,33 | 5,77 | 6,76 | |
Net profit1 | 0,96 | 5,27 | 5,48 | 6,76 | 7,58 | 5,28 | 7,00 | |
Net-margin6 | 1,06 | 5,51 | 5,11 | 6,04 | 5,99 | 4,00 | 4,83 | |
Cashflow1,7 | 2,00 | 9,52 | 17,74 | 13,35 | 10,37 | 7,88 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,09 | 0,50 | 0,52 | 0,64 | 0,72 | 0,50 | 0,69 | |
Dividend per share8 | 0,40 | 0,40 | 0,40 | 0,50 | 0,55 | 1,70 | 0,55 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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© boersengefluester.de | Redaktion
Was für eine schräge Urlaubsgeschichte. Dabei fing alles vergleichsweise harmlos an. Im Mai 2014 kündigte der spanische Großaktionär Lopesan für seine deutsche Tochter IFA Hotel & Touristik eine Kapitalerhöhung an, wenn auch mit beachtlichem Umfang. Schließlich sollte die Aktienzahl um den Faktor drei steigen. Dann passierte vier Monate erst einmal gar nichts – abgesehen von einem Kursrückgang um rund 20 Prozent. Ende September rückte IFA dann mit dem Bezugspreis von gerade einmal 4,72 Euro raus. Zudem nannte das Management im Emissionsprospekt den Zweck der Übung. Sinngemäß hieß es: „Der Erlös soll vorrangig zur Erhöhung der Hotelkapazitäten der IFA-Gruppe in der Dominikanischen Republik verwendet werden. Dieses Vorhaben soll alternativ durch den Erwerb eines bestehenden Hotels oder den Neubau eines Hotels auf einem Grundstück der IFA-Gruppe in der Dominikanischen Republik erfolgen." Die Kauf-Option wurde mit 40 bis 60 Mio. Dollar veranschlagt, ein Neubau sollte hingegen mit bis zu 90 Mio. Dollar zu Buche schlagen. Für IFA-Verhältnisse ein Kraftakt. Immerhin hatte das Unternehmen in den Jahren 2009 bis 2013 insgesamt gerade einmal 23,4 Mio. Euro investiert. Die letzten Jahre mit Investitionen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich datieren von 2004 bis 2007. Offenbar hat sich hier einiges aufgestaut. Vor diesem Hintergrund schien die Expansionsstrategie auch schlüssig, wenngleich – insbesondere der Neubau – vermutlich erst einmal eine Phase deutlich rückläufiger Gewinne eingeleitet hätte.
Unerwartet geräuschlos lief dann die Kapitalerhöhung. Großaktionär Lopesan nahm seine Bezugsrechte wahr und zeichnete für rund 32 Mio. Euro IFA-Aktien. Einen Überbezug, wie zuvor häufig spekuliert wurde, meldeten die Spanier nicht an. Damit belief sich ihr Anteil auch nach der Maßnahme auf rund 52 Prozent. 13,75 Prozent der Anteile sind dem Streubesitz zuzurechnen. Die restlichen Stücke gehören Investoren über deren Identität nur spekuliert werden kann. Fakt ist: Abzüglich der Provisionen hat IFA Hotel rund 62 Mio. Euro durch die Kapitalerhöhung eingenommen. Mittlerweile nimmt die Story aber Züge an, mit denen vor ein paar Monaten wohl niemand gerechnet hat. Statt das „DomRep"-Projekt voranzutreiben, lässt IFA Hotel nun nämlich verlautbaren, für knapp 48 Mio. Euro Hotels auf Gran Canaria und Fuerteventura erwerben zu wollen. Verkäufer ist kein anderer als Lopesan. Zudem soll auf der Hauptversammlung am 16. Juli 2015, ebenfalls entgegen der bisherigen Vermutung, plötzlich eine Dividende vorgeschlagen werden – und zwar 0,15 Euro pro Aktie. Krasser geht es fast nicht. Erst steckt Lopesan 32 Mio. Euro via Kapitalerhöhung in IFA. Wenig später verkaufen sie dem nun mit den entsprechenden Mitteln ausgestattetem Unternehmen Hotels für 48 Mio. Euro – und kassieren im Sommer dann auch noch 1,5 Mio. Euro Dividende von IFA. „Der zunächst beabsichtigte Erwerb bzw. Bau eines Hotelobjekts in der Dominikanischen Republik soll angesichts des gegenwärtig hohen US-Dollarkurses zu einem späteren Zeitpunkt weiter verfolgt werden", heißt es lapidar in der offiziellen Mitteilung.
Formal hat vermutlich alles seine Ordnung. „Die Angemessenheit des beabsichtigten Kaufpreises wird durch ein Wertgutachten einer international anerkannten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt." Für boersengefluester.de sieht aber alles nach einer abgekarteten Sache aus. Nicht auszuschließen, dass von Anfang an die Absicht bestand, die Hotels von Lopesan zu übernehmen. Ob die Kapitalerhöhung allerdings auch unter diesen Voraussetzungen voll platziert worden wäre, ist zumindest zweifelhaft. Der Hinweis auf die ungünstige Währungsentwicklung überzeugt ebenfalls nicht, immerhin gibt es so etwas wie Absicherungsgeschäfte. Für die Spanier scheint IFA vielmehr eine „All-you-can-eat-Beteiligung" zu sein. Auf nennenswerte Gegenwehr der freien Aktionäre ist Lopesan auf den jüngsten Hauptversammlungen nicht gestoßen. Umso interessanter wird das kommende Anlegertreffen im Juli 2015. Normalerweise müsste es ein heißer Ritt für die Spanier werden. Letztlich geht es um die Frage, ob alle Geschäfte zu marktgerechten Konditionen abgerechnet werden. Dies betrifft dann wohl auch Fragen wie die Reinigung der Schmutzwäsche in den bislang fünf spanischen Hotel der IFA-Gruppe, die gegenwärtig exklusiv von einer Lopesan-Gesellschaft erbracht wird.
