Als Schalke-Mitglied träumt Mark Becks, Finanzvorstand des in Gelsenkirchen ansässigen Spezialschlaucherstellers Masterflex, gewiss schon wieder von der großen Fußballbühne. Auf die Frage nach der Eingrenzung der Prognose für 2025 argumentiert er bei der Airtime-Investorenkonferenz zur Vorlage der Neun-Monats-Zahlen jedenfalls ganz locker: „Conference League, Euro League oder Champions League? Das ist noch ein bisschen Fragezeichen.“ Tatsächlich lassen sich nach Q3 aber schon valide Tendenzen ableiten. So kommt Masterflex für die ersten neun Monate auf ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von 11,96 Mio. Euro. Verglichen mit dem Vorjahreswert von 11,07 Mio. Euro entspricht das einem Plus von rund 8 Prozent. Die Prognose für das Gesamtjahr 2025 sieht derweil ein EBIT in einer Spanne von 12 bis 15 Mio. Euro vor.
Damit wäre Masterflex beinahe schon am Ziel – selbst wenn das Abschlussviertel traditionell eher schwach ist und in den vergangenen beiden Jahren nur rund 1,50 Mio. Euro an EBIT-Beitrag zugesteuert hat. Besonders weit aus dem Fenster lehnt sich Becks nicht, wenn er sagt: „Ich glaube nicht, dass wir am unteren Rand der Prognose rauskommen.“ Nach Einschätzung von boersengefluester.de liegen Investoren ganz gut, wenn sie mit einem EBIT leicht oberhalb von 14 Mio. Euro kalkulieren. Bezogen auf den Umsatz – hier liegt die Vorschau zwischen 100 und 105 Mio. Euro – scheint die obere Prognosehälfte dagegen etwas zu ambitioniert. Angesichts der ohnehin recht engen Spanne ist es aber beinahe egal, ob am Ende 101 oder 103 Mio. Euro stehen – nach 79,83 Mio. Euro zum Ende des dritten Quartals 2025. Ein Indikator für die leicht geringere Erlösdynamik ist der etwas rückläufige Auftragsbestand, dem Becks aber durchaus etwas Positives abgewinnen kann, weil auf diese Weise die mitunter langen Lieferzeiten für die Kunden abgebaut werden.
The most important financial data at a glance
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Sales1
79,97
71,88
79,07
100,27
101,12
98,07
102,00
EBITDA1,2
9,66
7,89
10,67
16,44
17,87
18,16
19,70
EBITDA-margin %3
12,08
10,98
13,49
16,40
17,67
18,52
19,03
EBIT1,4
4,54
2,34
5,34
11,39
12,30
12,53
14,20
EBIT-margin %5
5,68
3,26
6,75
11,36
12,16
12,78
13,92
Net profit1
2,44
0,80
3,30
7,83
8,04
8,29
9,35
Net-margin %6
3,05
1,11
4,17
7,81
7,95
8,45
9,03
Cashflow1,7
6,60
11,55
6,81
10,11
12,36
12,93
13,75
Earnings per share8
0,26
0,08
0,34
0,81
0,83
0,86
0,95
Dividend per share8
0,07
0,08
0,12
0,20
0,25
0,27
0,28
Interessant ist derweil ein ganz aktueller Blick in die Bilanz, den der Neun-Monats-Bereich so noch gar nicht erlaubt. Auf tagesaktueller Basis halten sich liquide Mittel und Finanzverbindlichkeiten mit jeweils rund 14 Mio. Euro nämlich die Waage. „Meine Erwartungshaltung ist, dass wir vielleicht schon kommende Woche mehr Kassenbestand als Bankschulden haben“, sagt Becks. „Das wäre schon so ein Ding, auf das ich stolz bin.“ Nicht zu vergessen: 2007 türmten sich die Netto-Finanzverbindlichkeiten von Masterflex noch auf fast 63 Mio. Euro – weshalb der Vorstand damals einen harten Restrukturierungskurs einleitete. Noch keine konkreten Ergebnisse gibt es derweil hinsichtlich der kommunizierten Akquisitionsstrategie. Nur so viel verrät Becks: „Momentan sind wir mehr in Europa unterwegs, auch wenn wir logischerweise weiterhin in Amerika schauen.“ Allerdings sind die Kaufpreise in den USA derart hoch, dass sie sich für Masterflex höchstwahrscheinlich nicht rechnen.
Mitte 2026 soll derweil der Neubau der Kapazitäten in Marokko abgeschlossen sein, für die zweite Jahreshälfte dürfte demnach ein Produktionsstart realistisch sein. Die Personalrekrutierung für Marokko dürfte 2026 die Zwischenberichte dann für ein bis zwei Quartale belasten, was aber auch keine Überraschung ist. Für einen konkreten Finanzausblick auf 2026 ist es zwar noch zu früh. Das grundlegende Szenario von CFO Becks sollte den Aktienkurs von Masterflex aber weiter in Schwung halten: „Es gibt jetzt keinen Grund, warum wir nicht auf dem Wachstumskurs bleiben sollten.“ Bewertungstechnisch ist bei der Masterflex-Aktie ohnehin alles im grünen Bereich: Ein KGV von rund 12, eine Dividendenrendite von etwa 2 Prozent sowie ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von gut 2 sind nach Einschätzung von boersengefluester.de jedenfalls eine solide Kombination. Und sollte Schalke-Fan Mark Becks für 2026 auf ein Ergebnis je Aktie von 1,04 Euro zusteuern, wäre aus königsblauer Sicht alles im Lot.
INVESTOR-INFORMATION
©boersengefluester.de
Masterflex
WKN
ISIN
Legal Type
Marketcap
IPO
Recommendation
Located
549293
DE0005492938
SE
132,14 Mio €
16.06.2000
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Foto: boersengefluester.de (Präsentation von Mark Becks auf den Hamburger Investorentagen im August 2025)

