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#Kapitalerhöhung
© boersengefluester.de | Redaktion
Nach der 111. Hauptversammlung am 17. Mai 2013 von Gildemeister war klar: Demnächst wird es den ersten MDAX-Titel mit japanisch klingendem Namen geben. Der Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister firmiert künftig unter DMG Mori Seiki AG – wobei DMG für Deckel Maho Gildemeister steht und Mori Seiki der Name des langjährigen Kooperationspartners aus der japanischen Hafenstadt Nagoya ist. Gildemeister-Vorstandschef Rüdiger Kapitza sprach in diesem Zusammenhang von „wichtigen Meilensteinen“ und „einer zentrale Säule der Unternehmensstrategie“. Ziel der beiden Partner ist es, das weltweite Vertriebs- und Service-Netzwerks zu stärken und die Produktion auszuweiten. Zudem sollen Synergien durch die Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Entwicklung gehoben werden.
Die Börsianer haben sich trotz der großen Worte zunächst einmal in Lauerstellung gebracht. In den vergangenen Wochen seit dem Aktionärstreffen hat sich die Notiz von Gildemeister kaum von der Stelle bewegt – aber auch an der Tokioter Börse ließ sich in der Zwischenzeit mit dem Anteilschein von Mori Seiko (JP3924800000) nicht wirklich Geld verdienen. Hintergrund der abwartenden Haltung waren vermutlich die umfangreichen Kapitalmaßnahmen, die mit der Umstrukturierung verbunden sind. Doch diese Kurssperre dürfte sich schon bald lösen. Anfang August hat zunächst Mori Seiki via Sachkapitalerhöhung rund 3,25 Millionen neue Gildemeister-Aktien zu einem Preis von 17,50 Euro gezeichnet. Bezahlt haben die Japaner in Form einer Beteiligung von 19 Prozent an ihrer US-Tochter in Davis sowie 44,1 Prozent an Magnescale aus dem japanischen Kanagawa. Die Sacheinlagen haben demnach einen Gegenwert von knapp 57 Mio. Euro. Vorteil der Transaktion: Gildemeister hat künftig Zugang zu der amerikanischen Fertigungsstätte für Werkzeugmaschinen sowie der attraktiven Magnescale-Vermessungstechnologie.
Ende August folgte dann die Barkapitalerhöhung, die sich an alle Aktionäre von Gildemeister richtete. Noch bis zum 12. September haben die Anleger die Möglichkeit, für je vier alte Papiere eine neue Gildemeister-Aktie zu 14,50 Euro zu kaufen. Insgesamt wird sich die Aktienzahl der Bielefelder durch diese Maßnahme um maximal 15.402.589 Stück auf bis zu 78.817.994 Anteilscheine erhöhen. Mori Seiki, derzeit noch mit etwa 24,19 Prozent bei Gildemeister engagiert, wird das Bezugsrecht voll ausüben. Laut Emissionsprospekt würde sich damit – zumindest theoretisch – zum 30. Juni 2013 ein Nettobuchwert des konsolidierten Vermögens von 13,63 Euro pro Aktie ergeben. Das entspricht etwa 80 Prozent des gegenwärtigen Kurses von 17 Euro. Reale Wertgegenstände und Aktienkurs bewegen sich bei Gildemeister also nicht weit voneinander entfernt. Andererseits ist das Unternehmen künftig mit rund 1,34 Mrd. Euro kapitalisiert, was etwa dem Wert von Firmen wie BayWa, Aareal Bank oder Gerresheimer entspricht. Zum Vergleich: Zum Zeitpunkt der Hauptversammlung betrug der Börsenwert von Gildemeister 1,06 Mrd. Euro.
Komplettiert wurde der Deal durch einen Ausbau des Engagements von Gildemeister bei Mori Seiki von 5,5 auf 9,6 Prozent. „Die Aufstockung unserer Anteile an Mori Seiki soll unsere erfolgreiche strategische Kooperation untermauern“, sagt Gildemeister-Chef Kapitza. Den Emissionserlös von immerhin rund 210 Mio. Euro aus der großen Kapitalerhöhung will Gildemeister zum in erster Linie für die Erschließung des russischen Markts verwenden. Darüber hinaus sollen bestehende Produktionswerke modernisiert werden. Die starke Fokussierung bei der Mittelverwendung auf den russischen Markt hat allerdings für Diskussionsstoff gesorgt, zumal Gildemeister bislang meist die gesamten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, China und Indien) als wichtige Wachstumsregion definiert hat.
Für das laufende Jahr hat Gildemeister zuletzt einen konstanten Umsatz von rund 2 Mrd. Euro und einen ebenfalls kaum veränderten Nettogewinn von rund 82 Mio. Euro in Aussicht gestellt. Bezogen auf die neue Aktienzahl entspricht das einem Ergebnis pro Anteilschein von 1,04 Euro. Vor Durchführung aller Maßnahmen hätte das Ergebnis je Aktie bei 1,36 Euro gelegen. Der Verwässerungseffekt durch die Kapitalerhöhung ist also nicht zu unterschätzen. Selbst auf Basis der 2014er-Prognose kommt die Gildemeister-Aktie derzeit auf ein nicht gerade super günstiges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 15. Andererseits bewegt sich Gildemeister damit immer noch leicht unterhalb des KGV von Hermle aus dem schwäbischen Gosheim. Rückenwind könnte der Aktienkurs aber von anderer Seite bekommen, denn vom 16. bis 21. September 2013 findet in Hannover EMO statt. Die Leitmesse für Werkzeugmaschinen dürfte das Interesse der Investoren auf die Branche lenken, zudem erhofft sich Gildemeister von dem Branchentreffen zusätzliche Geschäftsimpulse. Immerhin ist Gildemeister zusammen mit Mori Seiki der größte Aussteller.
Die Analysten der Deutschen Bank haben Gildemeister nach der Kapitalerhöhung von "Halten" auf "Kaufen" heraufgestuft und das Kursziel von 14 auf 20 Euro angehoben. Demnach hätte die noch ein Potenzial von rund 17 Prozent. Das klingt nicht übermäßig attraktiv. Anderseits müssen Kursziele auch nicht immer 30 Prozent und mehr vom aktuellen Kurs entfernt sein. Positiv ist auf jeden Fall zu werten, dass die umfangreichen Kapitalmaßnahmen in Kürze abgeschlossen sind und somit zumindest ein Unsicherheitsfaktor wegfällt. Und an den Namen DMG Mori Seiki AG werden sich die Investoren beim Blick auf die MDAX-Kursliste wohl bald auch gewöhnen. Vielleicht gibt es ja sogar einen Japan-Kick im MDAX. Wenngleich: Noch ist es nicht soweit. Zunächst gilt es die Eintragung ins Handelsregister abzuwarten.
