Definitiv eine angenehme Überraschung für boersengefluester.de, wie gut die Aktie von Nordex im laufenden Jahr performt. Seit Jahresbeginn hat der Titel des Herstellers von Windkraftanlagen bereits um 110 Prozent an Wert gewonnen. Damit gehört die Aktie – gemeinsam mit Renk, ThyssenKrupp, Hensoldt, Bilfinger und flatexDEGIRO – zu den Top-Performern für 2025 aus dem MDAX und ist mittlerweile zurück auf dem Niveau von 2021. Spannend werden die kommenden Wochen nun insofern, weil a) das bisherige Kursziel von 25 Euro der Jefferies-Analysten immer näher rückt und b) am 4. November 2025 der Neun-Monats-Bericht ansteht.
Parallel zur guten Kursentwicklung steigt erfahrungsgemäß eben auch die Erwartungshaltung der Investoren. Bislang stellt CEO José Luis Blanco für 2025 Umsätze zwischen 7.400 und 7.900 Mio. Euro sowie eine EBITDA-Marge zwischen 5 und 7 Prozent in Aussicht. Das entspricht einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 370 und 553 Mio. Euro – bei einem Mittelwert von etwa 460 Mio. Euro. Nun: Um den Kapitalmarkt nicht zu enttäuschen, sollten am Jahresende mindestens 500 Mio. Euro EBITDA herausspringen. Zur Einordnung: Zum Halbjahr weist Nordex ein EBITDA von knapp 188 Mio. Euro aus. Die zweite Jahreshälfte muss also deutlich besser werden, was freilich auch der üblichen Saisonalität des Geschäfts entspricht. Bislang also alles im grünen Bereich.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
3.284,57
4.650,74
5.443,95
5.693,56
6.489,07
7.298,83
7.640,00
EBITDA1,2
123,83
93,95
52,67
-244,27
2,03
296,36
483,00
EBITDA-Marge %3
3,77
2,02
0,97
-4,29
0,03
4,06
6,32
EBIT1,4
-19,58
-61,84
-107,33
-426,68
-186,47
115,37
302,00
EBIT-Marge %5
-0,60
-1,33
-1,97
-7,49
-2,87
1,58
3,95
Jahresüberschuss1
-72,98
-129,71
-230,16
-497,76
-302,81
8,78
145,00
Netto-Marge %6
-2,22
-2,79
-4,23
-8,74
-4,67
0,12
1,90
Cashflow1,7
37,98
-352,20
127,56
-350,09
161,20
429,75
380,00
Ergebnis je Aktie8
-0,73
-1,21
-1,68
-2,71
-1,33
-0,04
0,60
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Zudem deuten insbesondere die kräftig gestiegenen Auftragseingänge im Segment Projekte auf eine robuste Auslastung hin. Ein Trend, der angesichts der jüngst gemeldeten Großaufträge aus Deutschland, der Ukraine, der Türkei und auch Nordamerika mindestens intakt scheint. Wichtig sind solche Erfolgsmeldungen auch deshalb, weil Nordex mittelfristig auf eine EBITDA-Marge von 8 Prozent kommen will. Ein Niveau, das es zuletzt 2016 gab. Schon allein vor diesem Hintergrund bekommt die zurzeit laufende Neubewertung der Nordex-Aktie ihre fundamentale Begründung. Schließlich scheint das Renditeziel nicht mehr so fürchterlich weit entfernt zu sein.
Bilanziell steht das formal in Hamburg ansässige Unternehmen um Großaktionär Acciona, der spanische Mischkonzern hält 47,1 Prozent der Aktien, vergleichsweise ordentlich da: Die Eigenkapitalquote von 18 Prozent sieht nicht hoch aus, spiegelt aber das großvolumige Projektgeschäft typisch wider. Finanzpolster ist die Netto-Liquidität von zuletzt immerhin knapp 942 Mio. Euro. Zudem zeigt Nordex zum Halbjahr einen deutlich ins Positive gedrehten Free Cashflow von gut 149 Mio. Euro. Summa summarum sind die vielen Neuaufträge für Windkraftanlagen und den damit verbundenen Service ein starkes Signal. Zudem ist die Bewertung der Aktie noch nicht ungewöhnlich hoch, so dass auch die Analysten mit ihren Kurszielen nachziehen können. Die Weichen werden mit der Veröffentlichung des Q3-Berichts Anfang November gestellt.
INVESTOR-INFORMATIONEN
©boersengefluester.de
Nordex
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A0D655
DE000A0D6554
SE
5.674,81 Mio. €
02.04.2001
Kaufen
Foto: Nordex SE