Gut 2,5 Jahre nach dem Börsenstart bewegt sich die Notiz von stock3 mit Kursen um 16 Euro noch immer um rund ein Drittel unter dem Ausgabepreis von 24 Euro – und somit vergleichsweise nahe am Rekordtief. Rein mit Blick auf das Chartbild eine ernüchternde Entwicklung, doch nach Auffassung von boersengefluester.de spricht einiges dafür, dass die Notiz des bis August 2022 noch als BörseGo firmierenden Medienunternehmens den Dreh hinbekommt. Operativ hat sich seit dem Listing enorm viel getan: Immerhin haben die Münchner ihre eigene Plattform komplett neu aufgesetzt und darüber hinaus ihr Wachstumstempo durch eine Reihe von Beteiligungen an anderen Unternehmen aus dem Bereich der Finanzmedien forciert. Last but not least hat stock3 die Zahl der an ihr Order-Routing-System Brokerize angebundenen Adressen signifikant erhöht.
Schon allein deshalb ist stock3 mehr als ein klassisches Medienunternehmen aus dem Börsensektor, sondern hat seit jeher auch eine starke Expertise im Techbereich. Aber: Die vielen Investitionen haben eben auch Kapital verzehrt – und das in einer Zeit, in der die Anleger sich weit weniger aktiv mit Aktienthemen beschäftigen als während des heißen Corona-Booms. Entsprechend dürften einige Investoren besorgt sein, ob sich stock3 mit seinen mitunter kleinteiligen Engagements im Medienbereich womöglich verzettelt hat. Nun: Die Zeit wird zeigen, ob das Team um Vorstand Robert Abend clevere Entscheidungen getroffen hat. Fakt ist, dass der im Frühjahr 2024 neu ins Portfolio gekommene Börsenbriefanbieter Stockstreet die „vorerst letzte anorganische Ergänzung der Produktpalette“ ist, wie stock3 nun betont. Da passt es in die strategische Stoßrichtung, wonach „der volle Fokus im zweiten Halbjahr auf der Verbesserung der Marge“ liegt. Flankiert wird das durch eine Offensive auf der Produktseite sowie Disziplin bei den Kosten.
The most important financial data at a glance | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 8,75 | 8,24 | 10,36 | 11,90 | 12,58 | 11,96 | 13,60 | |
EBITDA1,2 | 0,23 | 0,26 | 1,39 | 1,68 | 1,27 | -1,51 | 0,85 | |
EBITDA-margin3 | 2,63 | 3,16 | 13,42 | 14,12 | 10,10 | -12,63 | 6,25 | |
EBIT1,4 | 0,09 | 0,12 | 1,21 | 1,58 | 1,16 | -1,73 | 0,72 | |
EBIT-margin5 | 1,03 | 1,46 | 11,68 | 13,28 | 9,22 | -14,47 | 5,29 | |
Net profit1 | 0,05 | 0,12 | 0,86 | 1,06 | 0,80 | -1,48 | 0,50 | |
Net-margin6 | 0,57 | 1,46 | 8,30 | 8,91 | 6,36 | -12,38 | 3,68 | |
Cashflow1,7 | 0,19 | 0,24 | 1,15 | 1,34 | 0,37 | 0,64 | 0,00 | |
Earnings per share8 | 0,05 | 0,11 | 0,76 | 0,95 | 0,71 | -1,32 | 0,45 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,20 | 0,25 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Eine Kombination, die an der Börse gut ankommen sollte. Nach Ablauf der ersten sechs Monate 2024 kommt das Unternehmen dabei auf Umsatzerlöse von 6,4 Mio. Euro (Vorjahr: 5,6 Mio. Euro) sowie ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 0,5 Mio. Euro (Vorjahr: 0,2 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr bleibt es bei der Vorgabe, wonach bei Erlösen zwischen 13,3 und 13,8 Mio. Euro mit einem EBITDA in einer Bandbreite zwischen 0,5 und 1,0 Mio. Euro zu rechnen ist. Insbesondere auf der Ergebnisseite bewegt sich stock3 gegenwärtig also eher auf den oberen Bereich zu. Das korrespondiert bei dem im Münchner Spezialsegment m:access gelisteten Unternehmen mit einem Börsenwert von rund 17 Mio. Euro. Kurzfristig sieht das zwar nicht nach einer Einladung in die Aktie aus, doch die Zahlen für 2024 sind nur eine Momentaufnahme.
Wenn alle Verzahnungen greifen, müsste stock3 nach Einschätzung von boersengefluester.de auf signifikant höhere EBITDA-Größen klar nördlich von 2 Mio. Euro zusteuern. Das würde den Microcap schnell in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Ebenfalls gut zu wissen: Am 9. Oktober 2024 präsentiert Vorstand und Mitgründer Robert Abend auf der m:access-Konferenz der Börse München. Womöglich sorgt sein Vortrag schon für zusätzliches Interesse in der Aktie, wobei wir zuversichtlich sind, dass in den kommenden Monaten noch eine Reihe weiterer guter Nachrichten kommen sollte. Darauf deuten jedenfalls die Aussagen im Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2024 hin. Klar ist aber auch: Die Aktie braucht dringend mehr Handelsvolumen, um nachhaltig nach vorn zu kommen.