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DMG Mori
Kurs: 45,40
DMG Mori
Kurs: 45,40
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DMG Mori | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
587800 | DE0005878003 | AG | 3.578,34 Mio € | 1950 | Halten |
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Wie eine Steilvorlage für den Großaktionär Endress+Hauser sieht die von Analytik Jena angekündigte Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:3 aus. Zu einem Bezugspreis von 12,50 Euro sollen rund 1,9 Millionen neue Aktien platziert werden. Der Emissionserlös würde sich damit auf rund 23,5 Mio. Euro belaufen. Das Angebot richtet sich ausschließlich an bestehende Aktionäre. Hintergrund: Ende Juni hatte der Messgerätehersteller Endress+Hauser durch den Kauf des Anteils von Mitgründer und Vorstandsvize Jens Adomat sein Engagement bei Analytik Jena auf mehr als 22 Prozent ausgebaut. Die Schweizer bezeichneten ihr Investment als „strategische Beteiligung“, kündigten aber an, in den kommenden Monaten weitere Aktien von Analytik Jena zu erwerben. An der Börse galt das Medizintechnikunternehmen fortan als Übernahmekandidat „mit Ansage“. Seit dem hat sich die Notiz bei gut 13,50 Euro eingependelt. Angesichts der ursprünglichen Erwartungen ist die Konsolidierung ein wenig enttäuschend. Andererseits ist zu berücksichtigen, dass der Laborausrüster Ende Juli eine Gewinnwarnung für das Geschäftsjahr 2012/13 verschickte. Statt eines operativen Ergebnisses von „über 6 Mio. Euro“, senkte der Vorstand die Messlatte für den erwarteten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf eine Spanne zwischen 4,5 bis 5,0 Mio. Euro.
Vor diesem Hintergrund mag sich mach Privatanleger fragen, ob er tatsächlich an der Kapitalmaßnahme von Analytik Jena teilnehmen soll. Schließlich wird das Unternehmen schon jetzt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von deutlich über 20 gehandelt. Und hier schließt sich der Kreis: Über die Ruesch Holding hat der Großaktionär Endress+Hauser die Kapitalmaßnahme garantiert. „Daher geht die Analytik Jena davon aus, dass die Kapitalerhöhung in voller Höhe durchgeführt wird“, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Einziges Hintertürchen ist die Freigabe der Transaktion durch das Bundeskartellamt. Mit dem Geld will Analytik Jena die Bilanz stärken und den Wachstumskurs forcieren.
Interessant wird nun, wie groß die Bereitschaft der restlichen Anleger für die Teilnahme an der Kapitalerhöhung ist. Im Fokus steht insbesondere der Laborgerätehersteller Verder. Der Niederländer Andries Verder wollte vor einigen Jahren schon einmal seinen Einfluss bei Analytik Jena erhöhen, schmetterte mit seinem Ansinnen aber ab. Zurzeit hält die Verder B.V. 15,52 Prozent an dem Unternehmen aus Jena. Der Streubesitz beträgt 30,55 Prozent. Eine Zielgröße für ihre Wunschbeteiligungshöhe an Analytik Jena hatte Endress+Hauser bislang nicht genannt. Sollte – was extrem unwahrscheinlich ist – niemand an der Kapitalerhöhung teilnehmen, könnte sich ihr Einfluss von derzeit 22,33 Prozent theoretisch bis auf knapp 42 Prozent erhöhen. In diesem Fall wäre die weitere Übernahmefantasie wohl erst einmal raus aus Analytik Jena.
Letztlich können Privatanleger nur hoffen, dass die Kapitalmaßnahme rege angenommen wird und Endress+Hauser über die Börse zukaufen muss, um seine Beteiligungsquote zu erhöhen. Anleger, die in dem Titel noch nicht übergewichtet sind, sollten nach Auffassung von boersengefluester.de an der Kapitalerhöhung teilnehmen. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist nach wie vor recht attraktiv, trotz der relativ hohen Bewertung.
Foto: Analytik Jena AG
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Analytik Jena
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
521350 | DE0005213508 | 0,00 Mio € | 03.07.2000 | Halten |
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[sws_grey_box box_size="585"]Manchmal wird an der Börse offenbar doch zum Einstieg geklingelt. Bei Formycon erklang das Signal im August 2012 in Form einer Personalentscheidung. Zu dem Zeitpunkt gab die damals noch unter dem Namen Nanohale firmierende Gesellschaft den Eintritt von Carsten Brockmeyer in den wissenschaftlichen Beirat bekannt. Zugegeben: Eine für die meisten Börsianer damals kaum einschätzbare Personalie. In den Folgemonaten wurde das Geschäftsmodell der zu dem Zeitpunkt noch in Dortmund ansässigen Firma jedoch vollständig umgedreht. Die bislang verfolgte Strategie zur Entwicklung einer nanotechbasierten Trägertechnologie für Medikamente erwies sich als eine Nummer zu groß für das Unternehmen – das spiegelte auch der Aktienkurs von Nanohale wider. Die Notiz des Small Caps befand sich seit dem Börsenstart Ende 2010 zu rund 9 Euro unter Dauerdruck und sackte im Tief bis auf deutlich unter 2 Euro. Daher entstand unter Brockmeyer die Idee, das Geschäft auf die Entwicklung von Biosimilars zu fokussieren. Im vierten Quartal 2012 begannen dann die Vorbereitungen für das erste Nachahmerprodukt eines biotechnologischen Medikaments. Ziel war die Auslizenzierung in den Jahren 2015/16 an einen großen Pharmakonzern. Neben dem Engagement des seit April 2013 auch als Vorstandschef von Formycon agierenden Brockmeyer, war die zum 1. Oktober 2012 erfolgte Übernahme der Assets der SCIL Technology die zweite wesentliche Weichenstellung für Formycon. Im Frühjahr 2013 folgten zwei Kapitalerhöhungen, die Formycon – mit einem Mittelzufluss von insgesamt 8 Mio. Euro – auf eine gesundere finanzielle Basis stellten. Seit dem bewegt sich die Notiz des Small Caps steil bergauf und nähert sich dem Ausgangsniveau der früheren Nanohale. Der Börsenwert beträgt mittlerweile 58 Mio. Euro. Die Zahlen von Formycon sind typisch für ein forschendes Unternehmen aus dem Bereich Biotechnologie: Kaum Erlöse, dafür hohe Verluste. Vergleichbar ist auch das Risikoprofil. Sollte die Entwicklung der zwei geplanten Biosimilars fehlschlagen, droht annähernd ein Totalverlust. Der Titel eignet sich also nur für extrem risikobereite und erfahrene Anleger. Klappt das Projekt hingegen, dürfte der Anteilschein sich in ganz andere Kursregionen vortasten. Wichtig zu wissen: Noch im laufenden Jahr will der Vorstand eine größere Kapitalerhöhung durchziehen. Auch das könnte den Kurs kurzfristig unter Druck setzen. Wer all diese Unwägbarkeiten nicht scheut, findet in Formycon jedoch einen super interessanten Small Cap.[/sws_grey_box]
Boersengefluester.de sprach mit Vorstandschef Carsten Brockmeyer und Finanzvorstand Nicolas Combé über die Entwicklung des neuen Geschäftsmodells, den Markt für Biosimilars, das Wettbewerbsumfeld, den künftigen Kapitalbedarf – und natürlich den Aktienkurs.
Formycon arbeitet an der Entwicklung von zwei Biosimilars. Was genau darf sich ein Anleger darunter vorstellen?
Carsten Brockmeyer: Biosimilars sind vergleichbar mit Generika – also Nachahmerprodukten von Originalpräparaten, die ihren Patentschutz verloren haben. Nur geht es bei uns um Biopharmazeutika – also um wesentlich komplexere und auch teurere Medikamente, die mit Hilfe lebender Zellen hergestellt wurden. Typische Anwendungsbereiche sind etwa Krebserkrankungen. Wichtig: Biosimilars haben ähnliche Wirkstoffe wie das Originalpräparat, sie sind aber nicht vollkommen identisch. Daher auch der Name „Similar“.
