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#Software
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Der Aktienkurs von SAP befindet sich seit einigen Monaten unter Druck. Der Grund: Deutschlands größter Softwarekonzern hat wegen des schwachen Geschäfts in Asien die Prognose gesenkt. Die weitere Entwicklung des Titels wird davon abhängen, ob es den Walldorfern gelingt, zu einem der Marktführer im Cloud-Bereich zu werden.
Während der DAX seit Jahresanfang deutlich zugelegt hat und in der Nähe des Rekordhochs notiert, hat die SAP-Aktie gegenüber Ende 2012 kräftig nachgegeben. Deutschlands größter Softwarekonzern leidet unter dem schrumpfenden Asiengeschäft, zieht doch die Wachstumsverlangsamung in China auch Japan herunter. SAP senkte daher das Jahresziel für das Kerngeschäft mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen. Statt wie ursprünglich geplant um elf bis 13 Prozent, soll es nun währungsbereinigt um lediglich mindestens zehn Prozent wachsen. Das Management will jedoch die Kosten weiter im Griff haben und so das Gewinnziel erreichen....
Während der DAX seit Jahresanfang deutlich zugelegt hat und in der Nähe des Rekordhochs notiert, hat die SAP-Aktie gegenüber Ende 2012 kräftig nachgegeben. Deutschlands größter Softwarekonzern leidet unter dem schrumpfenden Asiengeschäft, zieht doch die Wachstumsverlangsamung in China auch Japan herunter. SAP senkte daher das Jahresziel für das Kerngeschäft mit Software und softwarebezogenen Dienstleistungen. Statt wie ursprünglich geplant um elf bis 13 Prozent, soll es nun währungsbereinigt um lediglich mindestens zehn Prozent wachsen. Das Management will jedoch die Kosten weiter im Griff haben und so das Gewinnziel erreichen....
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Ein wahrhaft trauriges Bild liefert der Aktienkurs von Intershop Communications ab. Seit dem letzten Zwischenhoch im März 2012 bei rund 3,10 Euro hat die Notiz des Anbieters von E-Commerce-Software um deutlich mehr als die Hälfte an Wert eingebüßt – bei zuletzt stark zunehmender Fallgeschwindigkeit. Die Marktkapitalisierung ist auf 40 Mio. Euro geschrumpft. Zur Einordnung: Im Vorjahr erzielte die Firma aus Jena Umsätze von knapp 52 Mio. Euro. Verglichen mit dem, was Investoren momentan für den Sektor zu zahlen bereit sind, klingt das zunächst einmal wie ein Witz.
Anfang Juni hat der DAX-Konzern SAP die Übernahme des E-Commerce-Spezialisten Hybris angekündigt. Die Schweizer wachsen rasant und peilen für 2013 einen Umsatz von umgerechnet etwa 85 Mio. Euro an. Genaue Zahlen zu dem Deal gibt es nicht, Experten gehen aber davon aus, dass der DAX-Konzern etwa einen Faktor neun auf das 2013er Erlösziel akzeptiert hat. In ähnlichen Dimensionen dürfte sich das Kurs-Umsatz-Verhältnis von Demandware bewegen. Das von Intershop-Gründer Stephan Schambach aus der Taufe gehobene US-Unternehmen kommt mittlerweile auf eine Kapitalisierung von umgerechnet 1,05 Mrd. Euro. Und die Stimmung könnte besser kaum sein. „Demandware ist 2013 fantastisch gestartet“, sagte Vorstandschef Tom Ebling zur Präsentation der jüngsten Quartalzahlen. Die Company ist zwar noch defizitär, verfügt aber allein über 43 Mio. Euro liquide Mittel. Bereits 2,5 Jahre zurück liegt die Übernahme der Art Technology Group (ATG) durch Oracle. Für das ebenfalls auf E-Commerce-Software spezialisierte US-Unternehmen bezahlte Oracle damals rund 1 Mrd. Dollar.
Die Branche ist also mächtig in Bewegung, und auch Intershop hat einen mächtigen Verbündeten – zumindest auf dem Papier. 26,14 Prozent der insgesamt 30,18 Millionen Intershop-Anteile gehören dem US-Unternehmen GSI Commerce Solutions. Der amerikanische E-Commerce-Spezialist stieg 2010 bei Intershop ein, um als exklusiver Partner“ die Software aus Jena zu vertreiben; so die offizielle Lesart damals. Tatsächlich ging es den Amerikaner wohl darum, in Intershop eine verlängerte Werkbank für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Es folgten etliche Querelen um die Einflussnahme von GSI ins tägliche Geschäft. Mitte 2011 wurde GSI dann wiederum von Ebay übernommen, so dass der Online-Auktions-Konzern de facto der neue Großaktionär von Intershop ist.
