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Nach einem zwölfmonatigen Seitwärtstrend ist die Notiz der Solarworld-Aktie seit dem 7. Juli im Rally-Modus: Damals hatte US-Präsident Obama die Vorlage eines Gesetzes angekündigt, mit dem das Wachstum der Solarindustrie kräftig angekurbelt werden soll. Am 3. August hat Obama dann seinen „Clean Energy Plan" vorgelegt. Damit stellte das Weiße Haus die endgültige Fassung seines Vorhabens für saubere Energie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen von Kraftwerken vor. Die neuen Regeln bauen auf einen Vorschlag der Umweltschutzbehörde Environmental Protection Agency (EPA) auf. Demnach muss der Kohlendioxidausstoß von Kraftwerken bis 2030 um 32 Prozent gegenüber dem Jahr 2005 verringert werden. Die EPA hatte zuvor einen Rückgang um „nur" 30 Prozent anvisiert. Während der Anteil von Kohlekraftwerken an der Stromproduktion auf 27 Prozent verringert werden soll (2014: 39 Prozent), soll der Anteil der erneuerbaren Energien, wie Solar und Wind, kräftig gesteigert werden. Der Ausbau ist dringend notwendig, steuerte die Solarenergie im Jahr 2014 lediglich 0,4 Prozent der Stromerzeugung bei, während Windkraft 4,4 Prozent ausmachte. Bis September 2016 müssen die einzelnen Bundesstaaten konkrete Maßnahmen ausarbeiten, wie sie Obamas Vorhaben umsetzen wollen.
Mit dem Plan verbessern sich die Perspektiven des deutschen Solarmodulherstellers Solarworld, hatte das US-Handelsministerium Anfang Juli 2015 nicht zuletzt auf Betreiben der US-Tochter von Solarworld die seit Dezember 2012 geltenden Antidumping- und Antisubventionszölle für Solarzellimporte aus China bestätigt. Das erleichtert Konzernen wie Solarworld das Leben erheblich. Im laufenden Jahr soll laut Experten die installierte Leistung in den USA um 30 Prozent auf 8,1 Gigawatt (GW) nach oben schießen. Solarworld hat im ersten Halbjahr den dortigen Absatz auf 229 Megawatt (MW) mehr als verdoppelt. Der Erlös hat noch deutlich stärker zugelegt auf 175,3 Mio. Euro. Damit macht das US-Geschäft nun 54,8 Prozent der Konzernerlöse aus, gegenüber 34 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen ist damit auch eines der großen Profiteure des starken Dollar, denn er heizt das Ergebnis des Solarmodulherstellers an. Solarworld stellt zudem verstärkt auf die PERC-Technologie um, nicht nur am US-Standort Hillsboro, sondern auch in Freiberg (Sachsen) und Arnstadt (Thüringen). Die Technologie führt durch neue Beschichtungsprozesse auf der Vorder- und Rückseite zu höheren Wirkungsgraden. Derweil waren das Geschäft in Europa und Japan weitgehend stabil. Insgesamt stieg der Umsatz von Solarworld um 40,3 Prozent auf 320 Mio. Euro.
Durch den konzernweiten Umsatzanstieg verbessert sich das Ergebnis zusehends. Im ersten Halbjahr ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf minus 12,2 Mio. Euro zurück. Vorstandschef Frank Asbeck bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. Der Absatz soll um mindestens 25 Prozent steigen auf mehr als ein Gigawatt (GW). Der Umsatz werde um mindestens 25 Prozent auf mehr als 700 Mio. Euro zulegen. Dabei soll das operative EBIT „ins Positive drehen", nach einem Verlust von 44 Mio. Euro für 2014.
Nach der Rally ist der Börsenwert auf 249 Mio. Euro nach oben geschossen. Das ist eine Menge Holz, denn die Kapitalisierung beläuft sich auf das Sechsfache des von Analysten prognostizierten 2016er-EBIT von 41,7 Mio. Euro. Ob es Solarworld tatsächlich gelingt, im kommenden Jahr den operativen Gewinn annähernd zu vervierfachen, wird teilweise auch von der Entwicklung der Preise für Kohle, Öl und Gas abhängen. Wenn der Preis der Rohstoffe weiter verfällt, dürften viele US-Verbraucher oder Unternehmen es sich zweimal überlegen, ob sie sich eine Solaranlage zulegen. Dennoch könnten die Nachrichten zum „Clean Energy Plan" die Aktie noch weiter anheizen, sie ist ein spekulativer Kauf.
Solarworld
Kurs: 0,15
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Solarworld | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
A1YCMM | DE000A1YCMM2 | AG | 2,25 Mio € | 08.11.1999 | Verkaufen (Insolvenz) |
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2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Sales1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-margin3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-margin5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net profit1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Net-margin6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Earnings per share8 | -0,50 | -0,35 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividend per share8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Quelle: boersengefluester.de and company details
[sws_grey_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research.[/sws_grey_box]...
