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Chief Editor's 3-Minute morning briefing
BGFL ARTICLE FEED
© boersengefluester.de | Redaktion
Kurioser Vorstoß der FinTech Group: Die Gesellschaft bietet den Aktionären der XCOM AG in einem öffentlichen Angebot 40,00 Euro je Anteilschein. Die Frist läuft vom 22. Juni bis 17. Juli 2015 – die Gesellschaft behält sich jedoch das Recht vor, die Zeitspanne zu verlängern. Rund 51 Prozent der Aktien der XCOM AG besitzt die FinTech Group bereits. Erklärtes Ziel der Frankfurter ist es, auch die fehlenden Anteile an dem nicht börsennotierten Finanzdienstleister, zu dem unter anderem auch die biw Bank gehört, einzusammeln. Dem Vernehmen nach liegen die restlichen Stücke im Wesentlichen bei dem Management sowie dem Aufsichtsrat der Firma aus Willich. Die ebenfalls gelistete mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank aus Gräfelfing bei München hält nach jüngsten Angaben 12,4 Prozent der XCOM-Aktien. Darüber hinaus dürften vermutlich bis zu vier Prozent der Anteilscheine in den Depots von unbekannten Anlegern schlummern – ein genaues Aktionärsbuch besitzt XCOM bislang nicht. Und genau hier liegt des Pudels Kern der jüngsten 40-Euro-Offerte.
Laut elektronischem Bundesanzeiger ist das Kapital der XCOM AG zum 31. Dezember 2013 in 428.892 Aktien eingeteilt. Nach Informationen von boersengefluester.de soll die Zahl jedoch noch aktuell sein. Bei einem Preis von 40 Euro wäre die XCOM AG demnach gerade einmal mit 17,16 Mio. Euro bewertet. Das liegt meilenweit von dem entfernt, womit etwa die Analysten von Hauck & Aufhäuser kalkulieren. Die Finanzexperten gehen nämlich davon aus, dass sich die FinTech Group die vollständige XCOM-Übernahme bis zu 83 Mio. Euro kosten lassen könnte. Das würde auf einen Durchschnittspreis von gut 193 Euro je XCOM-Aktie hinauslaufen. Wie kommt die FinTech Group also dazu, sich jetzt mit einer läppischen Offerte über 40 Euro an die Öffentlichkeit zu wenden? Zeitlich passt der Vorstoß interessanterweise mit einem anderen Angebot zusammen. So bietet die in Frankfurt ansässige Taunus Capital Management AG den Aktionären der XCOM noch bis zum 3. Juli nämlich 36,75 Euro pro Anteilschein – limitiert ist diese Offerte auf 7.500 Stück. Taunus Capital Management ist in der Spezialwerteszene nicht ganz unbekannt. Die Gesellschaft wendet sich regelmäßig mit Rückkaufangeboten von nicht mehr gehandelten Wertpapieren an „übrig gebliebene" Investoren. Die Preise sind in der Regel allerdings wenig attraktiv. Die zurzeit laufenden Taunus-Kaufangebote für die Papiere von Analytik Jena und Marseille-Kliniken liegen jedenfalls signifikant unter dem, was Anleger etwa über die Plattform von Valora Effekten Handel erlösen könnten.
Bei dem XCOM-Angebot von Taunus Capital Management liegt nun der Verdacht nahe, dass sich die Gesellschaft extrem günstig bei dem kleinen Prozentsatz an „echtem" Streubesitz eindecken möchte und diese Anteile dann später mit hohem Aufschlag der FinTech Group anzudienen versucht. Für die nach 100 Prozent bei XCOM strebende FinTech Group könnte sich Taunus Capital – immerhin geht es um bis zu 1,75 Prozent der XCOM-Aktien – als ziemlich lästig erweisen. Boersengefluester.de geht daher davon aus, dass die FinTech Group mit ihrer Offerte über 40 Euro Taunus mit einfachen Mitteln auskontern will. Schließlich orientiert sich das 40-Euro-Angebot auffallend deutlich an den von Taunus Capital gebotenen 36,75 Euro. Letztlich sollten Privatanleger, so sie denn im Besitz vonXCOM-Aktien sind, aber auch die Offerte der FinTech Group keinesfalls annehmen. Der wahre Wert liegt signifikant über dem gebotenen Preis. Das XCOM-Management, der Aufsichtsrat und auch mwb fairtrade dürften sich von dem Rückkaufangebot nicht einmal angesprochen fühlen. Darauf deutet – neben dem Preis – schon allein die Limitierung auf 100.000 Stück. Losgelöst davon: Der Aktienkurs der FinTech Group geht derzeit ordentlich durch die Decke. Wir sehen uns damit in unserer positiven Einschätzung bestätigt.
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Nach 426 Tagen ist das Projekt SDAX für Surteco schon wieder Geschichte. Gemeinsam mit Delticom, Bauer und (mit 1 Tag Verzögerung) Westgrund muss der Hersteller von Kanten und Folien für die Möbel- und Holzindustrie den Small-Cap-Index verlassen. Keine schöne Entwicklung, denn der SDAX stand über viele Jahre als strategisches Ziel in den einschlägigen Präsentationen von Surteco. Geklappt hat es mit dem Indexaufstieg Ende März 2014 aber erst, als wesentliche Familienaktionäre im Zuge der Kapitalerhöhung für die Finanzierung der Übernahme von Süddekor ihr Bezugsrecht nicht ausübten und der Streubesitz damit von 23 auf 45 Prozent (bei deutlich erhöhter Aktienstückzahl) kletterte. Nun: Geholfen hat es alles nichts. Nach einer anfänglich sehr positiven Resonanz für den Kauf von Süddekor drehte die Notiz Mitte 2014 Richtung Süden und gab einen stattlichen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Letztlich reichte die Marktkapitalisierung von knapp 355 Mio. Euro nicht mehr aus, um gegen starke Konkurrenz wie Tele Columbus, Koenig & Bauer, Adler Real Estate oder Ferratum zu bestehen, die jetzt in den SDAX ziehen. Momentan befindet sich die Notiz von Surteco mit gut 23 Euro aber auf einem Niveau, wo es im Dezember 2014 wieder nach oben ging. Und längst gilt Surteco in der Small-Cap-Szene mitunter wieder als heißer Tipp.
Kurzfristig könnte die für den 26. Juni 2015 angesetzte Hauptversammlung (HV) Renditejäger anlocken. Immerhin schüttet der Oberflächenspezialist eine um 5 Cent auf 0,70 Euro je Aktie erhöhte Dividende aus. Bezogen auf den gegenwärtigen Kurs entspricht das einer Rendite von immerhin 3,0 Prozent. Und nach den anständigen Zahlen zum ersten Quartal sollte Surteco-Neuvorstand Herbert Müller auf der HV die bisherige Ergebnisprognose für 2015 bestätigen. Demnach dürfte das Unternehmen aus Buttewiesen-Pfaffenhofen im laufenden Jahr auf einen Gewinn vor Steuern von etwas mehr als 32 Mio. Euro zusteuern. Zum Vergleich: 2014 wies Surteco ein Ergebnis vor Steuern von 22,3 Mio. Euro aus, allerdings waren in dieser Zahl rund 9,4 Mio. Euro an Restrukturierungsaufwendungen enthalten. Bereinigt um diese Belastungen ist also mit einem relativ konstanten Profit zu rechnen. Um die Erwartungen der Analysten zu befriedigen, sollte das Ergebnis aber besser in Richtung 37 Mio. Euro gehen. 33 Mio. Euro wären jedenfalls eine Enttäuschung. Ab 2016, wenn die Synergieeffekte aus der Süddekor voll sichtbar werden, ist dann mit einem kräftigeren Zuwachs zu rechnen.
Bewertungstechnisch sieht die Aktie auf dem deutlich ermäßigten Niveau wieder wesentlich interessanter aus als noch vor einigen Monaten. Das 2016er-KGV liegt im Bereich um elf. Auf Basis der 2017er-Schätzung von Hauck & Aufhäuser ergibt sich gar ein Multiple von gerade einmal 8,1. Der Buchwert je Aktie beträgt zurzeit 21 Euro – dabei ist die in Kürze anstehende Dividendenzahlung hier schon abgezogen. Die Nettofinanzschulden lagen nach dem ersten Quartal 2015 noch bei knapp 134 Mio. Euro – mit weiterhin abnehmender Tendenz. Summa summarum kommt der Titel damit für uns auf eine vernünftige Chance-Risiko-Relation. Einzig das Chartbild sieht noch trübe aus. Boersengefluester.de stuft den Anteilschein auf Kaufen herauf. Der Abschied aus dem SDAX sollte jedenfalls kein Problem mehr für die Aktie sein.
[sws_blue_box box_size="585"]Hinweis in eigener Sache: Im Zuge unseres Umzugs zu einem anderen Serveranbieter werden zurzeit wesentliche Teile der Programmierung von boersengefluester.de neu aufgesetzt. Das hat leider zur Folge, dass die Datenbank – also unser Herzstück im Hintergrund – zurzeit nicht verfügbar ist. Daher kann es zu Abweichungen zwischen redaktionellem Text und Kennzahlen bzw. der Handlungsempfehlung auf den Profilseiten kommen. Bitte entschuldigen Sie das. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass bald wieder alles funktioniert. Sehr positiv: Die Geschwindigkeit und die Stabilität der Seite haben sich durch die Technik-Investition schon jetzt spürbar verbessert.[/sws_blue_box]...

Surteco Group
Kurs: 16,50
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
©boersengefluester.de | ||||||
Surteco Group | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
517690 | DE0005176903 | SE | 255,85 Mio € | 02.11.1999 | Halten |
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Die bilanzielle Sanierung der VBH Holding nimmt immer konkretere Züge an. Nun teilte das Handelshaus für Fassaden, Fenster- und Türbeschläge weitere Details zu den Kapitalmaßnahmen mit, die auf der Hauptversammlung am 31. Juli 2015 beschlossen werden sollen. Demnach soll in einem ersten Schritt eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 1:3 erfolgen. Das heißt: Jeweils drei alte Aktien werden zu einem neuen Anteilschein zusammengelegt. Eine Maßnahme, die boersengefluester.de in dieser Form auch erwartet hatte (siehe den Beitrag dazu HIER). Bilanztechnisch läuft die Maßnahme dann so ab, dass das gegenwärtig 45.879.408 Euro umfassende, gezeichnete Kapital der AG (eingeteilt in genauso viele Stückaktien) auf 15.293.136 Euro reduziert wird. Die Differenz, 30.586.272 Euro, wandert in die per Ende 2014 noch mit 9,553 Mio. Euro dotierte Kapitalrücklage und dient zur Kompensation des durch die Sonderabschreibungen aufgelaufenen Verlusts von 40,104 Mio. Euro.
In einem zweiten Schritt wird dann das Kapital um bis zu 20.390.848 Aktien erhöht – zu einem Stückpreis von 1,30 Euro. Dabei erhalten bestehende Investoren das Recht, für jeweils drei Aktien vier junge Papiere zu zeichnen. Dadurch würden der VBH Holding brutto bis zu 26,5 Mio. Euro zufließen. Die Maßnahme ist im Prinzip auch bereits gesichert, denn die drei größten Aktionäre haben zugesichert, Anteilscheine im Volumen von 26 Mio. Euro zu zeichnen. Soweit die Ausgangslage: Was haben Privatanleger zu beachten? Zurzeit (19. Juni 2015) kostet die VBH-Aktie 1,19 Euro. Nach der Kapitalherabsetzung müsste die Notiz rechnerisch auf 3,57 Euro steigen. Beispiel: Ein Investor, der momentan 3.600 VBH-Aktien hält, hätte nach der Herabsetzung noch 1.200 Stück – im Gegenwert von weiterhin 4.284 Euro. Für die 1.200 Papiere bekäme der Anleger dann Bezugsrechte, um 1.600 junge Aktien zu je 1,30 Euro zu zeichnen. Anleger, die nicht mitziehen, würden durch den Discount auf die neuen Aktien zumindest auf dem Papier benachteiligt. Als Ausgleich fungiert das Bezugsrecht, welches bei VBH nach jetzigem Stand einen Wert von immerhin 1,30 Euro pro Stück hätte. Offen ist jedoch, ob es überhaupt einen organisierten Bezugsrechtshandel geben wird.
Umso interessanter ist ein Hinweis im druckfrischen Geschäftsbericht der VBH Holding für 2014. Dort heißt es: „Einer der Hauptaktionäre stellt seine Mitwirkung an den Kapitalmaßnahmen unter die Voraussetzung, dass er nach Durchführung einen Mehrheitsanteil hält. Die beiden übrigen Hauptaktionäre verpflichten sich, Aktien im Gegenwert von 3 Mio. € zu zeichnen und die Bezugsrechte aus der Kapitalerhöhung, sofern sie nicht zur Zeichnung benötigt werden, an den die Mehrheit anstrebenden Hauptaktionär abzutreten." Laut einschlägigen Informationsquellen, wie der Stimmrechtsanteile-Datenbank der Aufsichtsbehörde Bafin (zu der Bafin-Datenbank kommen Sie HIER), sind die Ascalon Holding des russischen Investors Viktor Trenev mit 25,5 Prozent, die Lisoma Beteiligungs GmbH des Hamburger Arztes Eike Tobias Matthiessen mit 25,1 Prozent sowie die Adwian oHG des Geschwisterpaars Frank Wieland und Annette Wagener (insgesamt 23,43 Prozent) aus Kampen (Sylt) die maßgeblichen Aktionäre bei VBH. Auf der Homepage von VBH wird im Investor-Relations-Bereich der Anteil von Finanzinvestoren noch mit 70,8 Prozent beziffert – bei einem Streubesitz von 28 Prozent. Laut Geschäftsbericht hat sich die Aktionärsstruktur (Stand Juni 2015) aber bereits dahin geändert, dass der Anteil der „strategischen Investoren" mit 80 Prozent angegeben wird. Der Streubesitz beträgt nur noch 19 Prozent, dem Management wird das restliche Prozent zugeschrieben. Hier muss es also zu Verschiebungen gekommen sein, aber offenbar ohne eine im Prime Standard obligatorische Meldung zur Schwellenüberschreitung der Marke von 30 Prozent ausgelöst zu haben. Zumindest ist ein derartiger Hinweis nicht auf der VBH-Homepage zu finden.
