[sws_green_box box_size="585"]Das Geschäftsmodell des chinesischen Plantagenbetreibers
Asian Bamboo geht nicht mehr auf. Daher soll künftig in Immobilien investiert werden. Das Geld dafür soll aus Landverkäufen und einer Wandelanleihe kommen. Selbst der Wirtschaftsprüfer ist skeptisch. Bei Asian Bamboo mangelt es jedoch nicht an Transparenz oder sauberer Bilanzierung, sondern lediglich an Erfahrung und verlässlichen Prognosen im neuen Betätigungsbereich. Die Risiken sind erheblich. [/sws_green_box]
Mehr als 40 Euro mussten Investoren Ende September 2010 für das Dividendenpapier von
Asian Bamboo hinblättern. Derzeit ist die Aktie für wenig mehr als einen Euro zu haben. Was ist passiert? „Die Geschwindigkeit, mit der sich die chinesische Volkswirtschaft und Gesellschaft verändert, ist beispiellos. In der Geschichte ist es innerhalb eines derart kurzen Zeitraums bislang noch nie gelungen, so viele Menschen aus der Armut zu befreien und eine wirtschaftliche Supermacht zu schaffen“, kommentiert Asian Bamboo im neuesten Geschäftsbericht den Wandel in China. Vor wenigen Jahren glaubte das Management noch daran, mit der Produktion von hochwertigen organisch angebauten Lebensmitteln vom wachsenden Wohlstand zu profitieren. Nun zeigt sich, die Urbanisierung schreitet schneller voran als erwartet, und steigender Wohlstand bedeutet auch höhere Löhne. Die kann Asian Bamboo nicht mehr bezahlen, so laufen dem Unternehmen die Mitarbeiter weg, obwohl das Unternehmen mit großem sozialen Engagement versucht, die Menschen in der Nähe ihrer Plantagen zu halten. Mit Maschinen kann man weder die Bambussprossen für den Verzehr, noch die langen Bambusstangen für den Gerüstbau ernten.
Nachdem der Umsatz 2013 um mehr als die Hälfte auf gut 30 Mio. Euro geschrumpft ist (2011 waren es noch 90 Mio. Euro Umsatz), hat das Management die Reißleine gezogen. Die Landwirtschaft wird weitgehend aufgegeben. Dafür soll nun das Immobiliengeschäft entwickelt werden. Die Überlegung ist einfach: Wenn die Attraktivität der Städte zur Landflucht führt, investiert man eben dort, wo die Leute hinziehen. 1990 lebten rund ein Viertel der Bevölkerung in den Städten Chinas. Ende 2012 waren es schon mehr als die Hälfte. Prognosen sagen, dass 2035 rund 70 Prozent der Menschen in den Städten leben werden. Zudem hoffen die Manager von Asian Bamboo, dass die umfangreichen Plantagenflächen für den Tourismus erschlossen werden können. Erste positive Signale von staatlicher Seite gibt es zwar, doch ob sich das im großen Stil realisieren lässt, ist völlig ungewiss. Neben der möglichen Umwandlung landwirtschaftlicher Teilflächen hat der Vorstand bereits weitere Immobilienprojekte identifiziert. Es ist beabsichtigt, sich dort mit Geschäftspartnern zu beteiligen. Die Immobilien sollen in separaten Projektgesellschaften mit eigenem Management gehalten werden, in denen eine Konzerntochter Anteilseigner mit einer wesentlichen Beteiligung ist.
Dafür hat Finanzvorstand Peter Sjovall die 2013er-Bilanz gründlich aufgeräumt. Zuerst wurde einmal das biologische Vermögen – der Barwert der Pflanzen abzüglich der Erntekosten – um 25 Mio. Euro bereinigt. Dann wurden Rückstellungen in Höhe von 165 Mio. Euro auf die Plantagenpachtverträge gebildet. Zusammen mit dem operativen Verlust blieb unterm Strich ein gigantisches Minus von knapp 200 Mio. Euro. Das führte in der AG zu einem Verdampfen des Eigenkapitals von 152 Mio. auf knapp 1 Mio. Euro. Weil diese Maßnahmen jedoch nicht liquiditätswirksam waren, verfügt der Asian-Bamboo-Konzern immer noch über 28,5 Mio. Euro Cash. Das sind zwar 10 Mio. Euro weniger als im Vorjahr, aber auch die Bankverbindlichkeiten wurden um knapp 12 Mio. auf 34,7 Mio. Euro zurückgefahren.
