Zwischen dem Aktienkurs der Smartbroker Holding und den operativen Fortschritten beim Neustart des Neobrokers Smartbokers+ besteht seit etlichen Wochen nur noch ein Wackelkontakt. Egal, wie verlässlich die Berliner ihre To-Do-Liste hinsichtlich Produktangebot, Preisstaffel, Marketing oder auch Kundenservice abarbeiten, an der Börse wird das nahezu komplett ignoriert beziehungsweise sogar mit Abschlägen bedacht. Mittlerweile notiert der Anteilschein sogar um knapp 10 Prozent unter dem Niveau der jüngsten Kapitalerhöhung zu 6,95 Euro von Mitte Mai 2024. Woher der Abgabedruck kommt, ist schwer zu sagen. Getuschelt wird immer wieder, dass ehemalige Vorstandsmitglieder sich womöglich von Beständen trennen, valide nachprüfen lässt sich das aber nicht. Und auch das Dauerargument über die Unsicherheit der künftigen Ausgestaltung von Rückvergütungen durch Handelspartner – Stichwort Payment for Order Flow – zieht nur bedingt, da das ab 2026 geltende Verbot den gesamten Neobrokersektor betrifft. Und so sind Anleger gut beraten, sich auf die harten fundamentalen Daten sowie die kürzlich vom Management vorgestellten Wachstumsszenarien zu konzentrieren.
Gemessen daran, sieht das Chance-Risiko-Verhältnis bei der Aktie der Smartbroker Holding nämlich ausgesprochen vorteilhaft aus. Immerhin steht einem Börsenwert von zurzeit rund 106 Mio. Euro ein bis 2026 zu erwartendes EBITDA (Ergebnis Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von etwa 9 Mio. Euro gegenüber. Ohne Berücksichtigung der happigen Kundengewinnungskosten soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen für 2026 sogar 19 Mio. Euro erreichen. Das zuletzt auf 12 Euro heraufgesetzte Kursziel der Analysten von Montega verdeutlicht das enorme Potenzial ebenfalls. Jüngste Meilensteine der Berliner sind die Erweiterung des Spektrums an kostenfreien Sparplänen auf rund 4.000 – bei einer von 25 Euro auf 1 Euro reduzierten Mindestrate. Ein Schritt, der auch für die Platzierung in den einschlägigen Broker-Rankings von Vergleichsportalen enorme Bedeutung hat.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | ||
Umsatzerlöse1 | 7,78 | 8,55 | 28,21 | 48,20 | 52,79 | 46,54 | 53,00 | |
EBITDA1,2 | 3,71 | 3,70 | 4,52 | 3,56 | 8,77 | 1,35 | 8,40 | |
EBITDA-Marge3 | 47,69 | 43,28 | 16,02 | 7,39 | 16,61 | 2,90 | 15,85 | |
EBIT1,4 | 3,64 | 3,69 | 2,03 | 0,35 | -8,41 | -5,22 | -2,10 | |
EBIT-Marge5 | 46,79 | 43,16 | 7,20 | 0,73 | -15,93 | -11,22 | -3,96 | |
Jahresüberschuss1 | 3,23 | 1,90 | 3,55 | -0,54 | -10,07 | -5,92 | -2,55 | |
Netto-Marge6 | 41,52 | 22,22 | 12,58 | -1,12 | -19,08 | -12,72 | -4,81 | |
Cashflow1,7 | 3,30 | 1,91 | 1,18 | 13,93 | 5,04 | 0,19 | 2,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,24 | 0,13 | 0,25 | -0,04 | -0,64 | -0,38 | -0,15 | |
Dividende je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
„Mit dem Ausbau unseres Angebots an kostenfreien Sparplänen und dem Senken der Orderkosten konnten wir zwei der größten Bedürfnisse nachkommen“, sagt der für den Smartbroker zuständige Vorstand Thomas Soltau. Damit richten sich die Blicke nun auf das so wichtige Projekt Kryptohandel, was noch im dritten Quartal an den Start gesehen soll. Aber auch der Termin für die Vorlage der finalen Jahreszahlen für 2023 wird nun fällig. Für die Beurteilung der Aktie der Smartbroker Holding sind die Daten für das abgelaufene Jahr zwar nur von begrenzter Aussagekraft, doch zumindest der Ausblick für 2024 hat enorme Relevanz.
Zuletzt hatte sich CEO André Kolbinger dahingehend geäußert, dass die Entwicklung zurzeit leicht über den internen Planungen verläuft, allerdings keine grundlegende Neueinschätzung rechtfertigt, zumal die Berliner in den kommenden Monaten ihre Marketingaktivitäten merklich intensivieren werden. Für antizyklisch orientierte Investoren bietet sich hier eine knackige Gelegenheit, denn über früh oder lang werden Chart und Geschäftsentwicklung wieder deutlich enger zusammenrücken.
INVESTOR-INFORMATIONEN | ||||||
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Smartbroker Holding | ||||||
WKN | ISIN | Rechtsform | Börsenwert | IPO | Einschätzung | Hauptsitz |
A2GS60 | DE000A2GS609 | AG | 154,39 Mio. € | 22.02.2006 | Kaufen |