Wie wahrscheinlich ist es nun, dass der nach der Mehrheit strebende Aktionär an sein Ziel kommt und damit die Finanzierungsrunde ein Erfolg wird? Eine wasserdichte Antwort lässt sich kaum geben, da die aktuellen Stimmrechtsverteilungen nicht bekannt sind. Angenommen der russische Investor möchte Mehrheitsaktionär werden und die Fraktionen aus Hamburg und Sylt hätten ihre Anteile zuletzt nicht wesentlich verändert, würden die beiden deutschen Investorengruppen für jeweils 3 Mio. Euro junge Aktien kaufen und die von ihnen nicht benötigten Bezugsrechte an Viktor Trenev weiterreichen. Dieser könnte damit knapp 4,9 Millionen junge VBH-Aktien zusätzlich kaufen. Trotzdem: Selbst wenn er bei der Kapitalerhöhung voll mitzieht, würde das wohl nicht reichen, um an die Mehrheit bei VBH zu kommen. Nach Berechnungen von boersengefluester.de würde Trenev wohl nur auf eine Quote von 40 bis maximal 44 Prozent kommen. Theoretisch lässt sich dieses Szenario auch für die Varianten „Sylt" und „Hamburg" durchführen. Als Ergebnis bleibt aber stets, dass der nach der Mehrheit strebende Investor sich noch zusätzlich eindecken müsste – entweder am Markt oder bei den anderen Großaktionären. Dabei könnte er für seinen auf 20 Mio. Euro dotierten Einsatz bei der Kapitalerhöhung 16,667 Millionen Aktien kaufen. Ein wagemutiges Manöver wäre es für „Mr. X", sich darauf zu verlassen, dass der Streubesitz – vermutlich sind etliche Privatanleger darunter – bei der Kapitalerhöhung nicht mitzieht und er via Überbezug von dieser Seite an die fehlenden Stimmen kommt. Könnte also eine knappe Kiste werden. Die kommenden Wochen werden damit extrem interessant. Sehr risikobereite Anleger wagen ein Investment mit wohl dosiertem Kapitaleinsatz.
Foto: kaboompics.com
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Immerhin drei Jahre hangelte sich die Notiz von Gerry Weber in einer Range zwischen 30 und knapp 40 Euro. In dieser Zeit schoss der MDAX, in dem die Aktie des Damenmodespezialisten enthalten ist, mal eben um 100 Prozent in die Höhe. Kein Wunder, dass der Anteilschein von Gerry Weber nicht gerade zu den am heißesten diskutierten Papieren gehörte. Das hat sich nach der jüngsten Gewinnwarnung schlagartig geändert. Bei Kursen um 20 Euro – das entspricht ungefähr dem Niveau vom Sommer 2011– stellen sich viele Anleger die Frage, ob sie hier einen Qualitätstitel zum Ausverkaufspreis einsammeln sollen oder aber, ob sich bei Gerry Weber womöglich eine noch viel tiefer führende Baisse ankündigt.
Die nüchternen Fakten sehen so aus: Gegenwärtig beträgt die Marktkapitalisierung von Gerry Weber knapp 930 Mio. Euro, was nahezu exakt dem Doppelten des Buchwerts entspricht. Verglichen mit dem Durchschnittswert der vergangenen fünf Jahre von 3,6 lockt das zum Einstieg. Doch Vorsicht: In den letzten Jahren ist die Eigenkapitalrendite – als das Verhältnis von Jahresüberschuss zum Eigenkapital – kontinuierlich geschmolzen: von gut 25 Prozent auf im vergangenen Geschäftsjahr weniger als 16 Prozent. Und in der laufenden Abrechnungsperiode wird diese Kennzahl, die in Beziehung zum Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) steht, nochmals deutlich abschmelzen. Zumindest unter KBV-Gesichtspunkten drängt sich der Eindruck auf, dass der Anteilschein von Gerry Weber viel zu lange auf einem Hochplateau verharrte und der fällige Abstieg nun mit erhöhtem Tempo vonstatten ging. Ein Vergleich mit der Boss-Aktie ist nur schwer möglich, denn Boss bewegt sich mit einer Eigenkapitalrendite von fast 40 Prozent in einer anderen Liga. Dementsprechend hoch ist hier auch das KBV mit rund 12,5. Immerhin: Gegen ein KBV von 2,0 bei Gerry Weber lässt sich wohl kaum etwas sagen.
Ähnlich sieht es mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aus. Auf Basis der deutlich reduzierten Ergebnisprognosen von boersengefluester.de kommt der MDAX-Titel gerade auf ein KGV von etwa 14. Das ist ungefähr so sportlich wie die meisten Kollektionen von Gerry Weber. Andererseits muss man aber fragen, warum der Titel momentan ein deutlich höheres KGV verdient haben sollte. Zwar hat das Unternehmen ein umfassendes Programm angekündigt, um gegen die schwierigen Rahmenbedingungen mit hohen Rabatten beim Abverkauf zu steuern. Kurzfristig sind hier aber kaum signifikante Verbesserungen zu erwarten. Hinzu kommt, dass die Integration des Zukaufs Hallhuber erhebliche Kapazitäten bindet. Schnäppchenjäger sollten also aufpassen: So günstig wie die Gerry-Weber-Aktie aussieht, ist sie womöglich gar nicht. Für einen weiteren massiven Kursrutsch fehlen derzeit aber auch die Anhaltspunkte. Am cleversten wird es wohl sein, erst einmal zu schauen, ob sich die Notiz bei rund 20 Euro stabilisieren kann. Ob die Großinvestoren, die den Titel zuletzt aus ihren Depots geschmissen haben, so schnell zurückkehren, ist zumindest fraglich. Oft dauert es länger als man vermutet, bis sich neues Vertrauen am Kapitalmarkt aufbaut. Die jüngsten Insiderkäufe des Managements sind für boersengefluester.de jedenfalls noch kein hinreichendes Signal zum Einstieg.
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Beteiligungsgesellschaften gibt es auf dem Kurszettel beinahe wie Sand am Meer. Da fällt es als Anleger mitunter schwer, den Durchblick zu behalten. Manche Unternehmen bestücken ihr Portfolio konsequent mit Restrukturierungsfällen, andere setzen lieber auf „Hidden Champions" aus dem Mittelstand. Selbst für Tech-Anleger gibt es Vehikel, um in junge Internet-Companys zu investieren. Dabei reicht die Spanne der Marktkapitalisierung von mehr als 1 Mrd. Euro wie bei Aurelius oder Indus Holding, über mittelgroße Gesellschaften wie Gesco (rund 250 Mio. Euro Börsenwert) bis hin zu einer Vielzahl von Small Caps mit Kapitalisierungen von teilweise weniger als 10 Mio. Euro. Last but not least gibt es Beteiligungsunternehmen wie zum Beispiel Scherzer & Co., die wiederum ihrerseits in Spezialwerte investieren und damit beinahe wie ein Fonds auftreten. Boersengefluester.de hat viele dieser Aktien in den vergangenen zwei Jahren vorgestellt. Nicht ohne Grund, denn hier tummeln sich etliche Schätze.
Einen gewohnt erstklassigen Eindruck hat zuletzt Andreas Aufschnaiter, Vorstand von MS Industrie, auf der von Egbert Prior organsierten Kapitalmarktkonferenz auf dem Regionalflughafen in Frankfurt Egelsbach hinterlassen. Die aus der früheren GCI Industrie hervorgegangene Gesellschaft ist im Wesentlichen in zwei Bereichen aktiv: Komponenten für große Lkw-Dieselmotoren sowie Anlagen für das Schweißen mit Ultraschalltechnik. „Im Grunde haben die beiden Geschäftsfelder nichts miteinander zu tun", sagt Aufschnaiter. Anleger sollte das nicht beunruhigen. Im Gegenteil: Viele Vorstände von qualitativ sehr hochwertigen Beteiligungsgesellschaften äußern sich ähnlich und reagieren bei Wirtschaftsmodewörtern wie „Synergieeffekte" eher allergisch. MS Industrie ist in den vergangenen Jahren auch so kräftig organisch gewachsen und kam 2014 bei Erlösen von 218,5 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von knapp 10 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beläuft sich mittlerweile auf 34 Prozent. Die Nettobankverbindlichkeiten machen derzeit knapp 32 Prozent des Eigenkapitals aus. Damit hat sich der Verschuldungsgrad bereits deutlich verringert. MS Industrie will hier aber weiter auf die Tube drücken. Ausstehen hat das Unternehmen noch eine im Juli 2016 fällige Anleihe der Tochter MS Spaichingen (WKN: A1KQZL) im Volumen von 23 Mio. Euro. Der Bond ist mit einem Kupon von 7,25 Prozent ausgestattet und notiert mit 105 Prozent signifikant über pari. Noch in diesem Jahr soll eine Anschlussfinanzierung eingerichtet werden. Das Volumen dürfte mit 10 bis 15 Mio. Euro jedoch deutlich geringer ausfallen. Diskutiert wird bei den Münchnern zudem eine „Mikro-Anleihe" im Umfang von maximal 5 Mio. Euro.
Den Start ins laufende Jahr mit einem EBIT-Zuwachs von 2,6 auf 3,0 Mio. Euro im ersten Quartal bezeichnet Aufschnaiter als „sehr erfolgreich". Konkrete Prognosen für das Gesamtjahr gibt es allerdings noch nicht. MS Industrie spricht nur von einer zu erwartenden „deutlichen Steigerung" des Konzernbetriebsergebnisses. Thomas Umlauft, Analyst vom Hamburger Researchhaus Montega kalkuliert derzeit mit einem 2015er-EBIT von 13,7 Mio. Euro und empfiehlt die Aktie mit Kursziel 5 Euro zum Kauf. Das entspricht einem Potenzial von noch gut 20 Prozent. Sein Fazit: „Das Unternehmen befindet sich auf einem guten Weg, die Jahresziele problemlos zu erreichen." Verzichten müssen Anleger allerdings auf eine Dividende – die Gesellschaft behält ihre Gewinne traditionell ein. Dafür können die Investoren aber auf ein sehr schönes – und vor allen Dingen nicht sonderlich aufgeregtes – Chartbild schauen. Das ist noch viel mehr wert. Boersengefluester bleibt dabei: Für Anleger, die sich mit dem Thema Beteiligungsgesellschaften beschäftigen wollen, gehört die Aktie von MS Industrie auf jeden Fall in die engere Wahl. Einen Duscher mussten die Bondinhaber und Aktionäre von MS Industrie bislang nur einmal hinnehmen – und zwar im Herbst 2014, als die "Traumschiff-Gesellschaft" MS Deutschland Insolvenz anmelden musste. Hier vermutete manch Börsianer irgendwelche Verbindungen. Die gibt es aber nicht, die Namensähnlichkeit ist reiner Zufall. Demenstprechend kurz war auch der Kursspuk.
Foto: picjumbo.com...

MS Industrie
Kurs: 1,57
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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MS Industrie | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
585518 | DE0005855183 | AG | 47,10 Mio € | 29.05.2001 | Halten |
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Charttechnisch orientierte Investoren würden vermutlich darauf setzen, dass die Marke von 3 Euro hält. Immerhin hat der Aktienkurs von Delignit an genau dieser Stelle schon mehrfach in den vergangenen 18 Monaten wieder nach oben gedreht. Das macht Mut, denn die Notiz des Herstellers von Laderaumverkleidungen für leichte Nutzfahrzeuge und Kofferraumböden im Pkw-Bereich nähert sich genau dieser Schwelle. Allerdings ist die Kurvendeuterei bei Spezialwerten – und genau das ist bei Delignit mit einem Börsenwert von gerade einmal 26 Mio. Euro – immer so eine Sache. Hinzu kommt, dass sich etwas mehr als 76 Prozent der Delignit-Aktien in den Händen der Berliner Beteiligungsgesellschaft MBB befinden. Bei einem Streubesitz von 23,9 Prozent ist der Börsenhandel vergleichsweise übersichtlich, so dass sich aus dem Chartbild nicht zwingend valide Prognosen herleiten lassen.
Warum stockt die Notiz des Unternehmens aus Blomberg in der Nähe von Detmold seit rund einem Jahr also? Eine Erklärung ist, dass es sich einfach nur um eine ausgeprägte Konsolidierungsphase handelt. Schließlich schoss die Notiz von Anfang 2012 bis Mitte 2014 um mehr als 330 Prozent in die Höhe. In dieser Zeit stieg die Marktkapitalisierung von bescheidenen 8,2 Mio. Euro auf in der Spitze 38,1 Mio. Euro. Hinzu kommt, dass die Zahlen von Delignit erklärungsbedürftiger geworden sind. Mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,52 Mio. Euro lag Delignit 2014 nur marginal über dem Vorjahresniveau. Hier hatte sich manch Anleger wohl etwas mehr erwartet. Allerdings war in dem 2013er-Vergleichswert ein bilanzieller Sonderertrag von 763.000 Euro aus den Zukäufen der zwei sächsischen Unternehmen DHK Automotive und der HTZ Holztrocknung enthalten. Zudem stieg die Steuerbelastung nach einer Betriebsprüfung von 470.000 auf 700.000 Euro an. Im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de betont Vorstandschef Markus Büscher zudem, dass in dem Ergebnis bereits signifikante Aufwendungen für Produktenwicklungen enthalten sind: „Wir sind bilanziell sehr konservativ unterwegs.“ Außerdem schulterte Delignit zuletzt die Investition in eine neue Holzpresse sowie ganz aktuell den Kauf einer größeren Gewerbeimmobilie in dem rund 10 Kilometer vom Blomberger Stammwerk entfernten Schieder-Schwalenberg. Kapazitäten sind also vorhanden.
