Viel mehr geht fast nicht. Zwischen Halbjahreszahlen 2025, Hauptversammlung (HV), Präsentation auf dem Riverboat Cruise Event von Mathias Stüfe in Heidelberg am 13. September 2025 und dem monatlichen KPI-Call für August am 18. September hat Smartbroker Holding-CEO André Kolbinger auch aktualisierte Mittelfristziele bis 2030 dem Kapitalmarkt kommuniziert. Da boersengefluster.de sowohl auf der Investorenveranstaltung von Mathias Stüfe an Bord sein wird als auch die KPI-Veranstaltung mit den wichtigsten Leistungskennzahlen für den Media- und auch Brokeragebereich der Berliner kommentieren wird, an dieser Stelle nur eine kompakte Einordnung der vielen Neuigkeiten – die am Aktienkurs bislang erstaunlich wenig Wirkung gezeigt haben.
Los geht’s mit den Halbjahreszahlen: Die Eckdaten zu Umsatz und EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) hatte das Unternehmen bereits Ende August vorgelegt. Daher hält sich der Überraschungseffekt tatsächlich in Grenzen. Bei einem Erlösplus von 26,6 Prozent auf 32,31 Mio. Euro zeigt die Smartbroker Holding ein signifikant rückläufiges EBITDA von 63.000 Euro – nach 2,92 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich hat sich der Fehlbetrag damit von minus 2,09 auf minus 5,24 Mio. Euro ausgeweitet. Der Cashflow aus dem operativen Geschäft drehte von plus 2,10 auf minus 2,22 Mio. Euro. „Das erste Halbjahr 2025 war von zwei zentralen Entwicklungen geprägt: der außerordentlich positiven Performance unserer Finanzportale sowie dem kontinuierlichen Wachstum des Smartbroker+“, sagt Kolbinger.
Wachstum beim Smartbroker+ heißt derzeit eben auch kräftig ausgeweitete Ausgaben für die Kundengewinnung – sprich Marketing. Im Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2025, insbesondere abzulesen an dem um fast 8 Mio. Euro auf 17,11 Mio. Euro erhöhten Materialaufwand. Rund 4,72 Mio. Euro (Vorjahr: 0,24 Mio. Euro) davon entfielen auf die Kundengewinnung für den Smartbroker+. Eine Entwicklung, die Kolbinger in den monatlichen KPI-Calls immer wieder so beschrieben hat. Aufgehellt hatte sich zuletzt freilich das Mediageschäft rund um Webseiten wie wallstreet:online, so dass die Topline besser als ursprünglich gedacht aussieht. Das spiegelt sich auch in der Anfang September offiziell geänderten Konzernprognose für das Gesamtjahr 2025 mit Umsätzen zwischen 60 und 66 Mio. Euro (vorher: 55 bis 61 Mio. Euro) sowie der unverändert gelassenen Vorschau für das EBITDA (nach Kundengewinnungskosten) zwischen minus 3 Mio. Euro und 0 Mio. Euro wider.
The most important financial data at a glance
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Sales1
8,55
28,21
48,20
52,79
46,54
52,48
64,00
EBITDA1,2
3,70
4,52
3,56
8,77
1,35
8,97
-1,30
EBITDA-margin %3
43,28
16,02
7,39
16,61
2,90
17,09
-2,03
EBIT1,4
3,69
2,03
0,35
-8,41
-5,22
-1,70
-11,90
EBIT-margin %5
43,16
7,20
0,73
-15,93
-11,22
-3,24
-18,59
Net profit1
1,90
3,55
-0,54
-10,07
-5,92
-1,39
-12,40
Net-margin %6
22,22
12,58
-1,12
-19,08
-12,72
-2,65
-19,38
Cashflow1,7
1,91
1,18
13,93
5,04
0,19
9,99
3,80
Earnings per share8
0,13
0,25
-0,04
-0,64
-0,38
-0,08
-0,74
Dividend per share8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Umso spannender die – auf der Frühjahrskonferenz in Frankfurt bereits angedeuteten – neuen Mittelfristziele bis 2030. Demnach will die Smartbroker Holding in einem ersten Zwischenschritt bis 2027 auf Erlöse von 85 Mio. Euro kommen und daraus ein EBITDA von 13 Mio. Euro erwirtschaften. Bis 2030 sollen die Umsätze dann auf 128 Mio. Euro klettern – bei einem EBITDA von rund 42 Mio. Euro. Gerade mit Blickrichtung 2030 sind das enorme Sprünge, die dann auch unter dem Strich für signifikant schwarze Zahlen sorgen würden. Messen lassen müssen sich die neuen Ziele aber auch an den Mitte Mai 2024 vorgestellten Szenariorechnungen für Kundenwachstum, Umsatz, EBITDA und Free Cashflow. Tenor hier ist, dass die Berliner zwar beim Kundenwachstum schneller – und zwar bereits ab 2026 – auf Größenordnungen von jährlich gut 100.000 kommen wollen. Bezogen auf die daraus abgeleiteten Werte für Umsatz und EBITDA waren die 2024 vorgestellten Zahlen jedoch deutlich größer. Insofern wird interessant, wie das Team um André Kolbinger und Bankvorstand Thomas Soltau dieses Delta begründen wird.
Nun: Letztlich waren die Rahmendaten für die künftige Entwicklung des Smartbroker+ im Frühjahr 2024 wesentlich diffuser als heute – von der technischen Seite bis hin zur Produktausrichtung sowie dem allgemeinen Marktumfeld. Insofern wertet boersengefluester.de die neue Mittelfristvorschau mit Sicherheit als deutlich belastbarer als die damals kommunizierten Szenarien, selbst wenn derart weit in die Zukunft reichende Annahmen immer mit viel Unsicherheit behaftet sind. Dabei ist das hervorgehobene Etappenziel für 2027 definitiv ein Signal Richtung Kapitalmarkt, dass die Rentabilitätsziele nicht nachhaltig untergeordnet werden. „Unsere Prognoseanhebung unterstreicht, dass wir auf Kurs sind, die Smartbroker Holding ab 2026 in eine Phase profitabler Skalierung zu führen“, sagt Kolbinger. Insgesamt bewegt sich das Unternehmen für unseren Geschmack auf einem guten Pfad. Das wiederum sollte sich dann auch in nachhaltig steigenden Aktienkursen zeigen.
INVESTOR-INFORMATION
©boersengefluester.de
Smartbroker Holding
WKN
ISIN
Legal Type
Marketcap
IPO
Recommendation
Located
A2GS60
DE000A2GS609
AG
204,73 Mio €
22.02.2006
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