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Am 8. Juli 2013 soll die Siemens-Tochter Osram ihr Debüt auf dem Parkett geben. Das gab Konzernchef Peter Löscher auf einer Investorenkonferenz in London bekannt. Nach den bereits einmal gescheiterten IPO-Plänen wird das Vorhaben diesmal aber nicht über ein traditionelles IPO mit Kapitalerhöhung, sondern als Spin-off durchgeführt. Aktionäre des DAX-Unternehmens erhalten demnach für je zehn Siemens-Aktien einen Osram-Anteilschein. Vom 24. Juni bis Anfang Juli findet die Roadshow des Spezialisten für Beleuchtungstechnik statt. Angesichts der 881 Millionen umlaufenden Siemens-Aktien dürfte es künftig gut 88 Millionen Osram-Aktien im Streubesitz geben. Den Gesamtwert von Osram beziffert Siemens auf etwa 3,2 Mrd. Euro. Nach der Abspaltung will Siemens noch rund 17 Prozent an Osram halten, weitere 2,5 Prozent deren Pensionsfonds. Osram erzielte im Vorjahr 5,4 Mrd. Euro Umsatz. Rund ein Viertel davon basiert auf LED-Technik. Mit dem Spin-off entlässt Siemens (WKN: 723610) bereits das vierte Unternehmen an die Börse – den meisten Anlegern dürften dabei aber vermutlich nur Infineon und Epcos in Erinnerung sein. Bereits 1996 wurde das frühere TecDAX-Unternehmen Rofin-Sinar (WKN: 902757) als reinrassiges Spin-off an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq geführt. Seit 2001 ist Rofin-Sinar auch am Frankfurter Markt gelistet. Siemens übernahm den Laserspezialisten 1987 und führte ihn mit der amerikanischen Firma Spectra Physics sowie der deutschen Laser Optronic zusammen. Rofin-Sinar genießt in der Nebenwerteszene einen tadellosen Ruf. Das Unternehmen stellt Laser zum Schneiden, Schweißen und Markieren von Oberflächen her. Die Gesellschaft hat einen Börsenwert von rund 650 Mio. Euro und befindet sich nahezu komplett im Streubesitz.
Rofin-Sinar Kurs: 0,00
  Siemens-Wurzeln hat auch der MDAX-Konzern Wincor Nixdorf (WKN: A0CAYB). Dabei reicht die Geschichte des Spezialisten für Geldautomaten noch weiter zurück, nämlich auf den Computer-Vordenker Heinz Nixdorf. Mitte der 80er Jahre gehörte die Nixdorf Computer AG zu den größten Computerkonzernen Europas und zählte1987 sogar zu den Gründungsmitgliedern im DAX. 1990 stieg Siemens bei den Paderbornern ein. Vier Jahre zuvor war Firmengründer Nixdorf gestorben. Es folgten etliche Umstrukturierungen und ein strammes Wachstumstempo, wenngleich sich das klassische Computergeschäft immer schwieriger gestaltete. Kurz vor der Jahrtausendwende baute die Gesellschaft das Geschäft mit Bankterminals und ähnlichen Lösungen für den Handel konsequent aus. Neuer Eigentümer der Siemens Nixdorf Retail and Banking Systems GmbH wurden 1999 die Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Goldman Sachs Capital Partners. Es folgte die Umbenennung in Wincor Nixdorf. Dabei steht der erste Namensteil „Win“ und „Core“ für „Gewinnen“ sowie „Kernkompetenz“. Im Mai 2004 wurde die Muttergesellschaft Wincor Nixdorf Holding schließlich in den Prime Standard der Frankfurter Börse eingeführt. Wenige Monate folgte die Aufnahme in den MDAX. Mittlerweile haben KKR und Goldman Sachs ihre Anteile verkauft. Die Gesellschaft befindet sich nun zu 100 Prozent im Streubesitz.
