„Da haben wir noch ein wenig Luft nach oben“, sagt Smartbroker AG-Vorstand Thomas Soltau mit Blick auf das von den GBC-Analysten frisch ermittelte 17-Euro-Kursziel. Tatsächlich hat sich die Notiz der Smartbroker Holding – unter diesem Dach sind der Neobroker Smartbroker+ sowie das Mediengeschäft vereint – seit Monaten in einem engen Band zwischen 11 und 13 Euro festgefahren. Zwischen den vielen guten operativen Meldungen und dem Aktienchart hat sich also ein Wackelkontakt eingeschlichen, den es zu beheben gilt. So vermutet CEO André Kolbinger, dass das langfristige Ertragspotenzial aus den mittlerweile rund 250.000 Smartbroker+-Kunden – mit kontinuierlich steigender Tendenz – am Gesamtmarkt noch gar nicht richtig verfangen hat.
Klar: Das Team Kolbinger/Soltau präsentiert regelmäßig auf Kapitalmarktkonferenzen von institutionellen Investoren und auch boersengefluester.de berichtet kontinuierlich über die aktuelle Entwicklung. Die breite Masse der Privatanleger hat den Titel aber wohl eher nicht auf dem Radar. Folgerichtig steht fest auf der Agenda für 2026, auch diese Gruppe gezielter anzusprechen. Die Voraussetzungen dafür sind überdurchschnittlich gut. Immerhin verfügt das Unternehmen über reichweitenstarke Finanzwebseiten – allen voran wallstreet:online. Daneben will André Kolbinger die bislang monatlichen KPI-Calls auf der Airtime-Plattform im kommenden Jahr nochmals intensivieren und um tiefergehende Spezialausgaben zu Finanzkennzahlen und Produktentwicklungen im Quartalsrhythmus erweitern. „Mehr Transparenz können wir kaum machen“, sagt Kolbinger.
Und bei aller gebotenen Objektivität: Boersengefluester.de kennt kein Unternehmen aus dem Spezialwertebereich, das auch nur annähernd so umfassend und regelmäßig berichtet wie die Smartbroker Holding. Da kann sich so manche börsennotierte Gesellschaft in Sachen Investor-Relations-Aktivitäten etwas abgucken. Für eine Belebung des Aktienkurses Richtung Norden sollte zudem die aktuelle Einschätzung von Kolbinger zu den wesentlichen Finanzzielen für 2025 sorgen: Demnach sind sowohl für die Umsatzspanne von 60 bis 66 Mio. Euro als auch für den avisierten EBITDA-Korridor von minus 3 bis 0 Mio. Euro jeweils die oberen Enden eine realistische Annäherung. Schwer zu sagen derweil, wie sich die Werbeausgaben bis zum Jahresende genau entwickeln werden. „Wir sind an einem Punkt, an dem sich nicht alle Marketingaktivitäten ganz genau planen lassen“, sagt Kolbinger bezogen auf den genauen Start einiger Kampagnen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
8,55
28,21
48,20
52,79
46,54
52,48
65,00
EBITDA1,2
3,70
4,52
3,56
8,77
1,35
8,97
-0,90
EBITDA-Marge %3
43,28
16,02
7,39
16,61
2,90
17,09
-1,38
EBIT1,4
3,69
2,03
0,35
-8,41
-5,22
-1,70
-11,30
EBIT-Marge %5
43,16
7,20
0,73
-15,93
-11,22
-3,24
-17,38
Jahresüberschuss1
1,90
3,55
-0,54
-10,07
-5,92
-1,39
-12,40
Netto-Marge %6
22,22
12,58
-1,12
-19,08
-12,72
-2,65
-19,38
Cashflow1,7
1,91
1,18
13,93
5,04
0,19
9,99
3,80
Ergebnis je Aktie8
0,13
0,25
-0,04
-0,64
-0,38
-0,08
-0,74
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Fakt ist jedoch, dass die Budgets nach und nach ausgeweitet werden – je nach Marktlage und auch Saisonalität. Dabei greift das Unternehmen offenbar exakt die richtige Zielgruppe ab, was sich in den steigenden Tradezahlen zeigt. „Unsere Kunden werden immer aktiver“, sagt Bankvorstand Thomas Soltau. Interessant: Der Löwenanteil der Trades entfällt mit rund 62 Prozent auf Aktien. Derivate (23 Prozent) folgen mit einigem Abstand. Noch keine wirkliche Rolle spielt derweil der Kryptosektor. Losgelöst davon bleibt es bei dem bisherigen Ziel, wonach für 2027 mit Erlösen von rund 85 Mio. Euro sowie einem EBITDA von etwa 13 Mio. Euro zu rechnen ist. Es geht also um eine Phase der profitablen Skalierung des Geschäftsmodells, wie es im Finanzsprech heißt.
Die feste Überzeugung von Kolbinger dabei: „Der Abstand zwischen Aktienkurs und realen Zahlen wird geringer werden.“ Für Februar des kommenden Jahres ist derweil die Vorlage der Eckdaten für 2025 sowie eine Guidance für 2026 geplant. Zudem präsentiert sich das Unternehmen Ende November 2025 auf dem Eigenkapitalforum der Deutschen Börse in Frankfurt. Der aktuelle Börsenwert beträgt etwas mehr als 200 Mio. Euro – mit Luft nach oben. Das sehen – neben GBC – übrigens auch die Analysten von Montega und Warburg so.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Smartbroker Holding
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A2GS60
DE000A2GS609
AG
201,37 Mio. €
22.02.2006
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