Immerhin: Trotz der heiklen Verstrickungen hat sich der Aktienkurs von IFA Hotel zumindest stabilisiert mit leichter Nordrichtung. Kapitalisiert ist die Gesellschaft derzeit mit rund 109 Mio. Euro. Dafür gibt es sogar vergleichsweise viel Gegenwert. Nach unseren Berechnungen dürfte der Small Cap mit einem Abschlag zum Buchwert (inklusive der Effekte aus der Kapitalerhöhung) von rund 20 Prozent notieren. Den 2014er-Gewinn siedeln wir bei etwas mehr als 12 Mio. Euro an, was auf ein einstelliges KGV hinauslaufen würde. Das wären klare Pluspunkte für die Aktie – zumal auch die Dividendenrendite mit rund 2,7 Prozent nicht unbedingt verkehrt ist. Andererseits stellt sich die Frage, wie Dividende und Kapitalerhöhung überhaupt zusammen passen. Schwierig gestaltet sich der Blick in die Zukunft, immerhin scheint IFA vor erhöhten Instandhaltungsaufwendungen zu stehen. Das könnte auf die zuletzt ansehnliche Rentabilität drücken. Andererseits lassen sich die Umsatz- und Ergebniseffekte der geplanten Zukäufe derzeit kaum abschätzen. Boersengefluester.de hatte den Titel lange Zeit positiv gesehen. Zugegeben: Die negativen Effekte der Kapitalerhöhung waren größer als gedacht. So gesehen haben wir mit unserer Empfehlung bislang falsch gelegen – zumal andere Touristik-Aktien wie TUI sich prima entwickelt haben. Und unter dem Eindruck der neuen Konstellation raten wir auch nicht mehr neu zum Einstieg. Einzig die immer noch günstige Bewertung rechtfertigt für boersengefluester.de eine Halten-Empfehlung. Streubesitzaktionäre haben bei IFA Hotel allerdings nicht viel zu melden. Daran ändert auch die Dividendenankündigung nichts.
LS Invest
Kurs: 5,70
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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LS Invest | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
613120 | DE0006131204 | AG | 282,15 Mio € | 12.07.1995 | Halten |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 81,60 | 76,63 | 47,47 | 73,79 | 123,64 | 128,76 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 50,86 | -5,10 | 8,30 | 2,90 | 21,73 | 112,45 | 0,00 | |
EBITDA-margin3 | 62,33 | -6,66 | 17,49 | 3,93 | 17,58 | 87,33 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 43,11 | -24,30 | -15,78 | -22,04 | -4,70 | 87,80 | 0,00 | |
EBIT-margin5 | 52,83 | -31,71 | -33,24 | -29,87 | -3,80 | 68,19 | 0,00 | |
Net profit1 | 37,85 | -26,76 | -22,64 | -24,30 | -7,79 | 46,97 | 0,00 | |
Net-margin6 | 46,39 | -34,92 | -47,69 | -32,93 | -6,30 | 36,48 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | -3,00 | 20,20 | 4,30 | 3,20 | 25,00 | 20,50 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,76 | -0,48 | -0,44 | -0,48 | -0,15 | 0,91 | 0,46 | |
Dividend per share8 | 0,12 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
Foto: kaboompics.com
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© boersengefluester.de | Redaktion
Noch bis zum 10. März 2015 läuft das Abfindungsangebot von Varian Medical Systems für MeVis Medical Solutions. Der US-Konzern bietet 17,50 Euro je Aktie des Softwarespezialisten für die Früherkennung und Diagnostik von Krebserkrankungen. Auf diesem Niveau werden die Bremer mit 31,85 Mio. Euro bewertet. Allerdings hat die ebenfalls börsennotierte Varian Medical Systems (Marktkapitalisierung circa 9,2 Mrd. Dollar) die Offerte an eine Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent des stimmberechtigten Kapitals geknüpft. Um auf diese Quote zu kommen, müssten Varian 1.291.836 Aktien angedient werden. Die im Bestand befindlichen 97.553 eigenen Aktien sind hier bereits eingerechnet. Für insgesamt 1.234.330 Aktien von bestehenden MeVis-Investoren gibt es bereits Zusagen. Demnach fehlen den Amerikanern noch 57.506 Papiere, um ans Ziel zu kommen.
Das sieht auf den ersten Blick nach einer lockeren Prüfung aus. Doch die Streubesitzaktionäre zeigen sich momentan alles andere als abgabebereit. Bis zum 17. Februar kam Varian auf insgesamt 1.236.255 MeVis-Aktien. Mit anderen Worten: Es wurden gerade einmal 1.925 Anteile aus dem Streubesitz angedient. Das muss zwar noch nichts heißen, erfahrungsgemäß entscheidet sich das Rennen erst auf der Schlussgeraden. Andererseits ist die abwartende Haltung der restlichen Anleger verständlich, selbst wenn die Analysten von Warburg Research dazu raten, das Angebot anzunehmen bzw. über die Börse zu verkaufen. Immerhin bedeutet die Offerte gerade einmal einen Aufschlag von knapp sechs Prozent auf den Buchwert. Zudem hatte das Management – erstmals seit dem Börsengang im November 2007 – eine knackige Dividende in Aussicht gestellt: 40 bis 60 Prozent des Jahresüberschusses plus möglicherweise eine Nachzahlung für 2013. Boersengefluester.de hatte bislang mit einer Summe von 1,30 Euro pro Aktie kalkuliert. Das hätte den Titel in die vorderen Ränge der Renditehitlisten katapultiert.