Manch Investor kennt Formycon vielleicht noch unter dem Vorgängernamen Nanohale. Wie viel Nanohale steckt noch in Formycon?
Nicolas Combé: Außer meiner Person eigentlich nichts. Nanohale hatte sich zum Ziel gesetzt, eine nanotechbasierte Trägertechnologie für biotechnologische Arzneimittel. zu entwickeln. Durch die Übernahme der Entwicklungsinfrastruktur am Standort München hat sich für uns die Opportunität ergeben in den stark wachsenden Markt der Biosimilars einzusteigen. Die „Drug-Delivery-Technologie“ der früheren Nanohale wird nicht mehr weiter verfolgt.
Im Jahr 2011 haben Sie die Vermögenswerte der SCIL Technology GmbH übernommen. Was ist das für ein Unternehmen?
Combé: SCIL Technology wurde 1999 von einer der früheren Familienbesitzern von Boehringer Mannheim gegründet. Das Unternehmen hat damals unter anderem Projekte von Boehringer Mannheim übernommen und war in der Weiterentwicklung von Wirkstoffen bis hin zur klinischen Phase III erfolgreich. 2008 hat SCIL Technology etwa einen Produktportfolio an Medtronic auslizensiert. 2011 gab es einen großen Deal mit Sanofi. Nach dem Tod des Gründers hat die Eigentümerfamilie sich entschlossen, sich aus dem Geschäft zurück zu ziehen. Und da kamen wir als Nanohale ins Spiel. Unser Ansatz war damals, auch weiterhin eigene Produkte zu entwickeln – und zwar im Bereich Biosimilars –, da wir bei SCIL die Kompetenz im Bereich Analytik und Produktentwicklung vorgefunden haben. Zudem gab es den Servicebereich, den wir auch aktuell noch weiter betreiben. Ursprünglich gab es sogar die Idee, sich ganz auf den Servicebereich zu konzentrieren.
Das hat sich dann aber mit dem Eintritt von Carsten Brockmeyer im Sommer 2012 in die damalige Nanohale geändert.
Combé: Ja, Herr Brockmeyer war lange Zeit als Geschäftsführer bei Hexal Biotech tätig und verfügt über exzellente Kenntnisse im Bereich Biosimilars. Mit ihm haben wir die neue Strategie für unser Unternehmen ausgearbeitet.
Wie sieht diese Strategie nun konkret aus?
Brockmeyer: Biosimilars sind das spannendste Gebiet in der Pharmazie heutzutage. Nachdem die ersten Patente für biopharmazeutische Arzneimittel mittlerweile abgelaufen sind, entsteht hier ein riesengroßer Markt. Meine Vorstellung war es, innerhalb eines überschaubaren Zeitraums von zwei bis drei Jahren Produkte zu entwickeln, die wir dann an große Pharmakonzerne oder Generikahersteller auslizensieren können. Dabei wollten wir keine Ein-Produkt-Strategie fahren, sondern haben uns auf die Entwicklung von zunächst zwei Biosimilars festgelegt. Innerhalb dieser relativ kurzen Entwicklungszeit können wir sehr signifikante Projektwerte generieren, die sowohl für das Unternehmen als auch für die Investoren sehr attraktiv sind. Mittelfristiges Ziel ist das Produktportfolio um weitere Entwicklungskandidaten zu erweitern.
Entscheidend ist in Ihren Augen also der Startzeitpunkt bei Entwicklung?
Brockmeyer: Ja. Zunächst einmal geht es darum, überhaupt ein Molekül auszuwählen, bei dem man sicher sein kann, dass dessen Umsatz auch in den kommenden fünf bis acht Jahren noch steigen wird. Nur dann hat man auch genügend zeitlichen Vorlauf, um ein Produkt überhaupt entwickeln zu können. Jetzt wollen wir das aber nicht aus eigener Kraft – also mit dem Geld aus den jüngsten Kapitalerhöhungen – komplett durchfinanzieren, sondern suchen uns bereits in einer relativ frühen Phase der klinischen Entwicklung strategische Partner oder Lizenznehmer. Sobald wir zeigen können, dass einer unserer Biosimilar-Kandidaten analytisch sehr vergleichbar mit dem Originalprodukt ist und auch die Verteilung im Körper gegeben ist – hier spricht man von Bioäquivalenz – ist in unseren Augen, bereits der beste Zeitpunkt für eine Auslizensierung gekommen.
In der Regel dauert die erste Phase der Entwicklung zwei bis 2,5 Jahre. Wo befinden Sie sich aktuell mit ihren beiden Produkten auf der Zeitachse?
Combé: Natürlich gab es bereits vorbereitende Maßnahmen, aber der echte Startschuss fiel erst mit der Umsetzung der Kapitalmaßnahmen im Frühjahr 2013. Das heißt: Wir sind jetzt circa sechs Monate mit dem ersten Projekt unterwegs und seit etwa drei Monaten mit der Entwicklung des zweiten Biosimilars beschäftigt.
Noch wollen Sie nicht verraten, für welche Originalpräparate Sie Biosimilars entwickeln. Dennoch: Hängen die beiden Projekte zusammen oder handelt es sich um komplette andere Anwendungsgebiete?
Brockmeyer: Es sind voneinander unabhängige Indikationen. Wir suchen unsere Originalmedikamente in erster Linie nach Umsatzzahlen und Patentablauf aus.
Sie haben durch die beiden jüngsten Kapitalerhöhungen rund 8 Mio. Euro eingenommen. Wie weit kommen Sie damit?
Combé: Wir haben gesagt, dass wir bis Ende 2015 – also wenn die Phase I für den ersten Wirkstoff abgeschlossen ist – über einen Betrag von 20 Mio. Euro reden. Die 8 Mio. Euro waren also ein erster Schritt, aber wir werden sicher noch eine zweite Runde machen. Es fehlen noch rund 12 Mio. Euro.
Wollen Sie das in mehreren kleinen Tranchen einsammeln oder wie ist hier der Plan?
Combé: Aufgrund der großen Nachfrage im Rahmen der ersten Kapitalrunde ist geplant, dass wir noch eine große Kapitalerhöhung machen. Unsere wesentlichen Aktionäre sind drei Family Offices, die bei der nächsten Runde auch mitziehen werden. Zudem machen wir regelmäßig Roadshows, zuletzt waren wir etwa in London unterwegs. Vorsehen ist, dass wir die große Kapitalerhöhung noch im laufenden Jahr umsetzen. Das gibt uns mehr Sicherheit bei der Entwicklung der Produkte.
Wer sind Ihre wesentlichen Wettbewerber?
Brockmeyer: Zurzeit ist es so, dass Biosimilars nur von den wichtigen Generikaherstellern, Pharmakonzernen und Biotechs entwickelt werden. Aber diese Unternehmen können auch nicht alles selbst machen. Die Anzahl der Produkte, die in den kommenden zehn bis 20 Jahren Biosimliar-fähig wird, bewegt sich im zweistelligen Bereich. Die großen Marktplayer fokussieren sich jetzt einmal auf die Produkte, die zwischen 2015 und 2020 ihren Patentschutz verlieren. Wir hingegen arbeiten bereits an Molekülen, bei denen der Patentschutz erst nach 2020 abläuft. Wir sind also vorn dran. Und wer jetzt noch nicht an den Molekülen arbeitet, mit denen wir uns jetzt beschäftigen, ist bereits zu spät. Das heißt: Wir haben den entscheidenden Vorsprung.
