Mit fast 16.000 Zeichen und mehr als 2.200 Wörtern – unterteilt in nur wenige Absätze – hat die The Payments Group Holding vermutlich einen neuen Jahresrekord in Sachen Umfang einer Pressemitteilung aufgestellt. Nur die wenigsten Anleger werden den Text von von bis hinten gelesen haben, und die allerwenigsten werden ihn komplett verstanden haben. Da nimmt sich boersengefluester.de trotz intensiven Studiums der Nachricht gar nicht aus. Vermutlich geht es in erster Linie also gar nicht mal sehr darum, den Kapitalmarkt zu informieren. Vielmehr dürfte ein wesentlicher Aspekt dieser Mammutmeldung vom 13. Februar 2025 sein, dass einmal alles schriftlich und vor allen Dingen auch öffentlich festgehalten wurde.
Worum geht es im Kern? Die Payments Group Holding (PGH) um Christoph Gerlinger streitet sich mit ehemaligen Geschäftspartnern aus SGT German Private Equity-Zeiten – damals wollten die Frankfurter ein neues Geschäftsmodell als Asset-Manager etablieren und setzten dabei auf die Expertise eines Investmentteams mit Hauptsitz in Singapur – im Zentrum steht die SGT Capital LLC (kurz: SGTLLC) –, die erhebliche Gelder für den Aufbau eines neuen Fonds mobilisieren sollte. Am Ende hat alles nicht geklappt und die Parteien liegen nun im massiven Clinch. Dabei geht es um wesentlich mehr als enttäuschte Erwartungen, sondern längst auch um fragwürdige Geschäftspraktiken. Vieles davon ist Schnee von gestern, doch auf ihre Forderungen von in Summe gut 5 Mio. Euro besteht das Team um Christoph Gerlinger vehement.
Um das zu verhindern, wirft die Gegenseite nun ihrerseits Forderungen zur Rückgabe historischer Vergütungskomponenten in den Raum, die sie gegen die TGS24 – eine Tochter aus dem PGH-Umfeld – geltend machen will, da diese Rückforderungsvereinbarungen („Clawbacks“) angeblich Unternehmen aus dem SGT-Ökosystem zustehen würden. Derartige Verrechnungen sprengen jedoch klar die Vereinbarungen, zudem ist in der PGH-Tochter TGS24 ohnehin kein Geld zu holen – argumentiert Team Gerlinger. Nun lassen beide Seiten die Muskeln spielen, wobei sich Christoph Gerlinger zuversichtlich zeigt, die gut 5 Mio. Euro von der Gegenseite zu bekommen.: „Wir wollen nur unsere berechtigten Interessen durchsetzen.“ Äußerst unschön ist das ganze Spektakel aber schon deshalb, weil es Züge einer Schlammschlacht annimmt und dem Vernehmen nach sogar Redaktionen wie die Financial Times investigative Recherchen zur tatsächlichen Kapitalausstattung der SGT-Fonds sowie zu den PE-Transaktionen der SGT-Drahtzieher anstellen. Gut möglich also, dass da noch einiges aus dem SGTLLC-Umfeld ans Tageslicht kommt. Boersengefluester.de nimmt sich der ganzen Thematik noch einmal näher an. Das einzig Gute zurzeit: Am Aktienkurs perlen die Ereignisse bislang weitgehend ab.
INVESTOR-INFORMATION
©boersengefluester.de
The Payments Group Holding
WKN
ISIN
Legal Type
Marketcap
IPO
Recommendation
Located
A1MMEV
DE000A1MMEV4
GmbH & Co. KGaA
29,87 Mio €
11.11.2015
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