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#Hans-Joachim Watzke
© boersengefluester.de | Redaktion
Hans-Joachim "Aki" Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, ist kein Mann für den diplomatischen Dienst. Vielleicht hat er eine höhere Karriere in der CDU allein aus diesem Grund nicht angestrebt. Er mag klare Worte und würde man ihn nach der aktuellen Lage beim HSV fragen, dann bekäme man vermutlich die Antwort : "Die haben jetzt immerhin einen richtig guten Trainer." Denn Mirko Slomka schätzt er sehr, bezeichnete ihn im Interview mit uns vor einiger Zeit als Glücksfall für die von ihm mittelmäßig geliebten Hannoveraner und deren Chef Martin Kind. Traditionsvereine wie Kaiserslautern oder Köln gehören für Watzke in die Bundesliga. Bei den Hoffenheims dieser Welt kann jeder zwischen den Zeilen lesen oder im Gespräch hören, dass er mittelprächtigen Spaß hat, wenn er diese in der Bundesligatabelle findet – diplomatisch ausgedrückt.
In dieser Woche geht es für den BVB in der Champions League um viel, der BVB will ins Viertelfinale und weiterziehen. Rückzug ist dagegen das Stichwort, wenn es um die Börse geht. Im aktuellen Interview mit der FAZ äußert sich Watzke nämlich unzufrieden mit der Bewertung seines Vereins und zwischen den Zeilen klingen Alternativen durch.
Mehr als 1 Milliarde Euro für die Bayern – und nur 230 Millionen beim BVB?
Zum Hintergrund: Bayern München gelang es jüngst, an die Allianz eine weitere Beteiligung in Höhe von mehr als hundert Millionen Euro zu veräußern. Präzise gesagt stieg der Versicherungskonzern Allianz mit 110 Millionen Euro beim FC Bayern ein. Der Konzern erwarb 8,33 Prozent der Anteile und wird somit der dritte große Teilhaber der FC Bayern AG – nach Adidas und Audi. Alle drei Konzerne werden künftig 8,33 Prozent am Rekordmeister halten. Die 110 Millionen Euro sollen komplett in die Finanzierung des Stadions fließen. Damit ist der FC Bayern, wie auch Watzke betont, mehr als eine Milliarde Euro wert.
Der BVB dagegen wird an der Börse mit 239 Millionen Euro, Stand 25.2, bewertet. In etwa entspricht dies dem Wert, den der Finanzinvestor KKR jüngst Hertha BSC zubilligte. Watzke argumentiert, dass allein der Spielerkader einen Wert von mehr als 300 Millionen aufweist, dazu das Stadion mit 200 Millionen zu Buche schlägt, abgesehen von anderen Einnahme- und Bewertungsquellen. Auch angesichts des Nachwuchses muss sich Dortmund wohl nicht verstecken und könnte in den kommenden Jahren vermutlich weitere Transfererlöse im hohen zweistelligen Bereich erlösen.
Diskrepanz beheben
So erläutert Watzke auf die Frage, ob ein Börsenabschied denkbar wäre, dass dies eine totale Diskrepanz sei und "wir darüber nachdenken müssen, wie wir diese Diskrepanz aufheben könnten". Spielraum für Spekulationen lässt dieser Satz allemal, denn Watzke formuliert jene finanzentscheidenden Antworten stets mit Bedacht, so impulsiv er mitunter im "realen" Fußballgeschäft agiert. Für ihn ist ebenfalls die Wahl eines strategischen Partners eine Option, Watzke verweist auch hier aber darauf, dass dies mit "unserer Aktionärsstruktur" nicht so einfach sei wie beim Konkurrenten aus München.
