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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
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[sws_green_box box_size="550"]Was für ein Börsenjahr: Trotz einer Performance von 14,5 Prozent seit Jahresbeginn liegt der DAX abgeschlagen hinter dem SDAX (+24,4 Prozent), dem MDAX (+27,8 Prozent) und dem Spitzenreiter TecDAX (+31,1 Prozent). Dennoch konzentriert sich das Interesse der Anleger – noch mehr als sonst – auf die Blue Chips. Kein Wunder, ist im DAX momentan doch so viel los wie lange nicht. Zudem steht bereits in wenigen Wochen der Start in die Quartalssaison an. Boersengefluester.de hat sich die drei besten und die drei schlechtesten DAX-Werte des laufenden Jahres angeschaut.[/sws_green_box]
Mit einem Kursplus von 52 Prozent seit Jahresbeginn führt Continental die DAX-Rangliste 2013 bislang souverän an. Das aktuelle Niveau von knapp 133 Euro bedeutet gleichzeitig auch ein Rekordhoch für den DAX-Titel. Gegenwärtig kostet das Unternehmen an der Börse 26,59 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Für das laufende Jahr peilt der Vorstand einen Umsatz von 34 Mrd. Euro bei einer bereinigten operativen Marge von mehr als zehn Prozent an. Zwar kommt die Conti-Aktie mit einem KGV von knapp zwölf auf den ersten Blick recht günstig daher. Gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis von mittlerweile 3,3 wird der Titel aber nun bereits mit einem Aufschlag von fast 60 Prozent gegenüber dem Zehn-Jahres-Schnitt gehandelt. Positiv: Die Nettofinanzschulden sind zuletzt kontinuierlich zurückgegangen. Mit rund 6 Mrd. Euro bewegen sie sich mittlerweile deutlich unterhalb des Eigenkapitals von 8,8 Mrd. Euro. Im Jahr 2010 überragte die Nettoverschuldung mit 7,3 Mrd. Euro das Eigenkapital noch um 18 Prozent. Insgesamt honorieren die Anleger seit vielen Jahren den Wandel vom Reifenhersteller zum High-Tech-Automobilzulieferer. Continental wird am 7. November den Neun-Monats-Bericht vorlegen. Die Analysten von HSBC empfehlen die Aktie mit Kursziel 150 Euro zum Kauf. Andere Häuser sind – was den fairen Kurs angeht – zurückhaltender. Fazit: Die Story ist noch intakt. Auf dunkelgrün steht die Bewertungsampel aber nicht mehr.
Auf dem zweiten Platz der DAX-Hitliste 2013 liegt – wohl doch überraschend – derzeit die Aktie der Deutschen Post. Im laufenden Jahr ging es um immerhin 42,5 Prozent nach oben. Inklusive der Ende Mai erfolgten Dividendenzahlung von 0,70 Euro pro Anteilschein steht für die „Aktie gelb“ sogar ein Plus von fast 47 Prozent zu Buche. Anderen Logistik-Aktien wie PostNL, Fedex oder UPS hat die Deutschen Post damit klar die Rücklichter gezeigt. Lohn der starken Performance: Seit Ende August ist der Titel sogar im viel beachteten Auswahlindex Euro Stoxx 50 enthalten. Für das laufende Jahr kalkulieren die Bonner mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 2,75 bis 3,00 Mrd. Euro. Bezogen auf den gegenwärtigen Börsenwert von 28,61 Mrd. Euro wäre die Post demnach mit dem rund Zehnfachen des für 2013 erwarteten EBIT bewertet. Der etwa gleich hoch kapitalisierte US-Wettbewerber Fedex kommt hier auf einen Multiple von fast 14. Auffällig aber auch bei der Post: Auf dem gegenwärtigen Niveau von 23,65 Euro ist nicht mehr sonderlich viel Luft bis zum Erreichen der Kursziele, die momentan zwischen 25 und 27 Euro liegen. Mit Neuengagements sollten sich Anleger also erst einmal zurückhalten. Die nächsten Quartalszahlen sind für den 12. November angesetzt.
Knapp hinter der Post rangiert momentan der Anteilschein von Daimler, der sich im laufenden Jahr bislang um gut 40 Prozent verteuerte. Investoren, die zusätzlich noch die Dividende für 2012 von 2,20 Euro kassiert haben, liegen gar um annähernd 46 Prozent vorn. Die gute Platzierung von Daimler ist bemerkenswert, denn die Aktien von Wettbewerbern wie BMW (+10,1 Prozent) und Volkswagen (+1,4 Prozent) kamen im laufenden Jahr nur mit wesentlich langsamerem Tempo daher. Mit Spannung sind die für den 24. Oktober terminierten Neun-Monats-Daten zu erwarten. Die jüngsten Zahlenkolonnen aus Stuttgart konnten sich sehen lassen, allerdings waren sie positiv durch die Veräußerung der restlichen EADS-Anteile gefärbt. Mehr als 60 Prozent des EBIT von 5,2 Mrd. Euro stammten allein aus dieser Transaktion. Das operative Geschäft bewegte sich hingegen nach Plan. Ein gewichtiges Wörtchen beim Thema Elektromobilität wird natürlich auch Daimler mitreden. Der DAX-Konzern ist mit 4,3 Prozent an dem US-Hersteller Tesla beteiligt. Die Analysten vom Bankhaus Lampe haben ihr Kursziel für die Daimler-Aktie zuletzt deutlich auf 70 Euro heraufgesetzt und empfehlen das Papier zu kaufen. Dieser Einschätzung schließt sich boersengefluester.de an. Vorsichtige Investoren warten vor Neuengagements die Veröffentlichung des Quartalsberichts ab.
Mit einem Minus von 14 Prozent rangiert die Commerzbank zwar auf dem drittletzten Platz in der DAX-Rangliste 2013. Angesichts der tollen Performance in den Sommermonaten sieht das Minus aber vergleichsweise moderat aus. Bezogen auf den Tiefpunkt vom 8. Juli 2013 bei 5,79 Euro lag der absolute Lieblingswert aus der heimischen Börsenszene bereits mit fast 46 Prozent hinter dem Schlusskurs 2013. Bei der Commerzbank werden täglich Übernahmegerüchte, Vorstandsspekulationen und auch sonst alle nur denkbaren Szenarien durchgespielt. Fakt ist: Bislang ist fast nichts von all den Gedankenspielen eingetreten. Insbesondere mit Blick auf die abgeschlossene Bundestagswahl wurde den „Gelben“ regelmäßig eine neue Eigentümerstruktur zugeschrieben. Nach den diversen Rettungspaketen ist der Bund zurzeit mit rund 17 Prozent bei der Commerzbank engagiert. Momentan befindet sich das Finanzinstitut mitten in einem harten Sanierungsprogramm. Kosten sparen und der Verkauf nicht unbedingt notwendiger Firmenteile stehen oben auf der Agenda. Ziel muss es sein, die Eigenkapitalquote so gut es geht nach oben zu hieven. Die Aktie der Commerzbank ist mittlerweile wohl eine Glaubensfrage. Grundsätzlich sieht die Ausgangslage aber gar nicht mal so schlecht aus. Spätestens am 7. November wird erkennbar, wie es um das Institut derzeit steht. Dann werden die Frankfurter nämlich ihren Neun-Monats-Bericht präsentieren.
Molltöne dominieren bei den Aktionären von Lanxess. Im laufenden Jahr verloren die Anteilscheine des Chemieunternehmens bislang 27,5 Prozent an Wert. Offenbar bekommt die DAX-Luft den Leverkusenern nicht wirklich gut. Bereits einige Zeit nach der Aufnahme in den Blue-Chip-Index am 24. September 2012 hat der Titel den Rückwärtsgang eingelegt und seit dem um rund 27 Prozent an Wert eingebüßt. Interessant: Damals schaffte Lanxess gemeinsam mit Conti den Aufstieg in den DAX. Die Aktie des Autozulieferers hat sich seit der Wiedereingliederung in den DAX aber prächtig entwickelt und weist ein Kursplus von 62,6 Prozent aus. Bei Lanxess hingegen machen sich die Investoren zunehmend Sorgen um den schwachen Geschäftsverlauf. Die Ergebnisprognosen der Analysten bewegen sich kontinuierlich auf einer Treppe nach unten. Immerhin: Trotz der Restrukturierungsaufwendungen will das 2005 von Bayer abgespaltene Unternehmen im laufenden Jahr unterm Strich schwarze Zahlen schreiben. Am 12. November steht der nächste Zwischenbericht an. Dann sollten die Aktionäre ein klareres Bild haben, ob Lanxess dieses Klassenziel erreicht. Gemessen an substanzorientierten Kennzahlen wie dem KBV wird der Anteilschein derzeit unterhalb des langjährigen Durchschnitts gehandelt. Gegen Neukäufe sprechen aber die immer noch schlechten Nachrichten von Firmenseite. Auch aus charttechnischer Sicht sieht der Titel nicht sonderlich konstruktiv aus.
Ein echtes Horrorjahr durchlebt K+S. Seit Jahresbeginn steht momentan ein Kursverlust von knapp 46 Prozent zu Buche. Ende Juni 2013 hatten sich die östlichen Kali-Giganten zerstritten und kündigten an, die Produktion ohne Rücksicht auf einen möglichen Preisverfall auszudehnen. Mittlerweile taugt der Krimi um die Uralkali aus Russland und der weißrussischen Belaruskali mindestens für eine Verfilmung. Auch wenn sich die weitere Entwicklung an den Kalimärkten kaum seriös vorhersagen lässt, stehen die Aktien der Branchenvertreter mit dem Rücken zur Wand. Dabei hatte K+S schon vor der Eskalation im Sommer massive Kursprobleme. Hintergrund waren die ausufernden Kosten für ein neues Kalibergwerk in Kanada. Gegenwärtig wird die K+S-Aktie an der Börse mir gut 3,6 Mrd. Euro bewertet. Das entspricht nur einem Aufschlag von etwa sechs Prozent auf den Buchwert Dennoch sind die Analysten mehrheitlich skeptisch: Die Experten von Hauck & Aufhäuser etwa haben ihre Verkaufsempfehlung für die Anteilscheine von K+S mit einem Kursziel von 15 Euro bekräftigt. Ebenfalls auf 15 Euro taxieren die Experten von UBS den fairen Wert des DAX-Papiers. Merrill Lynch hält gar nur 13 Euro für gerechtfertigt. Die Neun-Monats-Zahlen von K+S kommen am 14. November 2013.
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Continental
Kurs: 64,22
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Continental | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
543900 | DE0005439004 | AG | 12.844,38 Mio € | 01.05.1948 | Halten |
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Deutsche Post
Kurs: 33,64
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Deutsche Post | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
555200 | DE0005552004 | AG | 40.368,00 Mio € | 20.11.2000 | Halten |
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Mercedes-Benz Group
Kurs: 53,45
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Mercedes-Benz Group | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
710000 | DE0007100000 | AG | 51.467,20 Mio € | 17.11.1998 | Halten |
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Commerzbank
Kurs: 15,25
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Commerzbank | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
CBK100 | DE000CBK1001 | AG | 18.060,28 Mio € | 05.11.1958 | Halten |
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Lanxess
Kurs: 23,42
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Lanxess | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
547040 | DE0005470405 | AG | 2.022,23 Mio € | 31.01.2005 | Halten |
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K+S
Kurs: 10,56
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K+S | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
KSAG88 | DE000KSAG888 | AG | 1.890,40 Mio € | 01.05.1971 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Paukenschlag bei Softline. Knapp ein Jahr nachdem Knut Löschke und der IT-Spezialist Softline ihre Streitigkeiten außergerichtlich beigelegt haben, kehrt der frühere PC-Ware-Gründer und zwischenzeitliche Softline-Vorstand zurück – und zwar als Aufsichtsrat. Die Zeit drängt. Ende November hatte das Leipziger Unternehmen mitgeteilt, dass ihr bisheriger Chefaufseher Bernhard von Minckwitz sein Amt aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung niedergelegt habe. Noch immer warten Anleger auf die Veröffentlichung des Geschäftsberichts für 2012. Zudem gab es in der Vergangenheit ungewöhnlich viele Wechsel auf Vorstandsebene. Und so wundert es kaum, dass die Gesellschaft mittlerweile nur noch für einen Börsenwert von 6,4 Mio. Euro steht. Der Kursverfall dürfte Löschke mit am wenigsten geschmeckt haben, schließlich hält er 14,13 Prozent der Softline-Aktien. 33,8 Prozent sind dem Family Office des Investors und früheren Quelle-Managers Siegmund Kiener zuzurechnen.
Nun müssen Taten folgen. Auf der Frankfurter m:access-Konferenz der Bayerischen Börse am 10. Oktober warben die beiden aktuellen Softline-Vorstände Sokrates Koutounidis (CEO) und Martin Schaletzky (CFO) bereits um das Vertrauen der Anleger. „Wir sind nach Wiederherstellung der Beschlussfähigkeit unseres Aufsichtsrats nun zuversichtlich, den vollständigen Geschäftsbericht inklusive Konzernabschluss zeitnah zu veröffentlichen. Darauf folgend möchten wir unsere Aktionäre zu der Hauptversammlung einladen", lässt sich Schaletzky in der Pressemitteilung zur Rückkehr von Löschke zitieren. Nach vorläufigen Angaben ist für 2012 bei Erlösen von 34,2 Mio. Euro mit einem Verlust von 4,9 Mio. Euro zu rechnen. Für 2013 kalkuliert Schaletzky mit Umsätzen von 31 Mio. Euro und einem Verlust von 1,9 Mio. Euro. „Wir wollten eigentlich mit einer schwarzen Null herauskommen. Das werden wir aber nicht schaffen“, räumte der Manager in Frankfurt ein. Softline ist ein IT-Spezialist mit Schwerpunkt auf Lizenzmanagement. Zudem bietet das Unternehmen Lösungen für Telefon- und Webkonferenzen an. „In diesen Bereichen sind wir gut positioniert und wollen organisch wachsen“, sagt Koutounidis. Der frühere Fujitsu-Manager führt seit Mai 2013 die Geschäfte bei Softline. Die Gewinnschwelle will das Unternehmen nun im Jahr 2015 mit einem Nettoergebnis von 1,0 Mio. Euro überschreiten. Für 2014 rechnet die Gesellschaft nochmal mit einem Minus – und zwar in Höhe von 1,1 Mio. Euro.
Interessant wird, ob Softline die nötige finanzielle Power hat, um die anhaltende Verlustphase zu überstehen. Zwar hat Löschke Mitte des Jahres über eine Kapitalerhöhung weitere 400.000 Euro in das Unternehmen geschossen. Doch dieser Betrag wird nicht reichen. „Wir prüfen derzeit alle Optionen“, ließ Koutounidis in Frankfurt durchblicken. Dem Vernehmen nach laufen derzeit entsprechende Gespräche mit den Banken. Als Rahmen für eine Kapitalerhöhung steht momentan noch ein Genehmigtes Kapital rund 4,5 Mio. Euro in den Büchern. Doch wer soll der Gesellschaft – abgesehen von den Großaktionären – derzeit frisches Geld zukommen lassen? Der Mindestpreis für eine Aktie beträgt bei einer Barkapitalerhöhung 1,00 Euro. Derzeit kostet der Anteilschein aber nur 0,65 Euro. Ohne vorherigen Kapitalschnitt scheint also nicht viel möglich zu sein. Einen konkreten Termin für die Hauptversammlung gibt es noch nicht. In Frankfurt sprach Koutounidis davon, dass das Aktionärstreffen im November/Dezember stattfinden soll.
Angesichts der noch immer fehlenden Bilanzen und der drohenden Kapitalerhöhung mit vorherigem –schnitt hat die Softline-Aktie derzeit keine Investmentqualität. Immerhin: Die Rückkehr von Löschke ist zumindest ein gutes Zeichen. Nun kommt es darauf an, endlich für Kontinuität in dem Unternehmen zu sorgen. Kleines Rechenspiel: Sollte Softline seine Ziele für 2015 erreichen, hätte der Micro Cap – auf Basis der aktuellen Aktienstückzahl – ein KGV von lediglich 6,5. Klingt verlockend. Doch das ist reine Zukunftsmusik. Momentan geht es wohl eher darum, das Überleben der Gesellschaft zu sichern. Dazu gehört auch eine angemessene Transparenz gegenüber dem Kapitalmarkt. Wer den Titel im Depot hat, sollte engagiert bleiben.
