Turnaround-Spekulationen haben so ihre Tücken: Häufig ist der Weg zurück in die schwarzen Zahlen kurviger als gedacht – und eine Reihe von Unternehmen schafft es gar nicht bis zum Ziel. Bei dem Verkehrstechnikkonzern
Schaltbau Holding sieht gegenwärtig ganz gut aus, auch wenn der Umstrukturierungsprozess ebenfalls Zeit braucht und die Resonanz an der Börse durchaus einen Tick besser sein könnte. Immerhin waren die jüngsten Meldungen der
Münchner, etwa die Einigung mit Bombardier zur Fortsetzung des Bahnsteigtüren-Projekts für die Metro São Paulo in Brasilien (
HIER), durchaus positiv. Und auch der jetzt vorgelegte Halbjahresbericht gefällt boersengefluester.de von der Tendenz her ganz ordentlich, zumal sich die Bilanzqualität nach der jüngsten Kapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss von rund 46,5 Mio. Euro sowie dem Verkauf des Industriebremsen-Spezialisten
Pintsch Bubenzer spürbar verbessert hat. Damit einhergehend hat die Gesellschaft ihre Netto-Finanzverbindlichkeiten in den vergangenen zwölf Monaten um fast 55 Mio. auf 106,5 Mio. Euro gedrosselt.
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Mut macht auch, dass die Auftragseingänge zur Mitte des Jahres mit knapp 302 Mio. Euro um gut zwei Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert liegen. Bereinigt um Sondereffekte – etwa aus der Auflösung von Rückstellungen – drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern zum Halbjahr 2018 von minus 4,7 auf plus 6,6 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse kamen dabei um 16,6 Prozent auf 251,5 Mio. Euro voran. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 3,49 Mio. Euro stehen. Auf der sicheren Seite ist Schaltbau aber noch längst nicht, dafür sind die Finanzverbindlichkeiten einfach zu üppig, zudem steht für Ende 2019 die Rückzahlung eines Konsortialkredit von 100 Mio. Euro auf der Agenda. Letztlich hängt alles daran, dass das operative Geschäft nicht zur Schwäche neigt. „Auf dem Weg zurück zu nachhaltig positiven EBIT-Margen auf früherem Schaltbau-Niveau gibt es zwar insbesondere hinsichtlich der Bruttomargen, der Verbesserung der Produktionsplanungsprozesse und der Senkung des Nettoumlaufvermögens noch viel zu tun, dennoch zeigt die bisherige Entwicklung in diesem Jahr, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt der neue Vorstandssprecher Albrecht Köhler.
Keine Änderungen gibt es derweil bei der Prognose für 2018: Demnach rechnet der ehemalige
SDAX-Konzern mit Erlösen in einer Bandbreite von 480 bis 500 Mio. Euro sowie einer bereinigten EBIT-Marge von etwa drei Prozent. Wo Schaltbau tatsächlich herauskommt, lässt sich gegenwärtig nur schwer abschätzen, da positiven Sondereffekten – etwa aus Firmenverkäufen – negative Faktoren aus Restrukturierungsmaßnahmen oder Wertberichtigungen gegenüberstehen. Übergeordnetes Ziel bleibt es, dass Schaltbau bis zum Jahr 2020 wieder zur früheren Stärke zurückgekehrt ist und entsprechende Margen erwirtschaftet. Zur Einordnung: Von 2010 bis 2014 kam die Gesellschaft im Schnitt auf EBIT-Renditen von etwa acht Prozent. Die jüngsten
Analysten-Studien siedeln den Wert der
Schaltbau-Aktie im Bereich um 33 Euro an. Damit wäre der Titel eine gute 20-Prozent-Chance – bei allerdings auch erhöhtem Risiko.
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
|
©boersengefluester.de |
Schaltbau Holding |
WKN
|
ISIN
|
Rechtsform
|
Börsenwert
|
IPO
|
Einschätzung
|
Hauptsitz
|
A2NBTL
|
DE000A2NBTL2
|
AG
|
677,08 Mio. €
|
22.06.1994
|
Halten
|
|
KGV 2026e
|
KGV 10J-Ø
|
BGFL-Ratio
|
Shiller-KGV
|
KBV
|
KCV
|
KUV
|
51,67
|
5,42
|
9,54
|
159,79
|
4,53
|
46,43
|
1,33
|
Dividende '2022 in €
|
Dividende '2023 in €
|
Dividende '2024e in €
|
Div.-Rendite '2024e in %
|
1,90
|
1,90
|
1,90
|
3,06%
|
Hauptversammlung
|
Q1-Zahlen
|
Q2-Zahlen
|
Q3-Zahlen
|
Bilanz-PK
|
11.06.2024
|
-
|
-
|
-
|
29.04.2024
|
Abstand 60Tage-Linie
|
Abstand 200Tage-Linie
|
Performance YtD
|
Performance 52 Wochen
|
IPO
|
+1,03%
|
+4,85%
|
+4,20%
|
+5,08%
|
+45,51%
|
Akt. Kurs (EoD)
All-Time-High:
€65,50
Boersengefluester.de erfasst aus allen Geschäftsberichten unter anderem die wichtigsten Kennzahlen aus GuV, Bilanz und Kapitalflussrechnung. Zudem erstellen wir eigene Prognosen zu den wesentlichen Eckdaten der Unternehmen – inklusive Ergebnis je Aktie und Dividende.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
|
|
2019
|
2020
|
2021
|
2022
|
2023
|
2024
|
2025
|
Umsatzerlöse1
|
513,71
|
502,34
|
525,58
|
479,69
|
508,10
|
0,00
|
0,00
|
EBITDA1,2
|
32,65
|
42,71
|
43,73
|
36,43
|
47,45
|
0,00
|
0,00
|
EBITDA-Marge %3
|
6,36
|
8,50
|
8,32
|
7,59
|
9,34
|
0,00
|
0,00
|
EBIT1,4
|
17,18
|
21,72
|
26,63
|
18,56
|
22,36
|
0,00
|
0,00
|
EBIT-Marge %5
|
3,34
|
4,32
|
5,07
|
3,87
|
4,40
|
0,00
|
0,00
|
Jahresüberschuss1
|
7,36
|
5,66
|
12,13
|
120,09
|
6,57
|
0,00
|
0,00
|
Netto-Marge %6
|
1,43
|
1,13
|
2,31
|
25,04
|
1,29
|
0,00
|
0,00
|
Cashflow1,7
|
62,91
|
32,24
|
65,99
|
4,22
|
14,58
|
0,00
|
0,00
|
Ergebnis je Aktie8
|
0,46
|
0,44
|
0,83
|
10,71
|
0,42
|
0,70
|
1,03
|
Dividende je Aktie8
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
1,90
|
1,90
|
1,90
|
1,90
|
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben
Erklärung
1 in Mio. Euro;
2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen;
3 EBITDA in Relation zum Umsatz;
4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern;
5 EBIT in Relation zum Umsatz;
6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz;
7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit;
8 in Euro;
Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer:
PricewaterhouseCoopers
Foto:
Pixabay
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