Sportlich geht es also nach dem Spiel in Hamburg für den BVB darum, die Saison noch "rund" zu gestalten. Ein Einzug ins DFB-Pokalfinale, das Viertelfinale in der Champions-League und Platz 2 oder 3 in der Liga würden nahe der roten Erde sicher die meisten zufriedenstellen. So oder so – die Spekulationen in Sache Aktie dürften nun immer wieder aufflammen. Übrigens hat die Niederlage in Hamburg die BVB-Aktie keinesfalls belastet - sie strebt bei 3,90 Euro Richtung Jahreshoch und träfe danach auf Widerstand bei rund 5 Euro, dort notierte sie zuletzt im Jahr 2002. Damals standen im Kader die Herren Lehmann, Kohler, Wörns, Reuter, Ricken und Amoroso. Der Trainer, Matthias Sammer, Sportdirektor bei … na Sie wissen schon….
Foto: Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA
[sws_blue_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research[/sws_blue_box]...
Borussia Dortmund
Kurs: 3,12
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Borussia Dortmund | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
549309 | DE0005493092 | GmbH & Co. KGaA | 343,88 Mio € | 30.10.2000 | Kaufen |
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Wenn die Quartalssaison vorbei ist und Kursimpulse von Firmenseite ausbleiben, liefert ein Blick in die Datenbank interessante Anlageideen. Zu diesem Zweck hat boersengefluester.de das zurzeit 617 Aktien umfassende Aktienpaket DataSelect einem umfangreichen Ausleseverfahren unterzogen. Abgefragt wurden Bilanzgrößen, Aktienkennzahlen und Performancedaten. Übrig geblieben sind am Ende drei Unternehmen, von denen wir vorher selbst kaum geglaubt hätten, dass ausgerechnet diese Papiere alle Hürden meistern werden.
Zunächst einmal mussten alle Unternehmen weichen, der Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) höher als 15 ist. Das klingt nicht sonderlich ambitioniert, aber angesichts der vielen noch folgenden Einschränkungen völlig ausreichend. Außerdem wollten wir – etwa durch die Beschränkung auf Titel mit einstelligen KGV – vermeiden, dass gleich im ersten Schritt nur noch zweifelhafte Bewertungswunder à la China-Aktien übrig blieben. Schließlich muss ein KGV von beispielsweise 14 ja nicht per se auf eine Überbewertung hindeuten. Übrig geblieben sind nach dem KGV-Einsatz immerhin 285 Titel.
Wenn die KGV-Latte mit maximal 15 (auf Basis der Gewinnschätzungen für das Jahr 2014) schon relativ moderat angelegt war, dann sollten die übrig gebliebenen Unternehmen jedoch gewisse Anforderungen an die Rentabilität erfüllen. Und hier trennte sich bereits eine Menge Spreu vom Weizen. Lediglich 101 Gesellschaften mit einem KGV von höchstens 15 erzielten auch gleichzeitig eine EBIT-Marge von mindestens zehn Prozent. Das heißt: Von jedem Euro Umsatz sollte vor Abzug von Zinsen und Steuern ein Gewinn von mindestens 10 Cent übrig bleiben.
Den dritten Schritt haben nur Firmen überstanden, deren Eigenkapitalquote bei mindestens 25 Prozent liegt. Zwar hängen die Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital stets auch mit dem Geschäftsmodell und der Branche zusammen. Aber ein Anteil der Bordmittel von 25 Prozent an der Bilanzsumme schien uns doch als ein Hinweis auf gewisse finanzielle Unabhängigkeit von Banken. Immerhin 87 Gesellschaften blieben übrig.
Neben der Eigenkapitalquote sollte auch die Verzinsung des eingesetzten Kapitals über dem Durchschnittswert von derzeit 13,5 Prozent liegen. Daher haben wir die Mindestanforderung an die Eigenkapitalrendite – also das Verhältnis von Jahresüberschuss zu Eigenkapital – bei 15 Prozent angesiedelt. Besser als die Masse zu sein, ist offenbar gar nicht so einfach. Nur 45 Unternehmen der bereits deutlich geschrumpften Grundgesamtheit gelang dieses Kunststück.
Eine überdurchschnittlich attraktive Eigenkapitalrendite und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von weniger als eins, wird es in der Praxis kaum geben und wäre wohl die Forderung nach der „Eierlegenden Wollmilchsau“. Wir haben das maximal zulässige KBV daher bei 3,0 angesiedelt. Vereinfacht ausgedrückt heißt das: Der Börsenwert der Unternehmen darf in diesem Fall höchstens drei Mal so hoch sein wie das um (Anteile Dritter bereinigte) Eigenkapital. Im Rennen geblieben sind nach dieser Prüfung nur noch 31 Unternehmen.
