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Klingt nach einer verrückten Geschichte. Als die beiden DAB Bank-Mitgründer Martin Kölsch und Matthias Kröner im Jahr 2003 den Vorläufer der heutigen Fidor Bank gründeten, tauchte der Begriff Web 2.0 erstmals in der amerikanischen Presse auf. Ein Jahr später ging Facebook ans Netz. Von Social Investing oder Crowd Funding, geschweige denn digitalen Währungen wie Bitcoins, war noch gar nicht die Rede. Doch Kölsch und Kröner, die bereits mit Idee einer Direktbank den richtigen Riecher hatten, scheinen nun erneut Recht zu bekommen. Das Internet mit all seinen Community-Ausprägungen zieht immer stärker auch in die Finanzwelt ein. Anleger orientieren sich bei ihren Investments an besonders erfolgreichen Akteuren aus speziellen Communities, die Idee einer Kreditvergabe unter Umgehung des klassischen Bankensystems gewinnt – besonders im Ausland – immer mehr Fans. Kein Wunder, dass plötzlich auch die Fidor Bank ein angesagtes Investment geworden ist. Schließlich ist das Institut der heimische Prototyp einer Mitmach-Bank mit Community-Gedanken. Im März 2007 startete das Institut seine Börsenkarriere im schwach regulierten Entry Standard, geriet aber bereits wenig später voll in den Sog der Finanzkrise. Der Aktienkurs von Fidor rauschte bis Ende 2008 von 17 Euro bis auf 2,50 Euro im Tief. Finanzwerte galten zu dieser Zeit per se als potenzielle Pleitekandidaten. Dabei machte Fidor eine ganz ordentliche Entwicklung durch: 2009 – knapp zwei Jahre nach dem Antrag – bekamen die Münchner eine Vollbanklizenz. Ein Jahr später führte die „Community-Bank“ Internet-Payment-Dienste ein. Das FidorPay-Konto ist zu einer Mischung aus traditionellem Konto und digitaler Geldbörse für alle möglichen Geschäfte im Netz geworden. Zuletzt hat das Institut das Firmenkundengeschäft kräftig angeschoben und bietet nun auch Web-Lösungen für Finanzdienstleister oder Spieleentwickler an. Nennenswerte Gewinne erzielte Fidor bis dato nicht, das nötige Geld kam regelmäßig über Kapitalerhöhungen herein.
Fidor Bank Kurs: 0,00
  Mitte Juli 2013 folgte der nächste Paukenschlag in Form einer Partnerschaft mit dem Betreiber des Bitcoin-Marktplatzes Bitcoin.de. „Mit der Fidor Bank als Partner wird die virtuelle Währung Bitcoin nach nur vier Jahren vom anfänglich belächelten Internet-Spielgeld immer mehr zur ernstzunehmenden Alternativ-Währung“, kommentierte Bitcoin-Geschäftsführer Oliver Flaskämper den Deal. Erst kürzlich hat das Bundesfinanzministerium die digitale Währung als privates Geld anerkannt. Technisch ist von einem Zahlungsmittel in „multinationalen Verrechnungskreisen“ die Rede. Rechtliche Probleme – zumindest hierzulande – dürfte es für die Kooperation von Bitcoin und Fidor Bank also nicht geben. Dennoch haben beide Parteien die Bafin um ihre Erlaubnis gebeten.Fidor stellt das Haftungsdach für den Bitcoin-Handel, Bitcoin.de agiert in der Rolle des Vermittlers. Einen Monat nach Bekanntgabe der Bitcoin-Deals wechselte die Aktie der Fidor Bank dann in den Rally-Modus. Auslöser waren die Nachrichten, die Kröner seinen Anlegern auf der Hauptversammlung (HV) am 16. August im Künstlerhaus am Münchner Lenbachplatz präsentierte – obwohl sie eigentlich gar keine wirklichen Neuigkeiten waren. Wichtigster Punkt: Der bereits im April 2013 angekündigte Einstieg der JZ Erste Beteiligungs GmbH mit einem Anteil von 25,2 Prozent wurde endlich von der Bafin abgesegnet und ist somit perfekt. Die Private Equity-Gesellschaft schießt via Kapitalerhöhung brutto rund 7 Mio. Euro bei den Münchnern ein. Zudem hat die französische XAnge Private Equity ihr bereits seit November 2008 bestehendes Engagement von gut 413.000 Anteilscheinen um rund 78.000 Fidor-Aktien aufgestockt. Die Stücke stammten aus einem Rückkaufprogramm von 2008. Insgesamt dürfte der Streubesitz nach den jüngsten Transaktionen damit auf 19,6 Prozent gesunken sein. Verstärkt wurde der Kursanstieg zusätzlich durch die üblichen Mechanismen im Nebenwerte-Sektor wie etwa die Aufnahme in Musterdepots. Ergebnis: Seit der Hauptversammlung hat die Fidor-Aktie nun um 37 Prozent an Wert gewonnen. Damit kommt die Fidor Bank auf eine Kapitalisierung von knapp 40 Mio. Euro. Mit herkömmlichen Bewertungszahlen lässt sich der Titel derzeit kaum fassen. Für 2013 hatte Kröner im Geschäftsbericht einen Verlust angekündigt, ab 2014 rechnet er dann mit positiven Ergebnisbeiträgen. Eine Indikation über die momentane Verfassung der Gesellschaft geben die für September avisierten Halbjahreszahlen. Möglicherweise ist die Zeit nun wirklich reif für eine Bank wie Fidor. Auf den heftigen Kursanstieg der vergangenen Wochen dürfte zunächst aber eine Konsolidierung folgen. Nach einer Faustregel kann diese rund 50 Prozent des Zugewinns ausmachen. Demnach würde sich erst wieder ein Einstieg bei Kursen von deutlich unter 6 Euro lohnen. Unabhängig davon: Langjährige Fidor-Anteilseigner dürfte ziemlich froh sein, dass nun auch die Aktie endlich mitmacht. Zuvor gab es schließlich fast vier Jahre nichts zu verdienen mit dem Anteilschein der Mitmach-Bank.  
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INVESTOR-INFORMATION
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Fidor Bank
WKN ISIN Legal Type Marketcap IPO Recommendation Located
A0MKYF DE000A0MKYF1 0,00 Mio € 01.01.1970 Halten
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  Foto: © ulifunke.com / bitcoin.de   Einen Gastbeitrag zum Thema Social Trading finden Sie HIER...
#Fidor #Bitcoin #Web 2.0 #Crowd Funding #Social Investing #Musterdepot #A0MKYF

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