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#Fracking
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Jahrelang lag die Aktie von C.A.T. Oil beinahe wie Blei in den Regalen. Dann kam die Wende: 2013 avancierte der Anteilschein des Dienstleisters für Ölbohrungen plötzlich zum Superstar aus dem SDAX – um stattliche 200 Prozent gewann das Papier im Vorjahr an Wert. Anfang Dezember kostete die Aktie in der Spitze mehr als 24 Euro. Das entsprach einer Marktkapitalisierung von 1.183 Mio. Euro. Auslöser waren die beständig besser werdenden Geschäftszahlen der Österreicher. Die enormen Investitionen begannen sich zunehmend auszuzahlen. Doch ebenso plötzlich drehte die Stimmung. Zunächst trennte sich der Großaktionär von 6.000.000 Anteilen. Dann waren die Russland-Krise mit dem Rubel-Verfall die beherrschenden Themen an der Börse. Die beschwichtigenden Worte von Vorstandschef Manfred Kastner, wonach das Bohrequipment für die neue Saison bereits schon wieder beinahe ausgebucht sei, halfen nur temporär.
Immerhin: Zurzeit sieht es bei C.A.T. Oil nach einer erfolgreichen Bodenbildung aus. Bei rund 13,50 Euro hat sich der Anteilschein stabilisiert. Als einer der letzten SDAX-Konzerne hat die Gesellschaft nun ihr komplettes Zahlenwerk für 2013 sowie den Ausblick vorgelegt. „2013 ist das erste Jahr, in dem alle unsere Services – Fracturing, Sidetracking und Drilling – vollständig in Betrieb waren. Dies zeigt sich in unseren sehr guten Zahlen“, sagt Kastner. Bei einem Umsatzplus von knapp 27 Prozent auf 426,6 Mio. Euro machte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Satz von 32,1 auf 64,6 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,43 auf 1,04 Euro. Zur Hauptversammlung am 13. Juni 2014 schlägt die ausschließlich in Russland und Kasachstan aktive Gesellschaft eine von 0,25 auf 0,35 Euro je Aktie erhöhte Dividende vor. Die Rendite beträgt damit allerdings eher unterdurchschnittliche 2,2 Prozent.
Für das laufende Jahr gibt sich C.A.T. Oil – trotz der gegenwärtigen Diskussionen – betont gelassen: „Obwohl sich das Wirtschaftswachstum Russlands verlangsamt und geopolitische Anspannungen im Rahmen der Krim-Krise die Schwäche des russischen Rubels gegenüber dem Euro verstärken, bleibt die Nachfrage nach Ölfelddienstleistungen in Russland 2014 stabil.“ Mit ein Grund für die Zuversicht sind steuerliche Anreize, die den Investitionszyklus stützen sollen. Insgesamt rechnet Firmenlenker Kastner für 2014 mit Erlösen in einer Range von 420 bis 450 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 113 und 121 Mio. Euro. Die Erwartungen der Analysten sind hier allerdings bereits im oberen Bereich der EBITDA-Spanne angesiedelt. Zur weiteren Einordnung: 2013 kam C.A.T. Oil auf ein EBITDA von knapp 115 Mio. Euro.
Mit ein Grund für die auf den ersten Blick womöglich etwas enttäuschende Gewinndynamik sind, neben den belastenden Wechselkurseffekten, die enormen Investitionen. Bis 2016 will C.A.T. Oil insgesamt 390 Mio. Euro – davon 135 Mio. Euro im laufenden Jahr – in neues Equipment sowie die Instandhaltung bestehender Geräte stecken. Finanziert werden soll das Programm über den Cashflow, zudem hat der Großaktionär CAT. Holding mit Sitz in Zypern seine Kreditlinie aufgestockt. Hinter der Gesellschaft mit Sitz in Zypern verbirgt sich der im Aufsichtsrat sitzende Walter Höft. Vermutlich dürfte aber auch Anna Brinkmann, bei C.A.T. Oil für das operative Geschäft verantwortlich, an der Holding beteiligt sein. Direkt sind ihr elf Prozent der Aktien zuzurechnen.