Wohl auch vor dem Eindruck der bislang mickrigen Akzeptanz der Offerte bei den freien Aktionären, macht das Management von MeVis nun einen ersten verbalen Rückzieher und stellt die Dividendenzahlung unter den Vorbehalt der zukünftigen Aktionärsstruktur. Übersetzt heißt das: Wenn Varian die Quote von 75 Prozent nimmt, wird es vermutlich gar keine Dividende geben. Was für Privatanleger eine prima Rendite ist, würde für Varian einen Scheck von (auf Basis unserer Dividendenschätzung von 1,60 Euro) gerade einmal gut 2 Mio. Euro bedeuten. Für einen Konzern, der zuletzt rund 976 Mio. Dollar an Cash und kurzfristige Anlagen in der Bilanz stehen hatte, sind das Peanuts. Kein Wunder, dass die Amerikaner den Dividendenaspekt wohl lieber als Drohkulisse begreifen.
Zudem heißt es in Finanzkreisen, dass auch eine Nachbesserung des Angebots nicht zur Debatte steht. Da passt es beinahe gut ins Bild, dass der MeVis-Vorstand für 2015 nicht gerade ein super positives Szenario aufzeigt. Bei Erlösen zwischen 13,0 und 13,5 Mio. Euro soll das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 2,0 bis 2,5 Mio. Euro sinken – nach 3,9 Mio. Euro für 2014. Kurzfristig scheint damit die Luft raus zu sein aus der MeVis-Aktie. Eigentlich schade, denn der Small Cap galt – nachdem der Schock über den Verlust des Großkunden Hologic verdaut war – längst wieder als interessante Investmentstory. Was also tun? Für die meisten Investoren ist es vermutlich am sinnvollsten, auf die Offerte einzugehen. Anleger mit einem längeren Zeithorizont können aber auch engagiert bleiben und darauf setzen, dass Varian im ersten Schritt die 75-Prozent-Marke nimmt und später sukzessive über die Börse nachkauft und so den Kurs nach oben treibt. Wäre nicht das erste Mal, dass geduldige Anleger mit so einer Squeeze-out-Spekulation eine erkleckliche Rendite einfahren.
MeVis Med. Solutions
Kurs: 24,60
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MeVis Med. Solutions | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0LBFE | DE000A0LBFE4 | AG | 44,77 Mio € | 16.11.2007 | Halten |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 16,76 | 18,07 | 17,13 | 16,21 | 18,76 | 17,34 | 18,30 | |
EBITDA1,2 | 7,60 | 8,25 | 5,97 | 4,77 | 7,99 | 3,99 | 4,91 | |
EBITDA-margin3 | 45,35 | 45,66 | 34,85 | 29,43 | 42,59 | 23,01 | 26,83 | |
EBIT1,4 | 6,69 | 8,00 | 5,81 | 4,64 | 7,90 | 3,89 | 4,80 | |
EBIT-margin5 | 39,92 | 44,27 | 33,92 | 28,62 | 42,11 | 22,43 | 26,23 | |
Net profit1 | 7,17 | 8,07 | 5,70 | 4,55 | 7,79 | 4,92 | 5,70 | |
Net-margin6 | 42,78 | 44,66 | 33,28 | 28,07 | 41,53 | 28,37 | 31,15 | |
Cashflow1,7 | 5,52 | 6,55 | 2,89 | 9,13 | 4,86 | 5,85 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 3,94 | 4,43 | 3,13 | 2,50 | 4,28 | 2,70 | 3,15 | |
Dividend per share8 | 0,95 | 0,95 | 0,95 | 0,95 | 0,95 | 0,95 | 0,95 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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Foto: Splitshire...
© boersengefluester.de | Redaktion
Das Übernahmeangebot des US-Konzerns Arrow Electronics für den Displayspezialisten Data Modul hat die von boersengefluester.de erhofften Kräfte für die Aktie von Fortec Elektronik freigesetzt (HIER). Seit Bekanntwerden der Offerte Ende Januar 2015 hat die Notiz von Fortec um annähernd 30 Prozent zugelegt. Neben der nahenden Dividendenausschüttung von erneut 0,50 Euro je Aktie nach der Hauptversammlung am 23. Februar 2015, was auf eine Rendite von 3,1 Prozent hinausläuft, sorgten auch die guten Halbjahreszahlen für Auftrieb. Immerhin kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) per Ende Dezember 2014 um 40 Prozent auf 0,7 Mio. Euro – bei einem Erlösplus von knapp zwei Prozent. Das macht Hoffnung, denn ursprünglich hatte Vorstandschef Dieter Fischer – er ist allerdings nicht gerade für überschwängliche Prognosen bekannt – für die erste Hälfte des laufenden Geschäftsjahrs mit einer „Seitwärtsbewegung bei Umsatz und Ertrag" gerechnet.