© boersengefluester.de | Redaktion
[sws_blue_box box_size="585"]Die Probleme der deutschen Solarindustrie spiegelt kaum ein Unternehmen so wider wie Solarworld. Nach der finanziellen Restrukturierung sowie der Übernahme der Solarsparte von Bosch will Solarworld nun aber wieder durchstarten. Der Börsenwert von nur mehr 200 Mio. Euro zeigt allerdings, wie skeptisch Anleger sind. Gibt es nun möglicherweise aber neue Hoffnung?[/sws_blue_box]
In der Nähe des Allzeittiefs notiert der Aktienkurs von Solarworld: Mitte Juni hatte der Konzern einmal mehr schlechte Nachrichten für Anleger parat. Er hatte sich mit einem wichtigen Rohstofflieferanten auf neue Verträge geeinigt – im Gegenzug musste Solarworld allerdings einen Teil der Anzahlungen beziehungsweise Rückforderungsansprüche gegenüber dem Rohstofflieferanten in den Wind schreiben. Dieser Effekt werde das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Gesamtjahr „in niedriger zweistelliger Millionenhöhe“ belasten. Eine neue Prognose will das Unternehmen mit der Vorlage der Halbjahreszahlen am 14. August machen. Zuvor hatte Vorstandschef Frank Asbeck ein EBITDA von mehr als 10 Mio. Euro in Aussicht gestellt. In diesem operativen Ergebnis sind die Effekte aus dem Schuldenschnitt, bei dem die Gläubiger dem Unternehmen zuletzt 57 Prozent ihrer Forderungen erließen, ebenso nicht berücksichtigt wie der positive Sondereffekt aus der Erstbilanzierung der Solarsparte von Bosch.
Immerhin: Offenbar läuft das Geschäft im Werk in Arnstadt (Thüringen), das Solarworld von Bosch übernommen hatte, erfreulich. „Wir haben gegenwärtig eine starke Nachfrage nach unseren Produkten. Die Nachfrage kommt vor allem aus dem Ausland“, sagt Konzernsprecher Milan Nitzschke im Gespräch mit Feingold Research. Wegen der Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes schwächele allerdings das Geschäft in Deutschland. Der Konzern hoffe jedoch, dass sich die Lage hierzulande wieder beleben werde. Wegen der insgesamt guten Nachfrage fährt Solarworld die Produktion in Arnstadt hoch. „Um das Werk auf Volllast hochzufahren, suchen wir weitere Mitarbeiter“, sagt Nitzschke. Die Zahl der gesuchten Mitarbeiter wollte der Konzernsprecher allerdings nicht quantifizieren. Gemeinsam mit dem Werk in Arnstadt hatte die frühere TecDAX-Gesellschaft rund 750 Mitarbeiter von Bosch übernommen. Insgesamt hat Solarworld derzeit 3100 Mitarbeiter. Der Konzern mit Sitz in Bonn produziert außer im Werk in Arnstadt auch im sächsischen Freiberg. Der dortige Standort solle auch weiterhin „die größte und wichtigste Säule im Konzern bleiben“, hatte Nitzschke Mitte Juni betont. Zudem hat der Konzern noch ein Werk in Hillsboro/USA. Der weltweite Solarmarkt soll 2014 vor allem in China, den USA und Japan kräftig wachsen. Außer in China sieht der Konzern gute Chancen, um an dem Wachstum zu partizipieren.
Nitzschke bestätigt die Absatzprognose für den Konzern. Im Gesamtjahr 2014 will Solarworld Module und Bausätze mit einer Leistung von insgesamt 820 Megawatt verkaufen. Beim Umsatz peilt das Unternehmen einen Anstieg auf mehr als 680 Mio. Euro an. In dieser Prognose ist der Kauf der Solar-Sparte von Bosch berücksichtigt. Wie groß der Preisdruck in der Branche wegen der hohen Überkapazitäten ist, hatten die Zahlen zum ersten Quartal einmal mehr aufgezeigt. So war bei einem Umsatzrückgang auf 99,4 Mio. Euro ein bereinigtes EBITDA von lediglich 1,6 Mio. Euro übrig geblieben.
Die Finanzprofis prognostizieren, dass das EBITDA im kommenden Jahr auf 65 Mio. Euro hochschießen wird. Angesichts des von Solarworld ursprünglich für dieses Jahr angepeilten Wertes von mehr als 10 Mio. Euro halten wir die Schätzungen der Analysten für 2015 für sehr ambitioniert. Vielmehr wird es für Asbeck eine Herkulesaufgabe sein, den Turnaround bei dem Konzern zu schaffen. Es scheint ratsam, dass sich Anleger die weitere Entwicklung bei Solarworld erst einmal aus sicherer Entfernung anschauen – zumindest was Neuengagements angeht.
[sws_grey_box box_size="585"]Dieser Beitrag stammt von den Kollegen der boersengefluester.de-Partnerseite Feingold Research[/sws_grey_box]...
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