Stabil auf der frisch zurückerklommenen Marke rund um 6 Euro hielt sich zuletzt der Aktienkurs von Multitude. Selbst der kürzlich erfolgte Dividendenabschlag von brutto immerhin 0,44 Euro hat der Notiz nicht wirklich etwas anhaben können. Ein gutes Zeichen, zumal das über die Tochter Ferratum im Wesentlichen auf Konsumentenkredite ausgerichtete FinTech-Unternehmen in Investorenkreisen hierzulande immer häufiger als Investment mit viel Aufwärtspotenzial gehandelt wird. Mit den jetzt vorgelegten Zahlen für das erste Quartal 2025 hat Multitude zudem gleich ein nächstes Ausrufezeichen gesetzt. Bei einem Umsatzwachstum von 4,1 Prozent auf 66,80 Mio. Euro kam das Ergebnis nach Steuern deutlich überproportional von 2,658 auf 7,23 Mio. Euro voran. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,07 auf 0,27 Euro. Haupttreiber sind dabei die um 21,5 Prozent auf 22,18 Mio. Euro verringerten Abschreibungen auf Kundenforderungen.
„Unsere Anstrengungen, die Kreditrisiken zu verringern, zahlen sich aus“, betont CFO Bernd Egger auf dem Investorencall zur Vorlage des Zwischenberichts. Insgesamt spiegelt der Rückgang eine allgemeine Verbesserung der Kreditqualität des Portfolios sowie ein günstigeres Risikoumfeld wider. Für das Gesamtjahr wird Multitude noch optimistischer als bislang und setzt die Prognose für den Jahresüberschuss von bislang 23 Mio. auf eine Bandbreite zwischen 24 und 26 Mio. Euro herauf. „Die starke Performance im ersten Quartal 2025 zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt CEO Antti Kumpulainen. Zur weiteren Einordnung: Einen Überschuss von 23 Mio. Euro zeigte Multitude zuletzt für das Jahr 2019. Damals kam das mittlerweile in der Schweiz ansässige Unternehmen auf einen Börsenwert von im Mittel rund 216 Mio. Euro. Aktuelle Marktkapitalisierung: Knapp 147 Mio. Euro. Das ist schon allein deshalb nicht nachvollziehbar, weil Multitude durch den Wechsel zur Plattformstrategie mit den drei Säulen Ferratum (Consumer Banking), Capital Box (KMU Banking) und Multitude Bank (Wholesale Banking) deutlich besser aufgestellt ist als damals.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Umsatzerlöse1
293,10
230,47
213,67
212,37
230,46
263,70
289,00
EBITDA1,2
56,35
41,87
39,22
49,13
60,57
80,11
86,00
EBITDA-Marge %3
19,23
18,17
18,36
23,13
26,28
30,38
29,76
EBIT1,4
45,53
28,51
23,90
31,61
45,56
67,63
72,40
EBIT-Marge %5
15,53
12,37
11,19
14,88
19,77
25,65
25,05
Jahresüberschuss1
23,02
0,48
-2,56
12,00
16,44
20,23
25,50
Netto-Marge %6
7,85
0,21
-1,20
5,65
7,13
7,67
8,82
Cashflow1,7
22,53
140,36
71,72
-26,15
157,78
-24,86
36,00
Ergebnis je Aktie8
1,10
0,02
-0,12
0,39
0,51
0,65
1,17
Dividende je Aktie8
0,00
0,00
0,00
0,12
0,19
0,44
0,24
Zudem hat Multitude mit dem mittlerweile auf 24,99 Prozent aufgestockten Paket an der auf digitale Konsumentenfinanzierung spezialisierten schwedischen Lea Bank ein weiteres Eisen im Feuer. Für Multitude als mittlerweile größtem Aktionär ist die Lea Bank dabei mehr als ein reines Finanzinvestment. Jedenfalls ist Kumpulainen sicher, interessante strategische Kooperationen zwischen beiden Gesellschaften zu heben. Und auch was die weitere Entwicklung der Kreditrisiken angeht, zeigt sich Kumpulainen zuversichtlich: „Es wird immer eine Volatilität geben. Wir glauben aber, dass wir den positiven Trend bestätigen können.“ Bewertungstechnisch gehört die Multitude-Aktie ohnehin zu den günstigsten Titeln aus der Datenbank von boersengefluester.de. Auf Basis des von CFO Bernd Egger bestätigten Ziels von 30 Mio. Euro Überschuss für 2026 kommt der Titel gerade einmal auf ein KGV von knapp 5.
Kein Wunder, dass Gründer Jorma Jokela ganz andere Vorstellungen hat und mittelfristig einen Börsenwert von 1 Mrd. Euro anpeilt. Die Zahlen für das Auftaktviertel 2025 kommen am Kapitalmarkt jedenfalls prima an. Geeignet ist die Aktie insbesondere auch für dividendenorientierte Investoren. So hat sich die Gesellschaft auf eine hohe Dividende von 25 bis 50 Prozent des Gewinns verständigt. Insgesamt also eine knackige Investmentstory mit noch immer erheblichem Potenzial. CEO Antti Kumpulainen fasst das in einem prägnanten Satz zusammen: „Multitude hat profitables Wachstum in seiner DNA.“ Die Analysten von mwb Research haben ihr Kursziel um 50 Cent auf 12,30 Euro heraufgesetzt und bleiben bei ihrer Kaufen-Einschätzung.
INVESTOR-INFORMATIONEN
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Multitude
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A40VJN
CH1398992755
AG
146,63 Mio. €
06.02.2015
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