Eigentlicher Kurstreiber bleibt aber das Übernahmeangebot für Data Modul – einem von den Produkten her zumindest in Teilbereichen vergleichbaren Unternehmen. Arrow Electronics ist bereit, für die Münchner einen Faktor von 2,1 auf den Buchwert (per 30. September 2014) zu zahlen. Eine stattliche Prämie. Zum Vergleich: Zum Zeitpunkt der Übernahme wurde die Fortec-Aktie mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,6 gehandelt. Dabei lag diese Relation bereits über dem von boersengefluester.de ermittelten Zehn-Jahres-Durchschnitt von 1,46. Mittlerweile ist das KBV der Gesellschaft aus Landsberg am Lech auf ebenfalls 2,1 gestiegen. So gesehen herrscht also Gleichstand zwischen Data Modul und Fortec. Raus ist die Fantasie aus dem Titel aber nicht. Nebenwertekenner halten es durchaus für möglich, dass auch Fortec ins Visier von Arrow geraten könnte.
Im August 2014 hatten die Amerikaner bereits die Stromversorgungsaktivitäten der börsennotierten italienischen UR Holding übernommen. Im Bereich Netzteile ist auch Fortec Elektronik traditionell stark präsent. Zudem wechselte Markus Bullinger – von 2012 bis 2014 COO bei Fortec – im November des vergangenen Jahrs zu Arrow. Eine weitere Parallele zu Data Modul ist, dass auch Fortec mit der TRM Beteiligungsgesellschaft aus Dortmund einen Großaktionär hat, der auf mehr als 30 Prozent der Stimmen kommt. Hinter TRM verbirgt sich die Familie Knauf, besser bekannt durch den gleichnamigen Gips- und Baustoffkonzern. Bei Data Modul waren die Familie des langjährigen Vorstands Peter Hecktor und Varitronix Investment die maßgeblichen Anteilseigner, die sich mit Arrow einigten.
Darüber hinaus hat sich Fortec Elektronik im Oktober 2014 mit dem zunächst auf 50 Prozent festgesetzten Anteil an der Data Display GmbH aus Germering bei München signifikant verstärkt. Bis Ende 2020 will Fortec hier auf 100 Prozent aufstocken. Data Display hat im vergangenen Jahr bei Erlösen von 25,5 Mio. Euro einen Jahresüberschuss von 1,2 Mio. Euro erzielt. Zum Vergleich: Fortec kam auf Umsätze von 45,4 Mio. Euro und einen Nettogewinn von 1,54 Mio. Euro. An der Börse wurden die Effekte der Data-Display-Akquisition lange Zeit ausgeblendet. Dafür geht es jetzt um so rapider nach oben. Kurzfristig sieht das Papier zwar etwas heißgelaufen aus. Denkbar ist daher, dass eher dividendenorientierte Anleger nach der HV Kasse machen. Auf mittlere Sicht bleibt Fortec aber eine aussichtsreiche Aktie. Dass die Gesellschaft keine Bankschulden hat, seit einer halben Ewigkeit Gewinne erzielt und "Mr. Zuverlässig" in Sachen Dividenden ist, muss an dieser Stelle wohl nicht mehr erwähnt werden.
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Foto: picjumbo.com...
Fortec Elektronik
Kurs: 18,30
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Fortec Elektronik | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
577410 | DE0005774103 | AG | 59,48 Mio € | 07.05.1990 | Kaufen |
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Small-Cap-Freunde aufgepasst: Bei Matica Technologies könnte sich in den kommenden Wochen eine lukrative Investmentstory entwickeln. Immerhin stehen bei dem Anbieter von Spezialdruckern für ID-Karten (Personal- und Firmenausweise, Führerscheine) umfangreiche Kapitalmaßnahmen an. Im Kern geht es darum, die nach dem Einstieg des italienischen Großaktionärs Matica System im Juli 2011 komplizierten Strukturen zu vereinfachen. Sandro Camilleri, Vorstand von Matica Technologies und Matica System in Personalunion, verspricht sich jedenfalls „eine ganze Reihe von Vorteilen und Synergieeffekten", wie der Einladung zur außerordentlichen Kapitalerhöhung am 27. März 2015 im Frankfurter Marriott Hotel zu entnehmen ist. Erklärtes Ziel ist es, dass Matica Deutschland Zugang zur Fertigungsabteilung der Italiener bekommt und so die Abhängigkeit von dem bisherigen Auftragshersteller verringert. Zudem soll sich das Produktportfolio der beiden Gesellschaften dem Vernehmen nach perfekt ergänzen. Nicht ganz unerheblich ist aber wohl auch, dass die Eigentümer von Matica System ihre nicht börsennotierten Anteile in gelistete Papiere tauschen können. Trotz des komplizierten Geflechts: Borsengefluester.de ist zuversichtlich, dass die Transaktion dem Aktienkurs der ehemals als Digital Identification Solutions (DISO) firmierenden Firma neues Leben einhaucht.
Interessant sind die Pläne aber auch, weil der Einstieg von Matica lange Zeit unter keinem guten Stern stand. Management und Aktionäre der Schwaben hatten unter anderem Sorge, dass sie bei Kapitalmaßnahmen über den Tisch gezogen würden. Bereits im April 2012 bekam Matica Technologies einen signifikanten Anteil (21,1 Prozent nach Verwässerung durch eine spätere Kapitalerhöhung bei den Italienern) an Matica System via Sachkapitalerhöhung mehr oder weniger aufs Auge gedrückt. Im Gegenzug wurden sie damit Anteilseigner bei dem neuen Großaktionär. Aus damaliger Sicht war das eine ziemliche Blackbox. Jetzt macht Matica System Nägel mit Köpfen und will auch die restlichen Anteile von zurzeit 82 Prozent in die Matica Technologies einbringen. Mit anderen Worten: Mutter und Tochter schlüpfen gemeinsam in den Börsenmantel der Gesellschaft aus Esslingen.