Die Maßnahmen zeigen Wirkung: Im ersten Quartal 2014 ist der Umsatz zwar weiter, um 9 Prozent auf 4,6 Mio. Euro zurückgegangen. Doch aufgrund von Zuschreibungen zum biologischen Vermögen im Umfang von 3,5 Mio. Euro blieb ein Netto-Gewinn von 1,2 Mio. Euro, nach einer Nullrunde im Vorjahr. Insgesamt werden die Kosten weiter gesenkt, noch nicht bezahlte Pachtverträge gekündigt sowie Plantagen, Grundstücke und Verarbeitungsstätten verkauft. Am Ende des Jahres soll sich die gesamte Fläche von derzeit 55 Tausend Hektar auf 37 Tausend Hektar verringern. Dadurch sollen gut 10 Mio. Euro in die Kasse kommen.
Boersengefluester.de erfasst aus allen Geschäftsberichten unter anderem die wichtigsten Kennzahlen aus GuV, Bilanz und Kapitalflussrechnung. Zudem erstellen wir eigene Prognosen zu den wesentlichen Eckdaten der Unternehmen – inklusive Ergebnis je Aktie und Dividende.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
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2018
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Umsatzerlöse1
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EBITDA1,2
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EBITDA-Marge3
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EBIT1,4
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EBIT-Marge5
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Jahresüberschuss1
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Cashflow1,7
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Ergebnis je Aktie8
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Dividende je Aktie8
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Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben
Erklärung
1 in Mio. Euro;
2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen;
3 EBITDA in Relation zum Umsatz;
4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern;
5 EBIT in Relation zum Umsatz;
6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz;
7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit;
8 in Euro;
Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer:
Deloitte & Touche
Um die Kapitalbasis des Unternehmens zu stärken und den Einstieg in die Immobilienbranche vorzubereiten, hat Lin Zuojun, Gründer und Vorstandschef von Asian Bamboo, dem Unternehmen Anfang April dieses Jahres ein Darlehen von knapp 12 Mio. Euro gewährt. Auf der Hauptversammlung will sich der Vorstand darüber hinaus eine Wandelanleihe genehmigen lassen. Wie sehr die Manager von ihrem Vorhaben überzeugt sind, zeigt die Tatsache, dass sie sich verpflichtet haben sämtliche, nicht von den bisherigen Aktionären gezeichneten Anleihen selbst zu übernehmen. „Die gleichen Faktoren, die für die Probleme im Plantagen-Geschäft verantwortlich sind, begünstigen unser Immobilienprojekt“, sagt Zuojun.
Auch wenn die Asian-Bamboo-Aktie nach dem großen Reinemachen immer noch einen Buchwert von rund 5,50 Euro hat – also mehr als das Vierfache des aktuellen Aktienkurses – bleibt die Neuausrichtung ein unkalkulierbares Risiko. Das sieht auch der Wirtschaftsprüfer so: „Aufgrund der Unbestimmtheit der Angaben im Konzernlagebericht über die beabsichtigten Immobiliengeschäfte konnten wir die Darstellung der Chancen und Risiken aus der geplanten Aufnahme von Immobiliengeschäften im Konzernlagebericht nicht beurteilen. Es kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass der Konzernlagebericht insoweit fehlerhaft ist.“ Der Immobilienmarkt in China ist keine Bonanza, wo man das Geld einfach aufsammeln kann, und mit Bambus ist kein Geld mehr zu verdienen. Bei den aktuell extrem niedrigen Kursen sollte die Aktie aber auch nicht mehr verkauft werden.
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
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©boersengefluester.de |
Asian Bamboo |
WKN
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ISIN
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Rechtsform
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Börsenwert
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IPO
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Einschätzung
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Hauptsitz
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A0M6M7
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DE000A0M6M79
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0,00 Mio. €
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16.11.2007
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Verkaufen
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KGV 2025e
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KGV 10J-Ø
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BGFL-Ratio
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Shiller-KGV
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KBV
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KCV
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KUV
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3,87
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Dividende '2022 in €
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Dividende '2023 in €
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Dividende '2024e in €
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Div.-Rendite '2024e in %
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0,00%
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Hauptversammlung
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Q1-Zahlen
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Q2-Zahlen
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Q3-Zahlen
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Bilanz-PK
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20.06.2014
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13.05.2015
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14.08.2014
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14.11.2014
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31.03.2015
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Abstand 60Tage-Linie
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Abstand 200Tage-Linie
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Performance YtD
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Performance 52 Wochen
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IPO
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+12,56%
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-52,37%
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-64,33%
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-75,15%
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-100,00%
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Akt. Kurs (EoD)
All-Time-High:
€1,28
Wirtschaftsprüfer
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BGFL-Scoring
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Coverage
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Deloitte & Touche
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-36859.178413026
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