Viel fehlt in der Tat nicht mehr bis zum Aufstieg in die nächste Investorenliga. Genau genommen sind es 11,4 Millionen Euro. „Die 100 Millionen Euro Marktkapitalisierung kann man schon riechen“, sagte Peter Schwenkow, CEO von
DEAG Deutsche Entertainment, zuletzt auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz ein wenig flapsig. Doch Schwenkow ist momentan ohnehin kaum zu bremsen, wenn er die DEAG vor Investoren, Analysten und auch der Finanzpresse präsentiert. Eine seiner wichtigsten Botschaften: „Wir sind mittlerweile ein Live-Entertainmentdienstleister und kein reiner Konzertveranstalter mehr.“ So umfasst das Geschäft der
Berliner die Konzeption, die Organisation, die Vermarktung plus die Durchführung von allen möglichen Events und Musikkonzerten. Gekrönt wird das Modell durch die angedockte – jetzt auch komplett eigene Ticketplattform –
myticket. Und hier geht Schwenkow voll in die Offensive, etwa durch die zum 1. Juli startende Zusammenarbeit mit dem Schweizer Ticket-Softwareanbieter
SecuTix. Ein neuer Ansatzpunkt ist etwa die Einführung von Dynamic Pricing, also einer dynamischen Preisgestaltung für Eintrittskarten.
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„Das wird unser Geschäft in den nächsten Jahren massiv voranbringen“, sagt Schwenkow. Zudem will er Weiterverkaufsplattformen wie
Viagogo das Wasser abgraben. Jeder zusätzliche Renditetreiber ist willkommen, denn grundsätzlich handelt es sich bei DEAG um ein recht margenarmes Geschäft. Selbst in ordentlichen Jahren liegt die EBIT-Rendite meist nur leicht oberhalb von fünf Prozent. Den Löwenanteil kassieren die Künstler. Daran wird sich wohl auch in Zukunft nicht viel ändern, sieht man einmal von neuen digitalen Formaten wie TimeRide, eSport-Stadion-Events oder den – extrem profitablen – Christmas Garden-Veranstaltungen ab. Und dass DEAG, wenn es um die weitere Konsolidierung der Branche geht, auf dem Fahrersitz Platz genommen hat, hat das Unternehmen zuletzt gleich mehrfach unter Beweis gestellt. Den Anfang machte die 51-Prozent-Beteiligung an dem Stuttgarter Veranstalter
C² Concerts. Perspektivisch soll der Umsatz des langjährigen und „hochprofitablen“ Partners von 7 auf 10 Mio. Euro steigen. Die Analysten von
Solventis taxieren die aktuelle Renditekraft von C² Concerts auf einer EBITDA-Marge im mittleren einstelligen Bereich, was damit wohl etwas unter der zuletzt von DEAG ausgewiesenen EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) von 7,3 Prozent liegt.
Boersengefluester.de erfasst aus allen Geschäftsberichten unter anderem die wichtigsten Kennzahlen aus GuV, Bilanz und Kapitalflussrechnung. Zudem erstellen wir eigene Prognosen zu den wesentlichen Eckdaten der Unternehmen – inklusive Ergebnis je Aktie und Dividende.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
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2019
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2020
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2021
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2022
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2023
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2024
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2025
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Umsatzerlöse1
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185,21
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49,95
|
90,68
|
324,80
|
313,48
|
0,00
|
0,00
|
EBITDA1,2
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14,09
|
9,04
|
22,12
|
30,88
|
26,37
|
0,00
|
0,00
|
EBITDA-Marge3
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7,61
|
18,10
|
24,39
|
9,51
|
8,41
|
0,00
|
0,00
|
EBIT1,4
|
7,74
|
1,01
|
13,23
|
19,93
|
13,28
|
0,00
|
0,00
|
EBIT-Marge5
|
4,18
|
2,02
|
14,59
|
6,14
|
4,24
|
0,00
|
0,00
|
Jahresüberschuss1
|
0,55
|
-2,91
|
3,60
|
9,90
|
1,45
|
0,00
|
0,00
|
Netto-Marge6
|
0,30
|
-5,83
|
3,97
|
3,05
|
0,46
|
0,00
|
0,00
|
Cashflow1,7
|
16,44
|
2,40
|
94,44
|
-30,82
|
31,05
|
0,00
|
0,00
|
Ergebnis je Aktie8
|
-0,06
|
-0,06
|
0,11
|
0,24
|
-0,10
|
0,26
|
0,32
|
Dividende je Aktie8
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben
Erklärung