Generika von klassischen Medikamenten sind in der Regel deutlich preisgünstiger als das Originalpräparat und ersetzen es daher ziemlich stark. Wie sieht es in dieser Beziehung bei Biosimilars aus?
Brockmeyer: Das ist eine sehr wichtige Frage. Wir haben in meiner Funktion bei Hexal die ersten Biosimilars 2006, 2007 und 2009 auf den Markt gebracht, und die Industrie musste erst lernen, wie man solche Produkte vermarktet – das geschieht nämlich nicht in erster Linie über den Preis. Im Gegensatz zu den Generika entscheidet sehr stark der Arzt und nicht die Krankenkasse, welches Produkt er einsetzt. Die Akzeptanz von Biosimilars in Deutschland und England ist aber sehr gut. Mittlerweile haben die Produkte, die wir damals entwickelt haben, schon bis zu 75 Prozent Marktanteil. In südlichen Ländern hingegen, wo auch Generika nicht so stark verordnet werden, liegen die Quoten deutlich darunter. Aber auch dort wird der finanzielle Druck auf das Gesundheitssystem so stark werden, dass diese Länder sich anpassen müssen.
Und wie sieht es nun bei der Preisen aus?
Brockmeyer: Nach dem Patentablauf reduzieren die Hersteller der Originalpräparate die Preise in der Regel um zehn bis 20 Prozent. Die Biosimilar-Anbieter liegen mit ihren Produkten dann noch mal um rund 20 bis 25 Prozent darunter, so dass sich ein Rückgang gegenüber dem ursprünglichen Originalpreis von bis zu knapp 50 Prozent ergeben kann. Bei klassischen Generika ist die Spanne deutlich größer. Aber nicht nur das: Auch die Substitutionsrate ist hier viel größer als bei biotechnologisch hergestellten Medikamenten.
Auf welche regionalen Märkte zielt Formycon ab?
Combé: Wir orientieren uns zunächst an den hochregulierten Märkten wie Europa und Nordamerika. Aber auch Kanada, Japan und Australien gehören in diese Kategorie. Hier sind auch die Anforderungen an die Biosimilars besonders groß.
Seit Ende Mai hat sich der Aktienkurs von 3,45 Euro auf in der Spitze knapp 8 Euro mehr als verdoppelt. Zurzeit beträgt der Börsenwert rund 58 Mio. Euro. Was war passiert, dass die Investoren so umgeschwenkt sind?
Combé: Die Vorbereitungen für die beiden Kapitalerhöhungen begannen im Prinzip bereits im vergangenen Herbst. Angesprochen wurden hier aber nur wenige Investoren. Der erste Auftritt, wo wie uns einer größeren Gruppe von Anlegern vorgestellt haben, war die Frühjahrskonferenz der Deutschen Börse Anfang Mai 2013. Seit dem haben wir regelmäßig Roadshows durchgeführt. Grundsätzlich ist es aber wohl so, dass Biosimilars vom Kapitalmarkt zunehmend intensiver wahrgenommen werden. Innerhalb der Pharmabranche sind sie ja schon viel länger ein großes Thema.
Bei den Medikamenten werden meist potenzielle Milliardenmärkte adressiert. Welche Erlöse erwarten Sie denn für Formycon aus den beiden Projekten?
Combé: Wir orientieren uns dabei an den Referenzdeals, die bereits gelaufen sind. Und die liegen zwischen 150 und 750 Mio. Dollar. Nun sind wir nicht so vermessen zu sagen, dass wir von 750 Mio. Dollar ausgehen, aber diese Spanne gibt schon eine Orientierung für die Bewertung der einzelnen Projekte. Wichtig: Hierbei handelt es sich aber nicht um Einmalzahlungen, sondern die Summe setzt sich aus Einstands-, Meilensteinzahlungen und Umsatzbeteiligungen zusammen.
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Formycon
Kurs: 51,30
Formycon
Kurs: 51,30
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So schnell kann es gehen. Nach exakt einem halben Jahr ist die neue Herrlichkeit bei der Alno-Aktie schon wieder Geschichte, und der Kurs steht kurz davor, wieder in den Penny-Stock-Bereich abzutauchen. Dabei schoss die Notiz zu Jahresbeginn von genau diesem Niveau in der Spitze bis auf 1,60 Euro in die Höhe. Befeuert wurde die Rally von der Aussicht auf die finanzielle Genesung des chronisch defizitären Küchenherstellers. So verstand es der zunächst als Investor fungierende und seit April 2011 an der Vorstandsspitze von Alno stehende Schweizer Max Müller, die Bilanzen aufzuräumen und den Blick nach vorn zu ermöglichen. „Ende 2011 waren die Banken nicht mehr bereit, neue Kredite zu gewähren. Im Grunde gehörte der gesamte Konzern den Banken“, verriet Alno-Finanzchefin Ipek Demirtas auf der Frühjahrskonferenz der Deutschen Börse. Ein Rettungspaket wurde geschnürt. Ende 2012 einigten sich alle Beteiligten auf eine Kapitalerhöhung um Volumen von mehr als 46 Mio. Euro, bei der auch Großaktionär Whirlpool mitzog. Der Preis für die jungen Aktien: 1,05 Euro. Anschließend löste Alno die Bankverbindlichkeiten ab, zudem verzichteten die Konsortialinstitute auf einen Teil ihrer Forderungen. Die Gesellschaft aus Pfullendorf in der Nähe vom Bodensee war plötzlich schuldenfrei.
Damit nicht genug. Ende April emittierte Alno zusätzlich eine Mittelstands-Anleihe (WKN: A1R1BR) mit fünf Jahren Laufzeit und einem Kupon von 8,5 Prozent im Volumen von 45 Mio. Euro. Ein Drittel des Volumens sicherte allein der Schweizer Großaktionär Swiss Entrepreneur zu. Die Börsianer waren überzeugt von der Story. Der Bond ging weg wie geschnitten Brot. Mit dem Geld sollte die Expansion mit hochwertigen Küchen in Auslandsmärkte wie China, Amerika und Russland forciert werden. „Hier sind die Margen deutlich höher“, sagt Müller. Mitte Mai meldete Alno, dass im ersten Quartal 2013 bei um rund 15 Prozent rückläufigen Erlösen ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) herausgesprungen sei. Das Umsatzminus war dabei dem Heimatmarkt geschuldet. Im Ausland legten die Erlös um neun Prozent auf 34 Mio. Euro zu. Die Erlösschmelze in Deutschland scheint aber nicht nur konjunkturelle Gründe zu haben, sondern auch eine strategische Komponente zu besitzen. Immerhin betonte Firmenlenker Müller in Frankfurt: „Wir verkaufen nur noch Küchen, mit denen wir auch Geld verdienen.“ Ganz ohne Makel war der Jahresauftakt dennoch nicht, denn die Ordereingänge blieben hinter den Erwartungen zurück.
