Etwas mehr als 2,5 Jahre nach dem Börsengang haben die Aktionäre von
va-Q-tec schon das volle Programm durch: Im September 2016 zu 12,30 Euro gekommen, schoss die Notiz des Herstellers von Hightech-Isolierverpackungen innerhalb eines Jahres auf ein
Rekordhoch von 25 Euro – gleichbedeutend mit einer Marktkapitalisierung von 327 Mio. Euro. Eine ziemliche Bürde, denn va-Q-tec steuerte damals auf Umsätze von gerade einmal 47 Mio. Euro sowie ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von gut 7 Mio. Euro zu. Unterm Strich agierten die
Würzburger mit einem Fehlbetrag von knapp 0,90 Mio. Euro in der Verlustzone. Das hätten die Investoren vermutlich noch verziehen. Doch spätestens als die Gesellschaft im Sommer 2018 einräumen musste, dass ausgerechnet das ertragstarke Servicegeschäft – also die Vermietung von Isolierboxen – nicht im gedachten Tempo wächst, setzte ein rasanter Kursrutsch bis auf im Tief weniger als 5 Euro Mitte Dezember ein.
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Top & Flop-Auswertungen für 599 deutsche Aktien: Exklusiv für die wichtigsten Kennzahlen wie KGV, Dividendenrendite, KBV, KUV und viele mehr. Der
Fundamental-Scanner von boersengefluester.de[/sws_yellow_box]
Der nackte Chart zeigt allerdings nur die eine Seite des Bildes: Tatsächlich hat das Team um CEO Joachim Kuhn sehr viel Geld in die Hand genommen, um va-Q-tec massiv nach vorn zu bringen. „Seit dem Börsengang haben wir mittlerweile über 70 Mio. Euro in neue Gebäude und Anlagen sowie die Container-Mietflotten investiert“, sagt Kuhn im Hintergrundgespräch mit boersengefluester.de. Sicher ist nicht alles perfekt gelaufen. Den Aufwand von Umzügen etwa, habe man unterschätzt, räumt Kuhn ein. Letztlich ließen sich viele der Investitionen aber nicht zeitlich strecken – insbesondere, was die Wahl von neuen Standorten angeht. „Wir waren da auch die Getriebenen der guten Gelegenheiten“, sagt Kuhn. Allerdings bieten sich für Anleger daraus nun auch Chancen. Der Großteil der Investitionen ist mittlerweile durch und das Abschlussquartal 2018 zeigte bereits eine deutliche Verbesserung der Nachfrage.
Im umsatzmäßig gegenwärtig größten Bereich „Produkte“ – hierunter fällt in erster Linie der Verkauf von Isolationspaneelen – werden die starken Wachstumsraten der Vorjahre zwar nicht zu halten sein. Dafür setzt Kuhn auf einen günstigeren Produktmix, der das mit EBITDA-Margen zwischen 5 und 15 Prozent ansonsten renditeschwächste Segment noch besser performen lässt. Der Bereich „Systeme“ (Verkauf von kompletten Boxen und Containern) läuft mit Renditen zwischen 15 und 25 Prozent ohnehin nach Plan. Die Musik spielt freilich im kapitalintensiven Dienstleistungsgeschäft mit Margen nördlich von 25 Prozent. Auf eine Bandbreiten-Prognose für das 2019er-Konzernergebnis will sich das Management zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht hinreißen lassen. Die Rede ist nur von einem mittelstarken bis starken Umsatzwachstum sowie einem starken Wachstum für das EBITDA.
