Seit etwas mehr als sechs Jahren ist die Frequentis-Aktie nun im General Standard-Segment der Frankfurter Börse notiert. Klar: Es gab auch heftige Rückschläge in dieser Zeit. Insgesamt zählte das auf sicherheitskritische Infrastrukturen wie Kontrollzentren für den Flugverkehr oder auch den Polizeieinsatz spezialisierte Unternehmen aber zu den Dauerfavoriten von boersengefluester.de. Schließlich liefert Frequentis mit seiner hochwertigen Bilanz beständig gute Zahlen, selbst wenn der Spielraum bei den Margen eng begrenzt ist. Zudem gefällt uns die langfristig ausgerichtete Strategie, um immer weitere Anwendungen für den weitgehend konstanten Kundenkreis. So gesehen passt die rasante Performance der Aktie von im laufenden Jahr bislang rund 120 Prozent eigentlich gar nicht zu dem sonst so geerdeten Erscheinungsbild der Wiener. Doch die Aussicht auf signifikante Aufträge aus dem militärischen Sektor – gepaart mit der Expertise im Drohnenbereich – hat die Notiz der Frequentis-Aktie 2025 abheben lassen.
Mittlerweile kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von rund 780 Mio. Euro – das ist beinahe All-Time-High. Die Halbjahreszahlen zeigen dabei das für Unternehmen mit einem hohen Anteil an behördlichem Geschäft typische Muster: So liegt Frequentis in den ersten sechs Monaten 2025 beim EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) mit minus 4,32 Mio. Euro noch tief im roten Bereich. Doch dieses Bild wird sich in den kommenden Monaten signifikant drehen. Für das Gesamtjahr rechnet CEO Norbert Haslacher mit einem Umsatzanstieg um mindestens 10 Prozent auf dann Untergrenze 530 Mio. Euro – bei einer EBIT-Marge zwischen 6,5 und 7,0 Prozent. Das wiederum würde einem Betriebsergebnis von etwa 36 Mio. Euro entsprechen.
Keine übermäßigen Sorgen bereiten Haslacher derweil die zurzeit so intensiv diskutierten Zölle der Vereinigten Staaten, wie er im Interview mit Börsenradio.de betont: „Wir haben frühzeitig begonnen, zu lokalisieren. Potenzielle Zölle werden uns nur marginal treffen.“ Unverändert auch das klare Bekenntnis zu anorganischem Wachstum. Tatsächlich hat Frequentis allein seit dem Börsengang 2019 zehn Unternehmen akquiriert. Summa summarum eine tolle Investmentstory, derzeit allerdings zu ambitionierten Preisen. So beträgt das KGV auf Basis unserer Schätzungen für 2026 mehr als 26. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) türmt sich auf einen historisch hohen Faktor von 5. Auf diesem Niveau ist der Titel für unseren Geschmack daher nur noch haltenswert.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
303,63
299,37
333,53
385,97
427,49
480,31
530,00
EBITDA1,2
30,18
41,92
46,51
45,63
44,17
54,13
58,00
EBITDA-Marge %3
9,94
14,00
13,95
11,82
10,33
11,27
10,94
EBIT1,4
17,22
26,81
28,97
24,99
26,65
32,10
36,00
EBIT-Marge %5
5,67
8,96
8,69
6,48
6,23
6,68
6,79
Jahresüberschuss1
15,52
-3,39
20,77
18,88
19,98
23,54
26,10
Netto-Marge %6
5,11
-1,13
6,23
4,89
4,67
4,90
4,93
Cashflow1,7
17,73
54,75
48,75
14,22
25,66
22,05
24,80
Ergebnis je Aktie8
0,93
-0,30
1,50
1,41
1,38
1,65
1,96
Dividende je Aktie8
0,15
0,15
0,20
0,22
0,24
0,27
0,29
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Frequentis
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A2PHG5
ATFREQUENT09
AG
818,05 Mio. €
14.05.2019
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