Als hinreichende Erklärung für den Kursrutsch zurück auf das 1-Euro-Niveau dient das schlechter als gedacht gefüllte Auftragsbuch wohl kaum. Die grundsätzlichen Ziele hat Alno bislang nicht in Frage gestellt. Und auch auf der Hauptversammlung Ende Juni betonte Müller: „Wir sind auf Kurs.“ Einen Teil des Rutsches führt die Investorenszene darauf zurück, dass etliche Stücke aus der Kapitalerhöhung von Ende 2012 wohl in schwache Hände geflossen sind und relativ schnell wieder den Weg zurück auf den Markt gefunden haben. Ungelöst ist auch das Problem der zu geringen Auslastung des Stammwerks in Pfullendorf und der Produktionsstätte in Enger in der Nähe von Herford. Ziel des Alno-Managements war, Markenrechte und die Vertriebsmannschaften von Küchenherstellern zu übernehmen, die Fertigung dann aber nach Pfullendorf zu verlagern. Laut Gerüchten sollen insbesondere Schweizer Küchenhersteller hierfür in Frage kommen, weil Alno als einer der wenigen Anbieter in der Lage ist, die dortigen Norm-Größen zu erfüllen. Noch warten die Anleger aber auf erste Vollzugsmeldungen. Dabei schienen einiges Projekte bereits recht konkret gewesen zu sein.
Für enorme Verunsicherung bei den Investoren sorgte Mitte Mai die überraschende Demission von COO und Hoffnungsträger Elmar Duffner. Dabei sollte der frühere Poggenpohl-Geschäftsführer im Sommer eigentlich den Vorstandsvorsitz von Max Müller beerben. Offiziell hieß es, dass Duffner das Unternehmen auf eignen Wunsch verlassen wolle, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Wirklich schlüssig klingt der Sinneswandel kurz vor der Stabübergabe nicht. Kolportiert wird, dass Müller offenbar doch an seinem Amt festhalten wollte und Duffner, der gleichzeig auch Präsident des VDM Verband der deutschen Möbelindustrie ist, daher die Rücktrittsoption aus seinem Vertrag gezogen hat. Unumstritten ist aber auch Müller nicht, der Schweizer ist zwar ein charismatischer Typ. Sein Engagement bei Alno hat er sich bislang aber auch fürstlich belohnen lassen. Zu allem Überfluss gab es Ende Juni noch eine Aktienumplatzierung des Schweizer Investors Christoph Dietsche, der einen Teil seiner Stücke an seine Frau übertragen hat. Dadurch hat sich sein Anteil von 8,14 Prozent auf 4,87 Prozent verringert. „Herr Dietsche mit seiner SE Swiss Entrepreneur AG und seine Familie bleiben selbstverständlich weiterhin ein wichtiger strategischer Investor für die Alno AG“, betont der Küchenhersteller.
Auf der Habenseite kann Alno dagegen die Fortschritte in China verbuchen. So sollen die eher hochwertigen Küchen der Tochter Wellmann im Reich der Mitte künftig in eigenen Studios verkauft werden. Für 2013 sind etwa 20 Läden geplant. Bis 2015 soll die Zahl auf 100 Flagship-Stores steigen. Der Umsatz soll dann im zweistelligen Millionenbereich liegen. „Das ist das bisher größte Geschäft für Alno in China und ein extrem wichtiger Baustein unserer Expansionsstrategie“, sagt Alno-Chef Müller. Noch ist Alno aber sehr auf den Heimatmarkt fokussiert. Die Exportquote schwankt seit Jahren um gut 28 Prozent. Fast 85 Prozent der Ausfuhren entfielen dabei auf Europa. Potenzial ist also vorhanden. Als langfristiges Ziel hat der Vorstand eine Exportquote von 40 Prozent ausgerufen.
Auch für Aktionäre dienlich, ist ein Blick auf die Entwicklung des Anleihenkurses von Alno. Schließlich ist er eine Art Seismograph für die erwartete Zahlungsfähigkeit des Küchenherstellers. Dramatisch sind die Signale noch nicht, doch der kontinuierliche Rückgang auf zuletzt 94 Prozent ist zumindest eine Warnung. Im Tief notierte der Bond sogar bei 92,4 Prozent. Auch wenn es an ganz konkreten Negativmeldungen mangelt, im grünen Bereich scheint bei Alno keinesfalls alles zu sein. Da wird die Bewertung der Aktie beinahe zum Glücksspiel. Der Börsenwert beträgt momentan 73,5 Mio. Euro. Gemessen am 2012er-Umsatz von 446 Mio. Euro scheint das mickrig. Doch Vorschusslorbeeren hat Alno nicht wirklich verdient. Dafür war die Historie einfach zu schlecht. Und der Weg in die schwarzen Zahlen ist noch nicht gesichert. Der Weg zu höheren Kursen kann nur über fundamentale Fortschritte gehen. Die nächste Gelegenheit die Investoren zu überzeugen, hat der Vorstand am 30. August. Dann stehen die Halbjahreszahlen an. Schon jetzt auf eine positive Überraschung zu spekulieren, bietet sich aber nicht wirklich an. Dafür ist das Chance-Risiko-Verhältnis nicht ausgewogen genug. Sollte die Notiz gar unter die 1-Euro-Marke abtauchen, dürften weitere Anleger die Reißleine ziehen. Alno schwankt momentan zwischen sexy Turnaround-Story und nerviger Never-Ending-Umstrukturierungs-Story. Die Aktie gehört per saldo nur auf die Beobachtungsliste.
Foto: Alno AG...
Alno
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778840 | DE0007788408 | AG | 7,26 Mio € | 27.07.1995 | Verkaufen (Insolvenz) |
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Am 3. Juli feiert die Aktie von Lotto24 (WKN: LTT024) ihren ersten Börsengeburtstag. Für Investoren war die Abspaltung von der Muttergesellschaft Tipp24 (WKN: 784714) bislang ein super Geschäft. Für jeden Anteilschein an dem SDAX-Unternehmen bekamen die Investoren vor einem Jahr ein Lotto24-Papier in ihr Depot eingebucht. Um aus dem Spin-off eine finanziell vernünftig ausgestattete Firma zu formen, haben die Investoren von Tipp24 damals eine Kapitalerhöhung von Lotto24 zum Preis von 2,50 Euro pro Aktie gezeichnet. Der Plan ging auf: Die Lotto24-Aktie startete mit einem Kurs von 3,00 Euro auf dem Parkett. Mittlerweile kostet der Titel 5,25 Euro und bringt es auf einen Börsenwert von immerhin 73 Mio. Euro. Zum Vergleich: Tipp24 hat eine Marktkapitalisierung von 353 Mio. Euro. Ein Drittel der Lotto24-Anteile hält Oliver Jaster, der bei Tipp24 im Aufsichtsrat sitzt und geschäftsführender Gesellschafter bei der Günther Gruppe ist. Die Hamburger Holding ist unter anderem stark im Lotteriegeschäft verwurzelt. 33 Prozent der Lotto24-Aktien befinden sich im Streubesitz. Tipp24 hält keine Stücke mehr.
Diese Entflechtung war Teil des Konzepts, schließlich stand die Liberalisierung des heimischen Lottomarkts auf der politischen Agenda. Das Ziel von Petra von Strombeck, der Lotto24-Vorstandsvorsitzenden: „Wir wollen der führende Vermittler von Lotterieprodukten über das Internet in Deutschland werden.“ Die seit vielen Jahren schwelenden Rechtsstreitigkeiten von Tipp24 mit diversen staatlichen Instanzen hinsichtlich des Online-Lotterievermittlungsgeschäfts schienen vor diesem Hintergrund für einen Neustart wenig förderlich zu sein. Daher folgte die klare Trennung: Lotto24 fokussiert sich auf die Vermittlung staatlicher Lotterien in Deutschland. Die im SDAX beheimatete Tipp24 setzt hingegen auf den Ausbau des Auslandsgeschäfts mit Internetdienstleistungen für Lotterieveranstalter.