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Schon lange nicht mehr fieberten die Anteilseigner von Marseille-Kliniken einer Hauptversammlung so sehr entgegen wie dem Aktionärstreffen am 31. Oktober 2013 in der Hamburger Firmenzentrale. Dabei müssten die Investoren eigentlich stocksauer sein. Für das Geschäftsjahr 2012/13 (endete am 30. Juni) gibt es bereits wieder keine Dividende. Dabei hatte der damals amtierende Finanzvorstand Michael Thanheiser vor einem Jahr noch von der „Rückkehr zu einer aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik“ gesprochen. Hintergrund: Auf Antrag von Großaktionär Ulrich Marseille wurde für 2011/12 – nach drei Nullrunden – eine Auszahlung von 0,11 Euro pro Aktie beschlossen. Nicht ganz wohl ist manchem Privatanleger auch bei dem Gedanken, dass das Papier des Pflegeheimbetreibers seit Mitte Juli nicht mehr im obersten Börsensegment Prime Standard, sondern nur noch im Entry Standard notiert ist. Dabei haben bereits etliche andere kleinere Gesellschaften vor Marseille diesen Schritt getan – in der Regel um Kosten zu sparen. Dieser Schritt muss also nicht per se schlecht sein. Für eine Gesellschaft von der Größenordnung wie Marseille-Kliniken sie mit 200 Mio. Euro Umsatz hat, mag der Entry Standard sogar die bessere Wahl sein.
Bei Marseille-Kliniken drängt sich manche Aktionäre aber der Eindruck auf, in eine „Black-Box“ investiert zu haben. Für Diskussionsstoff sorgte insbesondere der Tagesordnungspunkt 6 der Hauptversammlung: Hier geht es immerhin um eine weitreichende Satzungsänderung. Waren die Hamburger bislang ausschließlich auf den Bereich Gesundheitswesen fokussiert, sollen künftig auch die Entwicklung und Lizensierung von Software für den medizinischen Bereich sowie die Beratung von Kunden im EDV-Sektor zum Geschäftszweck gehören. Entsprechende Aktivitäten laufen bereits. Noch mehr Veränderungspotenzial eröffnet folgender Passus, der zur Abstimmung steht: Demnach soll es der Gesellschaft künftig erlaubt sein, ihren Betrieb ganz oder teilweise zu veräußern oder auf andere Unternehmen übertragen.“
Worauf das möglicherweise hinauslaufen könnte, haben die Journalisten der Tageszeitung „Die Welt“ bereits Anfang September beschrieben. Nach ihren Informationen plant Ulrich Marseille, wesentliche Teile des Pflegeheimbetriebs – Marseille verfügt über rund 60 Einrichtungen mit mehr als 8000 Betten – zu verkaufen und anschließend via Sonderausschüttung auszukehren. Eine Investmentbank soll mit der Umsetzung des Deals angeblich bereits beauftragt sein. Größter Profiteur wäre Firmengründer Marseille, der direkt und indirekt etwa 60 Prozent der Aktien kontolliert. Zweiter wesentlicher Investor ist Carsten Maschmeyer. Dem ehemaligen AWD-Chef und seinem Investmentvehikel Paladin sind rund 8,9 Prozent der Marseille-Aktien zuzurechnen. Zur Einordnung: Der gesamte Börsenwert von Marseille-Kliniken beträgt momentan gut 74 Mio. Euro. Laut einem Fact-Sheet auf der Firmenhomepage soll der Streubesitz zum 1. Oktober 2013 bei 31,36 Prozent gelegen haben.
Um eine Entscheidung von derartiger Tragweite umsetzen zu können, ist eine Dreiviertel-Mehrheit auf der Hauptversammlung notwendig. Börsenkreise spekulieren nun, ob Marseille bereits im Hintergrund die nötigen Stimmen zusammengetragen hat. Für Außenstehende ist das kaum nachprüfbar: Im Entry Standard gelten wesentlich laxere Publizitätsvorschriften als in den regulierten Segmenten. An der Börse gilt die Aktie von Marseille-Kliniken daher als heiße Wette auf eine mögliche Zerschlagung mit anschließender Sonderausschüttung – ganz nach dem Vorbild von Rhön-Klinikum. Laut Informationen der „Welt“ könnte sich der Verkaufserlös für die Pflegeheime auf 150 bis 200 Mio. Euro türmen. Die Obergrenze entspricht fast genau dem im vergangenen Geschäftsjahr erzielten Erlös. Angesichts solcher Dimensionen spekulieren Börsianer über Extradividenden, die sogar das aktuelle Kursniveau von 5 Euro übersteigen.
Dabei ist völlig offen, ob Marseille bereits zur Hauptversammlung Ende Oktober Tacheles redet. Möglicherweise handelt es sich ja auch nur um eine Zeitungsente. Das scheint aber nicht unbedingt realistisch, denn die geplante Satzungsänderung passt genau ins Bild. Dementsprechend genau verfolgen die Börsianer momentan die Entwicklung. Für mutige Anleger könnte sich hier also eine interessante Chance auftun. So hat sich das Sentiment für den Titel in den vergangenen Wochen merklich aufgehellt. Gemessen am Aktienkurs zur letzten Hauptversammlung im Dezember 2012 ergibt sich momentan ein Plus von immerhin gut einem Viertel. Ausgereizt scheint das Papier damit aber noch lange nicht. Viel hängt nun vom Verlauf des Aktionärstreffens ab.
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Marseille-Kliniken
Kurs: 0,00
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Marseille-Kliniken | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1TNRR | DE000A1TNRR7 | 0,00 Mio € | 01.01.1970 | Verkaufen |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Seit Anfang Oktober werden die Aktien von NanoRepro im Münchner Spezialsegment m:access gehandelt. Vor gut einem Jahr hatte sich der Anbieter von medizinischen Schnelltests aus Frankfurt zurückgezogen und den Börsenhandel nach Hamburg und Wien verlegt. Auslöser waren in erster Linie Kostengründe, denn die Gesellschaft wollte das Geld für die Erstellung eines Wertpapierprospekts für den Entry Standard sparen. Aus heutiger Sicht vermutlich ein Fehler, wie Aufsichtsratschef Olaf Stiller am Rande der Frankfurter m:access-Konferenz im Gespräch mit boersengefluester.de einräumt. Zu sehr war der Börsenhandel in Deutschland eingetrocknet, und der Weg via Österreich scheint für etliche Anleger keine echte Option zu sein. Damit nicht genug: Auch die Rückkehr nach Frankfurt steht auf der Agenda. Die Liquidität der Aktie sollte von den Plänen profitieren.
Verbunden haben die Marburger den Einzug in den m:acccess – das Münchner Spezialsegment ist mit dem Frankfurter Entry Standard vergleichbar – mit einer neuerlichen Kapitalerhöhung im Verhältnis 4:1. Bis zu 596.900 Anteilscheine zu einem Stückpreis von 1,90 Euro will NanoRepro bis zum 22. Oktober platzieren. Erst Mitte des Jahres hatte das Unternehmen 225.000 Aktien zu je 2,10 Euro untergebracht. Offenbar vertrauen die Investoren der angekündigten Wachstumsoffensive. Dem Vernehmen nach sieht es so aus, als ob NanoRepro sämtliche Anteile der Oktober-Finanzierungsrunde untergebracht bekommt. „Es besteht derzeit ein sehr großes Interesse“, sagt NanoRepro-Vorstand Lisa Jüngst. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 2 Euro und der erhöhten Aktienzahl von 3.081.900 Stück ergibt sich eine Kapitalisierung von knapp 6,2 Mio. Euro. Damit ist klar: NanoRepro ist ein Micro Cap, der sich nur für sehr erfahrene und risikobereite Investoren eignet.
Großer Hoffnungsträger von NanoRepro ist ein HIV-Test. „Wir gehen davon aus, dass wir das Produkt Ende November in den Markt einführen“, sagt Jüngst. Bereits ab 2014 soll der HIV-Test für Erlöse von 1,5 Mio. Euro sorgen. Das wäre etwa die Hälfte des für das kommende Jahr avisierten Umsatzziels von rund 3 Mio. Euro. Als Abnehmer für den HIV-Test kommen Krankenhäuser, aber auch ärztliche Einrichtungen beispielsweise in Gefängnissen in Frage. Damit betritt NanoRepro in gewisser Weise Neuland, denn die bisherigen Tests für die Familienplanung (Fruchtbarkeit, Schwangerschaft) und die Gesundheitsvorsorge (Unverträglichkeiten, Alkoholwerte oder Darmkrebsfrüherkennung) sind in der Regel rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Für die Markteinführung des HIV-Tests ist daher auch ein wesentlicher Teil der Mittel aus der Kapitalerhöhung reserviert. Aber auch neue Schnelltests sollen entwickelt und zur Zulassung gebracht werden.
Für das laufende Jahr kalkuliert NanoRepro mit Erlösen von 1,2 bis 1,5 Mio. Euro. Die Gewinnschwelle wollen die Marburger dabei im vierten Quartal überschreiten. Gemessen am Vorjahresumsatz von 1,03 Mio. Euro klingt die Planung nicht sonderlich ambitioniert. Allerdings waren 2012 Erlöse von rund 400.000 Euro für einen Alkoholtester enthalten. Damals gab es eine enorme Nachfrage nach dem Produkt, da Frankreich ein entsprechendes Gesetz eingeführt hatte, wonach Autofahrer einen Alkoholtest mit sich führen mussten. Dementsprechend griffen Deutsche, die sich in den Urlaub nach Frankreich aufmachten, zu. Allerdings kippte die französische Regierung das von Anfang an umstrittene Gesetz nach nicht einmal einem Jahr. Folge: NanoRepro blieb auf seinen Alkoholtests sitzen und erzielt mit diesem Produkt momentan kaum noch Umsatz. Bereinigt um diese „Sonderkonjunktur“ sehen die Planungen für 2013 bereits ansprechender aus. Wichtigstes Produkt mit einem Anteil von etwa 28 Prozent ist derzeit der Gluten-Check.
Zum Halbjahr weist NanoRepro ein Eigenkapital von knapp 1,15 Mio. Euro aus. Laut Wertpapierprospekt dürfte dieser Wert nach der Kapitalerhöhung auf 2,15 Mio. Euro steigen. Das entspräche einem Buchwert je Aktie von 0,70 Euro. Unterm Strich sieht die Investmentstory von NanoRepro derzeit ganz ansprechend aus. Allerdings hat das Unternehmen in der Vergangenheit bereits mehrfach ambitionierten Planungen vorgelegt, die sich nicht halten ließen. Bislang hat Nanorepro stets mit roten Zahlen abgeschnitten. Anleger tun vermutlich gut daran, sich mit Engagements noch ein wenig zu gedulden und die Markteinführung und Akzeptanz des HIV-Tests abzuwarten. Doe Spannung steigt jedenfalls, auch in marburg. "Wir warten alle auf das Blockbuster-Produkt – den HIV-Test", sagt Vorstand Lisa Jüngst.
Foto: NanoRepro AG
Ein Chart von NanoRepro finden Sie auf den Seiten der Börse München unter diesem LINK oder auf den einschlägigen Finanzportalen wie etwa comdirect.de HIER...
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NanoRepro | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
657710 | DE0006577109 | AG | 17,16 Mio € | 14.10.2008 | Halten |
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Zum Schluss ging alles schneller als gedacht. Nur wenige Tage, nachdem der TecDAX-Konzern Cancom mitteilte, dass er einen Anteil von mehr als zwölf Prozent an Pironet NDH halte, präsentierten die Münchner ein offizielles Gebot für den Anbieter von Cloud-Computing-Lösungen: 4,50 Euro pro Anteilschein lautet der Preis. Damit würde Pironet NDH mit 65,65 Mio. Euro bewertet. Für Anleger, die erst kürzlich aufgrund der Gerüchte um eine Übernahme auf den Zug aufgesprungen sind, mag die Höhe zunächst enttäuschend klingen. Immerhin war die Pironet-Notiz zuletzt bis auf 5,10 Euro vorgeprescht. Das entspricht etwa dem Niveau der zuletzt ausgegebenen Kursziele der Analysten von Hauck & Aufhäuser oder GBC Research.
Kurzer Rückblick: Pironet NDH galt an der Börse lange Zeit als eine Art Geheimtipp für Value-Investoren. Das Kölner Unternehmen ist frei von Bankschulden und glänzt mit einer weit überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote – zuletzt waren es immerhin 84 Prozent. Zudem hatte sich der, nicht ganz schmerzfreie, Umbau des Geschäfts Richtung Cloud Computing und Content Management immer positiver in den Zahlen niedergeschlagen. 2012 erreichte die Gesellschaft bereits wieder eine operative Marge von knapp fünf Prozent. Für 2009 und 2010 musste das Unternehmen Betriebsverluste von kumuliert gut 14 Mio. Euro ausweisen.
Spätestens Ende 2011 begann die Story von Pironet NDH auf dem Kapitalmarkt wieder zu zünden. Damals stand der Aktienkurs freilich noch bei 1,70 Euro, was einem Discount von 25 Prozent auf den Buchwert gleichkam. Zu diesem Zeitpunkt stieg auch die für ihren guten Riecher bekannte Beteiligungsgesellschaft Scherzer & Co bei Pironet NDH ein. Nach einem Kursgewinn von mehr als 130 Prozent sahen die ebenfalls aus Köln stammenden Nebenwerteprofis Ende September 2013 allerdings den Zeitpunkt für den Ausstieg gekommen und veräußerten ihren Anteil von rund drei Prozent in einer außerbörslichen Transaktion. Damit befeuerten sie indirekt auch die – zu diesem Zeitpunkt bereits existierenden – Übernahmegerüchte von Pironet durch Cancom.
Keine Frage: Für Cancom wäre Pironet eine Bereicherung beim Ausbau ihrer Cloud-Computing-Aktivitäten. Auf Basis ihres Gebots wird der Small Cap mit annähernd dem Doppelten des Buchwerts eingestuft. Bezogen auf den für 2013 erwarteten Umsatz ergibt sich ein Aufschlag von etwa 40 Prozent. Gemessen am EBIT-Ziel von „mehr als 2,8 Mio. Euro“ ergibt sich ein Bewertungsmultiple von deutlich über 20. Ein unentdecktes Schnäppchen ist Pironet also schon lange nicht mehr. Das sollten Anleger, die auf eine Nachbesserung spekulieren bedenken. Gleichwohl zeigt die Erfahrung, dass Anleger nicht unbedingt das erste Angebot annehmen sollten. Geduld hat sich häufig als sehr lohnenswerte Strategie erwiesen. Inklusive der Anteile der beiden Pironet-Vorstände Felix Höger (CEO) und Udo Faulhaber kommen die Münchner derzeit auf einen Stimmenanteil von rund 27,4 Prozent. Offen ist, wie sich die Otto Wolff Industrieberatung und Beteiligungen GmbH verhalten wird – die Gesellschaft hält immerhin 27,35 Prozent an Pironet.
Unabhängig davon: Der Weg bis zu einem möglichen Squeeze-out ist sehr weit. Finanzieren will der TecDAX-Konzern den Pironet-Deal via Kapitalerhöhung. Details hierzu sind noch nicht bekannt. Die Cancom-Aktie befindet sich seit Anfang August im Konsolidierungsmodus. Dieser dürfte vermutlich noch eine Weile anhalten. Immerhin kommt die Gesellschaft bereits auf einen Börsenwert von 273 Mio. Euro, was immerhin dem gut 3,4fachen des Buchwerts entspricht. Die Kursziele der Analysten für Cancom bewegen sich in einer Range zwischen 26,50 und 29 Euro. Zurzeit kostet das Papier knapp 24 Euro. Haltenswert ist das Papier also allemal. Gleiches gilt für Pironet NDH. Hier ist das letzte Wort bestimmt noch nicht gesprochen. In den Himmel wachsen die Bäume bei den Kölnern allerdings auch nicht mehr.
Foto: Cancom AG...
