Wenn der Aktienkurs von stock3 einmal Fahrt aufnimmt, geht es meist rasant voran. So zog die Notiz der gleichnamigen Börseninformationsplattform im April 2025 mal eben um mehr als 50 Prozent an und erreichte Anfang Mai 2025 ein Rekordhoch bei 33,20 Euro. Auf diesem Niveau kamen die Münchner auf einen Börsenwert von etwas mehr als 37 Mio. Euro. Seitdem hat die Notiz wieder an Terrain eingebüßt – insbesondere die Vorlage der Jahreszahlen 2024 sowie der Ausblick für das laufende Jahr kommen zunächst einmal nicht besonders gut an. Dabei hat das Team um Vorstand Robert Abend im Wesentlichen geliefert. So kamen die Umsätze um rund 11 Prozent auf 13,28 Mio. Euro an und liegen damit am unteren Ende der zuvor kommunizierten Spanne von 13,30 bis 13,80 Mio. Euro.
Deutlich besser sieht es beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) aus. Mit 0,91 Mio. Euro (Vorjahr: minus 1,51 Mio. Euro) drehte es kräftig in den positiven Bereich und erreichte die optimistische Variante der avisierten Bandbreite zwischen 0,50 und 1,00 Mio. Euro. Unter dem Strich zeigt stock3 damit einen Gewinn nach Steuern von 0,23 Mio. Euro – nach einem Fehlbetrag von minus 1,48 Mio. Euro im Jahr zuvor. Tatsächlich hätten die Zahlen für 2024 auch noch ein gutes Stück besser sein können. Allerdings drückte eine Sonderabschreibung von gut 150.000 Euro auf die 1,82-Prozent-Beteiligung an dem in die Insolvenz geschlitterten KI-FinTech-Unternehmen Sub Capitals auf das Ergebnis. Das ist insofern bitter, weil stock3 im Vorjahr bereits eine außerplanmäßige Wertberichtigung von 100.000 Euro auf das Investment (Anteil: 1,58 Prozent) in die Ende 2023 eingestellte Smallcap-Handelsplattform Sidecaps vornehmen musste.
The most important financial data at a glance
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Sales1
8,24
10,36
11,90
12,58
11,96
13,28
14,15
EBITDA1,2
0,26
1,39
1,68
1,27
-1,51
0,91
1,60
EBITDA-margin %3
3,16
13,42
14,12
10,10
-12,63
6,85
11,31
EBIT1,4
0,12
1,21
1,58
1,16
-1,73
0,35
1,25
EBIT-margin %5
1,46
11,68
13,28
9,22
-14,47
2,64
8,83
Net profit1
0,12
0,86
1,06
0,80
-1,48
0,23
1,00
Net-margin %6
1,46
8,30
8,91
6,36
-12,38
1,73
7,07
Cashflow1,7
0,24
1,15
1,34
0,37
0,64
-0,25
1,30
Earnings per share8
0,11
0,76
0,95
0,71
-1,32
0,21
0,90
Dividend per share8
0,20
0,25
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Positiv ist derweil, dass stock3 die Umsätze mit Privatkunden um knapp 10 Prozent auf 7,32 Mio. Euro hieven konnte. Die vielen Maßnahmen, um den Abo-Bereich noch attraktiver zu gestalten, haben also gefruchtet. Prozentual sogar noch stärker vorangekommen sind die von 5,30 auf 5,97 Mio. Euro verbesserten B2B-Erlöse. Zudem sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen – neben Personal der wichtigste Block – trotz der höheren Umsätze per saldo sogar zurückgegangen. „Wir freuen uns, dass unser Plan für 2024 aufgegangen ist: Für das vergangene Geschäftsjahr hatten wir uns vorgenommen, die anorganische Wachstumsinitiative umzusetzen, um Synergiepotenziale auf der Einnahmen- und Ausgabenseite zu schaffen“, sagt Robert Abend. Zentrale Bedeutung hat dabei die Multi-Brokerage-API Brokerize, deren Einbindung bei immer mehr Plattformen – von tradegate.direct über die Börse Stuttgart bis zum Smartbroker+ oder auch flatex – längst zum guten Ton gehört und für stock3 die Basis für transaktionsanhängige Erlösströme ist. „Generell ist die Entwicklung der Tradezahlen sehr erfreulich, da sowohl die Zahl der Nutzer als auch deren Aktivität gestiegen ist“, heißt es offiziell.
Derweil kommt der Ausblick für das laufende Jahr noch vergleichsweise verhalten daher. Wohl auch, weil ein Geschäftspartner im Abonnementbereich seinen Vertrag zu Ende August 2025 beenden will. Die möglichen Umsatzeinbußen beziffert stock3 auf 250.000 bis 450.000 Euro. Zumindest laut dem Nachtragsbericht des Konzernabschlusses ist diesbezüglich aber nicht das letzte Wort gesprochen. Nun: Stand jetzt rechnet Vorstand Robert Abend für 2025 mit Erlösen zwischen 13,80 und 14,30 Mio. Euro sowie einem EBITDA in einem Korridor von 1,30 bis 1,80 Mio. Euro. Das ist weniger als vermutet – sowohl beim Umsatz als auch bezogen auf das operative Ergebnis. Gleichwohl sollte stock3 beim Gewinn nach Steuern nochmals signifikant vorankommen. „Die Zuversicht ist groß, dass wir mit den geplanten Initiativen weiterhin eine gute Entwicklung erzielen“, betont Abend.
Die vielen Veränderungen auf der Produktebene machen auf boersengefluester.de jedenfalls einen durchweg guten Eindruck. Das sollte sich – nach der aktuellen Konsolidierung – dann auch wieder in nachhaltig steigenden Aktienkursen niederschlagen. Zudem forciert Robert Abend auch die Investor-Relations-Aktivitäten, was sich unter anderem in der Teilnahme an den von Montega organisierten Hamburger Investorentagen (HIT) am 27./28. August 2025 zeigt. Für ein Unternehmen wie stock3 sicher die ideale Bühne, um sich vor einem größeren Investorenkreis zu präsentieren.
INVESTOR-INFORMATION
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stock3
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25.03.2022
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