Natürlich spricht auch der IT-Dienstleister Audius im Halbjahresbericht 2022 die schwierigen Rahmenbedingungen sowie Belastung durch allgemein steigende Kosten an. Das war es dann aber auch schon mit Molltönen. Der Rest liest sich durchweg positiv.
„Die audius Gruppe zeigt sich sehr robust und erzielte abermals neue Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis“, betont der Vorstand. Die Eckdaten zu Umsatz sowie Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hatte die Gesellschaft bereits Mitte August (HIER) vorgelegt – und bei dieser Gelegenheit auch gleich die Prognose für das Gesamtjahr heraufgesetzt. Demnach liegt die Messlatte für 2022 – nach der Akquisition von ILK Internet aus Karlsruhe (Konsolidierung ab August) – nun bei Umsatzerlösen von mehr als 71 Mio. Euro sowie einem EBITDA von über 7,5 Mio. Euro. Rund 55 Prozent der Mindestvorgabe für das EBITDA hat Audius nach Ablauf der ersten sechs Monate bereits eingefahren, so dass die Ergebnisvorschau auf einer soliden Basis steht.
„Die Auftragslage für das zweite Halbjahr ist sehr gut“, heißt es zudem. Keine Ausreißer gibt es auch, was die Zahlen weiter unten in der Gewinn- und Verlustrechnung angeht: Der Überschuss kam zwar nur um knapp 16 Prozent auf 2,06 Mio. Euro voran, das allerdings liegt in erster Linie an den steuerlich wirksamen Firmenwertabschreibungen, die das Netto-Ergebnis drücken. Insgesamt befindet sich das Unternehmen aus Weinstadt aber auch hier auf einem guten Weg, um die bisherigen Analystenschätzungen von 3,85 Mio. Euro für den Überschuss zu toppen. Auch ansonsten bleibt die Investmentstory voll intakt: Audius ist mit den Geschäftsbereichen IT-Services, Software sowie Netze/Mobilfunk 5G breit aufgestellt und fährt darüber hinaus eine regelmäßige Wachstumsstrategie via Zukäufe.
Bezogen auf die Aktienperformance hat zwar auch Audius in den vergangenen Monaten an Terrain eingebüßt, insgesamt halten sich die Rückschläge aber in vergleichsweise engen Bahnen. Kein Wunder: Die Bewertung des Spezialwerts ist moderat, zudem bietet der Titel eine nicht zu verachtende Dividendenrendite von rund zwei Prozent – wobei die Ausschüttung für 2021 natürlich längst durch ist. Ansonsten präsentiert der Vorstand die Investmentstory auch weiterhin auf den einschlägigen Kapitalmarktkonferenzen, so dass die Aktie auch bei institutionellen Anleger immer bekannter werden dürfte. Für boersengefluester.de bietet die Aktie jedenfalls weiterhin ein sehr ansprechendes Chance-Risiko-Verhältnis. Gecovert wird die Aktie – neben Solventis – noch von SMC Research. Die jüngsten Kursziele bewegen sich zwischen knapp 21 und 22 Euro. Potenzial ist also reichlich vorhanden.