Pironet NDH
Kurs: 0,00
Cancom
Kurs: 23,44
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Pironet NDH | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
691640 | DE0006916406 | 0,00 Mio € | 22.02.2000 | Halten |
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Cancom | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
541910 | DE0005419105 | SE | 738,72 Mio € | 16.09.1999 | Halten |
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Mit 1,40 Euro bewegt sich der Notiz von Artec Technologies zurzeit auf einen Niveau wie vor knapp drei Jahren. „Der Kursverlauf ist eine Katastrophe“, räumt Vorstand Thomas Hoffmann auf der Frankfurter m:access-Konferenz der Münchner Börse unumwunden ein. Der Anbieter von Videosicherheitstechnik sowie Geräten und Software zur Auswertung und Aufzeichnung von Fernseh- oder Radiodaten kommt zurzeit nur noch auf eine Kapitalisierung von 3 Mio. Euro. Ein Niveau, bei dem offenbar einige internationale Adressen auf die Firma aus Diepholz aufmerksam werden. „Das Interesse strategischer Investoren hat in den vergangenen Wochen zugenommen“, verrät Hoffmann. Zwar hat sich der engagierte Manager ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis Ende 2014 soll der Umsatz auf das Doppelte der zuletzt erzielten gut 2 Mio. Euro steigen. Dabei will Artec eine EBIT-Marge von zehn bis 15 Prozent erzielen. Doch Hoffmann weiß ebenfalls, dass Artec vermutlich zu klein ist, um im globalen Wettbewerb dauerhaft zu bestehen.
So fehlt es der sparsam wirtschaftenden Gesellschaft an der nötigen Marketing- und Vertriebspower – vielleicht sogar auch ein wenig an „Vitamin B“. Häufig musste Hoffmann zusehen, wie Big-Player ihm sicher geglaubte Aufträge wegschnappten. Insbesondere im Ausland machte er schlechte Erfahrungen. Aber auch aus einem ganz anderen Grund orientiert sich Artec verstärkt Richtung Deutschland: Die Zahlungsmoral der hiesigen Kunden ist wesentlich besser als in anderen Ländern. „Der Markt in Deutschland funktioniert einfach und bietet genügend Wachstumsmöglichkeiten für uns“, ist Hoffmann sicher. Wichtige Kunden sind etwa ProSiebenSat.1, die Deutsche Welle oder die Europäische Raumfahrtagentur ESA. Von langwierigen Verhandlungen im Nahen Osten, die am Ende oft nichts bringen oder zahlungsunwilligen Abnehmern, hat Hoffmann die Nase voll. Diesen Eindruck vermittelt er zumindest im Vortragsraum des Frankfurter Le MéridienParkhotel.
Ideal für Artec wäre ein Partner mit der nötigen Vertriebspower. „Technologisch sind wir auf Augenhöhe mit den Großen“, sagt der Artec-Boss selbstbewusst. Bilanziell braucht sich das Unternehmen ebenfalls nicht zu verstecken. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Halbjahr fast 91 Prozent. Es gibt keine wesentliche finanzielle Verschuldung. Das Misstrauen der Investoren hängt vielmehr an der fehlenden Nachhaltigkeit beim Gewinn. In fünf der vergangenen acht Jahre agierte die Gesellschaft in den roten Zahlen. 2012 kam Artec gerade einmal auf einem Mini-Überschuss von 98.000 Euro. Dabei befinden sich die Niedersachsen in einer vertrackten Situation: Um den hohen technologischen Standard halten zu können, braucht es qualifiziertes Personal – und das hat eben seinen Preis. So machte der Personalaufwand in den vergangenen vier Jahren stets zwischen 40 und 49 Prozent vom Umsatz aus. Viel Spielraum besteht hier offenbar nicht.
Es bleibt daher abzuwarten, ob Artec die avisierte EBIT-Marge von zehn bis 15 Prozent bis Ende 2014 beim angestrebten Erlösziel tatsächlich realisieren kann. Wenn ja, käme ein hübscher Ertragshebel heraus. Das Zinsergebnis ist leicht positiv – angesichts der Bilanzstruktur auch kein Wunder. Zudem besteht ein stattlicher Verlustvortrag. Ein Ergebnis je Aktie von 0,20 Euro wäre beim Erreichen der Ziele nach Berechnungen von boersengefluester.de durchaus vorstellbar. Dann käme der Micro Cap auf ein KGV von lediglich sieben. Wer sich am geringen Börsenwert und den teilweise enormen Kursschwankungen nicht stört, kann sich also ruhig mal mit dem Thema Artec beschäftigen. Offenbar tun das einige M&A-Berater ja gerade ebenfalls. Limits und ein der Größe angemessener Depotan
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Artec Technologies
Kurs: 1,82
Artec Technologies
Kurs: 1,82
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Artec Technologies | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
520958 | DE0005209589 | AG | 5,21 Mio € | 07.07.2006 | - |
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[sws_blue_box box_size="550"]Mit einem Kursplus von knapp 140 Prozent seit der Einführung Anfang 2010 hat sich der DAXplus Family 30 Index ein wenig schlechter entwickelt als der DAX. Gebremst wurde der Index für Familienfirmen in den vergangenen Monaten vor allem von dem Kursrückschlag bei SAP. Hingegen entwickelten sich die Papiere von Henkel und etlichen mittelgroßen Unternehmen wie United Internet, Krones und ElringKlinger hervorragend.[/sws_blue_box]
In der Nähe des 52-Wochen-Tiefs rangiert die SAP-Aktie: Denn Investoren befürchten, dass der Konzern am 21. Oktober schwache Quartalszahlen abliefert. So hatten sich die Analysten der Deutschen Bank zuletzt skeptisch über die Erreichbarkeit der Jahresziele gezeigt. Die Profis rechnen für das dritte Quartal mit Lizenzerlösen von lediglich 982 Mio. Euro. Der Konsens liege hingegen noch bei 996 Mio. Euro. Um die 2013er-Ziele zu erreichen, müsse SAP die Lizenzerlöse im vierten Quartal organisch um sechs Prozent steigern. Zudem haben Investoren Sorge, dass das US-Geschäft unter Druck war. Im zweiten Quartal war es zwar nach kräftig gewachsen. Die Konjunkturabschwächung könnte jedoch dazu führen, dass die Unternehmen bei den IT-Investitionen auf die Bremse treten. Die Kursschwäche bei SAP ist der Hauptgrund für die Underperformance des DAXplus Family 30 Index gegenüber dem DAX. Denn SAP hat einen Börsenwert von 65,5 Mrd. Euro. Die Firmengründer Hasso Plattner, Dietmar Hopp und Klaus Tschira besitzen insgesamt 22,6 Prozent der Aktien. Inklusive der Anteilscheine, die der Konzern selbst hält, sind nur knapp 75 Prozent der Papiere im Streubesitz. Der Börsenwert der frei handelbaren Aktien liegt bei rund 48,8 Mrd. Euro. Erfreulicherweise ist der Anteil eines Unternehmens in dem Index aber auf zehn Prozent beschränkt, sonst würde SAP das Barometer deutlich mehr belasten.
Neben SAP sind mit Fresenius, ThyssenKrupp und Henkel noch drei weitere DAX-Firmen in dem Index für Familienfirmen enthalten, allerdings ist ihr Börsenwert gemessen am Free float deutlich kleiner. Die Fresenius-Aktie ist seit dem Rekordhoch vom Juli unter Druck. Investoren haben Sorge, dass die Schwäche bei der Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care weiter auf den Gewinn der Mutter drücken wird. Bei Fresenius laufen das Generika-Geschäft und das mit den Krankenhäusern jedoch erfreulich. Vorstandschef Ulf Schneider ist zudem im Kampf um Rhön-Klinikum zuletzt ein Überraschungscoup gelungen. Er hat für gut 3 Mrd. Euro 43 Kliniken und 15 medizinische Versorgungszentren von Rhön gekauft. Damit wird die Tochter Helios zum Krankenhaus-Giganten mit einem Umsatz von 5,5 Mrd. Euro. Die Aktie von Fresenius war zuletzt auch deshalb kaum gefragt, weil Investoren wegen der Konjunkturerholung in Europa vor allem auf Zykliker wie die Autobauer gesetzt haben. Mittelfristig dürfte das Papier jedoch neue Rekorde markieren. Denn der Gesundheitskonzern sollte den Gewinn in den nächsten Jahren weiter kräftig steigern. Mit einem 2014er-KGV von 14 ist die Fresenius-Aktie nicht zu teuer.
Bei dem Konsumgüterhersteller Henkel floriert das Geschäft ebenfalls. Der Konzern ist der größte Klebstoffhersteller der Welt. Die Kleber von Henkel werden in der Auto-, Bau- und Verpackungsindustrie oder in Smartphones eingesetzt. Die Wasch- und Reinigungsmittel des Unternehmens sind ebenfalls gefragt. Im Kosmetikbereich sollte die Einführung zahlreicher neuer Produkte das Geschäft beflügeln. Finanzvorstands Carsten Knobel hält Ausschau nach Zukäufen für alle drei Bereiche. Vorstandschef Kasper Rorsted erwartet allerdings, dass die Konjunkturschwäche in Europa noch vier Jahre anhalten könnte. Der Konzern erzielt rund ein Drittel seines Umsatzes in Westeuropa. Angesichts der guten Geschäftsperspektiven sollte die Aktie langfristig weiter haussieren.
Neben den Papieren von Fresenius und Henkel sind auch die von mittelgroßen Firmen wie United Internet aussichtsreich, zeigen doch Unternehmenschefs wie Rolf Dommermuth, der über seine Beteiligungsgesellschaft 41,2 Prozent der United-Internet-Aktien hält, eindrucksvoll, was es heißt, sich trotz der Börsennotierung auf die langfristigen Perspektiven des Unternehmens zu konzentrieren. So rückte er zuletzt statt des Geschäfts mit Webseiten-Bausätzen das mit Internetadressen (Domains) in den Mittelpunkt. In den kommenden Jahren werden Millionen von Internetseiten mit 700 neuen Endungen wie .hotel, .shop oder .immo eröffnet werden. Bis Jahresende will Dommermuth fünf Millionen Vorregistrierungen erreichen. Zuletzt hat der Firmenlenker den Anteil an dem Domain-Vermarkter Sedo auf 96 Prozent aufgestockt. Nun folgt der Squeeze-out der verbliebenen Aktionäre. Das Webhosting-Geschäft in Europa baut United Internet durch den Kauf des spanischen Konkurrenten Arsys für bis zu 140 Mio. Euro aus. Arsys kommt auf einen Jahresumsatz von rund 40 Mio. Euro. Wegen der erwarteten starken Gewinnsteigerungen bei United Internet bietet das 2014er-KGV von 20,6 noch deutlich Luft nach oben.
Paradebeispiele erfolgreicher Familienunternehmen sind auch der Hersteller von Getränkeabfüllanlagen Krones, an dem die Familie Kronseder knapp 52 Prozent der Anteile hält und der Autozulieferer ElringKlinger. Krones profitiert nicht nur von der starken Nachfrage aus den Schwellenländern. Die global aufgestellten Kunden des Unternehmens investieren trotz des schwachen Umfelds auch in Westeuropa. Finanzchef Christoph Klenk hat für das Gesamtjahr eine Marge gemessen am Gewinn vor Steuern von 5,8 bis sechs Prozent in Aussicht gestellt. Zuversichtlich stimmt ihn nicht zuletzt die hohe Auslastung. Für die Analysten der Berenberg Bank ist die Krones-Aktie derzeit eine Halten-Position.
Der Autozulieferer ElringKlinger verspürt vor allem Rückenwind aus Asien und Australien. Zudem trotzt der Konzern, der vor allem für seine Zylinderkopfdichtungen bekannt ist, der Autoflaute in Europa. Die Integration des Abgasreinigungsspezialisten Hug kommt gut voran. Hug hatte zuletzt gemeldet, dass er fast 400 Fahrzeuge der amerikanischen Post mit Dieselpartikelfiltern ausrüsten werde. Die Tochter Hug soll 2013 den Turnaround schaffen und einen operativen Gewinn von mehr als sieben Mio. Euro erwirtschaften. ElringKlinger selbst peilt einen bereinigten operativen Gewinn von 150 bis 155 Mio. Euro an. Das wäre ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahreswert von 136 Mio. Euro.
Foto: SAP AG
Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research...
SAP
Kurs: 236,75
Fresenius
Kurs: 33,20
Henkel VZ
Kurs: 84,10
United Internet
Kurs: 15,16
Krones
Kurs: 118,60
ElringKlinger
Kurs: 4,20
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Die Schweizer Mobilezone AG ging im Mai 1999 als Wiederverkäufer von Mobilfunkverträgen an den Start. Bereits ein Jahr später folgte die Diversifizierung in Richtung Festnetztelefonie. Heute steht das Geschäft von Mobilezone auf mehreren Säulen: So werden unter anderem Mobilfunkverträge und Prepaid-Angebote für Orange, Sunrise und Swisscom vertrieben. Außerdem vermarktet Mobilezone als Mobile Virtual Network Operator (MVNO) die Eigenmarke TalkTalk und verkauft Handys, Smartphones, sowie das passende Zubehör dafür – unter anderem durch eine Vertriebsvereinbarung mit Apple. Abgerundet wird das Angebot durch einen Reparaturservice über die Firma Mobiletouch, die auch in Österreich aktiv ist und seit neustem auch den Support für Canon-Geräte übernimmt. Dazu offeriert Mobilezone Internetzugänge und Pay-TV-Angebote diverser Anbieter.
Wem das bekannt vorkommt, der muss nicht lange grübeln. Es ist – bis auf ein paar Nuancen – das Geschäftsmodell von Freenet. Auch die Büdelsdorfer haben damals unter Gerhard Schmitt, 1991, mit MobilCom, dem Vorläufer der Freenet AG, als Wiederverkäufer von Handyverträgen begonnen und ihr Angebot Zug um Zug ausgebaut. Im März 2007 fusionierte die 1999 gegründete Internettochter Freenet.de AG mit der Muttergesellschaft MobilCom AG zur jetzigen Freenet AG.
Heute umfasst das Angebot von Freenet neben den Vertrieb der Eigenmarken Klarmobil und Callmobile als MVNO sowie dem Verkauf von Verträgen und Prepaidkarten für T-Mobile, Vodafone, ePlus und O2, auch Breitbandkabel, Handy-Zubehör, Apple-Produkte und Öko-Strom. Digitaler Lifestyle mit Smartphones und Tablets stehen bei den Norddeutschen im Mittelpunkt. Ein Beispiel dafür ist das Projekt "SmartHome", welches den Nutzern die mobile Heizungssteuerung von Unterwegs erlaubt. Weitere ähnliche Angebote sollen folgen.
Doch es gibt nicht nur Parallelen zwischen den beiden Mobilfunkspezialisten. Für Börsianer ganz offensichtlich: Der unterschiedliche Chartverlauf in der jüngsten Vergangenheit. Hier hat Freenet klar die Nase vorn. Während der Kurs des TecDAX-Werts in den vergangenen zwei Jahren auf das Doppelte gestiegen ist, dümpeln die Valoren (schweizerisch für Aktie) der Mobilezone AG seit dem in einer Tradingrange zwischen 7,00 und 8,60 Euro – trotz üppiger Dividende von derzeit 0,60 Schweizer Franken (CHF). Zuletzt kam die Mobilezone-Notiz sogar ein wenig stärker unter Druck. Langfristig, etwa über die vergangenen zehn Jahre, sieht das Bild schon nicht mehr ganz so eindeutig aus. Während der Kurs von Freenet seit 2003 eine wilde Achterbahnfahrt hinlegte, kletterte die Notiz der Mobilezone-Aktie treppenförmig an.
Signifikant sind auch die Unterschiede bei der Marktkapitalisierung. Mit rund 2,3 Mrd. Euro ist Freenet ein Riese gegenüber Mobilezone, die es auf Euro-Basis gerade mal auf gut 271 Mio. Euro bringen, also etwas mehr als ein Zehntel. Allerdings entspricht der Schweizer Markt mit gut acht Millionen Einwohnern auch lediglich einem Zehntel des deutschen Markts mit rund 80 Millionen Einwohnern. Differenzen gibt es auch im Aktionariat. War die Vorgängergesellschaft der Freenet AG, die MobilCom – was Aktien und Unternehmensführung angeht – noch klar vom Gründer Gerhard Schmid dominiert, so ist der Aktionärskreis von Freenet heute eher durch wenige institutionelle Investoren geprägt. Nennenswert sind hier der ebenfalls im TecDAX gelistete Mitbewerber Drillisch mit der MSP Holding GmbH, welche nach gescheitertem Übernahmeversuch nur noch weniger als drei Prozent der Aktien halten, und der norwegische Staatsfond mit rund drei Prozent, sowie die Vermögensverwalter Flossbach von Storch AG mit rund fünf Prozent und Polaris Capital Management mit drei Prozent.
Bei Mobilezone hingegen dominiert der Schweizer Financier Martin Ebner, nebst Gattin, welche über das Investmentvehikel Patinex AG derzeit 21,5 Prozent der Aktien kontrollieren. Weiterer Großaktionär ist mit fünf Prozent die Capital Group.
