43 präsentierende Unternehmen aus dem Small- und Midcap-Sektor, 800 angefragte Einzelgespräche und rund 300 Teilnehmer über beide Tage – so lauten die Eckdaten der von
Equity Forum organisierten
Herbstkonferenz (#HK18) im Frankfurter Le Méridien Hotel vom 3. bis 4. September 2018. Boersengefluester.de war an beiden Tagen vor Ort und etliche Präsentationen und führte eine Reihe von Einzelgesprächen mit Vorständen und Investoren. Wie immer auf solchen Konferenzen lautet die Standardbegrüßung: „Schon was Interessantes gesehen?“ Einfache Frage – schwierige Antwort. Natürlich ziehen Präsentation wie die von
Vectron Systems-Chef Thomas Stümmler die größte Aufmerksamkeit auf sich,
Staramba-CEO Christian Daudert teilte das Auditorium gar in „Fans und Sensationslustige“ ein. Die eigentlichen Highlights sind für boersengefluester.de aber die stillen Stars: also Unternehmen die zwar regelmäßig in unserer Berichterstattung vorkommen, bei denen man aber auf Veranstaltungen wie der Herbstkonferenz erst wieder merkt, wie gut sie eigentlich sind.
In diese Kategorie gehört
Fabasoft, ein Softwareanbieter aus
Linz, was 1999 an den neun Markt ging. Die in den vergangenen Jahren vorgelegten Zahlen qualifizieren Fabasoft zwar nicht für den Meistertitel in Sachen Wachstumsdynamik, dafür zeigen die Österreicher aber ein solides Geschäft mit einer piekfeinen Bilanz ohne Bankschulden. Den Schwerpunkt des Geschäfts bilden elektronische Aktenverwaltungsprogramme für Kommunen und digitales Asset Management für Unternehmen, etwa wenn es darum geht, Personalakten, Produktbeschreibungen oder auch Bildrechte zu verwalten. Der eigentliche Kicker von Fabasoft ist freilich die 76-Prozent-Beteiligung an
Mindbreeze, einer Art hochspezialisierten Google-Suchmaschine für Unternehmen. Prominente Nutzer sind die
Deutsche Lufthansa,
IKEA,
Rhön-Klinikum,
Bosch oder die
Deutsche Telekom. „Es gibt noch sehr viel mehr große Kunden, die aber nicht genannt werden dürfen“, sagt Fabasoft-Mitgründer Leopold Bauernfeind.
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Im weitesten Sinne bewegt sich eine Wissensdatenbank wie Mindbreeze aus Börsensicht im Umfeld von Firmen wie
Serviceware oder
USU Software – auch wenn keine unmittelbare Konkurrenz besteht. De facto gibt es eher Berührungspunkte mit Divisionen von Großkonzernen wie
IBM Watson,
Dassault Systèmes oder
Micro Focus. Im Geschäftsjahr 2017/18 (31. März) hat Mindbreeze bereits mächtig Fahrt aufgenommen und steigerte die Erlöse von 3,07 auf 4,79 Mio. Euro – und der Trend zeigt weiter nach oben. „Wir glauben, dass das noch eine Zeit lang so weitergehen kann“, verrät Bauernfeind in Frankfurt. Nicht festlegen wollte sich der Manager freilich, ob Mindbreeze perspektivisch nicht sogar ein Kandidat für ein eigenes IPO sei. Immerhin räumte Bauernfeind ein, dass solche Überlegungen naheliegend sind.
Zurück in die Gegenwart: Größtes neues Projekt in klassischen Geschäft mit Behörden ist der im November 2017 erfolgte Zuschlag für das Vergabeverfahren „Beschaffung des Basisdienstes E-Akte/DMS für die Bundesverwaltung“ – kurz „E-Akte Bund“. Hier geht es um die Vorbereitung für die Einführung der elektronischen Akte in den Bundesbehörden. Wer als Anleger hier wieder Parallelen bei anderen Small Caps sucht, wird – zumindest was den Kundenkreis Behörden angeht – vermutlich schnell an secunet Security Networks denken. Bewertungstechnisch gibt es die Fabasoft-Aktie indes deutlich günstiger, wenn auch nicht gerade zum Schnäppchenpreis. Die Marktkapitalisierung der Österreicher beträgt gut 151 Mio. Euro – bei einer Netto-Liquidität von etwas mehr als 26 Mio. Euro. Dem steht ein von boersengefluester.de für 2018 erwartetes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 8 Mio. Euro entgegen. So gesehen kommt Fabasoft auf eine Relation von Unternehmenswert zu EBITDA oberhalb von 15 – verglichen mit 32 bei dem auf IT-Sicherheit spezialisierten Unternehmen secunet.
