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#Einlagekonto
© boersengefluester.de | Redaktion
Beiträge über „Steuerfreie Dividenden“ sind im Netz nun wahrlich keine Mangelware mehr. Eine simple Google-Suche bringt mehr als 200.000 Treffer. Das zeigt einerseits, wie groß das Interesse der Anleger an dieser Spezialform der Dividendenausschüttung ist. Andererseits deutet es auch darauf hin, dass die Masse der Investoren die Thematik verstanden hat: Kernbotschaft ist, dass „Steuerfreie Dividenden“ eigentlich gar nicht steuerfrei sind, sondern die Steuerbelastung nur dem Finanzamt gestundet ist – zumindest, sofern man die Aktie nicht schon vor Einführung der Abgeltungsteuer im Jahr 2009 im Depot hatte. Ansonsten werden die steuerfreien Dividenden über die Haltedauer kaufpreismindernd fortgeschrieben. Sobald ein Investor seine Aktie verkaufen will, wird die Abgeltungsteuer fällig – und zwar auf die Differenz zwischen Verkaufspreis und ursprünglichem Kaufpreis, der um die erhaltenen Dividenden gekürzt wurde. Zur Anwendung kommt diese Sonderbehandlung, wenn Dividenden nicht aus den aufgelaufenen Gewinnen der Unternehmen, sondern aus dem steuerlichen Einlagekonto gem. § 27 Abs. 1 KStG ausgekehrt werden, was sich wiederum aus geleisteten Einlagen speist. Dabei handelt es sich freilich nicht um ein spezielles Sonderkonto der Buchführungsabteilung, und ist dementsprechend in der Bilanz des Geschäftsberichts auch nicht ersichtlich. Populär bei heimischen Anlegern sind steuerfreie Dividenden vermutlich deshalb so sehr, weil der Steuerstundungseffekt von Vorteil ist, wenn der Pauschbetrag für das Steuerjahr bereits ausgeschöpft ist.
Soweit das theoretische Grundgerüst. Weit größere Schwierigkeiten in der Praxis macht es, überhaupt erst einmal Aktiengesellschaften zu lokalisieren, die ihre Dividende aus dem steuerlichen Einlagekonto zahlen. Hier liefern die meisten Artikel aus dem Internet nämlich nur Standards wie die Deutsche Telekom oder die Deutsche Post. Ansonsten tauchen häufig Firmen auf, die keine steuerfreien Dividenden mehr zahlen – etwa All For One Steeb, Mensch und Maschine, Nexus, Vita 34 oder Encavis (ehemals Capital Stage). Und so drängt sich der Eindruck auf, dass hier jeder von jedem ein wenig abschreibt. Umso mehr freut es boersengefluester.de, bei der Google-Suche nach „Steuerfreie Dividenden“ auf Platz 1 gerankt zu sein. Offenbar zahlt es sich doch aus, regelmäßig viele hundert HV-Einladungen und Geschäftsberichte nach Schlagworten wie „Einlagekonto“, „Dividende“ oder „Steuer“ zu durchforsten und bei den Unternehmen selbst nachzufragen. So haben wir es auch in den vergangenen Wochen gemacht und bereits mehr als 20 Unternehmen lokalisiert, die auch für 2017 – also zahlbar nach der Hauptversammlung (HV) 2018 – ganz oder teilweise steuerfrei ausschütten. Bei einer Reihe von Unternehmen steht der Dividendenvorschlag noch aus, so dass die Liste gegenwärtig noch vorläufig ist. Diesen Hinweis geben wir an dieser Stelle auch deshalb, weil boersengefluester.de bereits im Januar die ersten Leseranfragen erreichten, wann denn der Artikel mit den steuerfreien Dividenden endlich kommt.
Neu in der Aufstellung für das laufende Jahr ist der SDAX-Aufsteiger Jost-Werke. Zwar ist der Anteilschein des Lkw-Zulieferers kein Rendite-Hit, aber immerhin eine weitere Option für geneigte Anleger. Neu dabei sind außerdem Adesso und der Softwarespezialist PSI, die wir zuletzt – nobody is perfect – schlichtweg übersehen hatten. Daher auch an dieser Stelle unser Aufruf: Sollten Sie noch weitere deutsche Aktien mit steuerfreier Dividende kennen: Schicken Sie uns eine E-Mail an [email protected]. Wir ergänzen unsere Übersichtstabelle dann umgehend. Klassiker – neben der T-Aktie und dem Papier der Deutschen Post – bleiben Freenet, Vonovia und LEG Immobilien. Die Titel von Deutsche EuroShop und dem Autowaschanlagenhersteller WashTec bieten auch für die laufende HV-Saison attraktive Dividenden – steuerfrei ist davon jedoch nur ein Teil. Bei WashTec sind es voraussichtlich knapp 37 Prozent, bei der Deutsche EuroShop steht die Quote noch nicht fest.