Um Miniwerte, in die wohl nur eine Handvoll Anleger investieren würde auszuschließen, haben wir den minimalen Börsenwert des Streubesitzes auf 10 Mio. Euro festgesetzt. Das klingt nicht gerade viel, unter Umständen fallen bei dieser Einschränkung aber Firmen mit einem Gesamtwert zig Millionen Euro heraus. Wichtig war uns an dieser Stelle, dass ein zumindest halbwegs liquider Börsenhandel gesichert ist. Die Maßnahme hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Acht Werte mussten an dieser Stelle den Ring verlassen.
Die verbliebenen Titel haben wir auf den Performance-Prüfstand gestellt. Wichtig war uns, Aktie mit einer anhaltend negativen Kursentwicklung zu eliminieren. Schließlich sollte die günstige fundamentale Ausgangslage auch mit einem erkennbaren Interesse der Investoren einhergehen. Und damit fielen auch die letzten Hüllen. Von den übrig gebliebenen 23 Firmen zeigt nur zehn eine positive Kursentwicklung in den vergangenen sechs Monaten. Von diesen zehn Unternehmen wiederum, waren nur vier in der Lage, auch auf Drei-Monats-Sicht Kursgewinne vorzuzeigen. Zur Einordnung: Der DAX trat in dieser Zeit auf der Stelle. Der Small-Cap-Index SDAX gewann 3,5 Prozent an Wert. Abschließend wollten wir aber nicht voll in ein kurzfristige Korrektur geraten, so dass auch auf Ein-Monats-Sicht eine mindestens positive Kursentwicklung stehen sollte. Übrig geblieben sind nur drei Unternehmen, die den gesamten Kennzahlen-Strip überstanden haben: Borussia Dortmund, PNE Wind und Senator Entertainment.
Borussia Dortmund: Mit gut 3,60 Euro hat sich Aktie des aktuellen Tabellenführers der Fußball-Bundesliga auf den höchsten Stand seit rund zehn Jahren zurückgekämpft. Die sportlichen Erfolge gehen dabei einher mit der wirtschaftlichen Situation. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende Juni) fielen noch einen Tick besser aus als gedacht. Bei einem Anstieg der Konzernerlöse um fast 42 Prozent auf 305 Mio. Euro machte der Gewinn einen Satz von 27,5 auf 51,2 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,45 auf 0,83 Euro. Interessant: Den um Transfererlöse bereinigten Umsatz beziffert Watzke auf 253 Mio. Euro nach 189 Mio. Euro. Wechsel, wie der von Mario Götze zu Bayern München sind aber eine Ausnahme – wirtschaftlich sehr lukrativ, aber sportlich ein herber Verlust. Und so blicken Fans und Investoren gespannt auf die neue Saison. „Wir sind jetzt in der entscheidenden Phase, was die Nachhaltigkeit angeht“, weiß auch Watzke. Eine Botschaft ist dem BVB-Geschäftsführer jedoch ganz wichtig: „Wir werden nie wieder Schulden machen um des sportlichen Erfolgs willen.“ An der Börse kommt dieser Kurs gut an. Zudem wissen die Investoren, dass sich in den vergangenen Jahren bezogen auf den Spielerkader und den Markenwert des BVB enorme stille Reserven in der Bilanz aufgebaut haben. Die Dividende für 2012/13 wollen die Borussen von 0,06 auf 0,10 Euro pro Anteilschein erhöhen. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von 2,8 Prozent. Die Analysten vom Bankhaus Lampe setzen das Kursziel für die BVB-Aktie bei 5,00 Euro an und haben den Titel von Halten auf Kaufen heraufgestuft. Auch boersengefluester.de rät weiterhin zum Einstieg. Der Titel ist – nicht nur verglichen mit anderen internationalen Fußballclubs moderat bewertet – und dürfte daher noch über erkleckliches Kurspotenzial verfügen.