Doch von einer gemeinsamen Offensive sind die beiden Unternehmen weit entfernt. Gab es Anfangs noch die Spekulationen, dass Ebay weitere Intershop-Aktien kaufen könnte, herrscht momentan Schweigen. Die von Intershop mit enormem Aufwand hergestellte neue Software „Intershop 7“ verkauft sich ganz ordentlich. Begeisterungsstürme sehen aber anders aus. Die wichtigsten Kooperationspartner sind etwa GSI Commerce, Hewlett Packard (HP), der Versandhändler Otto und der australische Telekomkonzern Telstra. Dabei umfasst das Intershop-Konzept nicht nur die Software, sondern deckt den gesamten Prozess, von der Planung eines Webshops bis zur Fertigstellung, ab. Tragende Säule ist mit einem Umsatzanteil von zuletzt 55 Prozent das Beratungsgeschäft. Neue Softwarelizenzen steuerten 2012 nur zehn Prozent zu den Erlösen bei – mit ein Grund dafür, dass Intershop 2012 in die Verlustzone rutschte. Zudem wirken sich die höheren Marketingaufwendungen sowie Umstellungen im Vertrieb zunächst als Belastung aus. Die nicht gerade erbauliche Entwicklung im Lizenzgeschäft setzte sich auch im Auftaktquartal 2013 vor. Momentan kalkuliert der Vorstand für das Gesamtjahr 2013 nur mit einem Erlösplus im einstelligen Prozentbereich sowie einer schwarzen Null beim operativen Ergebnis. Die Analysten von Close Brothers Seydler aus Frankfurt erwarten für 2013 unterm Strich einen Gewinn von 0,2 Mio. Euro. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,01 Euro. Für 2014 rechnet Close Brothers Seydler dann mit einem Gewinn pro Anteilschein von 0,04 Euro. Ein attraktives Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) lässt sich bei einer aktuellen Notiz von 1,34 Euro daraus nicht ableiten.
Noch lähmender auf den Kurs wirkt sich aber das Paket von Großaktionär Ebay aus. Ein potenzieller industrieller Investor – wie beispielsweise Microsoft – wird sich Intershop wohl kaum mit Ebay „teilen“ wollen. Anderseits lässt Ebay keinerlei Aktivitäten hinsichtlich einer gemeinsamen Zukunft erkennen. Dabei gehört die frühere Neuer-Markt-Gesellschaft zu den wenigen E-Commerce-Software-Anbietern, die noch nicht übernommen worden sind oder – wie Demandware – zu momentan astronomischen Preisen gehandelt werden. Angesichts dieser Gemengelage wird sich die Kursfessel bei Intershop wohl erst lösen, wenn Bewegung in die Aktionärsstruktur kommt. Bewertungsvergleiche mit der einschlägigen Peergroup deuten zwar regelmäßig auf eine massive Unterbewertung der Intershop-Aktie hin. Doch solche Vergleiche haben in der Vergangenheit nur überzogene Erwartungen geweckt. Offenbar spielen die Produkte der US-Konkurrenz oder die von Hybris in einer anderen Liga.
Was heißt das nun für Aktionäre? Sollte Ebay aussteigen und einem Finanzinvestor Platz machen, käme das wohl einem Befreiungsschlag gleich. Auch ein Übernahmeangebot von Ebay dürfte wohl deutlich oberhalb des aktuellen Kurses anzusiedeln sein. Nur: Für solch eine Offerte gibt es momentan keine Hinweise. Der charttechnische Abwärtstrend ist vollkommen intakt. Wer sich also bei Intershop engagieren will, braucht viel Ausdauer und sollte auch Verluste verschmerzen können. Ein Blick auf den steigenden Gesamtmarkt sowie die starke Performance von Aktien wie Demandware (WKN: A1JHRX) wird da schnell zur Belastungsprobe für die eigenen Nerven. Wer bereit ist, sich das anzutun, kann sich ein paar Stücke ins Depot legen. Das Kursziel von 2,30 Euro von Close Brothers Seydler ist mittlerweile um gut 70 Prozent von der aktuellen Notiz entfernt. Vielleicht geht die Spekulation auf eine Übernahme – egal ob durch Ebay oder durch einen anderen Investor – ja auf. Für den Fall winken erhebliche Kursgewinne. Förderlich wäre natürlich auch, wenn Intershop mal wieder operativ positiv überraschen würde. Angeblich soll das zweite Quartal ja gar nicht so schlecht verlaufen sein. Am 7. August steht der Halbjahresbericht an.
Foto: Intershop AG
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