Bislang hatte das Management Fortune: Im September 2012 erhielt Lotto24 die bundesweite Erlaubnis für den Vertrieb staatlicher Lotterien im Internet. Ausgenommen waren damals nur Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Das nördliche Bundesland spielt aber ohnehin eine Sonderrolle, denn dort hatte Lotto 24 bereits im Februar 2012 das Geschäft wieder aufgenommen. Zudem gibt es bundesweit einige Sonderpunkte zum Jugendschutz oder beispielsweise die – für Lotto24 herausfordernde – Regionalisierungspflicht zu beachten. So müssen die Tippscheine in dem Bundesland abgeben werden, in dem die Spieler wohnen. Auch gab es zunächst auch ein Verbot für bundesweite Werbung zu dem Onlineangebot von Lotto24. Seit März 2013 ist diese Einschränkung aber aufgehoben. Für Lotto24 ist das ein zweiter Startschuss, denn aufgrund der fehlenden Werbepower entwickelten sich die Geschäfte bislang eher zaghaft. Das Transaktionsvolumen von knapp 1,1 Mio. Euro bedeutete 2012 „echte“ Umsatzerlöse von nur 93.000 Euro. Angesichts der hohen Anfangsausgaben stand unterm Strich ein Verlust von annähernd 3,1 Mio. Euro zu Buche.
Das Geschäftsmodell von Lotto24 unterscheidet sich dabei komplett von dem der Veranstalter. Die Hamburger vermitteln lediglich die Lotterieprodukte und erhalten dafür von den Landeslotteriegesellschaften eine Provision. Ein Veranstalterrisiko, etwa in Form von sehr hohen Gewinnausschüttungen, trägt Lotto24 nicht. Unter dem Webauftritt www.lotto24.de bietet das Unternehmen die klassischen Spielformen 6aus49, EuroJackpot, Glücksspirale und weitere Lotterien wie NKL und SKL an. Im ersten Quartal 2013 stieg die Zahl der registrierten Kunden von 30.000 zum Jahresende 2012 auf 44.000. Bei Erlösen von knapp 0,2 Mio. Euro fiel jedoch noch immer ein Verlust von rund 0,9 Mio. Euro an. „Mit der Entwicklung im ersten Quartal 2013 sind wir – insbesondere aufgrund der Klärung der regulatorischen Voraussetzungen – zufrieden, auch wenn sie wirtschaftlich betrachtet noch stark vom Geschäftsaufbau geprägt war“, sagt Firmenlenkerin von Strombeck. Ziel ist es nun, die Anzahl der Kunden weiter zu erhöhen.
Die Masse allein macht es aber auch nicht. Wichtig ist, möglichst aktive Tipper in der Kundendatei zu haben. Positive Effekte erwartet sich Lotto24 dabei von der jüngsten Preiserhöhung beim Lotto. So kostet ein Kästchen beim Lotto seit Anfang Mai 1 Euro – und nicht mehr 75 Cent. Dafür gibt es eine neue Gewinnklasse, die bisherige Zusatzzahl wurde abgeschafft. Insgesamt sollen die Gewinnchancen für die Tippgemeinschaft nun lukrativer sein. „Wir gehen davon aus, dass die Lotterieumsätze aufgrund der Liberalisierung des Marktes sowie der geplanten Preiserhöhung beim Produkt Lotto 6aus49 insgesamt steigen werden“, betont von Strombeck im jüngsten Zwischenbericht.
Mit konkreten Prognosen zu Umsatz und Ergebnis hält sich die Managerin zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch zurück. Angesichts der hohen Werbeaufwendungen und der momentan überschaubaren Umsatzerlöse ist für 2013 und 2014 mit Verlustabschlüssen zu rechnen. Möglicherweise lassen sich genauere Tendenzen bereits zur Vorlage des Halbjahresberichts am 6. August herauslesen. Ohnehin dürften die Aktionäre auf der einen Tag später stattfindenden Hauptversammlung genau diese Punkte interessieren. Schon jetzt stellt das Unternehmen seine Anteilseigner auf eine Werbeoffensive ein, die im zweiten Quartal zu einem „signifikanten Finanzmittelverbrauch“ führen wird. Zurzeit belaufen sich die Bankguthaben und sonstige Vermögenswerte auf 9,66 Mio. Euro. Zudem verweist Lotto24 zur Finanzierung des Wachstum auf das Genehmigte Kapital von zurzeit bis zu 3,54 Mio. Euro. Mit anderen Worten: Auf mittlere Sicht dürfte das Unternehmen eine Kapitalerhöhung durchführen. Angesichts der positiven Kursentwicklung vermutlich nicht die schlechteste Option. Bleibt abzuwarten, wie der Markt eine solche Maßnahme dann tatsächlich aufnimmt.
Fest steht: Ein Jahr nach dem Börsenstart geht es für Lotto24 nun richtig los. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind geregelt, nun wird die Marketingmaschinerie angeworfen. Ob sich Lotto24 das erhofft große Stück vom Kuchen abschneiden kann, lässt sich derzeit noch nicht wirklich seriös abschätzen. Die Voraussetzungen sind jedoch gegeben. Der Titel eignet sich trotzdem nur für spekulative Investoren. Nach dem rasanten Kursanstieg von Mitte April konsolidiert der Small Cap zurzeit ein wenig, großartig an Terrain büßt er dabei aber nicht ein. Es scheint also nur eine Frage der Zeit, wann das bisherige Hoch von 5,40 Euro genommen wird. Die Analysten von M.M. Warburg geben derzeit ein Kursziel von 8 Euro aus. Die Berenberg Bank veranschlagt das Potenzial sogar bis auf 12 Euro. Dann käme die Gesellschaft auf einen Börsenwert von 168 Mio. Euro. Zurzeit kostet das Papier 5,25 Euro. Anleger, die vor einem Jahr zum ersten Kurs eingestiegen sind, liegen also bereits um 75 Prozent vorn. Ein Volltreffer also: Im selben Zeitraum hat sich die Aktie von Tipp24 nämlich nur um 15 Prozent verteuert.
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Am 11. Juli 2013 geht es für Hanseyachts (WKN: A0KF6M) ums Überleben. Auf dem diesmal in München stattfindenden außerordentlichen Aktionärstreffen will der Vorstand des Bootsbauers einen zweiten Versuch unternehmen, um die dringend benötigten Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. Konkret geht es um eine Kombination aus Kapitalherabsetzung und anschließender Wiederaufstockung um bis zu knapp 5.000.000 neuer Anteilscheine. Einen ähnlichen Plan hatte das Management bereits im Dezember 2012 in Greifswald vor den Aktionären präsentiert. Doch das Oberlandesgericht Rostock gab den Anfechtungsklagen einzelner Anteilseigner Mitte Mai und statt und erklärte die Beschlüsse der Hauptversammlung an der Ostsee für unwirksam. In der Tat nahm das damalige Aktionärstreffen einen seltsamen Verlauf. Ursprünglicher Plan war es, eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 4:3 mit anschließender -erhöhung um bis 4,725 Millionen neuer Aktien durchzuführen. Für je zehn alte Anteilscheine sollten Anleger Bezugsrechte für neun neue Papiere erhalten.
