Dass München mit sieben
DAX-Unternehmen (
Allianz,
BMW,
Infineon,
Linde,
ProSiebenSat.1,
Siemens und
Münchener Rück) die heimliche Börsenhauptstadt von Deutschland ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. Mindestens ebenso bemerkenswert ist jedoch, dass von den derzeit 509 Unternehmen mit AG-Sitz in Deutschland, die boersengefluester.de regelmäßig betrachtet, immerhin 74 aus der bayerischen Landeshauptstadt kommen. Zugegeben: Um die Analyse nicht zu kleinteilig werden zu lassen, haben wir Städte wie Pullach, Aschheim, Neubiberg oder Unterschleißheim der Isarmetropole zugeordnet. Bemerkenswert ist die Dominanz trotzdem – vor allem beim Blick auf die addierte Marktkapitalisierung der Münchner Firmen von fast 435 Mrd. Euro. Da kann Berlin – wenn auch mit 52 Unternehmen mittlerweile auf Platz 2 vorgerückt – nicht ansatzweise mithalten. Schließlich bringen die Unternehmen von der Spree „nur“ 40,8 Mrd. Euro auf die Waagschale.
Immerhin erobern die Berliner – früher nahezu ein Börsendorf – zunehmend auch die heimischen Indizes: Zwei
MDAX-Konzerne (
Axel Springer,
Zalando), fünf
SDAX-Unternehmen
(HypoPort, Rocket Internet,
Tele Columbus und
Delivery Hero) und vier
Scale-Gesellschaften (
Beta Systems,
Deutsche Grundstücksauktionen,
Magforce und die
German Startups Group) haben ihren Firmensitz in der Bundeshauptstadt. Verschiebungen auf der Börsenlandkarte gibt es auch zugunsten von Hamburg: Angeführt vom DAX-Konzern
Beiersdorf rücken die Hanseaten zunehmend auch in andere Indizes vor. Im Scale sind etwa das Medienhaus
Edel, die drei Investmentmanager
Ernst Russ,
Lloyd Fonds,
MPC Capital sowie die im Fintech-Sektor tätige
Naga Group notiert, allesamt haben sie ihren Firmensitz in Hamburg.
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Bezogen auf die einzelnen Bundesländer liefern sich – wie schon seit vielen Jahren – Bayern und Nordrhein-Westfalen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Allerdings haben die Bayern in den meisten Disziplinen die Nase vorn: Interessant ist freilich, dass Nordrhein-Westfalen zwar in Sachen
TecDAX kaum etwas zu bieten hat, dafür aber mit Abstand die meisten Vertreter in den MDAX sendet. Immerhin 15 Gesellschaften aus dem MidCap-Index stammen aus NRW. Und mit neun DAX-Konzernen ist Nordrhein-Westfalen momentan ebenfalls spitze. Dafür hinkt das Rhein-/Ruhrgebiet in Sachen TecDAX deutlich hinter den Bayern her. Drittstärkste Kraft aus Bundessicht ist Baden-Württemberg – dahinter folgt Hessen. Positiv ist, dass die neuen Bundesländer allmählich auch aus Börsensicht an Bedeutung gewinnen – allen voran Thüringen. Schlusslicht in der Regio-Betrachtung bleibt Mecklenburg-Vorpommern mit nur einem waschechten Vertreter – der
HanseYachts aus Greifswald. Windkraftanlagenbauer
Nordex hat zwar ein riesiges Stammwerk in
Rostock, die AG sitzt jedoch in Hamburg.
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Foto:
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