Diebold Nixdorf Kurs: 0,00
  Der Bauelementersteller Epcos war eine Gemeinschaftsgründung von Siemens sowie dem japanischen Elektronikkonzern Matsushita. Mitte 1999 erfolgte die Börseneinführung in Frankfurt und New York. Von Anfang 2000 bis Ende 2002 war Epcos Mitglied im DAX. Im Zuge der großen Indexrevision im Frühjahr 2003 gehörte das Unternehmen dann zur Startformation des NEMAX-50-Nachfolgers TecDAX. Im Jahr 2006 zogen sich Siemens und Matsushita aus Epcos zurück. Anfang 2009 wurde die Börsennotiz von Epcos eingestellt. Zuvor wurde das Geschäft mit dem Bau-Elementebereich des japanischen TDK-Konzerns verschmolzen. Auf dem Höhepunkt des New-Economy-Hypes brachte Siemens seine Chipsparte Infineon (WKN: 623100) an die Börse. Der Ausgabepreis am 13. März 2000 betrug 35 Euro. Es folgte ein rascher Anstieg bis auf mehr als 80 Euro, ehe der Kurs massiv an Wert verlor. Im Frühjahr 2003 war der Anteilschein für weniger als 6 Euro zu haben. 2009 schienen die Lichter beinahe auszugehen, als die Notiz unter die Marke von 1 Euro rutschte. Damals musste Infineon sogar seinen DAX-Platz räumen und in den TecDAX wechseln. Es folgte jedoch ein stattliches Comeback, denn 2011 kosteten die Aktien schon wieder 8 Euro. Für Langzeitinvestoren brachte diese Rally allerdings lediglich nur eine schwache Linderung ihrer Verlustschmerzen. Kurios: Nur sechs Monate Degradierung aus dem DAX schafften es die Münchner im September 2009 bereits wieder zurück in den Blue-Chip-Index. Da war Siemens schon längst nicht mehr Aktionär bei Infineon. Die letzten Anteilscheine hat der Münchner Infrastrukturkonzern im Jahr 2006 über die Börse verkauft.
Infineon Kurs: 31,39
  Derweil hatten die Aktionäre von Siemens (WKN: 723610) in den vergangenen Monaten nichgt sonderlich viel Freude mit ihren Aktien. Per saldo kommt die Notiz nicht vom Fleck. Immer wieder tun sich bei dem Konzern neue Baustellen auf. Zuletzt belasteten etwa die Windkraftprojekte auf dem offenen Meer die Bilanz. Kein Wunder, dass der Siemens-Vorstand bei seinen Prognosen für das Gesamtjahr vorsichtiger geworden ist. Nun hoffen einige Investoren, dass der anstehende Spin-off von Osram ein wenig Licht in den Anteilschein von Siemens bringen könnte.
Siemens Kurs: 189,26
  Foto: Osram    ...
#Neuemission #IPO #Spin-off #723610 #623100 #Siemens-Tochter #Osram
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Allmählich nimmt der IPO-Zug Fahrt auf. Vermutlich bis Ende Juni/Anfang Juli will der Gabelstaplerhersteller Kion sein Debüt im streng regulierten Frankfurter Prime Standard geben. Finanzkreise taxieren das Emissionsvolumen für die ehemalige Linde-Tochter auf 800 bis 900 Mio. Euro. ZumVergleich: Die Immobiliengesellschaft LEG platzierte Anfang des Jahres Aktien im Wert von 1,2 Mrd. Euro an der Börse. Der Versicherungskonzern Talanx kam im Oktober 2012 auf einen Betrag von 817 Mio. Euro. Der Berliner Wissenschaftsverlag Springer Science will für rund 760 Mio. Euro Anteile ausgeben. Summa summarum wird Kion mittelfristig damit locker in der MDAX-Liga spielen. Rund die Hälfte des erhofften Mittelzuflusses soll der chinesische Großaktionär Weichai Power (gesprochen: Wischäi ) stemmen. Die beiden anderen Ankerinvestoren sind Goldman Sachs und KKR – sie halten zurzeit jeweils 37,5 Prozent der Kion-Anteile und bleiben ebenfalls engagiert. Die US-Finanzinvestoren hatten Kion Ende 2006 für rund 4 Mrd. Euro von Linde übernommen, die Chinesen stiegen im Dezember 2012 mit einem Viertel bei Kion ein. Indirekter Profiteur des Kion-Börsengangs ist die SDAX-Gesellschaft Jungheinrich (WKN: 621993). Die Hamburger erzielten im Vorjahr bei Umsatzerlösen von 2,27 Mrd. Euro einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 