Ein wichtiges Ziel von Delignit in der jüngeren Vergangenheit war es, als Ausstatter von Schienenfahrzeugen stärker Fuß zu fassen. Größter Erfolg: Vor knapp einem Jahr bekam Delignit den Zuschlag für die Ausstattung von 122 Hochgeschwindigkeitszügen des japanischen Zugherstellers Hitachi in Großbritannien mit speziellen Holzbodenplatten. Eingesetzt werden die Schienenfahrzeuge auf zwei Strecken in Großbritannien, die London mit Bristol und London mit Edinburgh verbinden. „Hier sind wir ein Global Player“, sagt Büscher. „Der Bereich Schiene soll eine tragende Säule des Unternehmens werden.“ Angesiedelt sind die Schienenaktivitäten im Bereich „Technological Applications“. Was kaum jemand weiß: Hinter diesem Anglizismus verbergen sich so verschiedene Spezialanwendungen wie Industrieböden, schusssichere Holzplatten, Stimmstöcke für Klaviere, Wandverkleidungen für Opernhäuser, Werkzeuge oder auch Barrenholme in Turnhallen.
Zumindest im ersten Halbjahr 2015 scheinen die Ergebnisse von Delignit allerdings keine ganz große Dynamik zu entfalten. Bis Ende August wird Büscher den Sechs-Monats-Bericht vorlegen. Eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr suchen Anleger bislang vergebens. Im Geschäftsbericht 2014 ist lediglich von einem „moderaten Umsatzwachstum" für 2015 zu lesen. In Sachen Ausblick lehnt sich Firmenlenker Büscher höchst ungern aus dem Fenster. Das ist nicht unbedingt verkehrt, zumal er in der Vergangenheit regelmäßig mehr geliefert als versprochen hat. Allerdings erschwert das auch die Erwartungsbildung für den Kapitalmarkt. Für Delignit spricht, dass die Neuzulassungen für leichte Nutzfahrzeuge endlich wieder anziehen. Und getreu dem Motto „Mehr Umsatz pro Fahrzeug" müsste das Unternehmen davon überproportional profitieren. Außerdem gewinnt das Thema Internationalität weiter an Bedeutung. So hat Delignit kürzlich einen mehrjährigen Liefervertrag für die Ausstattung von leichten Nutzfahrzeugen eines ausländischen Nutzfahrzeugherstellers, der in Großbritannien produziert, gewonnen. Namen von Kunden nennt Büscher in der Regel keine. Boersengefluester.de tippt jedoch darauf, dass es sich um dieselbe Firma handelt, für die der ehemalige BVB-Trainer Jürgen Klopp Werbung macht.
Der Vergleich mit anderen börsennotierten Automobilzulieferern ist gar nicht so einfach – weil es an der entsprechenden Peer Group fehlt. Gemessen an der Marktkapitalisierung spielt Delignit noch am ehesten in einer Liga mit dem Abgasspezialisten Twintec. Alle anderen Unternehmen sind wesentlich größer. Losgelöst davon: Bei den gängigen Kennzahlen bewegt sich Delignit meist ungefähr im Schnitt der Gesamtbranche. Das KGV von rund 13 ist zwar etwa niedriger als das Sektor-KGV von 14. Und auch das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) liegt mit 2,2 klar unter dem Mittelwert von 3,0. Dafür müssen Anleger jedoch eine Dividendenrendite von nur 0,9 Prozent in Kauf nehmen.
Ein professionelles Research von einer Bank gibt es nicht für Delignit. Was also tun? Großaktionär MBB ist für seinen langfristigen Anlagehorizont bekannt und damit bislang sehr gut gefahren. Verkaufsabsichten für die Delignit-Aktie hat MBB-Vorstand Christof Nesemeier – der gleichzeitig auch Aufsichtsratschef von Delignit ist – jedenfalls keine. Das hat Nesemeier uns vor einigen Wochen in Frankfurt nochmals bestätigt. Im Gegenteil: Er traut dem Unternehmen langfristig eine prima Performance zu. Die Gesellschaft ist technisch super aufgestellt, hat hoch interessante Produkte in der Pipeline und sollte vom Trend auf die Schiene überproportional profitieren. Der größte Hebel liegt aber nach wie vor in der Ausstattung von Nutzfahrzeugen mit Laderaumverkleidungen. Eine Illusion hat Büscher dabei allerdings nicht. Zwar setzt Delignit mit seinem laubholzbasierten Produkt einen Ökowerkstoff ein. Entscheidendes Verkaufsargument bei den Kunden bleibt – neben der Qualität – jedoch der Preis. Anleger, die sich hier engagieren wollen, sollten mindestens zwölf bis 18 Monate einplanen. Das aktuelle Niveau von gut 3 Euro könnte dabei eine gute Einstiegsbasis sein. Überhitzt ist dieses Papier jedenfalls nicht.
Foto: kaboompics.com...

Delignit
Kurs: 2,30

MBB
Kurs: 148,40
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The most important financial data at a glance | ||||||||
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | ||
Sales1 | 64,36 | 58,69 | 68,33 | 75,36 | 86,05 | 65,13 | 68,00 | |
EBITDA1,2 | 4,82 | 5,62 | 5,64 | 6,55 | 7,06 | 3,78 | 4,35 | |
EBITDA-margin %3 | 7,49 | 9,58 | 8,25 | 8,69 | 8,21 | 5,80 | 6,40 | |
EBIT1,4 | 2,33 | 3,03 | 3,32 | 4,14 | 4,72 | 1,51 | 2,10 | |
EBIT-margin %5 | 3,62 | 5,16 | 4,86 | 5,49 | 5,49 | 2,32 | 3,09 | |
Net profit1 | 1,40 | 2,08 | 2,34 | 2,77 | 3,24 | 1,11 | 1,50 | |
Net-margin %6 | 2,18 | 3,54 | 3,43 | 3,68 | 3,77 | 1,70 | 2,21 | |
Cashflow1,7 | 5,86 | 6,26 | -1,07 | 4,28 | 6,77 | 6,04 | 3,90 | |
Earnings per share8 | 0,17 | 0,25 | 0,29 | 0,34 | 0,32 | 0,11 | 0,15 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,03 | 0,00 | 0,05 | 0,08 | 0,05 | 0,05 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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Delignit | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0MZ4B | DE000A0MZ4B0 | AG | 23,56 Mio € | 26.09.2007 | Halten |
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MBB | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0ETBQ | DE000A0ETBQ4 | SE | 806,73 Mio € | 23.06.2008 | Kaufen |
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So krasse Kursbewegungen wie in diesem Jahr haben die Aktionäre von Fortec Elektronik schon lange nicht mehr erlebt. Von Anfang Januar bis Ende Februar schoss die Notiz in der Spitze um fast 40 Prozent auf 16 Euro in die Höhe – um anschließend zurück in eine Seitwärtsrange zwischen 13 und 14 Euro zu fallen. Dabei hat ein freundlicher Kursauftakt beinahe Tradition für den Anbieter von Stromversorgungslösungen, Displays oder auch Rechnerboards. Hauptgrund: Das Geschäftsjahr von Fortec endet am 30. Juni, dementsprechend findet die Hauptversammlung (HV) seit ein paar Jahren jeweils im Februar statt. Und für die Anteilseigner ist dieser Termin unverrückbar mit einer Dividendenzahlung versehen. Bemerkenswert: Seit dem Börsengang im Mai 1990 gab es niemals eine Nullrunde. In den vergangenen 15 Jahren erhöhte die Gesellschaft aus Landsberg am Lech immerhin sechsmal ihre Gewinnbeteiligung – gekürzt wurde sie in dieser Zeit nicht einmal. Für die vergangenen vier Jahre gab es jeweils 0,50 Euro pro Anteilschein. Bezogen auf den Kurs zum Zeitpunkt der jüngsten HV entsprach das einer Rendite von 3,1 Prozent.
Wichtige Kunden sind beispielsweise Fresenius Medical Care – Fortec liefert die Displays für die Dialysegeräte des DAX-Konzerns –, Roche und General Electric. „Rund 40 Prozent unserer Erlöse entfallen auf den Bereich Medizintechnik", verrät Vorstandschef Dieter Fischer auf der jüngsten Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior am Regionalflughafen in Frankfurt-Egelsbach. Auf der Liste von Fortec stehen aber auch in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannte Unternehmen wie der Messtechnikspezialist Rohde & Schwarz, der Spezialwaagenhersteller Mettler Toledo oder der Elektronik- und Antennenanbieter Hirschmann. Außerdem liefert Fortec Bahntechnik an Siemens oder die Deutsche Bahn. Von Fortec stammen etwa die elektronischen Zuglaufschilder im Ein- und Ausgangsbereich der Abteile, auf denen die nächste Haltestelle und sonstige Informationen angezeigt werden. An der Börse wiederum wird Fortec Elektronik meist in einen Topf mit Data Modul geworfen, auch wenn es zwischen beiden Gesellschaften nur im Displaybereich Berührungspunkte gibt.
Gespitzt haben die Investoren ihre Bleistifte jedoch, als Ende Januar 2015 der US-Konzern Arrow Electronics überraschend ein Übernahmeangebot für Data Modul abgab und damit letztlich auch Erfolg hatte. Mittlerweile hält der Anbieter von elektronischen Komponenten die Mehrheit an Data Modul. Und es gibt nicht wenige Investoren (die Nebenwerte-Experten von Scherzer & Co gehören dazu), die darauf setzen, dass die Amerikaner weiter aufstocken werden. Die offizielle Offerte von 27,50 Euro je Aktie bewertete Data Modul mit 96,7 Mio. Euro. Mittlerweile kommt das Unternehmen aus München bereits auf einen Börsenwert von 113,5 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung des Nettofinanzguthabens von zuletzt 2,6 Mio. Euro ergibt sich ein Enterprise Value (EV) von zurzeit knapp 111 Mio. Euro. Zur Einordnung: Die Analysten von Warburg Research trauen Data Modul für 2015 bei Erlösen von 175 Mio. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 14 Mio. Euro zu. Demnach würde Data Modul auf ein EV/EBIT von weniger als 8,0 kommen. Zudem wird Data Modul mit dem 2,2-fachen des Eigenkapitals gehandelt. Zur Hauptversammlung am 3. Juli 2015 will Data Modul außerdem noch eine Dividende von 0,90 Euro je Aktie auskehren, was auf eine Rendite von gegenwärtig immerhin 2,8 Prozent hinausläuft.
Was hat Fortec Elektronik hier zu bieten? Nachdem das vergangene Geschäftsjahr – wie Fischer es ausdrückt – „noch etwas schwach auf der Brust war" und auch in der Ende Juni 2015 endenden Rechnungsperiode kaum mit signifikanten Steigerungsraten zu rechnen ist, sollten die Anleger bei Fortec ein wenig weiter in die Zukunft schauen. Firmenlenker Fischer hält es für ein realistisches Szenario, dass Fortec im Geschäftsjahr 2019/20 – also in vier Jahren – bei Erlösen von 100 Mio. Euro auf ein EBIT von 5 bis 8 Mio. Euro kommen kann. Das daraus erzielbare Ergebnis je Aktie beziffert er auf 1,50 Euro „plus minus irgendwas". Zum Vergleich: Aktuell ist der Small Cap mit 39 Mio. Euro kapitalisiert. Dabei ist das Unternehmen (noch) frei von Bankschulden und verfügt über eine Liquidität von 7,7 Mio. Euro. In Sachen Fremdkapital schwenkt Fischer jedoch allmählich um. Nachdem Fortec 30 Jahre ohne Kredite agiert hat, soll die zweite Tranche des bislang erst zu 50 Prozent zu Fortec gehörenden Zukaufs Data Display dem Vernehmen nach auch via Fremdmittel finanziert werden. Losgelöst davon: Momentan wird Fortec mit einem Multiplikator von 1,8 auf das Eigenkapital gehandelt – also spürbar günstiger als Data Modul. Die Dividende für 2014/15 dürfte das Unternehmen wohl erneut bei 0,50 Euro lassen. Das entspricht dann einer weit überdurchschnittlichen Rendite von 3,8 Prozent. Boersengefluester.de bleibt dabei: Fortec ist ein piekfeines kleines Unternehmen, wie es sonst wohl nur noch wenige auf dem Kurszettel gibt. Eigentlich der perfekte Übernahmekandidat. Das gegenwärtige Kursniveau ist für uns daher ein guter Kaufzeitpunkt.
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Fortec Elektronik
Kurs: 15,80
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Fortec Elektronik | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
577410 | DE0005774103 | AG | 51,36 Mio € | 07.05.1990 | Halten |
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Frank Niehage hält die hohe Schlagzahl bei. Keine zwei Wochen nach dem Einstieg des Bezahlspezialisten SafeCharge gibt der Vorstandschef der FinTech Group den nächsten Coup bekannt. Und der hat es in sich: Die momentan noch aus den Unternehmen Flatex, XCOM, CeFDex und Aktionärsbank bestehende Holding verkauft die CeFDex, die Gesellschaft agiert bislang in erster Linie als Market Maker für CFD-Geschäfte, an die Commerzbank. Damit bestätigen sich entsprechende Gerüchte, die seit Tagen in der Frankfurter Finanzszene kursieren. Für alle Beteiligten handelt es sich um einen cleveren Deal. FinTechTech Group schaltet quasi die CeFDex als eigenen Market Maker ab und ersetzt ihn durch die Commerzbank. Die wiederum wird durch diesen Zug zum dominanten Player in B2B-Bereich. Kunden von Flatex bekommen die Veränderung indes nicht zu spüren, denn das CFD-Ordersystem wird in den bisherigen Flatex-Account integriert. Unterlegt ist die Kooperation mit einer dauerhaften Vereinbarung, die Rede ist von sieben Jahren Laufzeit. Demnach spült die FinTech Group über Flatex CFD-Neukundengeschäft an die Commerzbank und erhält dafür Provisionszahlungen. „Das frei werdende Eigenkapital der CeFDeX in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe kann die FinTech Group für andere Zwecke einsetzen", heißt es. Eine konkrete Verwendung nannte die FinTech Group nicht, in erster Linie kann damit aber nur die eigenkapitalmäßige Unterlegung für die ebenfalls zum Konzern gehörende biw Bank gemeint sein. Mit dem Institut hat Niehage schließlich noch einiges vor. „Für unsere Aktionäre bedeutet diese Transaktion vermindertes Risiko verbunden mit höheren und besser planbaren Gewinnen", sagt Niehage. Frei übersetzt bedeutet das: Die der Aktie der FinTech Group zugestandenen Bewertungsmultiples sollten weiter steigen.