[sws_blue_box box_size="585"] Matica Technologies AG = Deutschland
Matica System S.p.A. = Italien[/sws_blue_box]
Momentan ist das Kapital von Matica Technologies in 7.423.226 Aktien eingeteilt. 71,67 Prozent davon sind der am Rande von Mailand sitzenden Matica System zuzurechnen. Im Streubesitz befinden sich knapp 28 Prozent. Großaktionäre bei den Italienern wiederum sind mit rund einem Drittel die Katakana SA (ehemals Gruppo Matica) mit Sitz in der Schweiz, die HFX S.A. aus Luxemburg mit annähernd 49 Prozent – und eben Matica Technologies mit 18 Prozent aus dem ersten Tauschgeschäft vor knapp drei Jahren. Viel komplizierter geht es hinsichtlich der Überkreuzbeteiligungen nicht mehr. Kein Wunder, dass sich die heimischen Anleger von dem Small Caps längst abgewendet haben – trotz der offensichtlich günstigen Bewertung. Börsentechnisch passiert nun folgendes: In einem ersten Schritt werfen Katakana und HFX ihre insgesamt 6.620.350 Anteilscheine an Matica System in einen Topf und bekommen dafür im Gegenzug 13.300.000 neue Aktien von Matica Technologies. Nebeneffekt ist, dass die deutsche Gesellschaft plötzlich alleiniger Anteilseigner der italienischen Matica System wird. Bislang war das Kapital der S.p.A in 5.320.000 Papiere eingeteilt – 1.1452.625 Stücke davon hält das Unternehmen vom Neckar. Ein Punkt, der später Bedeutung bekommt, denn nach Durchführung der Kapitalerhöhungen sollen die 5.320.000 von Matica System gehaltenen Anteilscheine, es handelt sich dann quasi um eigene Aktien, via vereinfachter Kapitalherabsetzung eingezogen werden.
Basis für das angesetzte Tauschverhältnis ist ein Gutachten von Deloitte Financial Advisory. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beziffert den fairen Wert des Eigenkapitals von Matica Technologies auf 16,5 Mio. Euro oder 2,23 Euro je Aktie – und den von Matica System auf 37,5 Mio. Euro bzw. 4,58 Euro pro Anteilschein. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung des im Mai 2006 zu 19 Euro an die Börse gekommenen Unternehmens beträgt gerade einmal 7,1 Mio. Euro. Spätestens hier sollten die Glocken das erste Mal läuten. Zwar folgen derartige Bewertungsgutachten in der Regel dem gleichen Muster und kommen je nach Justierung der Stellschrauben zu mitunter erheblich unterschiedlichen Ergebnissen. Aber selbst vor diesem Hintergrund ist die Differenz zwischen dem aktuellen Aktienkurs von 0,96 Euro und dem von Deloitte angesetzten Wert des Eigenkapitals von 2,23 Euro beachtlich.
Interessant ist das Bewertungsergebnis aber auch mit Blick auf den zweiten Teil der Kapitalmaßnahme, der für Anfang/Mitte Mai abgesetzt ist: Um die Streubesitzaktionäre nicht schutzlos zu verwässern, steht nämlich eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht im Verhältnis 2:5 auf der Agenda – zu einem Kurs von ebenfalls 2,23 Euro. Für je zwei alte Aktien erhalten Anleger – ausgenommen Matica System – also das Recht, fünf neue Anteilscheine zu 2,23 Euro das Stück zu zeichnen. Dadurch könnte sich die Gesamtzahl der Anteilscheine auf maximal 25.911.438 Stück erhöhen. Zunächst einmal stellt sich aber die Frage, welcher Privatanleger eine Aktie zu 2,23 Euro zeichnen soll, die an der Börse aktuell weniger als 1 Euro kostet? So ein Verhalten ergibt – falls die Notiz von Matica Technologies nicht explodieren sollte – keinen Sinn. Eine Einladung an die Streubesitzaktionäre sieht jedenfalls anders aus. Allerdings werden die jungen Aktien bei der von Matica gewählten Variante zunächst von einer Bank übernommen und anschließend an diejenigen Aktionäre, die ihr Bezugsrecht ausgeübt haben, übertragen. Aus Sicht von boersengefluester.de läuft das darauf hinaus, dass Katakana/HFX auch den zweiten Teil der Kapitalerhöhung abräumen. Im Maximalfall könnte der Anteil der Streubesitzaktionäre damit auf rund elf Prozent sinken. Falls niemand die Barkapitalerhöhung zeichnen sollte, käme der Free Float übrigens auf eine ähnlich geringe Quote.
Hartgesottene DISO-Fans werden wohl bemängeln, dass die Italiener ihre Aktivitäten nun komplett mit der deutschen Tochter vermengen. Mamma mia! Ein Punkt, der zwar nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Möglicherweise setzt die Aktion aber auch neue Ertragskräfte frei. Und so schlecht sieht die aktuelle operative Entwicklung ohnehin nicht aus. Das dritte Quartal lief jedenfalls prima. Denkbar ist darüber hinaus, dass der Expansionskurs von Matica nochmals forciert wird. Immerhin will sich die Gesellschaft auf der HV im gleichen Abwasch einen üppigen Ermächtigungsrahmen für die Ausgabe von weiteren 7,7 Millionen Aktien geben lassen. Für Spannung ist also gesorgt. Und: Ein Plus an Aufmerksamkeit hat die Matica-Aktie definitiv verdient.