Die vorgeschaltete Herabsetzung diente dabei in erster Linie dem Ziel, den Aktienkurs sicher über die für eine Kapitalerhöhung gesetzlich vorgeschriebene Mindestgröße von 1 Euro zu hieven. Damals kostete der Anteilschein der Aurelius-Tochter weniger als 3 Euro und der Vorstand hatte die Befürchtung, dass die Notiz bis zur Hauptversammlung womöglich krass an Wert verlieren könne. Schließlich wies Hanse Yachts parallel auf einen drohenden Liquiditätsengpass hin. Zwar sackte die Notiz in den Folgewochen tatsächlich bis auf rund 2 Euro. Dennoch: Ob der für Aktionäre stets bittere Vorgang des Kapitalschnitts tatsächlich notwendig war, ist zumindest zweifelhaft. Und trotzdem nahm die Hauptversammlung im Dezember – vermutlich auch wegen der geringen Präsenz – einen kaum für möglichen gehaltenen Verlauf, denn auf Vorschlag eines einzelnen Aktionärs wurde das Verhältnis für den Kapitalschnitt von 4:3 auf 100:1 ausgeweitet. Für viele Kleinaktionäre wäre diese Relation nahezu einer Enteignung gleichgekommen. Kein Wunder, dass einzelne Investoren gegen diesen Beschluss Klage einreichten und Mitte Mai vor dem Oberlandesgericht Rostock Recht bekamen. Soweit die Vorgeschichte – nun geht es am 11. Juli in eine neue Runde.
Der Versammlungsort wurde dabei bewusst nach München verlegt, schließlich hat der Großaktionär Aurelius (WKN: A0JK2A) hier seinen Firmensitz. Die Beteiligungsgesellschaft war im September 2011 mit gut 70 Prozent bei dem Segelbootspezialisten eingestiegen. Der Großteil der Stücke stammte dabei von dem vorigen Vorstandschef Michael Schmidt – einem Segelfreak, der mit seinen eigenwilligen Führungsmethoden aber auch für ein gewisses Chaos bei Hanse Yachts sorgte. Daher galt die Allianz Aurelius/Hanse Yachts ursprünglich auch als aussichtsreiche Verbindung. Seit dem hat Aurelius das komplette Management ausgetauscht, sitzt prominent im Aufsichtsrat und hat die Greifwalder in das Aurelius-Netzwerk eingespannt. Der wirtschaftliche Erfolg ließ bislang freilich zu wünschen übrig. Das Unternehmen agierte bis zuletzt in der Verlustzone – obwohl die Sanierungsexperten von Aurelius kaum einen Stein auf dem anderen gelassen haben. „Die gesamte Marktnachfrage nach Segelyachten ist nach wie vor auf einem geringen Niveau“, beschreibt der Hanse-Vorstand das grundlegende Problem.
Immerhin: Für das im Juni zu Ende gehende Geschäftsjahr 2012/13 rechnet das Management mit einem im Vergleich zum Vorjahr „deutlich besserem Ergebnis“ – bei allerdings niedrigeren als ursprünglich gedachten Umsatzerlösen. In den Erläuterungen zur anstehenden Hauptversammlung heißt es: „Der Vorstand ist der Auffassung, dass der Turnaround aufgrund nahezu geschafft ist.“ Für Entwarnung ist es angesichts des enormen Finanzbedarfs beim Bootsbau allerdings noch zu früh. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Liquidität gegen Ende dieses Sommers auf ein gefährliches Maß abschmelzen wird, wenn nicht durch die Kapitalmaßnahmen gegengesteuert wird“, sagt der Vorstand.
An der Börse macht sich derweil Optimismus breit. Vom Ende Dezember erreichten Tief bei 1,85 Euro hat sich Kurs von Hanseyachts (WKN: A0KF6M) wieder bis über die Marke von 3 Euro zurückgekämpft. Angesichts dieses Niveaus stellt sich erneut die Frage, ob die Kapitalherabsetzung im Verhältnis 10:1 zwingend notwendig ist. Eigentliche Sanierungsleistung ist allerdings die anschließende Kapitalerhöhung im Umfang von bis zu knapp 5 Mio. Euro. „Damit kann die Gesellschaft ihre Zukunft gestalten und die aufgrund der Saisonalität des Geschäfts sonst etwa drohende Verknappung ihrer Liquiditätsausstattung, die gegebenenfalls sogar den Bestand des Unternehmens in Frage stellen könnte, abwenden“, betont der Vorstand. Sein Fazit: „Gegenwärtig gibt es keine sachgerechte Alternative zu dem vorgeschlagenen Sanierungskonzept.“
Die Hauptversammlung am 11. Juli 2013 verspricht also Hochspannung. Sollte das Sanierungskonzept in einem für alle Beteiligten sinnvollen Umfang durchgehen, könnte das für die Aktie zu einem Befreiungsschlag werden. Wirklich teuer ist der Titel nämlich nicht. Der gesamte Börsenwert beträgt zurzeit 21,5 Mio. Euro. Vor fünf Jahren wog Hanse Yachts noch fast 83 Mio. Euro....
HanseYachts
Kurs: 1,36
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Noch Anfang 2010 zählte die YOC-Aktie zu den angesagtesten Small Caps überhaupt auf dem heimischen Kurszettel. Verglichen mit den Preisen, die in Übersee für die Entwickler von mobilen Webapplikationen bezahlt wurden, galt das Berliner Unternehmen geradezu als Schnäppchen – und das bei einer Marktkapitalisierung von damals fast 70 Mio. Euro. Drei Jahre später steht YOC mit dem Rücken zur Wand. Die kurzfristigen Schulden türmten sich Ende 2012 auf bedrohliche 20 Mio. Euro. „Die Liquiditätssituation ist angespannt“, heißt es unverblümt im jüngsten Geschäftsbericht. An der Börse ist YOC (WKN: 593273) nur noch 14 Mio. Euro wert. Vor wenigen Wochen musste Neuvorstand Dirk Freytag eingestehen, dass die Verluste mehr als die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt haben.
Die bereits Ende Juli 2012 eingeleiteten Gespräche zum Verkauf des Bereichs Mobile Technology – er stand zuletzt für etwa 37 Prozent der Konzernerlöse von knapp 35 Mio. Euro – sind immer noch ohne zählbares Ergebnis. In dieser Sparte implementiert und wartet das Unternehmen mobile Internetportale. Nach offizieller Lesart führt das YOC-Management weiterhin intensive Gespräche. Zum genauen Stand der Dinge gibt es aber keine konkrete Info. Klar ist: Die frühzeitige Ankündigung, sich von dem Bereich trennen zu wollen, entpuppt sich nicht gerade als strategischer Vorteil. Letztlich arbeitet die Zeit hier gegen die Berliner. Konzentrieren will sich YOC künftig auf den Geschäftsbereich Media, sprich der Vermarktung von mobilen Internetseiten von Verlagshäusern und Portalbetreibern. Der Smartphone-Boom mit der damit einhergehenden Verlagerung von Werbebudgets soll die Geschäfte antreiben. Noch hinkt YOC dem Markttempo allerdings hinterher.