176,8 Mio. Euro. Die operative Marge lag demnach bei knapp 7,8 Prozent. Von den insgesamt 34 Millionen Jungheinrich-Anteilscheinen sind allerdings nur die 16 Millionen Vorzugs-Aktien auf dem Kurszettel gelistet. Die Stämme befinden sich im Besitz der Familien des Firmengründers Friedrich Jungheinrich. Unter der Annahme, dass die Stämme genauso teuer wären wie die Vorzüge, kommt der Hersteller von Gabelstaplern und Hubwagen auf einen Börsenwert von rund 1,21 Mrd. Euro. Um die Finanzierungsseite bei der Bewertung nicht auszuklammern, gehen Finanzexperten in ihren Überlegungen häufig einen Schritt weiter. Sie addieren zur Marktkapitalisierung die Bankverbindlichkeiten ­– die man im Falle einer Komplettübernahme theoretisch ablösen müsste – und ziehen auf der anderen Seite die liquiden Mittel – die man vereinnahmen könnte – ab. Diese Größe heißt Enterprise Value (EV). Bei Jungheinrich erreicht der EV 1,28 Mrd. Euro (Leasingverbindlichkeiten außen vor gelassen, aber inklusive Pensionsrückstellungen). Da die stimmberechtigten Stammaktien im Fall eines Listings wohl höher als die Vorzüge notieren würden, dürfte der tatsächliche Wert allerdings etwas höher liegen. Setzt man nun die 2012er-Jungheinrich-Umsätze von 2,27 Mrd. Euro in Relation zum EV ergibt sich ein Faktor von 0,56. Bezogen auf das operative Ergebnis wird Jungheinrich derzeit mit dem 7,2fachen EBIT gehandelt. Allesamt recht günstige Relationen. Wem diese Kennzahlen zu sehr fachchinesisch sind: Das ganz normale Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Jungheinrich beträgt 10,4. Die Dividendenrendite auf Basis der von 0,76 Euro auf 0,86 Euro erhöhten Ausschüttung erreicht eher unterdurchschnittliche 2,4 Prozent.  Gezahlt wird nach der Hauptversammlung am 11. Juni 2013.
Jungheinrich VZ Kurs: 24,88
  Beim europäischen Branchenprimus Kion mit den Marken Linde, Still, Fenwick (Frankreich), Baoli (China) und Voltas (Indien) stellen sich die Zahlen für 2012 folgendermaßen dar: Bei einem leichten Umsatzzuwachs auf annähernd 4,73 Mrd. Euro stieg das EBIT um 20 Prozent auf 438 Mio. Euro. Daraus ergibt sich eine im Vergleich zu Jungheinrich höhere operative Rendite von knapp 9,3 Prozent. Für den Bonus der globalen Nummer zwei und der höheren Ertragskraft will Kion aber offenbar Premiumpreise bei den Investoren aufrufen – die Rede ist von einem Enterprise Value von gut 5 Mrd. Euro. Demnach würde der um Schulden bereinigte Börsenwert die zuletzt erzielten Erlöse sogar leicht übersteigen. Beim Verhältnis EV/EBIT ergäbe sich für die Wiesbadener gar ein Faktor von 11,4. Das wäre ein Aufschlag von 58 Prozent auf die Bewertung der SDAX-Gesellschaft Jungheinrich. Natürlich lassen sich beide Titel nicht komplett in einen Topf werfen. Die kleine Rechenübung zeigt jedoch, dass die Jungheinrich-Aktie trotz des Kursanstiegs von 60 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten noch längst nicht zu teuer ist. Im Gegenteil: Der anstehende Börsengang von Kion dürfte die Branche enger in den Fokus der Investoren rücken. Und das sollte dann wiederum gut für die Aktie von Jungheinrich sein. Boersengefluester.de sieht für die Jungheinrich-Vorzüge daher noch ein Potenzial von mindestens 20 Prozent in den kommenden zwölf Monaten.
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INVESTOR-INFORMATION
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Jungheinrich VZ
WKN ISIN Legal Type Marketcap IPO Recommendation Located
621993 DE0006219934 AG 2.537,76 Mio € 30.08.1990 Halten
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  Foto: © Jungheinrich AG...
#Neuemission #IPO #Enterprise Value #621993

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