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#A1KQ17
© boersengefluester.de | Redaktion
Unter den Fans von Garantiedividenden gilt der Anteilschein des Entsorgungsdienstleisters Alba als beliebtes Investment. Immerhin 3,25 Euro je Aktie beträgt die im Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BuG) mit der Berliner Alba Group ausgehandelte jährliche Dividende. Das entsprach in der Regel einer Rendite nördlich von fünf Prozent. Die Kursschwankungen hielten sich zumeist in engen Grenzen – in der Regel pendelte die Notiz zwischen 60 und 65 Euro. Doch damit ist es seit August plötzlich vorbei: Unter vergleichsweise hohen Umsätzen sackte die Notiz der Kölner, bis 2012 hieß die Gesellschaft Interseroh, im Tief bis auf 46,50 Euro. Dabei fehlt eine plausible Erklärung für den Rutsch. Die Halbjahreszahlen von Alba waren bestimmt keine Offenbarung, liefern auf den ersten Blick aber auch keinen Grund für einen derart scharfen Kursrutsch. So erzielte das Unternehmen bei einem Umsatzminus von 14,6 Prozent auf 748,7 Mio. Euro einen Gewinnzuwachs von 4,88 auf 5,68 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Alba mit einem „nur geringfügigen Umsatzrückgang“ und einem Anstieg des Gewinns vor Steuern, ohne allerdings konkret zu werden. Zu beachten ist dabei, dass das Vorjahresergebnis durch Aufwendungen für die Restrukturierung im Bereich Stahl- und Metallrecycling verzerrt war. Fürchterlich ambitioniert ist die Planung damit also nicht.
Ein Ansatz zur Erklärung der schlechten Kursentwicklung könnte in dem noch laufenden Spruchstellenverfahren zur Höhe der damals festgesetzten Barabfindung von 46,38 Euro je Alba-Aktie liegen. Neben der Garantiedividende wurde in dem 2011 geschlossenen BuG eine Barabfindung von 46,38 Euro festgelegt. Die Dauer des Vertrags beträgt zunächst fünf Jahre. Wichtig zu wissen: Angesichts des offenen Verfahrens, können Anleger ihre Stücke auch jetzt noch zu dem damals festgelegten Preis andienen. Lange Zeit war das keine Option, immerhin kostete die Alba-Aktie deutlich mehr. Doch das ändert sich gerade. Denkbar ist, dass einige Anleger dem Frieden nicht trauen. Sobald das Ende 2013 endlich aufgerollte Spruchstellenverfahren zum Abschluss kommt, würde die Verpflichtung von Alba zur Aktienübernahme zwei Monate nach dem Eintrag ins Handelsregister enden. Befürchtungen, dass diese Exitmöglichkeit bald geschlossen wird, scheinen jedoch übertrieben. Wie boersengefluester.de aus gut informierten Kreisen hört, wird sich das Verfahren vermutlich noch eine halbe Ewigkeit hinziehen.
Interessanter ist daher vermutlich ein Blick auf den Kurs der von der Muttergesellschaft Alba Group im Jahr 2011 begebenen Anleihe (WKN: A1KQ17). Immerhin ist die Notiz des noch bis 2018 laufenden Bonds seit Juni von 104 auf im Tief 98 Prozent zurückgekommen. Bedrohlich sieht das noch nicht aus. Doch offenbar schätzen die Investoren die Bonität des Berliner Entsorgungskonzerns zunehmend schlechter ein. Anleihenkurse sind ein sehr sensibel eingestellter Risikomesser. Und letztlich zahlt die Alba Group die fixierte Dividende an die freien Anteilseigner von Alba. Bei einem Streubesitzanteil von 14,67 Prozent und 9.840.000 Alba-Aktien sind das netto immerhin 4,7 Mio. Euro pro Jahr. Befürchten hier einige Investoren, dass die Garantiedividende in Gefahr ist? Anlass zur Sorge könnte das nicht gerade übermäßig Vertrauen erweckende Rating von mittlerweile nur noch „CCC+“ (zuvor „B-“) für die Anleihe der Alba Group liefern. Allerdings datiert die jüngste Rating-Herabstufung bereits von Anfang Mai 2014. Demnach hätten die Alba-Aktionäre dieses Downgrading lange Zeit ignoriert.
Was tun also mit der Alba-Aktie? Momentan ist es ganz schwer, eine belastbare Prognose abzugeben. Im besten Fall haben zuletzt einfach ein paar größere Adressen Aktienpakete verkauft – aus welchen Gründen auch immer – und damit einen Sturm im Wasserglas ausgelöst. Dafür würde sprechen, dass sich der Aktienkurs zuletzt bereits wieder ein wenig erholt hat und die Marke von 50 Euro zurückerobert wurde. Bemerkenswert: Auf dem aktuellen Niveau würde die garantierte Dividende noch immer für eine Rendite von mehr als sechs Prozent reichen. Damit wäre die Aktie der renditestärkste Werte aus der von boersengefluester.de betrachteten Gruppe der Unternehmen mit Garantiedividenden. Mutige Anleger nutzen also die aktuelle Kursschwäche und setzen darauf, dass die Alba Group regelmäßig zahlt und die operativen Geschäfte des Recyclingkonzerns sich fangen. Wer den Titel bereits im Depot hat, sollte engagiert bleiben. Boersengefluester.de wird die weitere Entwicklung genau verfolgen.
Foto: Alba SE
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Alba
Kurs: 7,40
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INVESTOR-INFORMATION | ||||||
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Alba | ||||||
WKN | ISIN | Legal Type | Marketcap | IPO | Recommendation | Located |
620990 | DE0006209901 | SE | 72,82 Mio € | 22.06.1998 | Halten |
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