Mehr als 80 Prozent Kursplus für die Aktie von IBU-tec advanced materials – und das in gerade einmal drei Handelstagen. Die kürzlich kommunizierten (HIER) beiden Verträge des Spezialchemie-Unternehmens mit der Volkswagen-Tochter PowerCo haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Doch die Neubewertung der – zumindest in der Außensicht – lange Zeit zäh anmutenden Fortschritte bei den Batterieaktivitäten von IBU-tec dürfte am Kapitalmarkt eher am Anfang stehen. „Wir werden eine neue Dimension erreichen. Das sind zwei Abschlüsse, die voll auf die Equity-Story einzahlen“, sagt CEO Jörg Leinenbach auf dem Investoren-Call zur Einordnung der geplanten Kapazitätserweiterungen und Abnahmevereinbarungen für LFP-Kathodenmaterial von IBU-tec.
Immerhin werden aus den bislang dominierenden Testmengen von Batteriematerial für die Elektromobilität künftig tatsächlich industrielle Dimensionen für die Serienproduktion. „Daran haben wir seit vielen Jahren gearbeitet. Das ist der größte Deal der Firmengeschichte“, sagt Gründer und Produktvorstand Ulrich Weitz. Auch ein Moment zum Innehalten, denn das Vorstandsteam weiß zu genau, wie sehr das Vertrauen am Kapitalmarkt strapaziert wurde. Schließlich fällt der gesamte Transformationsprozess in eine Zeit, in der es keinerlei konjunkturellen Rückenwind für das bisherige Stammgeschäft rund um Glasbeschichtungen sowie die Herstellung von Spezialpulvern via Lohnfertigung gibt. Entsprechend ernüchternd auch seit mindestens 2023 der Blick auf die operativen Zahlen.
Doch nun haben die Investoren zumindest eine Perspektive, auch wenn sich der wirtschaftliche Erfolg der PowerCo-Vereinbarungen zunächst einmal „nur“ in Meilensteinzahlungen zeigen wird, die sich im Zeitraum von bis zu drei Jahren aber auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag türmen können. Mit der Fertigstellung der zusätzlichen Produktionskapazitäten am Standort in Bitterfeld ist ab 2028 dann mit jährlichen Umsatzerlösen aus dem Produktverkauf im mittleren bis oberen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich zu rechnen – und zwar für viele Jahre. Zur Profitabilität dieser Erlösströme hält sich der Vorstand momentan bedeckt. Dem Vernehmen nach ist aber alles sorgfältig kalkuliert. „Äußerst happy“, ist CEO Leinenbach insbesondere auch darüber, dass die Finanzierung bereits in trockenen Tüchern ist. Dieser Punkt war auf Investorenkonferenzen früher regelmäßig ein Thema.
Abschließend geklärt ist nur noch nicht, ob dieser Part dann tatsächlich auf Ebene der AG stattfindet oder innerhalb der Projektgesellschaft. Ganz wichtig für das Grundverständnis der Zusammenarbeit ist, dass es dem Volkswagen-Konzern nicht darum geht, möglichst günstig Batteriematerial herzustellen. Im Kern geht es vielmehr darum, der extremen Abhängigkeit von China in diesem Bereich etwas entgegenzusetzen. „Die Produktion in Europa hat eine strategische Komponente“, betont Großaktionär Ulrich Weitz. Spannend auch, dass die Türen für andere Kunden außerhalb der PowerCo geöffnet bleiben. IBU-tec bindet sich also nicht exklusiv an Volkswagen. Dennoch findet boersengefluester.de, dass eine strategische Aktienbeteiligung von PowerCo beziehungsweise VW an der im Scale-Segment gelisteten IBU-tec AG der nächste logische Schritt wäre, um die enge Verbindung nochmals zu untermauern.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
IBU-tec advanced materials
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A0XYHT
DE000A0XYHT5
AG
80,75 Mio. €
30.03.2017
Kaufen
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
48,45
32,96
44,09
53,94
48,23
50,61
44,00
EBITDA1,2
7,12
6,98
5,53
6,69
2,96
1,02
3,60
EBITDA-Marge %3
14,70
21,18
12,54
12,40
6,14
2,02
8,18
EBIT1,4
1,95
2,08
0,94
1,94
-1,79
-3,75
-1,50
EBIT-Marge %5
4,03
6,31
2,13
3,60
-3,71
-7,41
-3,41
Jahresüberschuss1
0,87
1,00
-0,24
1,29
-2,49
-5,31
-2,50
Netto-Marge %6
1,80
3,03
-0,54
2,39
-5,16
-10,49
-5,68
Cashflow1,7
4,23
4,47
-1,13
-3,27
2,41
9,32
2,50
Ergebnis je Aktie8
0,22
0,25
-0,05
0,27
-0,52
-1,12
-0,53
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,04
0,00
0,00
0,00
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