Die Analysten trauen der Aktie von C.A.T. Oil momentan Kurse bis in den Bereich um 22 bis 25 Euro zu. Vor diesem Hintergrund hätte das Papier also noch ein stattliches Potenzial von rund 50 Prozent. So hoch sollten Anleger ihre Erwartungen aber nicht unbedingt hängen. Zunächst einmal wäre es bereist ein Erfolg, wenn sich die Bodenbildung als nachhaltig erweist. Das politische Risiko sowie der bremsende Effekt durch den momentan schwachen Rubel sind nicht zu unterschätzen. Aber darin kann natürlich auch eine Chance liegen. Währungen können schließlich auch drehen. Dann wären die 20 Euro das nächste Ziel. Risikobereite Investoren können sich an der Wette beteiligen und sich ein paar Stücke des SDAX-Titels ins Depot legen.
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Kurs: 2,20
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WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A0JKWU | AT0000A00Y78 | AG | 107,47 Mio € | 04.05.2006 | Halten |
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© boersengefluester.de | Redaktion
Wer hätte das gedacht? Mit einer Performance von 66 Prozent führt die Aktie von C.A.T. Oil (WKN: A0JKWU) im laufenden Jahr klar die Hitliste im SDAX an. An derartige Zuwachsraten müssen sich die Anleger bei dem Dienstleister für Ölbohrungen erst noch gewöhnen. 2011 krachte die Notiz von 8 auf 4 Euro zusammen. Damals sorgten sich die Investoren, ob das 150 Mio. Euro teure Investitionspaket in neue Anlagen und der Aufbau des Geschäftsbereichs High Class Drilling in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hohen Preisdrucks tatsächlich so eine gute Idee sei. Doch die Skepsis war offensichtlich krass überzogen. Im Vorjahr konnte sich der Titel bereits zwischen 5 und 6 Euro stabilisieren. Nun ernten die seit Mai 2006 im Prime Standard der Frankfurter Börse gelisteten Wiener die Früchte ihrer Anstrengungen.
Mit knapp 337 Mio. Euro erreichten die Erlöse 2012 ein neues Rekordniveau. Annähernd zwölf Prozent davon entfielen auf das High Class Drilling – einem klassischen Bohrverfahren zur Erschließung neuer Ölquellen in bis zu 5000 Metern Tiefe. Mit einem Umsatzanteil von etwa 50 Prozent am wichtigsten für C.A.T. Oil bleibt das hierzulande umstrittene Frackingverfahren. Hier werden Flüssigkeiten und Chemikalien mit hohem Druck ins Erdinnere gepumpt. Dadurch bricht das Gestein auf, und Öl oder Gas können anschließend durch die Risse hindurchströmen. Zum Einordnung: Die SDAX-Gesellschaft ist ausschließlich in dünn besiedelten Gebieten in Russland und Kasachstan unterwegs. Der oft herangezogene Vergleich mit Europa hinkt also. Zudem betont C.A.T.-Oil-Vorstandschef Manfred Kastner, dass sein Unternehmen mit modernstem Equipment arbeitet. So verfügt das Unternehmen über 15 Fracturing-Flotten mit einem Durchschnittsalter von weniger als sechs Jahren. Auf die Liste der ethisch korrektesten Gesellschaften auf dem Kurszettel wird es C.A.T. Oil vermutlich dennoch nicht schaffen. Dafür haben die Wiener 2012 einen enormen Satz bei der Rentabilität gemacht. Angesichts des annähernd auf das Doppelte gestiegenen Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 32 Mio. Euro erreichte die operative Marge 9,5 Prozent. Das ist zwar noch immer weniger als die zwölf Prozent von 2010, liegt aber immerhin um einen Prozentpunkt über der durchschnittlichen Rendite der vergangenen fünf Jahre.
