Ziemlich genau sieben Jahre ist die Serviceware SE nun an der Börse. Keine Frage: Vom damaligen IPO-Kurs von 24 Euro ist die Notiz des auf Softwarelösungen für das Service-Management spezialisierten Unternehmens noch immer weit entfernt. Fakt ist aber auch, dass die Aktie allmählich ihren Weg nach oben findet und nachhaltig über der steigenden 200-Tage-Durchschnittslinie notiert. Und auch vom jüngsten Trump-Zoll-Rücksetzer an den Börsen hat sich die Notiz schnell wieder erholt. Ganz offensichtlich finden doch zunehmend mehr Investoren Gefallen an der SaaS- und KI-Story von Serviceware. „Wir ernten nun die Früchte unserer Aufbauarbeit, und unsere operativen Erfolge zeigen sich zunehmend auch in unseren Zahlen“, sagt CEO Dirk K. Martin.
So kletterten die wiederkehrenden SaaS/Service-Umsätze im Auftaktquartal des Geschäftsjahrs 2024/25 (30. November) um 30,5 Prozent auf 20,80 Mio. Euro und machten damit bereits knapp 75 Prozent der Gesamterlöse aus. Da parallel dazu die klassischen Lizenzerlöse spürbar rückläufig sind, kamen die Gesamterlöse im ersten Quartal 2024/25 allerdings „nur“ um 11,2 Prozent auf 27,76 Mio. Euro voran. Das wiederum bewegt sich aber locker im oberen Bereich des für das Gesamtjahr in Aussicht gestellten Umsatzzuwachses zwischen 5 und 15 Prozent. Erklärungsbedürftig bleibt die noch immer vergleichsweise überschaubare Ergebnisentwicklung mit einem EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 0,65 Mio. Euro – nach 0,57 Mio. Euro im Auftaktquartal des Vorjahrs. Unter dem Strich zeigt Serviceware dabei sogar einen Fehlbetrag von knapp 0,42 Mio. Euro (Vorjahr: minus 0,49 Mio. Euro).
The most important financial data at a glance
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Sales1
66,57
72,44
81,28
83,18
91,53
103,29
114,00
EBITDA1,2
-1,18
1,79
2,19
-1,63
0,17
3,23
5,00
EBITDA-margin %3
-1,77
2,47
2,69
-1,96
0,19
3,13
4,39
EBIT1,4
-2,31
-1,61
-1,27
-5,85
-3,98
-0,32
1,50
EBIT-margin %5
-3,47
-2,22
-1,56
-7,03
-4,35
-0,31
1,32
Net profit1
-1,15
-1,57
-2,00
-3,96
-3,94
-0,07
1,05
Net-margin %6
-1,73
-2,17
-2,46
-4,76
-4,31
-0,07
0,92
Cashflow1,7
-7,23
-0,65
6,01
0,78
1,27
9,89
7,50
Earnings per share8
-0,11
-0,15
-0,20
-0,37
-0,38
-0,01
0,10
Dividend per share8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Hier drücken insbesondere die bei SaaS-Wachstum typischerweise vorgelagerten Vertriebsaufwendungen auf die Profitabilität. Positiv formuliert schlummern im Neukundengeschäft aber eben auch signifikante stille Reserven bezogen auf die künftige Ergebnisqualität. Zudem gibt es bei Serviceware – im Gegensatz zu früher – keine wesentlichen positiven Effekte aus aktivierten Eigenleistungen mehr. Vor diesem Hintergrund ist auch die für das gesamte Geschäftsjahr in Aussicht gestellte leichte Verbesserung von EBITDA und EBIT zu sehen. Mit Blick auf das große Bild ist außerdem wichtig, dass die Gesellschaft aus Idstein im Taunus bei ihrer Internationalisierungsstrategie weiter gut vorankommt und auch bei großen Adressen punktet. So gehören 18 der 40 DAX-Unternehmen zu den Kunden von Serviceware. In diesem Zusammenhang ist die starke Bilanz mit liquiden Mitteln von zuletzt 31,60 Mio. Euro mehr als nur eine Visitenkarte für die eigene Bonität.
Grundsätzlich ist Serviceware nämlich immer offen für anorganisches Wachstum, auch wenn es hier zuletzt keine Abschlüsse gab. Perspektivisch peilt das Management rund 150 Mio. Euro Umsatz und eine EBIT-Marge von 10 Prozent an. Das korrespondiert mit einem Börsenwert von zurzeit etwa 150 Mio. Euro. Zumindest aus dieser Perspektive ist die Serviceware-Aktie also ziemlich moderat bewertet. Gecovert wird der Titel derzeit von Montega (Kursziel: 21,00 Euro) und der Quirin Bank (Kursziel: 25,50 Euro). Beide Einschätzungen lassen also ausreichend Spielraum nach oben. Zumindest in der Qurin-Variante wäre dann sogar auch das Thema IPO-Kurs erledigt.
INVESTOR-INFORMATION
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Serviceware
WKN
ISIN
Legal Type
Marketcap
IPO
Recommendation
Located
A2G8X3
DE000A2G8X31
SE
153,30 Mio €
20.04.2018
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