1 in Mio. Euro;
2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen;
3 EBITDA in Relation zum Umsatz;
4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern;
5 EBIT in Relation zum Umsatz;
6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz;
7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit;
8 in Euro;
Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer:
Forvis Mazars
Damit nicht genug: Der neueste Deal von Schwenkow ist das 50,1-Prozent-Engagement an der Mühlheimer Agentur
I-Motion, der deutschen operativen Gesellschaft der
LiveStyle Inc. aus den Vereinigten Staaten. Fans von elektronischen Beats insbesondere durch Veranstaltungen wie
Mayday, Nature One, Ruhr-in-Love oder Syndicate bekannt. „Die Partnerschaft mit I-Motion und LiveStyle bietet uns weitere Potenziale für unser Ticketing-Geschäft. Durch die gezielte Einführung einzelner Events ins Ausland bekommen wir zudem die Chance, auch international weiter zu wachsen“, sagt Schwenkow. Das zusätzliche Umsatzpotenzial für den DEAG-Konzern ist bei etwa 15 Mio. Euro anzusiedeln. Ansonsten gibt es derzeit noch keine Details zu den finanziellen Konditionen der Deals. Letztlich hatte DEAG aber für genau solche Opportunitäten Ende Oktober 2018 eine Anleihe im Volumen von 20 Mio. Euro platziert. Last but not least, ist deutlich zu sehen, dass sich immer mehr institutionelle Investoren für das Entertainment-Thema erwärmen (siehe dazu auch unseren Beitrag
HIER).
Zudem hat DEAG noch den – in früheren Beiträgen von boersengefluester.de schon mehrfach beschriebenen – Joker aus der Verwertung von Grundstücken rund um die Frankfurter Jahrhunderthalle in der Hinterhand. Die Experten von
Hauck & Aufhäuser sind derzeit besonders zuversichtlich und empfehlen die DEAG-Aktie mit einem leicht erhöhten Kursziel von 7,30 Euro zum Kauf.
Frankfurt Main Research-Analyst Marcus Silbe siedelt in seiner neuesten Studie – genau wie
Solventis – den fairen Wert bei 5,20 Euro an, was einem weiteren Potenzial von knapp zwölf Prozent entsprechend würde. Interessant in diesem Zusammenhang: Exakt ab einer Notiz von 5,25 Euro würde DEAG beim Börsenwert die Marke von 100 Mio. Euro überschreiten. Gut möglich, dass die im Prime Standard gelistete DEAG-Aktie dann nochmal einen Schub bekommen würde. Jedenfalls ist die Investmentstory derzeit so knackig wie lange nicht.
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Tipp von boersengefluester.de: Schauen Sie sich bitte auch das
Firmenprofil von DEAG im Rahmen unserer exklusiven
3-Säulen-Strategie für Value-Anleger an. Dort erhält das Unternehmen auf Sicht von drei Jahren 5 von 9 möglichen Punkten. Mit Blick auf fünf Jahre sammelt die Aktie 6 von 15 Punkten. Und bezogen auf zehn Jahre bekommt DEAG 18 von maximal 30 Punkten. Da ist also noch Potenzial nach oben.[/sws_yellow_box]
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
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©boersengefluester.de |
DEAG |
WKN
|
ISIN
|
Rechtsform
|
Börsenwert
|
IPO
|
Einschätzung
|
Hauptsitz
|
A3E5DA
|
DE000A3E5DA0
|
AG
|
86,79 Mio. €
|
14.09.1998
|
Kaufen
|
|
KGV 2026e
|
KGV 10J-Ø
|
BGFL-Ratio
|
Shiller-KGV
|
KBV
|
KCV
|
KUV
|
10,58
|
16,04
|
0,66
|
-27,35
|
5,14
|
2,80
|
0,28
|
Dividende '2022 in €
|
Dividende '2023 in €
|
Dividende '2024e in €
|
Div.-Rendite '2024e in %
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00%
|
Hauptversammlung
|
Q1-Zahlen
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Q2-Zahlen
|
Q3-Zahlen
|
Bilanz-PK
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25.06.2024
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29.05.2024
|
29.08.2024
|
29.11.2024
|
08.04.2024
|
Abstand 60Tage-Linie
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Abstand 200Tage-Linie
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Performance YtD
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Performance 52 Wochen
|
IPO
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-12,82%
|
-21,93%
|
+0,50%
|
-44,93%
|
-82,89%
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Akt. Kurs (EoD)
All-Time-High:
€107,45
Foto: Free-Photos auf Pixabay
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