Steyr Motors: Details vom Mutares-Kapitalmarkttag

Kapitalmarkttag 2024 von Mutares im schicken Pier 1 am Frankfurter Westhafen. Es sind nicht ganz so viele Investoren anwesend wie vor einem Jahr in der 50. Etage des Frankfurter Hochhauses Fifty Heights, aber damals stand die Aktie von Mutares auch auf All-Time-High und die Beteiligungsgesellschaft war Everybodys-Depot-Darling. Seit dem Report der Shortseller um Gotham City von Ende September 2024 hat sich das deutlich geändert, zudem sorgt sich manch Investor um die starke Expertise der Münchner im schwierigen Automotivesegment. Mutares-CEO Robin Laik zeigt sich von all dem nicht übermäßig beeindruckt und sagt: „Unsere Guidance wird sich nicht ändern – Shortattacke hin oder her.“ Demnach soll auf Ebene der Mutares Holding bis 2028 ein Überschuss von rund 200 Mio. Euro stehen – sowie als Zwischenziel ein Gewinn zwischen 125 und 150 Mio. Euro für 2025.

Mit diesem Geld wird Mutares auch künftig attraktive Dividenden zahlen. Robin Laik will seinen Anteil jedenfalls weiter ausbauen, wie er auf dem Capital Markets Day (CMD) einmal mehr betont. Gekommen war boersengefluester.de zu dem Event am 24. Oktober 2024 aber auch, um Neuigkeiten zu dem Mitte Oktober (HIER) avisierten Börsengang des Portfolio-Unternehmens Steyr Motors zu erfahren. Und tatsächlich haben Mutares-CIO Johannes Laumann und Steyr-CEO Julian Cassutti interessante Details verraten. Demnach sind die Bücher für die Vorab-Privatplatzierung bei institutionellen Investoren bereits geöffnet. Als Kurs werden 14 Euro aufgerufen, womit Steyr Motors – inklusive der 200.000 neuen Aktien – auf eine Bewertung von 72,8 Mio. Euro käme.

Mutares Kurs: 34,55

Nach Informationen von boersengefluester.de könnte die Notizaufnahme im Scale bereits in der kommenden Woche – also Ende Oktober 2024 – starten. Die Nachfrage nach der Steyr Motors-Aktie soll dem Vernehmen nach gut sein, was angesichts der großen Verankerung im Defence-Bereich auch nicht verwunderlich ist. Immerhin haben die Investoren hierzulande mit Rheinmetall, Hensoldt, Renk und indirekt auch Alzchem, Frequentis, Secunet sowie CeoTronics ansonsten keine übermäßig große Auswahl. Nach einer bewegten Vergangenheit stellt Steyr-Vorstand Cassutti für die nächsten Jahre kräftiges Wachstum und verlässliche Cashflows in Aussicht. Eingesetzt werden die Motoren der Österreicher in militärischen Spezialfahrzeugen, Booten sowie als Hilfsaggregate in Panzern oder auch Lokomotiven. So setzen unter anderem die US Navy Seals oder auch die KSK-Spezialkräfte der Bundeswehr auf die Technik von Steyr Motors. Im privaten Sektor ist Siemens ein wichtiger Kunde.

Für 2024 stellt der Vorstand Umsätze zwischen 41 und 45 Mio. Euro sowie ein bereinigtes EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von 9 bis 11 Mio. Euro in Aussicht. Bis 2027 soll das Steyr adjustierte EBIT um den Faktor vier klettern. „Die Zukunft hat gerade erst begonnen“, sagt Cassutti. Begleitet wird die Emission von Hauck Aufhäuser, die entsprechend auch ein Research erstellt haben. Für Mutares setzt das Listing signifikante Reserven frei, zumal die Münchner Steyr Motors erst im November 2022 vom Technologiekonzern Thales Austria für einen symbolischen Kaufpreis von 1 Euro erworben haben. Allerdings war Steyr damals in keinem besonders vitalen Zustand und Mutares musste ein Restrukturierungsprogramm – inklusive Sozialplan für einen Teil der Belegschaft – umsetzen.

Nun steht das Unternehmen umso besser da, angesichts der drastischen Verschiebungen im Defence-Bereich seit dem Start des russischen Kriegs gegen die Ukraine war Steyr Motors aber ein echter Lucky Punch. Kleines Bonmot zum Schluss: Für die Zukunft stellt Mutares-CIO Johannes Laumann weiterhin kräftiges Wachstum für Mutares in Aussicht – auch auf regionaler Ebene. Nur die Gegend um Gotham City steht für ihn diesbezüglich nicht auf der Karte – verständlich. Für mutige Investoren bleibt Mutares suf dem aktuell gedrückten Niveau ein interessantres Investment. Und auf das Börsendebüt von Steyr Motors sind wir ohnehin gespannt. Die Story hört sich jedenfalls eingängig an.

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