Erst ansatzweise erkannt hat der Markt zudem die Bedeutung des Deals mit der SafeCharge International Group. In einem ersten Schritt hat das an der Londoner Alternativbörse AIM gelistete Unternehmen eine Beteiligung von fünf Prozent an der FinTech Group erworben – die Aktien stammten aus einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts und spülten rund 10 Mio. Euro in die Kassen der Frankfurter. „Das Ziel ist es, Kunden von SafeCharge unter anderem umfassende Banking-Leistungen, mobile Zahlungsmöglichkeiten und Debit-Karten anzubieten", lautet die Sprachregelung. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die zur FinTech Group gehörende biw Bank – vor allem bekannt für ihre White-Label-Lösungen. So ist geplant, unter dem Mantel der biw eine „SafeCharge Bank" zu gründen. Vorteil: Künftig würde die biw nicht mehr nur überwiegend Wertpapiertransaktionen erfassen, sondern auch eine stattliche Zahl an Bezahlvorgängen aus der realen Welt. Das reduziert die Abhängigkeit vom kaum berechenbaren Handelsvolumen an den Finanzmärkten. Das Geschäftsmodell funktioniert dabei so, dass sich SafeCharge und die FinTech Group die Erträge teilen, wobei der Hauptteil an SafeCharge geht. Eine Art Blaupause dafür lieferte der TecDAX-Konzern WireCard, der im Jahr 2005 – und da wiederholt sich die Geschichte – die XCOM Bank (heute: Wirecard Bank) kaufte, um die Wertschöpfungskette im Bereich Zahlungsdienstleistungen zu schließen. Genau das gleiche Motiv hat nun SafeCharge.
Dem Vernehmen nach wird SafeCharge dabei seinen jetzigen Anteil an der FinTech Group deutlich erhöhen. Firmenkenner gehen davon aus, dass die Schwelle von knapp zehn Prozent schon sehr bald erreicht werden könnte. Technisch umsetzbar wäre das erneut über eine prospektfreie Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsausschluss. Warum die Salamitaktik? Dem Vernehmen nach fanden die Verhandlungen bislang überwiegend in Israel statt. Nun will sich das Management von SafeCharge vermutlich einen persönlichen Eindruck vor Ort – etwa in Willich, wo die biw bank sitzt – verschaffen. Aus dem Firmenumfeld der FinTech Group ist derweil sogar zu hören, dass SafeCharge bis zum Jahresende zu einem sehr großen strategischen Investor werden könne. Theoretisch wäre eine spürbare Aufstockung über die Zehn-Prozent-Marke hinaus sogar mit einem erneuten Bezugsrechtsausschluss für die Altaktionäre vereinbar. Dafür müsste allerdings ein entsprechender Ausgaberahmen auf der nächsten ordentlichen Hauptversammlung (HV) geschaffen werden. Noch gibt es keinen konkreten HV-Termin. Nach Lage der Dinge wird das Treffen aber wohl kaum vor Ende August stattfinden. Damit hält sich das Unternehmen alle Optionen offen.
Um möglichst frei von Reibungsverlusten agieren zu können, wird FinTech-Vorstand Niehage zudem das Thema Minderheitsaktionäre der XCOM angehen. Hintergrund: Bislang hat sich die FinTech Group zu 51 Prozent an der XCOM, zu der die biw Bank gehört, beteiligt. Die restlichen Stücke liegen im Wesentlichen bei vier Parteien: Neben Management und Aufsichtsrat ist die ebenfalls börsennotierte mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank aus Gräfelfing bei München mit 12,4 Prozent ein maßgeblicher Anteilseigner an dem Spezialisten für Finanzsoftware. Getuschelt wird, dass hier bereits in vier bis acht Wochen eine Einigung erzielt sein könnte. Frische Mittel hat die FinTech Group zuletzt ja genügend eingenommen. Vor diesem Hintergrund lohnt also auch ein Blick auf die Aktie von mwb fairtrade. Neuigkeiten gibt es außerdem bei der ebenfalls noch zum Portfolio der FinTech Group gehörenden Aktionärsbank. Hier soll mittlerweile der Verkaufsprozess eingeleitet sein. Mit einem Ergebnis ist vermutlich noch in diesem Sommer zu rechnen. Die kommenden Monaten bleiben also extrem interessant. „Die Transformation der FinTech Group zum führenden europäischen Anbieter innovativer Technologien im Finanzsektor ist in vollem Gange", sagt Niehage.
Und sein langfristiges Kursziel für die FinTech Group ist beinahe jetzt schon legendär. Er will aus dem Unternehmen eine „One-Billion-Dollar-Company" formen – also die Marktkapitalisierung auf 1 Mrd. Dollar (umgerechnet sind das zurzeit rund 887 Mio. Euro) hieven. „Dafür trete ich gern an. Das Fundament dafür schaffen wir gerade", hat uns Niehage im Hintergrundgespräch kürzlich zugerufen. Gegenwärtig kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von 219 Mio. Euro. Selbst wenn sich die Aktienstückzahl als Multiplikator künftig weiter erhöhen wird, das Potenzial bis zur „One-Billion-Dollar-Company" ist stattlich. Boersengefluester.de bleibt positiv für den Titel gestimmt. Geeignet ist die FinTech-Aktie aber nur für risikobereite Invetoren.
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Auf diese Nachricht hätten die Anleger von Balda gut und gern verzichten können: Dem Vernehmen nach hat sich der wichtigste Kunde von Brillengestellen, die von der Balda Tochter Charles Brewer hergestellt werden, dazu entschieden, die Gestelle künftig selbst zu produzieren. Der Effekt ist enorm: Immerhin handelt es sich um rund zehn Prozent der Konzernerlöse. Bei dem namentlich nicht genannten Kunden kann es sich eigentlich nur um Luxottica handeln – zu dem italienischen Marktführer gehören unter anderem Marken wie Ray Ban und Oakley. Zumindest für den Sportbrillenhersteller Oakley ist bekannt, dass er auf Fassungen von C. Brewer setzt. Balda wiederum hatte C. Brewer Ende 2012 im Rahmen der Diversifizierungsstrategie für umgerechnet rund 33 Mio. Euro gekauft. Bislang hat sich die Gesellschaft nicht gerade als „lucky buy" erwiesen. Schließlich liegt Balda mit den Verkäufern schon seit längerer Zeit gerichtlich im Clinch.
Konkrete Zahlen zum Abschreibungsbedarf auf den Firmenwert von C. Brewer sowie die Höhe der zu erwartenden Aufwendungen für den Umstrukturierungsprozess der US-Company nannte Balda zwar noch nicht. Die bilanziellen Belastungen dürften jedoch erheblich sein. Zum 30. Juni 2014 stand C. Brewer mit knapp 13,5 Mio. Euro in der Bilanz. Der drohende Erlösausfall könnte sich auf rund zehn Prozent der gegenwärtigen Konzerneinnahmen von gut 80 Mio. Euro belaufen. „Der Umsatzrückgang mit diesem Kunden wird sich primär ab dem Geschäftsjahr 2016/2017 auswirken und das Wachstum der Gruppe verlangsamen", heißt es in der offiziellen Mitteilung. Völlig überraschend kommt die aktuelle Entwicklung für das Balda-Management jedoch nicht. In ihrer Studie vom 23. April 2015 weisen die Analysten von Edison Research darauf hin, dass sich der Brillen-Umsatz von C. Brewer mit dem wichtigsten Kunden seit der Übernahme durch Balda bereits annähernd halbiert habe – ausgehend von rund 22 Mio. Dollar. Gleichwohl gingen die Edison-Experten davon aus, dass der Bereich „Eyewear" das Potenzial hatte, zu einem der profitabelsten Geschäftszweige von Balda zu werden.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der schlechten Nachricht am Freitag (19.47 Uhr) verlor die Balda-Aktie um 13 Prozent an Wert und fiel bis auf 2,21 Euro zurück. Das entspricht einem Verlust an Marktkapitalisierung von knapp 19,5 Mio. Euro. Zimperlich reagierten die Investoren also nicht. Es ist jedoch zu befürchten, dass der Abgabedruck anhält. Der Blick auf den Buchwert hilft derzeit zwar nur begrenzt. Doch er zeigt zumindest, welche Skepsis bereits eingepreist ist. Nach neun Monaten stand nämlich ein Eigenkapital je Aktie von 4,22 Euro in den Büchern. Sollte Balda beispielsweise 15 Mio. Euro an außerordentlichen Belastungen mit dem Eigenkapital verrechnen, würde sich der Buchwert je Anteilschein um 25 Cent verringern. Auf der Habenseite bleibt zudem der ansehnliche Netto-Cashbestand von gegenwärtig knapp 3,20 Euro pro Aktie. Dafür haben sich die Probleme in den USA – neben den ohnehin bestehenden Rechtsrisiken – nochmals verschärft.
Mit Abstrichen erinnert die jetzige Lage bei Balda ein wenig an die Situation bei MeVis Medical Solution, auch wenn die Situation dort krasser war. Das Bremer Medizintechnikunternehmen hatte ebenfalls seinen wichtigsten US-Kunden – die Firma Hologic – verloren und musste sich auf einen Transformationsprozess einstellen. An der Börse hat es eine ganz Weile gedauert, bis sich die Investoren mit der neuen Situation arrangieren konnten. Letztlich wurde MeVis dann von dem amerikanischen Wettbewerber Varian Medical Systems übernommen. Bei Balda befinden sich 70,57 Prozent der Aktien im Streubesitz. Der Rest ist über die Elector GmbH dem Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas van Aubel zuzurechnen. Bislang hat van Aubel mit seinem Investment kein gutes Geschäft gemacht. Umso interessanter wie er mit der neuen Situation umgehen wird. Auch wenn es momentan weh tut – für boersengefluester.de ist die Balda-Aktie auf dem jetzigen Niveau zumindest haltenswert.
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Über kaum einen Nebenwert hat boersengefluester.de in den vergangenen Monaten so häufig berichtet wie über Mobotix – einem Softwarespezialisten mit Hardwareabteilung für Video-Sicherheitstechnik. Anlässe gab es genug: Personalrochaden auf Vorstandsebene, turbulente Hauptversammlungen, einen heftigen Gewinneinbruch, ein umstrittenes Downgrading in den Entry Standard – aber auch die Aussicht auf einen fulminanten Turnaround. Immerhin handelt es sich bei den Pfälzern um ein Unternehmen mit super Produkten und einer ansprechenden Bilanz. Zudem ließen die Übernahmen der Wettbewerber Axis und Milestone durch Canon aufhorchen. Schließlich legte der japanische Kamerakonzern Summen auf den Tisch, die auf eine massive Unterbewertung der Mobitix-Aktie schließen ließen (siehe dazu auch den Beitrag von boersengefluester.de HIER). Gemessen an dieser Konstellation war die Performance des seit Oktober 2007 an der Börse gelisteten Small Caps per saldo jedoch eher enttäuschend. Auf Zwölf-Monats-Sicht hat sich fast gar nichts getan. Mit Blick auf die vergangenen sechs Monate steht ein Kursplus von rund zehn Prozent zu Buche. Doch wir bleiben dabei – die Mobotix-Aktie kann viel mehr.
Einen Eindruck von den Veränderungen auf Vertriebsseite und den neu eingeführten extrem lichtempfindlichen Kameras liefert der Halbjahresbericht – allerdings meist nur zwischen den Zeilen, denn detaillierte Quartalszahlen legen die Pfälzer seit dem Segmentwechsel nicht mehr vor. So sieht der zum Halbjahr ausgewiesene Erlösrückgang von 5,3 Prozent auf 40,73 Mio. Euro zunächst gar nicht so prickelnd aus. Umso interessanter ist aber der Hinweis, dass die Erlöse aus dem zweiten Quartal des laufenden Jahrs um stattliche 30 Prozent über dem direkt vorangegangenen Auftaktviertel 2014/15 liegen. Dem Vernehmen nach war der März 2015 sogar der umsatzstärkste Monat der Firmengeschichte. Dabei gab es in der Vergangenheit keine sonderlichen Auffälligkeiten in der Verteilung der Erlöse zwischen Q1 und Q2 – meist waren die Umsätze hier etwa gleich groß. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass die Umstellung auf die neue Gerätegeneration vermutlich erst im laufenden Quartal abgeschlossen sein wird.