Außerdem ist bei Mobilezone noch der Einfluss des Gründers Ruedi Baer und der Mitbegründer, der Familie Lehmann zu spüren, welche mit Hans-Ulrich Lehmann im Verwaltungsrat (entspricht dem deutschen Aufsichtsrat) und mit dessen Sohn Martin Lehmann als CEO prominent vertreten sind. Laut offiziellen Angaben sind sie zwar nicht mehr in nennenswerten Umfang an der Mobilezone Holding AG beteiligt. Doch die Gemengelage ist nicht ganz eindeutig.
Fakt ist, dass die kürzlich von Mobilezone übernommene Mobiletouch AG von
der Lehmann Holding AG bzw. deren Tochter, der Mobile Solutions AG, an Mobilezone verkauft wurde, was aber mit keiner Silbe in der Pressemeldung erwähnt wird – dafür aber auf Seite 64 des aktuellen Geschäftsberichts der Mobilezone Holding AG. Dort erfährt der Anleger auch, dass diverse Immobilien der Mobilezone und ihrer Töchter von einem Ableger der Lehmann Holding gemietet sind. In Sachen Transparenz könnte die Mobilezone AG hier also noch nachbessern.
Auch wenn der Handelsumsatz bei Mobilezone im ersten Halbjahr leicht rückläufig war, kletterten die Erlöse dank Servicedienstleistungen, welche allein um 44 Prozent wuchsen, leicht um 1,9 Prozent. Beim Gewinn legte Mobilezone gar um 19 Prozent zu, was den Aktienkurs zwischenzeitlich befeuerte und ans obere Ende der Tradingrange trieb. Getrübt wird der Sechs-Monats-Bericht nur durch die Reduzierung des Eigenkapitals in Folge der Mobiletouch-Übernahme. Da der Servicebereich aber der Umsatztreiber im vergangenen Halbjahr war, und nach Unternehmensangaben auch bleiben wird, ist dies zu vernachlässigen. Zumal der Vorstand an einer dividendenfreundlichen Politik festhalten will. Die Rendite auf Basis der 2012er-Dividende beträgt immerhin rund 6,5 Prozent. Auch Freenet konnte dank der Gravis-Übernahme zum Halbjahr glänzen. Allerdings hatte die Aktie hier bereits viel vorweg genommen, so dass sich die Freenet-Papiere derzeit auf Konsolidierungskurs befinden. Aber auch in Büdelsdorf schaut das Management zuversichtlich in die Zukunft und will an den attraktiven Ausschüttungen nicht rütteln.
Mit der Schweizer Dividendenperle Mobilezone bekommen Anleger einen solide aufgestellten Mobilfunkpionier ins Depot und profitieren zudem von der Sicherheit des Schweizer Franken. Geschäftsmodell und Bilanzstruktur ähneln in Zügen denen der deutschen Freenet. Beide Unternehmen setzen verstärkt auf Service, wenn auch auf unterschiedliche Weise: Freenet mit Zusatzdiensten wie „SmartHome“, Mobilezone mit Reparatur- und Support für mobile Geräte. Mobilezone und Freenet wollen ihren Kunden immer das Neuste und Beste bieten und verfolgen eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik. Allerdings erscheint durch den personell bedingten Interessenkonflikt (Unternehmenskauf von und Mietzahlung an Lehmann Holding) das Einsparpotenzial bei Mobilezone derzeit begrenzt. Das Potenzial an Einsparungen wurde bei Freenet bisher jedenfalls konsequenter genutzt als bei Mobilezone, was sich im höheren Gewinnwachstum bei Freenet zeigt, während Mobilezone hier eher stagniert. Auch bei der Dividendenrendite und -dynamik hat Freenet derzeit einen leichten Vorteil.
Und beide zusammen? Eine Übernahme der Mobilezone Holding durch Freenet ist zwar strategisch reizvoll, passt es doch in Freenets Kerngeschäft, ist aber laut Äußerungen von Freenet-Finanzchef Joachim Preisig bisher wohl eher nicht geplant, da der Preis weit über den 10 bis 20 Mio. Euro liegt, welche Preisig in einen Interview im April für etwaige Übernahmen als Größenrahmen nannte. Wer also eine Dividendenperle in Schweizer Franken sucht, ist bei Mobilezone gut aufgehoben. Alle anderen Parameter, darunter auch das KGV, sprechen derzeit eher für Freenet. Aus charttechnischer Sicht wiederum erscheint Mobilezone derzeit interessanter. Der Kurs ist eher unten als oben und gen Süden durch eine Unterstützung bei 9,00 CHF gut abgesichert, während sich Freenet in luftigen Höhen bewegt, was aber seine Berechtigung hat, wie der Bericht zum ersten Halbjahr 2013 zeigt.
Bei Redaktionsschluss erhalten wir noch die Meldung, dass der bisherige Finanzvorstand Markus Bernhard neuer CEO bei Mobilezone wird und der bisherige Chef, Martin Lehmann, sich nach 14 Jahren bei Mobilezone neu orientieren will. Einschneidende Veränderungen wird die Personalie nicht bringen. Zum einen sind Lehmann und Bernhard langjährige Weggefährten, zum anderen bleibt mit Hans-Ulrich Lehmann der Familieneinfluss im Verwaltungs- beziehungsweise Aufsichtsrat erhalten.
HINWEIS: Dieser Researchbericht stammt von Karsten Koos, Vorstand der Vermögensverwaltung five-alive AG aus Glienicke am Nordrand von Berlin
Weitere Informationen zu unserem Gastautor Karsten Koos finden Sie unter http://blog.five-alive.ag/
Disclosure: Der Autor oder eine ihm nahestehende Person oder Organisation hält derzeit keine Aktien der hier erwähnten Unternehmen. Es besteht keine Absicht, Aktien der oben genannten Unternehmen binnen der nächsten 72 Stunden nach Veröffentlichung des Researchberichtes zu erwerben oder zu veräußern.
Foto: Freenet AG
In eigener Sache: Einen Chart für die Aktie von Mobilezone können wir auf boersengefluester.de derzeit leider nicht darstellen. Den Kursverlauf und weitere Daten finden Anleger aber auf der Seite der SIX Swiss Exchange unter diesem LINK...
Freenet
Kurs: 27,16
1&1
Kurs: 11,32
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[sws_green_box box_size="550"]Der Autozulieferer ist bei der Umsatzprognose für das Gesamtjahr zwar ein wenig auf die Bremse getreten. 2014 sollte sich das Reifengeschäft in Europa jedoch deutlich erholen. Derweil hat der Großaktionär Schaeffler die Hausse bei der Continental-Aktie genutzt, um weitere Anteile zu verkaufen. Das hat das Papier jedoch nur kurz gebremst.[/sws_green_box]
Auf Rekordhochs ist der Aktienkurs von Continental gefahren: Investoren setzen darauf, dass der Konzern von einer Konjunkturerholung in Europa deutlich profitiert. Anfang August, bei der Vorlage der Halbjahreszahlen, war Finanzchef Wolfgang Schäfer noch auf die Bremse getreten. Er berichtete, dass sich das Pkw-Ersatzreifengeschäft in Europa nicht so deutlich erhole wie erhofft. Der Markt für Ersatzreifen auf dem Heimatkontinent werde daher 2013 nur um höchstens ein Prozent wachsen. Zuvor war der Konzern von einem Plus von drei Prozent ausgegangen. Für das Gesamtjahr prognostizierte Schäfer daher nur noch einen Umsatz von „rund“ statt „mehr als“ 34 Mrd. Euro. Die operative Marge soll jedoch weiterhin über der Marke von zehn Prozent liegen. Um die Prognose zu erreichen, muss sich das Geschäft im vierten Quartal allerdings kräftig beleben. Denn im dritten Quartal solle der Umsatz nicht viel höher als im zweiten Quartal liegen.
Die Reifensparte steuert mehr als ein Drittel der Konzernerlöse bei. Rund 71 Prozent davon stammen aus dem Geschäft mit Ersatzreifen. Der Chef der Reifensparte Nikolai Setzer sagte im September auf der Automobilmesse IAA, dass Europas Reifenmärkte 2014 zur Normalität zurückkehren sollten. „Für 2014 gehen wir davon aus, dass wir tendenziell wieder ein normales Reifenjahr haben – vielleicht etwas gedämpft.“ Normal ist ein Wachstum von drei bis vier Prozent – laut Setzer sollen es im nächsten Jahr mindestens zwei bis drei Prozent werden. Vorstandschef Elmar Degenhart, dessen Vertrag vor kurzem vorzeitig bis August 2019 verlängert worden ist, will vor allem im Geschäft außerhalb der Automobilindustrie expandieren, um so die Abhängigkeit von den starken Schwankungen des Sektors zu verringern. Der Umsatzanteil in Asien soll „mit der Zeit“ von 18 Prozent auf mehr als 30 Prozent ausgebaut werden. Zuletzt hat der Konzern angekündigt, 36 Mio. Euro in den Ausbau einer Bremsenfabrik nahe Shanghai zu investieren. Um außerhalb Europas kräftig zu wachsen investiert der Konzern stark in die Reifenproduktion in den USA, Russland, China und Brasilien.
Die Geschäftsperspektiven von Continental sind hervorragend, ist der DAX-Konzern doch kein Reifenhersteller mehr, sondern ein Anbieter von Elektronik für Autos, von Reifen und von Produkten aus Gummi und Kunststoff. Degenhart sucht weitere Partner für das Zukunftsthema vernetztes Auto udn Elektromobilität. Auf der IAA hat er eine Kooperation mit dem IT-Riesen IBM angekündigt. Die Partner werden im Bereich Cloud Computing zusammenarbeiten. Kurz zuvor hatte Continental bereits eine Kooperation mit Cisco bekanntgegeben.
Der Großaktionär Schaeffler hat die Hausse der Continental-Aktie genutzt, um Mitte September weitere Anteile zu verkaufen. Damit ist die Beteiligung von knapp 50 auf 46 Prozent gesunken. Den Kursrückschlag hat das Papier jedoch schnell wettgemacht. Der Titel dürfte weiter haussieren. Zwar prognostizieren Analysten für 2013 einen Rückgang des Gewinns je Aktie. 2014 soll er jedoch um 14 Prozent auf 12,01 Euro steigen. Das KGV liegt damit bei lediglich gut elf. Solange die Konjunkturindikatoren in Europa weiter nach oben zeigen, sollte die Aktie laufen. Die mittelfristigen Geschäftsperspektiven für Continental sind ohnehin gut.
Foto: Continental AG
Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research...
Continental
Kurs: 64,22
In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
543900 | DE0005439004 | AG | 12.844,38 Mio € | 01.05.1948 | Halten |
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Oliver Borrmann wirkt ganz entspannt. „Das erste Mal seit der Gründung haben wir ein echtes Wohlfühlportfolio“, sagt der Vorstandsvorsitzender und Gründer der Venture-Capital-Gesellschaft bmp media investors beim Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de in einem Bistro auf dem Frankfurter Opernplatz. Zwar hat das Unternehmen bereits im Frühjahr 2011 die Fokussierung auf die Bereiche Digital Media und Marketing Services eingeleitet. Doch die Spuren aus der Vergangenheit, als bmp eher ein Gemischtwarenladen war, holten die Gesellschaft immer wieder ein – meist in Form von Revotar Biopharmaceuticals. Die Biotechnologie-Firma galt lange Zeit als Aspirant für einen Börsengang und hatte ein entsprechendes Gewicht im bmp-Portfolio. Doch die Rückschläge wurden immer heftiger, Anfang 2013 musste Revotar schließlich Insolvenz anmelden. Das Engagement an der Brandenburger Revotar hatte bmp allerdings bereits im dritten Quartal 2012 komplett wertberichtigt.
Internetfreaks werden angesichts von Beteiligungen an Firmen wie Self Loading Content (dailyme.tv), Castaclip, der digitalen Universitätsplattform iversity oder Brand Eins Medien (35,6 Prozent Anteil) mit der Zunge schnalzen. Ebenfalls bemerkenswert: Zwölf der gegenwärtig 18 Portfoliofirmen sind noch nicht länger als 1,5 Jahre im Portfolio von bmp. Dennoch kommt die Neuausrichtung von bmp media investors bislang nur zögerlich an der Börse an. Beim gegenwärtigen Aktienkurs von 0,65 Euro erreicht das Unternehmen eine Kapitalisierung von mickrigen 12,1 Mio. Euro. Das ist genauso viel wie vor zwei Jahren und liegt um rund ein Viertel unter dem zum Halbjahr 2013 ausgewiesenen Eigenkapital. Dabei arbeitet bmp mit einer nicht alltäglichen Eigenkapitalquote von mehr als 99 Prozent. Als Spaßbremse entpuppten sich allerdings die Mitte August vorgelegten Sechs-Monats-Zahlen. Statt des erhofften Gewinns, bekamen die Anleger nämlich ein Minus von fast 470.000 Euro serviert. Zwar lassen sich solche Entwicklungen bei einer Beteiligungsfirma nie ausschließen, doch für das Börsenimage von bmp war der Report nicht gerade zuträglich. „Wir erzählen die Geschichte ´Wir rocken die Welt` , kommen dann zum Halbjahr aber mit einen Verlust. Das passt schwer zusammen“, weiß auch Borrmann.
Allein mit 640.000 Euro hatte dabei der Kursabschwung der polnischen Beteiligung K2 Internet negativ zu Buche geschlagen. Zudem erlitt das Engagement bei Heliocentris Energy Solutions Ende Juni einen Schwächeanfall. An dem Spezialisten für Stromversorgungsaggregate, wie sie etwa Telekomkonzerne für Mobilfunkmasten benötigen, ist bmp bereits seit einer Ewigkeit investiert. „Offiziell“ zählt Heliocentris gar nicht mehr als zum Portfolio und findet sich nur noch versteckt in der Bilanz. Die schätzungsweise noch knapp 500.000 Anteilscheine stehen aber für immerhin rund ein Viertel des Börsenwerts von bmp. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass die Berliner hier allmählich den Komplettausstieg – wenn auch nicht über das Parkett – suchen. Umso gespannter dürfen Aktionäre auf den für Ende November avisierten Bericht zum dritten Quartal sein. Grund: Im Berichtszeitraum hat die Notiz von K2 Internet an der Warschauer Börse um fast 70 Prozent zugelegt. Heruntergerechnet auf den bmp-Anteil entspricht das einem Plus von mehr als 450.000 Euro. Andererseits dürfte die weiter leicht rückläufige Notiz von Heliocentris etwa 250.000 Euro gekostet haben.
Spekulieren lässt sich nur über den Effekt aus dem Ende August erfolgten Verkauf von mbr targeting an das SDAX-Unternehmen Ströer Media. Zwar besaß bmp nur einen kleinen Teil an dem auf die Optimierung von Werbekampagnen spezialisierten Unternehmen. Wie in Börsenkreisen gemunkelt wird, soll der Deal aber für einen bemerkenswerten Preis über die Bühne gegangen sein. Per saldo sollte der zum Halbjahr ausgewiesene Net Asset Value (NAV) – also der Substanzwert – von bmp per Ende September die Marke von 0,90 Euro überschritten haben, nachdem er zuletzt bei 0,88 Euro pro Aktie lag. „Unser Ziel ist es, den NAV bis zum Jahresende 2013 auf mehr als 1 Euro pro Aktie zu erhöhen“, sagt Firmenchef Borrmann.
Mit ein wenig Fortune könnte der Wert des Portfolios aber auch ganz andere Regionen erklimmen. „Wir haben die Chance, dass 2014 ein echtes Erntejahr für uns wird“, lässt Borrmann durchblicken. Neben dem Klassiker Brand Eins haben zahlreiche Beteiligungen ein „Vervielfachungspotenzial“. Die überwiegend werbefinanzierte TV-App dailyme.tv bringt Spielfilme und Fernsehserien auf das Smartphone und könnte bis Ende 2014 gut 1 Million Nutzer haben. Zuletzt waren es rund 500.000 regelmäßige User. Interessant sollte der Dienst für unabhängige Anbieter wie die Deutsche Telekom oder den Verlagsriesen Axel Springer sein. Bei einem unterstellten Preis von 20 Euro pro Nutzer und einem gegenwärtigen Anteil von fast 44 Prozent, könnte es die bmp-Beteiligung dann auf einen Wert von rund 9 Mio. Euro bringen – möglicherweise auch deutlich mehr.