Eine kecke Begründung für die Dividendenkürzung von 0,16 auf 0,12 Euro je Anteilschein liefert derweil Francotyp-Postalia: Der Anbieter von Frankiermaschinen setzt die „steuerfreie“ Dividende von 0,12 Euro für 2017 kurzerhand mit der Brutto-Dividende von 0,16 Euro für 2016 gleich – und verspricht so eine unveränderte Nettodividende in Höhe von 0,12 Euro je Aktie. Nun: Diese Rechnung stimmt wohl nur so lange, wie man das Papier nicht verkauft. Ansonsten gelten auch für steuerfreie Dividenden die üblichen Mechanismen: Am ersten Banktag nach der HV werden die Aktien mit Dividendenabschlag gehandelt, am dritten Banktag nach der Hauptversammlung wird dann die Dividende ausgezahlt (siehe dazu auch das Dividenden-FAQ von boersengefluester.de).
[sws_blue_box box_size="640"]Hier kommen Sie zu unserer Gesamtübersicht mit den Steuerfreien Dividenden für 2018. Die Tabelle wird regelmäßig von boersengefluester.de aktualisiert.[/sws_blue_box]
Foto: shutterstock...
Freenet
Kurs: 27,16
Jost Werke
Kurs: 44,25
© boersengefluester.de | Redaktion
Wenn bei Dividendenankündigungen von Unternehmen etwas von § 27 des Körperschaftsteuergesetzes oder dem Steuerlichen Einlagekonto zu lesen ist, fällt bei vielen Börsianern gleich der Groschen. Richtig: Hier gibt es steuerfreie Dividenden zu holen. Dementsprechend groß ist die Anziehungskraft dieser Ausschüttungen. Dabei ist das Etikett „steuerfrei" eigentlich eine Mogelpackung und gilt nur für Anleger, die die Papiere bereits vor Ende 2008, also vor Einführung der Abgeltungssteuer, erworben haben. Bei allen anderen Anlegern greift der Fiskus ganz normal zu. Allerdings mit zeitlicher Verzögerung – und zwar bei der Veräußerung der Aktie.
In der Praxis funktioniert das so, dass die Depotbank den Einstandskurs der Aktie um die Höhe der ausgezahlten Dividenden kürzt. Beim Verkauf der Papiere fällt der abgeltungsteuerpflichtige Kursgewinn dann entsprechend höher aus. Beispiel: Wer eine Aktie zu 20 Euro gekauft, eine steuerfreie Dividende von 0,50 Euro kassiert und den Titel dann zu 25 Euro verkauft hat, bekommt seine Steuerlast auf einen Kursgewinn von 5,50 Euro berechnet. Bei 25 Prozent Kapitalertragsteuer plus Soli (5,5 Prozent der Kapitalertragsteuer) sind das Abzüge von 1,45 Euro (Kirchensteuer ausgeklammert). Hätte es sich in dem Beispiel um eine gewöhnliche Dividende gehandelt, hätte der Investor zunächst 0,13 Euro an Steuern bei der Dividendenausschüttung zahlen müssen. Beim Verkauf wären dann auf den Spekulationsgewinn von 5 Euro nochmals 1,32 Euro an den Fiskus gegangen. Summa summarum ergibt sich aber auch hier eine Gesamtbelastung von 1,45 Euro. Als Vorteil bleibt also lediglich der Steuerstundungseffekt. Eine steuerfreie Dividende ist demnach mit einem Kredit des Finanzamts bis zum Zeitpunkt des Verkaufs der Aktie zu vergleichen.
Das heißt aber auch: Anleger, die nicht darauf geachtet haben, dass die Dividenden, die sie in den vergangenen Jahren kassiert haben möglicherweise „steuerfrei" waren, können beim Verkauf ihrer Aktie unangenehm überrascht werden. In diesem Fall fällt der Kursgewinn nach Steuern – so denn einer erzielt wurde – nämlich deutlich niedriger aus als gedacht. Ein regelmäßiger Blick auf die Dividendenabrechnung kann also nicht schaden. Dies gilt vor allem für die Aktionäre der Deutschen Telekom und der Deutschen Post – von beiden gibt es reichlich. Gänzlich uninteressant sind „steuerfreie" Dividenden trotzdem nicht. Der Stundungseffekt ist besonders dann vorteilhaft, wenn der Steuerpauschbetrag von 801 Euro für Alleinstehende 1602 Euro bei verheirateten Paaren für das Steuerjahr bereits ausgeschöpft ist. Boersengefluester.de hat aus diesem Grund die bislang bekannten Dividendenankündigungen für 2014 und HV-Einladungen speziell unter dem Aspekt der Steuerfreiheit durchforstet. Vermutlich werden in den kommenden Wochen noch einige Unternehmen dazu kommen. Wir werden die Übersichtstabelle dann entsprechend ergänzen. Und wenn Ihnen noch Aktien mit steuerfreien Dividenden bekannt sind: Bitte schreiben Sie uns eine Mail an [email protected].
Foto: picjumbo.com
[sws_green_box box_size="585"]HIER geht es zu der regelmäßig von boersengefluester.de aktualisierten Übersicht der Aktien mit steuerfreien Dividenden für die HV-Saison 2015.[/sws_green_box]...
In the ‘Famous Quotes’ section, we show quotes from famous people. The spectrum ranges from well-known investors to philosophers and sportsmen. If you would like to suggest a quote for inclusion in our collection, please contact us. Send an e-mail to [email protected] or use the contact form on the website.
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