Ergebnismäßig hat Mobotix dagegen bereits jetzt mächtig aufgeholt. So übertraf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 4,50 Mio. Euro bereits jetzt den gesamten Vorjahreswert von 2,30 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss lag zum Halbjahr mit 3,04 Mio. Euro ebenfalls massiv über den 1,10 Mio. Euro aus dem gesamten Vorjahr. Von diesen Zuwächsen sollten Anleger sich aber nicht zu sehr blenden lassen. 2013/14 war ein Seuchenjahr für Mobotix – mit einem Gewinneinbruch von mehr als 90 Prozent. Dementsprechend niedrig ist die Vergleichsbasis. Die Analysten der DZ Bank gehen in ihrer jüngsten Studie (erschienen im März 2015) davon aus, dass am Geschäftsjahresende ein EBIT von 10,7 Mio. Euro sowie ein Nettogewinn von 7,3 Mio. Euro möglich ist. Damit wäre Mobotix zwar noch immer ein ganzes Stück von den Ergebnissen der Jahre 2011/12 und 2012/13 entfernt – aber die Lücke verringert sich sehr deutlich. Zudem notiert die Mobotix-Aktie erheblich unter dem Niveau dieser Jahre. Beim gegenwärtigen Kurs von 12,60 Euro kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von rund 167 Mio. Euro. Die Experten der DZ Bank halten das für viel zu niedrig und nennen ein Kursziel von 18 Euro. Gemessen an den Bewertungsmultiples aus der Axis-Transaktion von Cancom würde sich sogar ein Range von 21 bis 27 Euro ergeben. Boersengefluester.de bleibt dabei: Mobotix liefert derzeit jede Menge Stoff für eine knackige Investmentstory.

Mobotix
Kurs: 0,76
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Mobotix | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
521830 | DE0005218309 | AG | 10,09 Mio € | 31.03.2008 | Verkaufen |
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The most important financial data at a glance | ||||||||
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | ||
Sales1 | 69,90 | 70,35 | 62,42 | 56,04 | 63,17 | 50,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 4,27 | 8,76 | 3,08 | -3,87 | 0,38 | 2,40 | 0,00 | |
EBITDA-margin %3 | 6,11 | 12,45 | 4,93 | -6,91 | 0,60 | 4,80 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 1,96 | 6,17 | 0,23 | -7,52 | -3,84 | -2,00 | 0,00 | |
EBIT-margin %5 | 2,80 | 8,77 | 0,37 | -13,42 | -6,08 | -4,00 | 0,00 | |
Net profit1 | 0,88 | 4,68 | -0,06 | -6,31 | -5,41 | -5,50 | 0,00 | |
Net-margin %6 | 1,26 | 6,65 | -0,10 | -11,26 | -8,56 | -11,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 1,36 | -0,53 | 3,07 | -4,43 | 2,72 | 0,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,07 | 0,35 | -0,01 | -0,48 | -0,41 | -0,26 | -0,04 | |
Dividend per share8 | 0,04 | 0,04 | 0,04 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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Manchmal ist es besser, gleich zu Jahresbeginn reinen Tisch zu machen. Bei dem TecDAX-Konzern SMA Solar Technology war die Ansage Mitte Januar eigentlich unmissverständlich: Wegen rückläufiger Nachfrage und wachsenden Preisdrucks stellte der Wechselrichterhersteller seine Aktionäre auch auf ein schwaches Gesamtjahr 2015 ein. Ähnliche Meldungen gab es zuvor seit 2010 regelmäßig. Innerhalb von wenigen Tagen stürzte der Aktienkurs um rund 25 Prozent ab. Wer allerdings die Zeilen etwas genauer studierte, dürfte den Ausverkauf zum Einstieg genutzt haben. SMA kündigte an, die Strukturen an das niedrige Umsatzniveau anzupassen.
Für die Mitarbeiter ist das Sparprogramm eine herbe Geschichte, immerhin werden bis Mitte des Jahres 1.600 der 5.000 Arbeitsplätze gestrichen. Doch die schmerzhaften Maßnahmen zeigen offenbar Wirkung, ausgehend vom Jahrestief hat sich die Notiz inzwischen verdoppelt. Sowohl der Abwärtstrend als auch die fallende 200-Tage-Linie wurden zurückerobert, dass Handelsvolumen passte zuletzt zur Kursentwicklung. Kurzfristig könnte die Party am November-Hoch um 22 Euro eine kleine Pause einlegen, da die Markttechnik allmählich ausgereizt ist. In den vergangenen Jahren entfernte sich der TecDAX-Wert nur für wenige Tage um mehr als 20 Prozent von seiner 21-Tage-Linie, aktuell sind wir bei 24 Prozent. Sollte der Kurs aber nicht mehr unter 16,60 Euro (200-Tage-Durchschnitt) zurückfallen, verfestigt sich die Turnaroundstory. Die Schwankungen dürften jedoch hoch bleiben. Wird der Widerstand um 22 Euro genommen, liegt die nächste Zielmarke bei 25 bis 26 Euro.
Unterstützt wird die Charttechnik von soliden Zahlen für das erste Quartal. Die Gesellschaft aus Niestetal in der Nähe von Kassel steigerte den Umsatz um 28 Prozent auf 226,3 Mio. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) blieb zwar mit minus 5,4 Mio. Euro noch eine rote Zahl in den Büchern, verglichen mit dem Vorjahr mit minus 22,4 Mio. Euro geht es aber deutlich aufwärts. Kleiner Schönheitsfehler: Deutlich höhere aktivierte Entwicklungsprojekte und ein starker Anstieg bei den sonstigen betrieblichen Erträgen, wahrscheinlich durch Währungsgewinne, begünstigten die Verbesserung beim EBIT. Ansonsten kann die Bilanz durchaus überzeugen mit einer Eigenkapitalquote von 46,6 Prozent, die zu einem Buchwert von 15,90 Euro je Aktie führt. Ein Buchwert-Schnäppchen wie noch im Frühjahr ist der Wert inzwischen aber nicht mehr.
Für das Gesamtjahr wird ein Umsatz von 730 bis 770 Mio. Euro bei einem EBIT-Verlust von 30 bis 60 Mio. Euro avisiert. Zum Halbjahr werden 400 bis 450 Mio. Euro erwartet – sowie ein EBIT-Minus von 15 bis 25 Mio. Euro. Ob der Konzern in der Spur geblieben ist, werden die Halbjahreszahlen am 13. August zeigen. Für 2016 wird schließlich die Rückkehr in die schwarzen Zahlen erwartet. Dies dürfte auch der wesentliche Grund für den jüngsten Aufwärtsschub sein. Entscheidend für den Erfolg sind vor allem die Kostensenkungsmaßnahmen. Zuletzt wurde die Anzahl der Baugruppen in den Wechselrichtermodellen deutlich verringert, ein wichtiger Schritt. Dennoch bleibt der Konkurrenzdruck unvermindert hoch, neue Partnerschaften sind notwendig. Hier scheint das Management derzeit sehr aktiv zu sein. Vor wenigen Tagen wurde eine Partnerschaft mit Lichtblick geschlossen, bedeutender ist aber die nun verkündete Kooperation mit Siemens. Der gemeinsame Vertriebsauftritt und die Bündelung von Kapazitäten dürften das Geschäft mit Photovoltaik-Großanlagen spürbar antreiben. Siemens ist global bestens aufgestellt und bietet gute Zugänge zu den Verteilernetzbetreibern.
[sws_grey_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von Franz-Georg Wenner, der für die boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research schreibt.[/sws_grey_box]

SMA Solar Technology
Kurs: 19,17
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SMA Solar Technology | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0DJ6J | DE000A0DJ6J9 | AG | 665,20 Mio € | 27.06.2008 | Halten |
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2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | ||
Sales1 | 915,07 | 1.026,58 | 983,67 | 1.065,95 | 1.870,00 | 1.530,00 | 1.590,00 | |
EBITDA1,2 | 34,19 | 71,48 | 8,70 | 70,01 | 310,96 | -15,95 | 87,00 | |
EBITDA-margin %3 | 3,74 | 6,96 | 0,88 | 6,57 | 16,63 | -1,04 | 5,47 | |
EBIT1,4 | -11,77 | 27,91 | -32,97 | 31,89 | 269,50 | -93,05 | 22,00 | |
EBIT-margin %5 | -1,29 | 2,72 | -3,35 | 2,99 | 14,41 | -6,08 | 1,38 | |
Net profit1 | -8,53 | 28,09 | -23,00 | 55,82 | 225,67 | -117,73 | 15,50 | |
Net-margin %6 | -0,93 | 2,74 | -2,34 | 5,24 | 12,07 | -7,70 | 0,98 | |
Cashflow1,7 | -1,18 | -31,38 | 94,26 | 28,66 | 140,78 | -112,82 | 0,00 | |
Earnings per share8 | -0,25 | 0,81 | -0,66 | 1,61 | 6,50 | -3,39 | 0,45 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,50 | 0,00 | 0,00 |
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Die Anzeigenjungs von Sixt haben es echt drauf – auch in Sachen Börse. Diesmal macht die Kreativabteilung des Autovermieters nämlich Werbung für die eigene Aktie. Als Motiv dient das im Netz mittlerweile zur Berühmtheit gewordene Bild von Angela Merkel mit den weit ausgestreckten Armen auf dem G7-Gipfel. „Sooo eine Dividende! (Am 24.06. ist Sixt Hauptversammlung mit der größten Dividende aller Zeiten)" prangt es in dicken Lettern auf dem Werbemotiv – ursprünglich erschienen auf der Homepage von Sixt. Zumindest für den eigenen Laden hat Sixt natürlich Recht: Genau 58.008.172,28 Euro schüttet die SDAX-Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2014 aus. Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf jede Stammaktie entfällt dabei ein Betrag von 1,20 Euro (Vorjahr: 1,00 Euro), die Vorzüge werden mit jeweils 1,22 Euro (Vorjahr: 1,02 Euro) bedient. Unter Renditegesichtspunkten war die Sixt-Aktie aber schon mal deutlich interessanter. Immerhin rentiert die Stammaktie auf dem aktuellen Niveau von 38,20 Euro „nur" noch mit 3,1 Prozent. Wer etwas mehr haben will, sollte also zu den – allerdings marktengeren – Vorzügen greifen.
Doch was war eigentlich wirklich die größte Dividende aller Zeiten in Deutschland? Boersengefluester.de hat in seinem Archiv gekramt. Die Deutsche Telekom schüttete in ihren besten Zeiten rund 3,3 Mrd. Euro an Dividende aus. In der 2014er-Statistik belegt der DAX-Konzern Allianz mit einer Ausschüttungssumme von 3,1 Mrd. Euro den Spitzenplatz – gefolgt von Siemens mit 2,7 Mrd. Euro. Noch ein ganzes Stück üppiger fiel jedoch die Dividende des Stromversorgers E.ON für das Geschäftsjahr 2005 aus. Damals reichte der Stromkonzern unter anderem den Erlös aus dem Verkauf seiner Degussa-Beteiligung an RAG weiter. Insgesamt türmte sich die Ausschüttungssumme damals auf 4,61 Mrd. Euro. Spitzenreiter dürfte aber die DaimlerBenz AG für das Jahr 1997 sein. Immerhin reichte der Automobilhersteller – damals noch unter Vorstandschef Jürgen E. Schrempp – eine steuerlich induzierte Sonderausschüttung von 10,335 Mrd. D-Mark (20 D-Mark je Aktie) weiter. Umgerechnet sind das 5,28 Mrd. Euro. Bis heute dürfte das der Top-Wert sein. Ein wenig gemogelt hat Sixt also schon. Aber richtig gut ist die Werbung trotzdem. Und boersengefluester.de freut sich immer, wenn Werbung für die Anlageform Aktie gemacht wird.
Foto: Sixt AG
[sws_red_box box_size="585"]Nobody is perfect. Sie sind der Meinung, es gab in der Vergangenheit noch eine höhere Dividendensumme in Deutschland? Wir freuen uns über jeden Hinweis! Einfach eine kurze E-Mail an [email protected] schicken.[/sws_red_box]...

Sixt ST
Kurs: 80,25
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Sixt ST | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723132 | DE0007231326 | SE | 3.398,38 Mio € | 07.08.1986 | Kaufen |
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Sixt VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
723133 | DE0007231334 | SE | 3.398,38 Mio € | 16.07.1997 | Kaufen |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Es gibt Unternehmen, die kennt fast jeder: Der Filzstifthersteller Edding aus Ahrensburg nordöstlich von Hamburg gehört bestimmt dazu. Nur die wenigsten Investoren wissen jedoch, dass Edding auch börsennotiert ist – und das bereits seit Oktober 1986. So richtig warm geworden ist die Gesellschaft mit dem Kapitalmarkt allerdings nie. Gelistet sind ohnehin nur stimmrechtslose Vorzüge, die Stammaktien befinden sich im Besitz der Gründerfamilie Ledermann. Über die Besitzverhältnisse der Vorzugsaktien gibt es keine validen Informationen. Der sehr überschaubare Börsenhandel lässt aber darauf schließen, dass auch hier kein großartiger Free Float vorhanden ist. Dennoch ist der Titel für Langfristanleger mit Fokus auf Substanzwerte eine interessante Option. Unter der Annahme, dass die nicht notierten Stämme genauso teuer wie die Vorzüge wären, kommt Edding auf einen Börsenwert von 80,5 Mio. Euro. Zur Info: Mit dieser Praktikerformel für die Berechnung der Marktkapitalisierung rechnet auch boersengefluester.de in seiner Datenbank. Bei einem unterstellten Aufschlag von 20 Prozent für die mit einem Stimmrecht versehenen Stämme käme das Unternehmen auf eine Kapitalisierung von rund 89,5 Mio. Euro.