Nicht minder heiß ist der Videopublisher castaclip, an dem bmp zurzeit knapp 28,5 Prozent hält. Experten rechnen 2014 mit einem Umsatzsprung auf mehr als 10 Mio. Euro. Für das laufende Jahr stehen knapp 4 Mio. Euro in der Planung. Zu den spannendsten Projekten zählt iversity. Hier ist bmp gegenwärtig mit gut einem Viertel engagiert. Die digitale Universität geht gerade mit einem enormen Medienecho an den Start. „Das kann ein echter Game Changer für uns werden“, sagt Borrmann. Vorbild ist hier das amerikanische E-Learning-Internehmen Coursera. Ob iversity tatsächlich einschlägt wie eine Bombe, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Fakt ist jedoch: Die Netzgemeinde sieht im Bildungsbereich ein extremes Wachstumspotenzial.
Mit der Ausrichtung auf digitale Medienangebote ist bmp derzeit wohl am ehesten mit Unternehmen wie Tomorrow Focus, (Börsenwert: 225 Mio. Euro) oder Springer (Börsenwert 4,18 Mrd. Euro) vergleichbar – selbst wenn beide in anderen Ligen unterwegs sind. Das Berliner Verlagshaus investiert enorme Summen in Unternehmen, die teilweise große Ähnlichkeit mit Firmen aus dem bmp-Portfolio haben. Jüngster Deal des MDAX-Konzerns: Anfang Oktober ist Springer mit 50,1 Prozent bei Runtastic, der führenden Sport-App, eingestiegen. Runtastic hat immerhin 19 Millionen Nutzer – für Springer eine lukrative Adressliste. An der Börse stößt der Verlagsriese mit seiner Digitalisierungsstrategie auf Begeisterung bei den Investoren. Beinahe unverständlich, dass die Anleger bmp media investors derart komplett links liegen lassen. Aber das kann sich rasch ändern. Für mutige Anleger ist die bmp-Aktie also die Eintrittskarte in die angesagtesten Medienthemen der Zukunft.
Nicht wirklich einladend ist allerdings der selbst für einen Small Cap geringe Kapitalisierung, auch wenn sich 66,9 Prozent davon im Streubesitz befinden. Dabei hat Borrmann klare Vorstellungen, wohin die Reise gehen soll: Bis Ende 2015 soll bmp media investors einen Börsenwert – interpretiert als Eigenkapital – von 100 Mio. Euro erreichen. Die Rechnung: Um 15 bis 25 Mio. Euro dürfte das Eigenkapital über Gewinne aus dem operativen Geschäft steigen. 16,5 Mio. Euro stehen bereits in den Büchern. Der Rest soll via Kapitalerhöhungen und Übernahmen hereinkommen. Das ist eine sportliche Rechnung, wie auch Borrmann einräumt. Doch im Venture-Capital-Geschäft kann es mitunter schnell gehen. Klar ist dabei auch: Mit zunehmender Größe wird auch das Interesse der Börsianer an bmp zurückkehren.
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Wie eine Fahnenstange sieht der Kursverlauf der Nordex-Aktie aus: Seit Jahresanfang hat sich der Wert des TecDAX-Titels vervierfacht. Der Hersteller von Windkraftanlagen profitiert davon, dass die Branche kräftig Mitarbeiter abgebaut und Fabriken geschlossen hat, um so die massiven Überkapazitäten zu verringern. Zuletzt hatten sich daher die Preise für Turbinen stabilisiert. Laut Schätzungen wird die Nachfrage nach Turbinen 2013 um rund drei Prozent auf 43,4 Gigawatt sinken. Verantwortlich hierfür ist, dass die Nachfrage in den USA nach dem Boomjahr 2012 um mehr als 50 Prozent auf rund 7,5 Gigawatt einbrechen soll. Mittelfristig dürfte die Branche weltweit allerdings um fünf Prozent jährlich wachsen....
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[sws_green_box box_size="580"]Noch vor einigen Wochen wollte kaum jemand einen Pfifferling auf die abgestürzten deutschen Solar-Werte setzen. Horrende Verluste im operativen Geschäft, zum Teil massive Bilanzprobleme und ein meist sehr zaghafter Ausblick sind nicht unbedingt die Zutaten für eine knackige Investmentstory. Doch die Zocker und Spekulanten stört das herzlich wenig. Sie haben den Kursen von Solarworld & Co neues Leben eingehaucht. Boersengefluester.de hat sich die fünf Werte mit der besten Kursentwicklung der vergangenen vier Wochen angeschaut.[/sws_green_box]
Absoluter Highflyer mit einem Wertzuwachs von 88 Prozent ist Phoenix Solar. Boersengefluester.de hatte mehrfach auf die interessante Situation bei dem Solarprojektierer aus Sulzemoos hingewiesen (HIER). Die Gesellschaft hat sich radikal verschlankt und setzt nun auf Auslandsmärkte wie Asien und Amerika. Hier konnte Phoenix Solar in den vergangenen Monaten etliche Großaufträge einfahren. Bei den Investoren steht das frühe TecDAX-Unternehmen wieder hoch im Kurs. Dementsprechend ist auch mit einer Forcierung der Investor-Relations-Aktivitäten zu rechnen. Firmenkenner sehen Phoenix Solar wieder auf einem guten Weg und rechnen noch mit vielen guten Nachrichten. Der Börsenwert von Phoenix Solar beträgt gegenwärtig rund 35 Mio. Euro. Das entspricht mehr als dem Dreifachen des Eigenkapitals von zuletzt 10,9 Mio. Euro, wobei die Eigenkapitalquote mit elf Prozent alles andere als komfortabel ist. Für 2013 hat der Vorstandsvorsitzende Bernd Köhler bislang Erlöse von 160 bis 190 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Inklusive der Restrukturierungsaufwendungen kalkuliert der dabei mit einem operativen Verlust in einer Range zwischen 7 und 2 Mio. Euro. Ab 2014 will Phoenix dann wieder positive Betriebsergebnisse erzielen. Die Neun-Monats-Zahlen sind für den 7. November angesetzt. Kurzfristig scheint die Phoenix-Aktie stark überhitzt. Neuengagements drängen sich derzeit nicht auf.
Mit einer Performance von 82 Prozent in den vergangenen vier Wochen sieht der Anteilschein von Aleo Solar nicht minder spektakulär aus. Dabei begann die Story von Aleo Ende März 2013 zunächst mit einer Schocknachricht: Der Mehrheitsaktionär Bosch (Stimmanteil 90,7 Prozent) hat die Nase voll von seinem verlustreichen Solar-Ausflug und kündigte seinen Abschied bei dem Modulhersteller an (HIER). Quasi als Mitgift sicherte Bosch dem Unternehmen die Finanzierung bis Ende 2014 zu. Zurzeit laufen die Gespräche mit möglichen Investoren. Eigentlich sollte bereits bis Ende des dritten Quartals ein möglicher Käufer bestimmt sein. Die Zeit drängt: Ohne Unterstützer droht der Gesellschaft aus dem brandenburgischen Prenzlau das Aus. Daran dürfte auch die zuletzt angekündigte Schließung der US-Tochter kaum etwas ändern. Gemessen an der brisanten Ausgangslage ist die Kapitalisierung von 115 Mio. Euro eine echte Bürde. Sie übersteigt das Eigenkapital um mehr als den Faktor vier. Zudem drücken Nettofinanzschulden von rund 20 Mio. Euro. Anleger, die hier engagiert sind, sollten genau wissen, was sie tun. Ohne rettenden Geldgeber drohen bei Aleo Solar die Lichter auszugehen. Und selbst für den Fall einer Rettung ist das Unternehmen bereits reichlich hoch bewertet. Anleger spielen hier also mit dem Feuer.
Verwundert die Augen gerieben haben sich vielen Börsianer angesichts der Kursexplosion bei Solarworld von 72 Prozent in den vergangenen vier Wochen. In der Spitze türmte sich das Plus bereits auf 117 Prozent. Dabei stehen bei dem ehemaligen Vorzeige-Solarkonzern einschneidende Sanierungsmaßnahmen an. So müssen die Aktionäre in einem ersten Schritt einen Kapitalschnitt im Verhältnis 150:1 über sich ergeben lassen. Anschließend ziehen die bisherigen Gläubiger der beiden Solarworld-Anleihen (WKN: A1CR73 und WKN: A1H3W6) im Gesamtvolumen von 550 Mio. Euro als neue Aktionäre bei Solarworld ein. Experten sprechen von einem Debt-Equity-Swap. Im Gegensatz den Aktionären müssen die Bondinhaber aber nur einen wesentlich kleineren Verzicht üben und erhalten zusätzlich noch mehrere Barkomponenten. Was heißt das nun? Beim gegenwärtigen Aktienkurs von 0,769 Euro beträgt der Börsenwert von Solarworld (auf Basis der 111.720.000 Anteilscheine) rund 85,9 Mio. Euro. Nach der Kapitalherabsetzung gibt es zunächst nur noch 744.800 Aktien.
Zum Ausgleich müsste der Kurs der konvertierten Aktien theoretisch auf rund 115 Euro steigen. Durch den folgenden Tausch der Anleihen in Solarworld-Aktien wird sich die Zahl der umlaufenden Aktien allerdings auf 14.896.000 Stück erhöhen. Auf Basis des rechnerischen Kurses nach dem 150:1-Schnitt hätte Solarworld damit einen Wert von gut 1,7 Mrd. Euro. Das ist jedoch kaum vorstellbar, auch wenn Eigenkapital und Fremdkapital dann im gleichen Vehikel zusammengefasst sind. Angesichts der massiven Beschneidung der Aktionäre sind zuletzt mehrere Anteilseigner vor den Kadi gezogen. Zudem stören sie sich daran, dass Firmenchef Frank Asbeck sowie die Qatar Solar S.P.C. in einem zweiten Schritt für lediglich 46 Mio. Euro massive Anteile an Solarworld erwerben sollen. Die Umsetzung der Maßnahmen sollte im ersten Quartal 2014 abgeschlossen sein. Fazit: Derzeit passen Aktienkurs und fundamentale Rahmendaten bei der früheren TecDAX-Company nicht zusammen.
Ähnlich kompliziert ist der Lage von Centrosolar, einem ins Schlingern geratenen Photovoltaikspezialisten für Dachsysteme. Neben der operativen Sanierung mussten sich auch bei den Münchnern Aktionäre und Anleihengläubiger auf einen bilanziellen Sanierungskurs einigen. Und dieses Zwischenspiel regt die Fantasie der Börsianer an: In den vergangenen vier Wochen hat sich die Centrosolar-Aktie um immerhin 69 Prozent verteuert. Dennoch beträgt die Marktkapitalisierung nur rund 5 Mio. Euro. Zunächst mussten die Aktionäre einem Kapitalschnitt von 25:1 zustimmen, wodurch die Zahl der Aktien von 20.351.425 auf 814.057 Stück geschrumpft ist. Die Gläubiger der 50-Millionen-Euro-Anleihe (WKN: A1E85T) wiederum, haben einem Tausch ihrer Anleihen (insgesamt gibt es 50.000 Stück) mit Nennwert 1000 Euro in je 110 konvertierte Centrosolar-Aktien (WKN: A1TNS1) zugestimmt. Somit wird sich die Zahl der Centrosolar-Aktien nochmals um 5.500.00 Stück erhöhen. Noch ist es allerdings nicht soweit, ein für diese Sachkapitalerhöhung notwendiger Wertpapierprospekt befindet sich in Arbeit.
Zudem soll ein Nachrangdarlehen über 9,5 Mio. Euro in 760.000 neue Aktien gewandelt werden. Wie rechnen nun die Investoren? Die Centrosolar-Anleihe notiert derzeit bei 26,45 Prozent. Pro 1000 Euro Nennwert entspricht das einem Kurs von 264,50 Euro. Hierfür würde der Bond-Inhaber 110 Centrosolar-Aktien bekommen. Anleger, die sich an der Börse 110 Centrosolar-Aktien direkt kaufen wollten, müssten dafür zurzeit 680,90 Euro berappen. Der Discount via Anleihe beträgt also gut 61 Prozent. Kein Wunder, dass der Kurs der Anleihe bereits reagiert hat sich von den Tiefständen bei gut 19 Prozent signifikant erholt hat. Auf Basis der künftigen Aktienzahl von insgesamt 7.074.057 Stück wird das Unternehmen derzeit mit knapp 43,8 Mio. Euro bewertet. Nach Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen soll allerdings noch eine Barkapitalerhöhung im Umfang von bis zu 5 Millionen Aktien durchgeführt. Gut möglich, dass sich auch für diesen Schritt genügend Investoren finden. Zum Halbjahr hat das Unternehmen die Umsatzprognose für 2013 auf 125 bis 150 Mio. Euro in der unteren Begrenzung erweitert. Angesichts der Andi-Dumping-Gesetze gegenüber Billigeinfuhren aus China zeigt sich der Vorstand aber vergleichsweise zuversichtlich für die Zukunft. Ab 2014 will der Modulhersteller operativ die Gewinnschwelle überschreiten. Fazit: Gerettet ist Centrosolar noch längst nicht. Insbesondere über den Umweg der – allerdings wenig liquiden – Anleihe bietet sich für sehr risikobereite Investoren dennoch eine interessante Einstiegsgelegenheit.
Gemessen an den Kursfeuerwerken der anderen Anbieter kommt die Performance von 22 Prozent bei Solar-Fabrik fast schon gemächlich daher. Das Top auf Vier-Wochen-Sicht lag allerdings bereits bei 42 Prozent. Zuletzt ist also ein wenig Ernüchterung eingekehrt. Mit Blick auf Bilanzqualität ist Solar-Fabrik ohnehin kaum mit den anderen Werten zu vergleichen. Der Entwickler und Vertreiber von hochwertigen Solarmodulen und seit einiger Zeit auch Betreiber von Photovoltaikanlagen glänzt mit einer Eigenkapitalquote von stolzen 80 Prozent. Zudem ist die Gesellschaft aus Freiburg im Breisgau nahezu frei von Finanzverbindlichkeiten. Dennoch leidet auch Solar-Fabrik massiv unter den Verwerfungen im heimischen Markt. Dementsprechend zieht es das Unternehmen ins europäische Ausland. Außerdem plant der Vorstand neben Modulen und Wechselrichtern auch die dazugehörige Befestigungstechnik im Paket anzubieten. Zum Halbjahr musste Solar-Fabrik einen Verlust von gut 3 Mio. Euro ausweisen. Momentan kommt die Gesellschaft auf einen Börsenwert von 29,0 Mio. Euro. Das entspricht einem Aufschlag von weniger als zehn Prozent auf das Eigenkapital. Fazit: Die Aktie von Solar-Fabrik bietet eine vergleichsweise konservative Variante um an einem möglichen Comeback der Solarbranche zu partizipieren. Klar sollte aber auch hier sein. Selbst bei einem Unternehmen wie Solar-Fabrik müssen sich Anleger auf eine enorme Schwankungsbreite beim Aktienkurs einstellen.
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Der Aktienkurs von TUI hat seit Jahresanfang um rund 20 Prozent zugelegt. Hauptgrund ist das florierende Geschäft bei der börsennotierten englischen Tochter TUI Travel. Deren Notiz ist um etwa 30 Prozent geklettert. Konzernchef Friedrich Joussen will die Reederei-Tochter Hapaq-Lloyd, an der TUI einen 22-Prozent-Anteil hält, so schnell wie möglich an die Börse bringen. Allerdings muss er warten, bis der Wechsel an der Vorstandsspitze bei Hapaq-Lloyd ab April vollzogen wird. Sollen Anleger auf die Aktie der Tochter oder die der Mutter setzen?
Seit Ende September hat TUI-Deutschland Ägypten-Reisen wieder im Programm: Wegen der unsicheren Lage in dem Land am Nil hatte das Unternehmen zuvor alle Reisen dorthin storniert. Die Nachricht erfreute die Anleger von TUI ebenso wie die jüngsten Ergebnisse der Tochter TUI Travel, die kurz danach bekannt gegeben worden sind. Laut den vorläufigen Zahlen hat TUI Travel im Geschäftsjahr 2012/13, das im September endete, den um Sondereffekte und Währungsschwankungen bereinigten Gewinn um mindestens elf Prozent gesteigert. Grund war die starke Nachfrage in England und Skandinavien. Neben höheren Preisen trug dazu bei, dass die Anzahl der Kunden gestiegen war, allerdings nicht in Deutschland. Im August hatte TUI-Travel-Chef Peter Long ein Gewinnplus von mindestens zehn Prozent in Aussicht gestellt.