PNE Wind: Mit einem Börsenwert von 165 Mio. Euro erreicht PNE Wind fast schon wieder TecDAX-Niveau. Die Investoren honorieren, dass PNE Wind durch den Verkauf der Offshore-Windparks „Gode Wind“ I, II und II operativ große Fortschritte gemacht hat, auch wenn die Planbarkeit der Ergebnisse bei einem Projektierer wie PNE nur schwer zu bändigen ist. Immer sind Verschiebungen zwischen einzelnen Quartalen und teilweise enorme Vorlaufkosten zu berücksichtigen. Dennoch betont Vorstandschef Martin Billhardt: „Das erste Halbjahr 2013 war ein besonderes in der Historie der PNE Wind AG: Wir haben nicht nur die bisher größte Kapitalmaßnahme in der Unternehmensgeschichte umgesetzt, sondern mit der nach Ende des Berichtzeitraums erfolgten Übernahme der Mehrheitsanteile der WKN AG auch die Weichen für erhebliche Wachstumsmöglichkeiten in der Zukunft gestellt.“ Zum Halbjahr kam PNE Wind bei Erlösen von knapp 22 Mio. Euro auf einen operativen Verlust von 5,6 Mio. Euro. Zuletzt bekräftigte Billhardt jedoch seine bisherige Prognose, wonach in den Geschäftsjahren 2014 und 2015 mit einem kumulierten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 60 bis 72 Mio. Euro zu rechnen sei. Die Kursziele der Analysten liegen derzeit zwischen 4 und 5 Euro, womit der Titel auch auf dem aktuellen Niveau noch genügend Reserven besitzt. Der neu zugekauft Windkraftprojektierer WKN wird ab 1. Juli 2013 in die Finanzberichte der Cuxhavener einfließen.
Senator Entertainment: Eine deutlich heißere Nummer als der BVB oder PNE Wind sind die Anteilscheine des Medienunternehmens Senator Entertainment. Das zeigt sich schon Aktienkurs, der mit rund 1 Euro sich dicht am Penny-Stock-Terrain bewegt. Nachdem 2012 der Kinoknüller „Ziemlich beste Freunde“ die Zahlen von Senator förmlich durch die Decke gehen ließ, müssen die Berliner im laufenden Jahr gegen den hohen Basiseffekt ankämpfen. Zum Halbjahr lagen die Erlöse mit 16,6 Mio. Euro um fast 40 Prozent niedriger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stürzte von 5,26 Mio. Euro auf minus 0,10 Mio. Euro. Mit so einem deutlichen Rückgang hatte selbst der Vorstandschef von Senator, Helge Sasse, nicht gerechnet. Für das Gesamtjahr rechnet Sasse derzeit mit einem positiven EBIT „im unteren einstelligen Millionenbereich“. Die Investitionen in neue Filmprojekte belaufen sich für 2013 vermutlich auf 8 bis 13 Mio. Euro. Für die kommenden Jahre sind jährlich gar bis zu30 Mio. Euro veranschlagt. Mit anderen Worten: Auf Senator kommt ein erheblicher Liquiditätsbedarf zu. Großartige Flops darf sich das Unternehmen da nicht erlauben. Zurzeit verhandelt Sasse über den Kauf der weltweiten Vertriebsrechte für alle von Relativity Media produzierten Filme. Die Gesellschaft aus Los Angeles ist bereits Vertragspartner von Senator. Da kommt fast ein weniger Neuer-Markt-Feeling auf. Kann gut gehen, ist aber bestimmt nicht jedermanns Sache. Die Senator-Aktie ist, trotz der attraktiven Bewertung, daher höchsten etwas für sehr spekulative Investoren. Vor einem Neuengagement sollten Investoren vermutlich auch besser den Ausgang der Verhandlungen in Amerika abwarten.