Dafür gibt es vergleichsweise viel Gegenwert: In den vergangenen beiden Jahren kam Edding auf einen Überschuss von jeweils mehr als 8 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zog 2014 sogar von 9,38 auf 11,86 Mio. Euro an. Das Eigenkapital macht knapp 49 Prozent der Bilanzsumme aus. Die liquiden Mittel von 10,32 Mio. Euro übersteigen die „klassischen" Finanzschulden von 9,72 Mio. Euro. So etwas findet man nicht mehr so häufig. Allerdings kommen bei Edding noch Pensionsrückstellungen von 15,27 Mio. Euro oben drauf, die boersengefluester.de ebenfalls den Finanzverbindlichkeiten zuschlüsselt. Je nach Berechnungsweise kommt die Gesellschaft somit auf einen Enterprise Value (EV = Börsenwert plus Nettofinanzschulden) von rund 80 bis 105 Mio. Euro. Gemessen daran sieht das für 2015 erwarte operative Ergebnis auf Vorjahresniveau sehr attraktiv aus. Auf ihre Kosten kommen auch Dividendenfans. Zur Hauptversammlung (HV) am 24. Juni 2015 schlägt Edding eine Ausschüttung von 1,95 Euro je Vorzugsaktie vor. Zuletzt gab es vier Jahre hintereinander 1,75 Euro für die Vorzüge. Die jetzige Erhöhung macht den Titel zwar gerade zum Renditewunder, aber so ganz verkehrt ist eine Verzinsung von 2,6 Prozent nun auch wieder nicht. Ansonsten gibt es keine sonderlich aufregenden Punkte auf der HV im Kulturzentrum Marstall am Schloss in Ahrensburg – alles sehr gediegen.
Munter diskutiert werden dürfte jedoch das neueste Produkte von Edding. Die Gesellschaft macht seit einigen Wochen nämlich auch in Nagellack. Vertrieben wird der Kosmetikartikel mit dem Namen L.A.Q.U.E. über die Drogeriefiliale Müller zum Preis von 8 bis 9 Euro. Keine Frage: eine interessante Produkterweiterung. Wir sind sehr gespannt, wie sich die Geschäfte hier entwickeln. Zumindest im Auftaktquartal 2015 soll sich die Einführung des Nagellacks bereits positiv auf den Umsatz ausgewirkt haben. Der Aktienkurs scheint den Ausflug in den Nagellackbereich durchaus positiv zu sehen. Immerhin bewegt sich die Notiz mit 75 Euro auf Rekordniveau. Nebenwerteprofi Frank Fischer wird es freuen, denn die Edding-Aktie gehört nun schon eine ganze Zeit zu den Depotwerten der von ihm mitgeführten Shareholder Value AG. Übrigens finden sich hier auch etliche andere boersengefluester.de-Dauerfavoriten wie zum Beispiel Secunet Security Networks, Innotec TSS, Washtec, Renk oder Sto. Aus dieser Gruppe ist Edding allerdings derjenige mit den geringsten Handelsumsätzen. Limits sind also Pflicht! Angesichst der großartigen Performance ist es ohnehin schade, dass das Thema Börse bei Edding keine größere Rolle spielt – und das fast 30 Jahre nach dem IPO.

Edding VZ
Kurs: 36,80
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Edding VZ | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
564793 | DE0005647937 | AG | 38,85 Mio € | 29.10.1986 | Halten |
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The most important financial data at a glance | ||||||||
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | ||
Sales1 | 141,79 | 125,75 | 148,60 | 159,22 | 160,79 | 155,97 | 166,00 | |
EBITDA1,2 | 14,57 | 12,83 | 15,18 | 9,66 | 4,58 | 9,80 | 12,15 | |
EBITDA-margin %3 | 10,28 | 10,20 | 10,22 | 6,07 | 2,85 | 6,28 | 7,32 | |
EBIT1,4 | 9,71 | 8,12 | 6,89 | 4,03 | -2,45 | 2,58 | 5,00 | |
EBIT-margin %5 | 6,85 | 6,46 | 4,64 | 2,53 | -1,52 | 1,65 | 3,01 | |
Net profit1 | 5,98 | 5,29 | 1,83 | 0,52 | -4,71 | -1,92 | 3,20 | |
Net-margin %6 | 4,22 | 4,21 | 1,23 | 0,33 | -2,93 | -1,23 | 1,93 | |
Cashflow1,7 | 3,91 | 4,36 | 2,24 | 7,10 | 11,22 | 6,48 | 10,00 | |
Earnings per share8 | 6,12 | 5,44 | 2,04 | 1,04 | -3,86 | -1,33 | 2,80 | |
Dividend per share8 | 1,23 | 1,84 | 1,84 | 1,02 | 0,51 | 0,51 | 1,23 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
Foto: Edding
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Den Dividendenabschlag hat die Aktie von Washtec erstaunlich gut weggesteckt. Immerhin schüttete der Hersteller von Autowaschanlagen und chemischen Produkten für die Fahrzeugreinigung nach der Hauptversammlung (HV) am 13. Mai 2015 insgesamt 1,65 Euro je Aktie (0,70 Euro Basisdividende plus 0,95 Euro Bonus) aus. Bezogen auf den Kurs zur HV entsprach das einer knackigen Rendite von 7,7 Prozent. Gegenwärtig kostet der Anteilschein 18,98 Euro. Inklusive der Gewinnbeteiligung hat das Papier damit „nur" 3,1 Prozent an Wert eingebüßt – klar weniger als der SDAX im selben Zeitraum. Sehr häufig ist es dagegen so, dass Small Caps mit hohen Dividendenrenditen in den Wochen nach dem Aktionärstreffen erst einmal kräftig an Wert verlieren. Grund: In erster Linie auf die Dividende fixierte Anlegergruppen trennen sich nach der Ausschüttung häufig von dem jeweiligen Papier und sorgen so für Verkaufsdruck. Bei Washtec ist dieser Effekt dagegen kaum spürbar gewesen.
Kein Wunder: Nach einigen turbulenten Jahren ist Washtec endlich in der Spur. Und mit einer EBIT-Marge von 6,1 Prozent im Vorjahr sind die Augsburger ihrem Renditeziel von 8,0 Prozent wieder ein gutes Stück näher gekommen. Jetzt hat die Gesellschaft ihre Ende April zuletzt bestätigte Prognose für 2015 sogar leicht nach oben revidiert. Statt eines Umsatzzuwachses in einer Bandbreite von eins bis drei Prozent rechnet Vorstandschef Volker Zimmermann nun mit einem (währungsgbereinigtem) Plus von mehr als fünf Prozent. Damit liegt die Unterkante für die zu erwartenden Erlöse im laufenden Jahr bei rund 318 Mio. Euro. Umgerechnet in Euro soll der Zuwachs gegenüber dem Vorjahreswert von 302,6 Mio. Euro sogar noch höher liegen. Wie groß der Effekt auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sein wird, lässt Zimmermann noch offen. Bislang kündigt er für den operativen Gewinn einen „deutlichen" Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 18,4 Mio. Euro an. Summa summarum dürfte sich die Erwartungshaltung der Börsianer für das EBIT momentan jedoch bei etwa 23 bis 25 Mio. Euro einpendeln. Dem steht eine Marktkapitalisierung von gegenwärtig knapp 265 Mio. Euro entgegen. Da kann man nicht meckern, zumal Washtec per Ende 2014 sogar noch ein Nettofinanzvermögen von 9,8 Mio. Euro in der Bilanz stehen hatte.
Ansprechend bewertet ist der Small Cap mit SDAX-Ambitionen aber auch unter KGV-Aspekten. Das von boersengefluester.de für 2016 erwartete Ergebnis je Aktie beträgt 1,34 Euro – für 2017 kalkulieren wir mit einem weiteren Anstieg auf 1,43 Euro. Daraus ergibt sich ein 2016er-KGV von 14,2. Auf Basis der Schätzungen für 2017 wird Washtec mit dem 13,3-fachen der Gewinne gehandelt. Wie lassen sich die Zahlen besser einordnen? Für die Jahre 2014 bis 2017 ergibt sich aus unseren Prognosen ein durchschnittliches Gewinnwachstum (Geometrisches Mittel) von knapp zwölf Prozent. Zu Neuer-Markt-Zeiten, als Aktien gern ein Kurs-Gewinn-Verhältnis in genau der Dimension zugestanden wurde, die auch den Wachstumsraten der Ergebnissteigerungen entsprach, hätte der Finanzmarkt Washtec also ein „Zwölfer-KGV" zugestanden. Demnach wäre das Papier halbwegs fair bewertet. Bekannt wurde die Kennzahl bei vielen Privatanlegern damals als „PEG-Ratio" (Price-Earnings to Earnings-Growth-Ratio).
Nun kann sich die Gewinndynamik für ein Traditionsunternehmen wie Washtec zwar durchaus sehen lassen. Doch verglichen mit vielen jüngeren Firmen aus zukunftsträchtigen Segmenten hinkt Washtec hier fast zwangsläufig hinterher. Zudem zahlt die Gesellschaft ansehnliche Dividenden. Um diesen Vorteil in die Aktienbewertung via PEG-Ratio einfließen zu lassen, gibt es einen Trick: Finanzexperten teilen das aktuelle KGV durch die Summe aus Gewinnwachstum plus Dividendenrendite. Diese Kennzahl nennt sich dann PEGY-Ratio (PEG-Yield-Ratio). Vorsichtig kalkuliert ziehen wir bei Washtec dafür nur die letztjährige Basisausschüttung von 0,70 Euro je Anteilschein heran, was aber immer noch einer Rendite von 3,68 Prozent entspricht. Zusammen mit dem durchschnittlichen Ergebniswachstum von annähernd zwölf Prozent ergäbe sich hieraus ein faires KGV von rund 15,5. Wir bleiben also dabei: Die Washtec-Aktie ist ein attraktiver Small Cap, der auf dem gegenwärtigen Niveau locker noch ein Kurspotenzial von 10 bis 20 Prozent hat.

WashTec
Kurs: 40,60
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WashTec | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
750750 | DE0007507501 | AG | 567,47 Mio € | 12.11.1997 | Kaufen |
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2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | ||
Sales1 | 436,48 | 378,67 | 430,53 | 482,24 | 489,47 | 476,89 | 501,00 | |
EBITDA1,2 | 52,83 | 41,82 | 60,20 | 52,69 | 56,58 | 60,10 | 65,40 | |
EBITDA-margin %3 | 12,10 | 11,04 | 13,98 | 10,93 | 11,56 | 12,60 | 13,05 | |
EBIT1,4 | 36,30 | 20,07 | 45,69 | 38,01 | 41,89 | 45,50 | 50,20 | |
EBIT-margin %5 | 8,32 | 5,30 | 10,61 | 7,88 | 8,56 | 9,54 | 10,02 | |
Net profit1 | 22,25 | 13,30 | 31,08 | 26,36 | 27,97 | 31,03 | 34,00 | |
Net-margin %6 | 5,10 | 3,51 | 7,22 | 5,47 | 5,71 | 6,51 | 6,79 | |
Cashflow1,7 | 21,81 | 46,27 | 45,66 | 22,74 | 61,81 | 49,72 | 56,00 | |
Earnings per share8 | 1,66 | 0,99 | 2,32 | 1,97 | 2,09 | 2,32 | 2,51 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 2,30 | 2,90 | 2,20 | 2,20 | 2,40 | 2,40 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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© boersengefluester.de | Redaktion
Bei seiner kleinen Eröffnungsrede im Vorraum des Handelssaals der Frankfurter Börse sparte Sven Donhuysen, Vorstandschef von Cashcloud, nicht mit großen Worten: „Wir wollen die Zahlungswelt revolutionieren." Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg. Noch sind die Umsätze des Anbieters von Mobile-Payment-Lösungen nämlich kaum messbar. Dafür produzierte Cashcloud im vergangenen Jahr einen Fehlbetrag von umgerechnet 2,8 Mio. Euro – und die Verluste werden vorerst noch steigen. Vermutlich erst 2018 ist mit schwarzen Zahlen zu rechnen. Mit der Erstnotiz von 3,75 Euro bringt die Gesellschaft trotzdem knackige 45 Mio. Euro auf die Waagschale. Gut 28 Prozent davon sind dem Streubesitz zuzuordnen. Anleger, die sich hier engagieren, schenken dem Unternehmen also einen enormen Vertrauensbonus. Ein Gefühl für die mögliche Qualität von Cashcloud liefern allerdings Preise wie „Bester Paymentdienst 2015” und „Bestes Fintech Startup 2015”, die die Gesellschaft kürzlich abräumen konnte. Zudem gibt es eine größere Kooperation mit Mastercard. Kursfantasie besteht also, zumal auch die Deutsche Börse froh ist, dass der Sektor FinTech endlich auch via Neuemissionen auf dem Parkett stattfindet. Bislang gab es hier ja im Prinzip erst das auf mobile Konsumentenkredite fokussierte Unternehmen Ferratum. Und das IPO der Finnen liegt auch schon wieder vier Monate zurück.
Der nun erfolgte Börsengang weitet allerdings noch nicht die finanziellen Spielräume von Cashcloud aus, denn es handelt sich um eine reine Notizaufnahme ohne begleitende Kapitalerhöhung. Anleger können jedoch die Uhr danach stellen, dass Cashcloud im zweiten Halbjahr nachlegen wird. Getuschelt wird in Finanzkreisen, dass bis zu 10 Mio. Schweizer Franken eingesammelt werden sollen, um das weitere Wachstum zu finanzieren. Boersengefluester.de nimmt die Gesellschaft in seine Coverage auf. Das Thema Mobile Payment ist super interessant, noch lässt sich allerdings kaum sagen, welche Unternehmen am Ende auf der Gewinnerseite stehen. Viel hängt davon ab, welche Anreizsysteme die Gesellschaften schaffen können, um Kunden von der eigenen Bezahllösung zu überzeugen. Kaum ein Nutzer wird zehn verschiedene elektronische Brieftaschen auf seinem Smartphone installieren. Hierzulande wirbt UMT United Mobility Technology mit seiner Bezahllösung iPAYst noch um die Gunst der Investoren und Kunden. Zumindest auf dem Frankfurter Parkett war UMT zuletzt aber kaum ein Thema mehr. Irgendwie scheint die Gesellschaft in der Versenkung verschwunden zu sein. Dabei sollte der im November 2014 mit dem Bonusprogrammanbieter Payback geschlossene Lizenzvertrag doch den Durchbruch liefern. Die Analysten von Dr. Kalliwoda setzen den fairen Wert für die Cashcloud-Aktie in ihrer Auftaktstudie mit umgerechnet 4,05 Euro an. Dieses Niveau hat der Titel im Laufe des ersten Handelstages allerdings gleich mal überschritten. Der Börsenstart hatte es also in sich. Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass es sich – bei allen Chancen – um ein hoch riskantes Investment handelt. Ohne erfolgreiche Kapitalerhöhungen wird Cashcloud nicht über die Runden kommen.