Die TUI AG hält an der Tochter einen Anteil von 54,48 Prozent. TUI Travel ist der mit weitem Abstand wichtigste Gewinnbringer des Konzerns. Im dritten Quartal der Berichtsperiode 2012/13, das im Juni endete, hatte TUI Travel einen bereinigten operativen Gewinn von 78,3 Mio. Euro erwirtschaftet. Die Hotelsparte steuerte weitere 30,4 Mio. Euro bei. Abzüglich der kleinen Verluste der Kreuzfahrtsparte und den Kosten des Zentralbereichs blieb ein bereinigter operativer Gewinn von 86,5 Mio. Euro übrig. Das entspricht einer Marge von 1,8 Prozent.
Der neue Vorstandschef von TUI, Friedrich Joussen, der im Februar sein Amt angetreten hat, will die Kosten deutlich senken, um im Geschäftsjahr 2014/15 einen bereinigten operativen Gewinn von rund 1 Mrd. Euro und 100 Mio. Cash zu generieren. Das wäre eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem vergleichbaren 2012er-Wert von 745,7 Mio. Euro. „Als ich bei TUI gestartet bin, hatte TUI einen negativen Cashflow von 120 Mio. Euro pro Jahr und es ist ziemlich klar, dass wir ein Problem haben werden, wenn wir die Trendwende in dem Bereich nicht schaffen“, sagte Joussen Ende September. Der Vorstandschef hat den Firmenjet verkauft, und die Sponsoringverträge des Unternehmens beendet. Die Konzernzentrale in Hannover soll von 200 auf nur noch 90 Mitarbeiter schrumpfen.Joussen will die Abhängigkeit von TUI Travel deutlich verringern und dafür die Ergebnisse in der Hotel- und in der Kreuzfahrtsparte erheblich verbessern. So soll die Hotelsparte 2014/15 einen bereinigten operativen Gewinn von 190 bis 2010 Mio. Euro und die Kreuzfahrtsparte von 35 bis 45 Mio. Euro erwirtschaften.
Joussen möchte den 22-Prozent-Anteil an der Container-Reederei Hapaq-Lloyd so schnell wie möglich an die Börse bringen. Allerdings muss er warten, bis sich das Umfeld in der Branche bessert, stehen die Reedereien wegen des Überangebots an Schiffen doch deutlich unter Preisdruck. Zudem muss Joussen warten, bis der Führungswechsel bei Hapaq-Lloyd vollzogen ist. Am 1. April 2014 startet Rolf Habben-Jansen als Vorstand bei Hapaq-Lloyd und wird ab 1. Juli Vorstandsvorsitzender werden. Habben-Jansen leitet derzeit die Speditionsgruppe Damco NV, eine Tochter des Branchenprimus A.P. Moeller-Maersk. Ein Börsengang könne dann im Herbst 2014 erfolgen. Mit einem scheidenden Vorstandschef sei ein IPO nicht zu machen, sagte Joussen.
Angesichts der allmählichen Ergebnisverbesserungen bei TUI werden Experten zunehmend bullisch. Mancher rechnet gar einen fairen Wert von 13 Euro je Aktie aus. Gegenüber dem aktuellen Kurs von 9,50 Euro entspräche das einem satten Kurspotenzial. Die Rechnung geht dabei wie folgt: Der Börsenwert von TUI liegt bei 2,4 Mrd. Euro. Allein die Beteiligung an TUI Travel hätte einen Wert von 2,6 Mrd. Euro. Setze man den Wert für den Anteil an der Reederei Hapaq-Lloyd auf 600 Mio. Euro kämen ungefähr 13 Euro je TUI-Aktie raus.
Die Rechnung überzeugt allerdings nur auf den ersten Blick. Welche Bewertung Hapaq-Lloyd bei einem IPO erzielen kann, ist völlig unklar, zumal der Börsengang frühestens in einem Jahr laufen dürfte. Denn das Umfeld in der Branche ist wegen der hohen Überkapazitäten von einem deutlichen Preisdruck geprägt. Dieser würde nur nachlassen, wenn die Weltwirtschaft stark wächst, wodurch die Überkapazitäten bei den Reedereien deutlich geringer würden. Danach sieht es derzeit jedoch nicht aus.
Zudem muss man berücksichtigen, dass die operativen Margen für TUI und für TUI Travel für das abgelaufene Geschäftsjahr laut den Schätzungen der Analysten zwar bei jeweils rund 3,8 Prozent gelegen haben. Unter dem Strich soll bei TUI Travel jedoch eine Marge von 1,8 Prozent übrigbleiben, während es bei der Mutter im besten Fall wohl eine schwarze Null werden dürfte, weil nicht zuletzt hohe Finanzaufwendungen durchschlagen.
Das 2014er-KGV für TUI liegt mit 14,3 zudem deutlich höher als das für die Tochter mit 13,3. Anleger von TUI Travel können sich zudem über eine 2013er-Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent freuen, während Anteilseigner bei der Mutter leer ausgehen werden. Die Aktie der Tochter dürfte sich daher auch in den nächsten Monaten besser entwickeln als die der Mutter.
Foto: TUI AG
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[sws_green_box box_size="550"]Die Erholung der Konjunktur in Europa beflügelt die Aktien von Unternehmen wie der Deutschen Telekom, die einen wichtigen Teil des Geschäfts in der Heimatregion machen. Für eine deutlich bessere Stimmung für das Papier haben zudem die Halbjahreszahlen gesorgt. Im zweiten Quartal hatte der Konzern die Trendwende beim Umsatz geschafft und erstmals auch eine erfreuliche Entwicklung bei der US-Tochter T-Mobile USA gemeldet. Die Konsolidierung in Europa dürfte zudem dazu führen, dass der Preisdruck nicht mehr ganz so stark ist.[/sws_green_box]
Der scheidende Telekom-Chef Rene Obermann, der ab Januar 2014 zum niederländischen Kabelbetreiber Ziggo wechselt, dürfte es mit großer Genugtuung sehen, dass die T-Aktie auf das höchste Niveau seit Mai 2011 geklettert ist. Das Papier profitiert von der Konjunkturerholung in Europa. 2012 kamen 36,8 Prozent der Konzernerlöse aus Deutschland und weitere 23,6 Prozent aus der Sparte Europa, vor allem aus Griechenland, Ungarn, Holland und Polen. Die Analysten der UBS hatten Anfang September Aktien aus Europa auf „Übergewichten“ heraufgestuft und geschrieben, dass vor allem Unternehmen mit Schwerpunkt auf dem heimischen Markt im Fokus stehen dürften. Als einer ihrer Favoriten in Deutschland empfohlen die UBS-Analysten die Aktie der Deutschen Telekom.
Für einen nachhaltigen Stimmungsumschwung bei dem Papier hatte Obermann bei der Vorlage der Halbjahreszahlen Anfang August gesorgt. Im zweiten Quartal war der Konzern nach jahrelangen Rückgängen auf den Wachstumskurs zurückgekehrt. So war der Umsatz um 5,4 Prozent auf 15,16 Mrd. Euro gestiegen. Dazu trug nicht zuletzt die Übernahme des US-Regionalanbieters Metro PCS bei, der für zwei Monate konsolidiert worden war. Im zweiten Quartal hatte die Tochter T-Mobile USA 688.000 neue Vertragskunden gewonnen, nicht zuletzt, weil sie seit April als letzter der großen Anbieter das iPhone von Apple verkauft. „Wir freuen uns sehr, dass wir im USA-Geschäft nach 16 aufeinanderfolgenden Quartalen mit Vertragskundenverlusten im zweiten Quartal eine Trendwende erreicht haben, sagte Finanzvorstand Tim Höttges. Er wird im Januar zum Vorstandschef der Telekom aufsteigen. Obermann bremste jedoch die Euphorie: Weder für den Konzern noch für die Branche in Europa stünden goldene Zeiten an: „Der Wettbewerb wird sehr hart bleiben. Wir hatten ein paar gute Monate, sollten die Kirche aber im Dorf lassen.“ Die Nettoschulden waren auf 41,4 Mrd. Euro geklettert.
Für das Gesamtjahr hat Obermann einen bereinigten operativen Gewinn von 17,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das ist ein Rückgang um 500 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Hauptgrund ist, dass T-Mobile USA im Gesamtjahr ein bis 1,2 Mio. Vertragskunden gewinnen will. Das drückt auf die Profitabilität. Die Prognose für den Cashflow senkte der Firmenlenker daher von fünf auf 4,5 Mrd. Euro.Anfang September kündigte der Konzern massive Investitionen in das Glasfasernetz an. So sollen 2016 rund 24 Mio. Haushalte und Firmen Zugang zu Glasfasernetzen haben. 2012 waren es erst 12 Mio.. Die Investitionen sollen dabei von 3,4 Mrd. für 2013 auf 4,1 Mrd. im Jahr 2014 steigen.
Etliche Investoren hoffen, dass mit der laufenden Konsolidierung in der Branche in Europa der Preisdruck ein wenig nachlässt. So hat Vodafone von der EU die Genehmigung für den Kauf des größten deutschen Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland bekommen. Laut Kabel Deutschland soll der Deal am 14. Oktober abgeschlossen werden. Zudem hat Telefónica Deutschland, eine Tochter der spanischen Telefónica angekündigt, den Wettbewerber E-Plus zu kaufen. Die kartellrechtliche Kontrolle durch die EU-Kommission dürfte zwar einige Monate dauern. Sollte Telefónica Deutschland jedoch die Genehmigung bekommen, würde der Mobilfunkmarkt in Deutschland von vier auf lediglich drei Anbieter schrumpfen. Dabei hätte Telefónica Deutschland mit rund 42,7 Mio. mehr Kunden als die Deutsche Telekom (36,6 Mio.) und Vodafone (33,9 Mio.) hierzulande. Damit könnte der starke Wettbewerbsdruck wenigstens ein bisschen nachlassen.
Derweil verhandelt die Deutsche Telekom mit vier Finanzinvestoren über den Verkauf eines 30-Prozent-Anteils an der Scout-Gruppe, wobei die ganze Gruppe angeblich mit 1,6 bis zwei Mrd. Euro bewertet wird. Scout bietet beispielsweise Portale für Autos, Immobilien und Jobs. Laut Gerüchten will die Telekom bis Ende Oktober über den Scout-Verkauf entscheiden.
Die sich allmählich aufhellenden Gewinnperspektiven spiegeln sich noch nicht in den Schätzungen der Analysten wider. Vielmehr sind die Schätzungen für den 2014er-Gewinn je Aktie in den vergangenen drei Monaten von 0,72 Euro auf 0,71 Euro gesunken. Mit einem KGV von rund 15 ist die Aktie zwar relativ hoch bewertet – zumal im Vergleich zum DAX, dessen KGV bei 11,6 liegt. Dennoch sollte sich das Telekom-Papier weiter erholen, zumal wenn sich die Konjunkturdaten für Europa verbessern und Obermann am 7. November letztmalig gute Ergebnisse vorlegt. Die Dividendenrendite von 4,6 Prozent für 2013 kann sich ebenfalls sehen lassen.
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Deutsche Telekom
Kurs: 28,92
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In order to provide the broadest possible basis for the assessment and valuation of the share, boersengefluester.de offers a large number of fundamental key figures as well as technical data on the performance of the respective share.
INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Deutsche Telekom | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
555750 | DE0005557508 | AG | 144.208,38 Mio € | 18.11.1996 | Halten |
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Dramatische Wende bei YOC. Am 1. Oktober 2013 teilte die Gesellschaft mit, dass Vorstandsmitglied Dirk Freytag „aus gesundheitlichen Gründen sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat“. Dem Vernehmen nach war der frühere AOL-Manager und Adtech-Chef bereits seit einigen Wochen nicht mehr in der Lage, das Amt bei YOC zu führen. Wie aus zuverlässiger Quelle zu hören ist, soll der seit Anfang 2012 an der Spitze von YOC sitzende Freytag in der Tat erkrankt sein. Damit besteht der Vorstand des Berliner Unternehmens derzeit nur noch aus einer Person – Dirk Kraus. Ausgerechnet Dirk Kraus, werden sich wohl einige Investoren denken. Denn an der Person des Firmengründers reiben sich die Gemüter. Kritiker werfen ihm vor, dass er den Verkauf von YOC zu einem attraktiven Preis verspielt habe und die Gesellschaft unter seinem Expansionsdrang in den Abgrund zu rutschen drohte.
Anfang 2011 kam der Spezialist für die Vermarktung von Mobile-Werbung (und damals zusätzlich noch Mobile-Technologien) auf einen Börsenwert von in der Spitze rund 80 Mio. Euro. Doch die zu diesem Zeitpunkt herrschende Erwartungshaltung konnte YOC zu keinem Zeitpunkt befriedigen. Der Kurs rutschte immer tiefer. Im Jahr 2011 verlor die Aktie um 55 Prozent an Wert. 2012 standen dann fast 45 Prozent Verlust zu Buche. Im laufenden Jahr mussten sich Anteilseigner bislang zusehen, wie die Notiz nochmals um fast 80 Prozent kollabierte. Um die finanzielle Not zu lindern, gab es seit 2012 zudem drei Kapitalerhöhungen – eine nachhaltige Wirkung haben sie offenbar nicht erzielt.
Das Kursdebakel im laufenden Jahr geht allerdings nur zum Teil auf die Kappe von Firmengründer Kraus. Im September 2012 setzte der Aufsichtsrat den streitbaren Manager vor die Tür und bestellte wenig später, den nun erkrankten Freytag zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Es begann ein großes bilanzielles Reinemachen: Hohe Wertberichtigungen drückten YOC 2012 mit 11,3 Mio. Euro in die Verlustzone, dabei musste die Gesellschaft bereits für 2011 rote Zahlen von 7,9 Mio. Euro ausweisen. Noch immer umstritten ist der bereits Ende Juli 2012 avisierte Verkauf des Bereichs Mobile Technology – er stand zuletzt für etwa 37 Prozent der Konzernerlöse von knapp 35 Mio. Euro. In dieser Sparte implementiert und wartet das Unternehmen mobile Internetportale. Ein Jahr nach der Ankündigung, am 24. Juli 2013, meldete YOC hier Vollzug. Der Verkaufspreis von bis zu 6,5 Mio. Euro ist für eine Sparte, die 2012 ein EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erzielte, aber nicht wirklich als attraktiv zu bezeichnen und sieht nach Notverkauf aus.
Vorangegangen war Anfang Juni 2013 eine Hauptversammlung (HV), auf der der geschasste Kraus – als Aktionär war er weiter bei YOC engagiert – wichtige Weichen für sich stellen konnte. Mit dem Medienberater Ludwig Prinz zu Salm-Salm und dem Rechtsanwalt Bernhard Heiss wurden zwei ihm offenbar nahestehende Vertreter in den Aufsichtsrat gewählt. Abtreten mussten dafür der Unternehmer Peter Zühlsdorff sowie Oliver Borrmann, beide wurden erst auf der Hauptversammlung vom August 2012 in das Kontrollgremium von YOC gewählt. Borrmann ist Vorstandschef der ebenfalls in Berlin ansässigen Venture-Capital-Gesellschaft bmp media investors und kannte sich bei YOC bestens aus, schließlich fand YOC Mitte 2006 den Weg aus dem Beteiligungsportfolio von bmp den Weg an die Börse. Gemeinsam mit Freytag galt er als einer der Strippenzieher für ein Restrukturierungskonzept von YOC – inklusive weiterer Kapitalmaßnahmen. Sonderlich "amused" dürfte Borrmann über den Verlauf der HV also nicht gewesen sein. Besondere Freude an ihrem neuen Job bei YOC scheinen aber auch Prinz zu Salm-Salm und Heiss nicht gefunden zu haben. Offensichtlich wurde ihnen der Posten zu heiß. Ende September meldete YOC nämlich, dass die beiden ihre Ämter mit Wirkung zum 24. Oktober 2013 bereits wieder niedergelegt haben. Nachfolger für das scheidende Duo haben die Berliner bislang noch nicht präsentiert.
