Die monatlichen KPI-Calls der Smartbroker Holding haben bei boersengefluester.de seit jeher einen festen Platz im Kalender. Daher wissen wir auch, dass sich CEO André Kolbinger bei den obligatorischen Schlussworten am Ende der digitalen Veranstaltung immer eher kurz fasst. „Vielen Dank an alle Teilnehmer. Zurück an die Arbeit“, wäre eine typische Abmoderation von Kolbinger. Umso überraschter waren wir diesmal, weil Firmengründer und Ankeraktionär Kolbinger – nach einem vorher ziemlich normalen Call mit den üblichen Detailinfos zum Smartbroker+ sowie dem Mediengeschäft – unerwartet tief aufholte: „Wir sind sehr schnell, sehr weit gekommen und mittlerweile ziemlich gut positioniert. 2026 treten wir aber in eine Phase ein, wo wir Sachen machen, die es so woanders noch nicht gibt.“
Was genau er damit meint, lässt Kolbinger noch offen. Konsequent ist die Ankündigung aber allemal. Die Zeiten, in denen das Beheben von Fehlern und Mängeln in der App die wichtigsten Tagesordnungspunkte der KPI-Veranstaltungen waren, sind längst passé – auch wenn IT-Projekte wie der Neuaufbau eines Discountbrokers naturgemäß nie fertig sind. Und auch was den längst sehr viel wichtigeren Themenkomplex Neukundengewinnung und sonstige Marketingaktivitäten angeht, liefern die Berliner so gut es geht ab. Völlig loslösen von den üblichen Volatilitäten und Saisonalitäten an den Kapitalmärkten kann sich aber auch die Smartbroker Holding als Dachgesellschaft nicht. Umso wichtiger ist es, seinen Platz im wettbewerbsintensiven Brokerage-Umfeld zu wissen. Und hier legt der Smartbroker+ den anspruchsvollen Spagat eines Neobrokers mit Vollsortiment für aktive Trader und Investoren hin.
Wird also spannend, was sich das Team um André Kolbinger und Bankvorstand Thomas Soltau einfallen lässt, um die für das weitere Wachstum so wichtigen Ausrufezeichen zu setzen. Für den zuletzt etwas korrigierenden Aktienkurs können solche Ankündigungen nur förderlich sein. An den Daten aus dem kürzlich vorgelegten Geschäftsbericht für 2024 kann die Konsolidierung übrigens nicht liegen. Hier bewegt sich alles im Rahmen der Erwartungen und vorab kommunizierten Zahlen. So stehen auf Konzernebene Erlöse von 52,5 Mio. Euro sowie ein – durch einen positiven Sondereffekt geprägtes – Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 9,0 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich von minus 0,38 auf minus 0,08 Euro. Der Free Cashflow erreichte 2025 immerhin 6,6 Mio. Euro.
Für das laufende Jahr ist bei Umsätzen von 55 bis 61 Mio. Euro mit einem EBITDA zwischen minus 3 und 0 Mio. Euro zu rechnen. An der grundsätzlichen Ausrichtung „Wachstum vor Profitabilität“ hat sich dabei nichts geändert. Ebenfalls interessant: Am 22./23. Juli 2025 wird es eine kleine internationale Roadshow mit Nebenwerteinvestoren geben. Am 11. September 2025 stehen dann – zeitgleich mit der Hauptversammlung (HV) – die Halbjahreszahlen an.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Smartbroker Holding
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A2GS60
DE000A2GS609
AG
199,70 Mio. €
22.02.2006
Kaufen
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
8,55
28,21
48,20
52,79
46,54
52,48
58,50
EBITDA1,2
3,70
4,52
3,56
8,77
1,35
8,97
-1,20
EBITDA-Marge %3
43,28
16,02
7,39
16,61
2,90
17,09
-2,05
EBIT1,4
3,69
2,03
0,35
-8,41
-5,22
-1,70
-3,50
EBIT-Marge %5
43,16
7,20
0,73
-15,93
-11,22
-3,24
-5,98
Jahresüberschuss1
1,90
3,55
-0,54
-10,07
-5,92
-1,39
-4,50
Netto-Marge %6
22,22
12,58
-1,12
-19,08
-12,72
-2,65
-7,69
Cashflow1,7
1,91
1,18
13,93
5,04
0,19
9,99
4,60
Ergebnis je Aktie8
0,13
0,25
-0,04
-0,64
-0,38
-0,08
-0,27
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Foto: Shutterstock