Dividenden zahlt Fabasoft ebenfalls regelmäßig, wenngleich die jüngste Ausschüttung von 0,20 Euro je Aktie aufgrund des vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahrs erst im Juli 2018 erfolgte. Auf Sonderausschüttungen wegen des ansehnlichen Cashbestands sollten Anleger indes nicht setzen. In Frankfurt machte Vorstand Leopold Bauernfeind deutlich, dass die liquiden Mittel eine Art Visitenkarte für Fabasoft sind, wenn es darum geht, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gegenüber den öffentlichen Großkunden zu demonstrieren. Summa summarum bleibt
Fabasoft für boersengefluester.de eine attraktive Aktie, die zu Unrecht unter dem Radar vieler Spezialwerte-Investoren segelt.
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
|
©boersengefluester.de |
Fabasoft |
WKN
|
ISIN
|
Rechtsform
|
Börsenwert
|
IPO
|
Einschätzung
|
Hauptsitz
|
922985
|
AT0000785407
|
AG
|
185,90 Mio. €
|
01.10.1999
|
Kaufen
|
|
KGV 2025e
|
KGV 10J-Ø
|
BGFL-Ratio
|
Shiller-KGV
|
KBV
|
KCV
|
KUV
|
19,88
|
28,85
|
0,69
|
30,13
|
6,69
|
9,54
|
2,30
|
Dividende '2022 in €
|
Dividende '2023 in €
|
Dividende '2024e in €
|
Div.-Rendite '2024e in %
|
0,30
|
0,00
|
0,60
|
3,55%
|
Hauptversammlung
|
Q1-Zahlen
|
Q2-Zahlen
|
Q3-Zahlen
|
Bilanz-PK
|
02.07.2024
|
09.08.2024
|
08.11.2024
|
14.02.2025
|
05.06.2024
|
Abstand 60Tage-Linie
|
Abstand 200Tage-Linie
|
Performance YtD
|
Performance 52 Wochen
|
IPO
|
+5,91%
|
-3,16%
|
-8,89%
|
-11,05%
|
+576,00%
|
Akt. Kurs (EoD)
All-Time-High:
€53,80
Boersengefluester.de erfasst aus allen Geschäftsberichten unter anderem die wichtigsten Kennzahlen aus GuV, Bilanz und Kapitalflussrechnung. Zudem erstellen wir eigene Prognosen zu den wesentlichen Eckdaten der Unternehmen – inklusive Ergebnis je Aktie und Dividende.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
|
|
2018
|
2019
|
2020
|
2021
|
2022
|
2023
|
2024
|
Umsatzerlöse1
|
40,28
|
51,06
|
55,09
|
58,27
|
69,23
|
80,95
|
89,00
|
EBITDA1,2
|
11,50
|
16,78
|
19,55
|
17,65
|
16,76
|
21,60
|
22,15
|
EBITDA-Marge3
|
28,55
|
32,86
|
35,49
|
30,29
|
24,21
|
26,68
|
24,89
|
EBIT1,4
|
8,92
|
11,71
|
13,89
|
11,53
|
9,99
|
13,39
|
0,00
|
EBIT-Marge5
|
22,15
|
22,93
|
25,21
|
19,79
|
14,43
|
16,54
|
0,00
|
Jahresüberschuss1
|
6,49
|
8,55
|
9,73
|
7,88
|
6,83
|
9,63
|
8,80
|
Netto-Marge6
|
16,11
|
16,75
|
17,66
|
13,52
|
9,87
|
11,90
|
9,89
|
Cashflow1,7
|
11,60
|
14,11
|
21,01
|
16,65
|
7,03
|
19,48
|
0,00
|
Ergebnis je Aktie8
|
0,55
|
0,72
|
0,80
|
0,68
|
0,57
|
0,83
|
0,80
|
Dividende je Aktie8
|
0,50
|
0,65
|
0,85
|
0,75
|
0,30
|
0,00
|
0,60
|
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben
Erklärung
1 in Mio. Euro;
2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen;
3 EBITDA in Relation zum Umsatz;
4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern;
5 EBIT in Relation zum Umsatz;
6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz;
7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit;
8 in Euro;
Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer:
Ernst & Young
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