Wo sieht es nun aus um YOC? Mit Dirk Kraus steht – nach dem gesundheitlichen Ausscheiden von Dirk Freytag – plötzlich jener Mann allein an der Spitze, der erst vor gut einem Jahr aus dem Unternehmen gejagt wurde. Die finanzielle Situation von YOC dürfte trotz des Technology-Verkaufs noch immer sehr angespannt sein. Seit Wochen warten Investoren auf Neuigkeiten hinsichtlich der auf der Hauptversammlung am 6. Juni 2013 beschlossenen Kapitalerhöhung von bis zu 571.700 Euro. Einzelne Anteilseigner hatten gegen dieses Vorhaben Widerspruch zu Protokoll gegeben. Zudem hatte YOC auf dem Aktionärstreffen die Voraussetzungen für weitere Maßnahmen im Volumen von bis 1,3 Mio. Euro geschaffen. Fraglich ist derzeit jedoch, woher die Investoren stammen sollen, die – selbst wenn die juristischen Scharmützel geklärt sind – in der neuen Konstellation YOC frisches Geld zuschießen sollen. Als Alternative würde sich noch der Verkauf der im Bereich erfolgsbasierter Werbemodelle (Affiliate Marketing) tätigen Tochter Belboon GmbH anbieten und den Erlös in das neue Kerngeschäftsfeld, die Vermarktung mobiler Internetseiten und Applikationen, zu stecken.
An der Börse wurde die Nachricht der Amtsniederlegung von Vorstandschef Dirk Freytag relativ gelassen hingenommen. Mit 1,93 Euro bewegt sich der Kurs aber ohnehin auf einem traurigen Niveau und steht YOC somit nur noch eine Kapitalisierung von 5,52 Mio. Euro zu. Andererseits sehen die Bilanzdaten schaurig aus: Das Eigenkapital beträgt minus 0,847 Mio. Euro. Liquiden Mitteln von 0,439 Mio. Euro stehen Finanzschulden von 7,7 Mio. Euro entgegen. YOC braucht also dringend neues Geld. Bleibt zu hoffen, dass Neu-Alt-Vorstand Dirk Kraus diese Herausforderung meistert. Ansonsten wäre es nämlich schade um einen einstigen Hoffnungsträger aus dem heimischen Small-Cap-Sektor. Privatanleger schauen sich die weitere Entwicklung besser noch von der Außenlinie an.
Foto: YOC AG...
YOC
Kurs: 15,30
YOC
Kurs: 15,30
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YOC | ||||||
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593273 | DE0005932735 | AG | 53,19 Mio € | 30.04.2009 | Kaufen |
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Wenig erbaulich sehen die Halbjahreszahlen der auf die Bereiche Cleantech, Life Science, Microsystems, Optics und Software/IT spezialisierten Beteiligungsgesellschaft mic AG aus. Bei Erlösen von 0,29 Mio. Euro rutschten die Münchner mit 1,63 Mio. Euro tief in die roten Zahlen. Das operative Ergebnis (EBIT) betrug minus 0,86 Mio. Euro – bewegte sich damit aber „im Rahmen der Planungen“, wie das Unternehmen betont. Der für Außenstehende unerwartet große Verlust rührt zum Großteil aus der Ablösung eines Besserungsscheins von gut 0,77 Mio. Euro gegenüber der mic Holding GmbH. Dieser seit 2007 bestehende Besserungschein habe zuvor "einige wichtige Entscheidungen blockiert" wie es offiziell heißt.
Laut Halbjahresbericht ist mic derzeit direkt und indirekt an 20 Gesellschaften beteiligt. 28 davon waren per Ende 2012 defizitär bzw. machten keine Angaben zum Ergebnis. Dickster Brocker ist die Aifotec aus Jena, die 2012 fast 7,7 Mio. Euro Verluste auftürmte. Den beizulegenden Wert beziffert mic derzeit auf 2,817 Mio. Euro. In den Büchern steht die Beteiligung aber mit 6,862 Mio. Euro. Von einer Sonderabschreibung hat mic dennoch abgesehen, da die Gesellschaft zwar zuletzt unter den Verzögerungen eines Großprojekts gelitten hat. Es sei jedoch davon auszugehen, dass dieser Rückstand aufgeholt wird und der mic-Anteil wertmäßig dann bei 7,606 Mio. Euro anzusiedeln sei. Hier sollten Anleger die weitere Entwicklung also sehr aufmerksam verfolgen.
Obwohl mic via Kapitalerhöhung und Wandelschuldverschreibung im Frühjahr gut 10 Mio. Euro eingenommen hat, spekulieren die Anleger aber nicht nur auf neue Investments bei dem Venture-Capital-Spezialisten. „Selbstverständlich wissen wir, dass unsere Aktionäre und der Markt nun nicht zu Unrecht auf einen erfolgreichen Exit warten. Wir haben unseren Fokus verstärkt darauf gelegt und versuchen dies nun mit Hochdruck zu realisieren“, lässt sich mic-Vorstandschef Claus-Georg Müller in der Pressemitteilung zum Halbjahresbericht zitieren. An der Börse zündet die mic-Aktie seit vielen Monaten trotzdem nicht mehr und pendelt zwischen grob 3,60 und 4,00 Euro hin und her. Als mögliches Risiko könnte sich ausgerechnet die Aktionärsstruktur entpuppen. Maßgeblich engagiert bei mic ist – über die Vermögensverwaltung Paladin Asset Management – der Finanzinvestor Carsten Maschmeyer. Geführt wurden die Investments von Paladin lange Zeit von Ingo Nix. Nach Informationen von boersengefluester.de haben sich die Wege von Nix und Paladin vor einigen Wochen aber getrennt. Denkbar ist daher, dass ein Engagement wie mic zumindest auf dem Prüfstand steht – selbst, wenn Maschmeyer sich stets sehr positiv über die Gesellschaft äußerte....
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Schon damals war es ein tollkühnes Unterfangen. Obwohl die Solarkrise längst mit voller Wucht wütete, wagte Schweizer Electronic den Aufbau des Geschäftsbereichs Energy und begann in Asien mit der Produktion von Hocheffizienzmodulen für die Photovoltaik. „Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Einstieg ins Solargeschäft“, sagte Vorstandschef Marc Schweizer Ende 2011 und hoffte, dass die antizyklische Strategie aufgehen würde. Im Halbjahresbericht 2013 offenbart sich nun ein trübes Bild: Mit Erlösen von 0,8 Mio. Euro – das entspricht einem Anteil von gerade einmal zwei Prozent am Umsatz – spielte der Solarbereich zuletzt so gut wie keine Rolle mehr. Ein Jahr zuvor stammen noch fast 8,5 Prozent der Erlöse aus dem Solarsektor. Mehr denn je feuerte das Elektronikgeschäft für die Automobilbranche die Geschäfte – immerhin etwa 70 Prozent der Erlöse entfielen. Aber auch der Industriepart macht dem Unternehmen Freude und sorgt für hohe Auftragseingänge.
Dennoch geht Schweizer Electronic konsequent den eingeschlagenen Weg und teilt den Konzern in drei Bereiche auf: Electronic, Systems und Energy. Während das etablierte Geschäft mit hochwertigen Leiterplatten unter „Electronics“ fällt, sind neuartige Produkte mit integrierten aktiven und passiven Elementen (Embedded Technologien) – etwa für den Einsatz im Mobilfunk oder der Elektromobilität – im Bereich „Systems“ angesiedelt. Leiterplatten für Wechselrichter und andere Photovoltaikmodule gehören zum Geschäftsfeld „Energy“. Mittlerweile entfallen bereits 37 Prozent der Erlöse auf neuartige Leiterplatten, wie sie etwa in Abstandswarnern eingesetzt werden. Vor einem Jahr lag diese Quote noch bei 30 Prozent. Die Verschiebung beim Produktmix zu Lasten traditioneller Leiterplatten sollten sich auch künftig in einer verbesserten Marge bei dem Unternehmen aus Schramberg im mittleren Schwarzwald niederschlagen.
An der Börse zeigt sich der Wandel hin zu anspruchsvolleren Produkten bei Schweizer Electronic erst ganz allmählich in höheren Kursen. Zwar machte die Aktie zur Vorlage des Halbjahresberichts Mitte August einen deutlichen Hüpfer nach oben. Doch mittlerweile ist fast wieder Alltag eingekehrt. Die Notiz hangelt sich seit einiger Zeit im Bereich um 15 Euro herum. Auf dieser Basis bringt es die Gesellschaft auf eine Kapitalisierung von 56,5 Mio. Euro. Das ist nicht sonderlich viel, wenn man bedenkt, dass der Vorstand für 2013 Erlöse im Leiterplattengeschäft von mehr als 90 Mio. Euro sowie eine EBIT-Marge von über fünf Prozent in Aussicht gestellt hat. Angesichts des extrem verbesserten Auftragsbestands halten Firmenkenner diese Prognose aber noch nicht einmal für sonderlich ambitioniert und rechnen insgeheim damit, dass mit der Vorlage des Neun-Monats-Abschlusses am 8. November eine Anpassung nach oben fällig ist. Dabei könnte ausgerechnet das bereits fast verschwundene Solargeschäft für einen Hallo-Effekt sorgen. Manch Investor hält es nämlich für gut möglich, dass hier die Talsohle bereits durchschritten ist. Für Spannung ist also gesorgt. Auf der Rechnung hat diesen Bereich derzeit jedenfalls so gut wie niemand.
Die Analysten von Montega-Research aus Hamburg hatten zuletzt ihre Dauer-Kauf-Empfehlung für den Small Cap bestätigt und das Kursziel von 15,50 auf zunächst 18 Euro angehoben. Von dieser Marke ist der Titel noch gut 20 Prozent entfernt. Mutig Anleger nutzen die gegenwärtige Konsolidierungsphase und bauen Positionen in dem Titel auf. Die Bewertung ist angesichts eines KGV von 12,5 moderat. Und sollte die Gesellschaft auf der kommenden Hauptversammlung im Juli 2014 erneut eine Dividende von 0,55 Euro zahlen, käme der Titel auf eine Rendite von deutlich über 3,5 Prozent. Unterm Strich bietet der Small Cap also einen überzeugenden Kennzahlen-Mix. Angesichts der volatilen Branche eignet sich das Papier aber nur für spekulativ orientierte Aktionäre. Am ehesten vergleichbar auf dem Kurszettel ist Schweizer Electronic vermutlich mit dem österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S, der gerade eine umfangreiche Kapitalmaßnahme zur Finanzierung seiner Investitionsoffensive umsetzt.
Foto: Schweizer Electronic AG...
Schweizer Electronic
Kurs: 2,60
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Schweizer Electronic | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
515623 | DE0005156236 | AG | 9,83 Mio € | 07.07.1989 | Kaufen |
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[sws_blue_box box_size="585"]Das Interesse an alternativen Anlageformen hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Seit der Finanzkrise zeigt sich unter Anlegern ein geschwundenes Vertrauen in traditionelle Vermögensverwalter und Fonds. Gerade die Intransparenz klassischer Investments stellt einen häufig geäußerten Kritikpunkt dar. Mit der fortschreitenden Technologieentwicklung und einem beinahe jederzeit verfügbaren Zugang zum Internet haben sich daher in den vergangenen Jahren alternative Investmentmöglichkeiten entwickelt, welche die Formen der Geldanlage revolutionieren könnten.[/sws_blue_box]
Immer populärer wird dabei Social Trading. Hierbei stehen Transparenz und günstige Kostenstrukturen im Vordergrund. Die seit 2009 aktive Social Trading-Plattform ayondo zählt zu den Pionieren. Mit zahlreichen Innovationen haben die Frankfurter mit dazu beigetragen, dass Social Trading dem Nischendasein entwächst und ein immer größerer Kundenkreis Investmentmöglichkeiten außerhalb der klassischen Bankenlandschaft findet. Social Trading ist das fehlende Verbindungsstück zwischen Tradern und Anlegern. Beiden Gruppen steht ayondo kostenlos zur Verfügung. Die Trader erhalten die Möglichkeit ein Top-Trader-Profil aufzubauen. Da die Plattform von ayondo für jeden offen steht, setzen sich die mehr als 1.000 Top-Trader ganz unterschiedlich zusammen. So finden sich bei ayondo Neulinge, welche die Plattform nutzen um erste Erfahrungen im Handel zu sammeln ebenso wie gestandene Profis, die sonst unentdeckt ihrem Eigenhandel betreiben.
Wichtig ist natürlich die Spreu vom Weizen zu trennen bzw. eine richtige Einschätzung des Potenzials der Top Trader zu ermöglichen. Hierzu werden alle Trades transparent veröffentlicht, um so einen persönlichen Track Record aufzubauen. Umfangreiche Kennzahlen werden zu jedem Trader ausgewiesen. Darüber hinaus durchlaufen Trader bei ayondo eine fünfstufige Trading Karriere mit steigenden Anforderungen an Performance und Risiko. So zeichnen sich Trader in der höchsten Stufe nach frühestens zwölf Monaten durch moderates Risiko und eine jährliche Performance von mindestens acht Prozent aus.
Die Einstufung in die Trading Karriere ist für Follower, also jene User, die Handelssignale der Top Trader empfangen, ein wichtiges Merkmal zur Beurteilung. Entsprechend der individuellen Risikoneigung kann bei ayondo ein Portfolio aus bis zu fünf Top-Tradern zusammengestellt werden. Entscheidend ist, sich nicht nur von der möglicherweise beeindruckenden Performance blenden zu lassen, sondern auch die relevanten Risikokennzahlen bei der Traderwahl im Auge zu behalten. Hierzu lohnt ein detaillierter Blick in die Trading Profile. Dort findet man beispielsweise den Maximum Drawdown und die Volatilität sowie Angaben zu Sharpe Ratio und Value-at-Risk. Zudem kann der Trader mit weiteren relevanten Märkten verglichen werden um festzustellen, ob wirklich eine Outperformance erzielt wurde.
Ganz neu bei ayondo sind gesondert gekennzeichnete Real-Money-Trader. Neben der Möglichkeit die Handelssignale über ein bereitgestelltes Demokonto mit virtuellen 100.000 Euro einzugeben, können Top Trader natürlich auch direkt auf einem Echtgeldkonto bei ayondo markets handeln. Ihre Handelssignale werden automatisch mit dem zugehörigen Top Trader Profil bei ayondo synchronisiert. Eine zusätzliche Tradeeingabe ist nicht erforderlich. Zusätzlich werden Real Money Trader auf ayondo mit einem speziellen Logo versehen. So ist in allen Ranglisten und dem Trading Profil direkt erkennbar, dass der Trader bei der Signaleingabe auch mit seinem Livekonto im Risiko steht. Für viele Follower stellt dies ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Top Trader dar. Durch die Einstufung in die Trading-Karriere in Verbindung mit einer Analyse der Trading-Profile sind Rückschlüsse auf den Stil und die Strategie der Top Trader möglich. Während spekulativ orientierte Anleger sicher auch eine Beimischung junger Trader aus den unteren Stufen wählen werden, schauen sich Anleger für eine langfristige Performance bei moderatem Risiko vornehmlich in den Leveln 4 und 5 der Trading Karriere um.
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Seit Mitte Juli öffnet sich bei Hornbach eine Schere – und zwar an der Börse. Während die Notiz der Hornbach-Baumarkt-AG – wie bereits seit Ende 2010 – konsequent auf der Stelle tritt, gewann die Aktie der im SDAX gelisteten Hornbach Holding seit Mitte Juli um immerhin zehn Prozent an Wert und hat damit den Small-Cap-Index um gut zwei Prozentpunkte ausgestochen. Mit rund 56 Euro bewegt sich der Kurs der Holding zwar noch immer mitten in der seit fast drei Jahren währenden Seitwärtsrange zwischen grob 50 und 60 Euro. Doch es tut sich was. Während der Börsenwert beider Gesellschaft nach Berechnungen von boersengefluester.de in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt um 3,8 Prozent auseinander lag, ist der Spread zurzeit auf 8,3 Prozent gewachsen. Grund genug, sich beide Papiere genauer anzuschauen. Außerdem kommt es nicht so häufig vor, dass eine Gesellschaft mit gleich zwei Aktien auf dem Kurszettel vertreten ist.
Wo liegen die Unterschiede zwischen beiden Titeln? Einfach ausgedrückt ist die Hornbach Holding die Mutter der Hornbach-Gruppe. Diese wiederum besteht aus der Hornbach Immobilien AG, der Hornbach Baustoff Union GmbH und der Hornbach-Baumarkt-AG. Die mit Abstand wichtigste Gesellschaft aus diesem Trio ist die Baumarkt AG. 76,4 Prozent der Baumarkt-Aktien gehören der Hornbach Holding AG. Der Einzelhandelskonzern Kingfisher hält 5,2 Prozent der Baumarkt-Aktien. 18,2 Prozent befinden sich im Streubesitz.
