Was für Summen: Kürzlich hat die Helsing GmbH, das erst 2021 gegründete Unternehmen entwickelt KI-Software für Drohnen, 600 Mio. Euro in einer Finanzierungsrunde eingesammelt und die eigene Bewertung damit dem Vernehmen nach auf rund 12 Mrd. Euro locker verdoppelt. Damit ist Helsing etwa so viel wert wie der im DAX gelistete Baukonzern Hochtief und hat sogar eine fast doppelt so hohe Kapitalisierung wie Renk. Angeführt wurde die jüngste Finanzierung von dem umtriebigen Daniel Ek, besser bekannt als der Gründer von Spotify. Kein Wunder, dass Defence-Start-ups zurzeit als die heißesten Investments in der Risikokapitalszene gelten.
Und so ist es nur konsequent, dass auch die bislang stark auf digitale Geschäftsmodelle ausgerichtete Beteiligungsgesellschaft Mountain Alliance ihren Fokus Richtung Defence-Tech erweitert. „Wir sehen derzeit ein wachsendes Angebot an Unternehmensbeteiligungen mit einem attraktiven Dual-Use-Charakter, die technologisch attraktiv sind und aufgrund der sicherheitspolitischen Umstände ein hohes und teils planbares Wachstum erwarten lassen. Aufgrund der Marktdynamik wird erwartet, dass diese Unternehmen überproportional schnell veräußert oder börsennotiert werden“, sagt Cornelius Boersch, Aufsichtsratsvorsitzender und Ankerinvestor von Mountain Alliance. Interessant: Boersch hat gleichzeitig auch einen Platz im Verwaltungsrat der ehemals in der Schweiz ansässigen Destinus AG, einem ebenfalls auf Drohnentechnologie für zivile und militärische Anwendungen spezialisierten Unternehmen. Ein dickes Plus für das Netzwerk von Mountain Alliance also.
Ganz neu ist die strategische Erweiterung indes nicht. Bereits bei seiner Präsentation auf der MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz Anfang April 2025 hatte Aufsichtsrat und Gründer Daniel Wild verraten, dass sich Mountain Alliance zurzeit entsprechende Portfolien anschaut: „Das Thema Defence ist wichtig für uns.“ Für boersengefluester.de ist es jedenfalls wahrscheinlich, dass die jetzt offiziell kommunizierte Erschließung des Defencebereichs frisches Kurpotenzial freisetzt – so denn auch messbare Taten folgen. Übergeordneter Punkt in der Investmentstory von Mountain Alliance bleibt indes der für die kommenden zwölf Monate avisierte Exit der Online-Sprachschule Lingoda, dem mit weitem Abstand wichtigsten Portfoliotitel der Münchner.
So hält Mountain Alliance noch rund 6,7 Prozent an Lingoda, was bei einer Gesamtbewertung des Unternehmens von zuletzt rund 300 Mio. Euro durchgerechnet mehr als 20 Mio. Euro entsprechen würde. Das wiederum korrespondiert mit einem Börsenwert von zurzeit gerade einmal knapp 18,5 Mio. Euro für Mountain Alliance. De facto dürfte die Bewertung von Lingoda aber noch spürbar höher anzusiedeln sein. Ungewöhnlich auch, dass der Substanzwert (NAV) von zuletzt 6,17 Euro je Aktie mehr als doppelt so hoch ist wie der aktuelle Aktienkurs von 2,68 Euro.
Diese Schere zu schließen, ist damit die wichtigste Aufgabe der Abteilung Investor Relations und steht auch oben auf der Agenda von Daniel Wild: „Ich mache dieses Jahr mehr Konferenzen denn je“, betonte Wild auf der MKK. Spätestens auf den Hamburger Investorentagen von Montega Ende August wird es ein Update von Wild geben. Boersengefluester.de wird vor Ort sein in Hamburg. Und wer weiß: Vielleicht gelingt es Mountain Alliance ja sogar, ein ganz kleines Stück von einem Überflieger wie Helsing ins Portfolio zu bekommen.
INVESTOR-INFORMATIONEN
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Mountain Alliance
WKN
ISIN
Rechtsform
Börsenwert
IPO
Einschätzung
Hauptsitz
A12UK0
DE000A12UK08
AG
18,45 Mio. €
21.12.2010
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