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Borussia Dortmund
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549309 | DE0005493092 | GmbH & Co. KGaA | 343,88 Mio € | 30.10.2000 | Kaufen |
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PNE
Kurs: 10,70
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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PNE | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0JBPG | DE000A0JBPG2 | AG | 819,66 Mio € | 15.12.1998 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Mit einem Vorurteil wollte Hans-Joachim Watzke auf der jüngsten Bilanz-Pressekonferenz gleich mal aufräumen. Und zwar ging es um den Punkt, ob der Börsengang von BVB nun eine Erfolgsgeschichte sei oder nicht. „Es gibt ja immer noch Leute, die die Gesamtsituation nicht richtig einschätzen können“, so der BVB-Geschäftsführer. Laut Watzke kam Borussia Dortmund am Tag der Notizaufnahme im Jahr 2000 auf eine Marktkapitalisierung von rund 128 Mio. Euro. Am 15. Februar 2005, als ihn die Borussen zum Geschäftsführer beriefen, brachte es der Club nach seinen Aussagen auf einen Börsenwert von rund 74 Mio. Euro. Aktuell legen die Schwarz-Gelben rund 216 Mio. Euro auf die Waagschale. Für den Fußball-Manager ein hinreichender Beweis, dass Borussia Dortmund auch am Kapitalmarkt zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist.
Keine Frage: Fußballerisch haben sich die Dortmunder in den vergangenen Jahren toll entwickelt und auch die Aktie hat sich von ihren Tiefständen signifikant erholt. Doch die Rechnung von Watzke hält kaum einer näheren Überprüfung stand. Richtig ist: Zum Börsengang am 31. Oktober 2000 wurden – unter Führung der Deutschen Bank – 13.500.000 BVB-Aktien zu einem Preis von 11 Euro pro Stück emittiert. Am Ende des ersten Handelstags lag die Notiz bei 10,05 Euro. Die Gesamtzahl der Borussia-Aktien, und nur die ist für die Berechnung des Börsenwerts maßgeblich, betrug mit dem IPO 19.500.000 Stück. Demnach erreichte die Marktkapitalisierung am Ende des ersten Tags auf dem Parkett knapp 196 Mio. Euro. Die von Watzke genannte Größe von 128 Mio. Euro bezieht sich hingegen lediglich auf die Platzierungsvolumen aus der Barkapitalerhöhung zum Börsengang. Auf dem Platz würde man so einer Rechnung wohl „Trick 17“ sagen.
Zum Amtsantritt des Managers am 15. Februar 2005 kostete die BVB-Aktie dann nur noch 2,54 Euro. Zu dieser Zeit gab es aber bereits 29,25 Millionen Anteilscheine. Demnach ergibt sich in der Tat ein Börsenwert von gut 74 Mio. Euro. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Aktionäre zuvor im Oktober 2004 brutto 24,375 Mio. Euro an frischen Mitteln in das Unternehmen gepumpt hatten. Insgesamt verkaufte der BVB damals 9,75 Millionen neue Anteilscheine zum einem Stückpreis von 2,50 Euro an die Anleger. In diese Zeit fällt übrigens auch das Engagement des berüchtigten und mittlerweile verhafteten Finanzinvestors Florian Homm. Es folgten noch zwei weitere Kapitalrunden: Mitte 2006 wurden 14.625.000 Aktien zu je 2,00 Euro emittiert – Bruttoerlös 29,25 Mio. Euro. Im September 2006 erhöhten die Dortmunder ihr Kapital um weitere 17.550.000 Papiere. Rund 43 Prozent davon gingen auf das Konto der Aktionäre, die erneut für 2,00 Euro pro Stück zugegriffen haben. Auf diese Weise flossen 15,135 Mio. Euro nach Dortmund. 9.982.415 Papiere gingen auf das Konto der Investmentbank Morgan Stanley, die dafür eine Teilforderung von knapp 22 Mio. Euro an den BVB abtrat.
