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[sws_blue_box box_size="585"]Anfang Januar hat der Flugzeugbauer EADS den Namen seiner größten Tochter Airbus angenommen. Vorstandschef Thomas Enders nutzt die gute Geschäftsentwicklung, um den Umbau des Konzerns energisch voranzutreiben. Ein massiver Stellenabbau zählt auch dazu. Anleger sollen künftig über steigende Dividenden am Erfolg der Maßnahmen beteiligt werden. Dabei hatten sie allein schon aufgrund der Kursentwicklung allen Grund zum Feiern. Gegenüber dem 2009er-Tief hat sich die MDAX-Aktie im Wert fast verneunfacht. Der jüngste Kursrückgang hat den Aufwärtstrend noch nicht ernsthaft beschädigt.[/sws_blue_box]
Mit einer Erfolgsmeldung war die Airbus Group in das neue Jahr gestartet: Damit hat der Konzern an die vielen erfreulichen Nachrichten des Jahres 2013, wie über Aufträge oder starke Ergebnisse, nahtlos angeschlossen. Der Flugzeugbauer, der bis Ende 2013 EADS hieß, hatte im vergangenen Jahr Aufträge für 1619 Maschinen bekommen – das war neuer Rekord. Nach Abzug von Stornierungen blieben 1503 Maschinen übrig, womit der Konzern besser als der Erzrivale Boeing abgeschnitten hat. Mit 626 ausgelieferten Flugzeugen lag EADS allerdings hinter Boeing. „Die Bündelung unter der starken Marke Airbus verleiht unseren Geschäften und Mitarbeitern die nötige Schubkraft für den Erfolg auf den Weltmärkten“, sagte Airbus-Chef Thomas Enders zur Umfirmierung.
Doch es gibt auch Molltöne: Während das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen brummt, schwächelt das Rüstungsgeschäft, weil die Regierungen in Europa weniger ordern. Enders legt daher die Sparten Astrium (Raumfahrt) und Rüstung (Cassidian) zur neuen Sparte Airbus Defence & Space zusammen. Im Rahmen des Umbaus sollen bis 2016 rund 5800 Arbeitsplätze abgebaut werden, viele davon in Deutschland. Besonders die bayerischen Standorte sthen unter Beschuss. So sollen in Manching bei Ingolstadt rund 1000 der gut 4000 Stellen wegfallen. Der Standort Unterschleißheim nördlich von München soll bis Ende 2015 geschlossen werden. Dort arbeiten zurzeit etwa 1000 Menschen. Etwa 750 Mitarbeiter sollen künftig eine neue Stelle in Ottobrunn erhalten. Per saldo dürften damit rund ein Viertel der Beschäftigten aus Unterschleißheim ihren Job verlieren. Die Gewerkschaften kritisieren den Kahlschlag als unverhältnismäßig. Mit der Restrukturierung will Enders dafür sorgen, dass die insgesamt sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung des Konzerns anhält. In den ersten drei Quartalen 2013 war der Umsatz um sieben Prozent auf 40 Mrd. Euro gestiegen. Begeistert hat Investoren zudem, dass die bereinigte operative Marge auf 5,8 Prozent hochgesprungen war.
Für das Gesamtjahr 2013 hat Enders ein „moderates“ Wachstum des Umsatzes in Aussicht gestellt. Die gute Geschäftsentwicklung werde deutlich auf das Ergebnis durchschlagen. Der bereinigte operative Gewinn soll im vergangenen Jahr 3,5 Mrd. Euro erreicht haben. Bei den Sondereffekten schlagen vor allem die Kosten für die Flügelreparatur des A380 durch. Das weltgrößte Passagierflugzeug soll 2015 die Gewinnschwelle erreichen. Beim bereinigten Gewinn je Aktie peilt Enders für 2013 einen deutlichen Anstieg auf rund 2,50 Euro an. 30 bis 40 Prozent des Gewinns sollen künftig in Form von Dividenden an die Aktionäre fließen.
Auf dem Investorentag Mitte Dezember hat der Vorstandschef die Ziele für 2015 bekräftigt. Bis dahin soll vor allem die operative Marge weiter deutlich verbessert werden. Enders hat allen Grund zuversichtlich in die Zukunft zu schauen, war doch der Auftragsbestand in den vergangenen Quartalen stark gestiegen. Gemessen am 2013er-Umsatz wäre der Konzern für beachtliche elf Jahre ausgelastet. Der Branchenverband International Air Transport Association (IATA) hat zuletzt eine optimistische Prognose abgegeben. Demnach soll die Zahl der Passagiere im Jahr 2013 erstmals die Marke von drei Milliarden überschritten haben. Die Fluggesellschaften würden 2014 Rekordgewinne einfahren. Die Zahl der Passagiere werde angetrieben von den Regionen Naher Osten und Asien-Pazifik weltweit um durchschnittlich 5,4 Prozent pro Jahr bis 2017 wachsen. Die Zahl werde damit auf 3,91 Milliarden klettern – ein Anstieg um ein Viertel gegenüber dem 2013er-Wert. Das Wachstum im Luftfrachtbereich werde im Schnitt bei 3,2 Prozent liegen. Das Umfeld spricht für anhaltend gute Geschäfte bei Airbus.
Die Analysten sind daher für den Flugzeugbauer optimistisch. Demnach soll der operative Gewinn 2014 auf 4 Mrd. Euro abheben. Auch der Aktiekurs dürfte seinen Höhenflug – begleitet von zwischenzeitlichen Korrekturphasen – fortsetzen. Angesichts des erwarteten kräftigen Ergebnisanstiegs ist das Papier mit einem KGV von 14,5 auf Basis der Prognosen für 2015 noch nicht zu teuer. Und die mittelfristigen Perspektiven für die zivile Luftfahrt sind ebenfalls erfreulich. Die Jahreszahlen für 2013 stehen am 26. Februar an. Zurzeit sorgt Airbus mit dem Stellenabbau allerdings für Negativschlagzeilen. Die Erfolgsmeldung vom Jahresbeginn ist beinahe everpufft. Immerhin hat sich die Notiz der MDAX-Aktie nach dem jüngsten Schwächeanfall wieder ein wenig berappelt. Für langfristig orientierte Anleger sollte das Papier unterm Strich überdurchschnittliche Chancen bieten.
Foto: Airbus Group
[sws_blue_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von Egmond Haidt. Er schreibt für die Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research[/sws_blue_box]...
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