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Vielen Dank für Ihre sehr geschätzte Meinung, Gereon Kruse[/sws_green_box]
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Matica Technologies
Kurs: 0,00
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0JELZ | DE000A0JELZ5 | 0,00 Mio € | 12.05.2006 | Achtung: Delisting! |
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Welchen Unterschied doch vier Wochen ausmachen können: Noch Mitte Januar hatte die Aktie von Koenig & Bauer (KBA) in der Nähe des Mehr-Jahres-Tiefs notiert. Doch dann kam eine Investorenveranstaltung, woraufhin die Notiz um 40 Prozent nach oben geschossen ist. Auf der German Corporate Conference 2015 in Frankfurt, die von der HypoVereinsbank und Kepler Cheuvreux ausgerichtet wird, haben sich zwischen dem 19. und 21. Januar knapp 150 deutsche und österreichische Unternehmen vor mehr als 550 institutionellen Investoren präsentiert. Am 20. Januar war KBA-Finanzchef Mathias Dähn an der Reihe. Er hat die Perspektiven des Druckmaschinenherstellers aufgezeigt und war offensichtlich sehr erfolgreich. Nachdem der Titel in Fahrt gekommen war, zündete die Aktie am 29. Januar die nächste Stufe, als die Analysten von Kepler Cheuvreux das Papier auf „Kaufen" heraufgestuft und das Kursziel von 14 Euro auf 17 Euro erhöht haben. Der Umbau dürfte bis 2016 seine Früchte tragen, schrieb Analyst Stefan Augustin. Ein starkes Argument sei auch der komfortable Kassenbestand.
Dähn treibt die Restrukturierung des ehemaligen SDAX-Unternehmens energisch voran. Im Jahr 2014 sind mehr als 1000 Arbeitsplätze abgebaut worden. Im Jahr 2015 folgen weitere 400 Stellen. Das sorgt für erhebliche Entlastungen bei den Personalkosten. „Sie werden ab 2016 voll wirksam sein. Stufenweise Verbesserungen beginnen im Jahr 2015", so Dähn auf der Investorenkonferenz. Der Traditionskonzern aus Würzburg reduziert die Abhängigkeit vom kriselnden Rollenmaschinengeschäft deutlich.
[sws_blue_box box_size="585"] Den Unterschied zwischen Bogenoffset- und Rollenoffsetdruck, also den verschiedenen Bereichen von Koenig & Bauer, erklärt digitaldruck.info: „Wird als Bedruckstoff Karton oder Papier verwendet, kann man zwischen Bogenoffsetdruck und Rollenoffsetdruck unterscheiden. Wird das Papier einzeln in Bogenform zugeführt, spricht man vom Bogenoffsetdruck. Kommt das Papier von (teils sehr großen, tonnenschweren) Papierrollen, spricht man vom Rollenoffsetdruck."[/sws_blue_box]
In den ersten drei Quartalen 2014 war der Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen mit einem Umsatz von 385,5 Mio. Euro etwas kleiner als der mit Bogenoffsetmaschinen (406,3 Mio. Euro). Dabei hat der Konzern den Anteil des Medienbereichs am Neumaschinengeschäft zuletzt auf 15 Prozent gegenüber 65 Prozent von vor zehn Jahren gedrückt. Hingegen ist der Anteil des stabilen Verpackungsbereichs von 25 Prozent auf 60 Prozent geklettert. Diese Verschiebung beim Neumaschinengeschäft sorgt für eine allmähliche Aufhellung der Geschäftsperspektiven, soll doch das weltweite Verpackungsvolumen laut Experten zwischen 2013 und 2018 um durchschnittlich 4,1 Prozent pro Jahr wachsen. Wachstumsmotor ist die Region Asien/Pazifik. Durch die Übernahme des italienischen Herstellers Flexotecnica Ende 2013 hat sich Koenig & Bauer Zugang zum Wachstumsmarkt für flexible Verpackungsmaterialien, insbesondere Folien, verschafft. Mit der im September 2013 abgeschlossenen Mehrheitsbeteiligung an der Firma Kammann Maschinenbau aus Bad Oeyhhausen ist KBA zudem in den Nischenmarkt für die Direktdekoration von Glasverpackungen und anderen Hohlkörpern eingestiegen. Durch die zwei Akquisitionen stärkt KBA den Bereich Verpackungsdruck deutlich.
Auf der Investorenkonferenz hat Dähn zudem ehrgeizige mittelfristige Ziele für die einzelnen Sparten aufgezeigt. So soll der Bereich Bogenoffset bei Umsätzen von rund 550 Mio. Euro eine Marge beim Gewinn vor Steuern von drei bis vier Prozent erwirtschaften. Der etwas kleinere Bereich Spezialmaschinen, der Maschinen für die Direktdekoration von Glas und Hohlkörpern ebenso anbietet wie Maschinen für den Banknoten- und Wertpapierdruck, soll bei Erlösen von rund 475 Mio. Euro sogar eine Marge von fünf bis sechs Prozent erzielen. Für den kleinen Bereich Rollenoffset mit Umsätzen von rund 125 Mio. Euro ist eine Gewinnspanne von drei bis vier Prozent geplant. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Mitte der Gewinnmarge würde sich das Ergebnis konzernweit auf rund 50 Mio. Euro summieren. Das wäre eine gewaltige Verbesserung für das Unternehmen, lag doch die Marge für die ersten drei Quartale 2014 mit einem Gewinn vor Steuern von 1,2 Mio. Euro nur knapp über der Nulllinie. Für das Gesamtjahr ist mindestens eine schwarze Null geplant.