Seit dem repräsentiert das Gezeichnete Kapital des BVB exakt 61.425.000 Aktien. Bei einem aktuellen Kurs von 3,52 Euro beträgt die Marktkapitalisierung der Dortmunder damit nun gut 216 Mio. Euro. Zugegeben: Auch dieser Wert liegt noch über der Startkapitalisierung von 196 Mio. Euro. Dafür haben die Anleger – inklusive des Morgan-Stanley-Deals – seit dem IPO aber auch fast 91 Mio. Euro an neuem Eigenkapital in das Unternehmen nachgeschossen. Diese Zahl findet in Watzkes Rechnung nicht statt. Für einen „ganz normalen“ Dortmund-Fan, der zum Börsengang für 2.000 Euro BVB-Aktien zeichnete und sich seit dem still verhalten hat, sind all dies wohl ohnehin nur akademische Winkelzüge. Sein Depot hat heute – inklusive der Dividendenzahlung – einen Wert von rund 650 Euro. Eine Erfolgsgeschichte sieht wohl doch etwas anders aus. Randnotiz: Fünf Jahre nach dem Börsengang räumte Watzke noch ein: „Es erübrigt sich jegliche Analyse, die BVB-Aktie ist keine Erfolgsgeschichte.“
Immerhin besteht die Chance, dass die BVB-Aktie ihren noch vorhandenen Rückstand auf den Ausgabepreis weiter aufholt. Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende Juni) fielen noch einen Tick besser aus als gedacht. Bei einem Anstieg der Konzernerlöse um fast 42 Prozent auf 305 Mio. Euro machte der Gewinn einen Satz von 27,5 auf 51,2 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von 0,45 auf 0,83 Euro. Interessant: Den um Transfererlöse bereinigten Umsatz beziffert Watzke auf 253 Mio. Euro nach 189 Mio. Euro. Wechsel, wie der von Mario Götze zu Bayern München sind aber eine Ausnahme – wirtschaftlich sehr lukrativ, aber sportlich ein herber Verlust. Und so blicken Fans und Investoren gespannt auf die neue Saison. „Wir sind jetzt in der entscheidenden Phase, was die Nachhaltigkeit angeht“, weiß auch Watzke.
Eine Botschaft ist dem BVB-Geschäftsführer jedoch ganz wichtig: „Wir werden nie wieder Schulden machen um des sportlichen Erfolgs willen.“ An der Börse kommt dieser Kurs gut an. Zudem wissen die Investoren, dass sich in den vergangenen Jahren bezogen auf den Spielerkader und den Markenwert des BVB enorme stille Reserven in der Bilanz aufgebaut haben. Die Dividende für 2012/13 wollen die Borussen von 0,06 auf 0,10 Euro pro Anteilschein erhöhen. Damit kommt der Titel auf eine Rendite von 2,8 Prozent. Die Analysten vom Bankhaus Lampe setzen das Kursziel für die BVB-Aktie neuerdings bei 5,00 Euro an und haben den Titel von Halten auf Kaufen heraufgestuft.
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Borussia Dortmund
Kurs: 3,12
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 489,52 | 370,20 | 334,17 | 351,65 | 418,24 | 509,11 | 503,00 | |
EBITDA1,2 | 115,98 | 62,99 | 38,95 | 80,76 | 123,22 | 150,26 | 117,00 | |
EBITDA-margin3 | 23,69 | 17,02 | 11,66 | 22,97 | 29,46 | 29,51 | 23,26 | |
EBIT1,4 | 23,50 | -43,14 | -72,09 | -29,18 | 16,91 | 45,93 | 0,00 | |
EBIT-margin5 | 4,80 | -11,65 | -21,57 | -8,30 | 4,04 | 9,02 | 0,00 | |
Net profit1 | 17,39 | -43,95 | -72,81 | -35,06 | 9,55 | 44,31 | 11,00 | |
Net-margin6 | 3,55 | -11,87 | -21,79 | -9,97 | 2,28 | 8,70 | 2,19 | |
Cashflow1,7 | 144,53 | -0,36 | 15,95 | 35,07 | 54,43 | 47,20 | 41,00 | |
Earnings per share8 | 0,19 | -0,48 | -0,79 | -0,33 | 0,09 | 0,40 | 0,12 | |
Dividend per share8 | 0,06 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,06 | 0,06 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
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