YOC: Zurück zu gewohnter Stärke

Für YOC-Aktionäre lief 2025 bislang alles andere als gut. Das passt die überraschende Gewinnwarnung von Ende Oktober nur zu gut ins Bild. Mittlerweile sollte aber längst der Pessimismus im Aktienkurs überwiegen. Zeit für einen Trendwechsel nach oben also. CEO Dirk Kraus hat bereits seinen Anteil aufgestockt.
Montag, 17 Nov 2025
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Aktien-Coverage

YOC

WKN: 593273
ISIN: DE0005932735
Aktienkurs

11,70 €

(-1.68%)

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Hoffentlich ein Insiderdeal mit Signalwirkung. Ende Oktober 2025 hat Dirk Kraus, Vorstand und Gründer der YOC AG, seinen Anteil an dem Werbetechnologie-Unternehmen nochmals aufgestockt und rund 7.200 YOC-Aktien gekauft. Das Timing ist insofern bemerkenswert, weil die Berliner zuvor aufgrund verschiedener Entwicklungen ihre Jahresziele für das Gesamtjahr nach unten anpassen mussten und der Aktienkurs deutlich eingeknickt war. „Wir haben kein strukturelles Defizit“, sagte Kraus damals im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de (HIER). Allerdings haben sich die Belastungen aus der Expansion in den schwedischen Markt, negative Währungseffekte sowie die zwischenzeitlich höheren Kosten für den Betrieb der für YOC so zentralen VIS.X-Plattform derart aufgetürmt, dass sich der Rückstand nicht mehr vollständig aufholen lässt.


Dabei war das für die Werbebranche so wichtige vierte Quartal zum Zeitpunkt der Gewinnwarnung gerade erst angelaufen. Ein Blick auf die Segmentberichterstattung der einzelnen Zwischenberichte zeigt zudem Folgendes. Der programmatische Umsatz in Q2 und Q3 2025 war sehr deutlich über die entsprechenden Vorjahreswerte gestiegen. Währenddessen ging der vermutlich lukrativere Umsatz mit Direktkunden diesem Tempo nicht mit. Hintergrund ist dem Vernehmen nach eine temporär unvorteilhaft angesetzte Preisstruktur im programmatischen Handel, die letztlich zu einem hausgemachten Problem in der Rohertragsmarge führte. Die Mechanismen dahinter sind längst erkannt und abgestellt und so richtet sich der Blick nach vorn. „Wir gehen davon aus, dass sich unsere Profitabilität im vierten Quartal wieder auf einem gewohnt höheren Niveau bewegt“, sagt Kraus.


Kursentwicklung 1 Jahr
YOC Kurs: 12,00


Boersengefluester.de erfasst aus allen Geschäftsberichten unter anderem die wichtigsten Kennzahlen aus GuV, Bilanz und Kapitalflussrechnung. Zudem erstellen wir eigene Prognosen zu den wesentlichen Eckdaten der Unternehmen – inklusive Ergebnis je Aktie und Dividende.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
  2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025
Umsatzerlöse1 15,11 15,49 18,84 23,43 30,63 35,01 40,30
EBITDA1,2 0,58 1,84 2,85 3,47 4,40 5,17 4,40
EBITDA-Marge %3 3,84 11,88 15,13 14,81 14,37 14,77 10,92
EBIT1,4 0,02 1,13 2,01 2,33 2,93 3,50 2,20
EBIT-Marge %5 0,13 7,30 10,67 9,95 9,57 10,00 5,46
Jahresüberschuss1 -0,47 1,26 2,07 2,34 2,90 3,72 1,60
Netto-Marge %6 -3,11 8,13 10,99 9,99 9,47 10,63 3,97
Cashflow1,7 1,21 1,02 2,72 2,45 3,91 4,10 2,00
Ergebnis je Aktie8 -0,14 0,09 0,60 0,67 0,83 1,07 0,46
Dividende je Aktie8 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben


Nun: Im Abschlussviertel 2024 erwirtschaftete YOC ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von rund 2,5 Mio. Euro. Unterstellt, dass das Unternehmen diesen Vergleichswert um rund 10 Prozent toppt, würde YOC für 2025 auf ein EBITDA von knapp 4,0 Mio. Euro zusteuern. Bei einem EBITDA-Zuwachs von 30 Prozent gegenüber Q4 2024 wären es etwa 4,4 Mio. Euro. Zum Vergleich: Die zuletzt gekappte Prognose geht für das Gesamtjahr von einem EBITDA zwischen 4,0 und 5,0 Mio. Euro aus. Um etwa in der Mitte der Bandbreite zu liegen, muss sich YOC also ordentlich strecken. Bezogen auf den Gewinn nach Steuern kalkuliert der Vorstand mit einer Spanne zwischen 1,0 und 2,0 Mio. Euro für 2025.


Freilich richten sich die Blicke der Investoren längst Richtung 2026. Hier rechnen die Analysten von Montega bereits mit einem EBITDA von 7,6 Mio. Euro sowie einem Überschuss nördlich von 5 Mio. Euro, da die zuletzt drückenden Ergebnisbelastungen so nicht mehr auftreten dürften. Das wiederum korrespondiert zurzeit mit einem Börsenwert von weniger als 42 Mio. Euro, wobei YOC sogar eine Netto-Liquidität von etwas mehr als 1 Mio. Euro in der Bilanz ausweist. Somit wird YOC momentan zu weniger als dem 5,5-Fachen des für 2026 zu erwartenden EBITDA am Kapitalmarkt gehandelt. Gemessen am grundsätzlich starken Trackrecord der vergangenen Jahre scheint uns das ein deutlich zu niedriges Multiple. Entsprechend kann sich boersengefluester.de auch gut dem Kursziel 24 Euro von Montega anschließen. Und dann gibt es ja auch noch den Insider-Kauf von CEO Dirk Kraus als Vertrauensbeweis in die Stärke des Geschäftsmodells von YOC. 


Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
YOC
WKN ISIN Rechtsform Börsenwert IPO Einschätzung Hauptsitz
593273 DE0005932735 AG 41,72 Mio. € 30.04.2009 Kaufen
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Foto: Freepik

EoM
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Gereon Kruse ist Gründer des mehrfach preisgekrönten Finanzportals boersengefluester.de (BGFL) und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs. Tipp: Auf der BGFL-Unterseite Referenzen stellen wir regelmäßig vor, auf welchen Konferenzen und anderen Kapitalmarktveranstaltungen das in Frankfurt ansässige Team von boersengefluester.de gerade unterwegs ist.

Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Zwischen der YOC und boersengefluester.de besteht eine entgeltliche Vereinbarung zur Soft-Coverage der YOC. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der YOC. Boersengefluester.de nimmt Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten vor.

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