Ganz ehrlich: Spätestens seit den schlechten Erfahrungen mit Nanogate (Beschichtungen) und noch viel mehr Clean Logistics (emissionsfrei angetriebene Lastkraftwagen) sind wir vorsichtig, wenn es um die vermeintlich gewaltigen Potenziale aus Rahmenverträgen oder Vorbestellungen geht. Insofern liest boersengefluester.de die Pressemitteilungen der Circus SE auch mit einer gehörigen Portion Skepsis. So berichtet der derzeit noch weitgehend frei von Umsatzerlösen agierende Anbieter von Kochrobotern über 8.400 Vorbestellungen, die ein „jährliches Umsatzpotenzial von 1,1 Milliarden Euro“ allein für die integrierte KI-Software CircusAI darstellen.
„Um unsere Marktposition zu stärken und den Kundennutzen zu maximieren, setzen wir auf den Ausbau unserer KI-Kompetenzen durch strategische Akquisitionen und die frühzeitige Integration modernster Technologien“, sagt CEO Nikolas Bullwinkel. Bewertet ist die in Hamburg ansässige Gesellschaft an der Börse zurzeit mit 452 Mio. Euro. Noch immer deutlich zu viel für unseren Geschmack. Und mit dieser Einschätzung stehen wir wohl nicht allein. Wer sich hier engagiert, sollte jedenfalls um das Risiko wissen. Selbst wenn Kochroboter grundsätzlich eine interessante Perspektive für Kantinen und Teile der Gastronomie sind. Aber selbst hier fährt Circus gleich das große Geschirr auf und spricht von einer prognostizierten Nachfrage von mehr als 80 Millionen autonomen KI-Robotern im globalen Foodservice-Sektor. Noch krasser der Hinweis auf die mittlerweile über 2 Milliarden Rezepte, die die Circus-Software mittlerweile beherrscht.
Unter "#BGFL Snacks" verstehen wir ganz kurz gehaltene Börsen-Informationen. Die Palette reicht von markanten Kursbewegungen einzelner Aktien bis hin zu überraschenden Entwicklungen aus dem Spezialwertebereich. Tipp: Alle bisherigen BGFL Snacks finden Sie HIER.