Damit nicht genug. „2013 wird im Zeichen beschleunigten Wachstums stehen“, sagt Kastner. Angesichts der nochmals erhöhten Kapazitäten und prall gefüllter Auftragsbücher rechnet der Firmenlenker für 2013 mit einem kräftigen Anstieg der Umsatzerlöse auf 405 bis 425 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll dann zwischen 95 und 105 Mio. Euro liegen, nach einem Vorjahreswert von rund 80 Mio. Euro. Im ersten Quartal 2013 fuhr C.A.T. Oil davon bereits 24 Mio. Euro ein – eine überraschend hohe Ertragsausbeute. Aufgrund der eisigen Temperaturen in Westsibirien, nehmen die Geschäftsaktivitäten im ersten und vierten Quartal regelmäßig ab. Den Hauptteil der Gewinne erzielt das Unternehmen also in der Zeit von Anfang April bis Ende September.
Das stramme Expansionstempo hinterlässt allerdings auch andere weniger schöne Spuren. So kletterten die Bankschulden im ersten Quartal durch die Aufnahme langfristiger Kredite um mehr als acht Prozent auf knapp 55 Mio. Euro. Die liquiden Mittel gingen im Vergleich zum Jahresende 2012 um rund zehn Prozent auf etwas weniger als 35 Mio. Euro zurück. Die Nettoverschuldung von circa 20 Mio. Euro – das sind nicht einmal acht Prozent des Eigenkapitals – ist im Branchenvergleich allerdings als sehr moderat einzuschätzen. Die Eigenkapitalquote von 65,5 Prozent zeugt von einer soliden Bilanz. Der Buchwert je Aktie beträgt rund 5 Euro und deckt den gegenwärtigen Kurs zu etwa 45 Prozent ab. Auf der Hauptversammlung am 14. Juni 2013 stimmen die Aktionäre über eine von 0,125 Euro auf 0,25 Euro verdoppelte Dividende je Anteilschein ab. Das entspricht allerdings nur einer Rendite von 2,2 Prozent. Die Auszahlung erfolgt dann am 26. Juni 2013.
Der Börsenwert von C.A.T. Oil beträgt zurzeit 548 Mio. Euro. 29 Prozent davon befinden sich in Streubesitz. 60 Prozent der Stimmen hält die C.A.T. Holding. Die auf Zypern registrierte Gesellschaft soll mehrheitlich dem Investor Walter Höft zurechenbar sein – nähere Informationen dazu gibt es aber nicht. Ein bisschen mystisch war das Unternehmen in diesem Punkt schon immer. Wesentliche Anteile hält zudem Anna Brinkmann, die im C.A.T.-Vorstand als COO tätig ist und bereits seit den 90er-Jahren bei dem Konzern tätig ist. Gemessen an der gesamten Marktkapitalisierung spielt C.A.T. Oil im guten SDAX-Mittelfeld. Bezogen auf den von der Deutschen Börse AG herangezogenen Börsenwert des Streubesitzes liegt die Gesellschaft etwa auf Augenhöhe mit Firmen wie Sixt (WKN: 723132) oder Koenig & Bauer (WKN: 719350).
Sollten die Wiener ihr diesjähriges Erlösziel erreichen, käme die Gesellschaft auf ein nicht ganz niedriges Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von rund 1,3. Dieser Faktor entspricht immerhin annähernd der Bewertung des Branchenriesen Halliburton. Vergleichsunternehmen wie Weatherford oder Calfrac Well Services aus Kanada sind für deutlich weniger als den einfachen Jahresumsatz zu haben. Besser schneidet die SDAX-Gesellschaft dagegen unter KGV-Aspekten ab. Selbst auf Basis der unterhalb des Konsens liegenden Gewinnschätzungen von boersengefluester.de kommt der Titel auf ein KGV von rund 14. Hier liegt die Peergroup zum Teil kräftig deutlich drüber. Weatherford wird mit dem Faktor 17 der erwarteten Erträge gehandelt, Calfrac hat gar ein KGV von klar über 20.
Unterm Strich scheint die C.AT. Oil-Aktie also immer noch nicht zu weit gelaufen zu sein. Die Bewertung ist weiter im grünen Bereich, zudem dürfte der Newsflow in den kommenden beiden Quartalen eher noch besser werden. Anhänger des Relative-Stärke-Ansatzes finden in dem Titel ohnehin eines der besten Papiere aus der heimischen Indexlandschaft. Unser Kursziel mit Sicht auf sechs Monate: 13,50 Euro.
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