Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Siltronic und PVA Tepla gibt es schon seit vielen Jahren. So liefert PVA Tepla etwa Kristallzuchtanlagen zur Herstellung von Siliziumwafern für die Halbleiterindustrie an Siltronic. Nun legen beide Unternehmen, gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Kristallzüchtung, ihre Kräfte erneut in eine Waagschale und starten ein Projekt zur Weiterentwicklung von Aluminiumnitrid (AlN) – einem vielversprechenden Halbleitermaterial der nächsten Generation. Ziel des Vorhabens ist die Skalierung der Kristallgröße von derzeit 2 auf 4 Zoll Durchmesser, was wiederum die technologische Grundlage für eine industrielle und damit wirtschaftliche Nutzung von AlN in zukunftsträchtigen Anwendungen wie der Hochleistungselektronik oder auch der UV-Photonik ist. Weitere Anwendungen reichen von der Wasseraufbereitung und Medizintechnik bis hin zur Landwirtschaft und Materialbearbeitung.
Konkrete wirtschaftliche Rahmendaten zu dem Projekt nennen die beteiligten Parteien zwar nicht. Es braucht aber wohl keine große prophetische Gabe, um zu erkennen, dass eine Bündelung der Kräfte in einem derart komplexen Umfeld unbedingt sinnvoll ist. Entsprechend reagieren die Aktienkurse beider Unternehmen auch positiv auf die Ankündigung. Dabei kommt sicherlich zugute, dass sich das Umfeld für den gesamten Halbleitersektor wieder deutlich gebessert hat. Mit Blick auf PVA Tepla kommt freilich hinzu, dass auch die kürzlich stattgefundene Hauptversammlung (HV) durchweg positiv war – insbesondere im Vergleich zum Vorjahr, das noch stark von personellen Veränderungen geprägt war. „2024 war für uns ein Jahr des Aufbruchs. Wir haben unsere Organisation neu aufgestellt, unsere Produktionskapazitäten erweitert und zentrale Zukunftsprojekte angestoßen, insbesondere in der Metrologie. All das zahlt auf unser Ziel ein, mittelfristig deutlich zu wachsen“, sagt CEO Jalin Ketter.
Für 2025 stellt die Vorstandsvorsitzende Erlöse zwischen 260 und 280 Mio. Euro sowie ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) in einer Bandbreite von 34 bis 39 Mio. Euro in Aussicht. Verglichen mit dem sehr hohen Vorjahres-EBITDA von 47,8 Mio. Euro ist das zwar ein Rückgang, allerdings hängt die Entwicklung auch an den Wachstumsinvestitionen in die Standorte von PVA Tepla. Das wiederum sollte sich mittelfristig rentieren. Die meisten Analysten stufen die aktuelle Gemengelage jedenfalls positiv ein und raten zum Kauf der PVA-Aktie mit Kurszielen zwischen 18 und 26 Euro. Bis Ende 2028 will das SDAX-Unternehmen den Umsatz auf rund 500 Mio. Euro hieven – unterstützt durch selektive Akquisitionen. Zum Vergleich: Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt etwas mehr als 424 Mio. Euro.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
130,97
137,04
155,74
205,23
263,45
270,12
273,00
EBITDA1,2
16,21
22,75
23,03
30,03
41,53
47,81
37,50
EBITDA-Marge %3
12,38
16,60
14,79
14,63
15,76
17,70
13,74
EBIT1,4
12,31
18,52
18,33
25,09
34,38
39,60
29,00
EBIT-Marge %5
9,40
13,51
11,77
12,23
13,05
14,66
10,62
Jahresüberschuss1
7,71
12,73
12,16
17,66
24,42
27,07
19,30
Netto-Marge %6
5,89
9,29
7,81
8,61
9,27
10,02
7,07
Cashflow1,7
-0,59
8,06
58,86
-14,07
2,00
46,18
31,00
Ergebnis je Aktie8
0,35
0,59
0,56
0,81
1,12
1,25
0,89
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
PVA Tepla
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
746100
DE0007461006
AG
424,13 Mio. €
21.06.1999
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