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Cashcloud | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A14NYB | CH0132106482 | 0,00 Mio € | 08.06.2015 | Verkaufen |
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2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | ||
Sales1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-margin %3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-margin %5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net profit1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net-margin %6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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Der größte Aufreger auf der Hauptversammlung (HV) von Geratherm Medical war fast noch, dass es einer älteren Dame mit Rollator zu dunkel war im Versammlungsraum des Hessischen Hofs in Frankfurt. Ansonsten gab es für die knapp 70 anwesenden Aktionäre auch keinen Grund zur Beschwerde. Warum auch? Die Aktie des Anbieters von Medizinprodukten gewann seit der vorigen HV um mehr als 60 Prozent an Wert – so gut performte sie schon lange nicht mehr. Die wichtigste Botschaft von Vorstandschef Gert Frank bleibt, dass die vor Jahren eingeleitete Erweiterung des klassischen Stammgeschäfts um hochwertige Produkte aus den Bereichen Wärmesysteme, Lungenfunktionsdiagnostik und Schlaganfallprävention zunehmend Früchte trägt. Zwar steuern Fieberthermometer (Weltmarktanteil 90 Prozent) noch immer rund ein Drittel zum Konzernumsatz bei, die neu aufgebauten Segmente holen jedoch kräftig auf. Dabei verkauft die Gesellschaft aus dem thüringischen Geschwenda derzeit so viele Thermometer, dass die Kapazitäten bereits deutlich aufgestockt wurden. Selbst Firmenchef Frank ist hierüber ein wenig überrascht und vermutet den Ebola-Virus und die Grippewelle als Auslöser. „2014 lief es sehr gut, 2015 läuft sogar noch besser."
Die größte Aufmerksamkeit der Investoren zieht trotzdem der noch immer kleinste Bereich von Geratherm auf sich – die Beteiligung (knapp 58 Prozent) an Apoplex Medical Technologies. Die Gesellschaft aus Pirmasens hat ein Messverfahren entwickelt, mit dem sich Vorhofflimmern erkennen lässt. Diese Herz-Rhythmus-Störung kann möglicherweise der Vorbote eines Schlaganfalls sein. Im Krankenhausbereich kooperiert Apoplex bereits seit Längerem mit den Branchengrößen Dräger Medical und Philips Medical. Vergleichsweise schwach ausgeprägt war dagegen die Präsenz bei den niedergelassenen Ärzten. Kein Wunder, schließlich war Apoplex bislang weitgehend ohne Außendienst unterwegs. Doch jetzt könnte die Gesellschaft vor der Wende stehen. Grund: Nach langen Testreihen hat Apoplex Mitte Mai Pfizer Deutschland als Partner gewonnen. Und der US-Konzern will richtig Gas geben. Schließlich hat Pfizer mit Eliquis ein entsprechendes Medikament gegen die Entstehung von Blutgerinnseln im Programm. „Wir spielen hier jetzt quasi als Vorgruppe der Rolling Stones", vergleicht Frank die neue Situation. Noch sind valide Prognosen für das Potenzial der Pfizer-Kooperation kaum möglich. Da es sich um ein hoch skalierbares Geschäft handelt, könnte sich ein enormer Ergebniseffekt einstellen.
Auf Konzernebene liegt die interne Zielsetzung für die EBITDA-Marge bei 20 Prozent. Zur Einordnung: 2014 erreichte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mit 3,17 Mio. Euro 16,9 Prozent der Erlöse. „Wenn Apoplex richtig anläuft, müssten die 20 Prozent darstellbar sein", sagt Vorstandschef Frank. Die Analysten von der Solventis Wertpapierhandelsbank gehen davon aus, dass Geratherm bereits 2016 auf dieses Margenniveau kommt. Spätestens dann – also zur Hauptversammlung im Jahr 2017– dürfte auch das Thema Dividende bei Geratherm nochmals neu aufgerollt werden. Für 2014 zahlte das Unternehmen eine von 0,24 auf 0,25 Euro erhöhte Gewinnbeteiligung. Auf dem erhöhten Kursniveau steht das für eine Rendite von gerade einmal knapp zwei Prozent. Theoretisch könnte Geratherm auch deutlich mehr ausschütten. Neben liquiden Mitteln von 9,5 Mio. Euro verfügt das Unternehmen nämlich auch über ein stattliches Wertpapierdepot im Gesamtwert von zuletzt knapp 4,5 Mio. Euro – dabei handelt es sich im Wesentlichen um Anteilscheine von Agfa-Gevaert, Epigenomics sowie Eckert & Ziegler. Neue Engagements werden hier nicht mehr betrieben. Zu einem aktiven Verkauf aller Positionen konnte sich Frank aber auch noch nicht durchringen. Doch wichtige Aktionärsgruppen von Geratherm würden es gern sehen, wenn die Gesellschaft diese überschüssige Liquidität auskehrt. Immerhin könnten so knapp 1 Euro je Aktie zusammenkommen.
Boersengefluester.de bleibt bei seiner positiven Einschätzung für den Small Cap. Der Börsenwert von 65 Mio. Euro ist angesichts der Ertragsperspektiven und der soliden Bilanzstrukturen nicht zu hoch. Direkt vergleichbare Unternehmen auf dem heimischen Kurszettel gibt es allerdings nicht. Bei den relativ einfachen Produkten, wie Blutdruckmessgeräten oder Thermometern, trifft Geratherm vermutlich auf Firmen wie Medisana. Auch in der Lungenfunktionsdiagnostik gibt es Wettbewerber. Dafür hat das Unternehmen im Bereich Temperaturmanagement eine dominante Rolle. Selbst die amerikanischen Elitesoldaten nutzen die Wärmedecken von Geratherm. Dem Vernehmen nach könnte sich mit den US-Militärs sogar ein attraktiver neuer Deal auftun – und zwar mit kühlenden Spezialdecken. Momentan nicht ganz so rund scheint es allerdings in Brasilien zu laufen, weil die Zahlungen stocken. „Wir liefern derzeit nichts aus", sagt Frank. Die Aktionäre beunruhigt das noch nicht. Nach gut zwei Stunden schloss Aufsichtsratschef Rudolf Bröcker die HV. Sämtliche Tagesordnungspunkte wurden mit 100 Prozent oder knapp darunter beschlossen. Und die Helligkeit des Raumes im Hessischen Hof war zu diesem Zeitpunkt sowieso kein Thema mehr.

Geratherm Medical
Kurs: 3,26
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Geratherm Medical | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
549562 | DE0005495626 | AG | 17,64 Mio € | 03.07.2000 | Halten |
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2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | ||
Sales1 | 19,85 | 27,47 | 23,94 | 25,85 | 20,96 | 13,98 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 2,35 | 4,35 | 2,31 | 3,55 | 4,27 | 3,33 | 0,00 | |
EBITDA-margin %3 | 11,84 | 15,84 | 9,65 | 13,73 | 20,37 | 23,82 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 1,05 | 3,04 | 0,59 | 2,07 | 2,55 | 1,47 | 0,00 | |
EBIT-margin %5 | 5,29 | 11,07 | 2,46 | 8,01 | 12,17 | 10,52 | 0,00 | |
Net profit1 | 0,29 | 1,90 | 0,33 | 1,08 | 1,67 | 0,65 | 0,00 | |
Net-margin %6 | 1,46 | 6,92 | 1,38 | 4,18 | 7,97 | 4,65 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 1,54 | 3,92 | 0,92 | 2,79 | 1,47 | 1,87 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,11 | 0,41 | 0,02 | 0,19 | 0,21 | 0,12 | 0,18 | |
Dividend per share8 | 0,25 | 0,40 | 0,12 | 0,15 | 0,10 | 0,10 | 0,10 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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Aktien mit hoher Dividendenrendite führen oft ein Doppelleben. So gefragt sie in den Wochen vor der Ausschüttung auch sind, nach der Hauptversammlung und der damit verbundenen Auszahlung der Gewinnbeteiligung machen viele Anleger erst einmal Kasse. Die Folge sind Kursrückgänge, die häufig weit über den Dividendenabschlag hinausgehen. Für clevere Investoren sind das mitunter prima Einstiegsgelegenheiten. Ein perfektes Beispiel dafür ist der Anteilschein von Cenit. Hauptgeschäft des IT-Unternehmens sind Softwarelösungen für die digitale Produktentwicklung oder die Simulation von Fertigungsprozessen. Dabei arbeiten die Stuttgarter unter anderem eng mit dem französischen Visualisierungskonzern Dassault Systèmes zusammen – aber auch eigene Software kommt zum Einsatz. Trotz des stattlichen Wettbewerbs gelang Cenit im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von knapp vier Prozent auf 123,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von 8,3 auf 9,3 Mio. Euro. Für das laufende Jahr stellt Vorstandssprecher Kurt Bengel ein Erlösplus von drei Prozent sowie einen EBIT-Zuwachs von fünf Prozent in Aussicht. Die Bilanz ist piekfein: Finanzschulden sind Fehlanzeige, knapp 56 Prozent der Bilanzsumme entfallen auf das Eigenkapital.
Im Auftaktviertel 2015 kam Cenit auf eine Erlösverbesserung von 2,1 Prozent. Das EBIT kletterte um 10,6 Prozent auf 2,4 Mio. Euro. „Die Zahlen zum ersten Quartal ändern nichts Grundsätzliches an unseren Schätzungen, aber sie stärken unser Vertrauen darin, dass die bisherigen Prognosen des Vorstands für das Gesamtjahr übertroffen werden", betonen die Analysten von Edison Research aus London. Tipp von boersengefluester.de: Die aktuellen Studien von Edison können Sie direkt von unserer Homepage kostenlos herunterladen. Sie finden die entsprechende Box in der rechten Seitenleiste auf der Startseite. Oder einfach HIER klicken, um an die Studie zu Cenit zu kommen. Zwar ist es gegenwärtig noch zu früh, um über die nächste Dividende zu spekulieren. Bei Cenit haben die Investoren aber eine vergleichsweise hohe Planungssicherheit. Für die kommenden zwei Jahre hat das Management bereits jetzt eine Sockeldividende von 0,50 Euro pro Anteilschein angekündigt. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 16,42 Euro ist eine Rendite von rund drei Prozent damit die Untergrenze. Für 2014 gab es on top eine Gewinnbeteiligung von 0,40 Euro – insgesamt also 0,90 Euro je Aktie. Ob die Schwaben die Gesamtausschüttung im kommenden Jahr genauso dimensionieren werden, lässt sich momentan schwer abschätzen. Hier gehen auch die Meinungen der Analysten auseinander. Aber selbst im unteren Szenario hat der Small Cap eine charmante Rendite.
Die Marktkapitalisierung von knapp 137,5 Mio. Euro entspricht etwa dem 13,5-fachen des für 2015 erwarteten EBIT. Das sieht nicht gerade nach Schnäppchen aus. Die Einschätzung relativiert sich allerdings, wenn Investoren die mehr als 40 Mio. Euro Bankguthaben mit ins Kalkül ziehen. Dann kommt Cenit auf ein EBIT-Multiple von rund 9,5 – was bereits deutlich ansprechender aussieht. Verglichen mit dem Topkurs bei knapp 18,50 Euro im Mai 2015 gibt es die Cenit-Aktie derzeit mit einem Discount von mehr als elf Prozent. Die Experten von Hauck & Aufhäuser siedeln den fairen Wert für den Small Cap bei 18 Euro an. Demnach hätte der Titel noch ein Potenzial von knapp zehn Prozent. Zugegeben: Vor Begeisterung in die Luft springen werden die meisten Anleger deswegen nicht. Doch für eher konservative Small-Cap-Investoren bietet der Titel eine solide Partie. Die Kombination aus attraktiver Dividende, viel Cash und keinen Bankschulden ist schließlich nicht ganz verkehrt. Boersengefluester.de rät daher konsequent zum Kauf. Unternehmen wie Cenit gefallen uns einfach.

