Erleichterung bei den Aktionären von YOC: Gemäß den vorläufigen Zahlen für die ersten neun Monate 2022 kommt das auf innovative Online-Werbung spezialisierte Unternehmen bei Erlösen von 15,0 Mio. Euro auf ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 1,7 bis 1,8 Mio. Euro und bestätigt damit seine bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr, die Erlöse von bis zu 24,4 Mio. Euro sowie ein EBITDA von bis zu 4,0 Mio. Euro vorsehen. Um die Messlatte zu erreichen, muss YOC im Abschlussquartal zwar die entsprechenden Vorjahreswerte deutlich übertreffen, doch CEO Dirk Kraus sieht sich einer robusten Nachfrage gegenüber: „Aus den Gesprächen mit unseren Kunden und Partnern entnehmen wir, dass die Budgets für Markenwerbung trotz aller Krisen unverändert bleiben.“
Das ist insofern eine überraschende – und vor allen Dingen gute – Botschaft, weil die im klassischen E-Commerce-Sektor dominierende Performance-Werbung (Affiliate) beinahe durchgängig schwächelt. Derweil hat YOC im dritten Quartal 2022 mit Erlösen von 5,3 Mio. Euro exakt den direkten Vergleichswert aus dem zweiten Quartal 2022 erwirtschaftet und beim EBITDA sogar um 100.000 bis 200.000 Euro besser abgeschnitten. Wesentlicher Treiber bleibt dabei die selbst entwickelte Technologieplattform VIS.X. Keine Frage: Viel kommt jetzt auf das traditionell wichtige Abschlussquartal an, bemerkenswert sind die Eckdaten für die ersten Monate 2022 aber schon allein deswegen, weil es zuletzt Befürchtungen gab, dass auch YOC operativ in den Abwärtsstrudel geraten könne.
Jedenfalls war der lange Zeit robuste Aktienkurs in Windeseile von 15 auf etwas mehr als 10 Euro gerutscht. Per saldo scheint Datagroup-Gründer Hans-Herrmann Schaber jedoch den richtigen Riecher gehabt zu haben, denn er hat seinen Anteil an YOC kürzlich auf 3,3 Prozent aufgestockt und ist damit in den meldepflichtigen Bereich vorgestoßen. Der aktuelle Streubesitz der Berliner beträgt nun 37,41 Prozent – bei einer gesamten Marktkapitalisierung von knapp 46 Mio. Euro. Den kompletten Neun-Monats-Bericht wird YOC am 16. November veröffentlichen. Mehr als eine Randnotiz: So wie es aussieht, dürfte die Gesellschaft auf Konzernebene – erstmals seit Q1 2013 (!) – endlich wieder ein positives Eigenkapital ausweisen. Auch diesbezüglich kehrt also Normalität bei YOC ein. Insgesamt bleibt der Spezialwert mit Listing im streng regulierten Börsensegment Prime Standard ein aussichtsreiches Investment für risikobereite Anleger.