Zurück zu den Finanzen: Der Konzern besaß Ende September liquide Mittel von 204 Mio. Euro. Abzüglich der Schulden läuft das auf eine Nettoliquidität von 184,7 Mio. Euro hinaus. Das entspricht 11,18 Euro je Aktie. Der Kurs von zurzeit 14,10 Euro ist damit weitgehend gedeckt. Nach der Rally liegt der Börsenwert von KBA bei 233 Mio. Euro. Abzüglich der Nettoliquidität ist KBA damit mit lediglich 48,3 Mio. Euro bewertet. Laut dem Konsens der Analysenschätzungen soll der Konzern im Jahr 2015 einen Gewinn vor Steuern von 19 Mio. Euro erwirtschaften. Die Zahlen zeigen, wie günstig der Konzern bewertet ist. Nach einer kurzen Verschnaufpause könnte die Rally daher weitergehen. Zumal wenn Investoren darauf spekulieren sollten, dass KBA von der Geldpolitik der Notenbanken in Europa deutlich profitieren wird. Denn wenn es überall und immer mehr Strafzinsen gibt, dürften die Sparer ihr Geld verstärkt bei der Bank abheben und sich unters Kopfkissen legen. In dem Umfeld könnte das Geschäft mit Maschinen zum Druck von Banknoten, das bislang geschwächelt hat, bei KBA bald brummen.
Foto: Koenig & Bauer AG
[sws_grey_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von Egmond Haidt, der für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt.[/sws_grey_box]...
Koenig & Bauer
Kurs: 15,00
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Koenig & Bauer | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
719350 | DE0007193500 | AG | 247,87 Mio € | 06.08.1985 | Halten |
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Erneuter Kursrückschlag bei CropEnergies: Wegen des Preisverfalls für Ethanol in Europa hat CropEnergies, einer der größten Hersteller in der Region, die Reißleine gezogen und das Werk der britischen Tochter Ensus geschlossen. „So erreichten die Bioethanolpreise am 15. Januar mit 417 Euro pro Kubikmeter (bei Lieferung ab Rotterdam) ein Allzeittief. Auch die jüngste Abwertung des Euros gegenüber dem britischen Pfund führte zu weiteren Belastungen", erklärte der Konzern den Grund für die Einstellung der Produktion. Die Stilllegung führe zu einem „einmaligen Restrukturierungsaufwand in Höhe von bis zu 40 Mio. Euro", der noch im Geschäftsjahr 2014/15, das im Februar endet, verbucht wird. Damit werden die Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr spürbar schlechter ausfallen als bislang erwartet. Im November 2013 hatten die Ethanolpreise noch bei 515 Euro gelegen.
Die neueste Hiobsbotschaft schließt sich an eine Serie enttäuschender Meldungen von CropEnergies an. Zwar hatte der Konzern im dritten Quartal des Geschäftsjahrs die Ethanolproduktion um 20 Prozent auf den Rekord von 299.000 Kubikmeter gesteigert. Weil aber die Ethanolpreise, ebenso wie die Preise für Lebens- und Futtermittel, die bei der Ethanolproduktion anfallen, deutlich gesunken waren, war der Konzernerlös um lediglich zehn Prozent auf 221,85 Mio. Euro gestiegen. Dabei fiel ein Verlust vor Zinsen und Steuern von 1,7 Mio. Euro an. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Betriebsgewinn von 11,5 Mio. Euro zu Buche. Der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Marten Keil hat für das Gesamtjahr bislang ein Umsatzplus von fünf bis zehn Prozent auf 820 bis 860 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Das operative Ergebnis sollte nach bisherigen Erkenntnissen „Null bis minus 20 Mio. Euro" erreichen. Der nun angekündigte Restrukturierungsaufwand wird das Ergebnis also deutlich tiefer ins Minus drücken. Keil will die starke Abhängigkeit von Ethanol für die Kraftfahrbranche verringern. Deswegen wird am Standort Zeitz eine Anlage zur Herstellung von hochwertigem Neutralalkohol in Lebensmittelqualität gebaut. Das Werk hat eine Kapazität von jährlich bis zu 60.000 Kubikmeter. Damit sollen neue Marktsegmente in Bereichen wie Getränke-, Pharma- oder Chemieindustrie erschlossen werden.
„Für das erste Halbjahr des Geschäftsjahrs 2015/16 rechnet CropEnergies mit unverändert schwierigen Marktbedingungen, da erst im April 2015 auf EU-Ebene eine Entscheidung über die Verwendung von Biokraftstoffen bis 2020 und darüber hinaus getroffen werden soll", hatte der Konzern bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen gewarnt. Die Entscheidung solle dann aber „neue Impulse für die Branche" setzen. Neue Impulse sind auch dringend nötig. Denn das Umfeld könnte auch über das 1. Halbjahr hinaus herausfordernd bleiben. Laut Expertenschätzungen werden die Ethanolausfuhren der USA im Jahr 2015 leicht ansteigen auf 2,7 Mio. Kubikmeter. In Europa soll der Verbrauch von Kraftstoffethanol um lediglich 0,9 Prozent auf 5,3 Mio. Kubikmeter zulegen. Vor diesem Hintergrund könnte der Preisdruck in Europa hoch bleiben. Wie hoch, wird nicht zuletzt von der Entwicklung der Ölpreise abhängen. Wenn sie nach der jüngsten Erholung wieder nach unten tendieren sollten, sind das schlechte Nachrichten für die Ethanolbranche. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, ist nicht zu unterschätzen. In den USA ist zwar die Zahl der aktiven Ölbohrtürme innerhalb weniger Monate von 1600 auf zuletzt 1056 eingebrochen. Die Förderung hat mit 9,2 Millionen Barrel pro Tag allerdings neue Rekordhochs erreicht.