Boersengefluester.de erfasst aus allen Geschäftsberichten unter anderem die wichtigsten Kennzahlen aus GuV, Bilanz und Kapitalflussrechnung. Zudem erstellen wir eigene Prognosen zu den wesentlichen Eckdaten der Unternehmen – inklusive Ergebnis je Aktie und Dividende.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
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2018
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2019
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2020
|
2021
|
2022
|
2023
|
2024
|
Umsatzerlöse1
|
50,71
|
64,67
|
72,11
|
104,06
|
111,83
|
106,12
|
0,00
|
EBITDA1,2
|
3,03
|
9,67
|
11,40
|
17,79
|
7,73
|
-1,72
|
0,00
|
EBITDA-Marge3
|
5,98
|
14,95
|
15,81
|
17,10
|
6,91
|
-1,62
|
0,00
|
EBIT1,4
|
-6,84
|
-2,56
|
-0,90
|
4,14
|
-7,26
|
-17,16
|
0,00
|
EBIT-Marge5
|
-13,49
|
-3,96
|
-1,25
|
3,98
|
-6,49
|
-16,17
|
0,00
|
Jahresüberschuss1
|
-7,73
|
-2,57
|
-1,44
|
1,41
|
-11,66
|
-22,74
|
0,00
|
Netto-Marge6
|
-15,24
|
-3,97
|
-2,00
|
1,36
|
-10,43
|
-21,43
|
0,00
|
Cashflow1,7
|
-3,65
|
7,19
|
7,41
|
3,28
|
9,68
|
-4,97
|
0,00
|
Ergebnis je Aktie8
|
-0,59
|
-0,20
|
-0,11
|
0,16
|
-0,87
|
-1,54
|
-0,55
|
Dividende je Aktie8
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
Quelle: boersengefluester.de und Firmenangaben
Erklärung
1 in Mio. Euro;
2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen;
3 EBITDA in Relation zum Umsatz;
4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern;
5 EBIT in Relation zum Umsatz;
6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz;
7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit;
8 in Euro;
Quelle: boersengefluester.de
Wirtschaftsprüfer:
Rödl & Partner
Möglicherweise quantifiziert Kuhn diese Angaben allerdings bereits mit der Vorlage des Q1-Berichts am 10. Mai 2019. Zur Einordnung: 2018 kam va-Q-tec bei Erlösen von 50,71 Mio. Euro auf ein EBITDA von 3,03 Mio. Euro – entsprechend einer EBITDA-Rendite von annähernd sechs Prozent. Langfristig peilt das Unternehmen hier Größenordnungen von Untergrenze 20 Prozent an. Angesichts der doch deutlich angestiegenen Abschreibungen ist dies aber dringend nötig, um auch unterm Strich ausreichend Rendite zeigen zu können. Das perspektivische Umsatzziel liegt derweil bei 100 Mio. Euro. Wesentliche Wettbewerber im Produktbereich sind asiatische Konzerne wie
Panasonic oder auch
Samsung, die die entsprechenden Paneelen schon allein deshalb herstellen, um sie in die von ihnen vertriebenen Kühlschränke einzubauen.
Die Systemlösungen von va-Q-tec konkurrieren dagegen mit den Angeboten von Firmen wie
Sonoco oder
Envirotainer. Nach eigenen Angaben sind die Würzburger die Nummer vier bis fünf im Markt. Die bilanzielle Situation bezeichnet Vorstandschef Kuhn auch nach der Investitionsoffensive als solide und komfortabel. Das Liquiditätspotenzial aus Bankguthaben und sonstigen Finanzierungen liegt bei annähernd 23 Mio. Euro. „Aus dem operativen Geschäft brauchen wir jedenfalls keine Kapitalerhöhung“, sagt Kuhn. Per saldo sieht die Chance-Risiko-Relation auf dem aktuellen Kursniveau durchaus ansprechend aus. Die Nachrichtenlage sollte jedenfalls kontinuierlich besser werden. Und auch der Chart des im
Prime Standard notierten Unternehmens signalisiert mittlerweile mehr als nur eine Bodenbildung.
Um die Handlungs-Einschätzung und Bewertung der Aktie auf eine möglichst breite Basis zu stellen, bietet boersengefluester.de eine große Zahl an fundamentalen Kennzahlen sowie chartechnischen Angaben zur Performance des jeweiligen Titels.
INVESTOR-INFORMATIONEN
|
©boersengefluester.de |
va-Q-tec |
WKN
|
ISIN
|
Rechtsform
|
Börsenwert
|
IPO
|
Einschätzung
|
Hauptsitz
|
663668
|
DE0006636681
|
AG
|
363,01 Mio. €
|
30.09.2016
|
Halten
|
|
KGV 2025e
|
KGV 10J-Ø
|
BGFL-Ratio
|
Shiller-KGV
|
KBV
|
KCV
|
KUV
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
-66,49
|
7,13
|
-73,05
|
3,42
|
Dividende '2022 in €
|
Dividende '2023 in €
|
Dividende '2024e in €
|
Div.-Rendite '2024e in %
|
0,00
|
0,00
|
0,00
|
0,00%
|
Hauptversammlung
|
Q1-Zahlen
|
Q2-Zahlen
|
Q3-Zahlen
|
Bilanz-PK
|
10.06.2024
|
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|
30.04.2024
|
Abstand 60Tage-Linie
|
Abstand 200Tage-Linie
|
Performance YtD
|
Performance 52 Wochen
|
IPO
|
+0,77%
|
+2,79%
|
+0,41%
|
+2,50%
|
+100,00%
|
Akt. Kurs (EoD)
All-Time-High:
€53,00
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Übrigens: Enthalten ist die va-Q-tec-Aktie auch im
Insider Focus Index von GBC. Das Augsburger Researchhaus analysiert seit dem Jahr 2007 die meldepflichtigen Directors’ Dealings (DD) aller notierten Gesellschaften mit Sitz im deutschsprachigen Raum. Sie finden die Gesamtzusammenstellung mit vielen Zusatzinfos stets aktell auf boersengefluester.de
HIER. Zudem gibt es auch ein
Zertifikat auf eine Best-of-Auswahl der Index-Titel.[/sws_blue_box]
Foto:
va-Q-tec AG
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