Auf der Holding-Ebene hat sich Hornbach hingegen nur zum Teil dem Kapitalmarkt geöffnet. Insgesamt existieren acht Millionen Stammaktien (ST) und acht Millionen Vorzugsaktien (VZ). Börsennotiert sind allerdings nur die Vorzüge, die Stämme sind nicht zum Handel zugelassen. Etwas kompliziert ist auch die Aktionärsstruktur der Holding: 75 Prozent der Stämme (minus zwei Aktien) gehören der Hornbach Familien Treuhand GmbH. Die anderen 25 Prozent (plus zwei Aktien) sind Kingfisher zuzurechnen. Von den Vorzügen befinden sich mehr als 80 Prozent im Streubesitz, 17,4 Prozent liegen wiederum in den Depots der Briten. Mit anderen Worten: Beteiligungsmäßig mischt Kingfisher auf allen Ebenen mit, hat seit dem Start der strategischen Kooperation im Jahr 2001 aber nicht wirklich was zu sagen.
Unter der Annahme, dass auch die nicht gelisteten Stämme den gleichen Kurs wie die Vorzüge hätten, ergibt sich für die Mutter ein Börsenwert von 896 Mio. Euro – de facto dürfte die Kapitalisierung aber höher anzusiedeln sein, da Stammaktien normalerweise mit einem Aufschlag gehandelt werden. Schließlich besitzen sie im Gegensatz zu den Vorzügen ein Stimmrecht. Die Baumarkt-Tochter kommt auf Basis des gegenwärtigen Kurses von 26 Euro auf einen Wert von knapp 827 Mio. Euro. Fast 632 Mio. Euro sind davon über ihr Engagement an der Hornbach Holding AG zuzurechnen. Mit anderen Worten: 70,5 Prozent des Börsenwerts der Hornbach Holding ist gegenwärtig durch die Kapitalisierung der Baumarkt-Tochter abgedeckt. Zur Einordnung: In den vergangenen zwölf Monaten lag diese Quote im Schnitt bei 73,6 Prozent.
Die Differenz zwischen 896 Mio. Euro und den der Holding zurechenbaren 632 Mio. Euro aus der Baumarkt AG erklärt sich aus den Beteiligungen an der Baustoff Union (Baustoffhandel mit gewerblichen Kunden) und dem Immobilienbereich. Ein wesentlicher Teil der Immobilien in denen die Hornbach-Baumärkte angesiedelt sind, gehören dem Unternehmen. Die Immobilien AG ist hier als Entwickler tätig und vermietet die Objekte an die Baumarkt AG, ist aber auch für Dritte aktiv. Anleger, die bei einem Investment in Hornbach-Aktien auf den Immobilienbesitz als Absicherung schielen, sollten also zu den Anteilscheinen der im SDAX notierten Holding greifen.
Das jüngste Auseinanderdriften von Holding und Baumarkt erklärt dieser Umstand allerdings kaum. Denkbar ist, dass sich einige Investoren auf eine mögliche Änderung der Aktionärsstruktur einstellen. Hintergrund: Seit dem Kauf von 15 Bricostore-Baumärkten in Rumänien im Mai 2013 steht Kingfisher erstmals auch in direkter Konkurrenz zu Hornbach. Zudem will der im britischen Leitindex FTS100 gelistete Konzern demnächst mit seinen auf Handwerker ausgerichteten Screwfix-Märkten auch in Deutschland Fuß fassen. Die Verantwortlichen bei Kingfisher und Hornbach geben sich betont locker, dennoch hat sich Kingfisher im September aus den Aufsichtsräten von Hornbach Holding und Baumarkt zurückgezogen. „Die Mandatsniederlegung war erforderlich, um erst gar keine Interessenkonflikte entstehen zu lassen“, erläuterte Vorstandschef Albrecht Hornbach zuletzt auf der Halbjahrespressekonferenz in den Räumen der Frankfurter BHF-Bank den Schritt. Im gleichen Atemzug betonte er aber auch, dass es derzeit keine Absichten gibt, die Höhe der Beteiligung zu verändern. „Aber selbst ein Verkauf würde keine Gefahr für unsere Eigenständigkeit bedeuten“, sagt Hornbach. Seiner Meinung nach ist das Unternehmen mittlerweile auf der Beschaffungsseite so gut aufgestellt, dass aus der Kooperation mit Kingfisher hier keine wirklichen Vorteile resultieren.
Mit Spannung blicken die Hornbach-Aktionäre auf das laufende Insolvenzverfahren von Praktiker/Max Bahr. Das Bieterverfahren befindet sich in der Endphase. Dem Vernehmen nach haben unter anderem die Globus-Gruppe (Globus Baumärkte) und die Baumarktgruppe Hellweg Gebote abgegeben. Interesse an einzelnen Standorten in Deutschland hat aber auch Hornbach angemeldet. „Wir reden aber nicht über ein sensationell großes Paket“, sagt Vorstandschef Albrecht Hornbach. Dem Vernehmen nach geht es um bis zu zehn Standorte. Premium-Preise für Märkte von Praktiker oder Max Bahr will er ohnehin nicht zu zahlen. „Wenn wir etwas kaufen, dann muss das einen reellen Wert – etwa in Form von Immobilien – haben“, erklärt Hornbach. Am Sortiment der Pleitekette hat er sowieso kein Interesse. Für die gesamte Branche ist die Auflösung des Praktiker-Konzerns eine gute Botschaft, schließlich wird es dadurch zu einem deutlichen Rückgang der Fläche kommen. Experten taxieren die Überkapazitäten in Deutschland auf 20 bis 30 Prozent.
Geholfen hat Hornbach zuletzt aber auch der Wettergott. Nach einem katastrophalen ersten Quartal haben sich die Geschäfte zuletzt deutlich belebt. Insbesondere der Juli war ein ganz starker Monat für die im pfälzischen Bornheim angesiedelte Hornbach-Gruppe. „Wir sind zurück auf dem Wachstumspfad“, sagt Vorstand Albrecht Hornbach. Vor allen Dingen im Heimatmarkt laufen die Geschäfte wieder rund. Bei leicht höheren Erlösen von 1,83 Mrd. Euro liegt die Holding beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 138,3 Mio. Euro zwar noch um 9,7 Prozent hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurück. Doch nach dem kühlen Auftaktviertel ist das ein beachtlicher Vorwärtsschritt.
Zudem gab es im Vorjahr einen positiven Sondereffekt von 5,5 Mio. Euro im Zusammenhang mit der Stromsteuer in Deutschland. Um immerhin 10,5 Prozent auf 25,9 Mio. Euro nahm das Betriebsergebnis der Immobilientochter zu. Unterm Strich zeigt sich Finanzvorstand Roland Pelka für die Holding daher einen Tick optimistischer als bislang und kündigt für das Gesamtjahr 2013/14 an, dass das EBIT „mindestens den Wert des Geschäftsjahres 2012/13“ erreichen wird. Zuvor ging der Manager davon aus, dass das EBIT „in etwa auf oder leicht unter“ dem Vorjahreswert von 145,9 Mio. Euro liegen werde. Für den Teilbereich Baumarkt rechnet Pelka nun mit einem EBIT „in etwa auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2012/13“ von 99,3 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund wird auch die Outperformance der Holding-Aktie gegenüber dem reinem Baumarkt-Papier verständlich.
Anleger, die sich für Hornbach interessieren, sollten derzeit auf die im SDAX notierte Holding setzen. Im Vergleich zur Baumarkt-Aktie schneidet sie lediglich bei der Dividendenrendite etwas schlechter ab. Mit zu erwartenden Renditen von 1,9 Prozent (Baumarkt) bzw. 1,2 Prozent (Holding) sind aber beide Papiere in dieser Kategorie keine Renner. Dafür erhalten Anleger eine solide geführte Gesellschaft, die derzeit nicht mehr als den Buchwert kostet. „Wir sind ein kerngesundes Unternehmen. Haben nicht zu befürchten und könnten auch mal schwächere Zeiten gut durchstehen“, sagt Finanzchef Pelka. Von so einer Aussage können die Anteilseigner von Praktiker nur träumen. Spannend wird zudem, ob sich an dem Beziehungsgeflecht von Hornbach und Kingfisher etwas ändert.
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Hornbach Holding
Kurs: 73,40
Hornbach Baumarkt
Kurs: 60,50
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Hornbach Baumarkt
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
608340 | DE0006083405 | AG & Co. KGaA | 1.174,40 Mio € | 03.07.1987 | Kaufen |
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Hornbach Baumarkt | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
608440 | DE0006084403 | AG | 1.924,32 Mio € | 15.11.1993 | Halten |
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Schneller als gedacht, ist es nach der jüngsten Kapitalerhöhung von Analytik Jena nun zu einem ersten Pflichtangebot an die Aktionäre durch Endress + Hauser gekommen. 13,75 Euro bietet der Familienkonzern, der in den Bereichen industrielle Messtechnik und Automatisierung Zuhause ist, pro Anteilschein von Analytik Jena. Bereits jetzt spekulieren die Anleger aber auf einen Nachschlag, denn mit 14,90 Euro übersteigt die aktuelle Notiz des Small Caps die Offerte deutlich. Boersengefluester.de hatte mehrfach auf die interessante Konstellation hingewiesen. Überraschend ist dennoch, wie schnell die Schweizer plötzlich auf einen Anteil von 47,33 Prozent der Stimmen gekommen sind.
Hintergrund: Ende Juni 2013 hatte Endress + Hauser 10,69 Prozent der Aktien von Jens Adomat, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von Analytik Jena übernommen und zudem noch weitere Stücke eingesammelt, so dass ihr Anteil an der Gesellschaft auf 22,33 Prozent stieg. Endress+Hauser bezeichnete das Engagement als „strategische Beteiligung“ und stellte von vornherein klar: „Ein eigener Ausbau der Beteiligung durch den Erwerb weiterer Stimmrechte an der Analytik Jena AG innerhalb der nächsten zwölf Monate ist beabsichtigt.“ In der Jenaer Konzernzentrale in der Konrad-Zuse-Straße 1 registrierte das Management dieses Vorhaben wohlwollend. Offenbar passt die Verbindung von Analytik Jena und Endress + Hauser. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn in der Vergangenheit gab es bereits Annäherungsversuche von anderen Vertretern aus der Branche. Doch diese wurden stets vereitelt. Zu spüren bekam das etwa der Niederländer Andriess Verder. Ganz abschmettern ließ sich die Verder-Gruppe, ein Anbieter von Laborgeräten und Verdrängerpumpen, allerdings nicht und hielt seit dem ein bedeutendes Aktienpaket.
An der Börse galt die Kombination aus aufstockungswilligem Großaktionär und anderen Investoren, die sich möglicherweise nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten, als perfekter Treibsatz für steigende Kurse. Zwar wurden die ursprünglichen Erwartungen zunächst nicht ganz erfüllt. Die Aktie von Analytik Jena bewegte sich im August/September lange Zeit seitwärts bei gut 13 Euro. Vor dem Hintergrund der Gewinnwarnung, die das Unternehmen Ende Juli überraschend auftischte, lässt sich diese Performance aber durchaus sehen. Ohne den Übernahmekick hätte es bei Analytik Jena wohl mit Sicherheit einstellige Kurse gegeben. Quasi eine Steilvorlage für eine weitere Stärkung der Position von Endress + Hauser war dann die Anfang September von Analytik Jena beschlossene Kapitalerhöhung im Verhältnis 3:1 zum Preis von 12,50 Euro pro Anteilschein. Grund: Endress + Hauser gab eine Garantie für den Erwerb aller Aktien, bei denen die Inhaber ihre Bezugsrechte nicht ausüben wollten. Dazu wurde eine Erwerbvereinbarung zwischen der emissionsbegleitenden IKB Bank und der Schweizer Ruesch Holding abgeschlossen, die die nicht bezogenen neuen Aktien als eine Art Zwischenhändler aufnahm und diese dann – mit der kartellrechtlichen Freigabe – an Endress + Hauser weiterreichen würde.
Laut offizieller Meldung vom 20. September lag die Bezugsquote für die insgesamt 1.950.232 Aktien umfassende Kapitalerhöhung bei rund 86,6 Prozent, demnach kaufte die Ruesch Holding 260.554 nicht bezogene junge Anteilscheine von Analytik Jena. Endress + Hauser sowie die TIB – hierbei handelt es sich um einen Fonds der Erfurter b-mt (Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH), die wiederum eine Tochter der Thüringer Aufbaubank ist – nahmen ihre Bezugsrechte vereinbarungsgemäß im vollem Umfang wahr. Nach dieser Rechnung hätte Endress + Hauser – inklusive des Ruesch-Pakets – nach der Maßnahme 1.959.283 Papiere gehalten. Bezogen auf die gesamte neue Aktienzahl von 7.655.697 Stück entsprach das einem Anteil von 25,59 Prozent. Damit lagen die Schweizer zunächst unterhalb der Stimmrechtsschwelle von 30 Prozent, die zumindest ein Pflichtangebot an die Aktionäre nach sich gezogen hätte. Marktbeobachter hatten damit gerechnet, dass Endress + Hauser bereits unmittelbar nach der Kapitalerhöhung diese Schwelle überschreiten würden.
Woher sind die Stücke also gekommen, wenn die Schweizer nun 47,33 Prozent der Stimmen für sich reklamieren? Eine zentrale Rolle spielt die Glatt GmbH aus Binzen, die – zur Überraschung aller Beobachter – am 26. September einen Anteil von 17,63 Prozent (entsprechend 1.349.621 Aktien) meldete. Der Hersteller von Anlagen zum Trocknen und Granulieren von Stoffen für die Pharmabranche trat in dem ganzen Übernahmeprozess bislang nämlich noch nicht auf. Die Homepage des Familienunternehmens ist wenig ergiebig. Seit Mitte 2011 gehört Glatt der Exellence United an, einer „strategischen Allianz von Familienunternehmen des Spezialmaschinenbaus für die pharmazeutische Produktion“. Direkte Verbindungen zu Endress + Hauser sind hier nicht zu erkennen. Aber keine Frage: Man wird sich wohl gut kennen.
Auf den ersten Blick pikant: Der Anteil der Glatt GmbH entspricht nahezu exakt der Höhe des Anteils, den der Landesfonds TIB nach der Kapitalerhöhung hätte halten müssen – nämlich 1.349.333 Stück. Eine Übertragung von TIB-Anteilen an Endress+ Hauser wäre laut Wertpapierprospekt für die Kapitalerhöhung allerdings nicht so einfach durchführbar, er bedürfte zumindest der schriftlichen Zustimmung der IKB. Und so ist es auch: Das Land bleibt zunächst mit 17,79 Prozent bei Analytik Jena engagiert. Vorstandschef Klaus Berka sind 9,93 Prozent zuzurechnen. „Beide Anteilseigner werden zu einem späteren Zeitpunkt in Verhandlungen zum Verkauf ihrer Pakete eintreten“, heißt es offiziell.
Quelle für die Herkunft des Glatt-Pakets ist also die Verder-Gruppe. Sie hätte nach der Kapitalerhöhung auf einen Besitz von bis zu 1.180.359 Aktien kommen können – weitere Zukäufe über die Börse einmal ausgeklammert. Offenbar haben die Niederländer in den vergangenen Tagen vor der Kapitalerhöhung aber genau das getan und suchen jetzt den Exit. Für die weitere Kursentwicklung ist der Verkauf von Verder nicht unbedingt förderlich, denn die nun im Boot sitzenden Großaktionäre ziehen alle an einem Strang und werden sich wohl gütlich mit den Schweizern einigen. Eine heiße Übernahmenschlacht ist da nicht mehr zu erwarten. Fraglich ist daher, ob Endress + Hauser tatsächlich noch einmal nachlegt. „Wir halten das Angebot unter Berücksichtigung der aktuellen Situation und der Zukunftsaussichten der Gesellschaft für fair und angemessen", sagt Luc Schultheiss, Vorstandschef von Endress + Hauser. Diese Aussage ist natürlich wenig verwunderlich. Die Erfahrung bei anderen Übernahmen zeigt aber, dass auf lange Sicht durchaus nachgebessert wurde. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Aktie längst kein Schnäppchen mehr ist. Trotzdem: Anleger, die den Titel im Depot haben, brauchen zunächst einmal nichts zu tun.
Foto: Analytik Jena AG...
Analytik Jena
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Analytik Jena
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521350 | DE0005213508 | 0,00 Mio € | 03.07.2000 | Halten |
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