Cenit
Kurs: 9,12
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Cenit | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
540710 | DE0005407100 | AG | 76,31 Mio € | 06.05.1998 | Halten |
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2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 | ||
Sales1 | 171,71 | 147,24 | 146,07 | 162,15 | 184,72 | 207,33 | 232,00 | |
EBITDA1,2 | 15,24 | 9,59 | 11,27 | 11,94 | 16,41 | 17,26 | 16,70 | |
EBITDA-margin %3 | 8,88 | 6,51 | 7,72 | 7,36 | 8,88 | 8,33 | 7,20 | |
EBIT1,4 | 9,20 | 3,63 | 6,23 | 6,31 | 9,22 | 7,38 | 7,10 | |
EBIT-margin %5 | 5,36 | 2,47 | 4,27 | 3,89 | 4,99 | 3,56 | 3,06 | |
Net profit1 | 6,96 | 2,92 | 4,35 | 6,61 | 4,99 | -1,57 | -1,70 | |
Net-margin %6 | 4,05 | 1,98 | 2,98 | 4,08 | 2,70 | -0,76 | -0,73 | |
Cashflow1,7 | 11,68 | 12,28 | 8,24 | 11,49 | 5,33 | 10,34 | 11,00 | |
Earnings per share8 | 0,82 | 0,28 | 0,51 | 0,75 | 0,54 | -0,23 | -0,24 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,47 | 0,75 | 0,50 | 0,04 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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Nach den zuletzt eher national geprägten Schritten bewegt sich die FinTech Group nun auf europäischem Terrain und geht eine Kooperation mit der seit April 2014 an der Londoner Börse gelisteten SafeCharge International Group ein. SafeCharge hat sich auf den elektronischen Zahlungsverkehr, etwa für E-Commerce-Händler, spezialisiert. Das System von SafeCharge unterstützt alle gängigen Zahlungsarten – von PayPal über TrustPay bis hin zur Kreditkartenzahlung. „Das Ziel der Kooperation ist, den Kunden von SafeCharge unter anderem umfassende Banking-Leistungen, mobile Zahlungsmöglichkeiten und Debit-Karten anzubieten", heißt es. „Dank unserer technologischen Expertise und Vollbanklizenz können wir es SafeCharge ermöglichen, schnell das europäische Geschäft mit umfassenden Banking-Innovationen für ihre Privat- und Firmenkunden auszubauen", sagt FinTech-CEO Frank Niehage. SafeCharge gilt mit dem IPO als forscher Player. Erst kürzlich hatte Vorstand David Avgi in einem Interview mit Reuters betont, dass er auf der Suche nach geeigneten Übernahmekandidaten ist. Dabei schloss er auch Größenordnungen von mehr als 100 Mio. Dollar nicht aus. Gemessen daran ist das Engagement bei der FinTech Group mit gut 10 Mio. Euro relativ überschaubar, wenn auch nicht ganz klein. Unterlegt wird die Kooperation mit einer Beteiligung von rund fünf Prozent. Dafür werden 810.000 neue – mit jeweils 12,45 Euro bewertete – Aktien ausgegeben, so dass sich die Gesamtzahl auf gut 16,20 Millionen Stück erhöht. Zum Vergleich: Bei der jüngsten Kapitalerhöhung Ende 2014 platzierte die FinTech Group rund 1,4 Millionen Aktien zu je 9,35 Euro bei institutionellen Investoren. Wichtig: Die jetzt ausgegebenen Anteilscheine sind mit einer Mindesthaltefrist (Lock-up-Periode) von zwölf Monaten versehen.
Bezogen auf den aktuellen FinTech-Kurs von 14 Euro kommen die Frankfurter künftig auf eine Kapitalisierung von knapp 227 Mio. Euro. Zur Einordnung: SafeCharge wird an der Londoner Alternativbörse AIM mit umgerechnet rund 614 Mio. Euro bewertet – bei Erlösen von zuletzt rund 70 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von knapp 22,5 Mio. Euro. FinTech-Vorstand Niehage kalkuliert für die eigene Gruppe dagegen mit einem 2015er-EBITDA von bis zu 20 Mio. Euro. Schon allein vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum die AIM perspektivisch auch eine potenzielle Börsenheimat für die aus Flatex, CeFDex, Aktionärsbank sowie einem 51-Prozent-Anteil an XCOM (biw bank) bestehende FinTech Group ist. Dass sich aber auch auf dem heimischen Kurszettel eine ansprechende Dynamik entfalten kann, zeigt sich derzeit: Seit Anfang April hat die Notiz der FinTech Group um rund 40 Prozent zugelegt.
Boersengefluester.de hat diese Entwicklung regelmäßig kommentiert. Die Kooperation mit SafeCharge sehen wir grundsätzlich positiv, auch wenn sich momentan noch keine validen Rückschlüsse auf die geschäftlichen Auswirkungen ableiten lassen. Letztlich könnte sie aber ein wichtiger Mosaikstein sein, um die internationale Expansion voranzutreiben. Dabei setzt Niehage vor allem auf den Neuerwerb XCOM: „Unsere Tochter XCOM ist eine der führenden Technologieanbieter für Banken und Finanzinstitute und die zur XCOM Gruppe gehörende biw Bank ist der Outsourcing- und White-Label-Partner der Wahl vieler deutscher Banken sowie Start-Ups im Fintech-Bereich." Risikobereite Investoren setzen also weiter darauf, dass der Aufwärtstrend bei der FinTech Group anhält. Vor allem das Thema Mobile Payment hat viele Facetten: Die biw bank hat bereits vor zwei Jahren ihr System "kesh" präsentiert. Aus dem heimischen Spezialwertesegment versucht außerdem die Münchner Firma UMT United Mobility Technology mit ihrer Lösung iPAYst über eine Kooperation mit dem Bonus-Systemspezialisten Payback Fuß zu fassen. Zudem soll – so ist zu hören – schon sehr bald ein weiterer Anbieter aus dem Sektor ein Listing in Frankfurt starten. Bekanntestes Unternehmen aus dem Sektor ist hierzulande aber natürlich WireCard. Losgelöst davon: Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel von 17 Euro für die Aktie der FinTech Group bestätigt. Dabei räumen sie ein, dass ihre Prognosen möglicherweise sogar um 10 bis 20 Prozent zu niedrig sind. Schätzungen und Kursziel befinden sich daher „under revision".
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Ob das noch gesund ist? Innerhalb von gerade einmal vier Monaten ist der – sonst eher träge – Aktienkurs von Maternus-Kliniken nun um mehr als 250 Prozent in die Höhe geschossen und hat sich mit Karacho aus dem Penny-Stock-Terrain verabschiedet. Mittlerweile kommt der Betreiber von Seniorenwohnheimen, Pflegeeinrichtungen und Rehakliniken auf eine Marktkapitalisierung von 27 Mio. Euro. Für ein Unternehmen mit einem Umsatz von zuletzt 122 Mio. Euro sieht das zwar eher bescheiden aus. Doch die Berliner steckten eine halbe Ewigkeit in den roten Zahlen, haben ein negatives Eigenkapital und schieben einen gewaltigen Schuldenberg vor sich her. Zusätzlich hat Maternus eine äußerst bewegte Vergangenheit, die börsentechnisch allerdings wieder ganz aktuell ist. Großaktionär von Maternus-Kliniken war lange Zeit nämlich die heute als Gewerbeimmobiliengesellschaft revitalisierte WCM.
In den Jahren 2004 und 2005, als es mal wieder eng wurde, hat Maternus etliche Pflegeimmobilien an das über WCM verbundene Unternehmen YMOS verkauft und anschließend zurück gepachtet. YMOS („You Must Observe Security") war ehemals ein börsennotierter Automobilzulieferer, der zum Immobilienspezialisten umfunktioniert wurde. Für die Transaktionen mit Maternus ließen sich die Finanzjongleure von WCM raffinierte Lösungen einfallen – und zwar über stille Beteiligungen. Wirtschaftlich sollte der Kaufpreis erst bei einem Verkauf an einen externen Investor erfolgen. Doch über WCM zog bereits der Sturm auf. Um Maternus vor dem geplanten Verkauf noch möglichst hübsch zu machen, gab es zwar eine Kapitalerhöhung durch Umwandlung von Darlehen in Eigenkapital. Doch letztlich war es für WCM zu spät. Im November 2006 musste die Beteiligungsgesellschaft Insolvenz anmelden. Neuer Großaktionär von Maternus und YMOS wurde die Cura Kurkliniken, Seniorenwohn- und Pflegeheime. Lange Zeit spekulierten die Börsianer darüber, ob Cura womöglich mit in den Börsenmantel von Maternus schlüpfen wolle. Passiert ist in dieser Richtung bislang aber nichts. Aber das kann ja noch kommen: Immerhin ist im 2014er-Geschäftsbericht davon die Rede, dass „überflüssige Doppelstrukturen" abgebaut werden sollen. Diese Aussage bezieht sich zwar nicht explizit auf das Listing, doch die Fantasie der Börsianer ist zumindest entfacht.
Treiber auf Maternus-Seite ist das im Herbst 2014 neu formierte Vorstandsduo um Michael Thanheiser und Thorsten Mohr. Den größten bilanziellen Effekt steuerte bislang die Auflösung der stillen Beteiligungen, in der die verkauften Pflegeimmobilien gebündelt waren, durch die seit Jahren in Insolvenz befindliche YMOS bei. Die Entscheidung sorgte für einen außerordentlichen Ertrag von fast 30 Mio. Euro. Aber auch bereinigt um diesen Posten sieht es wieder besser aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) drehte im Vorjahr von minus 2,4 auf plus 3,9 Mio. Euro. Für 2015 hat der Maternus-Vorstand im jüngsten Zwischenbericht die bisherigen Prognosen bestätigt, wonach ein um Sonderaufwendungen bereinigtes EBIT zwischen 3,5 und 4,0 Mio. Euro zu erwarten sei. Keine Frage: Auch gemessen daran sieht die aktuelle Marktkapitalisierung ansprechend aus. Das Blatt wendet sich jedoch, sobald Investoren die Nettofinanzverbindlichkeiten von fast 90 Mio. Euro berücksichtigen. Dennoch scheint bei Maternus irgendwas im Busch zu sein. Grundlos steigt der Titel nicht so stark. Am 8. Juli 2015 findet die Hauptversammlung des Unternehmens in Bad Oeynhausen statt. Auf der Tagesordnung stehen zwar eher Standardpunkte wie die Entlastung des Vorstands sowie die Genehmigung für den Rückkauf eigener Aktien und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals. Möglicherweise gibt es aber doch Hinweise, dass Maternus und Cura auf dem Treffen enger zusammenrücken. Gegenwärtig hält Cura – direkt und indirekt – fast 82 Prozent der Stimmen. Die Spekulation ist jedenfalls längst eröffnet. Die Verwandtschaft zu WCM zeigt sich außerdem in der Besetzung des Aufsichtsrats. So gehören dem Maternus-Kontrollgremium unter anderem Karl Ehlerding (seines Zeichens „Mr. WCM") und Bernd Günther an, die beide auch bei WCM im Aufsichtsrat sitzen.
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Maternus-Kliniken
Kurs: 1,56
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
604400 | DE0006044001 | AG | 32,71 Mio € | 02.04.1997 |
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Kurz vor der Hauptversammlung am 10. Juni 2015 hat die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG erste Details zu der anstehenden Kapitalerhöhung verraten. Demnach soll die Maßnahme ein Volumen von bis zu 150 Mio. Euro haben. Als Startzeitpunkt nennt die Gesellschaft Ende Juni 2015. Altaktionäre erhalten ein Bezugsrecht. Begleitet wird die Maßnahme diesmal von der Berenberg Bank – die jüngste Kapitalerhöhung von Ende 2014 wurde noch in Kooperation mit der Baader Bank durchgeführt. Soweit die Ausgangslage, aber wie sind die Daten einzuordnen? Zunächst einmal übersteigt der geplante Umfang die Erwartungen von boersengefluester.de vergleichsweise deutlich. Das hängt aber wesentlich damit zusammen, dass WCM – parallel zu den Infos über die Kapitalerhöhung – auch noch über „im finalen Stadium" befindliche Kaufvertragsverhandlungen zum Erwerb einer Büroimmobilie in Frankfurt am Main berichtete. Der Kaufpreis für das Objekt soll sich auf immerhin rund 92 Mio. Euro belaufen. Sollte der Deal zustande kommen, würde sich der Marktwert des avisierten WCM-Portfolios auf rund 438 Mio. Euro erhöhen. Für ein gerade erst revitalisiertes Unternehmen legt WCM also ein beachtliches Tempo vor. Mittelfristig ist sogar eine Größenordnung von mehr als 1 Mrd. Euro für den Immobilienbestand geplant.
Gegenwärtig befinden sich knapp 33,8 Millionen WCM-Aktien im Umlauf. Der noch vorhandene Ermächtigungsrahmen für die Ausgabe junger Papiere beträgt stattliche 124,6 Millionen Stück. Hier kann das Unternehmen also aus dem Vollen schöpfen. Gegenwärtig kostet die WCM-Aktie 3,30 Euro. Bei einem unterstellten Abschlag von 15 Prozent auf den aktuellen Kurs könnte das auf einen Bezugspreis zwischen 2,70 und 2,90 Euro hinauslaufen. Entscheidend dafür ist, wie sich die Notiz in den kommenden Tagen entwickeln wird. Um bei diesem Niveau auf ein Volumen von 150 Mio. Euro zu kommen, wäre allerdings ein Bezugsverhältnis von mindestens 2:3 nötig. Das heißt: Zwei alte Aktien berechtigen dann zum Bezug von drei jungen Anteilscheinen. Bislang war boersengefluester.de davon ausgegangen, dass eine 1:1-Erhöhung ein realistisches Szenario sei. Die für die Bewertung von Immobilienaktien wichtige Kennzahl Loan To Value (LTV) – also das Verhältnis von Kreditfinanzierung zum Verkehrswert der Immobilien – will WCM nach der Kapitalerhöhung auf 55 bis 60 Prozent drücken. Perspektivisch will Vorstandschef Stavros Efremidis hier eine Relation von rund 50 Prozent erreichen. Zum Vergleich: Der Gewerbeimmobilienspezialist VIB Vermögen kommt derzeit auf ein LTV von knapp 54 Prozent. Die mit eher hohem Fremdkapitaleinsatz arbeitende SDAX-Gesellschaft DIC Asset hat zurzeit noch ein LTV von knapp 66 Prozent, will den Verschuldungsgrad aber auf weniger als 60 Prozent drücken. Vergleichsweise niedrig ist der Anteil der Darlehensfinanzierung dagegen bei Hamborner REIT. Hier erreicht die Kennzahl LTV gerade einmal 43 Prozent.
Summa summarum bewegt sich WCM mit der angekündigten Finanzierungsstruktur also etwa im Mittelfeld der Gewerbeimmobilien-Aktien. Das ist ein gutes Signal. Wir bleiben bei unserer positiven Einschätzung für die WCM-Aktie, auch wenn die Volatilität des Kurses in den kommenden Wochen beachtlich bleiben dürfte. Hier entsteht jedoch eine bemerkenswerte Immobiliengesellschaft mit vielen Facetten, die es so wohl kein zweites Mal in Deutschland geben wird. Risikobereite Investoren greifen weiter zu.
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WCM
Kurs: 1,92
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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WCM | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1X3X3 | DE000A1X3X33 | AG | 288,93 Mio € | 01.05.1905 | Halten |
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