Wenn sich die Anteilseigner nun am 6. Juni im Berliner Veranstaltungszentrum Urania zur Hauptversammlung (HV) treffen, geht es sprichwörtlich um die Wurst. Zwei kleinere Kapitalerhöhungen haben in den vergangenen Wochen zwar bereits rund 3 Mio. Euro in die Kassen gespült. Doch das reicht nicht, um YOC wieder flott zu machen. Punkt 6 der Tagesordnung zur HV sieht daher eine Kapitalerhöhung um bis zu zwei Millionen Anteilscheine vor. „Das ist eine Option", sagt Firmenboss Freytag im Gespräch mit boersengefluester.de, ohne Details zu verraten. Vor dem Hintergrund des aktuellen Kurses könnte die Gesellschaft mit solch einer Maßnahme maximal zwischen 8 und 9 Mio. Euro einspielen. Das Volumen kommt nicht von ungefähr. Stets hatte das Management durchblicken lassen, dass die Kaufpreisvorstellungen für den Bereich Mobile Technology nicht unterhalb des Buchwerts liegen. Laut dem 2012er-Abschlussbericht betragen die Nettovermögenswerte für den zum Verkauf gestellten Geschäftsbereich rund 9,8 Mio. Euro. Eine solche Größenordnung sollte wohl ausreichen, um die Liquidität von YOC über 2013 hinaus zu decken.
Nur spekulieren lässt sich derzeit darüber, welchen Verlauf die Hauptversammlung nehmen wird. Den Streubesitz gibt YOC offiziell mit rund 71 Prozent an. Hierin enthalten ist auch der Anteil des im September 2012 geschassten Dirk Kraus. Nach letzten Mitteilungen hielt der ehemalige Vorstandschef knapp unter 20 Prozent an YOC - allerdings gab es zwischenzeitlich ja einige Eigenkapitalmaßnahmen. Gegenüber boersengefluester.de signalisiert Kraus, dass er an der geplanten Kapitalerhöhung vermutlich teilnehmen wird: „Mir liegt viel daran, dass sich die Firma positiv entwickelt. Wenn dazu eine erneute Stärkung des Eigenkapitals nötig ist, dann ist es eben so. Da verschließe ich mich nicht.“ Schwer einzuschätzen sind in diesem Zusammenhang Gerüchte, wonach es den YOC-Gründer womöglich selbst zurück an die Schaltzentrale bei YOC zieht. Die Hauptversammlung wäre zwar ein perfekter Zeitpunkt für einen solchen Showdown. Fraglich ist aber, ob Kraus dafür die nötige Stimmrechtspower aufbringen kann. Spekuliert wird in diesem Zusammenhang über das ehemalige Aktienpaket von Michael Schwetje. Der frühere Onvista-Vorstand war seinerzeit mit gut 22 Prozent Großaktionär bei YOC, hat seine Stücke mittlerweile aber verkauft – angeblich an einen Münchner Investor. Eine Allianz mit Kraus wäre in so einer Konstellation zumindest denkbar. Andererseits betont Kraus gegenüber boersengefluester.de: „Wichtig ist, dass Ruhe einkehrt und sich die Firma auf das operative Geschäft konzentrieren kann.“
Interessant ist in dieser Gemengelage auch ein anderer Player. Nach Informationen von boersengefluester.de zählt nämlich die Beteiligungsgesellschaft bmp Media Investors (WKN: 33420) wieder zum Aktionärskreis von YOC. Der Venture Capitalist hatte sich Anfang 2001 mit 20 Prozent an YOC beteiligt und im Zuge des YOC-Börsengangs im Jahr 2006 den Ausstieg gesucht. Seit 2011 fokussiert sich die ebenfalls in Berlin beheimatete Gesellschaft auf den Bereich Medien & Marketing Services. YOC passt also genau ins Beuteschema. Zudem weiß bmp-Vorstandschef Oliver Borrmann bestens bei YOC Bescheid – schließlich sitzt er dort im Aufsichtsrat. Pikant: Zur Hauptversammlung am 6. Juni liegt ein Gegenantrag des Aktionärs Bernhard Heiss vor, der neben der Abberufung des stellvertretenden Aufsichtsratschefs Peter Zühlsdorff auch die Demission von Oliver Borrmann fordert. Als Ersatz schlägt der Rechtsanwalt sich selbst und den Medienberater Ludwig Prinz zu Salm-Salm vor. Unabhängig davon: Eine Veränderung wird es bei der Zusammensetzung des Kontrollgremiums wohl auf jeden Fall geben, denn der Vorsitzende Gerd Schmitz-Morkramer hat sein Amt zum Ablauf der HV niedergelegt. Als Nachfolger steht der Hamburger Personalberater Harald R. Fortmann zur Wahl.
Sollte YOC den eingeschlagenen Sanierungskurs fortsetzen können, dürften die Aktionäre dennoch vermutlich erst ab 2015 mit schwarzen Zahlen auf Gesamtjahresbasis kalkulieren. Die Bewertung der YOC-Aktie ist also nicht ganz einfach. Das Segment Media stand 2012 für einen Umsatz von 21,7 Mio. Euro. Im Vergleich dazu mutet die aktuelle Kapitalisierung von 14 Mio. Euro allerdings sehr bescheiden an. Das ist allerdings auch kein Wunder, denn YOC steht vor der Entscheidung: Hop oder top. Immerhin scheint die Bilanz nach den außerplanmäßigen Abschreibungen von 5,7 Mio. Euro nun sauber zu sein. „Wir haben klar Schiff gemacht und alle notwendigen Wertanpassungen vorgenommen“, sagt Freytag. Und auch aus Investorenkreisen ist zu hören, dass der neue Chef bislang einen super Job gemacht habe. Dennoch: Das Papier eignet sich nur für extrem risikobereite Anleger, selbst wenn sich die Notiz zuletzt im Bereich um 5 Euro stabilisiert hat. Auch sollte der Depotanteil mit Bedacht gewählt werden. Zwar hat der Titel locker das Potenzial für eine Kursverdopplung, aber auch ein Totalverlust ist nicht ausgeschlossen. Viel hängt von der kommenden Hauptversammlung und dem Erfolg der anstehenden Kapitalmaßnahme ab....
YOC
Kurs: 15,30
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[sws_grey_box box_size="585"]Lange Zeit galt die Aktie von Heliocentris als Hoffnungswert in der Small-Cap-Szene. Doch nun scheint der Spezialist für dezentrale Energieversorgung sein industrielles Geschäft tatsächlich in die gewünschten Bahnen lenken zu können. Das zeigen etliche Großaufträge aus dem Telekomsektor. Zudem ist das Dauerthema Finanzierung mit der Ende März platzierten Kapitalerhöhung über knapp 11 Mio. Euro bis zum Erreichen der Gewinnschwelle ad acta gelegt. Besserung zeichnet sich auch im zuletzt ein wenig vernachlässigten Geschäftsbereich mit Schulungsmaterial zu Wasserstoff- und Solartechnik für Lehreinrichtungen. Auf dem gegenwärtigen Kursniveau von 7,20 Euro bringt es das Unternehmen auf einen Börsenwert von 62 Mio. Euro. Damit ist zwar schon eine Menge Zukunftsfantasie eingepreist. Die 2012er-Erlöse betrugen schließlich nur 7,7 Mio. Euro. Wenn die ambitionierten Planungen von Heliocentris eintreten, wächst das Unternehmen allerdings auch in eine völlig neue Größenordnung. Und solche Geschichten mögen Börsianer nun mal. Die Analysten von Close Brothers Seydler geben derzeit ein Kursziel von 8 Euro für die Heliocentris-Aktie (WKN: A1MMHE) aus. Montega Research aus Hamburg siedelt den fairen Wert gar erst bei 10 Euro an. Boersengefluester.de sprach mit Heliocentris-Finanzvorstand András Gosztonyi über das gestiegene Interesse an der Aktie, die weiteren Geschäftsaussichten und die Rolle des langjährigen Großaktionärs bmp.[/sws_grey_box]...
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