Die Perspektiven für die Südzucker-Mehrheitsbeteiligung CropEnergies bleiben trüb. Zwar gehen Analysten davon aus, dass dem Konzern im Geschäftsjahr 2015/16 der Turnaround gelingt, und ein operativer Gewinn von 13,8 Mio. Euro erwirtschaftet wird. Unterm Strich soll ein Gewinn je Aktie von 0,13 Euro stehen. Mit einem KGV von 22 ist das Papier hoch bewertet. Zumal das Risiko nicht gering ist, dass die Ergebnisse schlechter ausfallen könnten als Analysten derzeit erwarten. Mit der neuesten Meldung hat die Notiz nahezu ihren gesamten Zuwachs aus dem Februar wieder eingebüßt. Die Hofffnungen auf einen charttechnischen Turnaround sind damit erst einmal vom Tisch. Und auch für die Südzucker-Aktie sind die Nachrichten eine Belastung, wenngleich der auf den MDAX-Konzern durchgerechnete Effekt weniger bedrohlich ist.
[sws_grey_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von Egmond Haidt, der für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt.[/sws_grey_box]
Foto: Splitshire...
CropEnergies
Kurs: 13,52
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0LAUP | DE000A0LAUP1 | AG | 1.179,62 Mio € | 29.09.2006 | Halten |
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Südzucker | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
729700 | DE0007297004 | AG | 2.096,96 Mio € | 01.05.1948 | Verkaufen |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Um 22,8 Prozent auf 70 Mio. Euro steigerte RIB Software die Erlöse im vergangenen Jahr. Damit hat der Anbieter von komplexer Bausoftware die eigene Zielvorgabe, die ein Umsatzplus von rund 25 Prozent vorsah, knapp verfehlt. Das Ergebnis vor Steuern machte einen Satz von 13,02 Mio. auf 28,9 Mio. Euro. Hierin sind allerdings positive Währungseffekte von 3,7 Mio. Euro und weitere außerordentliche Faktoren von 6,0 Mio. Euro enthalten. Bereinigt um diese Posten kletterte der Gewinn vor Steuern um gut 51 Prozent auf 19,3 Mio. Euro. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kam RIB Software auf einen Zuwachs von 39,1 Prozent auf 25,6 Mio. Euro. Inklusive der Sondereffekte zog das EBITDA sogar um knapp 88 Prozent auf 35,3 Mio. Euro.
Angesichts der vielen außerordentlichen Faktoren ist die Einordnung des Zahlenwerks für Anleger nicht ganz einfach. Die Stuttgarter selbst sprechen von einem „hervorragenden Jahr". Für das operative EBITDA hatte RIB lange Zeit ein Plus von rund 16 Prozent auf dann knapp 21,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Demnach hätte das TecDAX-Unternehmen die Messlatte mit 25,6 Mio. Euro locker übersprungen. Zur Vorlage des Neun-Monats-Berichts schwenkte RIB Software allerdings um und nannte einen Jahresüberschuss von mindestens 18 Mio. Euro als neues Ziel – bezogen auf den nicht bereinigten Gewinn. Diese Aussage korrespondiert nun mit einem Gewinn vor Steuern von 28,9 Mio. Euro. Bei einer von boersengefluester.de unterstellten Steuerquote von 30 Prozent würde das auf einen Überschuss von rund 20 Mio. Euro hinauslaufen. Zumindest nach dieser Rechnung hätte RIB damit auch seine Profitziele souverän erfüllt.
Der Aktienkurs des TecDAX-Werts hat sich nach einer ausgedehnten Konsolidierungsphase längst wieder nach oben orientiert und schielt Richtung Rekordhoch bei gut 14 Euro. Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung rund 604 Mio. Euro. Das ist kein Pappenstiel – trotz eines Nettofinanzguthabens von mehr als 120 Mio. Euro. Andererseits meldet das Unternehmen beinahe im 14-Tage-Rhythmus den Abschluss neuer Verträge und hat mit Kunden wie der Deutschen Bahn attraktive Partner gewonnen. Dennoch: Bei einem KGV nördlich von 25 steigen nur noch sehr risikobereite Investoren neu ein. Das komplette Zahlenwerk legt RIB Software am 31. März 2015 vor. Dann gibt es auch konkrete Aussagen zur Höhe der Dividende.
RIB Software
Kurs: 0,00
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RIB Software | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0Z2XN | DE000A0Z2XN6 | SE | 2.223,55 Mio € | 08.02.2011 | Halten |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 136,87 | 214,61 | 254,58 | 302,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 37,86 | 51,20 | 65,30 | 72,50 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-margin3 | 27,66 | 23,86 | 25,65 | 24,01 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 24,33 | 20,10 | 31,79 | 37,50 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-margin5 | 17,78 | 9,37 | 12,49 | 12,42 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net profit1 | 21,85 | 9,13 | 18,65 | 25,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net-margin6 | 15,96 | 4,25 | 7,33 | 8,28 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 30,59 | 34,79 | 71,21 | 48,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,42 | 0,18 | 0,34 | 0,54 | 0,86 | 1,09 | 0,00 | |
Dividend per share8 | 0,18 | 0,12 | 0,98 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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